Archiv der Kategorie: 50 KILO ABNEHMEN

Gesund leben, Energie und Freude aus den Fitness-Aktivitäten gewinnen, Nordic Walking als Möglichkeit ansehen, Seele und Körper zueinander zu bringen.

MOTIVATIONSLOCH

STENOGRAMM FITNESS-STUDIO

50 KILO ABNEHMEN (31)
Ich komme nicht aus meinem Motivationsloch heraus. Vergangenen Freitag habe ich im Studio notiert: „Ich sitze an der Bizepsmaschine und muss mich stark überwinden, endlich anzufangen. Mir fehlt die Power und der Wille.“

Irgendwie habe ich mich doch noch aus meinem Loch herausgezogen und mit dem Training begonnen. Später habe ich mich dann in einen Sessel gesetzt und ein bisschen geschrieben.

Du hast sofort ein schlechtes Gewissen, weil sich um dich herum alle quälen und du selbst sitzt im bequemen Sessel, hast die Beine lang von dir gestreckt und tippst auf deinem iPhone herum.

Gestern, am Montag, dachte ich, dass ich gar nicht in Gang käme.
Erst einmal habe ich aus lauter Lebensfreude am Samstagabend eine Flasche Weißwein mit meiner Frau getrunken, mit Erdbeeren drin.

Ach, es war ein Genuss. Gestern hatte Klara ein wunderbares Essen zubereitet und zum Kaffee gab es Eis mit Erdbeeren. Kein Sport, nicht gelaufen, nur auf der Couch gewälzt.

Und Montagfrüh an der ersten Station, der Bizepsmaschine.? Ein Horror.
Ich habe lange umhergeschaut, und dann habe ich mich überwunden.
Es ging schwer, sehr schwer. Doch allmählich kam ich in Gang. Aber irgendwie habe ich mich doch nur eine Stunde durchgeschleppt.

Das muss Morgen wieder anders werden. Ich bin bereit.
Aber warum wird es eigentlich nie leichter? Gott sei Dank geht es allen um mich herum so.

Also, ich höre auf zu jammern. Am nächsten Montag will ich wieder etwas Positives vermelden. Das wird schon. Bestimmt.

STENOGRAMM FITNESS-STUDIO

50 KILO ABNEHMEN (30)

STENOGRAMM VON MONTAG, 29.06.2020

Ich habe von 05.55 Uhr bis 07.45 Uhr trainiert.

Der Grund, warum ich solange im Studio war: Manche Übungen habe ich nicht dreimal hintereinander absolviert, sondern sechsmal – pro Einheit immer 15 Übungen.

Dabei musste ich aufpassen, dass ich nicht doppelt zähle; also am Gewicht ziehen ist einmal und wenn es zurückgeht, dann habe ich schon zweimal die Übung absolviert, dachte ich mitunter.

Mein Unterbewusstsein betrügt mich hier manchmal, besonders dann, wenn die Muskeln schmerzen.

Aber ich bin für den Wochenbeginn sehr zufrieden und hochmotiviert.

Davon konnte heute vor vier Stunden, also kurz nach dem Aufstehen, noch keine Rede sein.

Ich fahre jetzt zurück und laufe noch 30 Minuten am Liepnitzsee.
Danach geht’s an den Schreibtisch, hoffentlich schlafe ich nicht ein.

STENOGRAMM – FITNESS-STUDIO

50 KILO ABNEHMEN (29-8)

03.41 Uhr:
Ich wache kurz auf, schaue auf die Uhr und kriege schlechte Laune.

05.42 Uhr:
Ich fahre in die Tiefgarage des Fitness-Studios „John Reed“ im Prenzlauer Berg.

Ich steige aus und höre das dumpfe Dröhnen der Gewichte, die über mir im Studio auf den Boden krachen.
Meine Laune ist immer noch schlecht. Ich schleppe mich die Treppen hoch, gehe durch den Eingang des Studios.

Die Glastüren schwenken nicht nach innen, sodass ich mit der Karte nicht reinkomme. Ich muss warten, bis ich eine Ersatzkarte bekomme.

„Was tue ich mir bloß an?“, denke ich, während ich warte.
Endlich. Ich kann durch, gehe nach unten in die Umkleidekabinen, um die Tasche abzustellen. Umziehen dürfen wir uns wegen Corona nicht, sondern du musst gleich in Sportzeug kommen.

Ich gehe nach oben und setze mich an die Bizepsmaschine.
„Soll ich mit 30 kg oder 25 kg anfangen?“, geht mir durch den Kopf.
Ich fange mit 20 kg an. Im rechten Arm zieht ein stechender Schmerz durch.

Ich mache trotzdem weiter, erhöhe auf 25 kg.
Anschließend gehe ich zur Bauchbank. Es fällt mir sagenhaft schwer, die Beine freischwebend hochzuheben und wieder langsam abzusenken. Insgesamt mache ich das 45 Mal.

Ich gehe danach zum Rückenstrecker, beuge mich nach vorn und richte mich wieder auf. Die Musik wird lauter, ich bin warm geworden, meine Laune bessert sich.

Insgesamt trainiere ich eine Stunde und 25 Minuten.
Auf dem Rückweg schaffe ich es, aus der Tiefgarage herauszufahren, zwei Spuren zu überqueren und auf der dritten zu landen. Ich biege nach links ab, es ist grün.

„Donnerwetter!“, denke ich. Auf jeden Fall ein gutes Omen für den Wochenbeginn.

„Soll ich noch zum Liepnitzsee weiterfahren und meine dreißig Minuten Nordic Walking abreißen? Nein. Ich fahr‘ nach Hause und sprenge den Garten“, sage ich zu mir.

Ich rufe Klara an: „Du, ich gieße jetzt gleich die Blumen und Sträucher.“

„Brauchst du nicht, das können wir heute Abend zusammenmachen!“, antwortet sie.

„Mist, jetzt muss ich doch noch laufen“, denke ich bei mir.
Ich laufe die 30 Minuten und fühle mich wie ein Hochleistungssportler. Nur, dass der wohl nicht so eine dicke Wampe hat wie ich.

Naja, das wird auch noch. Für heute habe ich es erst einmal geschafft.

Ich trinke auf dem Parkplatz am Liepnitzsee meine Flasche Wasser aus, rieche den Waldboden, schaue in das Grün der Blätter und denke: „Was soll heute noch passieren?“

 

 

ÜBERWINDE DICH

STENOGRAMM – FITNESS-STUDIO

50 KILO ABNEHMEN (29-7)

„Ich glaub‘, ich fahre morgen früh nicht mit rein!“, habe ich gestern Abend zu Klara gesagt.

„Warum nicht, ich denke, du willst jetzt durchziehen?“, fragte sie mich.

„Ja, aber ich habe so viel zu tun. Der Text für den Pflegedienst muss fertig werden und verschiedene andere Projekte muss ich jetzt endlich anschieben“, antwortete ich.

Sie schwieg und sagte nichts. Ich auch nicht.

Heute, 03.50 Uhr. Der Wecker vom iPhone surrte. Ich stelle ihn so, dass ich 10 Minuten früher aufstehe, um noch in Ruhe einen Blick in die Zeitung werfen zu können.

‚Bleib‘ einfach liegen!‘, sagte eine meiner inneren Stimmen.
‚Ja, bleib‘ liegen‘, meinte die andere ebenfalls.

‚Du Lusche, du redest dich doch schon wieder raus, um dich nicht überwinden zu müssen‘, meinte die dritte Stimme.

Obwohl es klar 2:1 stand, gab ich mir trotzdem einen Ruck und schnellte aus dem Bett.

Ich war bereits ein Viertel vor Sechs am ersten Gerät.

„Wie soll ich das bloß anderthalb Stunden durchhalten?“, dachte ich bei mir und ging zum nächsten Gerät.

„Am besten, du machst einfach weiter und denkst nicht nach“, sagte ich mir.

Eine knappe Stunde später wurden die Leute mehr, die zur Tür des Studios hineinkamen, die Musik wurde lauter und ich dachte, dass ich bereits über die Hälfte der Trainingszeit geschafft hatte.

Ich trainierte über 1, 5 Stunden und fragte mich beim Hinausgehen, wie das wohl morgen früh werden würde?

Ich fuhr noch weiter bis zum Liepnitzsee und lief dort 30 Minuten. Das tat ich, weil ich nicht mehr aufs Laufband im Studio ging.

Das Nordic Walking war meine Belohnung. Ich nahm den Duft der Kiefern auf, der Blätter an den Sträuchern und atmete tief ein.
Irgendwie war das Luxus für mich.

Nur bekam ich ihn nicht umsonst.
Die Währung, mit der ich bezahlte, lautete: ‚überwinde dich‘.

LUSTLOS

STENOGRAMM – FITNESS-STUDIO

05.48 Uhr - Ticket im Parkhaus gezogen, nach oben geschleppt, lustlos, ohne Motivation.
Drinnen: laute Musik, so wie in einem angesagten Club, also da, wo ich nie hingehe.

 

Die Rhythmen treiben mich an, mit den Übungen zu beginnen.
Ich fange mit der Bizepsmaschine an – ich schaffe ziemlich zügig dreimal hintereinander 15 Übungseinheiten; ich gehe zur Bauchbank rüber, vorher wische ich noch mit einem Lappen, durchtränkt mit Desinfektionsmittel, die Bizepsmaschine ab.

Ich gehe vor der Übung mit dem Lappen über das Trainingsgerät und hinterher noch einmal. Die könnten mich hier einstellen – als flinken, dicken Putzteufel.

An der Bauchbank: Was bei den Übungen im Weg ist, das ist der Bauch.

Ich greife zum Telefon, denn Krümel hat mir mit leiser Stimme was draufgesprochen: „Hallo Opa, ich bin’s, …Krümel, ‚t…nier‘ schön, Opa“.

Meine Laune steigt um 100 Prozent; jetzt bin ich drin, schnaufe, und ich steigere mich in der Intensität.

Zum Schluss, gegen halb acht: Ich nehme meine Sportasche auf, und: Ich winkle sie an und gehe etwas breitbeinig aus dem Studio, so wie ‚Meister Propper‘ vielleicht.

Draußen brettert eine junge Frau auf einem Roller mit hoher Geschwindigkeit und sie selbst mit ziemlichem Übergewicht an mir vorbei.

Ich mache mir Sorgen um den E-Roller, auf dem sie steht.

‚Die sollte hier auch mal halten und reingehen‘, denke ich bei mir.

Aber meine inneren Stimmen schreien gleich auf: ‚Jetzt werd‘ mal nicht gleich wieder überheblich, Dicker, nur, weil du ein paar Mal ein paar Eisen bewegt hast.“

Ja, ja, stimmt schon; aber ich bin trotzdem glücklich, dass ich mich überwunden habe.

Morgen früh? Das gleiche Spiel, na klar.

WIE EIN TIGER IN DEN WOCHENANFANG GESTÜRZT

STENOGRAMM FITNESS-STUDIO

04.00 Uhr aufgestanden, 05.00 Uhr ins Zeitungsviertel in Berlin-Mitte gefahren, Klara abgesetzt;

zurück zum Prenzlauer Berg, ins Fitness-Studio; anschließend zum Liepnitzsee und 50 Minuten gelaufen;

Hund George, den Boxer, unterwegs gegrüßt, zurückgefahren, geduscht, mit Power an den Schreibtisch gesetzt.

Und jetzt?

Ich bin müde, ich mag keine Sätze schreiben, ich mach‘ Pause und esse Rührei zum zweiten Frühstück.

Jetzt bin ich richtig müde.

Ich glaub‘, ich verschieb‘ die richtige Arbeit auf Morgen.

Heute plane ich nur, denn das gibt ein gutes Gefühl.

DER WEG BLEIBT FÜR LANGE ZEIT MEIN ZIEL

INTERVALLFASTEN

50 KILO ABNEHMEN (28-6)

Zum Ergebnis: Ich habe 1,4 kg abgenommen, in der Zeit von Freitag, den 22.05.2020 bis Freitag, den 29.05.2020.

Bei 121,9 kg habe ich begonnen und am letzten Freitag vor Pfingsten wog ich 120,5 kg.

Aber ich habe es übertrieben. Ich habe nämlich 36 Stunden gar nichts gegessen und wäre beim Rasenmähen bald umgekippt.

Außerdem bekam ich starke Gallenbeschwerden, sodass ich abends, einen Tag vor Pfingsten, in die Notaufnahme musste.

Der Weg ist richtig, das Ziel stimmt.

Jetzt muss ich nur noch daran arbeiten, dass der Weg auch für sehr lange mein eigentliches Ziel sein wird, und darauf muss ich mich einstellen.

Also nicht übertreiben mit dem Fasten und dennoch dranbleiben.

WOCHENBILANZ – FASTEN

50 KILO ABNEHMEN (5-28)

Zum Ergebnis: 
Ich habe 1,8 kg geschafft, gemessen von Freitag zu Freitag.
Am 15.05.2020 wog ich 123,7 kg und am 22.05.2020 121,9 kg.

Hätte ich noch mehr schaffen können?
Ja, hätte ich.

Woran lag’s?
Zum einen habe ich nicht immer konsequent die 16:8 Regel eingehalten, also 16 Stunden fasten und 8 Stunden etwas essen.

Und zum anderen habe ich dann, wenn ich essen durfte, zu viel auf einmal in mich hineingestopft – vorsorgen für die Zeit danach.

Insgesamt: Weniger Ausreden, mehr auf die Regeln achten, disziplinierter sein.

DIE WOCHE BEGANN BEI MIR MIT EINEM FASTENTAG


50 KILO ABNEHMEN (28-4)
INTERVALLFASTEN (4)

Seitdem ich mit dem Intervallfasten begonnen habe, spüre ich immer mehr, dass ich wacher und aufmerksamer bin, mich insgesamt besser fühle, wenn ich mal mit dem Essen für eine geraume Zeit aussetze.

Montagfrüh gab es bei mir lediglich Tee zu trinken, und es gab nichts zu essen. Muss ich mich anstrengen, das bis dienstagfrüh durchzuhalten? Ja, schon, alles andere zu behaupten, das wäre unehrlich von mir.

Aber ich habe gute Gründe, das nach dem letzten Wochenende zu tun. Ich habe mal wieder über die Stränge gehauen, Kuchen mit Schlagsahne gegessen, mittags und abends kräftig zugelangt.

Krümel und Laura hatten uns unverhofft besucht und da sitzt man in gemütlicher Runde um den Tisch, ist weniger streng zu sich selbst. Deshalb bin ich am Montagmorgen gar nicht erst auf die Waage gestiegen, sondern ich habe mir sofort die Beschränkung im Essen für den gesamten Tag auferlegt.

Damit ich mich zusätzlich besser motivieren kann, habe ich mir das Kapitel ‚Die heilsame Wirkung des Fastens von der Antike bis heute‘ von Prof. Andreas Michalsen vorgenommen.
(Vgl. dazu: Prof. Dr. Michalsen: ‚Mit Ernährung heilen. Besser essen, einfach fasten, länger leben. Neuestes Wissen aus Forschung und Praxis‘, Inselverlag; Kapitel: ‚Die heilsame Wirkung des Fastens von der Antike bis heute‘, E-Book;)

Es ist unglaublich für mich, wie lange es alle diese Erkenntnisse schon gibt, und ich sie trotzdem ignoriert oder wenigstens nicht in genügendem Maße berücksichtigt habe. Mark Twain hat bereits darübergeschrieben, dass manchmal das Fasten die besten Arzneien und Ärzte ersetzen kann.
(Vgl. ebenda)

Andreas Michalsen erläutert für mich gut nachvollziehbar, dass die Methode des Fastens in der Geschichte der Menschheit weit zurückreicht.

Das Wechseln von Nahrungsaufnahme hin zum Verzicht auf Essen, das reicht über 100 000 Jahre zurück.

Erst mit dem sich entwickelnden Ackerbau und der Viehzucht vor ca. 12 000 Jahren wurde regelmäßiger Nahrung aufgenommen. Und trotzdem, der Stoffwechsel des Menschen hat sich ja kaum verändert, und das seit über Einhunderttausend Jahren.
(Vgl. ebenda)

Mit den aufstrebenden Industrieländern in der Mitte des letzten Jahrhunderts veränderten sich unsere Ernährungsgewohnheiten gravierend, und das nicht zum Besen, wie ich selbst am eigenen Leib verspüre.

Da bin ich ‚Täter und Opfer‘ in einer Person.
Warum? Nun, weil ich natürlich über Jahre und Jahrzehnte der verführerischen Seite des genussvollen Essens erlegen bin, und andererseits, weil sich die Gene und der Stoffwechsel des Menschen ja kaum verändert haben.
(Vgl. ebenda)

Das bringt natürlich die Krankheiten mit sich, die eine moderne Zivilisation aufzubieten hat – Übergewicht, Bluthochdruck zum Beispiel.

Fasten stärkt die Gesundheit. Darüber sind sich die Experten einig. Wie man es am besten anstellt, eine Weile zu hungern, nichts zu essen, zu welchen Zeiten man das tun sollte, und wie man Nahrungsverzicht auf der einen Seite mit gesunder Ernährung auf der anderen Seite verknüpft, das kann man meiner Meinung nach in der ‚Fasten- und Ernährungsfibel‘ von Prof. Michalsen sehr gut nachlesen.

Ich lese weiter darin, und ich arbeite daran, dass das Wissen bei mir nicht ‚totes Kapital‘ bleibt.

FASTEN BEGINNT MICH ZU FASZINIEREN

INTERVALLFASTEN
50 KILO ABNEHMEN (28-3)Fasten, Intervallfasten im Besonderen, zieht mich immer mehr in seinen Bann.
AKTUELLER STAND VON FREITAG, 15.05.2020: 
123,7 kg. 
Montag waren es noch 126,1 kg. Das sind also 2,4 kg weniger gegenüber dem Wochenanfang. Aber die große Bewährungsprobe kommt noch: das Wochenende. Doch jetzt bin ich erst einmal glücklich, dass ich durchgehalten habe.

Als ich in der vergangenen Woche damit erneut begann, war ich vorher auf der Waage. Ich hatte wieder zugenommen.
Das war schon ein Schock für mich, denn ich war ja bereits vor einem Jahr viel weiter gewesen.

Doch nun muss ich nach vorn schauen.
Ein Weg, mit dem ich mich selbst ‚überliste‘ ist, dass ich anfange, mich in Literatur zu diesem Thema ‚einzugraben‘. Es wird viel geschrieben, und es gibt eine Menge an Büchern dazu.

Das ist nicht erstaunlich, wenn du dich näher mit diesem Phänomen befasst, denn gefastet wird seit Jahrhunderten, noch dazu in allen Glaubensrichtungen.

Warum also beginne ich so spät damit, mich intensiver mit dieser hochinteressanten Thematik zu beschäftigen?

Ein wichtiger Grund ist, dass ich eben in der Zeit von Corona wieder enorm zugelegt habe. Ich sitze faktisch noch mehr am Schreibtisch als jemals zuvor, und ich fahre morgens nicht mehr ins Fitness-Center.

‚Du kannst noch weiter herumjammern oder du fängst endlich an, etwas zu tun‘, würde meine innere Stimme Draufgänger sagen.
Draufgänger hat recht. Und so habe ich einfach angefangen, ohne groß zu überlegen. Erst einmal halte ich die 8:16 Regel ein, also 8 Stunden etwas essen und 16 Stunden eben nichts.

Und so merke ich, dass ich mich schon schlanker fühle. Gut, dieses Gefühl ist sofort wieder verschwunden, wenn ich mich seitlich im Spiegel betrachte.

Aber ich merke, dass ich wacher bin, energiegeladener. Und irgendwie macht mich das Intervallfasten demütiger. Ich will noch so viel schaffen, schreiben, mit Krümel herumtoben.

Doch was nützen deine Vorhaben, wenn du vorher vom Stuhl fällst oder der unter deinem Gewicht zusammenbricht? Das muss ich verhindern. Ich bleib‘ dran.

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SCHNAPSTORTE HAT NICHTS MIT FASTEN ZU TUN

INTERVALLFASTEN
50 KILO ABNEHMEN (28-2)
Kurz vor dem Wochenende, sagte Klara zu mir, dass sie gern mal wieder ein Stück Schokoladentorte essen würde. „Oh ja, am liebsten Schnapstorte", sagte ich daraufhin. Als wir am Freitag vom Einkaufen kamen, da packte Klara zwei Tortenböden aus.

„Wofür sind die?“, fragte ich sie.
„Na ich denke, du willst Schnapstorte haben?“

Ja, wollte ich, wenn ich ehrlich war. Aber wie passte das in mein Abnahmeprogramm, wo ich doch ohnehin soweit hinterherhing?
Also gut, ich freute mich auf die Torte. Als Klara Schnaps auf den Tortenboden gießen wollte, fragte ich, ob ich das tun könnte.
Klara reichte mir die Flasche.

„Nur ganz wenig“, meinte sie noch. Zu spät, ich war schon dabei, den Tortenboden kräftig mit Schnaps zu tränken.

Als die Torte fertig und Klara sie am Samstag nachmittags zum Kaffee auf den Tisch stellte, da sah sie phantastisch aus. Und sie schmeckte genauso, wie sie aussah.

Am Montag stieg ich auf die Waage. Das Grauen bekam ein Gesicht – über ein Kilo an Gewicht zugelegt.

Was hatte das mit dem Heilfasten, das ich gerade so emsig im Buch eines Experten nachlas?

Naja, nicht viel. Aber hatte der Autor nicht irgendwo geschrieben, dass man am Wochenende ruhig ein Stück Kuchen essen könnte?

Ich musste diese Seite finden. Gut, dass ich natürlich vorher nach Kräften mich an das Fasten hätte halten müssen, das setzte der Autor natürlich voraus.

Irgendwie bestimmen ja doch die Ausnahmen die Regeln.
Aber nun musste Schluss sein, mit Schnapstorte und anderen Ausnahmen.

DAS WOHL SPANNENDSTE ABENTEUER MEINES LEBENS BEGINNT JETZT

INTERVALLFASTEN
50 KILO ABNEHMEN (29-1)
Ich kann es nicht glauben, dass ich mich dazu durchgerungen habe, mein Gewicht um ganze 50 Kilo zu reduzieren.
Diesen ersten Satz habe ich vor ca. einem Jahr geschrieben. Inzwischen habe ich es geschafft, 7 Kilo von meinem Gewicht herunterzubekommen. Doch das reicht natürlich nicht. Ich will jetzt damit beginnen, mich mit der Verbindung von Ernährung und Heilfasten zu beschäftigen, und meine Erkenntnisse auch im Alltag zu berücksichtigen.

Kann ich das schaffen? Ja, kann ich. Ich hab’s bergauf geschafft und 50 Kilo auf mein Normalgewicht gepackt und nun muss ich den Weg eben umgekehrt gehen.

Das wird genauso funktionieren.
Wirklich? Man sagt ja, der Abwärtsstieg ist oftmals komplizierter und gefährlicher, als eben in der umgekehrten Richtung.
Den Entschluss abzunehmen, hatte ich bereits im Januar gefasst.
Also so, wie man es macht, zu Beginn des Jahres.

Da wog ich 131 Kilo bei einer Körpergrößer von 178 cm.
Es schaudert mich, wenn ich allein diese Zahlen aufschreibe. Und ehrlich: Ich schäme mich auch.

Der Schrecken bekommt hier ein konkretes Gesicht.
Meine Frau hat mich gefragt, warum ich das öffentlich machen will und mich dadurch freiwillig scheinbar unnötigem Druck aussetze?
Ich habe ihr anfangs zugestimmt und nicht damit begonnen, darüber zu schreiben.

Aber es ging danach nicht so wirklich vorwärts.
Das Gewicht schwankte zwischen 131 und 128 Kilo.
Dann entschied ich mich, ins Fitness-Center zu gehen.
Dort war ich zur Einweisung und anschließend auf der sogenannten Fett-Waage.

Auf dem Display erschien, dass ich vom Geburtsalter her 66 Jahre alt bin, vom biologischen Alter her aber 77 Jahre. Das hat mich umgehauen.

Viele haben mir gesagt, dass ich viel jünger aussehe, als es in meinem Ausweis steht.
Und nun biologisch nicht jünger, sondern 10 Jahre älter?
Das war eine rote Linie, unsichtbar bisher, aber brutal ans Tageslicht gezerrt.

Das war der letzte Anlass, mich selbst mehr unter Druck zu setzen, mich zu motivieren.
Ich bin danach runter von 128 auf 127 Kilo.
Dann war wieder ein bisschen ‚Funkstille an der Abnahmefront‘.
Heute wiege ich 123,7, von den ‚up‘ and ‚downs‘ zwischendurch mal abgesehen.

Es geht also. Ich merke es an meinem Bauch, der etwas dünner geworden ist.
Und nun will ich das alles systematisch forcieren.
Hab‘ ich vor, zu hungern? Nein.

Will ich mit Macht abnehmen? Auch nein.
Was dann?
Ich werde es kontinuierlich betreiben.

Ich werde keine Diäten befolgen, nur gesünder essen, weiter Sport treiben.
Und: Ich will es schaffen durch ein Mentaltraining, deren Inhalte ich mir selbst erarbeite.

Darüber schreibe ich hier auf dem Blog, und zwar ehrlich, humorvoll, immer mit einem kritischen Seitenblick auf mich selbst.

Das wird die spannendste Reise meines Lebens.
Ich habe ein wenig Angst davor und ich freue mich auf dieses Abenteuer.

Was macht mich so sicher, dass ich es schaffen werde?
Scherzhaft habe ich als Untertitel ‚probehalber‘ dazugeschrieben.
Aber es ist kein ‚Probealarm‘!

Nein, es ist mir bitterernst.
Den Ausschlag werden meine Gedanken geben, meine innere Stimme wird mich nach vorn treiben. Sie alle werden mir die Kraft verleihen, die ich auf dem Weg benötige.

Meine eigene Motivation wird mich tragen.
Diese, meine Motivation ist das, was macht, das ich, der ich kann, auch noch will und darum alles tu‘.

 

 

 

 

DIE MÜHEN DER EBENE HABEN BEGONNEN

INTERVALLFASTEN
50 KILO ABNEHMEN (29-2)
Probezeit wirklich vorbei? Oh ja, ganz gewiss ist das so. 
Und sie halten bis heute an, die Mühen der Ebene. 
Ich habe mal nachgelesen, was ich dazu im Juli 2019 geschrieben habe. 

Protokoll -Juli 2019

Am vergangenen Mittwoch wog ich 123,0 Kilo.
Das war für mich ein toller Erfolg, waren es doch am 29.06.2019 noch 127 Kilogramm.

Aber ich habe das Gewicht nicht halten können.
Heute am Montag, den 08.07.2019, sind es bereits wieder 125,2 kg.

Was ist schief gelaufen?
Ich bin leichtsinnig geworden, habe mal Abendbrot gegessen, obwohl ich das nicht mehr wollte und auch Kekse zum Kaffee gegessen.

Am Wochenende dann war ich in Dresden, bei meinem Vater. Es geht ihm sehr schlecht. Die Ärzte sagen, dass es zu Ende geht. Das alles hat mich so mitgenommen, dass ich abends zwei Gläser Rotwein getrunken habe.

Und schon waren die 123,00 Kilo wieder hin.
Es gibt in diesem Zusammenhang trotzdem etwas Positives:

Ich habe mein Ziel erreicht, denn ich will jeden Tag 100 Gramm abnehmen.

Heute sind als Soll 126,1 kg notiert.
Tatsächlich bin ich aber bei 125,2 kg, also bereits 1,8 kg unterhalb dessen, was ich laut meiner Liste wiegen darf.

Allerdings sehe ich mal wieder, wie schnell es auch wieder in die andere Richtung gehen kann.

Diese Woche will ich das Gewicht halten, nicht über 125,5 Kilo kommen – denn das ist mein Listenziel, wenn ich weiter davon ausgehe, täglich 100 Gramm abzunehmen.
Optimal wäre es, wenn ich bis nächsten Montag unter 125,0 kg  käme.

Soweit der Bericht vom 08. Juli 2019.

Gewicht am 11. Mai 2020: 126,1 kg

Im Kreis gedreht? Ja.

Aber damals kannte ich die Methode des Intervallfastens noch nicht.

AKTUELLER NACHTRAG: Freitag, 15.05.2020: 123,7 kg. In dieser Woche habe ich also 2,4 Kilo verloren. Ich bin glücklich, fühle mich gut, weil ich am 11.Mai 2020 wieder begonnen habe, mich dem Sport und dem Intervallfasten regelmäßig zu widmen. Ich muss weiterlesen, mich motivieren, aber vor allem: durchhalten!

 

 

BEI DIESEM BUCH BIN ICH FÜNDIG GEWORDEN

INTERVALLFASTEN

 E-Book, Prof. Dr. Andreas Michalsen, ‚MIT ERNÄHRUNG HEILEN, BESSER ESSEN, EINFACH FASTEN, LÄNGER LEBEN, NEUESTES WISSEN AUS FORSCHUNG UND PRAXIS, Insel Verlag. 
Andreas Michalsen ist seit über zehn Jahren als Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde im Immanuel Krankenhaus Berlin tätig und er arbeitet außerdem als Professor für klinische Naturheilkunde an der Charité.

Schon seit geraumer Zeit überlege ich, wie ich mehr Kontinuität in meine Aktivitäten zur Gewichtsreduktion bekomme. Eine Freundin gab mir bereits vor einem Jahr den Tipp, es mit Intervallfasten zu versuchen.

Ich war begeistert, aber ich war nicht hartnäckig genug darin, durchzuhalten.

Vor einiger Zeit entdeckte ich dann das Buch von Prof. Dr. Andreas Michalsen „Mit Ernährung heilen, besser essen, einfach fasten, länger leben.“

Was mir an dem Buch sofort gefallen hat ist die Tatsache, dass der Autor sich nicht ins ‚wissenschaftliche Weltall‘ verflüchtigt, sondern mit dem Leser auf gleicher Augenhöhe kommuniziert.

So beschreibt er im Vorwort, dass es für ihn eine Zeit gab, in der nicht auf gesunde Ernährung geachtet hat, sich zum Beispiel mit Fast-Food während der Schichtdienste im Krankenhaus begnügte. (Vgl. ebenda, Vorwort)

Bis er selbst merkte, dass er etwas gegen einen zu hohen Blutdruck und seine schlechten Blutfettwerte tun musste.

Das kommt mir bekannt vor, nur dass er es mit Anfang 30 bemerkt hat und sein Leben diesem Thema widmete, während ich im 68. Lebensjahr damit anfange, mich intensiv mit dieser Problematik auseinanderzusetzen und so mein Ziel, nämlich 50 Kilo abzunehmen, tatsächlich erreiche.

Ich bin ein Mensch, der die Dinge lesen und Zusammenhänge begreifen muss – vor allem dann, wenn sich in meinem Denken und später auch in meinem Handeln etwas nachhaltig ändern soll.

Am liebsten konspektiere ich solche Bücher sogar, zumindest die für mich wichtigen Inhalte.

Erst dann ‚sickern die Sachverhalte allmählich in mein Gehirn ein‘, bis sie mich schließlich nicht mehr loslassen.

Der Autor hat es bereits geschafft, dass ich mit dem Buch schlafen gehe, es im Liegestuhl im Garten lese.

Im Kern geht es ihm in seiner inhaltlichen Darstellung darum, Ernährung und Heilfasten miteinander zu verbinden.

Bereits im Vorwort unterstreicht er, dass sich diese beiden Elemente sehr gut miteinander verknüpfen lassen und einander gut ergänzen.

„Fasten und Essen ergänzen sich ideal. Die beeindruckenden Erkenntnisse und die Heilungserfolge an Tausenden von Patienten der Fasten-Forschung legen nahe, dass die Kombination aus regelmäßigem Fasten und gesundem Essen das Beste ist, was wir unserem Körper geben können.“ (Vgl. ebenda, Vorwort)

Wahrscheinlich werde ich nicht alles lesen, sicher auch nicht in der aufgeführten Reihenfolge. Aber es steht schon jetzt fest: Dieses Buch wird mein Leitfaden für meine nicht leichte Reise, auf der ich 50 Kilo verlieren will.

 

 

 

ICH WAR VOM WEG ABGEKOMMEN

INTERVALLFASTEN
50 KILO ABNEHMEN (28-1)
Die Corona – Krise hat mich aus der Bahn geworfen.

Wiedermal bin ich vom Weg abgekommen, ja regelgerecht aus der Bahn herausgeworfen worden.

Nichts stimmte mehr in den letzten Wochen – nicht die Zahl 8: 16, also 8 Stunden etwas Essen und dann 16 Stunden pausieren, oder aber die Tatsache, dass ich die Mengen reduziere, die ich zu mir nehme.

Klara war Zuhause, wir frühstückten ausführlich, der Sport fiel aus meist aus, mittags aßen wir reichlich. Danach gabt es Kaffee, natürlich mit einem Stückchen Kuchen. Nur abends, da hatte ich es so einigermaßen geschafft, wenig zu essen.

Aber am Wochenende, da war manchmal Wein im Spiel oder auch ein Glas Sekt. Alles im Rahmen, könnte man denken, aber nicht für mich. Ich bekam am Sonntag heftige Gallenschmerzen und musste auf Tee umsteigen.

Dieser Umstand brachte mich zurück zum Intervallfasten.
Wie bin ich eigentlich auf die Idee gekommen?

Ich stand eines Morgens in der Friedrichstrasse und wartete auf ein Treffen mit einem Kollegen.

Ich hatte noch Zeit, also ging ich in den S-Bahnhof hinein und steuerte direkt auf den Buchladen zu.

Ich drehte Bücher um, las in den Klappentexten.
Plötzlich stieß ich auf ein Cover, das mich neugierig machte.

‚Mit Ernährung heilen‘ stand dort drauf. Der Autor, Andreas Michalsen versprach ‚Besser essen, einfach fasten, länger leben‘.

Ich wollte das ausprobieren. Kurzentschlossen kaufte ich das Buch und begann noch auf dem S-Bahnhof, stehend, darin zu blättern und schließlich zu lesen.

Das war es, was ich wollte. Ich stellte meine Ernährung um. Anfangs aß ich erst mittags was, dann spätestens gegen 19.00 Uhr machte ich Schluss mit dem Essen.

Später habe ich wieder gegen 05.00 Uhr gefrühstückt und dann ab 13.00 Uhr nichts mehr zu mir genommen.

Ich stellte mich jeden Morgen auf die Waage, und siehe da, es half.
Doch dann kam Corona und ich kam vom Weg ab. Seitdem habe ich das Intervallfasten nahezu aufgegeben.

Aber heute, da habe ich das Buch wieder herausgeholt.
Das allein motiviert mich schon. Ich werde wieder regelmäßig darin lesen, und: vor allem wieder mit dem Intervallfasten dranbleiben.
Ich berichte davon.

WO SIND MEINE STÖCKE HIN?

NORDIC WALKING
50 KILO ABNEHMEN (27-1)Ostermontag, ich bin auf dem Weg zum Nordic Walking, zum zweiten Mal. Gestern habe ich mich wieder aufgerafft, nachdem ich seit der Corona – Isolierung nicht mehr ins Fitness-Center kann. Es fehlt mir.

Aber ich brauchte eine ganze Weile und vier Kilo mehr auf dem ‚Rücken‘, um einzusehen, dass es so nicht weiterging.

Das Intervallfasten habe ich auch nahezu ausgesetzt.
Die Intervalle werden kürzer, und zwar deshalb, weil ich jetzt wieder mehr in mich hineinstopfe. Ich glaube es selbst nicht, dass ich mich so gehen lasse.

Aber nun langsam, ganz langsam erwacht in mir wieder der Kampfgeist.
War es Frodeno, der mich motivierte? Ich sah ihn gestern im Fernsehen auf dem Rad strampeln, in seinem Homeoffice.

In seinen Swimmingpool hat er eine Gegenstromanlage einbauen lassen, damit er besser trainieren kann.

„Ich brauch‘ einen Swimmingpool“, habe ich Klara zugerufen. Die saß im Garten und las das neueste Buch von Dora Heldt.

„Puste das Schwimmbecken auf und dann gieß‘ ich ein paar Kannen mit klarem Wasser rein“, antwortete Klara, ohne von ihrem Buch aufzusehen.

Das hatte sich also erledigt.
Jetzt fahr ich mit dem Jeep Richtung Schorfheide. Ich liebe diesen Weg, durch die Dörfer hindurch.

Die Straßen sind leer, nur am Zaun stehen ab und an ein paar Leute und erzählen miteinander. In gebührendem Abstand.
Hinten im Kofferraum liegen die Nordic Walking – Stöcke und in der Kiste davor kullern zwei Hanteln während der Fahrt hin und her.

Vor kurzem habe ich Schwarzenegger in einem Beitrag gesehen. Er fuhr mit seinem schweren Jeep in die Natur und rollte von der Ladefläche eine riesige Hantel.

Das sollte jeder tun, sich fit halten in diesen Zeiten, meinte er.
Ich habe das gleich umgesetzt. Gut, ich habe keinen schweren Jeep, aber die kleine Ausgabe davon, meinen ‚Jeepy‘ eben, oder wie Krümel ihn ruft: ‚Jiiiiipppiii!‘.

Die Hanteln sind auch nicht so groß, jeweils 3 Kilo schwer. Damit will ich nach dem Walken noch ein wenig herumhantieren.
Aber erst einmal geht es in den Wald hinein. Es ist kein Mensch zu sehen. Die Bäume duften.

Am Rand liegen verdorrte Zweige, die laut knacken, wenn ich zufällig auf einen drauftrete.

Ich lasse es langsam angehen. Die Geschwindigkeit kommt von allein, sage ich mir immer. Und wenn nicht, dann habe ich wenigstens die Zeit eingehalten.

Vierzig Minuten will ich heute schaffen.
Der Sandweg schlängelt sich halb nach rechts, ich folge ihm. Dann kommt ein kleiner Bach, ein ‚Bacherl‘, würde es wohl im Liedtext heißen. Wer hat das noch gesungen? Es fällt mir nicht ein.

Ich laufe weiter, die Sonne scheint und es duftet nach Gras. Rechts vor mir verschwindet ein Eichhörnchen im Gestrüpp.
Das ist doch wahrer Luxus, denke ich bei mir.

Diese Stille, die Sonne, die im Wasser des kleinen Baches glitzert, das Zwitschern der Vögel und kein Mensch zu sehen.
Mir geht das Herz auf. Der Mund ist dagegen verschlossen, denn ich trage von Laura den Mundschutz, den sie mir extra genäht hat.
Hier im Wald ist zwar keiner, den ich anstecken könnte, oder der mir zu Nahe kommt, aber ich atme besser durch die Nase. Und so soll es wohl sein.

„Du röchelst nachts, wenn du durch den Mund beim Laufen atmest“, sagt Klara stets zu mir.
Deshalb findet sie es gut, dass ich den Mundschutz im Wald trage.
Ich drehe um, laufe zurück.

Jetzt sind die Übungen mit den Hanteln dran.
Ich strecke die Arme jeweils in eine Richtung, insgesamt mache ich das einhundertfünfunddreißig Mal, mit Pausen, versteht sich.

Ich steige gut gelaunt ins Auto und fahre wieder zurück.
„Wo sind meine Stöcke?“, schießt es mir plötzlich durch den Kopf.
Ich hatte sie rechts an die Autotür gelehnt. Das sah so sportlich aus, wenn sie dastanden, falls doch noch jemand vorbeikäme.

Es kam keiner, und die Stöcke rutschten auf die Erde, während ich losfuhr.

Gut, dass ich es nach den ersten Metern noch merkte und umdrehen konnte.
Ich war also doch noch nicht wieder im Trainingsmodus.

 

BLOG – BEITRÄGE NUR NOCH EINMAL IN DER WOCHE

Das dachte ich noch bis vor einigen Tagen. 
Ich denke jetzt, das war ein Fehler.
Warum?
Nun, ich merke, dass ich jeden Tag einen Text schreiben sollte,  und wenn der noch so klein ist.
Also, es gibt wieder jeden Tag einen Text, montags bis samstags.
Warum das gut ist, das habe ich ja schon hier beschrieben, und daran hat sich auch nichts geändert.

Wenn mir etwas wichtig ist, so schreibe ich es zunächst mit Hand. Der Nachteil daran ist, dass ich es danach meist noch abschreiben muss.

Aber da ich das im 10-Finger-Schnell-Tipp-Modus erledige, hält sich der Aufwand in Grenzen, zeitlich zumindest.
Der riesige Vorteil für mich liegt darin, dass ich ‚durch die Hand hindurch denke‘.

Quasi vom Bleistift direkt ins Gehirn und umgekehrt.
Warum das so ist, darüber sind unendlich viele Abhandlungen geschrieben worden. Für mich ist es einfach eine Gewohnheit, die ich mir zunutze mache.

Ich denke, die meisten, die viel schreiben kennen das.
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Jetzt zum Beispiel, da schreibe ich den Text sofort auf dem Computer und schaue auf den Bildschirm, wie sich die Buchstaben aneinanderreihen.

Es ist übrigens nach wie vor ein Phänomen für mich, dass ich nach einer bestimmten Anzahl von Zeilen wie von selbst auf den Computer umsteige.

Irgendwie ist das so, dass du anfängst zu gehen, dann schneller wirst und plötzlich läufst du einfach.

Die Idee dahinter: Ich will mich genau auf diese Themen konzentrieren. Sie haben alle eine gemeinsame Klammer, meinen Alltag, meine Gedanken, Erlebnisse, die ich niederschreibe.

Bis bald.

 

 

50 KILO ABNEHMEN (25)

INTERVALLFASTEN – MEINE NEUE STRATEGIE

Ich weiss gar nicht, warum ich so spät mit dem intensiven Training im Fitness-Studio angefangen habe.

War es Trägheit, der Stress, alles unter einen Hut zu bekommen oder einfach nur lange Zeit der Glaube, dass ich so etwas nicht brauche?
Welche Gründe auch immer eine Rolle gespielt haben, es war ein fataler Fehler, es solange nicht zu tun.

Aber nun halte ich schon seit über einem halben Jahr daran fest, und es tut mir gut- nicht nur physisch, sondern auch mental.
Jetzt muss ich nur mit dem Essen nachziehen.

Das Gewicht will nicht weiter runtergehen. Ich hake fest bei 124 kg.
Ich habe zwar zwischendurch Teilerfolge zu verzeichnen, die ich aber oft wieder durch undiszipliniertes Essverhalten zerstöre.

In der vergangenen Woche zum Beispiel habe ich abends noch Reste von kleinen Tüten entdeckt, in denen Gummitiere verpackt waren.
Ich habe drei Tüten mit der Schere aufgeschnitten und mir den Mund vollgestopft.

Ich konnte kaum kauen, so voll war mein Mund.
Am nächsten Morgen war ich auf der Waage und konnte das Ergebnis meiner ungezügelten Schwäche ablesen.

Jetzt bin ich auf das Fasten aufmerksam geworden.
Das Intervallfasten habe ich ja bereits erfolgreich ausprobiert, aber eben noch nicht hinreichend konsequent genug daran festgehalten.

Es gibt noch viel zu tun. Am Sonntag habe ich 16.00 Uhr das letzte Mal was gegessen, am Montag erst wieder nach 13.00 Uhr.
Der erste Schritt ist getan.

50 KILO ABNEHMEN – (24)

JEDEN TAG SICH NEU ÜBERWINDEN

Es erzählt sich so wunderbar, was du für ein Held bist, weil du ja jeden Tag früh ins Fitness-Studio reinfährst. Den Wecker morgens aber interessiert das nicht - er klingelt 3.40 Uhr, und zwar erbarmungslos.

Es sind nun schon vier Tage, an denen ich nicht im Fitness-Studio war. Am Freitag hatte ich einen Termin und gestern auch.

Samstag und Sonntag fahre ich grundsätzlich nicht nach Berlin rein.
Ich bin ehrlich, ich hätte trotzdem vorher ins Studio fahren können, aber ich habe mir die Ausreden so zurecht- gelegt, als könnte ich angeblich nicht die Zeit für das Training aufbringen.

4.15 Uhr heute Morgen. Ich sitze seit einer halben Stunde in der Küche, der Kaffee läuft durch, die Zeitung ist mal wieder nicht im Briefkasten, ich habe schlechte Laune, aber ich sitze und schreibe auf dem Handy.

Um 5.00 Uhr geht es nach Berlin Mitte, erst Klara absetzen, dann ins Fitness-Studio.

Ich habe das täglich gleichablaufende Procedere gestern am Tresen im Autohaus einer Mitarbeiterin erzählt, als ich das Auto von der Durchsicht abholte.

Sie hat es mir nicht geglaubt. Und ehrlich, ich glaube es ja selbst kaum, dass ich hier in der Küche herumhänge und schon wieder schwadroniere.

Aber es ist wahr und es liegt ein gewisser Zauber darin.
Gestern Abend habe ich noch zu Klara gesagt: „Ich glaub‘, ich komme morgen früh nicht mit.“

„Wehe!“, hat sie nur gesagt.

Naja, und deshalb bin ich jetzt hier. Nun ist es so, als würdest du in einem Flugzeug sitzen, angeschnallt. Das Flugzeug rollt bereits und du kommst nicht auf die Idee, aussteigen zu wollen. Also packen wir’s an.

ABSTINENZ VOM SPORT

50 KILO (23)

Eine Woche kein Laufband, keine Trizepsmaschine, kein Rückenstrecker... – das kann nicht gut sein.

Ich war über eine Woche nicht im Fitness-Studio. Klara war bei ihrer Mutter, schaute dort nach dem Rechten, und so brauchte ich sie nicht nach Mitte zur Arbeit zu bringen.

Ich merke jetzt, dass ich faul geworden bin, mehr gegessen habe, abends lange den Fernseher anhatte.

In dieser Woche habe ich zum ‚Pfad der Aufrechten‘ zurückgefunden.

Ich gehe wieder ins Fitness-Studio, esse abends weniger und fühle mich gleich besser.

Am Montag, also gestern, war ich wieder kurz vor 6 Uhr auf dem Laufband.

„Wie willst du das bloß heute durchhalten?“, habe ich bei mir gedacht, als ich anfangs so langsam  vor mir dahinschlurfte.

Doch dann wurde ich immer schneller und alles begann sich besser anzufühlen. Allerdings machte sich der Muskelkater ebenfalls nach anderthalb Wochen Nichtstun bemerkbar.

Aber heute, am Dienstag, ja da bin ich wieder drin, und meine gute Laune steigt.

50 KILO ABNEHMEN (22)

FITNESS-STUDIO – WIE JEDEN TAG EBEN

 

Mit dem Training anfangen, dafür musst du einiges an Willensstärke und Selbstmotivation aufbringen. 
Zwei Stunden weiter aber bist du zufrieden damit, dass du dich wirklich aufgerafft hast. Es macht dich auch stolz, ein bisschen jedenfalls.

Heute Morgen war ich kurz vor sechs Uhr im Fitness-Studio.
Eine Viertelstunde später habe ich mit dem Training begonnen – erst eine halbe Stunde Laufband, danach waren die einzelnen Geräte dran.

Zweieinhalb Stunden, so gegen halb neun war ich fertig – mit den einzelnen Trainingsstationen und physisch.

Als ich wieder aus der Tür des Studios rausging, da stiegen in mir Glücksgefühle hoch.

Das war mein Lohn für die Anstrengungen.

Morgen dreht sich das Rad von vorn – erst sich überwinden, sich umziehen, einfach beginnen, dann den Ablauf einhalten, sich auch quälen und schließlich mit einem zufriedenen und glücklichen Lächeln aus der Tür gehen.

50 KIL0 ABNEHMEN (21)

WIEDER MAL DIE EIGENEN REGELN GEBROCHEN

Die neue Woche läuft bereits, Montag ist schon vorbei und der Alltag hat mich wieder voll im Griff.

Und trotzdem: Ich hadere noch mit mir, dass ich mich am Wochenende nicht an das gehalten habe, was ich mir selbst an Regeln auferlegt habe.

Samstagabend gab es Wein, Sonntagnachmittag Kuchen – alles Dickmacher. Bereue ich, es getan zu haben?

Ja, weil ich dadurch wieder ein bisschen zugenommen habe.

Und nein, weil ich in dieser Woche wieder alles richtig machen kann und machen werde.

50 KILO ABNEHMEN (20)

ES LÄUFT – NUR DER BAUCH, DER MUSS NOCH WEG

Ich habe gestern mein Trainingsprogramm straff durchgezogen. Dabei hat es mich zu Beginn enorm viel Überwindung gekostet.

Besonders wenn ich aus der Umkleidekabine zum Laufband gehe, dann muss ich an einem Spiegel vorbei. Und da sehe ich das Grauen in voller Breite. Der Bauch, den ich im Spiegel erblicke, der ärgert mich.

Wieder habe ich nicht konsequent am Wochenende auf die Diät geachtet.

Also was bleibt? Weitermachen!

Ich stellte mich auf das Laufband und begann meine Füße zu bewegen, einen Fuß vor den anderen. Und ganz allmählich kam ich in Fahrt.

Ich staune immer wieder aufs Neue, wie schnell die Zeit vergeht. Eine halbe Stunde ist schnell rum. Ich glaube, es liegt daran, dass ich viel auf den Fernseher schaue, der direkt vor mir an der Wand aufgehängt ist. Da siehst du Videos von sportlichen Leuten, meine Güte.

Ein paar Jungs springen über Mauern, überwinden Häuserschluchten, rollen federleicht ab, wenn sie unten ankommen und laufen weiter.

„Junge, Junge, bin ich froh, dass ich hier nur laufen muss“, sage ich mir dann in Gedanken und so vergeht die Zeit eben. Plötzlich taucht die Zahl dreißig auf, ich kann auf die Stopptaste drücken, einen Schluck Wasser nehmen und weitergehen – zum Rudern. Naja, da hatte ich gestern auch keine Lust zu.

Was habe ich gemacht?
Ich habe mich auf den Sitz gesetzt, die Schnallen um die Schuhe gelegt, sie festgezurrt, und angefangen zu rudern.

Und so ging es gestern von Station zu Station.
Wird es heute anders sein? Nein, es geht wieder von vorn los.

Ich merke, dass ich allmählich Muskeln bekomme. Nur der Bauch, der muss noch verschwinden.

50 KILO ABNEHMEN (19)

VON NOVEMBER BIS DEZEMBER 2,4 kg WENIGER – DA GEHT NOCH MEHR

Der Monat November ist nun auch schon wieder Geschichte.

Am Montag, den 04.11.2019 habe ich 124,1 kg gewogen.

Am Mittwoch, den 04.12.2019 war als Zielmarke 119,7 angegeben. Das habe ich nicht geschafft, nicht ganz jedenfalls.

Aber ich war bei 121,7 kg, immerhin.
Das sind gegenüber dem Monatsanfang 2,4 kg weniger.

Von Anfang Januar bis Anfang Dezember habe ich insgesamt 7,5 Kilo abgespeckt (am 09.01.2019 wog ich 129,2 kg).

Gewiss, das selbst gesteckte Ziel habe ich verpasst.

Doch ich habe endlich den Weg ‚nach unten‘ einschlagen können und diesen Pfad werde ich auch nicht mehr verlassen oder gar umkehren.

Seit dem Sommer fahre ich jeden Tag ins Fitness-Center, jeden Wochentag.

Das Glas ist halbleer, weil ich das Ziel verfehlt habe, und es ist halbvoll, weil ich weitermachen werde.

50 KILO ABNEHMEN  (18)

DIE SACHE MIT DEM POSITIVEN DENKEN

MIT DEM KOPF GEGEN DIE GLASSCHEIBE RAMMEN UND DANN SOLLST DU AUCH NOCH POSITIV DENKEN

Es läuft gerade nicht so im Training, wie ich es mir vorstelle. Irgendetwas ist in meinem Kopf, das mich daran hindert, mich voll auszupowern.

Zum Beispiel in der vergangenen Woche, da war ich für ein paar Tage nicht im Studio.

Klara war krank und so bin ich auch nicht reingefahren.
Aber dann, den ersten Tag nach der Pause, da begannen die Schwierigkeiten so richtig.

Ich kam nicht in Gang und es fiel mir schwer, alle Übungen hintereinander zu absolvieren.

Meine inneren Stimmen mischten dabei wieder mächtig mit.
„Komm‘, lass doch mal eine Trainingseinheit ausfallen“, flüsterte mir ‚Loser‘ ins Ohr.

„Soll ich wirklich?“, fragte ich ‚Loser‘.
„Ja doch, kriegt keiner mit, sei nicht so pedantisch, werd‘ mal locker“, erwiderte ‚Loser‘.

Keine schlechte Idee, die ‚Looser‘ da hatte.
Aber sollte ich wirklich von meinem Programm abweichen?
„Von wegen, das kriegt keiner mit“, brüllte mir plötzlich ‚Folterknecht‘ ins Ohr.

„Der taucht aber auch überall auf, wo man ihn nicht haben will. Der kommt mir manchmal vor, wie die böse Tante in der Familie, die du auch nicht loswirst“, dachte ich bei mir im Stillen.
So war es eben mit ‚Folterknecht‘.

Aber hatte er nicht auch ein bisschen Recht?
„Denk‘ mal an den neuen Fitness-Trainer bei Hertha BSC. Den hat Klinsmann mitgebracht. Der sorgt jetzt dafür, dass die Jungs aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen.

Sie nennen ihn ‚Quälix‘. Und dieser ‚Quälix‘ für dich bin nun mal ich, der ‚Folterknecht‘“, setzte der noch nach.

‚Folterknecht‘ lag ja nicht so falsch, denn ich konnte mir nun mal keinen teuren Personalcoach leisten.

Nein, ich musste schon auf meine inneren Stimmen hören und den Kompromiss zwischen den beiden wählen.
Also machte ich weiter.

Als ich aus dem Studio rausging, da war ich glücklich, aber fertig.
Ich schleppte mich mehr raus, als ich ging.

Der Kopf war nach unten gesenkt, und so sah ich die Glastür nicht, knallte mit dem Kopf gegen die Scheibe und stieß gleichzeitig mit dem Knie gegen die Holzfüllung in der Tür.

„Ach du Armer“, jammerte ‚Loser‘.
„Denk‘ positiv, du hast alle Geräte absolviert“, sagte daraufhin ‚Folterknecht‘.

Ich konnte gar nicht denken, denn mir brummte der Schädel und die Kniescheibe tat mir weh.

‚LOSER‘ UND ‚FOLTERKNECHT‘

50 KILO ABNEHMEN – (17)

Die beiden inneren Stimmen kehren zurück. 

Wieder Fitness-Studio, wieder zuerst das Laufband. Ich habe gestern 2,06 km in 30 Minuten absolviert. Das ist gar nicht so schlecht für mich, denn ich bevorzuge das schnelle Gehen, das Walken sozusagen.

Aber der Anlauf am gestrigen Tag insgesamt war schwierig. Wir waren zwei Tage zuvor in Dresden und ich habe ein Stück Schokoladentorte im Café an der Semperoper gegessen. Und abends noch dazu drei Gläser Wermut getrunken, eine Katastrophe für mein Abnahmeprogramm.

Außerdem war ich am Freitag davor nicht im Fitness-Studio. Also drei Tage kein Training, dafür schön ungesund gegessen und getrunken.

Das alles zusammengenommen traf mich wie ein Keulenschlag, als ich den ersten Tag in der neuen Woche versuchte, am alten Schwung anzuknüpfen.

Nach dem Laufband war ich am Rudergerät. Es schien, als würde ich mit jedem Zug versuchen, einen Güterwaggon in Bewegung zu setzen.

In dem Moment musste ich mich wieder an meine beiden inneren Stimmen erinnern – ‚Folterknecht‘ und ‚Loser‘.

„Los, mach‘ weiter und erhöhe die Schlagzahl“, schnarrte mir Folterknecht ins Ohr.

„Gönn‘ dir doch ruhig eine Auszeit. Schau mal‘, dein rechter Schnürsenkel ist außerdem geöffnet, so kannst du gar nicht weitermachen.

Du hörst einfach auf zu rudern, steigst aus den Pedalen des Rudergeräts und bindest erst einmal die Schnürsenkel am rechten Schuh wieder zu.

Danach setzt du dich auf das gemütliche Sofa dort am Rand und schaust den anderen zu, wie sie sich abquälen“, sagte Loser mit einschmeichelnder Stimme an meinem anderen Ohr.

Ich habe weitergemacht, trotz des locker gewordenen Schnürsenkels am rechten Turnschuh. Die Schlagzahl habe ich aber auch nicht erhöht.

LAUFBAND – DIE ERSTE TRAININGSEINHEIT

50 KILO ABNEHMEN – (16)
Es geht immer mit dem Laufband los. Eine halbe Stunde ist schnell rum, nur nicht, wenn du dich die ganze Zeit anstrengen musst.

Fitness-Studio in Berlin-Mitte.

Ich bin schon seit kurz vor sechs Uhr hier und habe gerade die halbe Stunde auf dem Laufband beendet.

„Oh Gott, wie soll ich das bloß durchhalten?“, dachte ich noch, bevor ich auf das Laufband stieg. Doch ich habe die Geschwindigkeit auf 2,0 gestellt, die ersten fünf Minuten jedenfalls. Das war mehr ein vor sich hinschleppen.

„Was wohl die Putzfrau von mir dachte, als sie mich sah, während sie selber um mich herum wischte? Auf jeden Fall ist sie unglaublich fleißig und flink noch dazu.

In der sechsten Minute habe ich damit begonnen, die Geschwindigkeit zu erhöhen, und zwar ab da jede neu angebrochene Minute ein bisschen mehr. Zum Schluss war ich bei der Geschwindigkeit 5,0 angelangt.

Das kann man mit sehr schnellem Walken vergleichen. 1,94 km zeigte das Display an, als ich fertig war. Wenn die magische Zahl 30‘ auftaucht, und ich auf ‚Stopp‘ drücke, kann ich es immer gar nicht glauben, dass die Zeit doch so schnell vergangen ist.

Und so war es an diesem Tag auch. Das liegt ganz sicher an der Musik, der ich mich anzupassen versuche, um mich rhythmischer zu bewegen, beschwingter eben.

Manchmal stellt sich ein junger Mann neben mich auf das Laufband, was an sich nichts Ungewöhnlich ist in einem Fitness-Studio. Doch dieser steigt auf das Laufband und fängt an zu laufen, als gäbe es kein Morgen mehr.

Wie im Vollrausch hämmert er seine Füße auf das Band und übertönt sogar die Musik, aber der Spuk ist nach 10 Minuten vorbei, Gott sei Dank.

Auf jeden Fall kann ich nicht so schnell laufen und da bewundere ich ihn auch, aber dafür halte ich die dreifache Zeit aus. Und ich weiß, dass es für mich darauf ankommt, meine Knie mit meinem Übergewicht nicht übermäßig zu belasten.

Nachdem ich vom Band gestiegen bin, hole ich mir ein Tuch, um die Stellen abzuwischen, die ich mit den Händen angefasst habe.

Der innere Motivationsschub signalisierte danach: „Die erste Trainingseinheit ist geschafft.“

Ich habe mich trotzdem damit nicht lange aufgehalten, sondern mich an die nächste Station begeben – zum Rudern.

50 KILO ABNEHMEN (15)

DER KAMPF HAT NOCH GAR RICHTIG ANGEFANGEN


Ich habe mich ganz gut reingefunden, in das Fitness-Leben. Das ist ein wichtiger Meilenstein in dem Gezerre darum, soviel Gewicht zu verlieren.

Ich denke, ich muss noch mehr tun, was die Umstellung der Ernährung angeht.
Ich verstehe mich manchmal selbst nicht mehr.

Für jedes noch so kleines Projekt plane ich bis ins Detail, lege die Zwischenschritte fest und gleiche regelmäßig das Erreichte ab.
Aber in dem ‚Großprojekt‘ 50 Kilo abnehmen gehe ich ziemlich laienhaft vor.

Dabei könnte es so einfach sein. Aber einfach ist es eigentlich stets nur für den, der darüber nur redet oder nur schreibt. Das trifft auf mich natürlich zu.

Doch es kommt etwas Wichtiges hinzu: Ich muss das, was ich sage, auch noch selbst umsetzen. Und da hört die Freundschaft schon auf, denn das hat viel mit Schweiß, Verzicht und Disziplin zu tun.

Aber ich will nicht jammern. Nein, ich habe es ja selbst so gewollt. Ab heute werde ich aufschreiben, was ich zu mir nehme, um quasi eine Bestandsaufnahme zu erreichen.

Anschließend werde ich das alles analysieren, am besten am Wochenende, um danach Schlussfolgerungen zu ziehen. Hoffentlich die richtigen.

Jetzt noch mal ohne Analyse: Ich habe 800 Gramm in der vergangenen Woche abgenommen.

Sicher, das ist nicht viel, aber es geht vorwärts, und in dem Fall abwärts.

Es grüßt der Dicke, der die Hoffnung und den Kampf nicht aufgibt, kräftig Pfunde zu verlieren.

50 KILO ABNEHMEN (14)

MEIN ZIEL ZWISCHENDURCH ZU VERFEHLEN PASSIERT- MEIN ZIEL NICHT ZU KENNEN HINGEGEN DARF NICHT SEIN

Ich muss zurückdenken an den Tag, an dem ich den Entschluss fasste, mich auf das Abenteuer einzulassen, öffentlich darüber zu schreiben, dass ich insgesamt 50 Kilo abnehmen will. Das war der 03. Juli in diesem Jahr.

Manchmal kommen mir echte Zweifel, ob das überhaupt auf einen Blog gehört.

Doch dann sage ich mir wieder, dass ich nicht authentisch wäre, würde ich lediglich theoretisch über Lebensqualität im Alter schreiben.

Und im Kern generiert sich ja bekanntermaßen die Qualität im Leben vor allem durch die Gesundheit. Also: Was liegt näher, alles zu tun, damit die in der Vergangenheit gemachten Fehler nicht fortgeführt werden und das Übergewicht möglicherweise noch anwächst?

Ich wollte unbedingt einen Schlussstrich unter diese Art von Leben ziehen und sofort damit beginnen, meine auf dem Papier festgehaltenen Ziele in die Tat umzusetzen.

Wenn ich davon ausgehe, dass ich im Januar 2019 noch 131 kg wog und jetzt auf 122,8 kg herunter gekommen bin, dann finde ich das schon nicht schlecht.

Das sind rund 8 Kilo, die ich in zehn Monaten verloren habe.
So ganz zufrieden bin ich trotzdem nicht. Ich wollte schon unterhalb der 120 KILO Grenze sein.

Das Gute wiederum daran ist: Ich habe Ziele und ich kenne sie.
Ich ‚schwimme‘ also nicht mehr in einem Ozean und lasse mich treiben, ohne wirklich den Kurs zu kennen.

Das Ziel zu kennen, die Zahlen festzulegen – sie sind in diesem Zusammenhang ausschlaggebend für mich, damit ich dranbleibe, am Abnehmen und am Gesundbleiben.

50 KILO ABNEHMEN (13)

EIN SCHRITT NACH VORN – ABER MANCHMAL AUCH WIEDER ZWEI ZURÜCK

Sonntagmorgen. Ich fertige die Liste für den neuen Monat an – November 2019.

Vorher schaue ich auf das Ergebnis im Oktober. Ich bin ganz zufrieden, denn immerhin sind es 3,5 kg weniger, die ich seit Monatsbeginn auf die Waage bringe.

Am 07.10.2019 waren es 126,3 kg und nun am Monatsende sind es nur noch 122,8 kg.

Es fällt mir nicht leicht, davon zu berichten. Es ist, als würdest du irgendwie nackt dastehen. Doch es geht nicht anders.

Ich will zeigen, dass es sich lohnt zu kämpfen. Aber nicht nur das. Ich möchte darüber schreiben, wie mühselig es ist, wie oft auf einen kleinen Schritt nach vorn zwei Schritte folgen, die in die andere Richtung gehen, nämlich rückwärts.

Aber wer glaubt auch schon, dass jemand mit 50 kg Übergewicht in wenigen Wochen wieder auf sein Normalgewicht zurückgelangt? Ich denke niemand.

Der Weg ist deshalb stets ein wenig das Ziel. Ich gehe jeden Wochentag ins Fitness-Studio im Prenzlauer Berg, ackere inzwischen zwei Stunden an den Geräten. Ich merke es, denn so langsam wachsen die Muskeln wieder.

Jetzt kommt es darauf an, noch mehr in Sachen Ernährung zu tun. Das ist bei mir der ‚Pferdefuß‘. Ich will es hier aus eigener Kraft schaffen und mich nicht in die Hand von Ernährungsberatern begeben.

Das heißt auf der anderen Seite, sich selbst schlau zu machen, zu lesen, zu analysieren. Seit heute notiere ich mir, was ich jeweils gegessen habe.

Ich tippe das sofort ins iPhone, denn das schleppe ich ja ohnehin überall mit mir rum. Am Wochenende werde ich das Ganze dann auswerten.

Es ist nicht nur physisch anstrengend, nein, es braucht genauso die mentale Kraft, die Geduld und den Biss, alles aufzuschreiben, die richtigen Schlüsse aus dem Protokollierten zu ziehen. Ich bleibe dran.

Am 04.12.2019 will ich bei 119,7 kg sein. Das wäre ein phantastisches Ergebnis. Doch das wird kein Spaziergang, es wird hart, durchzuhalten.