Ich schreibe oft humorvoll, und so entsteht vielleicht bei manchem Leser der Eindruck, ich sehe die Probleme nicht, die uns in dieser Zeit von Lockdown und Pandemie bedrücken.
Doch ich lebe ja auch nicht auf irgendeinem Stern, wo mich die Dinge nicht berühren, die um mich herum vorgehen.
Könnte ich sagen, das Corona-Virus existiert nicht und darum schere ich mich nicht darum?
Das kann ich tun. Nur schert sich das Virus auch nicht um mein Denken.
Es ist da. So einfach ist es und so verheerend sind die Folgen.
Bin ich mit allem einverstanden, was in der Folge für die Bekämpfung des Virus getan oder unterlassen wird? Nein, auf keinen Fall.
Ist es mir egal, ob jemand neben mir in die Insolvenz geht, weil er nicht mehr sein Lokal finanziell halten kann? Überhaupt nicht. Im Gegenteil. Es macht mich traurig.
Und so gibt es Tage, an denen du genügend Gründe vorfindest, gar nicht erst aus dem Bett aufzustehen.
Du solltest aber aufstehen, du solltest dich an deinen Schreibtisch setzen, deiner Arbeit nachgehen, überlegen, was du tun kannst, um nicht ins mentale Loch zu fallen.
Für mich ist es wichtig, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind.
Dazu gehören die guten Momente und die weniger guten.
Mein erster Schritt, mich selbst zu motivieren beginnt damit, mir einen Plan für den Tag zu machen.
Klar, du musst dich anstrengen – dich hinsetzen, ein Blatt Papier herausholen, skizzieren, was du tun willst.
Habe ich das getan, dann geht es mir schon besser. Ich kenne die Struktur des Tages, weiß, was ich schaffen will und was ich schaffen kann.
Freitags, zum Beispiel, da muss ich mich enorm überwinden, um zu saugen und zu wischen.
Ich habe es aber nun mal meiner Frau versprochen, die nicht wie ich durchweg im Homeoffice arbeiten kann.
Also motiviere ich mich, indem ich eine ganze To-do-Liste aufschreibe, was zu tun ist, und ich dann die einzelnen Punkte abhaken kann. Meine Frau verdreht dabei nur die Augen.
Aber für mich ist das klasse. Mit jedem Punkt, den ich streiche, steigt meine gute Laune.
Ein wichtiger Schritt bei mir ist in Bezug auf die Selbstmotivation, möglichst früh am Schreibtisch zu sitzen, zügig mit der Arbeit zu beginnen, etwas zu schaffen.
Und vielleicht noch ein Punkt, an den ich mich versuche zu halten.
Ich versuche dem Tag die guten Seiten abzugewinnen.
Wenn du nur darüber sprichst, was alles schlecht ist, wie unfähig die anderen Menschen um dich herum sind, warum das alles nicht gut gehen kann, ja dann bist du selbst schlecht drauf.
Ich denke zwischendurch zum Beispiel an etwas, was meine Enkelin mir gesagt hat, wann ich wieder in den Urlaub fahren kann, oder an das, was ich noch alles an Schreiberei vor mir habe.
Ich glaube, es gibt kein allgemeingültiges Rezept, sich selbst zu motivieren.
Nur eine Regel vielleicht: Du musst es wollen, dich selbst am Schopf zu packen und die Dinge tun, die zu tun sind.