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DEN TAG PLANEN – KEINE SO SCHLECHTE IDEE
Es ist kurz nach sechs Uhr.
Ich habe mir einen Tee gekocht und überlege noch, ob ich gleich
loslaufen soll.
Das Wetter ist schön, aber ich schrecke trotzdem davor zurück.
Ich schaue auf den Stellplatz und sehe, dass die Scheiben am Auto
zugefroren sind.
Ich müsste also erst einmal daran herumkratzen, bevor ich
überhaupt zum Startpunkt losfahren kann.
Ist das eine Ausrede, damit ich erst einmal am Schreibtisch sitzen
bleiben kann?
Wahrscheinlich.
Ich brauche wieder eine feste Struktur, möglichst eine feste Zeit, um
die Nordic-Walking-Stöcke herauszuholen und loszulaufen, unter
allen möglichen Umständen.
Wie oft habe ich mir schon vorgenommen, mittags zu laufen, und ich
habe es dann doch nicht getan?
Es ist der innere Schweinehund, der dann sagt: ‚Ach komm‘, jetzt
geht es ja nun gerade gar nicht.
Die Rede muss fertig werden, ich will den Termin vorbereiten, Klara
will zum Bahnhof gebracht werden.‘
Es wird jeden Tag neue Schwierigkeiten geben, neue Ausreden.
Während ich das aufschreibe, da kommt mir eine Idee:
Ich werde wieder damit beginnen, jeden Abend einen Plan für den
nächsten Tag zu erstellen.
Meine Erfahrung ist, dass ich mich daran halte und die einzelnen
Punkte abarbeite, akribisch genau.
Klara und Laura verdrehen dann die Augen, weil sie sich nie diese
Arbeit machen würden.
Sie halten es für reine Verschwendung von wirklich kostbarer Zeit.
„Du kannst ja in der Zeit, in der du auf dem Papier herumzeichnest,
auch mal Mama helfen“, sagt Laura in solchen Momenten.
Laura hat gut reden.
Also gut: ‚Klara helfen‘ – das kommt mit in den Plan.
Wenn ich dran denke.
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