Sonntagnachmittag.
Ich sitze im Wohnzimmer, und ich schaue in den Garten.
Ich sehe, wie sich die Pflanzen im Wind hin- und herbewegen.
Es scheint, als würden sie sich ein letztes Mal aufbäumen gegen den Herbst, der unerbittlich näherkommt.
Eine Pflanze direkt vor mir, auf der Terrasse, schaut mich traurig an.
Ich nenne sie den ‚Saufaus‘, weil sie so viel Wasser braucht. Sie wird nur noch wenige Zeit zu leben haben, aber noch will sie nicht aufgeben und ich will ihr helfen, uns noch ein bisschen ihre schönen Blüten zu zeigen. Also darf ich das Giessen am Abend nicht vergessen.
Ich mag den Herbst, vor allem in seinen Anfängen, wenn es tagsüber nicht mehr so heiß wird.
Und trotzdem brennt manchmal die Sonne noch sehr intensiv, es ist weiterhin alles grün, aber es ist eben ein wenig mehr Ruhe eingekehrt.
Am liebsten bin ich zu dieser Jahreszeit auf Rügen, gehe zum Strand, freue mich, dass es nicht mehr so voll ist.
Aber dieses Jahr wird daraus nichts – die Ketten am Schreibtisch klirren.
Ich schaue wieder zur Pflanze rüber und freue mich an ihr, selbst wenn es nicht mehr lange so sein wird.
Der Sonntagnachmittag ist schön. Klara macht Kaffee.