Es war heute kurz nach 15.00 Uhr.
Ich schreckte von der Couch hoch, stürzte in meinen Anzug, um noch rechtzeitig zum Termin für ein Vorgespräch für eine Rede zu kommen.
„Warum tust du dir das eigentlich noch an?“, fragte ich mich im Stillen.
Ich hatte manchmal selbst keine Antwort darauf.
Als ich vom Gespräch abends zurück war, da schaute ich in den Briefkasten und nahm einen Briefumschlag heraus.
Er war weihnachtlich rot, mein Name und die Adresse darauf in fein säuberlichen Buchstaben mit einem Füllhalter geschrieben.
Ich öffnete den Brief gleich, als ich oben am Schreibtisch angekommen war.
Ich nahm eine Weihnachtskarte heraus, die sich herrlich anfühlte.
Die Kundin hatte mir eine paar Worte geschrieben, die zu Herzen gingen.
„Weihnachten ist mehr als ein Fest – es ist ein Gefühl“, schrieb mir die Kundin Annette Ernst.
Dann nahm ich das andere Papier zur Hand.
Es fühlte sich schon sehr gut an.
Darauf waren mit einem Füllfederhalter in herrlicher Schreibschrift Worte geschrieben – Dankesworte für meine letzte Rede.
So schnell kriegt mich keiner mehr dazu, dass mich Dinge gleich so stark berühren.
Diese Zeilen schon.
Ich sah, wie meine Arbeit sich gelohnt hatte, wie herzlich sich Annette Ernst auch im Namen ihrer Schwester und ihrer Mutter bedankte.
Dabei war es gar nicht so klar, dass ich alles so hinbekam, wie es sich die Kundin wünschte.
Wir hatten uns in einem Café in Bernau getroffen und besprochen, was ihr wichtig war, in Vorbereitung auf die Rede.
Mir wurde schnell klar: Die Kundin war nicht nur hochintelligent und empathisch, nein, sie wusste auch genau, was sie wollte und wie sie sich die Rede vorstellte.
Also habe ich im Anschluss in den darauffolgenden Tagen schon richtig geschwitzt, am Schreibtisch, aber auch, wenn ich ein wenig Sport machte und darüber nachdachte, wie ich das alles zu Papier bringen sollte.
Der Brief ist für mich ein ‚Ritterschlag.‘
Aber nicht nur dass: Er hat mein Herz berührt, und ich fühle mich sehr geehrt.
Ich musste den Brief auf dem Blog veröffentlichen und sagen, dass es einfach tolle Menschen gibt, für die es sich allemal lohnt, sich jeden Tag wieder anzustrengen.
Danke, liebe Frau Ernst für diese wunderbaren Zeilen!

(Der Brief ist mit freundlicher Genehmigung von Annette Ernst in diesem Beitrag veröffentlicht worden.)

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