Archiv der Kategorie: ANNA IST DEMENT

Kurzgeschichten über den Umgang mit an Demenz erkrankten Angehörigen.

IANA SALENKO ERHÄLT DEN EHRENTITEL ‚BERLINER KAMMERTÄNZERIN‘

IANA UND MARIAN  FREUEN SICH ÜBER DIESE EHRE

Iana über die Ankündigung der Verleihung des Titels

‚Berliner Kammertänzerin‘:

„Ich fühle mich sehr geehrt, dass ich diesen deutschen Ehrentitel erhalte.

Und ich bin stolz darauf, dass mein Mann Marian und ich das gegenwärtig einzige Kammertänzerpaar sind.

Der Preis beflügelt mich, neue Höhepunkte in meiner Karriere anzunehmen.

Ich freue mich auf weitere aufregende tänzerische Momente.“

(Zitiert aus der Mitteilung des Staatsballetts Berlin, offizielle Facebook-Seite:

https://www.facebook.com/share/4oFKJLdoeznV24tY/?mibexid=WC/Ne

Herzlichen Glückwunsch, liebe Iana,

Ich kenne wenige Menschen, die so hart an sich arbeiten, Tag für Tag.

Und: Ich kenne nur wenige Tänzerinnen, die mit einer solchen Leichtigkeit ihre Figuren ausführen, und die trotzdem nie ihre Bodenhaftung verlieren.

Marian ist ein Grund dafür.
Ianas und Marians persönliches Glück: die Familie




Der Gruß von Iana und Marian an mich, nachdem sie von der Auszeichnung erfahren haben.

Liebe Iana, lieber Marian, wir kennen uns nun schon über anderthalb Jahrzehnte.

Deshalb kann ich wohl mit Fug und Recht sagen: Ihr beide seid nicht nur großartige Künstler,

nein, ihr seid vor allem großartige Menschen, voller Humor, Tatkraft, ausgestattet mit dem eisernen Willen, stets weiterzumachen, sich neue Ziele zu setzen, und sie vor allem auch zu erreichen.


IANA SALENKO

SONNTAGVORMITTAG – EIN BESUCH IM DEUTSCHEN THEATER

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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Wie dich der Lebensweg eines anderen Menschen inspirieren kann, wieder mehr Spaß am eigenen Leben zu haben.

Der 18. Juni 2023 versprach ein schöner Tag zu werden.

Das jedenfalls sagte ich mir, als ich auf den Balkon trat und in die Sonne blinzelte.

Wir waren von unseren Freunden eingeladen worden: Es sollte auf der Bühne des Deutschen Theaters ein Gespräch, eine Diskussion zwischen Gregor Gysi und Ulrich Khuon geben.

Gysi war der Moderator und stellte die Fragen, Khuon antwortete.

Klara freute sich darauf.

Ich auch. Ich brauchte nur länger, um mir diese Freude auch einzugestehen.

„Was könntest du in dieser Zeit nicht alles schaffen? Die Rede im Rohentwurf fertigstellen, einen neuen Blogbeitrag schreiben.“

Mir fiel so einiges ein.

So war es immer.

Erst verhaltene Freude, dann allmähliche Begeisterung und schließlich anhaltende Motivation, sich wieder mehr für die Lebensgeschichten von anderen Menschen zu interessieren, und zwar auch dann, wenn sie noch lebten.

Ulrich Khuon ist Intendant am Deutschen Theater, wechselt aber im nächsten Monat nach Zürich.

Er ist eine Legende – in der Theaterwelt, beim Publikum. Gysi duzte ihn, irgendwie wunderte mich das nicht.

Bis ich auf dem roten Sessel im Theater Platz genommen hatte, wusste ich nicht viel von Ulrich Khuon.

Dann, als er anfing zu reden, in seinem Schwäbisch, einfache, kurze Sätze bildete,

seine Erinnerungen lebhaft schilderte, da wurde ich aufmerksamer, rückte mich so langsam gerader in meinem Sessel zurück.

Es war warm.

Mein Nachbar okkupierte skrupellos mit seinem linken Arm meine rechte Sessellehne, während ich mit meinem Oberschenkel ein wenig in seine Richtung ausscherte, so als wollte ich ihm sagen: ‚Entweder du gibst mir ein Stück von deiner Lehne ab oder ich nehme dir den Platz für deine Füße weg.‘

Doch das Gespräch zwischen den beiden Akteuren auf der Bühne lies das alles als kleine Nebensächlichkeiten erscheinen, die man eben hinnahm, wenn man sich ins Deutsche Theater am Sonntagvormittag begab.

Khuon gehörte zu den Menschen, den wenigen, die aus dem Westen kamen, daraus auch keinen Hehl machten, was ja auch aufgrund seines Dialekts schier unmöglich war – die du trotzdem schnell als einen betrachtest, der zu dir gehört, der dich versteht.

Er hatte mit solchen Regisseuren, wie Jürgen Gosch, Christoph Schlingensief oder Jürgen Kuttner zusammengearbeitet. Namen, die mir Respekt einflößten.

Meinen Respekt aber bekam Ulrich Khuon vor allem, weil er auf dem Podium saß und sprach, so als würdest du ihm im Café gegenübersitzen.

„Die Leute am Bodensee tun manchmal so, als gehörte ihnen der See. Dabei war der schon lange vor ihnen da“, sagte er, von Gysi angesprochen darauf, was für ihn der Inbegriff von Heimat sei.

Das gefiel mir.

Gysi warf zwischendurch den Witz ein, wo er über den Müggelsee läuft und die Berliner rufen: ‚Kieck mal, schwimmen kann er och nich‘.

Ich hatte ihn schon gehört, aber es machte trotzdem Spaß, ihm erneut dabei zuzuhören, wie er ihn in der ihm eigenen Art erzählte.

Was mir besonders an dem Tag gefiel: Khuon wollte nicht belehren, er erzählte seine Geschichte und sprach darüber, dass er für sich das Leben der anderen interessierte, wirklich verstehen wollte, warum manches so und nicht anders gelaufen war.

Nach fast zwei Stunden gab es stehende Ovationen.

Ich stand ebenfalls auf und klatschte begeistert mit.

Anschließend führten uns unsere Freunde in die Gaststätte ‚Pasternak‘ in den Prenzlauer Berg‘ aus.

Auch nicht schlecht. Ein rundherum gelungener Tag also

 

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ICH BIN NICHT RELIGIÖS – ABER ICH LIEBE DIE BIBEL (1)

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BIBEL

Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, auf dass ihr Segen erbt.
Denn „wer das Leben lieben und gute Tage sehen will, der hüte seine Zunge, dass sie nichts Böses rede, und seine Lippen, dass sie nicht betrügen.
Er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes: er suche Frieden und jage ihm nach.
Denn die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten, und seine Ohren hören auf ihr Gebet; das Angesicht des Herrn steht wider die, die Böses tun.“ (Psalm 34,13-17)
1 Petrus, 3, 8-12

Meine Erkenntnis aus dem Bibelspruch: Lieber einmal mehr überlegen oder auch einfach gar nichts sagen, bevor man es hinterher bereut. 

Was nehme ich noch mit?
Die Sprüche richten sich an die Christen, an ihr Verhalten im Alltag.
Ich fühle mich davon angesprochen, und ja, auch angezogen.
Denn wie oft sage ich etwas Böses zu einem Freund, meiner Frau oder einem Fremden, ohne gross nachzudenken.
Bereue ich es hinterher? Ja, fast immer.
Also, was nehme ich mit?
Sich im Zaum halten, Gesagtes von anderen Menschen aushalten, nicht gleich reagieren, lieber schweigen und nachdenken.
Wird mir das künftig gelingen?
Ich glaub‘ schon.
Ich werde mich in jedem Fall bemühen.

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MEIN FREUND, DER ALLTAG

 

RÜCKBLICK – INTERVIEW MIT VERA TOMASCHEWSKI

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RÜCKBLICKE-16.01.2023

VERA TOMASCHEWSKI – EIN MENSCH, DEM MAN IM ALLTAG GERN BEGEGNET

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MEIN FREUND, DER ALLTAG

 

DAS WAREN DIE BEITRÄGE IM LETZEN MONAT DES VERGANGENEN JAHRES

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KALENDERWOCHE 48 – RÜCKBLICKE

KALENDERWOCHE 49 – DAS WAREN DIE BEITRÄGE

KALENDERWOCHE 50 – DAS WAREN DIE BEITRÄGE

KALENDERWOCHE 51 – DAS WAREN DIE BEITRÄGE

DAS WAREN DIE BEITRÄGE IN DER LETZTEN WOCHE DES JAHRES 2022

 

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DIE BEITRÄGE IN DER ERSTEN KALENDERWOCHE DES NEUEN JAHRES

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INTERVIEW MIT MARTINA LIPPERT

‚UND OPA, HAST DU OMA GEKÜSST?‘

 

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INTERVIEW MIT MARTINA LIPPERT

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Dieses Interview habe ich bereits vor über fünf Jahren mit Martina Lippert geführt, der geschäftsführenden Gesellschafterin des Pflegedienstes Lippert GmbH.

Es zeigt den beruflichen Werdegang einer heute erfolgreichen Unternehmerin im Pflegebereich. Martina Lippert spricht darüber, wie schwer es anfangs für sie war, als Frau im medizinischen und pflegerischen Bereich Fuss zu fassen.

 

INTERVIEW MIT MARTINA LIPPERT

 

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‚UND OPA, HAST DU OMA GEKÜSST?‘

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Glück hat viele Facetten. Diese kleine Geschichte erzählt eine davon.

Es war am vergangenen Donnerstag, zwischen Weihnachten und Neujahr.

Wir saßen im Auto und fuhren in Richtung Berlin, um Krümel und ihre Mama wieder nach Hause zu bringen.
Krümel fragte mich, während sie hinten angeschnallt saß und kaum zu sehen war:

„Opa, kannst du mir die Geschichte erzählen, wie du Oma kennengelernt hast?“
Ich war erstaunt.

‚Was die Kleine alles so mit ihren knapp fünf Jahren wissen wollte?‘, ging mir durch den Kopf.

„Also, ich habe vor vielen, vielen Jahren deine Mama kennengelernt, als ich Silvester in der Fabrik feiern wollte, in der Oma auch arbeitete. Ich hatte Karten für die Tanzveranstaltung besorgt und bin da hingegangen.“

Ich machte eine kleine Pause.
„Erzähl weiter, Opa“, drängte Krümel.

„Naja, da sah ich auf einmal deine Oma an einem Tisch sitzen und ich fand sie sehr hübsch.“

„Hm“, bestätigte Krümel nun.
„Ich setzte mich an einen anderen Tisch und beobachtete Oma“, erzählte ich weiter.

„Wie konnte ich nur an sie herankommen?“, fragte ich mich.
„Warum bist du nicht einfach hingegangen, Opa?“, wunderte Krümel sich.

„Ja, du hast recht, meine süsse Maus, aber ich habe mich nicht getraut.“

„Und dann?“ Krümel liess nicht locker.
„Dann habe ich meinen Tischnachbarn gefragt, ob er das Mädchen kennen würde?

Er hat ‚ja‘ gesagt und ist ein wenig später aufgestanden und hat mit Oma getuschelt.

Jetzt war ich erst recht verunsichert.“
„Was heißt ‚verunsichert‘?“, hakte Krümel nach und hatte Schwierigkeiten, dieses Wort auszusprechen.

„Verunsichert heißt, ich wusste nicht, was Oma wohl sagen würde, wenn ich Oma zum Tanzen auffordern würde.“

„Was hat Oma gesagt?“
„Sie hat ‚ja‘ gesagt und mit mir getanzt.“

„Und habt ihr euch dann geküßt?“, fragte Krümel weiter.
„Nein, so schnell ging das nicht damals“, sagte ich.

„Aber warum nicht?“, fragte sie weiter.
„Weil wir dachten, dass sich das nicht gehört.“
Ich merkte, wie ich ins Schwitzen kam.

„Oma wollte nicht, dass ich sie bis nach Hause begleite. Sie wollte schon, dass ich an der Brücke auf dem Weg zu ihrer Wohnung in eine andere Richtung abbiege.

Ich bin aber nicht abgebogen. Ich habe gesagt: ‚Ich bringe dich direkt vor die Haustür‘. Ich wollte ja Oma wiedersehen.“ Krümel lachte, denn es gefiel ihr, dass ich an Oma drangeblieben war.

„Erzähl‘ weiter, Opa“, drängelte Krümel.
Krümel war so interessiert an dem, was ich von mir gab, dass sie vergaß, mich darum zu bitten, das Radio anzustellen und Lieblingssong ‚Dein Casanova liebt dich nicht‘, abzuspielen.
Ich erzählte weiter.

„Ich habe Oma dann noch zur Haustür gebracht und wir haben uns für den nächsten Tag verabredet. Das war Neujahr.

Und ab da waren Oma und ich unzertrennlich.“
„Und wann habt ihr euch geküsst?“

„Das hat noch ein wenig gedauert, aber dann kam der Tag, an dem ich Oma geküsst habe.“
Krümel lächelte glücklich.

„Kannst du mir ,Casanova‘ anmachen, Opa?“
Ich nickte und spielte den Schlager ab.

Krümel sang mit ihrer leisen Stimme mit.

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EIN PAAR AUGENBLICKE DES SCHMALEN GLÜCKS

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 ANNA IST DEMENT – PETER ERINNERT SICH (9)

Was bisher war:
Peter erinnert sich daran zurück, wie sich alle Familienangehörigen in der kleinen Wohnung von Oma Heide und Opa Wolf trafen und wie warm es in der Wohnstube war.
Es war gemütlich – das war Peter und Klara vor allem im Gedächtnis geblieben.

„Kannst du dich erinnern, wie wir Heiligabend bei deiner Mutter, Oma Heide waren?“
Am anderen Ende des Telefons war es still.

Peter wartete geduldig, bis Anna ein leises ‚ja‘ von sich gab.
„Und weisst du noch, wie Oma Heide einmal beim Backen des gedeckten Apfelkuchens die Zuckertüte mit der Salztüte verwechselte und der Kuchen ungeniessbar war?“

Anna sagte ebenfalls ‚ja‘, aber es hörte sich für Peter wie eine ausweichende Antwort an, so als müsste sie nur zustimmen, um in Ruhe gelassen zu werden.

„Ich kann mich ebenfalls genau erinnern, denn ich habe trotzdem tapfer in ein Kuchenstück gebissen“, sagte Peter.
Anna gab ein glucksendes Lachen von sich, so als hätte sie es verstanden, was Peter meinte.

Aber Peter wollte nicht nachhaken, um Anna nicht zu kompromittieren.

Er war einerseits traurig, dass es Anna ganz offensichtlich sehr schwer fiel, ihm zu folgen.

Aber auf der anderen Seite merkte er auch, wie Anna es liebte, wenn Peter mit ihr erzählte.

„Krümel hat eine Puppenstube geschenkt bekommen. Klara hat sie zusammengebaut und ich habe zum Schluss die Schrauben festgezogen.“

„Aha“, hörte Peter jetzt und spürte, dass Anna munterer wurde. Sie liebte es, etwas von Krümel zu hören, und sie mochte über Dinge sprechen, die sie an ihre eigene Kindheit erinnerten.

Sie sprach fast gar nicht mehr von ihrem Mann, von Wilhelm, sondern eher über ihre Kinderzeit auf dem Hof von Onkel Gottfried.

Da hatte sie oft gespielt, den Fischern beim Flicken der Netze zugeschaut und viel Aal gegessen, den Gottfried gefangen hatte.

„Krümel hat gleich los gespielt. Sie war begeistert, dass es einen Aufzug im Haus gibt und eine Stehlampe, die man sogar anschalten kann.“

„Ach, wie schön“, seufzte nun Anna.
Peter freute sich, dass er seiner Schwiegermutter wenigstens ein paar Momente der Freude am Telefon vermitteln konnte.

Es war nicht viel, aber es waren Momente, in denen Anna sichtlich auflebte, besser sprach und auch sonst lebendiger wirkte.

„Dir fällt immer so viel ein, was du Mutti erzählen kannst“, sagte Klara im Anschluss an das Gespräch.

„Ja, ich gebe mir ja auch Mühe, überlege mir, worüber ich mit ihr sprechen kann, um sie ein wenig zu aktivieren“, sagte Peter.

„Es geht ja nicht mehr darum, deine Mutter in die Welt des realen Denkens zurückzuholen.

Das schaffen wir nicht mehr. Aber wir können ihr noch ein paar wirklich schöne Augenblicke bereiten“, schob er hinterher.
Klara sah ihn dankbar an und nickte stumm.

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EIN BUCH – DAS ICH NOCH LESEN MÖCHTE (1)

 

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EIN BUCH – DAS ICH NOCH LESEN MÖCHTE (1)

SCHREIB-ALLTAG

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SILKE HEIMES: „ICH SCHREIBE MICH GESUND“

Die Botschaft des Buches:

Wenn wir gesund werden und vor allem gesund bleiben wollen, dann sollten wir mehr über unseren Körper wissen, seine Sprache verstehen.

Das Schreiben hilft uns dabei, solche Fragen zu beantworten, wofür unsere Symptome und Beschwerden stehen, was wir in unserem künftigen Leben verändern sollten, um gesund zu werden.

Die Autorin geht darauf ein, dass der Körper und die Psyche Warnsignale aussenden, die wir erkennen durch das Schreiben besser erkennen können, und die wir entsprechend ernst nehmen sollten.

Das Schreiben ist dabei die Methode, um sich Klarheit über unsere Beschwerden zu verschaffen und Maßnahmen zu entwickeln, die dem entgegensteuern.

Bereits nach 15 Minuten Schreiben soll es positive Auswirkungen geben, zum Beispiel, dass der Blutdruck sinkt, wir mehr zur Ruhe kommen.

Das Schreibprogramm ist auf 12 Wochen ausgelegt. Danach soll der Leser, der aktiv mitmacht und schreibt, eine Vorstellung davon haben, was er für seine Gesundheit tun kann.

Dabei ist es nicht wichtig, wie gut oder wie schlecht man schreiben kann, sondern darum, die Gedanken zu strukturieren, um besser die Situation zu analysieren und Schlussfolgerungen ziehen zu können.

Silke Heimes leitet als Professorin für Journalistik ein Institut für kreatives und therapeutisches Schreiben.

Sie hat Medizin und Germanistik studiert und anschließend in der Psychiatrie gearbeitet.

Also, ich werde das Buch lesen und das Schreibprogramm ausprobieren.

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MEIN FREUND, DER ALLTAG

 

INTERVIEW MIT MICHAEL JAKUBIAK

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GEDANKEN UND SICHTEN EINES MENSCHEN, DER DEN PFLEGEALLTAG SEIT JAHRZEHNTEN MITGEPRÄGT UND ZUM BESSEREN VERÄNDERT HAT

Dieses Interview habe ich vor fünf Jahren mit dem Geschäftsführer der Freien Alten – und Krankenpflege e.V. in Essen geführt.
Ich kenne Michael Jakubiak nicht persönlich.

Wir haben meist telefonisch oder schriftlich miteinander kommuniziert.

Und trotzdem: Du hast dein Eindruck, als würdest über einen guten Freund schreiben.

Was mich stets bei Michael Jakubiak berührt hat, ist die ehrliche Freude, ja die Begeisterung, mit der er an seine Tätigkeit herangeht, bis heute

Vieles von dem, was Michael Jakubiak an Problemen und Herausforderungen beschreibt, das ist geblieben, so manche Widersprüche haben sich sogar verschärft.

Doch im Gegensatz zu manch reisserischer Berichterstattung liegt der Fokus von ihm nicht darauf, nur Probleme zu benennen. Nein, er will Lösungen dafür.

Es lohnt sich also schon, den Blick zurückzurichten und das Interview zu lesen, weil es in Wirklichkeit nach vorn zeigt.

Sicher, manches ist nur beschrieben, benannt.
Wie auch anders?

Es ist ein Interview, ein Gespräch unter Freunden, wie man die Dinge sieht, und man sie verbessern kann.

Michael Jakubiak spricht von dem eigenen schweren Anfang in der Pflegebranche, davon, dass es ihm die Kassen in den 70 er Jahren nicht leicht gemacht haben, ein Pflegeunternehmen zu gründen.

Ich habe in den vergangenen Jahren immer wieder mit ihm gesprochen und du merkst ihm an, wie wichtig es ihm ist, dass sich seine Mitarbeiter wohlfühlen, dass sie im Team miteinander agieren und nicht gegeneinander.

Das ist für ihn die Grundvoraussetzung dafür, dass es eine Kontinuität in der Pflege und Betreuung von Menschen gibt.
Ihm kommt es darauf an, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Kopf und vom Herzen her bei der Sache sind.

Nur dann kann es eine langfristige Bindung zwischen dem Unternehmen und den Menschen geben, die dort arbeiten.

Die Bewohnerinnen und Bewohner sollen sich wohlfühlen, sich individuell entfalten – die familiäre, individuelle Atmosphäre für alle, die betreut werden, die ist Michael Jakubiak wichtig.

Er ist trotz seiner jahrzehntelangen Erfahrungen bescheiden geblieben, ein Mensch, dem seine Familie wichtig ist, und der daraus seine Kraft für die wahnsinnig anstrengende Arbeit zieht.
Diesen letzten Satz würde Michael Jakubiak vielleicht nicht so sagen.

Dafür ist er eben persönlich viel zu zurückhaltend.
Aber ich, kann das, weil ich weiß, dass es seine Lebenseinstellung beschreibt.

Es ist wichtig, dass wir die Probleme und Herausforderungen in der Pflege und Betreuung von Menschen immer wieder benennen, schonungslos.

Noch wichtiger aber ist es, Menschen Mut zu machen, die in die Pflege gehen wollen, ihnen zu sagen, wie unglaublich befriedigend die Tatsache ist, dass du Menschen in einem ihrer wohl schwiergsten Lebensabschnitte helfen kannst.

Das Interview mit Michael Jakubiak soll dazu einen Beitrag leisten, zugegeben – einen kleinen. Aber es sind oft nicht die großen Schritte, die uns nach vorn bringen, sondern die kleinen, meist unscheinbaren und unsichtbaren im Alltagsleben.

INTERVIEW MIT MICHAEL JAKUBIAK

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MEIN FREUND, DER ALLTAG

 

 

DAS WEIHNACHTSGESCHENK

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Am 1. Weihnachtsfeiertag war noch einmal Bescherung – als Krümel uns besuchte.
Wir haben von Laura ‚Alexa‘ geschenkt bekommen.

Ich erinnere mich noch, als ich vor vielen, vielen Jahren meiner Oma eine Kaffeemaschine geschenkt habe.

Sie beäugte sie misstrauisch, denn sie war es gewohnt, die Maschine vor der Brust oder ‚der Böst‘, wie sie es nannte, zu haben und mit der Kurbel per Hand zu drehen.

So erging es uns gestern auch.
Einerseits waren wir sehr überrascht von dem großzügigen Geschenk. Andererseits haben wir ängstlich auf das Gerät geschaut und gedacht: „Das können wir ja doch nicht bedienen.“

Aber heute morgen, als Krümel uns anrief, wir sie auf dem Bildschirm sahen, und sie rief: „Oma, Opa, ich möchte zu euch“, da fanden wir das ganz schön, was wir gestern geschenkt bekamen.

Ich habe nach dem Aufstehen schon das Gerät getestet. Klara war in der Küche.
„Alexa, frag‘ mal, ob das Frühstück schon fertig ist!“
„Ich bin mir nicht sicher“, antwortete Alexa.

„Aber ich bin sicher, dass du runterkommen und mithelfen kannst, dann weißt du auch, wann das Frühstück fertig ist“, rief Klara die Treppe hoch, so ganz analog, so schnöde.

Ich habe nicht geantwortet und so getan, als hörte ich schwer.
Das stimmt ja auch, manchmal jedenfalls.

EINIGE BUCHEMPFEHLUNGEN – ZUSAMMENGEFASST

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HEILIGABEND BEI OMA HEIDE IN STRALSUND (2)

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ANNA IST DEMENT – PETER ERINNERT SICH (8)

Was bisher war:
Die Wohnung von Oma Heide war am Heiligabend brechend voll. Alle waren gekommen so wie es die Tradtion seit Jahren, ja seit Jahrzehnten verlangte.
Oma Heide nahm die Decke vom Tisch, die sie über die Geschenke auf den Tisch gelegt hatte.
Oma Heide schenkte Peter dicke Socken, selbstgestrickt. Peter liebte diese Socken, und er trug sie noch Jahre, nachdem Oma Heide längst gestorben war.

Peter saß auf der gelben Couch, direkt an der Wand. Neben ihm hatte Opa Wolf auf einem Stuhl Platz genommen.

Wolf trug die Marinehose, die ihm Peter vor einigen Jahren geschenkt hatte, und die er von da an zu jedem Anlass anzog, der feierlich genug war.

Opa Wolf schien abwesend. Er schmunzelte vor sich hin und genoss die Atmosphäre, ohne sich zu Wort zu melden. Laura kroch gerade unter den Tisch und Peter ermahnte sie, nicht so doll zu toben.

„Ach nun lass sie doch“, sagte Oma Heide.
„Du weißt doch, wie schnell es damit vorbei ist.“

Peter gab ihr im Stillen recht, aber er wollte nach aussen wenigstens gespielte Härte zeigen, sozusagen als Zeichen dafür, dass Klara und er sich schon um die Erziehung von Laura kümmerten, woran aber ohnehin keiner zweifelte.

Also schmiss Klara ihm einen Blick zu, der da heißen sollte: ‚Spiel dich nicht so auf.“

„Peter, kannst du nicht ein bisschen singen?“, fragte Oma Heide ihn.
Wilhelm Sturm, Peters Schwiegervater, schaute grimmig zu ihm herüber.

Es passte ihm nicht, dass Oma Heide ihn so lobte.
Aber Oma Heide mochte sich nicht davon nicht abhalten lassen, ihm zu sagen, dass er wie Prinz Andrew aussah.

Sie kam darauf, weil sie ihn im Alltag in der Uniform eines Marineoffiziers sah und da käme er ja dem Prinzen vom Aussehen sehr nahe.

Peter belustigte das eher. Er kannte Prinz Andrew damals nicht. Aber die Royals wurden ihm irgendwie sympathischer.

„Oma Heide, ich kann singen, doch ich fürchte, dass wir dann bald hier alleine sitzen“, sagte Peter.

„Ja, das lass mal lieber sein“, dröhnte es von der anderen Seite. Es sollte wohl humorvoll von Wilhelm rüberkommen, aber es klang in seinen Ohren eher höhnisch.

„Na, wenn du aufstehst, dann würde ich ja glatt anfangen zu singen“, erwiderte Peter und bekam sofort einen Stoß in die Seite.

Neben ihm saß Klara und die hatte ihn gebeten, keinen Streit mit seinem Schwiegervater anzufangen.
„Wie kommst du überhaupt darauf, dass ich es bin, der laufend irgendetwas sagt?“, fragte Peter sie, während sie noch zu Hause waren.

Klara kannte ihren Vater, aber sie brachte es nicht fertig, sich auf die Seite von Peter zu stellen, egal was Wilhelm seinem Schwiegersohn an den Kopf warf.

„Hast du mitbekommen, was dein Vater zu mir gesagt hat?“, fragte Peter sie dann hinterher und Klara schwieg beharrlich, verweigerte ihm darauf eine Antwort.

Später, wenn sie alle etwas getrunken hatten, dann wurde die Runde lockerer und Wilhelm und Peter verstanden sich prächtig miteinander.

Die Geschenke waren ausgepackt. Laura war mit ihren fünf Jahren im Schlafzimmer von Oma Heide und Opa Wolf und kroch dort auf dem Fußboden umher.

Der Tisch war inzwischen von den Geschenken befreit und Oma Heide begann damit, Tassen und Kuchenteller aufzudecken.

In die Mitte kam ein großer Teller, auf dem ein gedeckter Apfelkuchen lag, der bereits in kleinere Stücke zerteilt war.

Peter mochte diesen Kuchen, obwohl er für ihn irgendwie doch ein Teufelswerk war, weil er zu gut schmeckte, und er sich beim Essen nicht bremsen konnte.

„Es reicht ja wohl, denn du hast dritte Stück in den Mund genommen, raunte ihm Klara von der Seite zu.

„Ich hab‘ nur ein Stück im Mund. Die anderen beiden habe ich längst runtergeschluckt“, antwortete Peter leise und leicht wütend.
Klara hatte ihn erwischt und das passte ihm gar nicht.

Der Abend mit viel Alkohol zu Ende. Die Frauen nippten an ihren Sektgläsern, während die Männer in vollen Zügen Bier tranken oder wie Peter Wein.

Die Wangen von Oma Heide glühten vor Aufregung und Erschöpfung zugleich.

Peter unterhielt sich lautstark mit Wilhelm, sodass Klara neben ihm nicht verstand, was ihr ihre Tante von der anderen Seite zurief.

„Oma Heide, wir kriegen drei Tausend DM von der Steuer wieder“, sagte Peter.

Klara rammte ihm erneut den Arm in die Seite und Peter war gebremst, bevor er noch mehr ausplauderte.

„‘Nöö‘“, staunte Oma Heide und Peter lehnte sich stolz zurück.
„Musste das sein?“, flüsterte ihm Klara zu.

„Nein, aber es macht Spaß das Gesicht von deinem Vater zu sehen.“
„Du bist nicht besser und ein Angeber noch dazu“, sagte Klara.
Peter verstummte, er wusste, dass Klara recht hatte, wieder einmal.

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HEILIGABEND BEI OMA HEIDE IN STRALSUND

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ANNA IST DEMENT – PETER ERINNERT SICH (7)

WAS BISHER WAR:
Peter hatte Anna angerufen: „Hallo Anna, wie geht es dir?“, raspelte Peter mit leicht singender Stimme, so dass Klara die Augen verdrehte.
„Ach, mir geht es gut“, sagte Anna, nachdem es eine Weile am Telefon still gewesen war. Anna riss sich zusammen, sie konzentrierte sich mehr auf das, was Peter sagte oder sie fragte.
Nachdem er eine Weile mit Anna über Belangloses gesprochen hatte, sagte er, bevor er den Hörer auflegte:
„Bei uns hat es geschneit…Auf den Dächern liegt Schnee und die Hecke im Garten sieht auch weiss aus.“
Anna hörte sich das an, aber sie antwortete nicht.

Obwohl Peter wusste, dass Anna nur noch in bestimmten Momenten geistig hellwach war und merkte, wo sie war, machte es ihn traurig.

Es war vom Verstand her zu begreifen, dass es jeden Tag ein Stückchen schlechter wurde mit der Erinnerung, aber im Herzen wollte Peter es nicht wahrhaben.

Er mochte Anna immer sehr, und mag sie auch heute noch.
Klara frass die Dinge in sich hinein, aber Peter musste darüber sprechen.

„Weißt du noch, wie deine Mutter früher vor Weihnachten zugesehen hat, dass alles im Haus war?“, fragte Peter sie beim Frühstück.

Klara nickte.
„Papa hat ja so viel besorgt – Schinken, Lachs, Apfelsinen, Mandarinen, Gurken, geräucherte Gänsebrust, alles, was es nicht so im Laden gab. Und er hat auch noch Aal geräuchert, in seinem Garten, erinnerst du dich?“

Peter nickte jetzt ebenfalls.
Das alles gab es am 1. Weihnachtsfeiertag. Doch einen Tag zuvor, da gingen sie alle zu Oma Heide in die kleine Wohnung, am Hafen von Stralsund.

Peter dachte nun daran, wie es gewesen war, wenn sie Heiligabend nach dem Essen zu Klaras Oma gingen.

Wilhelm, Klaras Vater mochte es nicht, an diesem Tag aus dem Haus zu gehen.

Er war schon als Kind durch die Stadt gezogen, mit Koffern und Säcken, um die Verwandten zu besuchen und Geschenke zu verteilen, aber auch in Empfang zu nehmen.

Deshalb wollte Wilhelm nicht mehr Heiligabend losziehen, denn er hatte aus dieser Zeit eine Abneigung dagegen entwickelt.
Peter aber, der liebte es, abends durch die Stadt zu gehen, denn er kannte diese Tradition von Zuhause her nicht.

Seine Oma war manchmal mutterseelenallein in Schwerin und die Familie aber in Dresden.

Heiligabend, da erinnerte sich Peter besonders gern an Stralsund. An die engen Gassen, das Steintor, auf dem Schnee lag.
Wenn die Dunkelheit anbrach und der Schnee unter den Füssen knirschte, dann fühlte es sich wirklich heimatlich an.

Ein Gefühl, dass Peter nie so hatte, wenn er in Berlin wohnte, oder in Brandenburg.

Sicher, inzwischen war das Dorf auch zu seiner Heimat geworden.
Aber Heiligabend, das war etwas Besonderes, da kamen die Erinnerungen hoch und darüber wollte Peter mit Anna sprechen.

‚Buddel mit dem Baggerhuhn‘
Baggerhuhn Anette Kuhn – Krümel liebt dieses Buch:  
„Mein kleiner Fahrzeugspass: Buddeln mit dem Baggerhuhn: Lustiges Reimebuch mit Klappen in Autoform – ab 18 Monaten. Pappbilderbuch
Wenn sie bei uns zu Besuch ist, dann muss ich es ihr vorlesen. Sie liegt dann in meinen Armen und bevor ich die dicke Pappseite umblättern darf, klaubt sie noch das kleine Fenster in der Mitte der Seite auf. 
Auf ‚ansehen‘ klicken und zum Buch von Katharina Wieker gelangen. 

„Denkst du manchmal daran, wie wir uns immer alle bei Oma Heide und Opa Wolf getroffen haben?“

„Ja, und wie Papa schon Tage vorher schlechte Laune hatte, weil er Weihnachten nicht aus dem Haus gehen wollte.“

Es war, als hätten sich Klara und Peter gleichzeitig daran erinnert.
„Stimmt“, bestätigte Peter.
„Dabei fand ich es immer schön, wenn wir alle in der kleinen Stube sassen.“

Peter versank in Gedanken.
Er sah die Wohnung vor sich, wie sie in den engen Flur kamen und durchgingen, bis sie in der Wohnstube waren, in der meistens schon alle Verwandten aus Klaras sassen.

Peters Familie war ja in Dresden. Aber er vermisste sie nicht. Er war lieber in Stralsund.

Am Fenster stand ein Tisch, auf dem ein grosses Tuch lag, das über den Geschenken ausgebreitet war.

Wenn alle sassen, dann nahm Oma Heide die Decke vom Tisch und die Geschenke kamen zum Vorschein.

Es war der schönste Moment für Oma Heide, wenn sie jedem der Anwesenden ein kleines Paket in die Hand drückte.
„Das ist für dich, Peter“, sagte Oma Heide.

Peter knotete die Schleife auf und zog das Geschenkpapier vom eigentlichen Geschenk ab.
Zum Vorschein kamen Socken, die Oma Heide selbst gestrickt hatte, und die Peter besonders liebte.

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DREI BEITRÄGE AUS DEN VERGANGENEN JAHREN

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VON DER TECHNISCHEN ASSISTENTIN ZUR LEITERIN EINER SENIORENWOHNGEMEINSCHAFT

„Ich bin nicht alt, nur schon sehr lange jung“
(Alexandra Reinwarth)
Du bist so alt, wie du dich fühlst

 

ICH WOLLTE SCHON IMMER WAS MIT PFLEGE MACHEN

„Lebenskunst macht Glück: Wie Sie gelassen und voller Energie wirksam werden“
(Stefan Reutter)
Botschaft des Buches:  Mit stressigen Situationen gelassener umgehen

FÜR MEHR LEBENSQUALITÄT – TROTZ MUSKELERKRANKUNG PFLEGEDIENST GEGRÜNDET

„Die Kunst nein zu sagen“ 
(Susann Ritter) 
Botschaft des Buches: Ohne Schuldgefühle Grenzen setzen

  

 

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GEDANKEN AUF DEM WEG ZU EINER TRAUERFEIER

ALLTÄGLICHES

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Es ist an einem Tag, mitten in der Woche, und es ist arschkalt. Ich steige ins Auto.

Ich will zu einer Trauerfeier, eine Rede halten. Als ich den Schlüssel umdrehe und den Motor anlasse, erscheint im Display sofort das Symbol für Glatteis.

Ich fasse das Lenkrad an und ich denke für einen Augenblick, dass ich mit den Händen daran kleben bleibe.

Innerlich bin ich angespannt. Es wird eine grosse Rede werden. Die Familie ist sehr gross und weitverzweigt.

Ich habe tagelang am Text gefeilt. Schliesslich habe ich noch eine Excel-Tabelle angefertigt, um bei den Namen durchzusehen. Es ist wichtig, dass die Details stimmen.

Das ist meine Art, meine Wertschätzung gegenüber der Familie auszudrücken. Trauer ist für die Angehörigen eine andere Form der Liebe, die fortgeführt wird, nur dass sie nun noch von viel Schmerz begleitet wird.

Über das Leben von Wolfgang Kohlhaase: "Um die Ecke in die Welt: Über Filme und Freunde"  

Wenn ich mit den Hinterbliebenen ins Gespräch gekommen bin, dann offenbaren sie mir viele Details, und es ist, als würden sie die Geschichte ihrer Familie erzählen.

Sie merken, dass ich interessiert zuhöre. Ich bekomme das Gefühl, dass sie nun ihren Schmerz ein wenig kanalisieren können, und er dadurch für einen Moment vielleicht in den Hintergrund gerät.

„Die Rede ist das eine, aber Sie sollten viel über Ihren Vater sprechen, sich an die kleinen, die lustigen Episoden erinnern“, habe ich der Familie gesagt.

Mir wird in solchen Augenblicken selbst klar, dass es nie die grossen Dinge sind, die letztlich eine Familie ausmachen, sondern die kleinen Erinnerungen.

Die Erinnerungen an einen geliebten Menschen mitteilen zu können, zu merken, dass ein anderer sich dafür auch interessiert, das mag wenig sein – für den schwierigen Moment der Trauer ist es aber viel, und zwar für alle am Gespräch Beteiligten.

Ich muss los und steuere in Richtung der Trauerfeier. Ich bin angespannt und beseelt von dem Gedanken, es gut hinzubekommen, den Angehörigen einen würdigen Abschied für den Verstorbenen zu bereiten.

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MEIN FREUND, DER ALLTAG

 

BÜCHER, DIE ICH LESE, UND: DIE ICH EMPFEHLE (5)

SCHREIB-ALLTAG

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ERSTES BUCH:

Die Regeln des Glücks
(Dalai Lama)
Weisheitslehren als spirituelle Schlüssel

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ZWEITES BUCH:

Wu wie - Die Philosophie der Lebenskunst
(Theo Fischer)
Aus dem inneren Zentrum handeln

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DRITTES BUCH:

Ich schreibe mich gesund
(Helmes Silke)
Schreiben und gesünder leben

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SCHREIB-ALLTAG

ICH RUF‘ MAL DEINE MUTTER AN (2)

ANNA IST DEMENT – PETER ERINNERT SICH (6)

WAS BISHER WAR:
Peter war Sonntagmorgen aufgewacht, wollte aufstehen und war dann doch liegengeblieben. 
Aber er war nicht mehr so richtig müde und so träumte er von einer Wagenburg, in der glaubte, leben zu wollen. 
Nach dem Frühstück setzte er sich in den Sessel an der Ecke des Wohnzimmerfensters und wollte mit Anna telefonieren. 
Aber Klara war schneller gewesen und sprach bereits mit Anna. Schließlich reichte sie ihm den Hörer. 

„Hallo Anna, wie geht es dir?“, raspelte Peter mit leicht singender Stimme, so dass Klara die Augen verdrehte.

Gerade hatte er noch gedacht, dass man so eine offene Frage Anna nicht stellen sollte, aber nun hatte er das im Eifer des Telefonats vergessen.

„Ach, mir geht es gut“, sagte Anna, nachdem es eine Weile am Telefon still gewesen war.

Anna riss sich bei Peter mehr zusammen, sie konzentrierte sich mehr auf das, was Peter sagte oder sie fragte.

„Bei dir versucht Anna das alles zu vertuschen, was sie an Gebrechlichkeiten mit sich herumschleppt“, sagte Anna dann und

Peter kam es vor, als würde sie darüber leicht verschnupft sein.
„Das ist mein natürlicher Charme, der Anna motiviert“, sagte Peter dann.

„Na dann kannst du ja mit deinem natürlichen Charme in die Apotheke gehen und Wegwerfwindeln kaufen?“, sagte Klara.
„Wieso, ist da Krümel nicht aus dem Alter raus?“, fragte Peter verduzt.

„Ich meine die Einlagen gegen Inkontinenz für deine Schwiegermutter“, sagte Klara in solchen Momenten spitz.

„Achso“, entgegnete Peter.
„Ne, das mach‘ du mal, da kenn‘ ich mich nicht aus“, wehrte Peter dann ab.

„Ja klar, wie sollst du dich auch auskennen, wenn du alles mir überläßt.“

Klara war dann schon mal genervt über Peters Art, die Dinge gar nicht an sich heranzulassen.

„Was du machst du eigentlich?“, fragte Anna ihn nun und riß Peter aus seinen Gedanken.

‚Donnerwetter, sie interessiert sich für meine Arbeit‘, dachte er.
Sollte er ihr davon erzählen, dass er nun Reden hielt, auf Trauerfeiern?

Peter hatte Angst, dass sie das verstörte, wenn er das sagte.
„Ich schreibe noch viel und führe Interviews“, sagte er stattdessen.
Anna antwortete nicht.

„Hat es bei euch geschneit?“, fragte er nun, um zu einem anderen Gesprächsthema mit ihr zu kommen.

„Woher soll ich das wissen?“
„Ja siehst du denn nicht nach draussen?“

Peter verstand nicht, dass sie so gar nicht wusste, wie es draussen aussah.

„Bei uns hat es geschneit“, sagte Peter weiter. Auf den Dächern liegt Schnee und die Hecke im Garten sieht auch weiss aus.“

Anna hörte sich das an, aber sie antwortete nicht.
„Naja, jetzt gibt es bald Mittag“, versuchte Peter das Gespräch wieder in Gang zu bekommen.

„Wir haben schon gegessen.“
„Jetzt schon?“, wunderte er sich.

„Warum nicht?“, sagte Anna und man merkte eine leichte Gereiztheit in ihrer Stimme.

„Anna, es ist jetzt 10.58 Uhr und noch keine Mittagszeit“, ertönte eine energische Stimme. Es war die diensthabende Pflegemitarbeiterin.

„Wo sitzt du eigentlich?“, fragte Peter sie.
Normalerweise sassen viele Bewohner in der Küche. Sie blieben nach dem Frühstück einfach sitzen.

„Wir sind hier im Schlafzimmer“, sagte Anna, während Peter im Hintergrund ein Messer krachend auf ein Holzbrett rhythmisch niedersausen, so als würde jemand Petersilie hacken.

Anna wohnte so herrlich. Sie hatte einen fantastischen Blick auf den Stralsunder Bodden.

Und alle Pflegebedürftigen wohnten in gemütlich eingerichteten Zimmern.

Aber was nützte das, wenn man es nicht wirklich mehr wahrnehmen konnte?

 FAMILIENGESCHICHTEN SIND MEIN DING (1)

Mehr lesen: https://uwemuellererzaehlt.de/anna-ist-dement/

 FAMILIENGESCHICHTEN SIND MEIN DING

SCHREIB-ALLTAG 

Es ist unglaublich, wie die Zeit vergeht. Jetzt schreibe ich schon über 5 Jahre auf meinem Blog, mal intensiver und mal weniger intensiv.

Es ist stets ein Kraftakt, Dinge auf das Papier zu bringen, den Text zu korrigieren, und das alles noch nebenher, manchmal sogar Fehler zu übersehen.

Aber seitdem ich die Schreiberei vor allem als mein Hobby ansehe, und das tue ich bereits einige Zeit, da fließt es lockerer aus meiner Hand.

Und dennoch: Ich merke, dass ich mich stärker konzentrieren muss.
Die Bandbreite ist ansonsten zu groß und es ‚verwässert‘ dann.
Klar, ich liebe alle Themen – ‚Mein Freund, der Alltag‘ oder ‚Jeepy‘ zum Beispiel.

Durch meine Tätigkeit als Trauerredner wird mir immer stärker bewusst, dass zwar der Anlass die Würdigung eines Verstorbenen ist, ich aber dann zu den Angehörigen über das Leben des Protagonisten spreche, über die Geschichte der Familie.

Wahrhaft trauern heißt, das Leben desjenigen aufzuzeigen, seine Stärken, manchmal auch sympathische Schwächen zu erwähnen, die ein Bild von demjenigen zeichnen, der im Herzen der Hinterbliebenen wachbleiben soll.

Darum sind die Geschichten von Familien, deren einzelnen Akteuren, ihrer Helden, so interessant für mich.

Ich werde mich in der Schreiberei mehr darauf konzentrieren, in den kleinen und in den etwas größeren Blogbeiträgen, zum Beispiel in der Erzählung ‚ANNA IST DEMENT‘

ZU MEINER BUCHEMPFEHLUNG:
‚ELBLEUCHTEN – EINE HANSEATISCHE FAMILIENSAGA‘

Autorin: Miriam Georg

Zum Buch:  auf  ‚ansehen‘ klicken:

Intro:
Das Leuchten einer neuen Welt.
Lily Karsten ist Tochter einer der erfolgreichsten Reederfamilien Hamburgs.
Sie lebt in einer Villa an der Bellevue und träumt von der Schriftstellerei.
Sie glaubt, dass sie ihren Verlobten Henry liebt.

An einem heißen Sommertag 1886 hält sie bei einer Schiffstaufe die Rede, als plötzlich eine Windbö ihren Hut in die Elbe weht.
Ein Arbeiter soll ihn zurückholen – und gerät in einen grauenhaften Unfall.

Jo Bolten lebte als Kind im Elend des Altstädter Gängeviertels, jetzt arbeitet er im Hafen für Ludwig Oolkert, den mächtigsten Kaufmann der Stadt.
Jo will bei den Karstens für seinen verletzten Freund um Hilfe bitten, aber er wird kaltherzig abgewiesen.

Lily will unbedingt helfen! Also nimmt Jo sie mit in seine Welt, in der der tägliche Kampf ums Überleben alles bestimmt.
Mit eigenen Augen sieht Lily das Elend der Menschen und erkennt die Ungerechtigkeiten zwischen Männern und Frauen.
Bald kommen Lily und Jo sich näher.
Doch eine Verbindung zwischen ihnen ist undenkbar.
Und Jo hat ein Geheimnis, von dem Lily niemals erfahren darf….

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SCHREIB-ALLTAG

PETER IST ALLEIN

ANNA

RÜCKBLICKE-15.12.2022

WAS BISHER WAR:

Klara war bei Dr. Silberfisch gewesen, gemeinsam mit ihrem Bruder Lukas.

Sie erzählte dem Arzt von Annas letzten Bankbesuch.
„Ich habe es auch schon bemerkt, dass Ihre Mutter nicht immer mehr auf der gedanklichen Höhe ist.“, sagte Dr. Silberfisch.

Ja, da hatte er recht. Klara fuhr fort: „Herr Doktor, Sie müssen vielleicht ein paar Dinge wissen, die für uns eindeutige Zeichen einer beginnenden Demenz sind.“

„Was meinen Sie genau?“, hakte Dr. Silberfisch nach.
„Da war die Sache mit der Bank. Meine Mutter ist dort über Jahrzehnte Kundin. Eigentlich schon zu Ostzeiten.

Nur dass die Bank damals anders hieß und eine andere war.“
Dr. Silberfisch schaute sie schweigend an. Man merkte ihm an, dass er sich auf das konzentriert, was nun kam.

Klara erzählte ihm, wie Anna einen hohen Geldbetrag bei der Bank in einem Fonds anlegen sollte.

„Also um es kurz zu machen – meine Mutter hatte sich nach einer Beratung damit einverstanden erklärt, dass ihr gesamtes Erspartes in verschiedenen Fonds angelegt wird; insgesamt mehrere Tausend Euro.“

„Wirklich?“ „Ja, wirklich.“
Dr. Silberfisch sagte nichts. Er war sprachlos.

 

PETER IST ALLEIN

 

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ANNA

DREI BÜCHER, DIE ICH LESE, UND: DIE ICH EMPFEHLE (3)

SCHREIB-ALLTAG

SCHREIB-ALLTAG-08.12.2022

ERSTES BUCH:

FÜR DAS NEUE JAHR: 
Wochenkalender 2023 ‚Lebensweisheiten‘: Wochenkalender groß von GRAFIK WERKSTATT Das Original

ZWEITES BUCH:

Über die Kunst des gesunden Lebens im Hier und Jetzt. 

Spiritualität und Lebenskunst. Anselm Grün begegnen.

(Anselm Grün)

DRITTES BUCH:

Eine Frage der Chemie
(Bonnie Garmus)

Über eine junge Chemikerin in den 50 er Jahren, die Schwierigkeiten hat, mit anderen Menschen umzugehen.


 

 

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SCHREIB-ALLTAG

ICH RUF‘ MAL DEINE MUTTER AN (1)

PETER ERINNERT SICH (5)

 WAS BISHER WAR:

Peter ist wieder in den Alltag eingetaucht. Er schreibt Texte für Trauerreden, spricht auf Trauerfeiern, tröstet die Angehörigen in den Vorgesprächen.

Zwischendurch denkt er darüber nach, was sein Leben ausmacht, was es früher ausgemacht hat und wie es wohl in Zukunft aussehen wird.

Anna spielt noch eine wichtige Rolle im Leben der Familie.

Es war, als würde Anna sogar im Mittelpunkt des Geschehens sein, obwohl sie doch eigentlich nahezu ausserhalb dessen ihr Leben fristete. Wenn man es hart ausdrücken wollte, saß sie jedenfalls im Betreuten Wohnen in der Küche und bekam nicht mehr viel von draußen mit.

Aber Annas Familie dachte anders: Im Denken von Klara, Lucas, Laura und Peter spielte Anna noch eine große Rolle, so als würde sie jeden Tag mit am Tisch sitzen.

Sonntagmorgen. Peter war gegen sechs Uhr morgens aufgewacht. Er überlegte, ob er aufstehen und schon ein wenig vorarbeiten sollte.

„Du bist in Rente und tust, als hättest du einen vierzehnstündigen Arbeitstag.“

Klara hatte recht mit ihrer Sicht auf die Dinge.
Peter musste nicht aufstehen.

Also drehte er sich ächzend auf die andere Seite, schlug die rechte Hand auf die Bettdecke, so als wollte er sagen: „Also gut, dann schlafe ich eben noch bis kurz vor acht Uhr.“

Aber er war nicht mehr so richtig müde. Und so wälzte er sich von einer Seite auf die andere, bis er in einen Halbschlaf verfiel und träumte, er sei in eine Wagenburg gezogen.

Er hatte am Tag zuvor in der Berliner Zeitung von Bewohnern einer Wagenburg im Norden von Berlin berichtet.

Es war ein Artikel über eine gut betuchte Familie, die mit den gängigen Lebensgewohnheiten brechen wollte und ein Leben ohne starre Regeln führen wollte.

Sie hatten in Berlin-Zehlendorf ein Haus gehabt. Und dieses Haus hatten sie nun gegen zwei Bauwagen ausgetauscht, die mit ihren rostigen Dächern die Familie vom Regen abhielt.

Immerhin gab es ein kleines Bad und eine Toilette. Andere hatten gar kein Wasser, sondern gingen zu einem Brunnen, um sich von dort mit Wasser zu versorgen.

Und das beste war, dass sich neue Mitbewohner für ein halbes Jahr bewähren mussten, wenn sie dort wohnen wollten. Vorher gab es noch eine Zeit, in der ihre Bewerbung begutachtet wurde.

Für Peter war das nichts, schon gar nicht, dass er morgens im Winter vielleicht mit nacktem Oberkörper zum Brunnen laufen musste. Das war schrecklich für ihn, der dann fror und schrecklich für die Bewohner, die ihn ansehen mussten.

Peter schreckte hoch und schnellte aus dem Bett. Gut, dass er das alles nur geträumt hatte und er in einer biederen kleinen Wohnsiedlung wohnte, in der jeder von sich dachte, er hätte das Lebensglück mit seinem halben Häuschen gepachtet.

Da waren Klara und Peter nun schon wieder bald revolutionär. Sie würden nach Bernau umziehen, im neuen Jahr. Es war alles vorbereitet. Der Mietvertrag war geschlossen und Klara räumte seit Wochen den Keller auf.

In Peters Arbeitszimmer stapelten sich die Ordner, die er alle durchsehen und vor allem entsorgen sollte.
„Du könntest heute mal ein wenig mit den Ordnern weitermachen“, sagte Klara beim Frühstück zu ihm.

Ein wenig weitermachen. Wenn Peter das schon hörte. Das hieß doch in Wirklichkeit, dass er in Hochgeschwindigkeit die einzelnen in den Ordnern abgehefteten Dokumente durchsehen und vor allem vernichten sollte.

Es handelte sich ja vor allem um Steuerunterlagen. Peter hatte bereits mehrere Einkommensnachweise herausgezerrt und war entsetzt, wie wenig er zu Beginn der 2000er er verdient hatte.

Das war die Zeit, wo er sich selbstständig gemacht hatte und für ihn klar war, dass er bald sehr viele und große Zahlen auf seinen Kontoauszügen bestaunen konnte.

Konnte er auch, nur dass die meisten Zahlen auf dem Geschäftskonto mit einem Minuszeichen versehen waren. Die Leute in der Bank grüßten ihn nach wie vor freundlich. Sie hatten wohl Hoffnung, dass sie doch noch ihr Geld wiedersehen würden.

Und Peter gab sich ja auch Mühe, indem er sich nicht schonte, schrieb, akquirierte, diskutierte. Aber es reichte nicht, hinten und vorne nicht.

Die Belastungen durch die Kredite auf das Haus, die laufenden Kosten für das Auto, das machte alles nicht leichter.

Peter seufzte, wenn er das las und dann die Dokumente in möglichst kleine Teile zerriss und in den Papierkorb warf. Wenigstens das gab ihm ein gewisses Gefühl der Genugtuung.

Es waren ja dann auch wieder bessere Zeiten gekommen, dank der Hartnäckigkeit, die Peter an den Tag legte.
Aber heute, am Sonntag, da wollte Peter sich damit nicht beschäftigen.

„Ich ruf mal deine Mutter an“, sagte Peter zu Klara, um von den Ordnern abzulenken.
Klara antwortete nicht.

Peter ging ins Wohnzimmer und setzte sich in den Sessel am Fenster. Dort konnte man die Auflage für die Füße hochdrehen und es war, als würde Peter wieder im Bett liegen.

Auf jeden Fall so, als wäre er ebenfalls im Heim und nicht mehr so ‚bewegsaffin‘.
Peter schüttelte den Gedanken ab. Was für ein blödes Wort – ‚bewegungsaffin‘.

Über die Kunst des gesunden Lebens im Hier und Jetzt. 

Spiritualität und Lebenskunst. Anselm Grün begegnen.

(Anselm Grün)

Er schob das weg und dachte an Krümel. Sie mochte es, wenn er dort saß. Sie kam gleich zu ihm, krabbelte auf seine Beine und von da aus ging es für sie weiter in Richtung Kopfstütze, um dort oben zu verharren und zu ihm ins Ohr zu flüstern: „Opa, erzähl‘ von der Scheune.“

Peter musste unwillkürlich schmunzeln. Die Kleine war nicht da und trotzdem erzählten Klara und Peter ununterbrochen von ihr.
Früher, als Klaras Oma Laura mit „Süssing“ ansprach, da hatte Peter die Augen verdreht.

Aber nun war er selbst in dem Alter und kam sich nicht mehr ganz so blöd vor.
Es war ihm egal, was die anderen dachten, so wie es Klaras Oma auch egal war.

Der Vorteil des Alters bestand eben darin, bestimmte Vorurteile abzuwerfen, vor allem diejenigen, die einem den Blick auf die kleinen und doch so wichtigen Details des Alltags verstellten.
Peter wollte das Telefon zur Hand nehmen, aber Klara war mal wieder schneller gewesen.

Sie kam ins Wohnzimmer und sprach bereits mit Anna.
„Wie geht es dir, Mutti?“, hörte er Klara fragen.
Er bekam die Antwort nicht mit, denn Klara stellte den Lautsprecher des Hörers nicht an.

Peter machte eine heftige Bewegung, die heißen sollte: ‚Gib schon her, ich wollte doch mit Anna sprechen.‘

„Geht es dir gut?“, fragte Klara erneut. Die Frage war besser, als die vorhergehende, die offene Frage, nämlich, ‚wie geht es dir?‘ Da musste Anna viel zu viel nachdenken.

Bei der zweiten Frage musste sie nur noch bestätigen, dass es ihr gut ginge.
Peter musste mit Klara mal wieder trainieren, exakte Sätze zu formulieren.

Aber er riskierte dabei viel, zumindest, dass Klara eisern schwieg.

„Na, ich geb‘ dir mal Peter, der will dich auch mal sprechen“, sagte sie und reichte Peter den Hörer.

Er musste sich ein wenig aus seiner bequemen Sitzposition lösen, um an den Hörer wirklich zu gelangen.

 

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WIEDER MAL BEI DR. SILBERFISCH

Klara war wieder nach Stralsund gefahren.
Sie war besorgt, weil sich die Anzeichen für eine fortschreitende Demenz  bei Anna immer mehr bemerkbar machten.

 

WIEDER MAL BEI DR. SILBERFISCH

FÜR DAS NEUE JAHR: WANDKALENDER MIT DEN SCHÖNSTEN LEBENSWEISHEITEN
Wochenkalender 2023 ‚Lebensweisheiten‘: Wochenkalender groß
von GRAFIK WERKSTATT Das Original

DREI BÜCHER, DIE ICH LESE, UND: DIE ICH EMPFEHLE (2)

SCHREIB-ALLTAG

ERSTES BUCH:

Schritt ins Licht (Die Kinder der Hansens 1)

Familiengeschichte – beginnt im Hamburg der zwanziger Jahrer des vergangenen Jahrhunderts.

(Ellin Carsta)

ZWEITES BUCH:

Glück des Augenblicks (Die Kinder der Hansens 2)

Fortsetzung der Familiengeschichte, Hamburg 1925

(Ellin Carsta)

DRITTES BUCH:

Das Leben ist zu kurz für später: Stell dir vor, du hast nur noch ein Jahr – ein Selbstversuch ,der dein Leben verbessern wird.
(Reinwarth, Alexandra)

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SCHREIB-ALLTAG

 

ANNA IM HAFEN

KRISTINA MÜLLER – GASTBEITRAG AUS 2017

RÜCKBLICKE-07.12.2022

In Anna kommen die Erinnerungen hoch, wenn sie im Hafen ist.
Anna saß auf einer Bank im Hafen und schaute gedankenverloren auf die Schiffe, die träge auf dem Wasser schaukelten….

 

ANNA IM HAFEN

DREI BÜCHER, DIE ICH LESE, UND: DIE ICH EMPFEHLE (2)

KALENDERWOCHE 48 – RÜCKBLICKE

RÜCKBLICKE-03.12.2022

WIE ICH MICH MONTAGS MOTIVIERE

SO DENKEN, ALS HÄTTEST DU NUR NOCH WENIG ZEIT ZU LEBEN

DIE BETREFFZEILE

VIER BÜCHER, DIE ICH SELBST LESE UND DIE ICH EMPFEHLE

WIR SOLLTEN ANNA VON STRALSUND NACH RÜGEN HOLEN

 

 

 

 

 

 

 

 

WIR SOLLTEN ANNA VON STRALSUND NACH RÜGEN HOLEN

PETER ERINNERT SICH –  (4)

WAS BISHER WAR:
Klara und Peter waren auf der Rückfahrt. Sie hatten Anna im Betreuten Wohnen besucht. Anna war merklich aufgelebt, als sie mit Peter die Fotoalben angeschaut hatte.

Der Alltag hatte Peter wieder. Er musste daran zurückdenken, wie es Anna im Heim ging und wie froh er war, dass er selbst noch arbeiten konnte.

„Wir sollten überlegen, ob wir deine Mutter in einem Heim auf Rügen unterbringen“, sagte Peter beim Frühstück und legte beide Beine auf den Stuhl, der vor ihm stand.

Wenn Krümel da war, dann sass sie darauf, und sie mochte es gar nicht, wenn Peter so mir nichts dir nichts sein Bein auf den Stuhl legte, der nur ihr gehörte, Krümel.

„Das ist mein Erzählfuss”, sagte er in dem Moment zu ihr.
„Gut Opa, dann erzähl mir von der Scheune!“, sagte Krümel in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.

„Die Macht der guten Gefühle: Wie eine positive Haltung Ihr Leben dauerhaft verändert."
„Gute Gefühle machen uns stärker, gesünder, kreativer….“
(Barbara Fredrickson)
Auf 'ansehen' klicken - 

„Weisst du, was das bedeutet, Mutti von Stralsund nach Rügen in ein Heim zu bringen?“, riss Klara ihn aus seinen Gedanken.

Peter wusste es auch nicht, was es wirklich bedeutete, wenn sie Anna im Betreuten Wohnen auf seiner Lieblingsinsel unterbrachten.
Aber er dachte, dass sie sich dann noch besser um Anna kümmern konnten, weil sie Urlaub auf ihrer Datsche und Betreuung miteinander verbinden konnten.

Dabei hatten sie schon überlegt, ob sie das Gartenhäuschen verkauften, um dem ganzen Stress zu entgehen, der mit dem Hin- und Herfahren verbunden war.

Vielleicht sollten sie doch noch einmal über all das nachdenken.
Peter musste zurück an den Schreibtisch.

Er hatte in zwei Tagen eine grosse Rede auf einer Trauerfeier, zu der sich mehr als 100 Gäste angemeldet hatten. Einige von ihnen sollten sogar prominent sein.

Aber das störte Peter nicht, er wusste, dass er einen guten Redetext schreiben würde.

Die Aufregung kam erst, wenn er vor den Leuten stand und die ersten Sätze sprechen musste.
Er kam gut voran mit der Arbeit.
Die erste, die seine Rede hörte, war Klara.

Ihr vertraute er am meisten.
Klara brach nicht in Euphorie aus, wenn es gut war. Dann sagte sie meistens gar nichts, höchstens ‚gut‘, das sie in ihrer trockenen norddeutschen Art über die Lippen brachte.

Der Freitag, an dem die Feier stattfand, war herangerückt.
Peter lud sein Rednerpult ins Auto, stieg seinen schwarzen Anzug und machte sich auf den Weg.

Es war für ihn stets ein besonderer Tag, an dem die Trauerfeier stattfand, noch dazu, wenn er vor so vielen Menschen sprach.
Da war einerseits die Traurigkeit, die über der Veranstaltung lag, weil ein Mensch verstorben war.

Und andererseits war es die Möglichkeit, mit Worten, die ins Herz trafen, Trost auszusprechen.

Das gelang ihm nur deshalb, weil er im Vorfeld sehr intensiv mit den Angehörigen sprach, sie quasi interviewte. Es war anstrengend, schweisstreibend, ja einfach kräftezehrend, aber wenn er schließlich vor den betroffenen Trauergästen stand, die ihm dankbar zuhörten, dann wusste er, dass sich seine Mühen gelohnt hatten.

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DIE BETREFFZEILE

RÜCKBLICKE-ANNA-01.12.2022

Anna bekam einen Brief von einer Behörde.
„Rentenanpassung“, stand dort in der Betreffzeile. Anna verstand nicht, was das sollte und rief Klara an.

RÜCKBLICKE-ANNA IST DEMENT

„Meine Reise zu mir selbst: Finde die Antwort in dir selbst, die dir sonst niemand beantworten kann.“ (Sabrina Fleisch)

 
ANNA