MARTINA LIPPERT – EIN LEBEN FÜR DIE PFLEGE

PFLEGEDIENST MARTINA LIPPERT

PFLEGEDIENST MARTINA LIPPERT IN EINER TEAMBESPRECHUNG

VORWORT

Mit Martina Lippert verbindet mich eine Seelenverwandtschaft. Wir profitieren beide davon, wenn wir miteinander die Themen dieser Welt und vor allem des Alltags beleuchten.

Und wir haben da viel Gemeinsames: Wir finden die SPD als politische Kraft gut, wir mögen Hunde, wir beobachten gern Menschen und wir können miteinander lachen.

Wofür ich sie bewundere, ist wie sie im Leben um ihren Platz im Beruf gekämpft hat, ohne dabei davon abzulassen, sich um ihre Familie zu kümmern.

Wer mag, der erfährt mehr aus den zahlreichen Gesprächen, die hier nachfolgend festgehalten sind.

Im jüngsten Interview, im November 2021, habe ich mit Martina Lippert über den sich verändernden Sinn des Lebens gesprochen, wenn man älter wird, über ‚Russy‘, ihren geliebten Cocker Spaniel, der nicht mehr lebt, und warum eine Reise mit dem Wohnmobil nach Bad Birnbach auf den Arterhof gut war, um ein wenig Abstand zu gewinnen.

Ein Leben voller Spannung und ein Gefühl, das auf die Hoffnung setzt

„Im Februar 2024 geh‘ ich in Rente“, sagt Martina Lippert mir im Gespräch, das ich mit ihr Mitte November dieses Jahres geführt habe.

Der Satz sagt auf den ersten Blick nicht viel aus. Ja gut, da verkündet jemand, dass er in Rente geht, so wie es Hunderttausende jedes Jahr tun, nächstes Jahr ebenso und noch ein Jahr weiter wird sich Martina Lippert dort einreihen.

Schaust du also nur oberflächlich hin, dann wird diese Aussage nicht lange hängenbleiben.

Einer, der es gut mit ihr meint, wird darauf vielleicht sagen: „Schön für Sie, dann können Sie endlich Ihre Rente genießen!“

Wer würde schon ‚Nein‘ dazu sagen, seine Ruhe zu genießen. Aber Martina Lippert geht es ganz sicher um mehr.

Sie will mit einigen Dingen abschließen, andere mit einem neuen Blickwinkel versehen, der weniger Aktion als vielmehr wohlwollende Begleitung von Prozessen beinhaltet, wie zum Beispiel die Abläufe in ihrem Pflegedienst.

Und ihr wird klarer, dass der letzte Teil im Leben eine völlig neue Qualität braucht, etwas, das nicht auf das sogenannte Abstellgleis gehört, sondern eine völlig neue Lebensqualität beinhaltet.

Aber sie wird vor allem erfahren, wie wertvoll das Älter werden sein kann, weil man nichts aufgibt, sondern lediglich Manches weglässt und Anderes zulässt, Gutes intensiver genießt.

‚Russy‘, der Cocker Spaniel – geliebter Hund, treuer Wegbegleiter

Martina Lippert hat gerade einen wichtigen Begleiter über viele Jahre in ihrem Leben verloren – ‚Russy‘, wie sie ihren Cocker Spaniel liebevoll genannt hat.

Natürlich weiß sie auch: Man kann das nicht mit dem Verlust eines Menschen gleichsetzen, dennoch wird so ein Hund zum echten Partner auf Augenhöhe, selbst wenn man sich zu ihm herunterbeugen muss, um ihn zu streicheln.

Tiere bringen uns den eigenen Wert unseres Lebens nahe, weil sie wie kaum ein Mensch in der Lage sind, sich auf den Moment zu konzentrieren, sich zu freuen oder aber einfach danebenliegen und zeigen, wie schön es ist, wenn man einfach innehält, so ganz ohne Grund.

Diese Erfahrung, diese wunderbaren Erinnerungen wird Martina Lippert mitnehmen in den allmählich beginnenden neuen Lebensabschnitt.

‚Russy‘ ist vierzehneinhalb Jahre geworden.
„Ich hatte ihn gute zehn Jahre. Und zwar bis auf zwei Tage jeden Tag, 24 Stunden.

Dieser lebenslustige Hund konnte nicht mehr laufen, das war für ihn auch kein Leben mehr.

Aber jetzt wird er in anderer Form bei mir sein, in einer Pyramide auf dem Schreibtisch. Ich werde mir auch noch ein Fotobuch zusammenstellen“, sagt sie.

Homeoffice – der Beginn eines allmählichen Übergangs in einen neuen Lebensabschnitt

Martina Lippert ist schon seit Februar dieses Jahres ins Homeoffice gegangen.

„Das ist eine Umstellung, wenn du mehrheitlich von zu Hause arbeitest, es fühlt sich einfach komisch an. Ich war es ja als Krankenschwester immer gewohnt, unter Leuten zu sein.“

Doch das alles hatte auch eine gute Seite. Denn die erfahrene Unternehmerin hat in der Zeit alle relevanten Corona-Bestimmungen des Gesetzgebers für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihres Pflegedienstes so runtergebrochen, dass sie auch jeder verstehen und sich daranhalten kann.

„Wir haben Patienten, die schwerkrank sind und da wollen wir nicht unbedingt hin, wenn wir selber eine Erkältung haben“, sagt sie.

Die Arbeitsteilung mit ihrer Tochter, die ebenfalls Mitglied der Geschäftsführung ist, hat sich weiterentwickelt und auch bewährt.
„Anne-Christin schmeißt den ‚Laden‘ bereits jetzt im Grunde ohne mich.

Wir haben es uns trotzdem aufgeteilt. Sie managt die Pflegedienstleitung und ich kümmere mich um die finanziellen Aspekte, zum Beispiel, wenn Investitionen anstehen. Aber ich habe schon gemerkt, dass es eben auch ohne mich gut läuft“, sagt sie.

„Alle freuen sich, wenn sie mich sehen, aber es geht die Welt auch nicht unter, wenn ich nicht da bin“, fasst sie die Situation zusammen.

Und weiter: „Je entspannter ich bin, umso eher kann Christine nach ihrem Gusto handeln. Es geht ja nichts schief, es funktioniert, warum also sollte ich mich unnötig in das Tagesgeschäft einmischen.“

Bad Birnbach – der richtige Ort, um Abstand zu gewinnen
„Wir waren auf einem Wohnmobil-Stellplatz in Bad Birnbach, auf dem Arterhof.

Das waren erlebnisreiche Tage, erholsam, mit allen Annehmlichkeiten, was ein komfortabler Stellplatz bieten kann. Wir konnten von einem umfangreichen Wellness-Angebot profitieren, eine Therme besuchen und viele andere Annehmlichkeiten beanspruchen.

Dann macht das Campen richtig Spaß.“
Martina Lippert blüht regelgerecht auf, wenn sie von ihrer Reise berichtet.

„Das Unterwegssein ist eine Passion für mich und meine Freundin.
Ich kann außerhalb viel besser schlafen. Ich habe meine Schwestern gefragt, warum ich so ein unruhiger Mensch bin.

Aber das ‚auf dem Weg sein‘, das macht mir eben viel Spaß“, erzählt sie weiter.

Sie ist mit ihrer besten Freundin nach Bad Birnbach aufgebrochen.
„Renate ist gefahren. Ich war für Proviant, Fotos, Routenplanung verantwortlich.

Eine Woche lang war die Anreise. Wir waren in Erfurt. 21 Tage auf dem Arter-Hof und dann eine Woche zurück.“

Und weiter: „Wir waren zwei Tage in Leipzig. Wir wollten uns die Stadt anschauen. Leipzig ist wunderschön. Ich war vor ein paar Jahren schon einmal da, zu einer Konferenz.

Die Stadt hat sich enorm entwickelt. Der Punkt ist, mal zu sehen, wie sich in 30 Jahren die Städte entwickelt haben, das ist schon interessant.

Die Menschen in Leipzig waren so freundlich. Bei ‚Russy‘ haben sie besorgt gefragt, was er denn hätte und dass ich aufpassen sollen, dass er beim Einsteigen in die Straßenbahn nicht zwischen die Türen gerät.“

Martina Lippert erzählt es so nebenbei und man merkt ihr an, wie aufmerksam sie die Menschen beobachtet und wie sie deren warmherziges Verhalten registriert.

Vom Sinn des Lebens, wenn man älter wird

Ich frage Martina Lippert danach, wie sie die nächsten zwei Jahre angehen will, die ihr noch bis zur Rente bleiben.

„Ich will mich um die Familie kümmern, meine Enkelkinder, das ist das, was mir am meisten am Herzen liegt“, sagt sie.

Aber sie will auch mehr Ordnung in ihr Leben bringen, ihre Wohnung verkleinern, irgendwann gänzlich aus dem Büro ziehen.
Martin Lippert erzählt mir von einer Patientin, die 102 Jahre alt geworden ist und die bis zum Schluss in ihrer Wohnung leben konnte, auch dank der guten Pflege und Betreuung durch ihren Pflegedienst.

Man hört heraus, wie stolz sie darauf ist, dass die Leute ihrem Team so viel Vertrauen entgegenbringen.

„Ich hatte im Gefühl, dass es nicht mehr lange dauern wird, dass das Leben der 102 Jahre alten Frau dem Ende entgegengeht. Man wird dünnhäutiger und sensibler dafür und so haben wir auch den Sohn gebeten, auf jeden Fall noch einmal seine Mutter zu besuchen.

Letztlich ist es wichtig, den Menschen bis zum Schluss mit aller Empathie und Fürsorge zu begleiten, einfach für den anderen da zu sein.

Diese Wertschätzung haben wir uns von unseren Pflegebedürftigen und deren Angehörigen über Jahrzehnte erarbeitet und das soll auch die nächsten Jahre so bleiben.“

Martina Lippert blickt auf eine harte, aber erfüllte Zeit in ihrem Berufsleben zurück.

Sie schließt mit dem einen allmählich ab, ohne es ganz loszulassen, und sie wendet sich gleichzeitig mit einer gewissen Vorfreude ihrem neuen Lebensabschnitt zu.

ZUR BROSCHÜRE:

MARTINA LIPPERT-EIN LEBEN FÜR DIE PFLEGE

 

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