GEPÄCK SCHLEPPEN IM DORFGASTHAUS – PETER WUSSTE NICHT, DASS ES NUR DER LEICHTE ANFANG FÜR DIE KOMMENDEN TAGE WAR

ANNA-2021.09.25

Rückblick:
Klara und Peter meldeten sich im Dorfgasthof ‚Soljanka‘ an. Es roch leicht muffig in der Gaststube. Die Mitarbeiterin am Tresen war wortkarg, aber dennoch freundlich.

Intro:
Peter erzählte der Mitarbeiterin, dass sie beide selbst aus Stralsund kommen, bevor er den Schlüssel von ihr erhielt und die vielen Taschen nach oben ins Zimmer zu tragen begann.

„Na dann ist es ja umso schöner, wenn Sie von hier sind“, sagte die Frau.

„Hier ist der Schlüssel. Sie müssen nur die zwei Treppen im Flur hochgehen und dann sind Sie schon da.“

Die hat gut Reden, dachte Peter und sah sich schon die Koffer hochschleifen.

Sie gingen zurück zum Auto, um das Gepäck zu holen. Als Peter die Heckklappe des Wagens öffnete, blickte er in einen prall gefüllten Kofferraum.

Klara war eine Meisterin im Verstauen von Behältern und Taschen und in die dazwischenliegenden Lücken passte immer noch eine Reihe von Kleinigkeiten rein, die gebraucht würden.

„Sind wir jetzt zehn Tage hier oder zehn Wochen?“, fragte Peter.
„Du weißt genau, dass es schwer ist abzuschätzen, wie wir mit den Sachen klarkommen“, antwortete Klara.

„Gut, dann gib mir mal die beiden großen Beutel“, sagte er.
Als Peter in den Eingangsbereich des Hotels kam, grüßten ihn zwei Mitarbeiter aus der Küche freundlich.

Peter keuchte die Treppen hoch und war froh, als er die Taschen erst einmal vor der Tür fallenlassen konnte.

Das Zimmer war, der Ausblick war zur Straße raus, aber sie wollten ja keinen Erholungsurlaub antreten.

Er ruhte sich für einen Augenblick auf dem Bett aus, bevor er die Treppen wieder hinunterstieg.

Klara hatte das andere Gepäck, das mit nach oben aufs Zimmer sollte, bereits auf den Boden vor das Auto gestellt.

Peter schnappte gleich zwei Taschen und einen kleineren Beutel.
Als er an den beiden Mitarbeitern vorbeikam, die immer noch Pause machten, bemerkte er deren Blicke, die wohl sagten, was er alles für diesen Kurzurlaub mitschleppte.

„Das ist nur das kleine Gepäck für zwei Tage“, sagte Peter trocken zu ihnen.

Die beiden schauten sich an und prusteten vor Lachen los.
Endlich. Alle Taschen und Beutel waren oben im Zimmer angelangt.

Das wär‘s für heute, ich geh‘ nicht mehr vor die Tür.
Klara hatte noch ein paar Schnitten von der Fahrt aufgehoben, die sie nun auf den Tisch legten.

„Heute brauchen wir keine Soljanka mehr“, sagte Klara zu ihm.
Peter nickte stumm und begann in eine der Stullen hineinzubeißen und an den Programmen des Fernsehapparates herumzuspielen.

Endlich, er hatte 3 Sat gefunden. Es lief ein Dokumentarfilm über die Alm in der Schweiz und die Kühe, deren Glocken bimmelten.
„Das ist jetzt das richtige für mich“, sagte Peter, legte die Beine auf den anderen Sessel und schaute in den Fernseher.

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