ALLTÄGLICHES-2021.09.13
„Ein jeder hat zuerst in seiner Sache Recht; kommt aber der andere zu Wort, so findet sich’s.“ (Die Sprüche Salomos, 18,17)
Es ist für mich immer wieder aufs Neue erstaunlich, wieviel Weisheit in der Bibel steckt.
Dabei könntest du denken, dass dies alles zwar einen kulturhistorischen Wert hat, aber mehr nicht.
Das Gegenteil ist der Fall, auch wenn die Formulierungen zunächst altbacken erscheinen.
Der Spruch Salomos, in dem es darum geht, dass erst Rede und Gegenrede dazu führen, sich der Wahrheit zu nähern und herauszufinden, wer eigentlich Recht hat.
Nicht selten liegt ja diese Wahrheit bekanntlich in der Mitte in der Auseinandersetzung mehrerer Diskussionspartner.
Wie oft geht es dir so, dass du dem einen Recht geben willst, wenn der seine Argumente zu einem strittigen Punkt vorgetragen hat.
Und dann hörst du die Gegenseite und findest, dass auch da einiges an Wahrheiten zutage kommt.
Mich erinnert dieser Spruch auch daran, nicht vorschnell von der Richtigkeit der eigenen Meinung überzeugt zu sein.
Du versuchst in so einer Situation überhaupt nicht mehr, auf weitere Argumente zu hören, du willst ja in solch einem Fall gar nicht wissen, ob es nicht doch noch andere Fakten gibt, die deine Sicht ins Wanken geraten lassen.
Wir vergessen eben allzu gern, dass Argumente, Wahrheiten stets subjektiv gebrochen werden, jeder die noch so objektiv erscheinenden Fakten subjektiv wahrnimmt, sie durch seine ‚persönliche Brille‘, sehen will.
Sich dessen bewusst zu sein, nicht vorschnell etwas auf einseitige Meinungen zu geben, dazu regt der Spruch Salomos an.
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