VOM GLÜCK DES SCHEINBAR BANALEN, NICHTERWÄHNENSWERTEN IM ALLTAG

MAL SCHNELL ERZÄHLT

ALLTÄGLICHES (48-11)

Wir sind zu Krümel gefahren. Sie empfing uns am Fahrstuhl, sie hüpfte uns entgegen und schrie freudig, „Oma, Opa!“, und wollte gleich auf den Arm von Klara.

Ich hatte mir extra im Fahrstuhl die Mütze noch so aufgesetzt, dass der Schirm nach hinten zeigte und Krümel sich nicht gleich die Stirn daran stieß, wenn ich sie mit den Armen hochheben sollte.

Aber das war ja nun gar nicht nötig gewesen.
Sie war nun im Arm von Klara.
Trotzdem, ich freute mich natürlich wie ich sah, dass Klara und Krümel strahlten.

Laura war eigentlich gerade dabei, Krümel anzuziehen.
Aber nun sauste sie aufgeregt auf dem Flur hin- und her.

Wir gingen zu Laura in die Wohnung hinein und Krümel rannte weiter vom Wohnzimmer ins Schlafzimmer, den langen Flur entlang und kreischte laut vor Glück.

Schließlich gelang es mir, sie zu fassen, was ihr noch mehr Spaß bereitete.
Ich zog ihr die Hose an und ein kleines Nicki-Shirt. Was einfacher gesagt war, als ich es auch faktisch hinbekam.

Krümel zappelte und wollte unbedingt an die Tüte mit den Schokoladeneiern, die wir ihr mitgebracht hatten. Ich holte die Tüte mit den Schokoladen-Eiern und einem Behälter mit kleinen Schokoladen-Plätzchen. Ich ließ Krümel selbst auswählen, was sie essen wollte.

Sie ließ sich Zeit, jetzt hatte sie ja den vollen Zugriff drauf. Krümel wählte die Smilies. Sie versuchte den Verschluss zu öffnen und kippte die ganze dünne Plastikflasche auf die Seite, sodass sie gleichzeitig zwischen 10 und 12 Plätzchen auf einmal in die Hand bekam.

Die restlichen hatte ich aufgefangen. Krümel führte die Hand zum Mund und wollte alle Plätzchen auf einmal in den Mund stecken. Nur mit Mühe konnte ich sie davon abhalten.

Das gelang mir auch, doch für vier Plätzchen kam jede Hilfe zu spät. Sie steckten im Mund von Krümel und wurden von ihr zermalmt, während sie mich mit ihren leuchtenden Augen anstrahlte.

Früher, bei Laura, da hätte ich geschimpft und den Finger erhoben, jetzt konnte ich nur noch versuchen, dass Krümel mein Lachen nicht mitbekam.

Laura kam ins Zimmer, sah, dass Krümel den Mund vollgestopft hatte, und sie war nicht begeistert.

Naja, wir sind eben die Großeltern. Da kann man doch mal eine Ausnahme machen, oder?

Ich überlegte: Brauchte ich noch mehr, um glücklich zu sein? Naja, ein bisschen vielleicht. Aber irgendwie auch nicht.