ALLTÄGLICHES-2022.01.11
Laufband mit eingebauten Steigerungen; Verzweiflung, weil es mit dem Gewicht immer noch nicht so richtig geklappt hat; Energie und Freude auf den Tag, wenn ich das Fitness-Studio verlassen habe.
Ich bin seit 05.00 Uhr im Fitness-Studio.
Ich weiss es so genau, weil ich 04.56 am Parkautomaten in der Tiefgarage ein Ticket gezogen habe.
Jetzt liegen 30 Minuten Laufband hinter mir.
Das kostet mich am meisten Überwindung.
Ich baue mir alle 10 Minuten Steigerungen ein und erhöhe dazu noch die Geschwindigkeit. Das ziehe ich jeweils für eine Minute durch.
Danach bin ich froh, wenn ich ‚normal‘ weiterlaufen kann.
Der Vorteil besteht also darin, dass ich nicht so oft daran denken, wann denn die halbe Stunde endlich um ist.
Vielmehr geht mir in dem Moment durch den Kopf: „Hoffentlich rückt die Zeit nicht so schnell heran, wo ich wieder die Steigung einstelle und die Geschwindigkeit hochschraube.“
So vergeht die Zeit, fast wie im Fluge, aber nur fast, denn ich bin danach stets ganz schön kaputt.
Trotzdem hat es mit dem Abnehmen nicht geklappt. Das macht mich ein wenig traurig. Aber bei wem soll ich mich beschweren?
Bei Klara, weil sie so gut kocht? Oder doch eher bei mir, der das Essen unkontrolliert reinschaufelt, jedenfalls oft genug?
Wir waren am Samstag zum Fotoshooting mit Krümel. Ich war entsetzt, wie dick ich wirklich auf den Fotos aussehe.
Und als ich auf den Fussboden runtergehen sollte und Krümel vor mir sass, da hatte ich Mühe, mein eigenes Gewicht hochzuheben.
Der Fotograf blickte mich voller Mitleid an, als er sah, wie ich mich hochquälte.
Ich wollte erst noch sagen: „Ich gehe regelmässig ins Fitness-Studio“, aber eine innere Stimme sagte zu mir, ‚lass es, der denkt, du willst ihn verarschen.“
Es sind anderthalb Stunden rum, ich habe nach dem Laufband noch zehn Stationen absolviert. Nicht schlecht für den Montag. Und das mit dem Abnehmen, das wird noch, ich bleibe da optimistisch.
MEHR LESEN:
https://uwemuellererzaehlt.de/mein-freund-der-alltag/