Peter Kuhn im Interview

Peter Kuhn ist der Inhaber des Ambulanten Pflegedienst Peter Kuhn im Landkreis Regen, Straubing und Cham.

Herr Kuhn, wie verlief Ihr beruflicher Werdegang vor der Gründung des Pflegedienstes?
In den Jahren von 1991 bis 1994 habe ich meine Ausbildung zum Krankenpfleger absolviert – im St. Elisabeth – Stift in Straubing.
Nach dem Abschluss bin ich ins Katholische Krankenhaus der „Barmherzigen Brüder“ nach Regensburg gegangen und war dort in den Fachbereichen Onkologie, Kardiologie und in der Notaufnahme tätig.

Wie lange haben Sie dort gearbeitet?
Bis zum Oktober 1996. Danach habe ich mich dann selbstständig gemacht.

Gab es weitere Weiterbildungen und Qualifizierungen?
Ja. Und zwar: 2001 Weiterbildung zur Pflegedienstleitung.
2015/ 2016 folgte eine Qualifizierung zur Palliativfachkraft.

Sind Sie damit schon fertig?
Ja, im April 2016 habe die Weiterbildung erfolgreich abschließen können.

Was war denn der entscheidende Anlass für Sie, sich 1996 selbstständig zu machen?
Ich sah in den Krankenhäusern, dass das Arbeitsaufkommen immer mehr wurde. Aber die Zahl derjenigen, die für die Pflege zuständig waren, blieb gleich. Das hatte Auswirkungen auf die Arbeitsbelastung der Pflegefachkräfte – sie stieg stetig.
Und das merkten natürlich diejenigen, für die wir ja da waren, nämlich die Pflege- und Hilfsbedürftigen.
Ich wollte ein individuelleres Herangehen, die Möglichkeit, sich wirklich um die Bedürfnisse und Wünsche der zu Pflegenden kümmern.

Herr Kuhn, was verstehen Sie unter individueller Pflege?
Wir verstehen darunter das, was auch in unserem Pflegeleitbild steht. Nämlich: Die pflege- und hilfsbedürftigen Menschen dort zu versorgen, wo sie sich am wohlsten fühlen – in ihrem eigenen häuslichen Umfeld. Und das solange es möglich ist.
Hinzukommt: Wir gehen sehr stark auf die individuellen Wünsche und Bedürfnisse des einzelnen Menschen ein. Nur wenn wir wissen, was er möchte, was für ihn angenehm ist, können wir uns auch auf ihn einstellen. Das ist ein immer währender Prozess – an dem wir natürlich dranbleiben.

Welche Rolle spielt denn die Kommunikation in diesem Zusammenhang?
Das Reden mit dem Patienten ist sehr wichtig. Es ist ein Ausdruck der sozialen Zuwendung mit ihm. Er fühlt sich ernstgenommen und aufgehoben zugleich. Wir tauschen uns auch im Team aus, was dem Einzelnen wichtig ist. Sie wissen ja: Manchmal ist ein liebevoll gesprochenes Wort genauso wichtig wie die Tablettengabe.

Würden Sie den gleichen Beruf heute noch einmal ergreifen?
Auf jeden Fall. Ich würde heute vielleicht noch etwas mehr Erfahrungen sammeln, bevor ich selbst einen Pflegedienst gründe. Ansonsten fiele aber die Entscheidung gleich aus.

Herr Kuhn, zum Abschluss noch eine Frage: Was ist für persönliches Glück?
Ganz sicher ein intaktes Familienleben – meine Frau und meine Kinder sind mir schon sehr wichtig.
Und natürlich macht glücklich, wenn wir im Team gut zusammenarbeiten, uns auf die Hauptsache konzentrieren können – die Pflege und Betreuung unserer Patienten auf möglichst hohem Niveau zu realisieren.

Herr Kuhn, ich danke Ihnen für das Gespräch.