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Wenn ich darüber nachdenke, was ein entscheidender Beweggrund für mich war, Trauerredner zu werden, dann der: Mein Drang zum Erzählen.
Die Menschen erzählen sich seit Jahrtausenden Geschichten, wo sich wiederum andere Menschen im Zentrum des Interesses befinden.
Ich denke, wenn du dich nicht für die Geschichte eines anderen Menschen begeistern kannst, ja dann kannst du auch nicht ein guter Trauerredner sein.
Du solltest dich dafür interessieren, was den Menschen, über den du sprichst, ausgemacht hat.
Es reicht nicht zu sagen: ‚Er war sehr liebevoll‘.
Du musst ins Detail gehen, erzählen, woran du erkennen kannst, dass er sich liebevoll verhalten hat.
Natürlich, du kannst sagen: ‚Er war ein sehr liebevoller Mensch.‘
Besser aber ist es, wenn du erzählst, wie er jeden Morgen für seine Frau das Frühstück gemacht hat, dass er ihr regelmäßig rote Rosen geschenkt hat, weil sie diese Blumen liebte.
Bist du diese kleinen und deshalb auch so wertvollen Details aufgeschrieben hast, und du sie so formuliert hast, dass die Sätze kurz, verständlich und ausdrucksvoll sind, da vergeht eine Menge Zeit.
Nimmst du dir diese Zeit aber nicht, um eine gute Geschichte über das Leben des Verstorbenen zu erzählen, ja dann steckt auch nicht dein Herzblut in der Rede und du bleibst an der Oberfläche, verwendest im besten Fall Worthülsen.
Bevor die Geschichte über das Leben eines anderen erzählt ist, da musst du eine Menge Fleiß entwickeln.
Du wirst am Tag der Trauerfeier auch ganz sicher keinen Beifall bekommen.
Aber du gewinnst die Herzen der Menschen, du spürst ihre Dankbarkeit – und das ist Lohn genug.
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