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Vom inneren Kampf am frühen Morgen mit sich selbst, mit seiner Trägheit. Und davon, dass meine kleine Enkelin Krümel noch lange mit mir zusammenbleiben will und der Lösung für alles: aufstehen, anziehen, im Park walken, gesund bleiben.
‚Bleib‘ liegen, Dicker, denn du hast heute keine Zeit für deinen Sport.
Du musst dich sofort an deine Rede setzen, wenn du aufgestanden bist‘, flüsterte mir meine innere Stimme zu, während ich noch überlegte, aufzustehen, mich anzuziehen und im Park zu laufen.
‚Ach ja, es wäre schön, wenn ich noch ein bisschen liegenbleiben würde‘, dachte ich, während ich versuchte, wieder einzuschlafen.
Aber das andere Auge schaute noch einmal auf die Uhr.
Es war kurz nach halb fünf.
„Wenn du jetzt aufstehst, dann gewinnst du den ganzen Tag für dich – du kannst in Ruhe dein Nordic Walking betreiben, hast ein gutes Gewissen und die Arbeit schaffst du dann viel effizienter, weil du mehr Power hast.“
Ich kämpfte damit, diese Stimme aus meinem Bewusstsein zu verdrängen.
Und doch: Wie von Geisterhand getrieben stand ich auf, zog mein Sportzeug an und lief von der Haustür aus los, besser ich ‚walkte‘ los.
Im Park war es noch still, nur die Enten unten am Teich waren schon wach, gingen nur unwillig aus dem Weg und schnatterten, so als wollten sie sagen: „Na, Dicker, wieder das alte Brot vergessen, das dir doch Klara hingelegt hat?“
Ich ärgerte mich tatsächlich, dass ich es vergessen hatte.
Aber nun war es zu spät.
Ich umrundete den Teich zweimal, dann powerte ich an der Stadtmauer lang und wieder zurück.
Und wieder hoch.
Jetzt noch zwei Stunden im Park laufen, dann hatte ich es geschafft.
Ich schnaufte, hörte auf die Musik, die aus den Kopfhörern kam und motivierte mich, etwas schneller zu laufen.
Endlich, nach einer Stunde und zehn Minuten war ich endlich wieder zurück.
Ich setzte mich auf die Bank am Spielplatz und nahm ein kleines Video auf – für Krümel.
Ich erzählte ihr von ‚Evilente‘, der kleinen Ente, die mich nach Brot angeschnattert hatte.
„Ich lieb‘ dich Opa, und Opa: stirb nicht, denn ich will, dass du noch bei mir bleibst.“
Ich war erst geschockt, über diese Worte, die mir Krümel über WhatsApp schickte, besser, die Laura abgesandt hatte, wohl kurz bevor auch sie sich auf den Weg gemacht hatten.
„Nein Krümel, ich will auch bei dir bleiben. Deshalb laufe ich ja so viel“, nahm ich erneut eine Sprachnachricht auf und ging zufrieden und schmunzelnd auf die Haustür zu.
Der Tag konnte kommen, er würde gut werden.
#ANZEIGE – WAS IM ALLTAG GUT TUT (RATSCHLÄGE VOM MÖNCH EINER BENEDIKTINERABTEI)
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