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Manchmal ist es besser, wenn du deinen Ärger runterschluckst. Mein neues Codewort dafür: ‚Foto‘
Ich sitze auf dem roten Sofa im Autohaus.
Es ist Samstag und ganz ruhig hier.
Ich bin froh darüber und genieße es, denn die Woche war hektisch genug.
Ich hatte den Termin zum Reifenwechsel eigentlich für Donnerstag vereinbart.
„Die Reifen sind noch gar nicht da“, erklärte mir die Mitarbeiterin lakonisch.
Es entbrannte eine Auseinandersetzung, innerhalb derer sich beide Seiten immer mehr hochschaukelten.
„Sie reden nicht in diesem Ton mit mir“, blaffte mich die Mitarbeiterin an.
„Und ich verbitte mir Ihren Ton und Ihre herablassende Art, obwohl eine Entschuldigung von Ihrer Seite fällig wäre.“
Dass die Reifen nicht aus dem Lager bereitstanden, das konnte ich noch verstehen, aber dass ich nicht darüber informiert wurde, das ärgerte mich schon sehr.
Immerhin hatte ich meinen Wochenplan danach ausgerichtet.
Doch was half das.
Ich hatte mich hochgeschaukelt, die Mitarbeiterin war frustriert und ich war es auch.
„Nimm‘ dir doch einfach mal vor, etwas herunterzuschlucken, nicht gleich die Leute niederringen zu wollen“, sagte Klara zu mir.
Ich antwortete nicht.
Ich wollte nicht.
Aber ich wusste, dass sie recht hatte.
Der Blick nach vorn gelang selten dadurch, dass man negative Energie produzierte.
„Du hast schon recht“, sagte ich.
„Aber es fällt mir schwer“, meinen Ärger in dem Moment niederzuringen“, entgegnete ich.
Es fiel mir umso schwerer, ruhig zu bleiben, wenn Arroganz und Hochmut im Spiel waren.
„Denk‘ dir doch ein Codewort aus, das du dir sagst, wenn eine Situation zu eskalieren droht“, meinte Klara.
Das war eigentlich keine schlechte Idee, wie ich fand.
„Hast du eine Idee?“, fragte ich.
„Foto!“, antwortete Klara.
„Warum Foto?“, fragte ich.
„Es ist kurz, du kannst es dir leicht merken und du stellst dir einfach vor, wie du ein Foto von Krümel machst“, antwortete sie.
„Akzeptiert“, sagte ich und bekam wieder gute Laune.
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