Schlagwort-Archive: MENSCHEN IM ALLTAG

WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (3)

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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DER SCHOCK – ANNA IST TOT

Montag, kurz vor 15.00 Uhr.

Wir erhielten die Nachricht, dass Anna gestorben war.

Es war abzusehen, dass Klaras Mutter nicht mehr lange leben würde.

Und doch: Wenn dir klar wird, was du gerade am Telefon gehört hast, dann willst du es nicht glauben.

Wir waren vormittags noch im Krankenhaus auf der Insel gewesen.

Die Ärztin versuchte uns einfühlsam darauf einzustimmen, dass es mit Anna zu Ende gehen würde.

Wir kämpften danach mit der unabänderlichen Gewissheit, dass Anna dabei war, zu sterben.

Wir wollten bei ihr sein und besprachen, wie es in den nächsten Tagen oder Wochen weitergehen würde. Aber nun hatte uns die Realität ‚überholt‘.

Da hielt ich Trauerreden, schrieb darüber, dass du die Dinge vom Ende herdenken solltest.

Aber du bist trotzdem nicht darauf eingestellt.

Du willst es nicht wahrhaben, wenn es so weit ist.

Du suchst nach einem Strohhalm, an den du dich klammerst, aber du weißt, dass es so kommen wird, wie es die Ärztin beschrieben hat.

Als wir nachmittags die Nachricht bekamen, waren wir sofort wieder im Krankenhaus.

Wir haben Krümel mitgenommen.

Laura und Klara gingen in das Zimmer von Anna, während ich mit Krümel draußen wartete.

Ich wollte nicht noch einmal in Annas Zimmer gehen, denn ich hatte mich bereits vormittags von ihr innerlich verabschiedet.

Krümel lockerte die Situation etwas auf.

„Ich bin traurig“, sagte sie zu mir, denn sie hatte die Nachricht vom Tod Annas mitgehört.

Ich nickte nur stumm.

Während Krümel am Tisch mit der Zeitschrift hantierte, die ich ihr gekauft hatte, schaute ich mich in der Cafeteria um.

Hier war alles so friedlich, so als sei nichts geschehen.

Aber ein paar Meter weiter, da lag Anna, die ich am Morgen noch lebend gesehen hatte.

„Spielen wir Opa?“, fragte Krümel, während sie ein paar kleinere Spielsachen aus der Plastiktüte kramte, die an der Zeitschrift befestigt war.

Wir kamen nicht mehr zum Spielen. Laura und Klara kamen aus dem Zimmer zurück.

Ihre Gesichter waren versteinert.

Krümel fing an zu weinen, weil sie spürte, wie ihre Mutter litt.

Nun war es angekommen – in den Gehirnzellen und im Herzen: Anna lebte nicht mehr.

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‚WINSTON CHURCHILL‘- EINE BIOGRAPHIE VON FRANZISKA AUGSTEIN

ELKE HEIDENREICH – AB MORGEN WIRD ALLES ANDERS

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ALLTÄGLICHESDAS LEBEN RUHIG MAL VOM ENDE HER DENKEN

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ANNA

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WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (2)

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DER AUGUST IST NUN AUCH SCHON WIEDER  SEIT 10 TAGEN VORBEI – HIER DIE BEITRÄGE DES LETZTEN MONATS

‚MIT VERSTAND ALTERN‘

TRAUERREDNER-MEIN LANGER WEG (1)

#ANZEIGE – DIE WIRKLICH WICHTIGEN DINGE IM LEBEN NICHT AUS DEM AUGE VERLIEREN

TRAUERREDNER – MEIN LANGER WEG (2)

#ANZEIGE: ORGANIZER&STIFTEHALTER – HANDGEFERTIGT

ÜBER DAS ALTERN

TRAUERREDNER – MEIN LANGER WEG (3)

DEN MONTAG MIT DEM NORDIC WALKING IM STADTPARK VON BERNAU BEGINNEN

#ANZEIGE – SICH IM ALLTAG BEWEGEN, DAS HAT FÜR MICH INZWISCHEN EINEN HOHEN STELLENWERT

DER SCHÖNSTE TAG IST NICHT DER GEBURTSTAG – ES IST DER ALLTAG

#ANZEIGE: BUNTSTIFTE ZUM GEBURTSTAG

EIN TAG NACH DEM GEBURTSTAG

ALT SEIN UND SICH ALT FÜHLEN SIND NICHT DASSELBE

INTERVIEW MIT DER PFLEGEUNTERNEHMERIN UTE GRÜNER

RÜCKBLICKE: ANNA IST DEMENT

MIT BLEISTIFTSPITZEN KANN MAN NICHT NUR BUCHSTABEN AUFS PAPIER BRINGEN – MAN KANN SIE SICH AUCH IN DAS EIGENE FLEISCH RAMMEN

DAS LEBEN RUHIG MAL VOM ENDE HER DENKEN

ICH BIN NICHT RELIGIÖS, NICHT SEHR JEDENFALLS – ABER ICH LIEBE DIE BIBEL

IANA SALENKO – TÄNZERIN VON WELTRANG, BESCHEIDENER MENSCH

ANGEBOTE, DIE MICH SELBST NEUGIERIG GEMACHT HABEN

BÜCHER – FÜR MICH GEHT ES NICHT OHNE SIE

WAS MICH FÜR DAS ARBEITSZIMMER INTERESSIERT – UND MANCHMAL SAGT KLARA AUCH ‚JA‘

RÜCKBLICKE-2022-2024

IN EIGENER SACHE

BERND, DER KÜMMERER

ERICH VAD – GEOPOLITIK, MACHTINTERESSEN UND EIN EUROPA, DAS SICH NEU FINDEN MUSS

AM TAG VOR EINER GROSSEN REDE

‚WINSTON CHURCHILL‘- EINE BIOGRAPHIE VON FRANZISKA AUGSTEIN

KRÜMEL – DIE VERSTEHERIN UND VERMITTLERIN

 

 

 

 

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VERHEUGEN UND ERLER – DER LANGE WEG ZUM KRIEG

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GÜNTER VERHEUGEN UND PETRA ERLER ÜBER DEN LANGEN WEG ZUM KRIEG

GÜNTHER VERHEUGEN UND PETRA ERLER: „DER LANGE WEG ZUM KRIEG. RUSSLAND, DIE UKRAINE UND DER WESTEN: ESKALATION STATT ENTSPANNUNG“

Ein Buch, das genau hineinpasst in die Diskussion um Krieg und Frieden in der Gegenwart.

Ich kenne keine Familie in meinem persönlichen Umfeld, in der man nicht über den Krieg in der Ukraine spricht.

Dabei gibt es niemanden, der diesen schrecklichen Angriffskrieg vonseiten Russlands verteidigt.

Die Gespräche aber darüber, wie man ihn beenden kann, die werden kontrovers, und ja auch hitzig geführt.

Will man den Ursachen der Eskalation auf den Grund gehen, möchte man wissen, wie Russland, die Ukraine und der Westen vorher agiert haben, dann wird es schwierig, sich ein objektives Bild zu verschaffen.

Das aktuelle Buch von Günter Verheugen und Petra Erler kann dabei helfen, die Vorgeschichte des Krieges aufzuklären.

Ich bin froh, dass es dieses Buch gibt.

 

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WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (1)

 

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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AUS DEM URLAUB ZURÜCK

Es sind kaum zwei Wochen vergangen, als Laura, Krümel, Klara und ich ins Auto gestiegen sind, um nach Rügen an die Ostsee zu fahren.

Jetzt sind wir zurück und es fühlt sich für uns an, als seien wir eine Ewigkeit weg gewesen.

Krümel hat uns in Binz in Atem gehalten, und so fiel es nicht schwer, den Alltag zu vergessen.

Ich hatte mir vorgenommen, die Biographie von Winston Churchill zu lesen, aber ich bin nicht über das Vorwort hinausgekommen.

Nachmittags, wenn wir vom Strand zurückwaren, dann legte sich Klara meist aufs Bett, um sich etwas auszuruhen.

Es ist unglaublich, wie erschöpft man sein kann, obwohl man am Strand nur faul im Sand herumgelegen hat.

Ich habe mir in der Zeit oft in der Dusche den Sand von den Füßen gespielt, den wir mit ins Zimmer gebracht haben.

Sogar noch nachts, wenn wir uns im Bett umdrehten, fühlten wir, wie unter uns die Sandkörner knirschten.

Krümel und Laura wohnten auf einer anderen Etage, so dass wir wenigstens zwischendurch etwas Ruhe und Abstand hatten.

„Wenn Oma und Opa hier sind, dann muss ich zu ihnen laufen!“, hat sie zu ihrer Mama gesagt.

Und so war es auch.

Es klopfte regelmäßig an der Tür.

Klara lag weiter auf dem Bett, blätterte in der ‚Super-Ilu‘ und berichtete vom Comeback von Carsten Speck in einer Fernsehserie während ich mit Krümel spielte.

Ich erzählte ihr eine Geschichte, in der sie ein berühmtes Model sei, und ich war ihr Manager.

Von Mode verstand ich nun rein gar nichts.

Aber vom Geschichten erzählen.

Krümel kauerte neben mir im Sessel und hörte zu, strich sich gedankenversunken über das Haar, so als wäre sie schon ein berühmtes Model.

Ich wollte eigentlich die Ergebnisse der Landtagswahlen im Fernsehen ansehen, aber das ließ Krümel nicht zu.

Ich sollte ihr weitererzählen, wie wir nachts nach Paris fuhren und der Butler sie bediente, während ich als ihr Manager in einer kleinen Schlafkabine nebenan sitzen musste und auf ihre Weisungen warten sollte.

Geschichten erzählen, das war Krümels Welt.

„Hier bin ich mal Marineoffizier gewesen“, sagte ich zu Krümel, als wir im Sassnitzer Hafen saßen und einen großen Eisbecher aßen.

„Wow, erzähl‘ Opa.“

„Das ist eine lange Geschichte“, rief sie begeistert.

„Dann erzähl die halbe Geschichte“, erwiderte Krümel.

„Ja, später. Lass uns erst einmal den Eisbecher genießen“, sagte ich daraufhin.

Sie gab sich mit der Antwort zufrieden, halbwegs jedenfalls.

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‚WINSTON CHURCHILL‘- EINE BIOGRAPHIE VON FRANZISKA AUGSTEIN

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Ich habe bereits einige Biographien über Winston Churchill gelesen.

Noch zu Ostzeiten habe ein Buch vom Schreibtisch meines Vaters genommen und es durchgelesen, wenn er nicht da war.

Er wollte nicht, dass ich das schon so früh las.

Ich sollte erst einmal an die Werke von Karl Marx und Friedrich Engels herangeführt werden.

Aber das Leben bricht sich eben doch seine Bahnen.

Schon deshalb ist es etwas Besonderes, wenn ich dieses Buch in den Händen halte.

Die ersten Sätze im Vorwort machen die Sache spannend: „Winston Churchill war großartig. Er war großartig darin, seine Meinung zu ändern.

Er war großartig in seiner Sprunghaftigkeit, in seiner Ungeduld und in seinem Opportunismus.

Er war großartig in der Art und Weise, seinen politischen Vorteil zu suchen und zu finden.

Er war ein guter und ein mutiger Reiter, und eine Partei war für ihn wie ein Pferd, das ihn zu seinen Posten und Positionen trug.

Daher sprang er aus dem Sattel der Konservativen in den der Liberalen und wieder zurück in den der Konservativen.

So kam er, der opportunistische Karrierist, in fast alle Regierungsämter, die sein Land zu vergeben hatte.

Und ausgerechnet dieser Mann war es, der sich als britischer Premierminister im Zweiten Weltkrieg den Ruf erwarb, Tugenden zu personifizieren, die ein Durchhalten, Stehvermögen, Zielstrebigkeit, Entschlossenheit, mit einem Wort: Verlässlichkeit.“

(Franziska Augstein ‚Winston Churchill, Biographie‘.

dtv Verlagsgesellschaft-mbH &Co. KG München, Vorwort, S. 11)

Das ist ziemlich dick, aber ich freue mich auf jede Seite.

Immerhin nehme ich es in den Urlaub mit.

‚WINSTON CHURCHILL‘- EINE BIOGRAPHIE VON FRANZISKA AUGSTEIN

 

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AM TAG VOR EINER GROSSEN REDE

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Es ist fünf Uhr früh und ich entschließe mich aufzustehen.

Ich bin schon ein bisschen aufgeregt, denn ich halte heute eine Trauerrede und will, dass wir dem Verstorbenen ein würdiges Denkmal in Worten setzen.

Die Rede ist fertig, und ich feile trotzdem noch an einzelnen Sätzen, überlege, wie ich sie am wirkungsvollsten sagen kann.

Du musst die Rede vorher trainieren, sprechen, dir dafür nicht zu schade sein.

Es gibt auch keinen Fußball-Profi, der ankommt und der sofort aufs Spielfeld rennt, ohne sich vorher aufzuwärmen, ein Training zu absolvieren.

Für mich ist diese mühselige Vorbereitung ein wichtiger Bestandteil meiner Wertschätzung, die ich den Hinterbliebenen entgegenbringe, und zwar auf die für mich bestmögliche Weise.

Der Tag zeigt mir selbst immer wieder – wir alle sind vergänglich, wir sollten diese Demut stets in uns tragen.

Und dann sehen wir den Alltag, manches was passiert, nicht ganz so dramatisch.

Wir können uns aber auch über die kleinen Dinge ganz anders freuen.

Krümel ist bei uns zu Besuch.

Sie steht an meinem Schreibtisch und sagt: „Opa, denk‘ dran, du hast heute eine große Rede.

Das darfst du nicht vergessen, ja Opa.“

Nein Krümel, das werde ich nicht.

Und: Ich freue mich, dass es dich gibt und ich sehen kann, wie du aufwächst und gestern zum Beispiel einen deiner Wackelzähne verloren hast.

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ERICH VAD – GEOPOLITIK, MACHTINTERESSEN UND EIN EUROPA, DAS SICH NEU FINDEN MUSS

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BERNAUER, DIE ICH GERN KENNENGELERNT HABE

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Bernauer – so nenne ich für mich die Menschen, die in dieser Stadt leben, arbeiten – oder aber, die diese Stadt einfach mögen, sich mit ihr identifizieren.

Ich habe in den letzten Jahren so einige von ihnen getroffen – Bernd, den Facility Manager, Nancy, die sensible Mitarbeiterin aus einem Bestattungshaus oder Saskia Nöring, die Inhaberin des Naturkostladens.

Inzwischen lebe ich selbst in Bernau, und ich laufe mehrmals in der Woche im Stadtpark mit meinen Nordic Walking Stöcken, vorbei am Naturkostladen ‚Grünbär‘, dem ‚Mittagstisch‘, oder bei ‚lux-Augenoptik‘.

Mit ihnen allen verbinde ich in der Erinnerung ein Gespräch, eine Beobachtung, ein Interview.

Das Leben ist schön in Bernau, besonders, wenn du die Menschen kennst und magst, die hier leben.

BERND, DER KÜMMERER

NANCY SCHMIDT – BESCHEIDEN, UNAUFGEREGT, PROFESSIONELL IN IHREM TUN, EINFACH LIEBENSWERT

JÖRG DÜRING

lux-AUGENOPTIK – EINE FIRMA MIT EINER LANGEN GESCHICHTE

INTERVIEW MIT ULRIKE BÜCH

GRÜNBÄR-NATURKOSTLADEN AUS BERNAU

INTERVIEW MIT ULRIKE BÜCH

MITTAGSTISCH BERNAU

JANINE’S IMBISS – BERNAU

 

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WAS MICH FÜR DAS ARBEITSZIMMER INTERESSIERT – UND MANCHMAL SAGT KLARA AUCH ‚JA‘

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BERND, DER KÜMMERER

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Wir wohnen noch nicht lange in Bernau, sind quasi vom Dorf in die Stadt gezogen.

Jetzt sind es aber doch schon über anderthalb Jahre, wo wir in der Anlage ‚An der Viehtrift‘ leben.

Wir sind hier glücklich – mit solchen Aussagen gehen wir sparsam um.

Doch es trifft auf den Zustand zu, den wir hier empfinden.

Genauso lange, wie wir hier wohnen, da kennen wir nun auch Bernd.

Wenn wir es richtig verstanden haben, so ist Bernd ist für die Häuser hier, das große Objekt insgesamt zuständig, für den Facility-Bereich, wie es ja wohl im neuen Sprachgebrauch heißt.

Er ist ununterbrochen in Bewegung, in ‚action‘ oder im ‚doing‘, wollte man es umgangssprachlich ausdrücken.

Bernd hält die Häuser sauber, wischt einmal in der Woche die Hausflure, kümmert sich um kaputte Türen, räumt die Tonnen für Papier, Plastik und Müll an die richtigen Stellen zurück, oder er hebt Papier auf, was achtlos auf den Boden geworfen wurde.

Bernd würde sagen: „Das ist nichts Besonderes, dafür werde ich bezahlt.“

Und dennoch: Das Außergewöhnliche, das, was heraussticht ist, dass Bernd nicht nur unglaublich fleißig arbeitet.

Nein, er findet auch Zeit, um sich mit den Anwohnern zu unterhalten, sich ihre Sorgen anzuhören.

Dabei triffst du ihn meistens mit irgendeinem Gartengerät oder Eimer und Wischlappen an – immer ein wenig auf dem Sprung.

Bernd hört trotzdem zu, obwohl ihn die Zeit drängt, er ja seine Aufgaben schaffen will.

Was ihn ausmacht ist, dass er mit den Anwohnern spricht, zurückgrüßt, wenn sie ihm von Weitem zuwinken.

Bernd kann zuhören, drängt sich nie auf, ist bescheiden und ist sehr höflich.

Ich glaube, dass Bernd gerade deshalb bereits eine Institution hier in der Wohnanlage ist – er hat sich einfach durch seinen Fleiß, seine Genauigkeit in dem, was er tut, den Respekt der Anwohner erarbeitet, und: Er ist beliebt, weil er zuhören kann, hilft, wenn er angesprochen wird.

Du merkst ihm einfach an, dass er nicht nur irgendeinem Job nachgeht, sondern, dass er das, was er macht, mit viel Herzblut und Engagement erledigt.

Bernd versteht es aber auch, sich durchzusetzen,  sich Respekt zu verschaffen.

Ich weiß noch, wie er mich anfangs fragte, ob ich einen Mietvertrag hätte – für den Stellplatz meines Autos, auf dem ich stehen würde.

Er schaute mich so an, dass ich unwillkürlich ein schlechtes Gewissen bekam, obwohl ich ja einen Vertrag hatte, und ich ihm trotzdem wahrscheinlich ein bisschen stotternd erklärte, dass alles seine Richtigkeit hätte.

Hinterher musste ich über meine Unsicherheit schmunzeln. Aber das passiert dir nur, wenn du Menschen achtest, respektierst.

Man kann Luxus verschieden interpretieren.

Ich finde es luxuriös, dass wir einen Menschen haben, der hier in der Woche für uns da ist, seine Arbeit sehr gewissenhaft erledigt, mal einen kleinen Scherz mitmacht, einfach seinen Job sehr gründlich und mit großer Energie ausübt.

Und deshalb freuen wir uns, wenn wir mal beim Frühstück aus dem Fenster schauen und zufällig Bernd unten vorbeiläuft.

Was können wir sagen?

Danke Bernd, dass Sie da sind.

 

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IN EIGENER SACHE

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Es ist geschafft.

Ich habe zwei Wochenenden damit verbracht, meinen Blog ein bisschen aufzuräumen,

quasi etwas ‚zu lüften‘ und neu anzuordnen.

Was ist neu?

Ich werde künftig nur noch einmal in der Woche einen Beitrag veröffentlichen.

Meine Tätigkeit als Trauerredner erlaubt mir nicht, mehr Zeit darauf zu verwenden.

Aber es gibt noch einen anderen Grund, einen viel Wichtigeren.

‚Weniger ist mehr‘, so würde ich es auf den Punkt bringen.

Ich möchte mich nämlich tiefgründiger nur einem Thema in der Woche zuwenden und dafür den Artikel lieber etwas ausführlicher schreiben.

Das Kernthema für mich bleibt der Alltag, der Sinn des Lebens im Alltag, der Umgang mit guten und weniger guten Ereignissen.

Es ist mir wichtig, mit dem Bleistift in der Hand darüber zu schreiben, was es heißt, sein Leben vom Ende her zu denken.

Nicht, weil es schon vorbei sein soll, nein, im Gegenteil.

Ich will nur der Frage nachgehen, warum man sich auf einige Dinge im Leben konzentrieren sollte, um es später nicht vielleicht einmal zu bereuen, sich nicht auf die wirklich wichtigen Angelegenheiten in seinem eigenen Alltag konzentriert zu haben.

Ich werde natürlich weiter über meine kleine Enkelin Krümel schreiben, die mich nun schon mit ihren sechs Jahren von sich aus anruft und mich fragt: „Opa, wie geht es dir?“, und dabei der Ton so gewählt ist, dass du nicht glauben kannst, dass ein kleines Mädchen mit dir spricht.

All diesen kleinen Episoden sind es wert, aufgeschrieben zu werden.

Ich will über mein neues Zuhause schreiben – Bernau, diese wunderbare kleine Stadt, in die Klara und ich uns verliebt haben.

Wir haben uns lange nicht mehr so wohl und glücklich gefühlt, wie es hier der Fall ist.

Unter dem Zeichen #Anzeigen werde ich Werbung machen – klar, ein finanzieller Anreiz ist dabei, doch ich habe noch nie etwas verdient, obwohl ich natürlich im Blog angebe, dass ich damit Provisionen im Erfolgsfall verdienen kann.

Mir macht es einfach Spaß, bei Amazon herumzukramen, gute und interessante Bücher zu finden.

Und wem es genauso geht, der kann sich die Bücher oder zum Beispiel Empfehlungen für sein Büro über das Cover ‚Meine Empfehlungen‘ anschauen – bestellen muss man ja deshalb noch lange nicht.

In den kommenden Beiträgen sind unten die Cover aufgelistet.

Warum?

Nun, klickt man drauf, so gelangt man zu den Beiträgen aus den nunmehr schon sieben vergangenen Jahren.

Ich bin erstaunt, wieviel ich schon zu unendlich vielen Themen geschrieben habe.

Und: Ich finde auch immer mal wieder einen Rechtschreibfehler.

Also – entweder darüber hinweglesen oder besser noch, mich informieren.

Ich freue mich über jede Unterstützung.

Also, auf geht’s in die neue Woche, mit viel Power, vielen Reden und der Vorfreude auf einen Anruf von Krümel: „Na Opa, wie geht’s dir?“

Bis zum nächsten Montag und zum nächsten Beitrag.

Uwe

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RÜCKBLICKE-2022-2024

RÜCKBLICKE – 2024

RÜCKBLICKE – 2023

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IANA SALENKO – TÄNZERIN VON WELTRANG, BESCHEIDENER MENSCH

IANA - 2

Ich kenne nur wenige Menschen in meinem Freundes-und Bekanntenkreis, die jeden Tag so hart an sich arbeiten – und die das tun, ohne sich groß in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken.

Hier einige der ausgewählten Texte über die Ausnahmetänzerin, die im Laufe der Jahre im Gespräch mit ihr entstanden sind.

CONVERSATIONS WITH A PRIMA BALLERINA

IANA SALENKO IM TELEFONINTERVIEW

MARLEY – DER NACHWUCHS EINER PRIMA BALLERINA GEHT SEINE EIGENEN KÜNSTLERISCHEN WEGE

PRIMA BALLERINA ERWARTET IHR DRITTES KIND

IANA SALENKO – KIEW IST MEINE GELIEBTE HEIMATSTADT

IANA SALENKO ERHÄLT DEN EHRENTITEL ‚BERLINER KAMMERTÄNZERIN‘

Die Fotos wurden mit freundlicher Genehmigung von IANA SALENKO veröffentlicht

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ERICH VAD – GEOPOLITIK, MACHTINTERESSEN UND EIN EUROPA, DAS SICH NEU FINDEN MUSS

ICH BIN NICHT RELIGIÖS, NICHT SEHR JEDENFALLS – ABER ICH LIEBE DIE BIBEL

 BIBEL

VATER UNSER IM HIMMEL

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (9)

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (8)

BIBEL IM ALLTAG

ERKENNTNIS WÄCHST DURCH INNERE EINSICHT UND NICHT DURCH ÄUSSEREN GLAMOUR

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (5)

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (7)

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (6)

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (5)

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (4)

BIBEL IM ALLTAG

ICH BIN NICHT RELIGIÖS – ABER ICH LIEBE DIE BIBEL (1)

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ICH BIN NICHT RELIGIÖS – ABER ICH LIEBE DIE BIBEL (2)

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EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (2)

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (1)

BIBEL

Vgl. auch dazu: Stuttgarter Erklärungsbibel mit Apokryphen, DIE HEILIGE SCHRIFT NACH DER ÜBERSETZUNG MARTIN LUTHERS, MIT EINFÜHRUNGEN UND ERKLÄRUNGEN; DEUTSCHE BIBELGESELLSCHAFT. ISBN 978-3-438-01123-7 Neuausgabe mit Apokryphen © 2005 Deutsche Bibelgesellschaft Zweite, verbesserte Auflage 2007 10.2016,

 

 

DAS LEBEN RUHIG MAL VOM ENDE HER DENKEN

DAS LEBEN RUHIG MAL VOM ENDE HER DENKEN

 

MEIN FREUND, DER ALLTAG – AUCH WENN ES MANCHMAL NICHT LEICHT MIT IHM IST

SO DENKEN, ALS HÄTTEST DU NUR NOCH WENIG ZEIT ZU LEBEN

ERKENNTNISSE FÜR DAS LEBEN – GEWONNEN AUS MEINER ARBEIT ALS TRAUERREDNER

GEDANKEN ÜBER DEN TOD

WAS VOM TAG HÄNGEN BLEIBT

DER TOD IST GEWISS – ABER WOLLEN WIR DAS AUCH WAHRHABEN?

WIR VERGESSEN ES NUR ALLZUGERN – ABER DER TOD GEHÖRT ZU UNSEREM LEBEN

DAS LEBEN SYMPATHISCH FINDEN, SO WIE ES GERADE IST

DEN ALLTAG SO LEBEN – DAMIT MAN ES AM ENDE NICHT BEREUT

NANCY SCHMIDT – BESCHEIDEN, UNAUFGEREGT, PROFESSIONELL IN IHREM TUN, EINFACH LIEBENSWERT

 

 

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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RÜCKBLICKE: ANNA IST DEMENT

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ANNA HAT MIT IHRER BEGINNENDEN DEMENZ ZU KÄMPFEN.

DIE KOMMUNIKATION WIRD SCHWIERIGER - FÜR SIE UND FÜR ALLE FAMILIENMITGLIEDER

EINEN SATZ NACH DEM ANDEREN SAGEN

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INTERVIEW MIT DER PFLEGEUNTERNEHMERIN UTE GRÜNER

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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DAS INTERVIEW HABE ICH VOR 7 JAHREN GEFÜHRT - ES IST IMMER NOCH BEEINDRUCKEND, WIE SICH MENSCHEN IN DER PFLEGE UND BETREUUNG FÜR ANDERE ENGAGIEREN

INTERVIEW UTE GRÜNER

ALLTÄGLICHES

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ALT SEIN UND SICH ALT FÜHLEN SIND NICHT DASSELBE

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Julian Green schrieb mit 98 Jahren in sein Tagebuch:

„Also gut, es gibt jetzt Stunden, in denen ich mich alt fühle.

Fast hätte ich gesagt: endlich, aber eine leise Stimme lehnt sich in mir auf, und alle Begeisterungen von einst toben in diesem unsichtbaren Herzen, das in mir fortdauert wie in jedem von uns.

Im Innersten ist man nie alt.“

Zitiert von Elke Heidenreich in ihrem Buch ‚Altern‘, das ich sehr gern gelesen habe, weil es reich ist an wirklich guten und tiefgehenden Gedanken und vor allem: du kannst viel lachen, dich freuen, dass du selbst ein gutes Leben vor dir hast, selbst im Alter.

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ALLTÄGLICHES

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DER SCHÖNSTE TAG IST NICHT DER GEBURTSTAG – ES IST DER ALLTAG

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Ich bin heute morgen gelaufen, wie jeden Tag.

Es ist kein gewöhnlicher Tag, es ist mein 72. Geburtstag.

Für mich ist das Schönste: Ich besitze inzwischen die Freiheit, das zu tun, was mir schon immer Freude bereitet hat: das Schreiben, das Reden, der Austausch mit den unterschiedlichsten Menschen.

Krümel hat angerufen und in kaum verständlichem Englisch ‚Hippi, bierfdä, lieber Opa‘ geflüstert.

Es sollte wohl geheimnisvoll klingen.

In jedem Fall war es für mich der schönste Geburtstagsgruß.

Den Tag verbringe ich damit, eine Rede auszuarbeiten – wie auch sonst.

Das Lebe ist schön, der Alltag ist schön – nicht, weil ich monetär reich bin.

Nein, weil ich mein Glück in dem gefunden habe, was ich täglich tue.

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ÜBER DAS ALTERN

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ELKE HEIDENREICH: 'ALTERN'

WARUM ICH DAS BUCH EMPFEHLE: 
ALTERN NICHT ALS BÜRDE SEHEN - SONDERN ALS ETWAS BEREICHERNDES, ETWAS, WAS DIE LEBENSQUALITÄT STEIGERN KANN

 

 

 

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TRAUERREDNER – MEIN LANGER WEG (2)

ÜBER EINE TRAUERREDE EINFACH NUR ERZÄHLEN IST DAS EINE – SIE ERARBEITEN ABER IST ETWAS GANZ ANDERES

 

TRAUERREDNER – MEIN LANGER WEG (2)

#ANZEIGE – WAS IM ALLTAG GUT TUT (RATSCHLÄGE VOM MÖNCH EINER BENEDIKTINERABTEI)

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TRAUERREDNER-MEIN LANGER WEG (1)

 

Von den anfänglichen mentalen Schwierigkeiten zu sagen: ‚Ich bin Trauerredner‘, und zwar ohne zu stottern oder verschämt auf den Boden zu schauen

TRAUERREDNER – MEIN LANGER WEG (1)

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‚MIT VERSTAND ALTERN‘

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FIT IM KOPF – WAS MAN MACHEN KANN-RATSCHLÄGE EINER BESTSELLER-AUTORIN

Dr. med. Marianne Koch: „Mit Verstand altern – Wie es gelingt, geistig fit und lebendig zu bleiben.“

 

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#ANZEIGE – WAS IM ALLTAG GUT TUT (RATSCHLÄGE VOM MÖNCH EINER BENEDIKTINERABTEI)

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VOM MÖNCH EINER BENEDIKTINERABTEI ÜBER DAS LEBEN LERNEN UND QUELLEN DER KRAFT IM ALLTAG ERSCHLIESSEN

ANSELM GRÜN: „WAS IM ALLTAG GUT TUT: MEHR ALS 30 MÖGLICHKEITEN, DIE DAS LEBEN LEICHTER MACHEN“

 

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NORDIC WALKING – DIE BESTE ENTSCHEIDUNG MEINES LEBENS (2)

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Vom inneren Kampf am frühen Morgen mit sich selbst, mit seiner Trägheit.
Und davon, dass meine kleine Enkelin Krümel noch lange mit mir zusammenbleiben will und der Lösung für alles: aufstehen, anziehen, im Park walken, gesund bleiben. 

‚Bleib‘ liegen, Dicker, denn du hast heute keine Zeit für deinen Sport.

Du musst dich sofort an deine Rede setzen, wenn du aufgestanden bist‘, flüsterte mir meine innere Stimme zu, während ich noch überlegte, aufzustehen, mich anzuziehen und im Park zu laufen.

‚Ach ja, es wäre schön, wenn ich noch ein bisschen liegenbleiben würde‘, dachte ich, während ich versuchte, wieder einzuschlafen.

Aber das andere Auge schaute noch einmal auf die Uhr.

Es war kurz nach halb fünf.

„Wenn du jetzt aufstehst, dann gewinnst du den ganzen Tag für dich – du kannst in Ruhe dein Nordic Walking betreiben, hast ein gutes Gewissen und die Arbeit schaffst du dann viel effizienter, weil du mehr Power hast.“

Ich kämpfte damit, diese Stimme aus meinem Bewusstsein zu verdrängen.

Und doch: Wie von Geisterhand getrieben stand ich auf, zog mein Sportzeug an und lief von der Haustür aus los, besser ich ‚walkte‘ los.

Im Park war es noch still, nur die Enten unten am Teich waren schon wach, gingen nur unwillig aus dem Weg und schnatterten, so als wollten sie sagen: „Na, Dicker, wieder das alte Brot vergessen, das dir doch Klara hingelegt hat?“

Ich ärgerte mich tatsächlich, dass ich es vergessen hatte.

Aber nun war es zu spät.

Ich umrundete den Teich zweimal, dann powerte ich an der Stadtmauer lang und wieder zurück.

Und wieder hoch.

Jetzt noch zwei Stunden im Park laufen, dann hatte ich es geschafft.

Ich schnaufte, hörte auf die Musik, die aus den Kopfhörern kam und motivierte mich, etwas schneller zu laufen.

Endlich, nach einer Stunde und zehn Minuten war ich endlich wieder zurück.

Ich setzte mich auf die Bank am Spielplatz und nahm ein kleines Video auf – für Krümel.

Ich erzählte ihr von ‚Evilente‘, der kleinen Ente, die mich nach Brot angeschnattert hatte.

„Ich lieb‘ dich Opa, und Opa: stirb nicht, denn ich will, dass du noch bei mir bleibst.“

Ich war erst geschockt, über diese Worte, die mir Krümel über WhatsApp schickte, besser, die Laura abgesandt hatte, wohl kurz bevor auch sie sich auf den Weg gemacht hatten.

„Nein Krümel, ich will auch bei dir bleiben. Deshalb laufe ich ja so viel“, nahm ich erneut eine Sprachnachricht auf und ging zufrieden und schmunzelnd auf die Haustür zu.

Der Tag konnte kommen, er würde gut werden.

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NORDIC WALKING – DIE BESTE ENTSCHEIDUNG MEINES LEBENS (1)

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Von der Energie, ziemlich früh aufzustehen, sich in die Sportklamotten zu schmeißen, loszulaufen und den Tag mit vielen Glücksgefühlen zu beginnen.

„Du bist zu dick, das machen deine Gelenke nicht mehr lange mit, wenn du so weiterläufst“, sagte mir vor über zehn Jahren meine Lieblingsärztin.

Genauer: Es war die Botschaft, die hinter ihren Worten stand, und die sie anders verpackte:

„Herr Dr. Müller, Sie sollten überlegen, ob Sie nicht eine andere Möglichkeit finden, um einen Sport zu treiben, der etwas gelenkschonender ist.“

Ich verstand und ich fand eine neue Variante – die mit den Stöcken eben.

Seitdem laufe ich vornehm – ich ‚walke‘.

Jetzt im Hochsommer, da sehe ich gefährlich aus, in meiner Montur.

Ich ziehe mir im Keller die Wander-Stiefel an, denn ich kann mich darin am besten bewegen.

Ich habe jetzt sogar eine App, die mir sagt, wenn die Gefahr, umzuknicken, zunimmt.

Mich nervt das, denn eine andere Stimme schaltet sich ein, um mich vor zu großer Lautstärke bei den Kopfhörern zu warnen.

„Du bist gläsern“, sagt Klara dann, wenn ich ihr davon erzähle.

Heute nun, genau zehn Minuten vor sechs Uhr, da bin ich losgelaufen, von zu Hause aus.

Nicht, ohne dass ich meine Wasserflasche ins Auto gepackt habe, um danach schnell etwas zu trinken.

„Weißt du noch, was du für mich bist?“, dringt die Stimme der Amigos aus den Kopfhörern.

„Noch ja“, antworte ich für mich.

Ich halte an einer Ampel an, auf dem Weg zum Park.

Und ich bewege die Beine, während ich auf ‚grün‘ warte.

So wie die Jogger es immer tun, so athletisch.

Aus dem Auto, das auch an der Ampel warten muss, da grinst mich eine junge Frau.

Nicht so: „Oh, war für ein toller Typ“.

Eher: „Na, du nasser, alter Sack, du kriegst ja deine Beine gar nicht mehr so richtig hoch! Und: Du siehst fürchterlich aus.“

Oder ist es nur Einbildung und sie beneidet mich, dass ich schon so früh Sport treibe.

Ich glaube, es ist eher die erste Gedankenvariante.

Die Ampel schaltet auf ‚grün‘ und ich bewege mich schnell über die Strasse.

Endlich, ich bin am Park angekommen.

Ich laufe los, jetzt mit den umgeschnallten Stöcken.

Ich sehe die Sonne durch die Blätter schimmern, als ich auf dem Berliner Wall entlanglaufe.

Ich fühle mich gut, beschleunige die Gangart und nach einer Stunde und zehn Minuten habe ich mein Ziel erreicht.

Der Schrittzähler zeigt mir 7897 Schritte an.

Ich bin stolz auf mich. Und, dass ich mich überwunden habe, zu  laufen, die große Anzahl an Schritten absolviert habe.

Die Woche hat gut begonnen, und ich gehe bestens gelau

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BEITRÄGE IM RÜCKBLÜCK

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DIE KLEINEN GLÜCKSMOMENTE AM TAG ERARBEITEN

MIT DEM BLEISTIFT SCHREIBEN – DAS HAT WAS

WIR KÖNNEN DEM TOD NICHT ENTGEHEN, AUF IHN WARTEN MÜSSEN WIR TROTZDEM NICHT

VOM INNEREN KAMPF, FRÜH AUFZUSTEHEN

OPA, DAS SAGST DU ZU MEINER MAMA?

VOM INNEHALTEN UND WAS WIRKLICH WICHTIG IM LEBEN FÜR DICH IST

 

 

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OPA, DAS SAGST DU ZU MEINER MAMA?

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MEIN FREUND, DER ALLTAG (5/24)

KRÜMEL HÖRT AUFMERKSAM ZU, WENN WIR UNS AM TISCH UNTERHALTEN. 

IHR ENTGEHT NICHTS, MIT IHREN SECHS JAHREN

DAS SAGST DU ZU MEINER MAMA?

 

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UND WIEDER EIN NEUER TAG (13)

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Vor einer Woche - vormittags, am Strand.
Die üblichen ‚Kappeleien‘ mit Klara.
Irgendwie ein schöner Tag am Meer. 

Wir sind an den Strand Richtung Binz gefahren.

Es ist noch ziemlich leer, im Vergleich zum Verkehr im Sommer.

Die Sonne scheint, es ist Mitte Mai und im Auto zeigt der Temperaturmesser 14 Grad Celsius an.

Wir wollen trotzdem an den Strand.

Als wir ankommen, sehen wir noch nichts, aber wir hören die Wellen rauschen, nehmen den intensiven Geruch des Salzwassers wahr.

Die Dünen, der Strand – wir saugen alles in uns auf.

Klara breitet die Decke aus.

„Du kannst ruhig mithelfen“, sagt sie zu mir und reißt mich aus meinen schwärmerischen Überlegungen.

Ich breite die Decke also mit aus, und danach lasse ich mich sofort darauf plumpsen.

Vorausschauend habe ich das gelbe Kissen aus dem Auto mitgenommen und lege den Kopf darauf.

„Oh, hast du so ein Kissen für mich auch mitgenommen?“, fragt Klara halb vorwurfsvoll.

„Du wolltest kein Kissen und ich sollte das hier auch nicht mitschleppen, weil es für dich viel zu viel Gemöle ist“, antworte ich trotzig und schließe die Augen, so als würde ich dann nichts mehr mitbekommen.

„Wieder mal typisch“, schnauft es neben mir.

Ja, ich hätte ihr ‚nein‘ ignorieren sollen und, mein Kissen einpacken sollen und für sie auch.

„Unterwegs hätte Klara dann wahrscheinlich gesagt: „Du kannst ja nicht hören und jetzt musst du das auch schleppen.

Das Fazit: Du kannst es Klara nicht recht machen, also mach

 es so, dass wenigstens einer von beiden zufrieden ist.

Ich höre nur noch von Weitem das Rauschen der Wellen und döse allmählich ein.

Das Kissen wiegt mich in den Schlaf, und als ich aufwache, brennt mein Gesicht fürchterlich.

Ich habe vergessen, mich einzucremen.

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UND WIEDER EIN NEUER TAG (11 )

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MONTAGS …. DIESMAL AM MEER

Den Alltag findest du besonders dann wieder gut, wenn du mal eine Auszeit von ihm nimmst, ab und zu jedenfalls.

Wir haben gerade gefrühstückt.

Ich sitze am Tisch in der Ferienwohnung und trinke noch meine Tasse Kaffee aus.

Uns gegenüber steht ein Haus, das den Blick auf die Ostsee versperrt.

Aber wenn ich aufstehe und zum Fenster gehe, dann kann ich an dem rechten und linken Giebel des Hauses vorbeischauen und mir erschließt sich ein herrlicher Blick auf das Meer.

Wir sind für ein paar Tage in Saßnitz, weil wir Klaras Mutter in Prora besuchen wollen und zugleich die Gelegenheit beim Schopfe packen, um uns an den Strand zu begeben.

Die Sonne scheint, und wir werden uns einfach so in den Sand legen, aufs Wasser schauen und ganz sicher an nichts denken, was in uns Stress auslöst.

Wir versuchen es jedenfalls.

Ich könnte einen philosophischen Ausflug darüber machen, was das Schöne am Alltag anbetrifft – aber alles Theorie.

Manchmal musst du einfach eine Auszeit haben, dich woanders hinbegeben, nur die Möwen beobachten und dann findest du den normalen Montag auch wieder schön.

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UND WIEDER EIN NEUER TAG (10)

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UND IMMER WIEDER DAS GLEICHE DILEMMA

Montagmorgen, neue Woche.

Es ist noch nicht einmal sechs Uhr.

Ich bin schlecht gelaunt, hab‘ keine Lust auf die neue Woche.

‚Was machst du hier eigentlich so früh am Schreibtisch?‘, frage ich mich, während ich mir die Augen reibe und ein Gähnen unterdrücke.

Ich müsste nicht so früh aufstehen, aber meine innere Stimme flüstert mir etwas Anderes zu:  „Wenn du jetzt wieder hinlegst“, sagt sie mir mit einem gefühlten drohenden Unterton, „dann kommt dein ganzer Tag durcheinander. Denk‘ dran: Du musst noch über vierzig Minuten Audio-Aufnahmen in den abtippen.

Und: Am Vormittag hast du ein Vorgespräch, wo zwei Stunden für eingeplant sind. Du willst auch noch Nordic Walking machen.

Wie willst du das alles schaffen, wenn du dich jetzt wieder ins Bett rollst?“

Ich kriege ein schlechtes Gewissen, weil ich trotzdem immer noch darüber nachdenke, mich wieder ins Schlafzimmer zu schleichen.

Jetzt meldet sich die zweite innere Stimme bei mir:

„Ganz ruhig, Dicker. Was verpasst du denn, wenn du dich wieder hinlegst?

Du bist doch bereits Rentner. Warum arbeitest du eigentlich noch so viel?

Was willst du dir eigentlich beweisen?

Leg dich hin und stell dir vor, wie du dich auf die Seite drehst, ein Bein ausstreckst, und du die wohlige Wärme der Bettdecke spürst.

Neben dir liegt Klara. Du spürst ihren Atem. Du bist glücklich und taumelst erneut in einen schönen Traum.“

Während meine beiden inneren Stimmen miteinander um die besten Argumente ringen, bin ich in der Küche und koche einen Tee.

Wie von Geisterhand geführt, gehe ich zurück ins Arbeitszimmer.

Nach fünf Minuten hole ich den Tee vom Balkon, und ich setze mich an den Schreibtisch, ohne groß darüber nachzudenken.

Ich stecke mir einen Korken in den Mund und beginne damit, womit ich morgens immer starte – dem Sprechtraining.

Danach setze ich die Kopfhörer auf und bringe die Audio-Aufnahme zu Papier.

Der Tag hat begonnen.

Ich schaue nach draußen und sehe, wie der Himmel leuchtet, erste Sonnenstrahlen sichtbar werden.

Der Tag erwacht, und ich auch.

Wieder Montag, wieder ein neuer Tag, der ‚Motor ist angesprungen‘ – die Woche wird gut.

 

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ICH WILL NOCH EIN EISS ESSEN

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MEIN FREUND, DER ALLTAG – 04/24

Von der Schwierigkeit, Krümel abends davon zu überzeugen, dass Eis essen nicht gesund ist.

Es war kurz nach sechs Uhr abends.

Ich griff schnell zum Hörer, weil ich Krümels Stimme noch hören wollte, bevor sie ins Bett ging, und ich sie nicht mehr erreichen konnte.

Laura war am Telefon.

Während ich mit ihr sprach, hörte ich schon im Hintergrund ihre Stimme.

Sie klang weinerlich.

„Was ist los?“, fragte ich Laura.

„Ach, die Kleine will noch ein Eis und ich habe ihr gesagt, dass sie um diese Zeit auf keinen Fall noch etwas Süsses bekommt.“

„Gib sie mir doch mal.“

„Warum weinst du denn?“, fragte ich Krümel.

„Mama will mir kein Eis mehr geben“, schluchzte sie.

Mir brach es das Herz.

Ich überlegte, ob ich meine Autorität einsetzen sollte, um Krümel noch zu einem Eis zu verhelfen.

Aber ich wusste, dass es falsch war und Laura wahrscheinlich dem auch nicht nachgeben würde.

Also versuchte ich es auf eine andere Weise, Krümel zu beruhigen.

„Du weißt, dass ich dir immer von Pipeva, dem frechen Spatzen aus der Scheune erzähle“, begann ich.

„Hm.“

„Also Pipeva wollte heute auch ein Eis. Und da habe ihm gesagt, dass du eingesehen hast, dass man kein Eis essen darf, so kurz vor dem zu Bett zu gehen. Das wäre nicht gut für die Gesundheit.“

„Und was hat Pipeva gesagt“, fragte Krümel mich, nachdem es für eine ganze Weile am Telefon ruhig geblieben war.

„Pipeva hat es eingesehen“, schob ich nach.

„Hm, ich bin aber kein Spatz, ich bin Krümel“, sagte sie.

„Und deshalb bist du doch noch viel schlauer, als es der kleine Spatz ist“, entgegnete ich.

„Hm“, ertönte es am anderen Ende und ich hatte den Eindruck, dass es immer noch nicht danach aussah, dass Krümel es verstehen wollte.

Aber wenigstens weinte sie nicht mehr.

Am nächsten Tag rief Krümel mich über Amazon an.

„Guck mal Opa, was ich hier habe.“

Sie reckte ihre kleine Hand nach oben und ich konnte das Eis sehen.

Naja, es war ja auch erst kurz nach halb drei Uhr nachmittags.

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