JEEPY (41)

HEUTE WIEDER BLITZ BLANK

 

 

Hallo Krümel, hier ist wieder Jeepy.
Ich komme gerade aus der Badewanne, naja besser der Waschanlage.

Du hast mich ja am Mittwoch gesehen, wie ich da aussah.
Dein Opa hat dich doch aus der Kita abgeholt.

Und als du um die Ecke kamst, da hast mich sofort gesehen, obwohl du im Kinderwagen gesessen hast und die Regenplane über dir war, weil es so nass war und so rutschig – auf den Straßen.

‚Jeepiiiii!‘, hast du sofort gerufen, als ich in dein Blickfeld kam. Und ich habe mich geschämt, weil ich so schmutzig war.

Aber gestern, da waren wir ‚unter der Dusche‘ und jetzt grüßt dich dein super sauberer Jeepy und wünscht dir einen wunderschönen Tag in der Kita.

BEI UNS TUT SICH WAS – ÜBER DIE BAUVORHABEN DER FAK e.V.

AKTUELLE ERGÄNZUNG ZU MENSCHEN IN DER PFLEGE (10)

„Das Objekt Stapenhorststraße in Essen ist in Bau. Dort entstehen eine Tagespflegeeinrichtung und zwei Wohngemeinschaften, in denen jeweils 12 Menschen Platz finden werden“, sagt Michael Jakubiak, Geschäftsführer der Freien Alten- und Krankenpflege e.V.

Er fügt hinzu, dass in der Germaniastraße ebenfalls eine Tagespflege errichtet wird und auch zwei Wohngemeinschaften für je 12 Personen vorgesehen sind.

„Für die Demenz Wohngemeinschaft an der Münchner Straße mit 10 Plätzen liegt die Baugenehmigung vor und wir sind dabei, die Feinplanung abzuschließen“, sagt M. Jakubiak weiter.

Spannende Projekte brauchen spannende und leidenschaftliche Menschen in der Pflege und Betreuung

„Wir wollen für diese Einrichtungen neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen, die mit uns die Leidenschaft und die Freude im Team teilen, diese neuen Vorhaben von Anfang an mit Leben zu erfüllen.

Wir wollen Menschen dazu verhelfen, in Würde alt zu werden, das ist unser Ziel. Das ist aber auch das, was uns viel Dankbarkeit und Energie von den Bewohnern zurückbringt.

Wen das also genauso begeistert, wie es bei uns der Fall ist, der sollte sich unbedingt bei uns melden“, sagt Michael Jakubiak abschließend.

Kontakt:
Freie Alten- und Krankenpflege
FAK e.V. Essen
Krablerstr. 136
45326 Essen
Fon: 0201. 83 52 80
Fax: 0201. 83 52 855
E-Mail: info@fak.de
Internet: www.fak.de
Geschäftsführer:
Michael Jakubiak
Jörg Blaschke

 

 

 

 

ÜBER DEN MENSCHEN MICHAEL JAKUBIAK

INNERE EINHEIT WÄCHST NUR WAHRHAFTIG, WENN MAN SICH AUCH WIEDER MEHR FÜR DAS LEBEN VON MENSCHEN IM WESTEN INTERESSIERT

MENSCHEN IN DER PFLEGE (17)

Über den Menschen Michael Jakubiak, Geschäftsführer der Freien Alten-und Krankenpflege e.V. in Essen

Michael Jakubiak und ich kennen uns nicht persönlich.

Musst du einen Menschen direkt und unmittelbar kennenlernen, um ihn tatsächlich gebührend einschätzen zu können?

Naja, besser ist es – einfach, um die emotionale und mentale Seite eines Menschen intensiver zu erleben.

Und trotzdem kenne ich ihn ziemlich gut. Wenn ich erzähle, was uns unterscheidet, so sticht als erstes heraus, dass Michael Jakubiak im Westen Deutschlands groß geworden ist und ich eben im Osten.

Michael Jakubiak kommt aus dem Ruhrgebiet, aus Essen.

Ich selbst habe meinen Arbeits- und Lebensmittelpunkt in Berlin und Brandenburg.

 

MICHAEL JAKUBIAK – EIN MENSCH, DER KONSEQUENT SEINE IDEEN VERWIRKLICHTE

Michael Jakubiak war Verlagskaufmann bei der Ruhrzeitung.

„Als das große Zeitungssterben einsetzte, musste ich mich beruflich völlig neu orientieren“, erinnert er sich heute zurück.

Er war bereits gut ausgebildet und so gab es für ihn mehrere Ansätze, sich weiterzuentwickeln, sich weiter zu qualifizieren, Neues hinzuzulernen.

Einer dieser Ansätze war, zum EDV-Kaufmann umzuschulen. Doch Michael Jakubiak entschied sich anders.

Er folgte seiner wahren Bestimmung und erlernte von der Pike auf den Beruf des Altenpflegers.

Seine Erfahrungen aus der linken Bewegung in der alten Bundesrepublik, seine Philosophie – die basisdemokratische Beteiligung von Menschen an gesellschaftlichen Vorgängen – bestimmten sehr wesentlich sein Handeln in der für ihn neuen Pflegebranche.

Er wollte Menschen helfen und sie miteinbeziehen in einen aktiven Pflege-und Betreuungsprozess, also in das, was heute als ein Anker in der Pflege gilt – nämlich die individuellen Bedürfnisse der zu Pflegenden nicht nur zu kennen, sondern diese zum Maßstab in der Pflege und Betreuung zu entwickeln.

 

PROBLEME ERKENNEN IST WICHTIG – SIE ZU LÖSEN ENTSCHEIDEND

IN DER VERBESSERUNG DER PFLEGEQUALITÄT

„Ich wollte immer schon Probleme lösen, anstatt sie nur zu benennen“, sagt er heute rückblickend.

Und dass dies nicht nur bloße Worte sind, das erkennt man an seinem Weg, den er bis heute sehr konsequent gegangen ist.

Michael Jakubiak qualifizierte sich zügig zum Pflegedienstleiter in einem großen Pflegeheim und wurde in der Zeit stellvertretender Bundesvorsitzender der „Grauen Panther.“

Als es darum ging, die Pflege breiter aufzustellen, war er an der Gründung des Bundesverbandes Ambulanter Pflegedienste beteiligt und hatte deren Vorsitz 20 Jahre inne.

All das kann man noch einmal genauer in den Interviews auf dem Blog nachlesen, die ich mit ihm geführt habe.

https://uwemuellererzaehlt.de/2017/06/21/michael-jakubiak-im-interview/

Jakubiak tat gemeinsam mit seinen Kollegen noch mehr, um das Selbstbestimmungsrecht von Pflege- und Hilfsbedürftigen zu stärken.

Aus der Idee einer sozialen Bewegung in den 70-iger und 80-iger Jahren heraus wurde die Freie Alten- und Krankenpflege e.V. gegründet (1988).

Und das war erst der Beginn eines Ringens um die Verbesserung der Lebensumstände von Betroffenen in der Pflege und Betreuung.

Bis die FAK e.V. über das Bundesland Nordrhein-Westfalen hinaus zu einer bei pflegenden Angehörigen sowie Pflege- und Hilfsbedürftigen gleichermaßen geschätzten Einrichtung wurde, vergingen viele Jahre.

https://uwemuellererzaehlt.de/2019/05/20/menschen-in-der-pflege-10/

 WAS HAT DAS ALLES MIT DER INNEREN EINHEIT DEUTSCHLANDS ZU TUN?

Nun, ich glaube, dass man viel mehr über die Lebenswege von einzelnen Menschen wissen sollte, um zu verstehen, wie wertvoll zum Beispiel das Ringen von Michael Jakubiak ist, wenn es heute um eine wahrhaft menschenwürdige Pflege geht.

Ich selbst habe viele Jahre fest daran geglaubt, dass nur der Sozialismus im Osten den Menschen ein menschenwürdiges Leben bieten kann.

Wie illusorisch diese Gedanken waren und wie sie in der Realität pervertiert wurden, das ist hinlänglich bekannt und beschrieben.

Ich habe sehr lange gebraucht, um das alles zu erkennen und auch anzuerkennen.

Mitte der 80-iger Jahre war ich für vier Jahre zum Studium in Moskau und habe hautnah den Beginn der Perestroika miterlebt.

Später habe ich mich wissenschaftlich sehr intensiv mit dem Thema der Menschenrechte und humanitären Beziehungen befasst und auch viel mit der SPD darüber diskutiert, was es heißt, einen Rechtsstaat, eine Gewaltenteilung als elementare Voraussetzung für eine freiheitliche Entwicklung zu haben.

Ich habe an der Demonstration am 4. November 1989 in Berlin teilgenommen.

Doch ich war nie ein aktiver Widerstandskämpfer, und ich war auch nie ein Spitzel, weder offiziell noch inoffiziell.

Meine neuen Grundüberzeugungen sind nicht über Nacht ‚auf einem Baum gewachsen‘, sodass ich sie nur noch schnell nach der Wende möglichst lautstark postulieren musste.

Nein, ich war eher ein Zweifler, einer, der das System menschenwürdiger auskleiden wollte.

Kurzum, meine neuen Grundüberzeugungen sind aus vielen Schmerzen heraus entstanden, aus den Erkenntnissen meiner wissenschaftlichen Arbeit, aber vor allem aus den Gesprächen mit Menschen, vor allem auch im Westen.

Ich war nach der Wende in Bochum und Essen tätig und ich habe den Menschenschlag dort lieben und schätzen gelernt.

Nie ist mit mir jemand abfällig umgegangen und so war ich offen für den Humor und den Fleiß dieser Menschen.

Schreibe ich über Michael Jakubiak, so schreibe ich über einen Freund, einen Menschen, der mir den Westen Deutschland vom Herzen her nähergebracht hat – als Heimat, die nun auch zu mir gehört.

 

 

SCHREIB-ALLTAG (10)

SCHREIB UND DU LERNST DICH BESSER KENNEN

Wenn manchmal mein Arbeitsleben an mir in Gedanken vorüberzieht und ich daran denke, mit welchen Brüchen es verbunden war, welche Chancen ich vertan habe oder sie erst gar nicht bekam, ja dann frage ich mich, welchen Sinn das alles hatte.

Ich habe vier Jahre das Fach ‚Schiffsmaschinenbetrieb‘ studiert und konnte dem nichts abgewinnen.

Wiederum später in Moskau habe ich mich mit dem ‚Kapital‘ von Marx herumgeschlagen. Was war das wert. Gut, ich könnte sagen, dass ich zu den wenigen Menschen gehöre, die die Bände nicht nur bis zum Schluss gelesen, sondern sogar verstanden haben.

Später habe ich mich wieder einem anderen Thema zugewandt, nämlich den Menschenrechten im KSZE-Prozess. Das alles liegt sehr lange zurück, es war drei Jahre vor der Wende.

Und dann war ich Verkaufsleiter, Manager, freiberuflicher Journalist.

Mir wird schon schwindlig, wenn ich das hier alles hintereinander aufschreibe. Aber welchen Sinn hatte das alles, und wo ist die inhaltliche Klammer, die das alles schließlich umspannt?

Darauf gibt es für mich nur eine Antwort. So sehr mich manches von den Brüchen schmerzt, für das Schreiben ist es nicht nur optimal, es ist ideal.

Indem ich schreibe, beschäftige ich mich mit mir selbst. Das klingt ziemlich egoistisch.
Aber es ist so, denn ich denke über das nach, was war, warum es so war und wie ich es heute sehe.

Schreibend taste ich mich vorwärts, versuche immer wieder hinter den Sinn des Ganzen zu kommen. Und ich merke dabei, dass ich viele Erinnerungen am liebsten in Geschichten packe, die ich dann erzähle.

Werde ich dadurch zum Schriftsteller? Nein, ich denke nicht. Doch ich spüre das Leben intensiver, spreche mit mir selbst, stehe ich in Gedanken mit in Widerstreit zu mir selbst.

Das alles ist natürlich anstrengender, als wenn du nur so durch den Tag gehst, Sport treibst und deine Arbeit verrichtest.

Selbst die kleinsten Alltagserlebnisse siehst du anders, wenn du schreibst. Wie das aussieht, ja darüber denke ich in der Folge (11) des Schreib-Alltags nach.

‚LOSER‘ UND ‚FOLTERKNECHT‘

50 KILO ABNEHMEN – (17)

Die beiden inneren Stimmen kehren zurück. 

Wieder Fitness-Studio, wieder zuerst das Laufband. Ich habe gestern 2,06 km in 30 Minuten absolviert. Das ist gar nicht so schlecht für mich, denn ich bevorzuge das schnelle Gehen, das Walken sozusagen.

Aber der Anlauf am gestrigen Tag insgesamt war schwierig. Wir waren zwei Tage zuvor in Dresden und ich habe ein Stück Schokoladentorte im Café an der Semperoper gegessen. Und abends noch dazu drei Gläser Wermut getrunken, eine Katastrophe für mein Abnahmeprogramm.

Außerdem war ich am Freitag davor nicht im Fitness-Studio. Also drei Tage kein Training, dafür schön ungesund gegessen und getrunken.

Das alles zusammengenommen traf mich wie ein Keulenschlag, als ich den ersten Tag in der neuen Woche versuchte, am alten Schwung anzuknüpfen.

Nach dem Laufband war ich am Rudergerät. Es schien, als würde ich mit jedem Zug versuchen, einen Güterwaggon in Bewegung zu setzen.

In dem Moment musste ich mich wieder an meine beiden inneren Stimmen erinnern – ‚Folterknecht‘ und ‚Loser‘.

„Los, mach‘ weiter und erhöhe die Schlagzahl“, schnarrte mir Folterknecht ins Ohr.

„Gönn‘ dir doch ruhig eine Auszeit. Schau mal‘, dein rechter Schnürsenkel ist außerdem geöffnet, so kannst du gar nicht weitermachen.

Du hörst einfach auf zu rudern, steigst aus den Pedalen des Rudergeräts und bindest erst einmal die Schnürsenkel am rechten Schuh wieder zu.

Danach setzt du dich auf das gemütliche Sofa dort am Rand und schaust den anderen zu, wie sie sich abquälen“, sagte Loser mit einschmeichelnder Stimme an meinem anderen Ohr.

Ich habe weitergemacht, trotz des locker gewordenen Schnürsenkels am rechten Turnschuh. Die Schlagzahl habe ich aber auch nicht erhöht.

JEEPY (40)

AM NÄCHSTEN MITTWOCH HOLEN WIR DICH AUS DER KITA AB

 

 

Hallo lieber Krümel, hier ist wieder Jeepy, dein bester Freund, nach meinem Fahrer, der gleichzeitig dein Opa ist natürlich.

Mein Fahrer ist so aufgeregt, denn er kann dich nächste Woche aus der Kita holen, wenn du ausgeschlafen hast.

Deine Mama hat wieder eine Weiterbildung in der Nähe von Potsdam und sie schafft es nicht, dich rechtzeitig abzuholen.

Deshalb rief sie meinen Fahrer vor zwei Tagen an.
„Willst du Krümel am nächsten Mittwoch von der Kita abholen?“, fragte deine Mama ihn.

„Natürlich, immer gern!“, rief dein Opa laut. Dabei war er noch im Fitness-Center.

Da wird es nicht so gern gesehen, wenn die Handys klingeln und dann noch laut gesprochen wird.

Ein paar Leute drehten sich nach meinem Fahrer um und straften ihn mit missbilligenden Blicken.

Aber das war dem Fahrer egal. Er freute sich, dass er mal wieder mit dir umhertollen kann.

„Hoffentlich spielt das Wetter mit, und wir können noch ein bisschen über die Spielplätze streunen“, hat er zu mir gesagt.

Und ich? Ja, ich muss wieder in der Parklücke stehenbleiben. Aber ich hoffe ja, dass du auch noch zu mir kommst und dann wie immer laut ‚Jeepiiiii‘ rufst. Ja, dann freue ich mich natürlich auch ganz doll.

Deine Oma will ebenfalls mitkommen.
„Das lässt die sich doch nicht entgehen!“, sagt mein Fahrer zu mir.
Naja, mal ehrlich Krümel, sei froh, dass Oma mitkommt.

Dein Opa braucht doch sonst wieder ewig, bevor er alle Sachen gefunden hat.

Und wenn es nicht gut läuft, zieht er dir erst mal wieder die Hose und die Jacke vom Nachbarkind an und fährt anschließend mit dem falschen Kinderwagen aus der Kita.

Deswegen ist Oma lieber dabei und Opa, der freut sich ebenfalls, denn dann kann er sich nur darauf konzentrieren, mit dir möglichst viel Quatsch zu machen.

Also, bis nächsten Dienstag, lieber Krümel,
dein Jeepiiiiiii!

SCHREIB-ALLTAG (9)

WAS IST MIT DEN ERINNERUNGEN AUS DER ZEIT VOR DER WENDE?

Ein Freund rief an und holte mich zurück in eine Welt, die ich fast schon vergessen hatte. Was sollte ich damit anfangen – vielleicht aufschreiben?

Ich habe kürzlich einen alten Freund und Arbeitskollegen gesprochen. Er rief bei mir an, nannte seinen Namen. Ich musste zunächst innehalten, es war zulange her, seitdem wir uns gesehen und gesprochen hatten.

Aber gleich danach purzelten die Erinnerungen, so als würde eine Kiste im Regal umgestoßen. Und dann siehst du auf einmal wieder Dinge zum Vorschein kommen, die du ohne diesen Anstoß nie wieder gesehen hättest.

„Kennst du noch den Martin?“, fragte mich mein Freund.
„Ja, ich erinnere mich dunkel“, sagte ich.

„Der lebt nicht mehr, ist gestorben. Schon vor ein paar Jahren“, sagte er daraufhin.

„Aber der, den du nicht mochtest, weißt du, was aus dem geworden ist?“, bohrte er weiter.

„Was ist aus ihm geworden?“, setzte ich ungeduldig nach, obwohl ich es gar nicht so richtig wissen wollte.
„Du, der hat nach der Wende eine unglaubliche Karriere gemacht, ist viel im Ausland gewesen und kam zu unseren Treffen stets braungebrannt.“

Dann fragte er mich unvermittelt: „Warum kommst du eigentlich nicht, um ehemalige Gefährten zu treffen?“

Ich hatte keine Antwort darauf, schwieg und überlegte.
Ja warum eigentlich bin ich noch nie bei diesen Treffen dabei gewesen?

Ich wusste es nicht.
Zu lange her? Zu langweilig, um Gespräche über Vergangenes zu führen?

Alltägliche Sorgen, die mich umtrieben und noch heute umtreiben?
Vielleicht von jedem ein bisschen.

Trotzdem, diese Menschen, Freunde, Kollegen, sympathisch oder weniger sympathisch, gehörten mal zu meinem Leben.
Die Frage zwang mich zum weiteren Nachdenken:
„Was ist, wenn du davon etwas aufschreibst, festhältst?“, fragte ich mich.

Ich könnte mich zurückerinnern, an gute und an schlechte Tage, fröhliche Ereignisse und traurige.

Auf jeden Fall würde es mich beleben, meinen Alltag lebendiger machen.

Vielleicht sollte ich daraus kleine Geschichten machen – aus dem, was mal zu meinem Leben gehört hat. Ich werde darüber nachdenken.

BESUCH IM PFLEGEHEIM IN DRESDEN

ANNA IST DEMENT (48)

Peter geht an der Tür seines Vaters vorbei. Dort steht jetzt ein anderer Name auf dem Türschild. Peter muss schlucken.

Peter und Klara hatten sich am Samstagmorgen aufgemacht, um mit dem Auto nach Dresden zu fahren – ins Pflegeheim, dort wo Peters Mutter, Getrud Gerber, seit nun schon über anderthalb Jahrzehnten lebte. Sie war im Sommer 90 Jahre alt geworden und litt stark an Demenz.

„Ob sie uns wohl wiedererkennt?“, fragte Peter.
„Ich hoffe“, antwortete Klara, „aber genau wissen wir es erst, wenn wir vor ihr stehen“, setzte Klara nach.

Peter hatte einen Tag vorher noch die Pflegedienstleiterin, Schwester Eva, angerufen und gefragt, wie es seiner Mutter ginge.
„Ihre Mutter ist ganz munter und erkennt auch die Schwestern, wenn sie zur Tür hereinkommen“, sagte Schwester Eva.

„Das freut mich, dann haben wir ja eine Chance, dass sich meine Mutter freut, wenn wir eintreffen“, meinte Peter.
„Ja, ganz bestimmt“, versicherte die Schwester Peter. Dresden kam näher. Es war die Stadt, in der Peter sein Abitur gemacht hatte und mit der ihn viele Erinnerungen verbanden. Und trotzdem, das Gefühl von wirklicher Heimat wollte nicht aufkommen. Zu lange hatte Peter wohl im Norden gewohnt, in Schwerin und später in Stralsund.

Peter stellte das Navigationsgerät aus, denn er wusste, wie er fahren musste.
Sie fuhren an der Frauenkirche in die Tiefgarage und begaben sich zu Fuß zum Pflegeheim.

„Welchen Stock müssen wir drücken?“, fragte Klara, als im Foyer des Heimes in den Fahrstuhl stiegen.

„Ich glaube der dritte ist richtig“, antwortete Peter und ärgerte sich, dass sie es sich nie merkten, wo Getrud Gerber lag.

„Wir sind einfach zu wenig hier“, sagte Peter und wollte mit diesem Satz sein schlechtes Gewissen beruhigen. Als sie aus dem Fahrstuhl ausstiegen, gingen sie den Gang entlang, der zum Zimmer von Peters Mutter führte.

Sie mussten vorbeilaufen an dem Zimmer, in dem Peters Vater – Manfred Gerber – viele Jahre gewohnt hatte. Seine Frau und er wohnten in den letzten Jahren nicht mehr zusammen. Sie besuchten sich, solange es noch ging, aber die fortschreitenden Krankheiten bei beiden brachten es mit sich, dass die Pflege und Betreuung wirkungsvoller war, wenn beide in verschiedenen Zimmern untergebracht waren.

An der Tür von Manfred Gerber stand jetzt ein anderer Name. Peter bekam weiche Knie. Ihm wurde klar, wie endgültig es war, dass er seinen Vater nie wieder sehen oder sprechen würde.

Am Ende des Ganges war ein Buch aufgeschlagen, in dem die Todesnachrichten untergebracht waren. Peter blätterte das Buch durch und erblickte das Foto seines Vaters.

Es war nicht die letzte Seite. Im Herbst waren weitere Todesanzeigen hinzugekommen.

„Hier kommst nur wieder auf der Bahre raus“, hatte sein Vater mal zu Peter gesagt.

Peter schluckte. Er musste sich zusammenreißen, denn sie waren an der Tür von Getrud angekommen.

LAUFBAND – DIE ERSTE TRAININGSEINHEIT

50 KILO ABNEHMEN – (16)
Es geht immer mit dem Laufband los. Eine halbe Stunde ist schnell rum, nur nicht, wenn du dich die ganze Zeit anstrengen musst.

Fitness-Studio in Berlin-Mitte.

Ich bin schon seit kurz vor sechs Uhr hier und habe gerade die halbe Stunde auf dem Laufband beendet.

„Oh Gott, wie soll ich das bloß durchhalten?“, dachte ich noch, bevor ich auf das Laufband stieg. Doch ich habe die Geschwindigkeit auf 2,0 gestellt, die ersten fünf Minuten jedenfalls. Das war mehr ein vor sich hinschleppen.

„Was wohl die Putzfrau von mir dachte, als sie mich sah, während sie selber um mich herum wischte? Auf jeden Fall ist sie unglaublich fleißig und flink noch dazu.

In der sechsten Minute habe ich damit begonnen, die Geschwindigkeit zu erhöhen, und zwar ab da jede neu angebrochene Minute ein bisschen mehr. Zum Schluss war ich bei der Geschwindigkeit 5,0 angelangt.

Das kann man mit sehr schnellem Walken vergleichen. 1,94 km zeigte das Display an, als ich fertig war. Wenn die magische Zahl 30‘ auftaucht, und ich auf ‚Stopp‘ drücke, kann ich es immer gar nicht glauben, dass die Zeit doch so schnell vergangen ist.

Und so war es an diesem Tag auch. Das liegt ganz sicher an der Musik, der ich mich anzupassen versuche, um mich rhythmischer zu bewegen, beschwingter eben.

Manchmal stellt sich ein junger Mann neben mich auf das Laufband, was an sich nichts Ungewöhnlich ist in einem Fitness-Studio. Doch dieser steigt auf das Laufband und fängt an zu laufen, als gäbe es kein Morgen mehr.

Wie im Vollrausch hämmert er seine Füße auf das Band und übertönt sogar die Musik, aber der Spuk ist nach 10 Minuten vorbei, Gott sei Dank.

Auf jeden Fall kann ich nicht so schnell laufen und da bewundere ich ihn auch, aber dafür halte ich die dreifache Zeit aus. Und ich weiß, dass es für mich darauf ankommt, meine Knie mit meinem Übergewicht nicht übermäßig zu belasten.

Nachdem ich vom Band gestiegen bin, hole ich mir ein Tuch, um die Stellen abzuwischen, die ich mit den Händen angefasst habe.

Der innere Motivationsschub signalisierte danach: „Die erste Trainingseinheit ist geschafft.“

Ich habe mich trotzdem damit nicht lange aufgehalten, sondern mich an die nächste Station begeben – zum Rudern.

STILLE HELDEN – TEAM IM PFLEGEHEIM ‚PFLEGE AM SCHLOSS‘ IN DRESDEN

MENSCHEN IN DER PFLEGE (16)

Das Team im ‚Pflegeheim am Schloss‘ in Dresden – stille Helden
Ich habe mich rasiert und geduscht, obwohl es erst halb sechs Uhr am Samstagmorgen ist.

Wir wollen heute nach Dresden fahren und Mama besuchen. Wir sind gespannt, wie sie reagiert. Ich habe gestern mit der Pflegedienstleiterin gesprochen. Die Schwester sagte mir, dass sie sich zurzeit gut fühlt. Sie erkennt die Schwestern, wenn sie zur Tür hereinkommen und freut sich sogar.

Manchmal fragt sie nach Vati.
Sie hat dann vergessen, dass er im Sommer gestorben ist. Ich bin froh, dass sie es wieder vergisst. Das klingt hart, doch ich finde es gut so, in dieser Hinsicht jedenfalls.

Seit Vati tot ist, rede ich wieder mehr über ihn, stelle seine guten Seiten in den Vordergrund meiner Erzählungen.
„Du redest jetzt oft über deinen Vater“, sagt Klara dann.
„Ja, ich bin irgendwie befreit, auch wenn sich das schrecklich anhören mag, aber ich fühle mich nicht mehr so eingeengt“, habe ich ihr geantwortet.

„Naja, du hast viel von ihm“, sagt dann Klara. Ich will das nicht hören, aber leugnen kann ich es wohl auch nicht. Irgendwie freue ich mich auf die Fahrt nach Dresden, ins Pflegeheim.

Ich habe stets ein schlechtes Gewissen, weil wir das so wenig tun. Und dann bin ich froh, dass im Heim so ein tolles Team agiert.
„Sie glauben gar nicht, wie ich mich freue, Ihre Stimme zu hören“, habe ich gestern zur Schwester am Telefon gesagt.

Sie ist eine Seele von Mensch, weiß als Pflegedienstleitung, was sie tut, und sie ist unglaublich bescheiden. Ich habe schon so viel über Menschen in der Pflege geschrieben, Worte über Pflegekräfte aneinandergereiht, die ich gar nicht kannte, in Imagetexten eben.

Aber die Menschen, die in der ‚Pflege am Schloss‘ arbeiten, die habe ich beobachten können, und zwar auch dann, wenn sie es nicht bemerkten.

Mit wieviel Liebe haben sie sich in den letzten Wochen um meinen Vater gekümmert!
Da kannst du als Angehöriger noch so viel danke sagen, es ist immer zu wenig, es reicht nie, gemessen an dem, was sie tun für die Heimbewohner, und zwar Tag um Tag.

Wir hingegen kommen, sind für ein paar Momente im Heim, und sind froh, wenn wir wieder abfahren können. Das klingt hart, aber es wäre unehrlich, etwas Anderes zu sagen.

Als Mama im Sommer neunzig Jahre alt wurde, da haben wir mit ihr gefeiert. Das Team aus dem Heim hatte alles liebevoll vorbereitet.
Wir haben ein paar Stunden mit Mama zusammengesessen. Doch dann wollten wir nach Berlin zurück.

„Dann bleibt Ihre Mutter hier bei mir“, sagte mir eine Schwester. Sie wollte nicht, dass Mama an so einem Tag auch nur eine Stunde allein war.

Ich war dankbar und hatte ein unendlich schlechtes Gewissen.
Wenn wir heute, am Samstag, auf eine Schwester treffen, werden wir uns bedanken für die Fürsorge und Betreuung, für ihre Geduld, die sie für Mama aufbringen.

Unser schlechtes Gewissen bleibt.

Stille Helden sind das, die im Team der ‚Pflege am Schloss‘ arbeiten. Unsere Wertschätzung und Hochachtung jedenfalls haben sie.

JEEPY (39)

JEEPY’S GESUNDHEITS-WINTERCHECK

Guten Morgen lieber Krümel,
hier ist Jeepy‘s Fahrer.

Jeepy kann gerade nicht sprechen, er ist zum Gesundheitscheck. Naja, das ist ein bisschen übertrieben.

Aber du kennst das ja, wenn du mit deiner Mama zum Arzt gehst und der Doktor dann sagt: „Mund auf.“ Und wenn du ihn aufgemacht hast, steckt er dir einen Holzspachtel in den Mund und sagt: ‚Weiter aufmachen, noch weiter.“

Dabei hast du den Mund schon auf und kannst nur noch krächzen und die Augen sind auch weit aufgerissen.

Das passiert nun in der Werkstatt, nur diesmal mit Jeepy eben.
Wahrscheinlich prüfen sie gerade seinen Ölstand oder ziehen ihm die Schuhe aus, ich meine, drehen ihm die Räder ab.

Und ich sitze hier lieber Krümel, habe die Beine weit von mir gestreckt, direkt unter dem Tisch.

Also schreibe ich ein bisschen an dich, auf dem iPhone und erwische mit meinen dicken Daumen oft den falschen Buchstaben. Aber das ist nicht so schlimm.

Jeepy geht’s im Moment schlechter.
Der muss sich allerhand Untersuchungen gefallen lassen. Doch dann sind wir auf der sicheren Seite, wenn wir im Dezember zusammen an die Ostsee fahren, und wir gemeinsam das Lied „Kommt ein Vogel geflogen, setzt sich nieder auf mein‘ Fuß“ singen.

Ich kenne ja nur die erste Strophe. Danach muss deine Mama einspringen.

Zum Schluss sagst du dann: „Noch mal“.
Und spätestens dann versucht uns Jeepy zu entfliehen.

Kann er aber nicht, denn wir sitzen ja bei ihm drinnen und singen ungerührt weiter, aus voller Kehle. Das wird wieder lustig.
Bis bald mal, lieber Krümel, und schöne Grüße von ‚Jeepiii‘, der dir aus der Werkstatt winkt.

ANNA IST DEMENT (47)

WIE FIGUREN BEI ‚ANNA IST DEMENT‘ RICHTIG EINFÜHREN UND BESCHREIBEN?

Wir lassen uns mehr von unseren Gefühlen leiten, als wir es selbst manchmal wahrhaben wollen.

Wir hören vor allem deshalb gern Schlager, weil die Melodien in einen Zustand des Glücks versetzen.
Ein anderer hört vielleicht klassische Musik und kann darüber seinen Gefühlen freien Lauf lassen.

In jedem Fall können wir ohne diese Gefühle nicht existieren, oder nur sehr eingeschränkt.
Aber wie bekomme ich es hin, diese Gefühle auf meinen Seiten, speziell bei ‚Anna ist dement‘ zu transportieren?

Klar, ich kann beschreiben, wie Anna aus ihrer Wohnung schaut, auf den Stralsunder Hafen und sich an den Schiffen erfreut, die dort an der Pier liegen.

Aber ich glaube, auf die Dauer wird das langweilig.
Ich muss dazu übergehen, die handelnden Personen näher zu charakterisieren.

Anna zum Beispiel, oder Peter. Zumal das ja Figuren sind, die im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Ich muss sie noch näher beschreiben, damit der Leser sich ein Bild machen kann, in die Gefühlswelt meiner Figuren eintauchen kann.

Und ehrlich: Das habe ich bisher immer vernachlässigt, zumindest wenn es darum ging, in die Tiefe zu gehen.
Natürlich weiß ich, dass es ohne richtige Figuren keine fesselnde Geschichte geben kann.

Und trotzdem tue ich mich schwer damit, die eigenen Gedanken, Gefühle, quasi die eigene Seele dem Leser zu öffnen.
Auf der anderen Seite weiß ich, dass es der einzige Weg überhaupt ist, den Leser tatsächlich zu berühren.

Du fängst also an, dich näher mit deinen Figuren zu befassen, du begibst dich faktisch in sie hinein. Und siehe da, du bist schon bei dir selbst.

Das kannst du gar nicht vermeiden, weil du deine Sicht auf die Person wiedergeben musst und du dich also fragst, warum du sie so und nicht anders siehst.

Wenn ich es schaffen will, dass meine handelnden Personen vom Leser angenommen werden, muss ich schon auch ein klein wenig in die Seele des anderen einsteigen.

Das macht mir Spaß. Ich frage mich immer, warum mir jemand in dem Moment etwas fragt und warum er teilweise gar nicht auf das reagiert, was ich selbst gerade gesagt habe.

Wahrscheinlich, weil es ihn nicht interessiert hat. Aber herauszubekommen, was einem anderem Menschen Spaß macht, was ihn für Motive umtreiben, das ist schon etwas, was ich sehr gern tue.

Also bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als mich an die Charakterskizzen meiner einzelnen Figuren zu machen.

50 KILO ABNEHMEN (15)

DER KAMPF HAT NOCH GAR RICHTIG ANGEFANGEN


Ich habe mich ganz gut reingefunden, in das Fitness-Leben. Das ist ein wichtiger Meilenstein in dem Gezerre darum, soviel Gewicht zu verlieren.

Ich denke, ich muss noch mehr tun, was die Umstellung der Ernährung angeht.
Ich verstehe mich manchmal selbst nicht mehr.

Für jedes noch so kleines Projekt plane ich bis ins Detail, lege die Zwischenschritte fest und gleiche regelmäßig das Erreichte ab.
Aber in dem ‚Großprojekt‘ 50 Kilo abnehmen gehe ich ziemlich laienhaft vor.

Dabei könnte es so einfach sein. Aber einfach ist es eigentlich stets nur für den, der darüber nur redet oder nur schreibt. Das trifft auf mich natürlich zu.

Doch es kommt etwas Wichtiges hinzu: Ich muss das, was ich sage, auch noch selbst umsetzen. Und da hört die Freundschaft schon auf, denn das hat viel mit Schweiß, Verzicht und Disziplin zu tun.

Aber ich will nicht jammern. Nein, ich habe es ja selbst so gewollt. Ab heute werde ich aufschreiben, was ich zu mir nehme, um quasi eine Bestandsaufnahme zu erreichen.

Anschließend werde ich das alles analysieren, am besten am Wochenende, um danach Schlussfolgerungen zu ziehen. Hoffentlich die richtigen.

Jetzt noch mal ohne Analyse: Ich habe 800 Gramm in der vergangenen Woche abgenommen.

Sicher, das ist nicht viel, aber es geht vorwärts, und in dem Fall abwärts.

Es grüßt der Dicke, der die Hoffnung und den Kampf nicht aufgibt, kräftig Pfunde zu verlieren.

50 KILO ABNEHMEN (14)

MEIN ZIEL ZWISCHENDURCH ZU VERFEHLEN PASSIERT- MEIN ZIEL NICHT ZU KENNEN HINGEGEN DARF NICHT SEIN

Ich muss zurückdenken an den Tag, an dem ich den Entschluss fasste, mich auf das Abenteuer einzulassen, öffentlich darüber zu schreiben, dass ich insgesamt 50 Kilo abnehmen will. Das war der 03. Juli in diesem Jahr.

Manchmal kommen mir echte Zweifel, ob das überhaupt auf einen Blog gehört.

Doch dann sage ich mir wieder, dass ich nicht authentisch wäre, würde ich lediglich theoretisch über Lebensqualität im Alter schreiben.

Und im Kern generiert sich ja bekanntermaßen die Qualität im Leben vor allem durch die Gesundheit. Also: Was liegt näher, alles zu tun, damit die in der Vergangenheit gemachten Fehler nicht fortgeführt werden und das Übergewicht möglicherweise noch anwächst?

Ich wollte unbedingt einen Schlussstrich unter diese Art von Leben ziehen und sofort damit beginnen, meine auf dem Papier festgehaltenen Ziele in die Tat umzusetzen.

Wenn ich davon ausgehe, dass ich im Januar 2019 noch 131 kg wog und jetzt auf 122,8 kg herunter gekommen bin, dann finde ich das schon nicht schlecht.

Das sind rund 8 Kilo, die ich in zehn Monaten verloren habe.
So ganz zufrieden bin ich trotzdem nicht. Ich wollte schon unterhalb der 120 KILO Grenze sein.

Das Gute wiederum daran ist: Ich habe Ziele und ich kenne sie.
Ich ‚schwimme‘ also nicht mehr in einem Ozean und lasse mich treiben, ohne wirklich den Kurs zu kennen.

Das Ziel zu kennen, die Zahlen festzulegen – sie sind in diesem Zusammenhang ausschlaggebend für mich, damit ich dranbleibe, am Abnehmen und am Gesundbleiben.

50 KILO ABNEHMEN (13)

EIN SCHRITT NACH VORN – ABER MANCHMAL AUCH WIEDER ZWEI ZURÜCK

Sonntagmorgen. Ich fertige die Liste für den neuen Monat an – November 2019.

Vorher schaue ich auf das Ergebnis im Oktober. Ich bin ganz zufrieden, denn immerhin sind es 3,5 kg weniger, die ich seit Monatsbeginn auf die Waage bringe.

Am 07.10.2019 waren es 126,3 kg und nun am Monatsende sind es nur noch 122,8 kg.

Es fällt mir nicht leicht, davon zu berichten. Es ist, als würdest du irgendwie nackt dastehen. Doch es geht nicht anders.

Ich will zeigen, dass es sich lohnt zu kämpfen. Aber nicht nur das. Ich möchte darüber schreiben, wie mühselig es ist, wie oft auf einen kleinen Schritt nach vorn zwei Schritte folgen, die in die andere Richtung gehen, nämlich rückwärts.

Aber wer glaubt auch schon, dass jemand mit 50 kg Übergewicht in wenigen Wochen wieder auf sein Normalgewicht zurückgelangt? Ich denke niemand.

Der Weg ist deshalb stets ein wenig das Ziel. Ich gehe jeden Wochentag ins Fitness-Studio im Prenzlauer Berg, ackere inzwischen zwei Stunden an den Geräten. Ich merke es, denn so langsam wachsen die Muskeln wieder.

Jetzt kommt es darauf an, noch mehr in Sachen Ernährung zu tun. Das ist bei mir der ‚Pferdefuß‘. Ich will es hier aus eigener Kraft schaffen und mich nicht in die Hand von Ernährungsberatern begeben.

Das heißt auf der anderen Seite, sich selbst schlau zu machen, zu lesen, zu analysieren. Seit heute notiere ich mir, was ich jeweils gegessen habe.

Ich tippe das sofort ins iPhone, denn das schleppe ich ja ohnehin überall mit mir rum. Am Wochenende werde ich das Ganze dann auswerten.

Es ist nicht nur physisch anstrengend, nein, es braucht genauso die mentale Kraft, die Geduld und den Biss, alles aufzuschreiben, die richtigen Schlüsse aus dem Protokollierten zu ziehen. Ich bleibe dran.

Am 04.12.2019 will ich bei 119,7 kg sein. Das wäre ein phantastisches Ergebnis. Doch das wird kein Spaziergang, es wird hart, durchzuhalten.

MARTINA LIPPERT – UNTERNEHMERIN IM PFLEGEBEREICH

MENSCHEN IN DER PFLEGE (15)

Es gibt Menschen, mit denen redest du einfach gern. Nicht nur deshalb, weil sie engagiert sind, Leidenschaft und Energie für ihr Tun mitbringen.

Der Grund ist vielmehr: Sie sind Jahrzehnte in der Branche tätig, genauer gesagt in der Pflege und Betreuung von Pflege-und Hilfsbedürftigen – und sie haben sich ihre Neugier bewahrt, sind offen für Neues, tauschen sich aus, ja saugen das auf, was sie und das Team in der Arbeit weiterbringen.

Martina Lippert gehört genau zu diesen Menschen, denen du deshalb vertraust, gerade in einem solchen sensiblen Bereich wie den der Pflege.

Dazu gehört, dass sie in ihren Anfängen und auch später genügend Niederlagen verkraften, Rückschritte akzeptieren, immer wieder neue Kraft entwickeln musste, um an ihr Ziel zu gelangen.

Als sie 1994 mit dem Pflegedienst begann, da wollte keiner so recht daran glauben, dass sie lange überleben würde.

Sie hat nicht nur geschäftlich überlebt, entgegen so mancher Voraussagen aus der damaligen Krankenkasse.

Im Gegenteil: Sie ist vielmehr mit ihrer Firma, der ‚Martina Lippert GmbH‘ zu einer Marke geworden, die für das Vertrauen spricht, das ihr die Pflege- und Hilfsbedürftigen, die Angehörigen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pflegedienstes entgegenbringen.

Am 01.10.1994 erhielt sie ihre Zulassung und am 01.11.1994 hat sie ihren Pflegedienst eröffnet, fast genau auf den Tag vor 25 Jahren.

Sie erinnert sich noch lebhaft daran, wie ein Jahr später die Pflegeversicherung begann, die Finanzierung für die ambulante Versorgung der Versicherten zu übernehmen.

Oder zum Beispiel als mit der Einführung der DIG, der sogenannten diagnosebezogenen Fallgruppen, die Liegezeiten in der stationären Behandlung in den Krankenhäusern verkürzt wurden.

Die ambulante Pflege übernahm ab diesen Zeitpunkt mehr Verantwortung für die Pflege und Betreuung für die frisch aus dem Krankenhaus entlassenen Patienten.

Martina Lippert hat nie abgehoben agiert. Das habe ich immer wieder in den mit ihr geführten Interviews feststellen können.
„Es gibt keine Alleskönner“, hat sie mal gesagt und gemeint, dass man auf die Stärken und das Wissen von Kollegen zurückgreifen sollte.

Heute hat sie ein starkes Team an ihrer Seite und kann auf die soziale und fachliche Kompetenz ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählen.

„Ich bin sehr froh, dass meine Tochter an meiner Seite ist. Anne-Christine hat sich zur PDL qualifiziert und betriebswirtschaftlich weitergebildet.

Inzwischen ist sie für mich unentbehrlich, wenn es um die Organisation des Pflegealltags geht, die Steuerung des Teams und viele andere Aufgaben“, sagt Martina Lippert in diesem Zusammenhang.

Martina Lippert setzt sich sehr für die Ausbildung von neuen Pflegekräften ein

„15 Auszubildende haben inzwischen nach einer dreijährigen erfolgreichen Ausbildung ihren Abschluss als Altenpflegerin oder als Altenpfleger erhalten“, sagt sie nicht ohne Stolz und will auch künftig in diesem Bereich ihren Beitrag leisten.

„25 Jahre Kompetenz in Sachen Pflege“ – das bleibt das Hauptanliegen des Pflegedienstes, auch in den neuen Räumen, ab November 2019.

Wir wollen weiterhin unsere Pflege-und Hilfsbedürftigen und deren Angehörige zuverlässig beraten, betreuen, pflegen, und zwar in deren gewohnten Umgebung“, sagt Martina Lippert zum Schluss.

Wer mehr über den Menschen Martina Lippert erfahren möchte, über ihre Philosophie in der Pflege, der sollte die Interviews lesen, die ich mit ihr geführt habe –
https://uwemuellererzaehlt.de/2017/09/01/pflegedienst-lippert-stellt-sich-vor/

Kontakt
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Ab 01.11.2019 in neuen Geschäftsräumen:
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