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Der erste Tag in der Woche startete etwas holprig, nahm aber Fahrt auf und endete fulminant – auf der Rudermaschine und dem Laufband im Fitness-Center.
Montagmorgen, 05.44 Uhr.
Ich schrecke hoch und schaue zur Uhr.
‚Och, da kannst du dich ruhig noch einmal umdrehen und weiterschlafen‘, dachte ich bei mir.
Als ich wieder aufwachte, da war es kurz vor sechs Uhr.
‚Verdammt, du hast es verpennt‘, dachte ich bei mir und schnellte aus dem Bett.
Wenn alles gut lief, dann war ich um diese Zeit bereits auf der Rudermaschine im Fitness-Center.
Es war Montagfrüh schwer genug, aber nun musste ich es so nehmen, wie es war.
Ich zog mich hastig an, packte die Wasserflasche in den Rucksack, stülpte den Pullover über und stürzte aus der Wohnungstür, den Rucksack auf dem Rücken und einen Brief mit der Rechnung für eine Rede in der Hand.
‚Vergiss die Rechnung auch nicht einzustecken‘, hatte Klara mir gestern noch gesagt.
Jetzt hielt ich noch schnell am Postkasten an und stieg aus dem Auto.
Die Sonne blendete mich, sodass ich nicht sehen konnte, ob jemand von hinten angerast kam.
‚Dass Klara immer so darauf achten musste, dass ich den Brief mit der Rechnung sofort einsteckte.
Naja, sie kannte mich eben.
‚Die leeren den Kasten doch ohnehin erst 16.00 Uhr. Und jetzt war es kurz nach sechs Uhr‘, fluchte ich trotzdem innerlich vor mich hin.
Ich stieg danach wieder ins Auto, fuhr zum Fitness-Center und quälte mich aus der Wagentür.
Es war nicht mein Auto, sondern ein Leihwagen, der mich für die ganze Woche fast achthundert Euro kostete.
Und dann war der auch noch so flach, dass ich die Knie fast als Ohrenschoner benutzen konnte.
Aber was half es. Jeepy unser kleiner ‚Nachtadler‘ war in der Werkstatt, Steuerkette.
Und das nach nur knapp zwei Jahren.
5000, 00 Euro Reparaturkosten.
Gott sei Dank war ich ja trainiert und fiel nicht gleich ins Koma, als der Monteur mir das in der Werkstatt bei einem kleinen Plausch und einem Pappbecher Kaffee, so ganz nebenbei verklickerte.
Doch ich hatte ja den Werkstattvertrag für 3500,00 Euro abgeschlossen.
„Dieser blöde Vertrag kostet mich nur Geld“, hatte ich noch zu Klara gesagt.
„Wer weiß, wozu es gut ist“, hatte sie darauf hin erwidert.
Sie wusste es offensichtlich, denn nun übernahm die Werkstatt sämtliche Kosten.
Ich war im Fitness-Center angekommen.
„Mist“, fluchte ich innerlich, denn ich hatte mein Handtuch vergessen.
Gott sei Dank hatte ich meine Unterlage mit, die ich mal in Ralswiek bei einer Veranstaltung von Störtebeker gekauft hatte.
Ich schmiss sie auf den Sitz der Rudermaschine und hievte mich darauf.
Jetzt musste ich bloß noch die Schuhe in die Fußhalterungen reinkriegen.
Die Schlaufen waren links zu weit und rechts zu eng.
Als ich es endlich geschafft hatte und loslegen wollte mit dem Rudern, da kam ich nicht an die Griffe.
Sie waren nicht in die Führung zurückgelegt worden.
Ich musste die Füsse wieder aus den Pedalen herausholen und die Griffe schnappen.
Ich keuchte jetzt schon. Wie sollte ich nur 30 Minuten durchhalten?
Über die Kopfhörer trällerten mir die Amigos ins Ohr: „Weißt du noch, wie es war?“
Ne, ich wusste es nicht mehr, ich musste mich ja auch auf das Rudern konzentrieren.
Nach anderthalb Stunden war ich wieder aus dem Fitness -Center raus.
Total fertig mit mir und der Welt, aber irgendwie doch glücklich über den guten Wochenbeginn.
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