Archiv der Kategorie: ALLTÄGLICHES

Mehr Erfüllung im Alltag finden; über einen winzigen Moment im Alltäglichen freuen;
nicht nur über die Arbeit stöhnen, lieber die guten und schönen Seiten in der eigenen Tätigkeit sehen, sie bewusst annehmen.

EIN BLICK IN DIE BIBEL MACHT DEINEN ALLTAG NICHT ÄRMER

BIBEL-2021.06.27

Vom Tod
‚O Tod, wie bitter bist du, wenn an dich ein Mensch denkt, der gute Tage und genug hat und ohne Sorgen lebt und dem es wohlergeht in allen Dingen und der noch gut essen kann!
O Tod, wie wohl tust du dem Armen, der schwach und alt ist, der in allen Sorgen steckt und nichts Besseres zu hoffen noch zu erwarten hat!
Fürchte den Tod nicht! Denke an die, die vor dir gewesen sind und nach dir kommen werden…‘
Sir 41, 1-5

Bibel

Gedanken, die mir wichtig sind, wenn ich die Sätze lese:
Sorge dich nicht im Alltag, freu‘ dich lieber mehr über kleine Dinge, als dass du schon am Wochenanfang schlecht gelaunt umherläufst.

Sei gewiss, der Tod wird kommen, aber solange genieße dein Leben, werde nicht übermütig, aber auch nicht depressiv.

Bleib‘ der, der du bist, oder werde der, der du schon immer sein wolltest – ewig hast du dafür keine Zeit.

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EIN BLICK IN DIE BIBEL MACHT DEINEN ALLTAG NICHT ÄRMER

BIBEL-2021.06.23

‚Rühme dich nicht wegen deiner herrlichen Kleider, und überhebe dich nicht an deinem Ehrentag;‘ 
SIR 11,4 

Bibel

 

Was nehme ich für meinen Alltag mit?
Bleib‘ bescheiden


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DIE BIBEL WECKT DIE NEUGIER AUF DEINEN ALLTAG

ALLTÄGLICHES-2021.06.21

„Du sollst niemand rühmen um seiner Schönheit willen noch jemand verachten, weil er hässlich aussieht. Denn die Biene ist klein unter allem, was Flügel hat, und bringt doch die allersüßeste Frucht.“
SIR 11, 2-3

Bibel

Du bist manchmal schon versucht, dich eher Menschen zuzuwenden, die attraktiv sind.

Und genauso wendest du dich vielleicht von einem hässlichen Menschen vorschnell ab.

Selbst in der Liebe könnte das ein Fehler sein. Aber da spielen natürlich Hormone, Gefühle noch eine ganz andere Rolle.

Ich habe mich schon in Menschen getäuscht, habe gedacht, dass mein Gegenüber unscheinbar aussieht, schwach ist, willenlos, ein Leisetreter.

Dabei war er einfach bescheiden, still, konzentriert, überließ mir den Vortritt, beschämte mich, weil ich zu schnell, zu laut, zu siegesgewiss meinem Ziel entgegenstrebte.

Dieser Bibelspruch hilft zu erkennen, worauf es bei der Einschätzung eines Menschen wirklich ankommt.

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NORDIC WALKING AM MITTAG IN DER SCHORFHEIDE – DIE STILLE GENIESSEN

ALLTÄGLICHES-2021.06.15

AUDIO:

Ich habe schon oft davon erzählt, wie gern ich morgens am Liepnitzsee laufe.

Das ist noch immer so.
Aber gestern bin ich ein Stück weitergefahren, in Richtung Schorfheide.

Es war Mittag und das Thermometer zeigte bereits über 30 Grad Celsius an.

Ich war warm angezogen, Trainingshose, Trainingsjacke und ich hatte zusätzlich noch eine Mütze auf dem Kopf.

Meine Frau hatte Homeoffice und schaute mich an, als ob ich nicht ganz dicht sei.

Aber ich wusste, warum ich das tat.
Im Wald kann ich mich so am besten vor Mücken und Zecken schützen.

Außerdem ist es stets kühl, wenn ich den Weg entlanglaufe.
Es war ganz ruhig, als ich mir die Stöcke umschnallte und die ersten Schritte machte.

Nur ab und zu war ein Knacken im Unterholz zu hören.
Die Vögel zwitscherten und es wehte ein leiser Wind.
Die Sonne schaffte es nur mit Mühe, durch das Blätterdach der Bäume hindurch zu schimmern.

Das Farnkraut war hochgewachsen und reichte mir fast bis zu den Schultern, so schätzte ich das jedenfalls von meinem Weg aus ein.

Die Überwindung einfach loszufahren, noch am Mittag Sport zu machen, ja die ist stets groß.

Doch wenn ich laufe, ins Grün schaue und meinen Gedanken nachhängen kann, dann spüre ich jedes Mal wieder, dass das der Reichtum im Leben sein muss – sich einfach Zeit zu nehmen für so eine banale Sache wie das Nordic Walking.

Bin ich deshalb besonders gut trainiert? Wahrscheinlich nicht.
Aber mental geht es mir danach sehr gut.

Auf dem Weg lege ich manchmal einige Sprints ein, nehme mir vor bis zur nächsten Biegung oder bis zu einem bestimmten Baum zu laufen.

Danach laufe ich wieder langsamer und so habe ich das Gefühl, dass ich meine Ausdauer trainiere, ein bisschen wenigstens.

Zurück am Auto, nach einer Stunde, ja da kommt der schönste Moment.

Ich nehme meine Wasserflasche, trinke einen Schluck und laufe auf und ab.

Ich sauge abschließend die Stille des Waldes auf und habe das Gefühl, das ich die wichtigste Aufgabe am Tag erledigt habe.
Ich werde das heute wieder tun.

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AUDIO: SEI WÄHLERISCH, WENN DU EINEN RAT SUCHST

AUDIO BIBEL-2021.06.14

 

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Bibel

 

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SEI WÄHLERISCH, WENN DU EINEN RAT SUCHST

BIBEL-2021.06.14

AUDIO:  https://uwemuellererzaehlt.de/2021/06/14/audio-bibel-2021-06-14/ ‎
In der Bibel steht: „Lebe in Frieden mit vielen, aber zum Ratgeber nimm unter tausend nur einen.“
(Sir 6, 6)

Bibel

Wer hat es noch nicht erlebt, dass er einen Rat gesucht und falsche Freunde gefunden hat?

Als es bei mir in der Selbstständigkeit besonders schlecht lief, ich nicht wusste, wie ich die Kredite für das Haus bedienen sollte und mir zusätzlich die täglichen Kosten davonliefen, da wandte ich mich an einen Freund, der stets an meiner Seite war, als es geschäftlich noch gut lief.

Dieser Freund brachte mich zu seinen Freunden, die es mit mir sehr gut meinen würden.

Im Ergebnis verlor ich noch mehr Geld, versank noch mehr in Schulden und konnte nachts gar nicht mehr schlafen.

Ich habe mich da herausgekämpft, alle Schulden zurückgezahlt, und ich habe noch eines gemacht: Ich habe mich von all diesen vermeintlich gut meinenden Freunden getrennt.

Heute habe ich nur noch einen Freund. Wir sehen uns selten, weil wir beide mit der Familie und dem Beruf zur Genüge im Alltag eingespannt sind.

Aber wir chatten viel über WhatsApp. Meine Frau findet das nicht so gut.

Sie sagt, ich solle mich lieber auf meine Arbeit konzentrieren, auch wenn ich vorwiegend im Homeoffice sitzen würde.

Doch man kann sich schon gut auf diese Weise austauschen, effizient und kurz.

Und: Du musst nachdenken, was du sagst, denn durch das Schreiben strukturierst du ja auch ein wenig die Gedanken.

Dadurch bin ich viel klarer, bringe meine Botschaften schneller auf den Punkt.

Kurzum, mein Freund wirft mir manchmal vor, dass ich sehr hart auf diesem Kommunikationsweg reagiere.

Vor allem dann, wenn er von Ideen begeistert ist, die ihm andere Freunde vorgeschlagen haben, und die sein Leben revolutionieren würden.

Meine Antwort darauf ist stets: „Ich will nur ehrlich zu dir sein. Prüfe also noch einmal genau, was dir da jemand vorgeschlagen hat. Und wenn du es danach immer noch gut findest, ja dann solltest du es tun.“

Mein Freund ist nie begeistert von meinen Worten, nicht gleich jedenfalls.

Aber er sagt, er kann mir vertrauen, weil ich es wirklich ehrlich meine mit ihm.

Das schreibt er mir in der Regel ein paar Tage später. In dem Moment, wo er noch einmal gründlicher nachgedacht hat, an meinen Argumenten vielleicht etwas Wahres dran ist.

Mein Freund ist auch rückhaltlos ehrlich zu mir, und ich bin oft auch nicht gleich begeistert, wenn er mir nicht zustimmt, was meine Ideen anbetrifft.
Und nur deshalb hat diese Freundschaft bis heute gehalten.

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DU HÖRST AUF ZU LEBEN, WENN DU AUFHÖRST ZU ARBEITEN

ALLTÄGLICHES – 2021.06.04
Freitagmorgen, trübes Wetter. Ich sitze am Computer und schreibe seit drei Stunden und Klara sitzt nebenan, kämpft mit ihren Kunden.

„Warum tut man sich das alles an?“, frage ich mich manchmal. Besonders dann, wenn es einem nicht so gut geht, gesundheitlich meine ich.

Ich könnte mich mehr zurücklehnen, müsste nicht mehr so viel arbeiten. Aber ich kann nicht anders. Warum nicht? Keine Ahnung.
Vielleicht weil es schon immer zu meinem Leben gehört hat.

Ich kenne es nicht anders. Auch am Wochenende schreibe ich irgendetwas, plane die kommende Woche durch.

Nur wenn unser ‚Krümelchen‘ da ist und sie ruft, ‚Opa ‚pomm‘, wir ‚pielen‘, ja dann lass ich den Schreibtisch links liegen, fall‘ auf den Fußboden und schieb‘ das Feuerwehrauto hin- und her.

Dennoch: Irgendwie hörst du auf zu leben, wenn du aufhörst zu arbeiten.
Am Mittwoch ging es mir richtig ‚dreckig‘. Erkältet. Ich habe mich auf die Couch gelegt und mir zwei Thriller hintereinander angesehen.

Das war Schlaraffenland für mich. Doch in dem Moment, wo es dir besser geht, da willst du nicht auf der Couch liegen, nein, du willst etwas schaffen.

In meinem Fall heißt das Kunden gewinnen, Texte schreiben und verwerfen und wieder von vorn beginnen. Eine Qual? Ja. Irgendwie aber auch schön.

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DIE BIBEL ÜBER ‚ARM SEIN UND DIE ARMUT‘

ALLTÄGLICHES-2021.05.31

Je mehr ich in der Bibel herumstöbere, an interessanten Stellen hängenbleibe, desto mehr fällt mir auf, wieviel dort über die Armut, das arm Sein geschrieben steht.

Vieles von dem ist heute noch aktuell, kann direkt auf verschiedene Situationen übertragen werden, ja gibt direkte Handlungsanweisungen, wie du dich verhalten solltest, so meine ich jedenfalls.

Hier wäre so eine Stelle aus der Bibel:
„… lass den Armen nicht Not leiden, und sei nicht hart gegen den Bedürftigen.

Verachte den Hungrigen nicht, und betrübe den Menschen nicht in seiner Armut.

Einem betrübten Herzen füge nicht noch mehr Leid zu, und lass den Notleidenden auf deine Gabe nicht warten.

Die Bitte des Elenden schlage nicht ab, und wende dein Angesicht nicht weg von dem Bittenden, und gib ihm keinen Anlass, dir zu fluchen.“
Sirach, 4, 1-5
Bibel

AUDIO: 
https://uwemuellererzaehlt.de/2021/05/31/audio-2021-05-31/

Was nehme ich hieraus mit?
Vielleicht dies:

Demjenigen, der möglicherweise nicht so viel hat, trotzdem seine Wertschätzung zu erweisen, gerade solidarisch zu sein – das finde ich schon wichtig.

Und genauso gehört für mich dazu, nicht arrogant, herablassend zu agieren, wenn man meint, man hätte mehr materiellen Reichtum angehäuft.

Der wirkliche Reichtum bleibt eben die gute Beziehung zu den anderen Menschen – in der Familie, unter Freunden, und eben auch zu Hilfsbedürftigen.

Uwe Müller erzählt

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DEN REICHTUM VOR DEINER NASE SEHEN

ALLTÄGLICHES-2021.05.30

Ich sitze auf einem Baumstumpf, am Fluss, in der Nähe des Finowkanals.

Ein abgeholzter Baum steht in der Mitte, auf dem Baumstamm befindet sich ein Blumentopf, ein rostiger kleiner Blecheimer, mit eingepflanzten Blumen.

Um den Baumstamm herum stehen ebenfalls vier kleinere Baumstämme, die als Sitzgelegenheiten hergerichtet wurden.

„Danke für den Platz in der „guten Stube“, steht auf einem Stück Holz, das auf dem Tisch liegt.

Auf der glatten Rückseite einer Borke haben das zwei Vorbeikommende geschrieben.
Ihnen hat wohl die Idee gefallen, hier so eine idyllische Sitzgelegenheit einzurichten.

Vom Fluss weht ein kühler Wind herauf. Ab und zu höre ich Stimmengewirr, wie Paddel ins Wasser platschen und wenig später kleine Kanuboote an mir vorüberziehen.

Ich liebe diese Ruhe, den Blick hinunter zum Wasser, nach links, über das weite Feld und die kräftigen grünen Farben der Blätter an den Bäumen und Sträuchern.

Ich ertappe mich manchmal dabei, dass ich denke, dass ich doch bloß mehr Geld hätte, um mehr zu reisen.

Aber nun sitze ich hier, höre in der Ferne Krümel, die fröhlich schreit, und jedes Stück Holz begutachtet, das sie findet, und dann denke ich: „Hey, schau‘ nicht dorthin, wo du wahrscheinlich nie sein wirst, genieß‘ lieber die Gegenwart.‘

Also, das tu‘ ich jetzt.
‚Von Weitem höre ich ‚Ooopa, wir kommen…‘

Wir gehen ein Eis essen, sitzen draußen auf den Bänken und schauen einem Boot zu, das an uns vorüberschippert.
Was willst du mehr, noch dazu in der Corona-Zeit?

2021.05.30

 

NORDIC WALKING AM LIEPNITZSEE-2021.05.17

LIEPNITZSEE

ALLTÄGLICHES-2021.05.17

Ins Grüne sehen, frische Luft einsaugen, die Welt loslassen – für einen Moment jedenfalls

 

Der Wald ist grüner geworden und es ist für meine Augen sehr angenehm, in eben dieses Grün zu blicken. Wahrscheinlich sitze ich zu viel vor dem Computer.

Und so ist das Nordic Walking vielmehr, als nur zu walken, um fit zu bleiben.

Ich würde natürlich lieber an der Ostsee laufen, direkt am Strand.

Wenn das Meer rauscht, die Möwen kreischen und die Wellen auf dem Sand aufschlagen und sich dann wieder zurückziehen.

Aber nun bin ich hier, am Liepnitzsee. Je öfter du dort läufst, desto mehr zieht dich der See in seinen Bann.

Ich brauche zwanzig Minuten, um vom Parkplatz aus unmittelbar am See zu sein, direkt am Uferstreifen.

Der Weg bis dahin ist schon sehr schön, weil ich durch dieses Grün hindurchlaufe, mich darin verliere.

Es fängt an zu regnen.

Die Tropfen prasseln auf das Blätterdach, sie bewahren mich davor, dass ich nass werde. Der Boden riecht nach feuchtem Laub, nach Tannenzapfen.

Morgens nimmst du das alles intensiver wahr, weil sich deine Sinne darauf konzentrieren und du durch nichts abgelenkt bist.

Nur das Vogelgezwitscher ist in deinen Ohren.

Die Stunde ist um, ich stehe am Auto und trinke Wasser aus meiner Flasche.

Das ist für mich der schönste Moment, ich habe nämlich eine Stunde Nordic Walking durchgehalten, die Ruhe am See förmlich eingesogen und nun kann der Tag beginnen.

LIEPNITZSEE

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NORDIC WALKING AM LIEPNITZSEE

2021.05.11

Ich bin am Montag kurz nach vier Uhr aufgestanden, obwohl Klara ihren Homeoffice-Tag hatte und ich getrost eine Stunde hätte länger schlafen können.

„Ich laufe Morgen früh“, habe ich Klara noch am Tag zuvor gesagt.
„Dann sei aber leise, poltere nicht herum, fluche nicht, wenn du deine Zehen mal wieder irgendwo stößt und vor allem, mach kein Licht an.“

„Gut“, habe ich widerwillig gebrummt.
Der Wecker war zwar auf halb fünf Uhr gestellt, aber ich war schon früher wach. Mir wurde schlagartig bewusst, dass das Wochenende endgültig vorbei war und ich keine Chance hatte, liegenzubleiben. Zumindest nicht, wenn ich meine mir selbst auferlegten Versprechen einhalten wollte.

Ich gab mir einen Ruck, schnellte aus dem Bett hoch und schlurfte, so leise ich konnte, in Richtung Flur.

Ich zog die Schlafzimmertür hinter mir zu. Dann ging alles sehr schnell. Ich kochte mir einen Tee, nachdem ich meine Sportsachen angezogen hatte. Zwanzig Minuten später war ich auf dem Parkplatz am Liepnitzsee.

Dort stand ein Wohnmobil, ein alter klappriger Mercedes-Wohnwagen. Ich versuchte meine Autotüren leise zuzuklappen, um die Leute, die vermutlich im Inneren des Campingautos schliefen, nicht aufzuwecken.

Ich stapfte in Richtung See, im Grunde ziemlich lustlos am Anfang.
Die Bäume waren noch grüner geworden und der Wald schien dadurch dichter geworden zu sein.

Liepnitzsee

Unten am Wasser angekommen, machte ich an der Holzbank halt, schnallte meine Stöcke ab und schoss zwei Fotos vom See am frühen Morgen.

Hinter mir klapperte es. Ich erschrak und drehte mich schnell um. Das Geräusch kam von einer Frau, die gerade mit dem Fahrrad angekommen sein musste und in den Papierkörben die hingeschmissenen Flaschen herausangelte.

Schließlich schwang sie sich auf ihr Fahrrad und bewegte sich von dannen. Ich setzte mich auf die Holzbank und schaute für einen Moment auf den See.

Die Vögel waren laut, ab und zu hörte man Enten, die im Wasser schnatternd vorbeischwammen.

‚Du kannst hier unten Philosoph werden‘, dachte ich bei mir, während ich die Stille und die frische Luft einsaugte.

Im Grunde genommen unterbrach ich ungern meinen Lauf, und ich setzte mich normalerweise schon gar nicht bereits nach dreißig Minuten hin.

Aber es war es wert, aufs Wasser zu schauen, die leicht kräuselnde Oberfläche zu betrachten und zu sehen, wie sich am anderen Ende des Sees ein roter Feuerball allmählich über die Wolken erhob.

Ich stand auf, schnallte die Stöcke wieder um die Hände und lief zurück.
Zu Beginn des Laufes denke ich oft, wie ich das eigentlich durchhalten soll, mich eine ganze Stunde hintereinander durch den Wald zu quälen .

Doch wenn du dich erst einmal bewegt hast, ein Bein vor das andere setzt, dann läuft es fast automatisch.

Ich teile mir die Strecke in kleine Etappen, lege auf dem Rückweg kleinere Spurts ein und vergesse so, dass es eine ganze Stunde ist, die ich durchhalten muss.

Endlich, ich war wieder auf dem Parkplatz angekommen. Im Wohnmobil nebenan regte sich immer noch nichts.

Zuhause wartete Klara auf mich.

„Na, wie war’s?“.
„Gut“. Klara merkte mir an, dass ich mit dem Morgensport zufrieden war.

 

 

 

 

ICH BIN KEIN MONTAGSMANN

2021.05.10  – ALLTÄGLICHES

Montags ist es dunkler, grauer, liebloser, grausamer. Nicht unbedingt in der Wirklichkeit, aber im Herzen, im Gefühl, Kopf.

Ich weiß nicht, woher das kommt, aber ich weiß, dass es vielen Menschen so geht, wie es mir geht, wenn ich montags aufwache und mir klar wird, dass es tatsächlich der schreckliche Montag ist.

Vielleicht rührt es daher, dass ich samstags und sonntags ohne Struktur durch die Gegend laufe, herumliege auf der Couch, unendlich viele Serien sehe, mehr esse, länger schlafe, weniger Sport treibe.

Deshalb will ich das möglicherweise montags alles wieder ins Lot bringen und bin schon erschlagen, wenn ich nur daran denke. Aber es ist vor allem die innere Gewohnheit, die ich wieder umstellen muss.

Das fängt damit an, dass es zum Wochenbeginn wieder sehr früh beginnt, dass ich mich aus dem Bett hieven muss.
Ich versuche nicht daran zu denken, sondern einfach schnell aufzustehen, schneller die Handgriffe zu erledigen, als ich es überhaupt rational realisieren kann.

Und dann kommt es noch dicker. Ich bin schon gegen halb sechs unten am See und fummle mir die Schlaufen von den Nordic Walking – Stöcken um die Hand.
Anschließend kommt ein Stück vom Sonntag zurück – mental jedenfalls.

Es ist am See ruhig, so als würde über das Wasser die Botschaft getragen: ‚Ganz ruhig, mein Dicker. Es passiert dir doch nichts. Genieß‘ einfach die frische Luft, freue dich auf den Tag, auf das, was dich erwartet.‘


Bin ich zurück, nach einer Stunde, dann sie die Welt für mich schon freundlicher, gelöster aus.

Ich versuche die beginnende Energie in mir zu nutzen und setze mich sofort an den Schreibtisch, bereite meine Arbeiten vor und rufe auch schnell Kunden an.

Dann höre ich, dass die ja auch schon längst arbeiten, gar nicht die Zeit hatten, so wie ich, nämlich noch einen ‚Sonntagsspaziergang‘ am See nachzuholen, und das ironischerweise am Montagmorgen.

Nein, die meisten können gar keinen Gedanken darauf verschwenden, weil ihr Schreibtisch überquillt, der Computer voll ist mit E-Mails von Menschen, die irgendetwas wollen. Und obendrein rufe ich sie dann noch an.

‚Eigentlich hast du es gar nicht so schlecht für jemanden, der den ersten Tag in der Woche nicht mag‘, denke ich in dem Moment.

Der Montag ist nun bei mir nun doch angekommen, im Kopf und im Herzen.

 

DIE BIBEL ÜBER UNBEDACHTES REDEN UND DAS SCHLECHTE GEWISSEN DANACH

2021.05.09

#BIBEL LESEN IM ALLTAG

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG

Wer kennt das nicht, dass man zu einem anderen Menschen etwas sagt, was man später bitter bereut.

„Du bist das schlimmste, was mir passieren!“, habe ich mal in meiner überschäumenden Wut einem Freund gesagt, der einen furchtbaren Fehler gemacht hatte und ihn später bitter bereute.

„Es tut mir leid, wirklich, verzeih mir“, sagte er zu mir.
„Du kannst hier schleimen, wie du willst, aber ich bin stinksauer.

Geh‘ mir einfach aus den Augen“, habe ich ihn angebrüllt.
Um uns herum standen weitere Freunde, Bekannte. Sie alle waren still. Sie verstanden, warum ich so wütend war, aber wirklich leid tat ihnen nur mein Freund.

Einige Stunden später in der Nacht, da schreckte ich hoch. Ich konnte es nicht glauben, dass ich mich so unbeherrscht verhalten hatte, selbst wenn ich mich im Recht wähnte.

Am nächsten Tag rief ich meinen Freund an und entschuldigte mich bei ihm.

Wir besprachen, wie wir gemeinsam seinen Fehler beheben könnten.

Der Fehler, den mein Freund beging, den habe ich längst vergessen.
Aber das schlechte Gewissen, dass ich ihn dafür so angeschrien hatte, das nagte lange an mir.

Das alles fiel mir wieder ein, als ich in der Bibel diesen Spruch las:

„Wohl dem, der sich nicht mit Reden vergeht und davon ein böses Gewissen hat!“
Sir 14,1
Bibel

JEEPY HAT VON KRÜMEL EINEN KUSS GEKRIEGT

2021.05.08

WAS BISHER WAR
Jeepy hat sich lange nicht gemeldet. 
Am vergangenen Freitag war es nach einigen Monaten das erste Mal, dass er Krümel wieder etwas von sich und seinem Fahrer erzählt hat. 

Jeepy ist sozusagen der ‚Ich-Erzähler‘ und er spricht dabei über seine Abenteuer, über die Eigenheiten seines Fahrers, der zufällig auch der Opa von Krümel ist. 

Der Fahrer wollte Jeepy eintauschen – gegen einen größeren ‚Jeepy‘.
Aber da hat Jeepy nicht mitgemacht, Krümel erst recht nicht, Krümels Mama und Oma waren ebenfalls dagegen. 

Ich bin Jeepy, das kleine rote Auto, naja, das wisst ihr ja längst.
Meine beste Freundin ist Krümel. Und da ich ohne meinen Fahrer auch nicht leben kann, gehört der ebenfalls zu meinem Freundeskreis.

Nur manchmal nicht.
So, wie vor zwei Wochen.

„Du Jeepy, ich überlege, ob ich dich eintausche gegen ein größeres Auto“, sagte er zu mir.
„Warum?“, fragte ich ihn.

Mein Fahrer druckste herum.
„Naja, du weißt ja, wir müssen alle auf den Energieverbrauch achten und daran denken, mehr mit Elektroautos zu fahren.“

„Dann steig aufs Fahrrad, und du machst so mehr Sport, lebst gesünder und Sprit sparst du auch noch. Und wenn du dann mal vom Dorf aus in die große Stadt musst, dann wirst du mich schon brauchen. Denn es fahren noch keine Busse aus dem Dorf direkt nach Berlin. Oder nicht?“

„Ja, du hast recht“, gab mein Fahrer kleinlaut bei.
„Außerdem haben wir dich ja schon gegen den großen und dicken ‚Bobby‘, unseren geliebten Mercedes-Geländewagen eingetauscht. Also, ein bisschen haben wir schon gemacht für die Umwelt“, sagte mein Fahrer noch.

Das stimmt zwar, aber was er nicht sagt ist, dass er es nur getan hat, weil ‚Bobby‘ alt und gebrechlich war.
Naja, auf jeden Fall hat der Fahrer den Gutachtertermin für mich abgesagt.

Ich musste mich demnach nicht mehr auf das Werkstattbett legen und mich hochheben lassen, damit mir wieder alle unter mein ‚Blechkleid‘ schauen können.

Aber jetzt ist alles ‚vom Tisch‘, wie die Erwachsenen sagen, wenn etwas erledigt ist.

Mein Fahrer hat mir zur Belohnung eine Auto-Wäsche ‚de-luxe‘ geschenkt.

Anschließend sind wir zu Krümel gefahren. Als sie uns sah, da hat sie begeistert ‚Jeepiiii‘ gerufen und mir einen Kuss auf das Heck gedrückt. Ich bin rot geworden. Das hat nur keiner gesehen, denn ich bin ja immer rot.

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IM HOMEOFFICE MITTAGS ESSEN WIE BEI OMA MARTHA

2021.05.07-ALLTÄGLICHES

Klara ist jetzt einen weiteren Tag im Homeoffice, insgesamt drei von fünf Arbeitstagen.

Das hat zwar auch Nachteile, denn ich fühle mich immer ein bisschen unter Beobachtung.

„Morgen rufe ich fünf Kunden an“, sage ich zum Beispiel abends.
Und am nächsten Tag? Ja, da höre ich nach einem Kunden mit dem Akquirieren auf und widme mich angenehmeren Dingen.

Aber die Vorteile des Homeoffice überwiegen – das frühe Aufstehen, noch vor vier Uhr, das fällt weg.

Stattdessen bin ich heute gegen halb sieben aufgewacht. Da saß Klara bereits eine halbe Stunde an ihrem Computer.

Eigentlich wollte ich ja wenigsten gegen halb fünf Uhr morgens aus dem Bett schnellen, mich ins Sportzeug schmeißen – und ab an den Liepnitzsee.

Ist heute ausgefallen. Dafür fühle ich mich ausgeschlafen.
Gegen 12.00 Uhr bin ich vom Schreibtisch aufgestanden, bin nach draußen gegangen und habe den Carport gefegt und anschließend das Auto gewaschen.

Naja, alles in meiner für die Arbeit verplanten Zeit. Aber ich gehe da tolerant mit mir um.

Meine Arbeitskultur ist mir wichtiger, als vielleicht mehr Umsatz zu machen. Klara sieht das anders, doch ich frage sie ja nicht.

DER DUFT DER EIERKUCHEN

„Soll ich heute zum Mittag Eierkuchen in der Pfanne machen?“, fragte sie mich am Vormittag.

„Oh ja, das wäre toll“, meinte ich. Das ist ein weiterer Vorteil, wenn Klara im Homeoffice ist.

Es gibt zum Mittag nicht nur eine Scheibe Brot, sondern etwas Gutes, etwas, was schmeckt.

Als ich in die Küche kam, da duftete es nach den Eierkuchen.
Klara stand am Herd. „Es dauert aber noch ein klein wenig“, sagte sie zu mir, ohne sich umzudrehen.

Ich setzte mich schon mal an den Tisch und erinnerte mich an meine Kindheit in Schwerin zurück.

Oma Martha buk Kartoffelpuffer für uns drei Kinder. Wir saßen alle am Tisch und im Akkord kamen die Puffer auf den Tisch.

Wir streuten Zucker darüber und verdrückten hastig die Kartoffelpuffer, so dass Oma Martha Mühe hatte, mit dem Braten in der Pfanne hinterherzukommen.

Es roch gut, es schmeckte gut und wir Kinder stürmten danach wieder auf den Hof, bis Oma Martha uns hereinrief und jedem von uns eine Schmalzstulle in die Hand drückte.

Es war einfach herrlich.

„So, hier ist der erste Eierkuchen für dich“, sagte Klara.
„Irgendwie ist Homeoffice gar nicht so schlecht“, antwortete ich und kaute schon auf dem Eierkuchen herum.

Klara nickte und setzte sich ebenfalls an den Tisch.
Wir waren glücklich, am Alltag, im Homeoffice. Nichts Besonderes, jedoch etwas sehr Schönes.

NORDIC WALKING AM LIEPNITZSEE

MITTWOCH, 05. MAI 2021

Motivation kann am besten aus dir selbst heraus entstehen

Es ist mir schwergefallen, heute Morgen aufzustehen. Gegen 03.00 Uhr bin ich hochgeschreckt und war froh, dass ich mich noch für eine Dreiviertelstunde wieder hinlegen konnte.

Ich hatte mich kaum umgedreht, da dröhnte mir das Vogelgezwitscher des Telefonweckers ins Ohr.

Eine Stunde später stand ich schon auf dem Parkplatz zum Liepnitzsee und bin lustlos losgelaufen.

„Oh Gott, eine ganze Stunde ist noch vor dir“, habe ich im Stillen gedacht.

Unten am See angekommen, da drehte sich das Blatt, meine Stimmung hob sich.

Ich sah auf das Wasser, hörte die Enten schnattern. Ich sehe sie jeden Morgen, stets an der gleichen Stelle. Sie schwammen unter den Bootssteg.

Die Sonne schien heute nicht. Im Gegenteil, es lag eine graue Dunstwolke über dem Wasser.

Nur ganz hinten, am Horizont, da sah ich die Sonne, wie sie sich den Weg durch die Wolken kämpfte.

Ich hatte dreißig Minuten geschafft und kehrte um. Jetzt konnte ich den Kopf leicht nach rechts drehen und auf das Wasser schauen. Das war der schönste Moment für mich.

LIEPNITZSEE

Und ich war froh, dass ich mich wieder mal überwunden hatte.

„Du musst es wollen, und du musst es tun. Und ich bin froh, dass ich es getan habe“, dachte ich, während ich das Tempo beschleunigte.

Das wird ein guter Tag, denn das für mich wichtigste habe ich heute bereits getan.

 

NORDIC WALKING AM LIEPNITZSEE

Liepnitzsee

DIENSTAG, 04. MAI 2021
Es ist kurz nach fünf Uhr morgens. Ich habe gerade Klara zum Bahnhof gebracht und ich bin auf dem Rückweg.

Doch diesmal biege ich nicht in die Straße ein, die mich nach Hause führt. Ich fahre durch bis zum Parkplatz am Liepnitzsee. Während ich im Auto sitze, kämpfe ich mit mir, doch nicht zu laufen und gleich mit der Arbeit am Schreibtisch zu beginnen.

„Du hast doch so viel zu tun, lass es heute ausfallen!“, sagte mir meine innere Stimme. Aber ich tu mal so, als ob ich nichts gehört hätte.

Ich halte auf dem Parkplatz. Linker Hand ist ein kleines Hotel, in dem vor allem Handwerker wohnen. Draußen, auf dem Hotelgelände stehen zahlreiche Gewerbefahrzeuge.

Aber es ist noch alles ruhig. Ich hole meine Stöcke aus dem Kofferraum, streife die Handschuhe über und quäle die Hände durch die Schlaufen der Stöcke.

Schließlich bin ich so weit. Es ist ein Viertel nach fünf Uhr. Ich werde also nach einer Stunde zurück sein.

Ich marschiere lustlos auf dem Waldweg entlang, versuche aber durch ein ziemlich scharfes Tempo nicht ins Grübeln zu kommen.

Liepnitzsee

Es ist still. Ich höre lediglich das Knacken von Zweigen unter meinen Füßen und das Gezwitscher der Vögel.

„Was ist eigentlich, wenn hier auf einmal ein Wolf steht?“
Ich glaube nicht wirklich daran, doch man hört immer öfter davon.

Ich hoffe nur, er kann mich dann von einem Schaf unterscheiden.
Oder er denkt: „Donnerwetter, ein besonders fetter Happen, und das am frühen Morgen.“

Ich verscheuche diese Gedanken und denke an meine Arbeit.
Schließlich bin ich unten am See angelangt. Jetzt beginnt der schönste Teil des Nordic Walkens, nämlich den Weg am Seeufer zu nehmen.

Liepnitzsee

Ich lege nach dreißig Minuten eine kurze Pause ein, um den See zu fotografieren. Es ist herrlich, auf das Wasser zu schauen, nichts zu hören, außer ein paar Enten, die auf dem See umherplanschen.

Als ich weitergelaufen bin, da sehe ich eine Entenmutter und hinter ihr die kleinen Küken, aufgereiht, wie auf einem Band.

Es ist lustig anzusehen. Ich müsste sie fotografieren, aber ich will nicht schon wieder anhalten.

Auf dem Rückweg lege ich Intervalltrainings ein. Wenn ein Stück besonders gerade und nicht allzu hügelig verläuft, dann verfalle ich in ein sehr scharfes Lauftempo.

Schließlich habe ich es geschafft. Ich schnalle die Stöcke ab, als ich kurz vor dem Auto bin und schaue auf die Uhr. Es ist ein Viertel nach Sechs – Punktlandung.

Ich bin zufrieden mit mir, ja ich bin glücklich. Ich habe durchgehalten, die Schönheit des friedlichen Sees am Morgen genossen und ich habe noch dazu 60 Minuten Sport gemacht.

Besser geht’s nicht. Der Tag kann kommen.

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG

#BIBEL LESEN IM ALLTAG -2021.04.30

Woher kommt der Titel ‚Das Buch Jesus Sirach‘?
In der Stuttgarter Erklärungsbibel heißt es dazu:

„Jesus, der Sohn Eleasars, des Sohnes Sirachs – so der volle Name nach 50,29 – ist der erste Schriftsteller Israels, der sich mit seinem eigenen Namen nennt und dessen Person wir deutlich erkennen.
Seinen Namen „Jesus“ erfahren wir auch aus der Vorrede, die der Enkel dem Werk seines Großvaters voranstellte (Vorrede V. 3).
Die hebräisch-jüdische Bezeichnung des Buches lautet kurz „Ben Sira“. Im Deutschen hat sich seit langem – für das Buch wie auch für seinen Autor – die Bezeichnung „Jesus Sirach“ oder einfach „Sirach“ eingebürgert.“ (1)

Bibel

Sirach war ein sogenannter Weisheitslehrer und lebte um 200 vor Chr.

Seine Themen waren unter anderen die allgemeine Theologie, die Weisheitstheologie, die Psychologie und Pädagogik, praktische Lebensführung oder auch die Religion und Geschichte Israels. (2)

(1)
Stuttgarter Erklärungsbibel mit Apokryphen,
DIE HEILIGE SCHRIFT NACH DER ÜBERSETZUNG MARTIN LUTHERS, MIT EINFÜHRUNGEN UND ERKLÄRUNGEN; DEUTSCHE BIBELGESELLSCHAFT. 
ISBN 978-3-438-01123-7
Neuausgabe mit Apokryphen © 2005 Deutsche Bibelgesellschaft, Zweite, verbesserte Auflage 2007, 10.2016, S. 1224
(2)
Vgl. ebenda, S. 1224 

MORGENS HALB SECHS UHR – MIT NORDIC WALKING AM LIEPNITZSEE DEN TAG FÜR SICH GEWINNEN

LIEPNITZSEE

27.04.2021

Du hast den Tag für dich, wenn du dich überwunden hast und losgelaufen bist.

Es sind regelgerechte Glücksgefühle, die mich überkommen, wenn ich nach anderthalb Stunden Nordic Walking unter der Dusche stehe.

Doch bis es so weit ist, trage ich stets einen zähen Kampf mit mir aus.

‚Komm‘, du hast doch gar nicht die Zeit, an den See zu fahren, die Stöcke aus dem Auto zu nehmen und für eine Stunde am Wasser zu laufen‘, sage ich zu mir.

‚Hör‘ auf mit diesen banalen Ausreden. Du bist ein Viertel vor vier Uhr aufgestanden, hast Klara schon zum Bahnhof gebracht und sagst, du hättest keine Zeit, weil du so viel auf dem Schreibtisch zu liegen hast? Das ist billig!‘, versuche ich in Gedanken dagegen zu halten.

Gestern früh wollte ich auch laufen, aber ich habe es dann doch nicht getan.

„Ich laufe heute Mittag, wenn ich einen großen Teil meiner Aufgaben bereits abgearbeitet habe“, sagte ich zu Klara, die montags auch im Homeoffice arbeitet.

„Wolltest du nicht Sport machen?“, fragte sie mich am Mittagstisch.
„Ja, aber ich habe enorm viel zu tun. Ich muss gleich wieder an den Schreibtisch. Vielleicht laufe ich heute Abend noch.“

Ich bin abends nicht mehr gelaufen. Nein, ich habe mich vor den Fernseher gesetzt und gesagt: „Da läuft die Pressekonferenz mit der Merkel. Die muss ich sehen.“

Wirklich, musste ich die sehen? Überhaupt nicht. Die Inhalte wurden den ganzen Abend noch einmal wiederholt.

Als ich heute Morgen loslief, fiel mir jeder Schritt schwer. Als ich schließlich unten das Ufer des Sees erreicht hatte, da glitzerte die Sonne auf dem Wasser. Es war still. Nur ein paar Enten waren zu hören, die laut schnatternd ins Wasser sprangen.

Diese Stille, dieses Licht – das hast du nur morgens.

Mir kommen selten Ideen während des Laufens, zu diesen inspirierten Leuten gehöre ich nicht. Nein, ich muss aufpassen, dass ich nicht über irgendeine Wurzel am Ufer stolpere.

Aber ich lade mich mental für den Tag auf, denke über Manches nach, finde Lösungen, wie ich bestimmte Aufgaben angehe, so ganz nebenher.

Es ist für mich, als würde ich ein Geschenk erhalten, dass ich so mit meinen Nordic Walking Stöcken laufen darf, das Wasser sehe, die frische Luft in vollen Zügen einatme.

Aber du musst eben den Entschluss fassen, loszulaufen. Am besten, ohne groß noch einmal nachzudenken.

Ich bin jetzt am Schreibtisch voller Tatendrang und habe das Gefühl, dass ich das Allerwichtigste am Tag bereits hinter mir habe.

 

 

 

 

AUTOMATISCHES SCHREIBEN – MEIN KREATIVES TAGEBUCH

Automatisches Schreiben

27.04.2021

Es genügt ein weißes Blatt Papier, ein Bleistift – und losschreiben, ohne groß nachzudenken – Gefühle formulieren, Bilder mit Worten malen, Gedanken festhalten; nicht auf Fehler achten, nicht auf Punkt oder Komma konzentrieren, einfach nur schreiben – den Gedanken ihren freien Lauf lassen.
Wozu?
Weil es Spaß macht, weil es das Denken trainiert, weil du Schreibblockaden überwindest, im besten Fall sogar noch Ideen produzierst, auf die du sonst gar nicht gekommen wärst; einfach kreativ sein und frei.

Da ich von vielen meiner Freunde weiß, dass meine Handschrift zum ‚Gott erbarmen‘ ist, schreibe ich den Text noch einmal mit der Tastatur ab. 

Klar, dabei ergänze ich oft noch was oder korrigiere Schreibfehler, die ich dabei zufällig entdecke. 

Aber der Ursprungstext ist stets auf Papier geschrieben, mit dem Bleistift, der keine klappernde Geräusche auf der Tastatur erzeugt, sondern nur über das weiße Blatt streicht.

Ich liebe das, und jetzt noch mehr, wo ich weiß, wie gut es der kreativen Hälfte meines Gehirns tut.

Jetzt, da ich weiß, dass mein Gekritzel auf dem Papier von anderen Lesern begutachtet wird, da habe ich ein wenig Hemmungen, so wie immer zu schreiben – ohne nachzudenken, ohne Struktur, ohne Korrektur. Aber ich will authentisch bleiben. Das automatische Schreiben hilft ja auch nur dem, der es selbst anwendet. Auf jeden Fall macht es mir Spaß, ich bin jetzt drin, bin im Fluß. Heute Morgen wollte ich 04.30 Uhr aufstehen, obwohl Klara im Home-Office arbeitet, montags jedenfalls. Aber ich war gegen 03.00 Uhr kurz auf und habe mir überlegt, dass es doch schön wäre wenn ich noch drei Stunden weiterschlafen könnte. Also habe ich mich wieder hingelegt, bin sofort wieder eingeschlafen und erst zehn Minuten vor sieben Uhr aufgewacht. Na gut, einmal geht das schon in der Woche. Klara hat es nicht ausgehalten und schon das Frühstück gemacht. Auch nicht schlecht.

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG

26.04.2021

„Ich treffe mich heute Abend mit Freunden.“
Wie oft hat man diesen Satz schon gehört oder auch selbst gesagt.

Wahrscheinlich denkst du in solchen Situationen nur sehr allgemein darüber nach, was es heißt, einen guten Freund zu haben.

Ich glaube, dass dieser Begriff zu einem Modewort verkommen und inhaltlich ausgehöhlt ist, in vielen Fällen jedenfalls.

Was bedeutet es schon, wenn du dich mit jemandem triffst, den du ganz gut leiden kannst, und den du deshalb als einen Freund bezeichnest?

Würde dir dieser Freund sofort aus der Patsche helfen, weil du ihn darum gebeten hast? Vielleicht, weil du in großen Geldschwierigkeiten bist?

Oder würde dieser Freund an deiner Seite bleiben, obwohl du, nur mal angenommen, einen Schicksalsschlag erlitten hast und für immer an den Rollstuhl gefesselt wärst?

Wirkliche Freunde erkennst du vor allem in der Not. Oder du hast einen Freund gefunden, weil der in schweren Zeiten mit dir gemeinsam nach Lösungen heraus aus der Krise gesucht hat.
Das alles ging mir durch den Kopf, als ich in der Bibel folgende Sätze las:

Bibel

„Wenn’s einem gut geht, so lernt man keinen Freund richtig kennen; wenn’s einem aber schlecht geht, so wird sich der Feind nicht verbergen.

Denn wenn’s einem gut geht, so macht das den Feind verdrossen; wenn’s einem aber schlecht geht, so ziehen auch die Freunde sich zurück.“
Sirach, 12, 7-8

NUR NOCH 3000 EURO AUF DEM SPARKASSENBUCH – FORTSETZUNG

ANNA – 25.04.2021 (2)

„Mutti, du musst jetzt irgendwann in der Bank gewesen sein. Im letzten Monat waren doch noch 53.000 Euro auf dem Sparbuch.

Also muss irgendwo das übrige Geld sein, oder?“
Klara war entsetzt: „Mutti, bitte denk‘ jetzt nach. Hast du in der Bank mit jemandem darüber gesprochen?“

„Ja, ich habe mit der netten Frau von der Bank gesprochen. Sie war wirklich nett, Klara.“

„Ja, Mutti, was hast du denn mit ihr besprochen?“
„Ach, ich weiß das nicht mehr. Das ist aber auch ein Scheiß.“
„Mutti, du musst doch wissen, was du in der Bank getan oder besprochen hast, mit der so netten Mitarbeiterin!“

Anna bekam den beißenden Spott nicht mehr mit. Sie war jetzt völlig durcheinander.  Sie sprang auf, rannte in das andere Zimmer. Da, wo ihre anderen Unterlagen lagen.

„Mutti, jetzt bleib‘ doch mal hier. Es ist doch furchtbar, wenn du nicht mal eine Minute still sitzen kannst.“

Klara fühlte, dass es falsch war, jetzt so mit ihrer Mutter zu reden. Aber sie war einfach empört, über das, was ihre Mutter angestellt hatte, oder dass sie zuließ, dass man mit ihr etwas so Gemeines anstellen konnte.

Sie war wütend zugleich darüber, dass eine Bankmitarbeiterin es geschafft hatte, ihrer Mutter diesen Wahnsinn aufzuschwatzen. Klara hoffte, das Geld wäre wenigstens in halbwegs soldie Finanzanlagen gesteckt worden – und nicht, wie sie befürchtete,   bereits gänzlich verloren sei.

 

NUR NOCH 3000 EURO AUF DEM SPARKASSENBUCH

ANNA – 25.04.2021 (1)

Klara ist zu Besuch bei Anna und findet auf dem Sparkassenbuch nur noch 3000 Euro vor. 

Klara und Anna saßen beide abends vor dem Fernsehapparat. Anna war unruhig.

Sie schoss förmlich aus dem Sessel heraus und fiel fast in die Anbauwand, so viel Schwung hatte sie genommen.

„Mutti, bleib doch mal sitzen. Ich kriege gar nichts vom Film mit.“
„Ja, weißt du Klara, ich will dir nur was zeigen.“
Sie kramte in einer kleinen Schublade, in der sie alles Mögliche verstaut hatte.

Jetzt holte sie ein kleines Fotoalbum heraus, setzte sich wieder auf ihren Platz und fing an, darin zu blättern.
„Klara, schau mal, hier bist du noch ganz klein.“

„Ja, Mutti“, quälte Klara mühsam ihre Worte hervor.

Klara kannte alle Bilder.
Sie hatte sie schon sooft ansehen müssen, dass sie sogar wusste, in welcher Reihenfolge die Bilder eingeklebt waren.

„Ich lege jetzt mal das Fotoalbum zurück und wir schauen uns das Ganze morgen noch einmal in Ruhe an.“

Anna antwortete nicht. Ihre Mundwinkel waren heruntergezogen.
Sie konnte Klara nicht verstehen.

Am nächsten Morgen ging Klara an die Schublade.
„Suchst du das Fotoalbum?“

„Nein, Mutti, ich suche dein Sparkassenbuch.“
„Warum?“
„Weil ich schauen will, ob alles in Ordnung ist.“
„Natürlich ist alles in Ordnung.“

Klara antwortete nicht. Sie zog das Sparbuch heraus und blätterte auf die letzte Seite.

„Hier stehen ja nur 3000 Euro, Mutti. Hast du etwas abgehoben?“
„Nein, ich habe nichts abgehoben!“

„Aber Mutti, hier waren über 50.000 Euro drauf. Das weiß ich genau.“ Klara schaute ihre Mutter an.

„Ja, ich weiß auch nicht“, antwortete Anna und blickte Klara fragend und zugleich ratlos an.

 

KANN OPA HIERBLEIBEN – ZUM SPIELEN?

Ich vermisse Krümel. Wir haben sie das letzte Mal vor knapp 14 Tagen gesehen, als Klara von der Ostsee zurückkam und wir vom Bahnhof direkt weiter zu Lauras Geburtstag gefahren sind.

Krümel juchzte, als sie uns sah. Ich breitete die Arme aus – bereit, sie sofort hochzunehmen. Sie zögerte und lief dann doch zu ihrer Oma, wie immer.

Als sie bei Klara auf den Armen war, ging ich zu ihr ran.
„Ich habe Euch so vermisst“, sagte Krümel jetzt mit dünner Stimme und versuchte mich mit dem linken Arm ebenfalls umarmen.

In dem Moment hatte ich vergessen, dass sie erst zu Klara auf den Arm wollte.

Wir spielten sofort los. Krümel warf sich auf den Boden und fauchte wie ein Kater, dem man zu nahe an seinen Fressnapf gekommen war.

„Wer bist du?“, rief ich ihr zu, während Klara und Laura versuchten, ein normales Gespräch in Zimmerlautstärke zu führen.

„Ich bin ein Feuerdrache!“, schnaubte Krümel weiter, und ich überlegte, ob ich mich zu ihr auf den Fußboden fallen lassen sollte.

„Komm mit in mein Zimmer, Opa“, forderte Krümel mich auf, gemeinsam mit ihr im Kinderzimmer zu spielen.

Ich fühlte mich an die Zeiten erinnert, als Laura noch klein war und zu Klaras Oma die gleichen Formulierungen sagte.

Nur dass Laura anfangs ‚himmer‘ anstelle von Zimmer sagte. Das konnte Krümel schon besser.

Klara kam nach einer Weile herein und wollte wissen, wann wir nach Hause fahren würden.
Sie war noch kaputt von ihrer anstrengenden Reise und den Betreuungsaufgaben für ihre Mutter.

Ich versuchte, mich vom Fußboden zu erheben und hatte Mühe, wieder auf die Beine zu kommen. Mir fehlte eindeutig das Fitness-Studio.

Krümel war darüber traurig, dass ich aufgestanden war und warf sich auf den Teppich und vergrub ihr kleines Gesicht in ihren Armen.
Schließlich aber kam sie doch noch in den Flur.

„Kann Opa hierbleiben und mit mir spielen?“
Krümel blickte zu ihrer Mama hoch.
Ich fühlte mich geschmeichelt und wollte noch einen draufsetzen.

„Wer soll hierbleiben, Opa oder Oma?“, fragte ich sie siegesgewiss.
Krümel schaute von mir zu Oma und dann wieder zu mir.

Ihr Urteil fiel eindeutig aus:
„Oma!“

Ich ließ mir meine Enttäuschung nicht anmerken, ging aus der Wohnungstür und drückte auf den Fahrstuhlknopf.

Plötzlich stand Krümel hinter mir und rief: „Opa, du darfst dich nicht an die Wand lehnen, ja?“

„Warum nicht?“
„Das Hochhaus stürzt sonst ein“, sagte sie, breitete die Arme aus, so als wollte sie damit die gesamte Wand im Flur abmessen.

„Gut“, sagte ich, beugte mich nach unten und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.

Sie lief winkend zu ihrer Mutter zurück an die Wohnungstür und lachte uns zum Abschied an.

Du kannst viel kaufen, wenn du genügend Geld hast und gerade mal nicht Lockdown ist.
Aber dieses Lachen bekommst du umsonst, es kostet dich nichts, und es wiegt doch Goldbarren auf.

 

 

 

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG

Bibel
Sir 13, 30
Reichtum ist nur dann gut, wenn keine Sünde an ihm klebt, und allein der Gottlose nennt die Armen böse.
MEINE ERKENNTNIS, MEINE SICHT:

Das Streben nach Reichtum an sich ist nicht verwerflich.
Es sollte nur auf ehrliche Weise geschehen.
Die Armen böse zu nennen, das ist ohnehin nicht hinnehmbar, aber auch selbstgefälliges Mitleid ist nicht angebracht;
lieber fragen, wo man helfen und unterstützen kann.

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG

#BIBEL-LESEN-IM-ALLTAG (01)
Sir 11, 26-27
„Es ist nicht recht, einen Verständigen zu verachten, weil er arm ist, und einen Gottlosen zu ehren, weil er reich ist.
Fürsten, Herren und Regenten stehen in hohem Ansehen; aber so groß sind sie doch nicht wie der, der Gott fürchtet.“

Bibel

MEINE ERKENNTNIS, MEINE SICHT:
Nicht darauf achten, was einer zu sein glaubt, sondern was er ist – vom Charakter, vom Herzen, vom Wissen und von seiner Lebenserfahrung her.