DEN MOMENT DES ALLTAGS GENIESSEN

ALLTÄGLICHES-2021.09.15
In den Tagen, als wir die Wohnung von Klaras Mutter ausräumten, überlegten, was mit soll in das Heim und was letztlich zurückbleibt, entsorgt werden muss, da wurde mir eines klar:

Das, was hier passiert, das kann auch dir passieren. Auch du kannst an Demenz erkranken und nicht mehr fähig sein, deinen Alltag allein und selbstständig zu bewältigen.

Wenn du in einer halb ausgeräumten Wohnung sitzt, in den Dokumenten blätterst, Fotoalben aufschlägst, dann zieht an deinem Auge unwillkürlich dein eigenes Leben vorbei.

Du stellst dir die Frage, ob du mit deinem Alltag zufrieden bist, was dein eigenes Leben eigentlich ausmacht.

Und schnell wird dir klar, dass es in der überwiegenden Mehrheit der Erinnerungen die kleinen Dinge sind, die dir im Gedächtnis haften bleiben und die darüber entscheiden, wie du dein eigenes Leben bewertest.

Ist es der 7er BMW, mit dem du so gern gefahren bist?
Vielleicht.

Aber siehst du ein Foto, auf dem dein Kind mit ihrem Großvater zu sehen ist und einen großen geangelten Fisch stolz in die Kamera zeigt, dann ist es eher das, was dir auch noch Jahre später ein Lächeln abringt.

Die wichtigste Schlussfolgerung, die ich für mich ziehe, ist, den Augenblick zu genießen, Lebensfreude in den kleinen Dingen des Alltags entdecken.

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