WARUM ICH IN ‚ANNA IST DEMENT‘ LIEBER AUF DIE BELLESTRISTISCHE ERZÄHLWEISE ZURÜCKGREIFE

SCHREIB-ALLTAG-2021.09.22

Es macht Spaß, zu schreiben.

Wirklich?
Ja, aber diese Feststellung treffe ich meistens erst, wenn ich fertiggeschrieben habe.

Vorher ist es verdammt anstrengend, und dabei weiß ich noch nicht einmal, wen meine Zeilen tatsächlich ansprechen.

Das Schreiben an sich ist gar nicht so anstrengend, für mich jedenfalls.

Doch, bevor ich alles zusammengestellt habe, da vergehen einige Stunden.

Und das ist das eigentlich Anstrengende.

Was war bisher? Wie mache ich weiter? Welche Figuren muss ich neu einführen, welchen Faden will ich weiterspinnen?

Klar, ich schreibe keinen Roman, ich bin kein Schriftsteller.

Trotzdem muss ich mich als Autor ebenso an die Gesetze des Schreibens halten.

Welches Konzept verfolge ich weiter? Wie ist der konkrete Handlungsstrang?

Welche Protagonisten sollen in dem jeweiligen Textabschnitt auftauchen?

Manchmal überlege ich, warum ich mir das alles antue. Würde ich nur bei den kleinen Alltagsgeschichten, dem ‚Alltäglichen‘ bleiben, so wäre es für mich einfacher.

Auf der anderen Seite verarbeite ich erlebte Realität ganz anders, wenn ich es in Form der belletristischen Schreibweise tue.

Ich habe bereits darübergeschrieben, wie wir Klaras Mutter in die Kurzzeitpflege gebracht haben. Das waren Momente, die psychisch von mir und Klara alles abverlangt haben.

In einem Sachtext kann ich das lediglich andeuten, oberflächlich beschreiben.

In einer Erzählung sind Dialoge da; ich kann auf die Gefühlswelt der einzelnen Protagonisten näher eingehen, detaillierter, emotionaler.

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