ES KOMMT NICHT DARAUF AN, WORÜBER DU SCHREIBST, SONDERN WIE DU ES SCHREIBST

Ich schreibe Texte über das ‚Alltägliche‘, weil ich mich für den Alltag interessiere, für die Menschen, die ich im Alltag treffe und die mir ihre Welt beschreiben.

Eine Welt, in der wir uns alle zuerst einmal aufhalten und von da aus in die große Welt hinausschauen.

Ob im ‚Storytelling‘ oder in der ‚Familiengeschichte‘ verpackt – es sind Themen aus der ‚kleinen Welt‘, die auch immer für die ganz großen Schreiber der Ausgangspunkt für ihre philosophischen oder belletristischen Einlassungen waren.

Schreibe ich authentisch, glaubwürdig, mit genügender Sachkenntnis ausgestattet und einer ‚leichten Feder‘, so glaube ich, dass ich am ehesten den Verstand und das Herz meiner Leser erreiche.

Ich quäle mich oft damit, was ich für den Leser an aktuellen Themen aussuche und worüber ich dann auch schreiben will.

Das mag auf den ersten Blick nicht gleich nachvollziehbar sein, weil ja eigentlich aktuelle Nachrichten, Ereignisse in der Welt einen Überfluss an dem bieten, was man zu Papier bringen kann und was dann auch noch interessant genug ist, vorausgesetzt, man verdichtet es ausreichend und versieht es mit eigenen Schlussfolgerungen.

Das stimmt schon alles. Ich blättere zum Beispiel oft in der Bibel umher oder lese beim Philosophen Friedrich Nietzsche nach. Manchmal reicht es auch schon, nur einen Blick in die Berliner Zeitung zu werfen.

Und trotzdem: Es fehlt irgendetwas, so als hätte ich ein selbstzubereitetes Essen, nicht genügend gewürzt.
‚Ich koche lieber meine Gerichte ganz selbst.‘

Was heißt das?

Ich nehme mir die älteste Binsenweisheit des Schreibens zu Herzen: Ich schreibe über das, was ich kenne, meine Familie, meine Umgebung, mein unmittelbares Zuhause.

Schaut man hinter die Kulissen selbst der ganz großen Schreiber, so sind deren Texte ebenfalls von ihrer ‚kleinen Welt‘ geprägt, die sie unmittelbar wahrgenommen haben.

Und so will ich es ebenfalls in Zukunft halten – hier von den Großen zu lernen, das ist glaube ich, keine Schande.

Ob es nun Texte aus dem ‚Alltäglichen‘ sind – über den Lockdown und die kleinen und großen politischen Geschehnisse, oder ob es die in der Familiengeschichte verarbeiteten Themen des Alltags sind – es sind Texte, die ich zutiefst verinnerlicht habe, und die nur so an den Verstand und vielleicht das Herz des Lesers gelangen können.