Ertappen wir uns nicht manchmal dabei, einen Menschen daran zu messen, wieviel Erfolg er im Leben hat, wie er wohnt und was er im Leben bereits in andere Länder gereist ist?
Der Zeit des Lockdowns kann man wenig an Positivem abgewinnen. Wir können nicht reisen, Freunde sehen, nicht in cooler Garderobe auf einem Event erscheinen.
Das aber führt mich gerade dazu, mehr darüber nachzudenken, was mir an anderen Menschen wichtig ist.
Kurz vor Weihnachten fanden wir vor unserer Tür ein kleines Päckchen Pralinen, an dem eine Karte angeheftet war.
Darin standen Wünsche für ein schönes Weihnachtsfest und ein hoffentlich gesundes Jahr 2021.
Unsere Nachbarn hatten diese Zeilen geschrieben und auch noch den Wunsch auf eine weitere gute Nachbarschaft vermerkt.
Ich habe mich darüber so gefreut, dass ich eine der Pralinen gleich probiert habe, obwohl ich ja den Süßigkeiten abschwören wollte.
Erschwerend kam für mich hinzu, dass es sich auch noch um meine Lieblingssorte handelte.
Auf jeden Fall: Mir wurde warm ums Herz, das muss ich schon zugeben.
Und mir wurde schlagartig klar, dass es nicht die Tatsache war, was meine Nachbarn für ein Auto fuhren oder was sie beruflich taten, nein – ausschlaggebend für meine Wertschätzung ihnen gegenüber war ihre kleine menschliche Geste, die sie uns in dieser Zeit entgegenbrachten.