JEEPY-2019.02.22
ORLI FLIEGEN AUF DEM KOPFSTEINPFLASTER FAST DIE NOCKEN VON DER WELLE
Montagmorgen. Orli steht in der Tiefgarage und hat die Augen zu. Vom Renault, der kleinen Berlinga, ist noch nichts zu sehen.
Plötzlich quietschen die Reifen im unteren Parkdeck und wenige Augenblicke später kurvt Berlinga auf den Parkplatz und hält direkt neben Orli.
„Guten Morgen, du bist ja schon hier“, sagt Berlinga noch ein wenig außer Puste.
„Moin“, brummt Orli verschlafen.
„Warum bist du denn so mürrisch, Orli?“
„Och weißt du, meinem Fahrer fiel es ein, dass wir schon am Sonntagabend nach Bad Hersfeld zurückfahren wollen.“
„Na, dann hast du ja eine Strecke hinter dir. Bist du nicht an der Ostsee gewesen?“
„Ja, bin ich.“
„Ich bin am Donnerstag von hier aus nach Hause gedüst, zurück nach Brandenburg. Und am nächsten Tag ging es weiter nach Rügen.“
„Was magst du denn an Rügen so sehr?“
„Wir haben dort einen Bungalow und ich kann mit bis in den Garten hineinfahren.“
„Wirklich?“
„Ja, stehe dann auf einer Auffahrt, die mit viel Grün berankt ist. Aber ich komme da immer so schwer rauf.“
„Warum, weil du so dick bist?“, fragte Berlinga lachend.
„Nein, aber die Tore sind sehr eng und da muss mein Fahrer immer sehr aufpassen, dass ich heil an den Pfosten vorbeikomme.“
„Und was hat dir besonders Spaß gemacht, in Polchow auf Rügen?“
„Nun, mein Fahrer, Laura und ich sind zum Hafen gefahren. Unterwegs haben wir die Musik schön laut gestellt, damit alle mitsingen können.“
„Hast du mal mitgesungen, Orli?“
„Naja, meine Kolben vom Motor haben den Takt mitangegeben.
Aber ich musste ganz schön aufpassen.“
„Warum?“
„Weil wir zum Schluss auf eine Straße abgebogen sind, die schnurstracks zum Hafen führt. Sie ist übersät mit jahrhundertealten Steinen, Kopfsteinpflaster eben.
Da kannst du nur ganz langsam rüberfahren. Ich hatte Mühe aufzupassen, dass nicht meine Backenzähne, äh, meine Nocken von der Welle flogen.“