ES LÄUFT – NUR DER BAUCH, DER MUSS NOCH WEG
Ich habe gestern mein Trainingsprogramm straff durchgezogen. Dabei hat es mich zu Beginn enorm viel Überwindung gekostet.
Besonders wenn ich aus der Umkleidekabine zum Laufband gehe, dann muss ich an einem Spiegel vorbei. Und da sehe ich das Grauen in voller Breite. Der Bauch, den ich im Spiegel erblicke, der ärgert mich.
Wieder habe ich nicht konsequent am Wochenende auf die Diät geachtet.
Also was bleibt? Weitermachen!
Ich stellte mich auf das Laufband und begann meine Füße zu bewegen, einen Fuß vor den anderen. Und ganz allmählich kam ich in Fahrt.
Ich staune immer wieder aufs Neue, wie schnell die Zeit vergeht. Eine halbe Stunde ist schnell rum. Ich glaube, es liegt daran, dass ich viel auf den Fernseher schaue, der direkt vor mir an der Wand aufgehängt ist. Da siehst du Videos von sportlichen Leuten, meine Güte.
Ein paar Jungs springen über Mauern, überwinden Häuserschluchten, rollen federleicht ab, wenn sie unten ankommen und laufen weiter.
„Junge, Junge, bin ich froh, dass ich hier nur laufen muss“, sage ich mir dann in Gedanken und so vergeht die Zeit eben. Plötzlich taucht die Zahl dreißig auf, ich kann auf die Stopptaste drücken, einen Schluck Wasser nehmen und weitergehen – zum Rudern. Naja, da hatte ich gestern auch keine Lust zu.
Was habe ich gemacht?
Ich habe mich auf den Sitz gesetzt, die Schnallen um die Schuhe gelegt, sie festgezurrt, und angefangen zu rudern.
Und so ging es gestern von Station zu Station.
Wird es heute anders sein? Nein, es geht wieder von vorn los.
Ich merke, dass ich allmählich Muskeln bekomme. Nur der Bauch, der muss noch verschwinden.