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DEN TAG SO NEHMEN, WIE ER IST
Es ist kurz vor neun Uhr, und ich habe eine Menge geschafft. Die Rede ist fertig, die ich morgen auf einer Trauerfeier halten will.
Es ist mir sehr wichtig, dass sie gut bei den Trauergästen ankommt.
Warum?
Weil ich einen Menschen nicht zurückholen kann, natürlich nicht. Aber ich kann dazu beitragen, mit den richtigen und einfühlsamen Worten, wahrhaften Trost zu spenden.
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Wird das etwas daran ändern, dass die Angehörigen traurig sind? Ich glaube nicht. Aber wenn sie irgendwann am Küchentisch sitzen und zum Beispiel fragen: „Weisst du noch, wie lustig, es mit Opa war?“
Wenn sie also wieder ein bisschen lachen können, so ihre Trauer und ihren Schmerz verarbeiten, dann habe ich mit der Rede etwas dazu beigetragen.
Und darüber freue ich mich dann, im Stillen.
Aber heute, ja da freue ich mich riesig darauf, mittags Krümel in der Kita in Empfang zu nehmen.
„Können mich Oma und Opa abholen, Mama?“, hat sie vorgestern gefragt.
Wir können eigentlich nicht so richtig, zeitlich jedenfalls.
Aber wir wollen es unbedingt und so bin ich etwas früher aufgestanden, um alles zu schaffen.
Jetzt sitze ich bei REWE und schreibe diese Zeilen, während ich auf Klara warte, die mal wieder nicht von den Regalen loskommt
Doch ich sitze gern hier, auf einer Bank beim Bäcker und schaue nach draussen, in den trüben Tag. Ich beobachte die Menschen und denke: Das Leben ist schön, wenn du es so nimmst, wie es ist.
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