WIE ES GETRUD – PETERS MUTTER – WOHL GING?

WAS BISHER WAR:
Peter und Klara haben für Anna organisiert, dass sie morgens und mittags ihr Essen zubereitet bzw. geliefert bekam.

Peter musste an seine Mutter denken und daran, wie es ihr wohl im Pflegeheim erging.
Gertrud konnte nicht mehr aufstehen, redete kaum noch und dämmerte vor sich hin.

Peter dachte unwillkürlich an seine Kindheit in Schwerin zurück.
Es waren schöne Erinnerungen, wie sie als Kinder im damaligen Pionierhaus ins Kino gingen. Ob es das wohl noch gab? Oder wie sie im Ferienlager durch das Schweriner Schloss tobten, da wo heute die Abgeordneten des Landtages sitzen.

Dann kam der Umzug nach Dresden. Das war ein heftiger Schritt für ihn und seine Geschwister, seinen Bruder Gert und seine Schwester Helga. Peter war damals neun Jahre alt. Er erinnerte sich an die erste Nacht im Gästehaus, auf dem ‚Weißen Hirsch‘.

Seiner Oma war das unheimlich. Sie war nie aus ihrer Heimatstadt Schwerin herausgekommen, nur am Tag des Umzuges war sie mitgefahren.

Und nun musste sie mit allen in einem für alle unheimlich großen Palast übernachten – einem Gästehaus, dass ihr vorläufiges Domizil war, bis sie ihre Wohnung beziehen konnten.

Peters Mutter wollte später nie zurück nach Schwerin.
Aber er hatte große Sehnsucht nach seiner Heimat, zurück in den Norden.

„Träumst du, oder arbeitest du?“, riss ihn Klara aus seinen Gedanken.
„Nein, weder noch“, sagte Peter.

„Mir schießt nur durch den Kopf, was wohl meine Mutter gerade macht. Und damit kommen gleichzeitig auch Erinnerungen an meine Kindheit hoch“, sagte er noch.

„Ruf doch einfach mal deine Schwester an!“
„Du weißt doch, wie sie ist. Sie benutzt ihren Wissensvorsprung darüber, wie es meiner Mutter geht aus, um sich in Szene zu setzen, und darauf habe ich nun gar keine Lust.“

Peter wandte sich wieder seiner Arbeit zu.

„Willst du wissen, wie es deiner Mutter geht, oder suchst du Gründe, warum du dich nicht melden willst?“

Peter tat so, als hätte er die Frage nicht gehört.