26.04.2021
„Ich treffe mich heute Abend mit Freunden.“
Wie oft hat man diesen Satz schon gehört oder auch selbst gesagt.
Wahrscheinlich denkst du in solchen Situationen nur sehr allgemein darüber nach, was es heißt, einen guten Freund zu haben.
Ich glaube, dass dieser Begriff zu einem Modewort verkommen und inhaltlich ausgehöhlt ist, in vielen Fällen jedenfalls.
Was bedeutet es schon, wenn du dich mit jemandem triffst, den du ganz gut leiden kannst, und den du deshalb als einen Freund bezeichnest?
Würde dir dieser Freund sofort aus der Patsche helfen, weil du ihn darum gebeten hast? Vielleicht, weil du in großen Geldschwierigkeiten bist?
Oder würde dieser Freund an deiner Seite bleiben, obwohl du, nur mal angenommen, einen Schicksalsschlag erlitten hast und für immer an den Rollstuhl gefesselt wärst?
Wirkliche Freunde erkennst du vor allem in der Not. Oder du hast einen Freund gefunden, weil der in schweren Zeiten mit dir gemeinsam nach Lösungen heraus aus der Krise gesucht hat.
Das alles ging mir durch den Kopf, als ich in der Bibel folgende Sätze las:
„Wenn’s einem gut geht, so lernt man keinen Freund richtig kennen; wenn’s einem aber schlecht geht, so wird sich der Feind nicht verbergen. Denn wenn’s einem gut geht, so macht das den Feind verdrossen; wenn’s einem aber schlecht geht, so ziehen auch die Freunde sich zurück.“ Sirach, 12, 7-8