SCHREIB-ALLTAG-2022.01.27
Mit zwei Fingern Beobachtungen in das Handy tippen, neben der Bauchmaschine im Fitness-Studio stehend; das ‚bunte Leben‘ aufsaugen, aufschreiben, nahezu ungefiltert, auf jeden Fall authentisch, ohne Rücksicht darauf, dass jemand die ‚Nase rümpft‘, weil vielleicht die Generationen überdauernden Botschaften fehlen.
Manchmal bekomme ich Zweifel, ob das alles so richtig ist, was ich tue, worüber ich schreibe.
Was ist das schon, über den ‚Alltag‘ schreiben, über ‚Anna‘ zu berichten, die dement ist und in einem Pflegeheim betreut wird?
‚Du musst erkennbar sein!‘, ‚Du musst dich spezialisieren!‘ – das höre ich oft.
Ich habe mich spezialisiert, nämlich auf den Alltag, das ‚Alltägliche‘, auf ‚Menschen im Alltag‘.
Das klingt ein bisschen nach: ‚Ich kann es nicht wirklich greifen.‘ Aber ist es nicht so, dass du eben nicht auf Anhieb und vor allem auf den Punkt gebracht beschreiben kannst, was deinen Alltag ausmacht?
‚Das Leben ist bunt‘, heißt es umgangssprachlich. Dieses bunte Leben ist mein Spezial-Thema.
Du musst darum die Augen offen halten für alles, was etwas in dir auslöst, dich anspricht, wo immer du dich gerade befindest.
Selbst im Fitness-Studio im Prenzlauer Berg nehme ich zwischendurch das Handy raus und mache mir Notizen. Ich tippe dann mit zwei Fingern in das Notizbuch, das ich mir angelegt habe.
Inzwischen kann ich sogar über ‚OneDrive‘ in ein richtiges Word-Dokument hineintippen und es Zuhause am Computer ausdrucken.
Die besten Ideen sind mir schon an einem Fitness-Gerät eingefallen, stehend neben der Bauchmaschine
Ich beobachte nicht nur. Ich will auch die nicht sofort sichtbaren Dinge entschlüsseln. Deshalb versuche ich das Milieu, die Atmosphäre zu beobachten, in der ich mich gerade befinde.
Wenn du darunter einen Strich ziehst, dann bist du doch schon ein Spezialist für das ‚Banale‘, für den Alltag.
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