JEEPY (10)

JEEPI –  ICH ERZÄHLE DIE GESCHICHTEN

JETZT SELBST

Fortsetzung.

Hallo Krümel, wir haben lange nichts voneinander gehört. Hier ist Jeepi, dein bester Freund, nach meinem Fahrer und deinem Opa natürlich.

Ich wollte ja schon längst, dass dir mein Fahrer mal schreibt. Aber nein, der hampelt wieder mit seinen Texten herum und jammert, dass er nichts fertig bekommt.

Am Donnerstag, da konnte er mittags nicht mehr denken. Hat er jedenfalls laut gesagt und hat sich darum vorgenommen, den Carport auszufegen. Das will er schon seit Wochen machen.

Naja, du weißt ja, der braucht immer ein bisschen. Also am Donnerstag hat er mich erst einmal aus dem Carport geschubst, weil er ja sonst nicht fegen konnte. Ich musste in der Zwischenzeit in so einer kleinen Parkbucht stehen. Nur mit zwei Rädern. Mein Fahrer war zu faul, alle meine vier Räder vernünftig zu parken.

„Ist doch nur für eine halbe Stunde“, meinte er zu mir. Ne, klar. Was meinst du, wenn ich ihm sagen würde, er soll mal für eine halbe Stunde auf einem Bein stehen und das andere baumeln lassen.

Kaum hatte mein Fahrer angefangen zu fegen, da kam auch schon die Nachbarin und fing an, ihr Blumenbeet zu haken.
„Ach, auch mal bewegen“, fragte sie ihn. Mein Fahrer war innerlich leicht genervt.
„Auch mal bewegen?“, fragt die ihn. Ja, was glaubte sie denn? Dass mein Fahrer sonst am Schreibtisch angekettet ist? Also da musste ich ihm ja nun mal Recht geben.

„Ich fege hier nur, damit Sie mir gleich noch ein paar gute Ratschläge für die Bewegung geben können“, antwortete er. Das hätte er sich ja nun auch verkneifen können.

„Ja, wissen Sie, Bewegung ist so wichtig!“, sagte sie daraufhin zu ihm, ohne auf seine spöttische Art einzugehen. Sie war bis vor kurzem noch Geschäftsführerin beim Deutschen Roten Kreuz. Und sie dachte wahrscheinlich, dass der Dicke gut ein paar Ratschläge von ihr gebrauchen könnte.

Mein Fahrer findet sie ja nett und ist froh, dass er so eine angenehme, eigentlich unaufdringliche Nachbarin hatte.

Aber nun gingen mit ihm mal wieder die Pferde durch und er sagte: „Wenn das so gut ist, das mit der Bewegung, warum sehe ich Sie denn so wenig Sport treiben?“

Für einen kurzen Moment, war mein Fahrer bereit, in Deckung zu gehen, weil sich ihr Arm, mit der kleinen Unkrautschaufel in der Hand, gefährlich in seine Richtung bewegte.

„Ich tue sehr viel für die Gesundheit“, sagte sie mit etwas höherer Stimme. Sie spitzte den Mund etwas mehr dazu.

„Prima, dann sind Sie ja unsere Favoritin beim nächsten Dorfsportfest“, sagte mein Fahrer trocken. Jetzt musste sie auch ein wenig lächeln, weil sie wusste, dass mein Fahrer gerne scherzte.

Ach Krümel, du musst hier mal wieder herkommen. Mein Fahrer und ich, wir holen dich auch von Zuhause ab. Und dann habt ihr zusammen Spaß beim Fegen, und ich schau‘ euch zu.
Bis bald mal.
Dein Jeepi.