DREI ROSEN FÜR KLARA

WAS DIR WICHTIG IST, DAS ZÄHLT
Eisiger Wind auf dem Bahnhof in Bernau und drei Rosen für die Ankunft von Klara.

Freitagmittag, es ist kalt in der Vorhalle des Bernauer Bahnhofs. Ich sitze auf einer Bank, gefertigt aus Metall. Ich habe das iPhone herausgeholt und schreibe ein wenig zum Zeitvertreib darauf. Die Hände sind klamm.

Es zieht vom Aufgang zum S-Bahnsteig und durch die Haupteingangstür weht ebenfalls kalter Wind herüber.
Klara kommt aus Stralsund zurück. Sie war bei Anna. Sie ist bestimmt froh, dass sie wieder nach Hause kommt und ich bin es auch.

Vor dem Eingang ist auf der rechten Seite ein Blumenladen. Eine ältere Vietnamesin fragt mich, was ich möchte.
„Drei Rosen bitte“, sage ich.

„Grün dazu?“, fragt sie mich noch und ich nicke zustimmend.
Es ist ein kleiner Laden und heute am Valentinstag drängen sich die Leute vor den Blumenregalen. Trotzdem läuft es entspannt ab. Vietnamesische Wortfetzen sind zu hören, ich verstehe nichts, aber meine Verkäuferin spricht ja auch gut deutsch.

„Abschneiden?“, fragt sie mich noch.
„Ja, bitte ein wenig kürzen“, sage ich.

Die Verkäuferin wickelt die Blumen ein, ich bezahle und verlasse den Laden. Nun sitze ich hier auf der Bank und die Fingerkuppen schmerzen vom Schreiben und dem kalten Wind, der durch die Halle weht.

Ich werde mal in den Buchladen gehen, um mir die Hände zu wärmen.

Und in 10 Minuten ist der Zug aus Stralsund da.
Ich freue mich auf Klara, und ich bin gespannt, was sie zu den Rosen sagt.