TÄGLICH SCHREIBEN HEISST, SICH TÄGLICH ÜBERWINDEN, ABER ES LOHNT SICH

Schreiben hilft beim Analysieren der Aktivitäten im Alltag und auch beim Vordenken kommender Ereignisse.

Schreiben ist zu etwas geworden, was mir hilft, tägliche Ereignisse besser einzuordnen. Es beginnt mit dem Tagebuch.

Dort stehen die Erlebnisse und Aktivitäten einfach nebeneinander, aufgereiht, oftmals ohne irgendeinen Bezug zueinander.

Und so lese ich zum Beispiel: „In der Bibel geblättert, anschließend einige der Sprichwörter Salomos konspektiert.“

Das reicht natürlich nicht für das, was ich täglich tue. Wenn es nämlich für den Leser interessant werden soll, dann muss ich noch einen Schritt weitergehen.

Es wäre also wichtig, vom Auflisten einzelner Geschehnisse hin zur Geschichte zu kommen, darzustellen, dass es nicht darum geht, Ereignisse hintereinander aufzureihen, sondern Haltungen und Denkweisen, Motive herauszustellen, die uns im Innern antreiben und die letztlich ganz entscheidend unser Tun prägen.

Beim Konspekt der Sprüche aus der Bibel habe ich beispielsweise viele Gleichnisse gefunden, die mir helfen, besser im täglichen Umgang mit Menschen zu kommunizieren.

Das alles kostet Zeit, Energie, ja und auch viel Disziplin. Der Lohn ist ein gutes Gefühl für den Tag zu bekommen – für den, den ich gerade erlebe und für den, den ich Morgen erleben werde.

Es hilft vor allem ganz entscheidend mit, die eigenen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren, und wenn doch, dann wieder mit aller Kraft darauf zuzusteuern.

DAS BUCH DER SPRICHWÖRTER – FUNDGRUBE FÜR LEBENSWEISHEITEN

Die Bibel lesen ist anstrengend, aber es ist auch ein ganz besonderer Luxus, den man sich gerade im Alltag leisten sollte. Und wer sich in das ‚Buch der Sprichwörter‘ vertieft und sich dafür nur ein wenig interessiert, der wird nicht enttäuscht.

Ich hätte es vor einigen Jahren noch nicht für möglich gehalten, dass ich beim Lesen der Bibel laut auflachen müsste.
Der Grund: Weil die Bibelsprüche exzellent formuliert sind – kurz, bildhaft, locker.

Ein Beispiel:
„Wer eine Sache durch einen törichten Boten ausrichtet, der ist wie einer, der sich selbst die Füße abhackt und Schaden leidet.“ (Spr 26, 6)

Sicher, es ist eine Metapher, geschrieben in althergebrachten Worten.

Aber der Spruch hat schon noch seine Gültigkeit. Wem ist es nicht schon so gegangen, dass er jemanden beauftragt hat, eine Mitteilung zu überbringen, die dieser dann völlig verdreht hat?

Die Stuttgarter Erklärungsbibel bringt es auf den Punkt, wenn sie darüber schreibt, warum es sich lohnt, ‚Das Buch der Sprichwörter‘ ab und an zur Hand zu nehmen, darin zu lesen und Schlüsse für seinen eigenen Alltag daraus zu ziehen.

„Das Buch der Sprüche ist Zeugnis einer Lebensweisheit, deren Kenntnis und Überlieferung Israel mit seinen Nachbarvölkern verbindet und die uns auch aus ägyptischen Weisheitsschriften bekannt ist. Man bezeichnet diese ‚internationale‘ altorientalische Lebenskunde mit dem Begriff Weisheit und nennt die entsprechenden Schriften Weisheitsliteratur.“ (1)

An anderer Stelle heißt es: „Als ein weiser Mensch galt der gemeinsamen altorientalischen Weisheit, wer die Ordnungen des Lebens und der Welt kennt und sein Leben danach einrichtet. Erworben und gepflegt wurde dieses Wissen dadurch, dass man die Vielfalt der Lebenserfahrungen genau beobachtete und sammelte, sie auf gleichartige oder ähnliche hin untersuchte, sie in kurzen, einprägsamen Sätzen gültig aussprach und weitergab.“ (2)

Ich jedenfalls bin davon fasziniert.

(1)
DIE SPRÜCHE SALOMOS (DAS BUCH DER SPRICHWÖRTER)
EINFÜHRUNG, S.769; In: Stuttgarter Erklärungsbibel mit Apokryphen, DIE HEILIGE SCHRIFT NACH DER ÜBERSETZUNG MARTIN LUTHERS, MIT EINFÜHRUNGEN UND ERKLÄRUNGEN; DEUTSCHE BIBELGESELLSCHAFT.
ISBN 978-3-438-01123-7/Neuausgabe mit Apokryphen
© 2005 Deutsche Bibelgesellschaft, Zweite, verbesserte Auflage 2007, 10.2016
(2)
ebenda

DIE SPIRITUALITÄT DER BIBEL FÜR EIN GESÜNDERES LEBEN NUTZEN

Das Grauen bekam wieder ein Gesicht, nachdem ich am Sonntagvormittag auf die Waage stieg. Ich habe über die Feiertage ein paar Kilo zugenommen.

Die bittere Ironie: Ich habe es nicht geschafft, mein Gewicht auf dem Niveau zu halten, das ich aufgrund eines harten Trainings im Herbst erreicht hatte. Ich habe schon gar nicht weiter an Gewicht verloren. Nein. Das Gegenteil ist also der Fall.

Ich kann mich jetzt in Ausflüchten ergehen – der Lockdown ist schuld, die Feiertage haben mich runtergezogen und dafür ist das Gewicht nach oben gegangen.

Aber was bringt mir das?
Im Zweifelsfall nur weitere schlechte Laune.

Ich habe überlegt: Ich muss zurück zu meiner Ursprungsmotivation, zu den geistigen Wurzeln, die bewirkt haben, dass ich mich von selbst morgens um 05.00 Uhr ins Fitness-Studio aufgemacht habe.

Ich will mit der Bibel versuchen, einen geistigen Neustart hinzubekommen, der nicht nur für ein paar Wochen im neuen Jahr hält, sondern mich durch das gesamte Jahr 2021 trägt.

Es ist nicht so einfach, im ‚Buch der Bücher‘ die richtigen Stellen für sich zu finden.

Die Worte herauszunehmen, die mich auch überzeugen, und die ich auch verstehe.

Aber ich bin in diesen Dingen sehr zäh. Selbst wenn alle um mich herum lachen, dass ich mir die Bibel vornehme, hält mich das nicht ab, sondern spornt mich an.

Du brauchst eben die Ausdauer, die Inhalte zu finden, sie richtig zu deuten, sie auch richtig wiederzugeben.

Ich halte nichts davon, nur das Zitat selbst zu nehmen und es einfach vor mir herzutragen, so wie eine Trophäe: ‚Seht her, wie durchgeistigt und klug ich bin‘. Das würde mir nicht helfen.

Ich will mir ein gutes Fundament an Argumenten aufbauen – für alle Lebensbereiche. Und die Gesundheit ist nun mal ein wichtiger Eckpfeiler davon.

Also kann ich nicht nur den ‚Ozean vom Ufer aus betrachten‘. Nein, ich muss mir ein ‚Schiff bauen‘, ein Gerüst, dass mich über ‚das Wasser bringt‘.

Kurzum, ich muss mir zu jedem Satz eine eigene Meinung bilden, darüber nachdenken, was die Worte mir sagen. Nur dann werde ich sie als Motivation im Alltag verwenden können.

Im Buch Josua habe ich etwas gefunden, was mir Mut machen kann:
‚Und lass das Buch dieses Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, dass du hältst und tust in allen Dingen nach dem, was darin geschrieben steht. Dann wird es dir auf deinen Wegen gelingen und du wirst es recht ausrichten.‘
(Jos 1, 8-9).

Was entnehme ich dieser Botschaft?
Dranbleiben an dem, was man sich vorgenommen hat, nicht vom Weg abweichen, sich einen Plan machen, an den man sich halten kann.

Und: Die Bibel für sich als Richtschnur des eigenen Handelns im Blick behalten.

Mehr lesen:

2021: https://uwemuellererzaehlt.de/mein-freund-der-alltag/alltaegliches-2021/

2020: https://uwemuellererzaehlt.de/mein-freund-der-alltag/alltaegliches-2020/

2019: https://uwemuellererzaehlt.de/mein-freund-der-alltag/alltaegliches-2019/

2018: https://uwemuellererzaehlt.de/mein-freund-der-alltag/alltaegliches/

WÜNSCHE FÜR 2021 – IN DER BIBEL BIN ICH FÜNDIG GEWORDEN

BIBEL

Im Brief an die Hebräer heißt es:
„…und lasst uns aufeinander Acht haben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsere Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht.“
(Brief an die Hebräer, Bekenntnis der Hoffnung, Hebr 10.24-25)

Man könnte hier viel zu schreiben, zum Beispiel, nicht einfach den Tag an sich vorbeiziehen lassen, sondern bewusst den Moment wahrnehmen und genießen, auf den Menschen neben dir achten, sich für ihn interessieren, ehrlich und einfühlsam.

Aber es ist besser, wenn man sich dem Original widmet, es auf sich wirken lässt.
In diesem Sinne: Ein gutes Jahr 2021!