Geschichten, sei es im realen Leben oder im fiktionalen Bereich, sind dann interessant, wenn wenigstens über einen Menschen, einen Protagonisten, berichtet wird, der nicht einfach durchs Leben geht, ohne irgendwelche Widerstände überwinden zu müssen.
Vielmehr geht es dem Leser ja darum zu erfahren, mit welchen Hindernissen diejenige Figur zu kämpfen hat, über die berichtet wird.
Nichts ist unglaubwürdiger, als wenn ich nur über die Erfolge eines Menschen schreibe.
Manchmal höre ich im Interview, dass dies alles zu persönlich sei und keiner erfahren solle, mit welchen Schwierigkeiten der Interviewte auf seinem Weg zum Erfolg zu kämpfen hatte.
Es ist natürlich das gute Recht eines jeden, den ich frage, die Antwort darauf zu verweigern.
Aber mit jedem Detail, das weggelassen wird, mit jedem Konflikt, der unerwähnt bleibt, wird die Geschichte, das Interview blutleerer.
Zu lernen, wie man gute Geschichten schreibt, das ist wichtig.
Dabei ist es zunächst tatsächlich nicht von Belang, ob ich über eine wahre Begebenheit, eine Unternehmerpersönlichkeit schreibe oder eine fiktionale Geschichte erzähle.
James N. Frey hat in seinem Bestseller „Wie man einen verdammt guten Roman schreibt“ bereits in der Einleitung den Kern des interessanten und spannenden Schreibens auf den Punkt gebracht:
„Ein ‚verdammt guter Roman‘ ist eindringlich, und das kann er nur sein, wenn er spannend ist. Zu einem spannenden Roman gehören die folgenden Merkmale: im Mittelpunkt steht eine Hauptfigur, der Protagonist, der mit seinem Dilemma konfrontiert wird; das Dilemma weitete sich zu einem Konflikt aus; der Konflikt verdichtet sich aufgrund einer Reihe von Komplikationen zu einem Höhepunkt; auf dem Höhepunkt wird der Konflikt gelöst.“ (Vgl. James N. Frey: „Wie man einen verdammt guten Roman schreibt“, © 1993 Emons Verlag GmbH / © 1987 bei James N. Frey, ISBN 978-3-89705-32-1, S. 15).