EIN SCHRITT NACH VORN – ABER MANCHMAL AUCH WIEDER ZWEI ZURÜCK
Sonntagmorgen. Ich fertige die Liste für den neuen Monat an – November 2019.
Vorher schaue ich auf das Ergebnis im Oktober. Ich bin ganz zufrieden, denn immerhin sind es 3,5 kg weniger, die ich seit Monatsbeginn auf die Waage bringe.
Am 07.10.2019 waren es 126,3 kg und nun am Monatsende sind es nur noch 122,8 kg.
Es fällt mir nicht leicht, davon zu berichten. Es ist, als würdest du irgendwie nackt dastehen. Doch es geht nicht anders.
Ich will zeigen, dass es sich lohnt zu kämpfen. Aber nicht nur das. Ich möchte darüber schreiben, wie mühselig es ist, wie oft auf einen kleinen Schritt nach vorn zwei Schritte folgen, die in die andere Richtung gehen, nämlich rückwärts.
Aber wer glaubt auch schon, dass jemand mit 50 kg Übergewicht in wenigen Wochen wieder auf sein Normalgewicht zurückgelangt? Ich denke niemand.
Der Weg ist deshalb stets ein wenig das Ziel. Ich gehe jeden Wochentag ins Fitness-Studio im Prenzlauer Berg, ackere inzwischen zwei Stunden an den Geräten. Ich merke es, denn so langsam wachsen die Muskeln wieder.
Jetzt kommt es darauf an, noch mehr in Sachen Ernährung zu tun. Das ist bei mir der ‚Pferdefuß‘. Ich will es hier aus eigener Kraft schaffen und mich nicht in die Hand von Ernährungsberatern begeben.
Das heißt auf der anderen Seite, sich selbst schlau zu machen, zu lesen, zu analysieren. Seit heute notiere ich mir, was ich jeweils gegessen habe.
Ich tippe das sofort ins iPhone, denn das schleppe ich ja ohnehin überall mit mir rum. Am Wochenende werde ich das Ganze dann auswerten.
Es ist nicht nur physisch anstrengend, nein, es braucht genauso die mentale Kraft, die Geduld und den Biss, alles aufzuschreiben, die richtigen Schlüsse aus dem Protokollierten zu ziehen. Ich bleibe dran.
Am 04.12.2019 will ich bei 119,7 kg sein. Das wäre ein phantastisches Ergebnis. Doch das wird kein Spaziergang, es wird hart, durchzuhalten.