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FREU DICH ÜBER DAS, WAS DEIN TAG FÜR DICH HERGIBT
‚Wenn ich erst einmal in Rente bin, ja dann kann ich das Leben genießen‘, sagt so mancher, wenn er darüber stöhnt, was er an aktuellen Tagesaufgaben zu lösen hat.
Was ist denn tatsächlich, wenn du in Rente bist?
Du hast in der Regel weniger Geld, weil du es nicht geschafft hast, rechtzeitig und nachhaltig zu sparen.
Du bist nicht mehr so fit, weil du jetzt noch mehr vor dem Fernseher sitzt und du bist von den aktuellen Diskussionen ausgeschlossen, weil dir ununterbrochen jemand sagt: „Du hast es doch gut, du bist schon in Rente. Und außerdem hast du auch gar nicht mehr so richtig den Durchblick.“
Was kannst du also dich tun, egal an welcher Stelle des Lebens du gerade bist?
Lebe so, dass dir dein Tag Spaß macht, dass du dich vor allem an den kleinen Dingen erfreuen kannst.
Ich bin Rentner, aber ich arbeite genauso weiter, wie ich es früher getan habe. Ich bin in der Lage, von Zuhause aus zu arbeiten, weil ich schon vor 10 Jahren erkannt habe, wie wichtig die digitale Kompetenz für den Broterwerb sein kann.
Das hat viel Kraft gekostet. Aber es würde mich heute noch mehr Kraft kosten, wenn ich es nicht getan hätte.
Ich verstehe es heute viel besser, die kleinen Dinge, die Beobachtungen um mich herum für die eigene Motivation zu nutzen.
Im Bad funktioniert der Durchlauferhitzer nicht, ich muss also kalt duschen.
Es ist grausam, wenn du dich das erste Mal darunter stellst. Aber hinterher, ja da fühlst du dich wie ein Held.
Meine dreijährige Enkelin sagt: „Opa, ich komm‘ und ‚reaarier‘ das“.
Na bitte, alles Gründe, sich zu freuen, nicht auf eine Kreuzfahrt in die Karibik, nein, auf den Tag, egal, was du hast, was du bist, wie dich andere Menschen sehen.
MIT DER BIBEL IN DIE NEUE WOCHE
In der vergangenen Woche ist meine Mutter verstorben.
Es ist schwer in Worte zu fassen, was du in dieser Situation denkst, wie es dir geht.
Die Bibelworte drücken meine Gefühle vielleicht besser aus:
Pred 3, 1,2 „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: Geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; DER PREDIGER SALOM (KOHELETT)
Ps 73, 26 „Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.“ (DRITTES BUCH; PSALM 73-80)
KLARA WIRD DER EINKAUFSWAGEN VOR IHRER NASE WEGGESCHNAPPT
WAS VOM TAG HÄNGEN BLEIBT
Solidarität und Mitmenschlichkeit zeigen sich nicht immer in großen Worten oder Gesten. Es reicht schon, wenn jeder in der Pandemie Rücksicht nimmt, sich nicht in den Vordergrund schiebt.
Klara steht vor dem Supermarkt und wartet darauf, dass sie einen Korb bekommt.
Es stehen ca. 20 Menschen in der Warteschlange – geduldig, diszipliniert, halten Abstand, so wie es in der Corona-Zeit sein muss.
Endlich, Klara hat es fast geschafft – nur noch ein Mann steht vor ihr, der auf den Einkaufswagen wartet.
Plötzlich schießt an ihr eine Frau vorbei, gibt sich gestresst, und sie sagt zu Klara:
„Ich hab’s sehr eilig!“ Sie drängelt sich vor, ohne eine Reaktion von Klara abzuwarten.
„Wenn das jeder machen würde“, sagt Klara nun empört.
„Die Frau drehte sich nicht einmal um, sondern schob den Einkaufswagen einfach in Richtung Kaufhalle.“
„Warum haben Sie das zugelassen?“, fragte jetzt ein Mann hinter Klara.
„Warum sind Menschen so egoistisch“, fragte Klara zurück.
Der Mann sagte nichts mehr, er schien ihr im Stillen recht zu geben.
BEITRÄGE IN DER WOCHE VOM 22.02. bis 28.02.2021
MONTAG, 22.02.2021
ALLTÄGLICHES (85) MIT DER BIBEL IN DIE NEUE WOCHE TROST IN DER BIBEL FINDEN – WENN JEMAND STIRBT, DER DIR NAHE WAR https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/22/alltaegliches-86/
DONNERSTAG, 25.02.2021
ANNA (109) DAS SPARKASSENBUCH IST LEER (1) (2017)
FREITAG, 26.02.2021
ANNA (110) DAS SPARKASSENBUCH IST LEER (2) (2017)
SAMSTAG, 27.02.2021
REDAKTIONSPLAN (KW 09) BEITRÄGE FÜR WOCHE VOM 01.03.-07.03.2021
DIE ‚ICH-PERSPEKTIVE‘ IN DER BESCHREIBUNG DES ALLTAGS
Einiges von dem, was hier steht, habe ich bereits vor zwei Jahren aufgeschrieben.
Es ist mir heute noch genauso wichtig, und deshalb habe ich es noch einmal aktualisiert.
Ich schreibe über den Alltag so, wie ich ihn erlebe, ihn persönlich wahrnehme.
Das kann ich am besten, indem ich aus der Ich-Perspektive erzähle.
Ich schreibe dabei nicht nur über dritte Personen, nein, ich schließe mich in diese Erzählungen mit als Person ein, schreibe also auch über mich selbst.
Doch wer schreibt schon gern über seine eigenen Schwächen? Wohl kaum jemand.
Trotzdem glaube ich, dass es richtig ist, dem Leser nicht irgendetwas zu suggerieren, was im realen Leben, im Alltagsgeschehen nicht auch so stattfindet.
Klar: Wenn ich eine Alltagsgeschichte über Protagonisten schreibe, die ich selbst erschaffen habe, so ist das noch wieder etwas Anderes. Da kann ich übertreiben, weglassen und den Figuren bestimmte Stärken andichten.
Wenn ich aber über mich selbst schreibe, dann fühle ich mich am wohlsten, wenn ich sehr nahe an der Realität bin.
Ich fahre zum Beispiel tatsächlich ins Fitnessstudio und trainiere dort, das Gewicht zu reduzieren – bis zum Lockdown jedenfalls.
Und ich mache meine Anstrengungen wiederum zunichte, weil ich manchmal am Wochenende über die Stränge schlage, konkreter: mir den Bauch voll haue. Und jetzt, wo das Studio zu ist, kann ich das Ergebnis im Spiegel entsprechend besichtigen.
Soll ich das weglassen? Könnte ich.
Aber ich glaube fest daran, dass es authentischer ist, wenn ich die ganze Wahrheit schreibe. Das heißt nicht, dass ich alles schreibe. Nein, das nicht.
Was ich sagen will: Meine Schreibkraft oder besser, meine Schreiblust beruht entscheidend darauf, dass ich mich selbst mit meinen Schwächen ‚auf den Arm‘ nehmen kann.
WAS VOM TAG HÄNGEN BLEIBT
Was ist haften geblieben – mental und rational?
Die Bibel wird für mich zu einem immer wichtigeren Ratgeber und Motivator für den Alltag.
Friedrich Nietzsche, du musst nicht alles mögen, doch sein Rat - sich in Demut zu üben, wenn es um das eigene Leben geht, die eigene Biographie – der ist schon wertvoll, für mich jedenfalls.
mittwochs…
FASZINATION BIBEL
„Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, der dich behüte auf dem Wege und dich bringe an den Ort, den ich bestimmt habe.“
2. Mose, 23,20
Es versetzt mich immer wieder in Erstaunen, wieviel Erkenntnisreichtum in der Bibel steckt.
Hätte ich mich niemals entschlossen, die Bibel zu lesen, sie zu begreifen, so würde mein Leben ärmer sein. Das sage ich heute, nach nunmehr 68 Lebensjahren.
Aber es ist nie zu spät, mit etwas anzufangen.
Ich habe mit dem Lesen der Bibel begonnen. Ich übertreibe es nicht, nein.
Aber ich gebe zu, es macht Spaß, das ‚Buch der Bücher‘ zu erforschen.
Klar, es ist auch mühsam. Du musst suchen, lesen, Erklärungen für manche Passagen suchen.
Doch das ist es ja, was die Sache so spannend macht.
Und so sehe ich auch den Spruch 2. Mose, 23,20, nämlich die Tatsache, dass du deinen Weg niemals allein gehen musst, weil ein Schutzengel an deiner Seite ist.
Heute beginnt offiziell die Fastenzeit. Ich habe dazu ein Zitat in der Bibel gefunden, das auf mich passt, denn ich will es in den nächsten Tagen ebenfalls versuchen:
„Das aber ist ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast, lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast!
Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg!“
Jesaja 58, 6
Demut ist doch nicht der schlechteste Ratgeber:
Ich lese gern bei Nietzsche nach – man muss nicht alles mögen, was er schreibt, aber dieses Zitat gefällt mir außerordentlich gut, weil es letztlich zu Bescheidenheit und Demut im Leben aufruft:
„Der Mensch mag sich noch so weit mit seiner Erkenntnis ausstrecken, sich selber noch so objektiv vorkommen: zuletzt trägt doch nichts davon als seine eigne Biografie.“
(513, S. 331 (Friedrich Nietzsche, Gesammelte Werke, © 2012 Anaconda Verlag GmbH, Köln; ISBN 978-3-86647-755-1)
WAS VOM TAG HÄNGEN BLEIBT
Was ist haften geblieben – mental und rational?
Wertschätzend kommunizieren, selbst wenn das dein Gegenüber im Tonfall vermissen lässt;
Sich an den Bibelzitaten erfreuen, sie für die eigene Motivation am Tag nutzen; selbst die kleinsten Bibelverse bringen nicht nur Einsichten, sondern rufen in dir auch positive Gefühle hervor;
von der dreijährigen Enkelin lernen, was es heißt, sich einfach zu freuen, ohne Vorbedingung und ohne tiefgründig nachzudenken.
dienstags….
Kurz nach drei Uhr war die Nacht vorbei. Ich bin aufgestanden, habe mich fertig gemacht und Klara gegen halb fünf Uhr morgens zur Arbeit ins Zeitungsviertel gefahren.
Die Straßen waren glatt, die Sicht schlecht und trotzdem haben mich eine Menge Autos überholt. Die Gefahr geht oft nicht von der Straßenglätte aus, sondern davon, dass sich einige nicht den Straßenverhältnissen anpassen.
Kurz vor dem Axel-Springer – Haus bin ich nach rechts abgebogen und habe vorher ein bisschen abgebremst. Hinter mir hupte jemand wie verrückt und drosch sein Auto an mir vorbei, so als wäre er im Einsatz mit Sondersignal.
War er aber nicht. Er war nur ein Drängler.
Was mochte das für ein Mensch sein, der so rücksichtslos fuhr?
Ich will aber nicht ungerecht sein. Wer weiß, vielleicht hatte er einen wichtigen Termin, oder er stand morgens zu spät auf und machte dann auf wichtig vor den anderen.
Früher, ja da war ich genauso. Ich weiß noch, wie ich im Ort zwei Frauen in einem langsam fahrenden Kleinwagen überholte, ins Schleudern kam und gegen einen Mast prallte. Seitdem habe ich Schmerzen an der Halswirbelsäule.
Warum lernt man eigentlich erst, wenn es längst zu spät ist?
An der Tür vor dem Büro stand eine Frau, die Klara und mir zuschaute, wie wir die Taschen auspackten.
Klara wollte anlässlich ihres Geburtstages ein Frühstücksbuffet anrichten und ich habe sie deshalb mit ihren prallen Taschen zur Arbeit gefahren.
„Wieso kommen Sie eigentlich schon vor halb sechs Uhr ins Büro hinein?“, fragte die Frau mit empörter Stimme.
„Die Tür war offen“, sagte meine Frau.
„Dann haben Sie aber sehr viel Glück gehabt“, antwortete die Frau mit spitzem Tonfall.
„Das ist das Glück des Tüchtigen“, sagte ich zu ihr.
„Oh, dann muss ich ja noch ein bisschen mehr arbeiten“, meinte sie pikiert.
„Wahrscheinlich“, antwortete ich, während mir meine Frau böse Blicke zuwarf.
„Musst du denn immer so grob sein?“, fragte mich meine Frau, als wir wieder allein im Fahrstuhl standen.
„Wieso, ich habe in der Tonart geantwortet, wie sie uns begegnet ist.
„Klara mochte keine Konfrontation“, und so hatte ich mal wieder die ‚A….karte‘, obwohl ich alles mit raufgeschleppt hatte, gleich zurückmusste, durch die ganze Stadt hindurch, danach Schnee schaufeln wollte, vor der Tür, und dann? Ja dann würde ich wohl am Schreibtisch einschlafen.
„Du bist zu empfindlich!“, sagte meine Frau mir noch zum Abschied.
Zu grob, zu empfindlich, na gut, ich sagte nichts darauf.
Sie hatte mich noch zurück bis zum Fahrstuhl gebracht, weil sie mir nicht zutraute, dass ich allein den Ausgang fand.
Wahrscheinlich hatte sie sogar recht.
Ich hatte etwas Gutes tun wollen, und kam mir vor wie ein asozialer Rüpel, der auf der Straße die Menschen anmotzte und die Regeln menschlichen Miteinanders missachtete.
Sollte ich mich ändern? Nö, ich wollte so bleiben, wie ich bin – grob eben, ungeschliffen, aber mit viel Herz und Humor ausgestattet, wenn man mich nur ließ.
War ich jetzt schon wie Trump, der in Palm Beach durch sein eigenes Hotel-Restaurant ging und die Gäste stets das gleiche fragte: „Ist das nicht ein großartiges Steak, was Sie gerade verspeisen?“
Und wehe dem, der ehrlich antwortete.
Ich sollte auf die Lippen beißen, das tat zwar weh, aber eben nur mir und nicht meinem Gegenüber.
Faszination Bibel
Ich habe in der Bibel etwas gefunden, was dazu passt, sich besser zu überlegen, was man dem anderen sagt, auch wenn man mit seinem Gegenüber nicht einverstanden ist.
Im Brief des Paulus an die Römer heißt es:
„Jeder von uns gefalle dem Nächsten zum Guten, zur Erbauung.“ (Röm 15, 2)
Das kann ich mir ja mal wieder zu Herzen nehmen – ich bin ja lernfähig, denke ich jedenfalls. Klara sieht das ein wenig anders.
Aber sie hat ja heute noch nicht in die Bibel geschaut, so wie ich – ein kleiner Luxus für mich, denn Klara musste ja arbeiten; ich auch, aber das konnte ich mir einteilen – noch ein kleiner Luxus, das Homeoffice, finde ich.
Glücklich sein im Moment, sofort, wenn sich die Gelegenheit bietet – der große Luxus, den Kinder in sich tragen
Meine Tochter Laura hat mich gerade angerufen. Unsere kleine Enkelin hatte mal wieder einen mittelschweren Bock auf dem Weg zum Kindergarten.
Sie wollte im Schnee spielen. Ich kann sie verstehen, ihre Mutter aber war leicht genervt.
Ich sehe gerade ein Video an, das Laura vor ein paar Tagen gedreht hat und das zeigt, wie Krümel rücklings auf einer Einkaufstüte glückselig einen Berg hinunterschlitterte, in Ermangelung eines Schlittens.
Dieses Glück im Moment zu spüren, es sofort zu ergreifen, das haben uns unsere Kinder voraus.
Warum verlieren wir eigentlich diese Fähigkeit mit dem Erwachsenensein?
Schreib-Alltag:
Ich habe geplant, wann ich welche Charakterskizzen für die einzelnen Protagonisten in meiner neuen Geschichte schreiben will.
Laura, meine Tochter, will, dass ich noch heute damit beginne.
Das gute am Plan ist, du kannst ihn ein wenig schieben. Ich fange Morgen an.
PSALM 13 – FÜR DIE KRAFT CORONA UND LOCKDOWN DURCHZUSTEHEN
Den Tag so zu beginnen, dass du dich auf das freust, was kommt – das ist die beste Motivation für dich, die Dinge mit Energie anzupacken. Das ist nicht so ganz leicht in den Zeiten von Corona und dem damit verbundenen Lockdown.
In Psalm 13 habe ich eine Botschaft gefunden, die mir persönlich Mut macht, mich motiviert, die schweren Zeiten durchzustehen.
Diese Sammlung von gottesdienstlichen Liedern reicht bis in das 2. Jahrhundert v. Chr. zurück und diente als sogenanntes Gesangs- und Erbauungsbuch. (1)
Psalm 13
13,2
Herr, wie lange willst du mich so ganz vergessen?
Herr, wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir
13,3
Wie lange soll ich sorgen in meiner Seele und mich ängstigen in meinem Herzen täglich?
Wie lange soll sich mein Feind über mich erheben?
13,4
Schaue doch und erhöre mich, Herr, mein Gott!
Erleuchte meine Augen, dass ich nicht im Tode entschlafe,
13,5
dass nicht mein Feind sich rühme, er sei meiner mächtig geworden, und mein Widersacher sich freuen, dass ich wanke.
13,6
Ich aber traue darauf, dass du gnädig bist, mein Herz freut sich, dass du so gerne hilfst.
Ich will dem Herrn singen, dass er so wohl an mir tut.
(1) Vgl.:
Stuttgarter Erklärungsbibel mit Apokryphen,
DIE HEILIGE SCHRIFT NACH DER ÜBERSETZUNG MARTIN LUTHERS,
MIT EINFÜHRUNGEN UND ERKLÄRUNGEN; DEUTSCHE BIBELGESELLSCHAFT.
ISBN 978-3-438-01123-7
Neuausgabe mit Apokryphen
© 2005 Deutsche Bibelgesellschaft
Zweite, verbesserte Auflage 2007
10.2016, S.654
WAS VOM TAG HÄNGEN BLEIBT
freitags…
Was ist haften geblieben – mental und rational?
#Schreiben, tagaus, tagein – anstrengend, aber ein sehr befriedigender Job.
Ich mache immer noch zu wenig Sport, da können auch nicht ein paar gymnastische Übungen auf der Terrasse drüber hinwegtäuschen.
Das Leben ist schön, trotz Corona und #Lockdown. Du musst dieses Gefühl nur für dich zulassen.
vormittags….
Ich lese inzwischen bei #Trendsfürdich auf Twitter.
Zum einen gibt es sehr viele kluge und auch humorvolle Beiträge. Zum anderen muss man sich nicht alles antun, was da so steht. Also kann ich mir ruhig treu bleiben, genau das tue ich.
Die Sonne scheint, es ist ein phantastisches Wetter. Ich sitze am Schreibtisch, und ich tue das, was ich immer tue, ich schreibe.
Es ist ein wahnsinnig anstrengender Beruf, aber auch ein sehr schöner. Man muss sich das nur ab und an wieder ins Gedächtnis zurückrufen.
Jede Tätigkeit hat ihre schönen Seiten, du kannst sie entdecken, wenn du es nur willst. Ich will es, jeden Tag.
Ich sitze im Auto, schaue in den Spiegel und denke: Du bist alt und hässlich, aber hey, ich habe einen wahnsinnigen Spaß am Leben.
nachmittags….
Ich war heute wenigstens mal auf der Terrasse und habe ein paar Übungen gemacht.
Die Sonne scheint, das Herz geht auf, ich denke an Urlaub, dann fällt mir wieder der Lockdown ein. Was soll’s – es geht weiter, so oder so.
Ich habe die Texte für die nächsten zwei Wochen geplant. Das war nicht das, was ich wollte, aber es hat sich so ergeben. Das gute Gefühl stellt sich trotzdem ein, denn ich weiß nun, wie die nächsten vierzehn Tage aussehen – Worüber ich schreibe, wie ich es schreibe.
samstags….
Was ist haften geblieben – mental und rational?
#Den Sinn für alltägliche Begebenheiten schärfen, beobachten und für das Schreiben nutzen.
vormittags….
05.00 Uhr. Ich sitze bereits eine halbe Stunde am Schreibtisch und beschäftige mich mit meiner neuen Geschichte ‚Thure aus Schebsand‘.
Ich habe gemeinsam mit meiner Tochter dazu ein ganzes Dorf neu konzipiert.
Das ist nicht leicht, Gott sei Dank kann meine Tochter besser malen. Wir schicken uns die Zeichnungen über WhatsApp hin- und her.
Die Lageskizze ist fertig. Jetzt muss ich sehen, wo ich die einzelnen handelnden Personen wohnen lassen werde, was die Dorfbewohner untereinander verbindet.
Ich bin froh, dass ich so früh aufgestanden bin.
‚Der frühe Vogel fängt eben doch den Wurm.‘ Der Vogel ist jetzt aber müde.
dd1302 – das ist ein Synonym auf Twitter, wo Leute sich über den Bombennacht von Dresden im Februar 1945 austauschen.
Ich bin in Dresden aufgewachsen und habe dort mein Abitur gemacht. Aus den Erzählungen der Kriegsgeneration weiß ich, wieviel Leid dieses Bombardement in der Nacht angerichtet hat.
Die Schlussfolgerung daraus: Europa muss zusammenhalten, ob nun in der EU oder wie Großbritannien jetzt außerhalb, und für den Erhalt des Friedens eintreten.
Das ist keine Selbstverständlichkeit. Einander zuhören, den anderen verstehen, Toleranz zeigen, nicht in Vorurteilen verharren, das alles ist wichtig, wenn man darüber nachdenkt, wie man den Frieden erhalten kann.
abends….
Ich sehe immer wieder aufs Neue, wie wichtig es ist den eigenen Sinn für #alltägliche Begebenheiten zu schärfen und so Stoff für die eigenen Geschichten zu sammeln.
Des Weiteren merke ich bei der Konzipierung meiner neuen Erzählung, wie wichtig es ist, an die eigenen Kindheits- und Jugenderlebnisse zurückzudenken, die Heimat, die eigene Familie mit in die Überlegungen einzubeziehen.
sonntags…
Was ist haften geblieben – mental und rational?
# Am Schreiben dranbleiben, alles erst einmal runterschreiben, dann weitersehen.
Am Vormittag habe ich mich damit beschäftigt, was ich beachten sollte, wenn ich belletristisch erzähle.
Hier zwei Erkenntnisse:
Erstens:
Einen Dialog erfinden, wenn es mal nicht so läuft mit der Schreiberei:
Manchmal da komme ich einfach nicht weiter, mir fällt nichts ein und in dieser Situation stelle ich mir vor, wie ich ein Gespräch führen würde, wie ein Dialog zwischen zwei Menschen aussehen kann. Das hilft ungemein, mir jedenfalls.
Zweitens:
Ich halte viel davon, erst einmal alles runterzuschreiben, was mir einfällt, egal, ob es passt oder eine Formulierung holprig ist. Wenn alles geschrieben ist, dann kann ich sehen, wo noch etwas fehlt, was ich anders schreiben oder ergänzen kann.
montags…
Was ist haften geblieben – mental und rational?
#Keine Ausreden mehr, wenn es darum geht, eine Stunde an der frischen Luft Nordic Walking zu betreiben.
Es ist komisch, Klara arbeitet heute wieder im #Homeoffice und ich kann dadurch eine Stunde länger schlafen, komme aber dadurch schwerer ‚in Tritt‘.
Ich brauche morgens meine klar strukturierten Abläufe – 03.45 Uhr aufstehen, Frühstück machen, 05.30 am Schreibtisch.
Jetzt ist es kurz vor neun Uhr und ich habe fast noch nichts geschafft.
Schreibtraining:
Ich versuche, mir täglich ein bisschen Zeit für das Schreibtraining freizuschaufeln.
Gerade habe ich mir drei Punkte in Erinnerung gerufen, die wichtig sind, wenn es um den Anfang einer Geschichte geht:
Erstens:
Die beste Erfahrung habe ich gemacht, wenn ich bis zum Schluss mit dem Anfang gewartet habe.
Zweitens:
Manchmal bin ich versucht, einen effektvollen Anfang zu finden, ein wirkungsvoller Anfang ist jedoch besser.
Drittens:
Ich liebe beschreibende Anfänge, humorvolle, schockierende Anfänge.
Klara nutzt das erste Mal Skype, um mit ihren Kolleginnen zu kommunizieren.
Sie wird im #Lockdown in der Organisation des #Homeoffices immer besser und hat mit teilweise schon überholt in der Anwendung der Technik.
Ich habe die #BLOG-Beiträge aus der 6. Kalenderwoche zusammengestellt und geordnet – hier die Übersicht:
https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/06/redaktionsplan-kw-06/
mittags…
Ich bin eine halbe Stunde gelaufen – Nordic Walking – das erst Mal seit Weihnachten.
Aber immerhin.
nachmittags…
Ich denke an den nächsten Urlaub an der Ostsee. Ich sehe am Strand die Wellen heranrauschen, wie sie krachend auf den Strand schlagen und das Wasser sich wieder zurückzieht, Möwen schreien, Kinder spielen, bauen Sandburgen mit ihren Vätern.
Ich bin wieder in der Wirklichkeit angekommen – ich glaub‘, ich mach‘ jetzt Schluß.
MEINE REISE IN DIE WELT DER BIBEL – EIN ERSTES RESÜMEE
Aufgeschrieben im August des vergangenen Jahres.
WELCHE HALTUNG BEIM LESEN DER BIBEL EINNEHMEN
Mich von meinen eigenen Gefühlen beim Lesen der Bibel leiten lassen, die Worte persönlich nehmen, sie an meinen Verstand und an mein Herz heranlassen.
Ich taste mich weiter vor, denke darüber nach, wie ich am besten mit dem Lesen dieses biblischen Stoffes anfangen soll.
„Lieber unvollkommen begonnen, als perfekt gezögert“, hat mir mal jemand gesagt.
Da ist was dran. Trotzdem will ich mich natürlich nicht reinstürzen in die unbekannte Materie, sondern mir einen Weg selbst bauen, einen Pfad, auf dem ich entlanggehen kann und wo an den Rändern vielleicht so etwas wie Leitplanken sind, die mich führen.
Ich lese, was Anselm Grün dazu schreibt. Der sollte es wissen, schließlich ist er nicht nur promovierter Theologe, sondern auch praktizierender Benediktinermönch. (Anselm Grün, Die Bibel verstehen, E-Book, ISBN – 978-3-451-33627-0, Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2010, Einladung).
Schon in seiner „Einladung“ zum Buch schreibt er, dass ich mich so fühlen soll, als würde Gott sich mit seinen Worten direkt an mich persönlich wenden.
Also, ich halte ja eine ganze Menge von mir, aber das ist wohl eine Hausnummer zu groß für mich, nämlich so zu tun, als würde Gott sich direkt an mich wenden.
Aber gibt es nicht auch das Gefühl, wo du dich unter Tausenden von Leuten befindest, auf der Bühne vor dir jemand redet und du denkst: „Donnerwetter, der schaut nur mich an, und meint wahrscheinlich auch mich?“
Und schon fängst du an, ihm zustimmend zuzunicken, ihm Mut zu machen, dass er etwas ganz Wichtiges von dort oben sagen würde.
Oder ich lese gerade das Buch des Extremsportlers Jan Frodeno.
Wenn er davon berichtet, wie hart es ist, sich jeden Tag zu überwinden, die Härte des Trainings auf sich zu nehmen, dann antworte ich ihm im Stillen: „Du, ich kenn‘ das, wenn ich morgens an der Bizepsmaschine sitze und ‚Null Bock‘ habe, anzufangen, aber ich fange trotzdem an.“
Solche Sachen sage ich zu mir und denke hinterher: „Na mein kleiner Dicker, wenn der deinen Bauch sehen würde, der würde dir kein Wort glauben.“
Egal, so jedenfalls muss das funktionieren mit dem persönlichen Wort, das nur an dich gerichtet ist.
Jedenfalls ist das eine der drei Haltungen, die der Benediktinermönch empfiehlt beim Lesen der Bibel einzunehmen. (Vgl. ebenda).
Außerdem empfiehlt er, „die Worte oder Bilder für mein Leben und als Bilder für Gottes Wirken an mir zu verstehen.“ (Vgl. ebenda)
Damit kann ich mich gut anfreunden.
Ich habe mal Jemandem gesagt, der mich gefragt hat, warum ich nicht an Gott glaube, dass ich vor allem an mich glauben würde.
In dem Fall wäre ja Gott in mir.
Damit kann ich leben, das ergibt Sinn für mich. Gott ist nicht nur über, er ist vor allem in mir.
Also kann ich seine Worte direkt auf mein ganz praktisches Leben beziehen, Kraft daraus ziehen. Nicht schlecht. Gefällt mir.
Und eine dritte Haltung beschreibt Anselm Grün so: „Die Worte der Bibel sind Worte des Lebens. Die Worte wollen… einladen, barmherzig und freundlich mit mir umzugehen.“ (Vgl. ebenda)
Da kann ich gar nicht anders, als zuzustimmen.
DIE FASZINATION WÄCHST
Je mehr ich mich an die unbekannten Texte herantaste, umso mehr üben sie einen Sog auf mich aus.
Mein Vater hat mich ein Leben lang anders erzogen, nämlich nicht an Gott zu glauben. Als ich einmal in Dresden nach Hause kam und ihm berichtete, dass ich mit einem Pfarrer gesprochen hätte, und ihn gefragt hatte, ob ich auch mal auf der Kanzel stehen könnte, da ist er bald ausgerastet.
Ich bin dann noch einmal in die Kirche gegangen, habe mich umgeschaut, zugehört. Aber das war’s schon.
Im vergangenen Jahr, da war mein Vater schon todkrank, er lag quasi auf dem Sterbebett, ausgerechnet in einem katholischen Krankenhaus.
„Die sind hier so gut zu mir, so freundlich und entgegenkommend, das glaubst du nicht“, sagte er zu mir.
Das Wort „barmherzig“ hätte hier gepasst, aber das widerstrebte ihm, es in den Mund zu nehmen.
DAS ERSTE KONSPEKT AUS DER STUTTGARTER ERKLÄRUNGSBIBEL
DIE REISE IN DIE BIBELWELT BEGINNT
Gestern war mein erster Urlaubstag und ich habe ihn damit begonnen, dass ich mich in die Bibel vertieft habe; besser in die ‚Stuttgarter Erklärungsbibel‘, die Luthers Bibelübersetzungen und Erläuterungen dazu enthält.
Es wird wohl mein letztes großes Projekt sein, dass ich auf diesem Erdball beginne, besser auf meiner kleinen Scholle, auf der ich mich befinde.
Ich will mich geistig nicht einengen, nicht abhängig sein von irgendwelchen Glaubenssätzen.
Und genau deshalb glaube ich daran, dass ich die Bibel lesen muss.
Werde ich dadurch gläubig?
Wohl nicht. Kann ich danach an Gott glauben?
Wohl kaum. Kann ich glauben, dass Gott in mir ist. Naja, schon eher.
Ich weiß nicht, wohin mich die Reise führen wird, aber ich finde sie enorm spannend.
Ich werde es ohne Hilfe nicht schaffen. Mein schönstes Geburtstagsgeschenk in der vergangenen Woche war die ‚Stuttgarter Erklärungsbibel‘.
Sie soll mir helfen, die oft schwierigen Zusammenhänge zu verstehen, damit ich so nah wie möglich an das Bibelwort herankomme.
Ich schreibe mit Tinte und Papier, besser, ich konspektiere mit der Hand, wenn es schwierig wird.
Ich weiß noch, wie ich das ‚Kapital‘ studiert habe. Die meisten, die darüber reden, haben es nie gelesen. Auch im Osten nicht. Ich habe mich da durch die vier Bände gequält.
Ich weiß also, welches Werk Marx da geschaffen hat, und wo er geirrt hat. Das ist etwas ganz anderes, als nur aus irgendeiner vermeintlichen ideologischen Ecke seinen ‚Senf‘ dazuzugeben, ohne wirklich zu wissen, worüber man spricht.
Ich will das Wort der Bibel auf mich wirken lassen und sehen, was ich damit anfangen kann.
Später kann ich es immer noch einordnen, ablehnen oder es endgültig zu lassen.
Klar, ich werde es nicht schaffen, alles zu verstehen, die geschichtlichen Zusammenhänge begreifen, die vor über 1000 Jahren aufgeschrieben wurden. Aber ehrlich, das macht es doch so interessant.
Das treibt mich, es zu erforschen und für meine Lebensphilosophie anzuwenden.
BEITRÄGE IN DER 7. KALENDERWOCHE 2021
BEITRÄGE IN DER WOCHE VOM 15.02. bis 21.02.2021
MONTAG, 15.02.2021 ALLTÄGLICHES (80) FASZINATION BIBEL Was ich der Bibel als Motivation für die Woche entnehme https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/15/alltaegliches-80/
DIENSTAG, 16.02.2021 ALLTÄGLICHES (81) WAS VOM TAG HÄNGEN BLEIBT Eindrücke vom Tag – kurz und bündig https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/16/alltaegliches-81/
MITTWOCH, 17.02.2021 ALLTÄGLICHES (82) FASZINATION BIBEL Was ich der Bibel als Motivation für den Tag entnehme https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/17/alltaegliches-82/
DONNERSTAG, 18.02.2021 SCHREIB-ALLTAG (36) Erfahrungen aus dem Schreiballtag, niedergeschrieben vor zwei Jahren, heute überarbeitet und aktualisiert https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/18/schreib-alltag-36/ ALLTÄGLICHES 84 WAS VOM TAG HÄNGEN BLEIBT https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/18/alltaegliches-84/
FREITAG, 19.02.2021 ANNA IST DEMENT (108) https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/19/anna-ist-dement-108/
SAMSTAG, 20.02.2021
REDAKTIONSPLAN (KW 08)
PLANUNG BEITRÄGE FÜR WOCHE VOM 22.02.-28.02.2021
MIT DER BIBEL IN DIE NEUE WOCHE
Weisheitsliteratur, Weisheit – wie wichtig ist das noch heutzutage?
MIT DER BIBEL IN DIE NEUE WOCHE
AUDIO – BEITRAG
FÜR PETER BEGANN DAS NEUE JAHR, WIE DAS ALTE JAHR AUFGEHÖRT HATTE – MIT NICHTSTUN
WAS BISHER WAR: Neujahr war vorüber und Peter hatte sich darüber gefreut, dass er mit Klara einen ruhigen Silvesterabend verbringen konnte. Das alles hatte zwischendurch die Züge einer Trauerfeier angenommen, aber aufkommende Depressionen wurden mit ‚Rotkäppchen-halbtrocken‘ niedergerungen. Klara gratulierte am nächsten Tag Anna und die bedankte sich artig, obwohl Klara den Gedanken nicht loswurde, dass Anna gar nicht den Unterschied zwischen 2020 und 2021 ausmachen konnte.
Neujahrsmorgen. Peter und Klara saßen beim Frühstück. Peter referierte darüber, was er alles Großartiges in 2021 leisten wollte, während Klara dabei die Augenbrauen hochzog und tief seufzte.
Nach dem Frühstück schob auch Peter die Gedanken an schweißtreibende Leistungsstunden weit von sich, schmiss sich auf die Couch, fuhr die Beinauflage hoch.
Er fühlte sich wie in der Kommandozentrale, als er die Fernbedienungen in die Hand nahm und sich einen Film in Netflix aussuchte.
Noch konnte er frei entscheiden. Also durchsuchte er schnell die Thriller, in denen es um Drogen, Serienkiller und Kriegsfilme ging.
Peter liebte es vor allem, sich Filme anzuschauen, die vom Einsatz der Navy Seals handelten.
Er war dann mittendrin im Geschehen. Und während die Spezialkräfte im Film einen Berg hochschnauften überlegte Peter, ob er sich mal auf die andere Seite der Couch bewegen sollte.
„Das ist doch jetzt nicht dein Ernst“, ertönte Klaras Stimme hinter seinem Rücken.
„Mein voller Ernst. Bist du etwa schon in der Küche fertig?“
„Du bist so faul, dass du immer runder wirst“, sagte Klara jetzt.
„Geh laufen!“, sagte sie noch.
„Ja, mach ich, aber nicht mehr heute. Da müssen Vorbereitungen getroffen werden, mit den Stöcken und so.“
Peter schaute unentwegt in den Fernseher, wo die Spannung zum Greifen war.
„Dann schalte jetzt wenigstens den Fernseher um“, sagte Klara.
Peter tat so, als hätte er nichts gehört. Er konnte nicht verstehen, dass Klara so unsensibel war.
Schließlich griff er doch zur Fernbedienung auf schaltete auf „Bares für Rares“ um.
Der Moderator betörte gerade mit seiner tiefen Stimme eine Frau, die Mitte 70 Jahre alt war.
„Gundula, du siehst bezaubernd aus“, hörte Peter noch, während er sich schnell weiter durch die Programme klickte.
„Was willst du denn sehen?“, fragte er Klara, während er sich unbeirrt weiter durch das Programm surfte.
„Na, das eben war doch nicht schlecht“, begehrte jetzt Klara auf.
„Schlecht war das nicht, nur mir wird schlecht, wenn ich es weiter ansehen muss.“
„Dann mach bitte ‚Bettys Diagnose‘ an.
Peter atmete tief durch. Er klickte in der Mediathek die Serie an, legte die Fernbedienung auf den Tisch und erhob sich, um schweren Herzens an seinen Schreibtisch zu gehen.
„Wieso bleibst du nicht unten?“, fragte Klara ihn.
„Ich kann mir das nicht leisten, den ganzen Tag Serien zu schauen“, sagte Peter.
„Ach, und deine Kriegsfilme zählen nicht dazu?“
„Nein, das ist Geschichte, Politik, Weiterbildung, einfach den Blick schärfen für die Welt, wie sie wirklich ist“, sagte Peter nun kurz angebunden.
„Die Hauptsache, du erzählst später nicht diesen Quatsch, wenn Krümel bei uns ist“, sagte Klara.
„Nein, die werde ich für ‚Western‘ begeistern und dann schauen wir unentwegt ‚Winnetou‘, vom ersten bis zum letzten Teil und dann wieder von vorn.“
„Das werden wir ja sehen“, antwortete Klara.
„Wahrscheinlich werden wir die Filme nicht sehen, weil du dagegen bist“, brummte Peter leise, während er sich die Treppe zum Schreibtisch hochschleppte und sich seine Laune mit jeder Stufe, die er erklomm, verschlechterte.
Mehr lesen: https://uwemuellererzaehlt.de/anna-ist-dement/
DIE SPRÜCHE SALOMOS
Es ist doch immer wieder spannend in der Bibel zu blättern und zu staunen, wieviel Alltagsweisheiten dort verborgen sind. Zum Beispiel in den Versen 16 und 17 im Kapitel 25 der Sprüche Salomos.
(Spr 25, 16-17)
Vers 16:
Findest du Honig, so iss davon nur, soviel du bedarfst, dass du nicht zu satt wirst und speist ihn aus.
Vers 17:
Halte deinen Fuß zurück vom Hause deines Nächsten; er könnte dich satt bekommen und dir kram werden.
In der Stuttgarter Erklärungsbibel heißt es dazu: „Die Verse 16 und 17 gehören zusammen.
„Zu häufigen Besuch wird man leid wie zu viel Honig daraus, darum: Mach dich rar!“ (1)
‚Die Dosis macht das Gift‘ – das würde man wohl heute umgangssprachlich sagen.
(1)
Stuttgarter Erklärungsbibel mit Apokryphen, Die Heilige Schrift nach der Übersetzung Martin Luthers, mit Einführungen und Erklärungen; Deutsche Bibelgesellschaft. ISBN 978-3-438-01123-7, Neuausgabe mit Apokryphen © 2005 Deutsche Bibelgesellschaft zweite, verbesserte Auflage 2007, 10.2016, S. 795.
WÜNSCHE FÜR 2021 – IN DER BIBEL BIN ICH FÜNDIG GEWORDEN
Im Brief an die Hebräer heißt es: „…und lasst uns aufeinander Acht haben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsere Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht.“ (Brief an die Hebräer, Bekenntnis der Hoffnung, Hebr 10.24-25)
Man könnte hier viel zu schreiben, zum Beispiel, nicht einfach den Tag an sich vorbeiziehen lassen, sondern bewusst den Moment wahrnehmen und genießen, auf den Menschen neben dir achten, sich für ihn interessieren, ehrlich und einfühlsam.
Aber es ist besser, wenn man sich dem Original widmet, es auf sich wirken lässt.
In diesem Sinne: Ein gutes Jahr 2021!
RUMPFBEUGEN AM GESCHIRRSPÜLER
Der Wecker klingelt, wie immer viel zu früh.
Irgendwas ist komisch, denke ich. Ich setze mich gerade aufs Bett und dann fällt es mir ein.
Ich werde heute nicht ins Fitness-Studio fahren. Ich komme dem Lock-down zuvor.
Klara hätte es gern gesehen, dass ich noch einmal mit reingefahren wäre, denn sie muss nun morgens wieder auf die Bahn umsteigen.
Ich nehme mir vor, zwischendurch ein paar Übungen zu machen, wenigstens vom Schreibtisch aufzustehen, Arme und Beine zu lockern.
An der Rückseite der Tür zum Arbeitszimmer klebt ein großes Plakat, auf dem Übungen abgebildet sind, die ich machen kann, ohne dass ich groß Geräte brauche.
Habe ich das getan? Nein.
Doch eine Sache war dafür gut: Ich habe drei Säcke mit Grünzeug aus dem Garten zur Abfallstation gebracht.
„Wer weiß, ob die nächste Woche noch aufhaben“, schiesst es mir durch den Kopf.
„Sollte ich die Blätter auf dem Rasen auch noch zusammenhaken und mit in einen der Säcke stopfen? Das wäre ja auch sowas wie Gymnastik“, denke ich bei mir.
Ich schaue auf die Blätter, dann auf die Säcke und schließlich auf den Schuppen, wo die Harke stand.
„Kommt gar nicht in Frage, es reicht, wenn ich die Säcke hier wegfahre, schließlich hast du danach noch zu arbeiten“, sage ich in strengem Ton zu mir selbst.
Ich hieve die Säcke in den Wagen und fuhr in Richtung Abfallentsorgung los.
Als ich ankomme, steht eine Mitarbeiterin auf dem Hof, schaut mir beim Aussteigen zu und fragt schließlich: „Wie viel Säcke sind es?“
„Es sind vier“, sage ich.
„Wieso vier? Hier hinten sind nur drei“, entgegnet sie, nachdem sie in das Innere des Wagens geschaut hat.
„Der größte und der dickste Sack steht vor Ihnen“, sage ich trocken und beobachtete, wie sie sich vor Lachen ausschüttete.
„Ach ich liebe Ihren Humor“, meint sie und nahm wortlos den Euro Trinkgeld an, den ich ihr zusteckte.
„Ja, wir werden demnächst nicht viel zu lachen haben“, meine ich und sie nickt stumm.
Ich steige ins Auto und nahm mir vor, am nächsten Tag mit einer Übung zu beginnen, die auf dem Plakat an der Rückwand der Tür zum Arbeitszimmer abgebildet ist.
Aber morgen ist Freitag und da hantiere ich doch immer mit dem Staubsauger und schüttele vorher die Teppiche aus. Seit Neuestem wische ich auch noch die Treppen zum krönenden Abschluss.
Klara findet zwar, dass ich den Lappen zu nass mache und die Holzstufen darunter leiden, aber solche Feinheiten kann ich nicht auch noch berücksichtigen.
Ich bin wieder zuhause angekommen.
„Ich werde mir mal einen Tee machen und mich danach erneut an die Arbeit begeben“, denke ich.
Während ich das Wasser in den Teekessel fülle, sehe ich, dass die roten Lampen an der Spülmaschine leuchten.
„Verflucht, auch das noch!“, brumme ich vor mich hin.
Ich kippe die Klappe der Spülmaschine nach vorn und hebe mit einer Hand den Behälter raus, in dem das Besteck aufbewahrt wird. Eine Gabel hakt sich an einem Kuchenteller fest und hebt den mit an. Ich fluche, beuge mich nach unten, um die Gabel zu befreien.
„Verdammt, ich komme hier im Home Office aber auch zu gar nichts“, denke ich.
Und dann muss ich mich immer und immer wieder nach unten beugen, um das Geschirr herauszunehmen.
Als es geschafft ist, seufze ich erleichtert auf. Ich werde Klara von meinen Heldentaten nachher berichten. Aber die wird wohl wieder nur die Augenbrauen nach oben ziehen und nichts sagen.
Naja, wenigstens habe ich doch noch ein paar Rumpfbeugen gemacht. Der Anfang ist getan.
Mal sehen, was morgen wird. Wahrscheinlich wird es wieder wie heute.
WAS MICH AM SCHREIBEN ÜBER DEN ALLTAG BEGEISTERT (TEIL 1)
SCHREIB – ALLTAG (1)
Ich schreibe schon lange, eigentlich schon mein ganzes Leben.
Aber zum Geschichtenerzählen komme ich erst so richtig in letzter Zeit, und da bin ich auch noch ganz am Anfang.
Ich schreibe vor allem Geschichten, die mit dem Alltag zu tun haben.
Bin ich deshalb ein Schriftsteller?
Nein, sicher nicht.
Aber ich muss mich natürlich trotzdem an die Regeln des Schreibens halten, und deshalb muss ich sie mir auch aneignen. Auf jeden Fall ist das ein stetiger Prozess des Lernens, Übens und Schreibens.
Mehr und mehr stelle ich mich dabei den Anforderungen an das belletristische Schreiben. Das ist für mich wie ein Abenteuer, eine Reise in ein unbekanntes Land.
Ich schreibe in dieser Rubrik darüber, was mir am Alltag ‚über den Weg läuft‘, wie ich es verarbeite, und , wie ich das Handwerk des Schreiben trainiere und was es mir bringt.
Ich will dem Leser Menschen aus dem Alltag näherzubringen, ihre Konflikte, ihre Hoffnungen, Sehnsüchte und die Schwierigkeiten zeigen, mit denen sie in ihrem Umfeld zu tun haben.
Mich reizt das Banale, das, was wir am Tag erleben, eben das, was wir oftmals nicht aufmerksam genug hinterfragen.
Dabei gibt es viel mehr schöne Dinge als hässliche Erlebnisse im Alltag, humorvolle Episoden, die es lohnt, festzuhalten.
Sicher ist es ja auch interessant, quasi den Weg des Schreibens zu dokumentieren – mein handwerkliches Verständnis davon, die Erfolge und Niederlagen, die Fehler und vor allem die Motive, warum ich weitermache.
Schreiben und verwerfen, wieder schreiben, lesen und dann wieder schreiben. Eintönig?
Ja, irgendwie schon. Anstrengend? Und wie.
Trotzdem: Es bleibt faszinierend.
DRAUFGÄNGER
ALLTÄGLICHES-2020.04.08
ALLEIN MIT MEINEN INNEREN STIMMEN
Draufgänger - einer meiner Protagonisten, meiner inneren Stimmen, die meine Gedanken wiedergeben und mich zum Handeln antreiben, oder mich auch davon abhalten.
Meine Handlungen, Gespräche und Emotionen, die von meiner inneren Stimme angestoßen wurden, haben oftmals etwas bewegt – mal zum Positiven, und oft auch sind sie über das Ziel hinausgeschossen.
„Guten Tag“, spricht eine junge Frau mich vor dem Einkaufsmarkt im Dorf an, als es noch kein Kontaktverbot gab.
„Kennen Sie mich?“, fragte sie weiter, nachdem sie meinen etwas ratlosen Gesichtsausdruck bemerkte.
„Ach, ja, ja“, sagte ich schnell, obwohl die Frau bereits zu einer weiteren Erklärung angehoben hatte.
Eine meiner drei inneren Stimme, genauer der Draufgänger hatte sich nämlich bereits in meine Gedankenwelt eingemischt und gezischt: Mensch, das ist doch die, die mal mit ihrem Mann in deiner Nähe gewohnt hat.
Und weiter: Frag‘ sie doch, wie es ihr geht, ob sie noch als Managerin arbeitet und ob sie überhaupt weiterhin zwei Dörfer weiter wohnt?
„Ja, wir leben noch in Klosterfelde und fühlen uns dort sehr wohl“, sagte sie schließlich.
„Ich arbeite ja als…“,
„Ich weiß, Sie sind immer noch Managerin“, unterbrach ich sie abrupt.
„Ich kenne das ja von mir, als ich noch in der Unternehmensberatung war und mein Büro faktisch im Flugzeug eingerichtet hatte“, redete ich munter weiter, und zudem sehr laut, sodass sich die Leute, die an uns vorbeiliefen, umdrehten.
Draufgänger stachelte mich zur nächsten Frage an:
„Ist es denn für Sie auch so stressig?“
„Oh ja“, hob sie wieder an.
„Naja, ich bin froh, dass ich nun im Homeoffice arbeite“, unterbrach ich sie erneut.
Also, ich glaube, es reicht jetzt, dass du dich laufend einmischst, unterbrach nun der Sensible, meine zweite innere Stimme, die erste Stimme, den Draufgänger.
Kannst du dich nicht wenigstens ein bisschen, in die Gefühlswelt der Frau hineinbegeben? Merkst du nicht, dass sie darauf brennt, dir etwas von sich mitzuteilen, darüber, wie es ihr ergangen ist?
Kann schon sein, brummte Draufgänger.
Wieso braucht mein Herr und Gebieter dich überhaupt, du Heulsuse, schob Draufgänger noch nach.
„Jetzt ist genug, der Sensible hat vollkommen recht, beendete ich das Gezänk meiner inneren Stimmen.
Sich selbst kennen ist die Voraussetzung dafür, andere Menschen zu kennen und zu charakterisieren.
Mehr lesen:
2021: https://uwemuellererzaehlt.de/mein-freund-der-alltag/alltaegliches-2021/
2020: https://uwemuellererzaehlt.de/mein-freund-der-alltag/alltaegliches-2020/
2019: https://uwemuellererzaehlt.de/mein-freund-der-alltag/alltaegliches-2019/
2018: https://uwemuellererzaehlt.de/mein-freund-der-alltag/alltaegliches/
SCHREIBEN IN ZEITEN VON CORONA
Das Schreiben in der kontaktarmen Zeit von Corona kann ich auch als Chance begreifen.
Die Bilder im Fernsehen über das Fortschreiten der Pandemie jagen mir einen Schauer über den Rücken.
Ich weiß, dass es kaum ein Entrinnen gibt, auch für mich nicht. Und trotzdem, ich hoffe, dass ich wenigstens glimpflich davonkomme. Das wünsche ich meiner Frau, meiner Tochter, meiner Enkelin, im Grunde genommen allen Menschen. Einfach, dass es irgendwie an uns vorüberzieht.
Aber wird es so sein? Mein Bauchgefühl sagt mir das Gegenteil.
Was soll ich tun? Nur am Schreibtisch sitzen und darüber philosophieren?
Nein. Ich ordne mein Leben neu, gedanklich jedenfalls.
Ich will weiterschreiben. Es gehört einfach zu mir dazu.
Gestern Abend, da lag ich auf der Couch und ließ mich von einem mittelklassigen Thriller berieseln.
„Eigentlich brauchtest du doch nur noch ein wenig Sport machen, lesen und das Schreiben ganz wegfallen lassen. Dafür gehst du eben arbeiten, aufwischen zum Beispiel und das reicht dann.“
Ich finde den Gedanken gut. Und ein paar Stunden hält sich diese Stimmung auch. Aber dann schlägt sie wieder um.
Was will ich wirklich? Was macht mein Leben aus?
Es ist genau das, worüber ich sehr oft fluche, nämlich das Schreiben.
Wie kann ich das attraktiver gestalten, was gibt es für Chancen, trotz der Corona-Krise, oder gerade wegen ihr?
BELLETRISTISCHES SCHREIBEN IM FOKUS
Ich werde mich auf das belletristische Schreiben konzentrieren. Etwas Anderes kann ich jetzt ohnehin nicht tun.
Also schreibe ich, Blogbeiträge, Texte für E-Books.
Ich merke immer stärker, dass ich noch nicht fokussiert genug an die Sache herangehe.
Bisher habe ich überlegt, wie ich dem Leser gefallen kann.
Die großen Marketingexperten sagen dir das.
„Interessiere dich für deine Zielgruppe, schreibe darüber, was sie interessiert.“
Das habe ich nun lange genug gemacht. Obwohl ich auf Keywords bei der Recherche geachtet und mir Themen gesucht habe, die leserfreundlich sind, hat das alles nichts genützt.
Jetzt in dieser aktuellen Zeit werde ich mich neu aufstellen.
Zum einen mache ich mich nicht mehr abhängig davon, ob ich ein E-Book verkauft bekomme oder nicht.
Und: Ich schreibe ausschließlich kleine Geschichten, die aus dem Alltag sind, so wie ich es schon längst wollte.
Wie ich das nun wirklich mal intensiver voranbringe, darüber denke ich im nächsten Beitrag nach.
Mehr lesen:
MEINE INNEREN STIMMEN SIND WIEDER DA
PROBEZEIT IST VORBEI
Wie mich ‚KeinBock‘, ‚DerBeißer‘, ‚JammerLappen‘ und ‚DerPlaner‘ versuchen zu beeinflussen.
Es ist mal wieder soweit. Ich muss aufstehen und mit mir meine inneren Stimmen. Ich habe ihnen neue Namen gegeben.
Ich weiß nicht, wieviel Stimmen oder Protagonisten es am Ende sein werden.
Heute Morgen sind es jedenfalls ‚KeinBock‘, ‚DerBeißer‘, ‚JammerLappen‘ und ‚DerPlaner‘.
KeinBock ist grundsätzlich gegen alles, hat nicht wirklich zu etwas Lust. So wie heute Morgen, als der Wecker des Handys anfing Krach zu machen.
„Warum?“, fragte KeinBock.
„Darum!“, sagte DerBeißer, wie immer mit leicht verkniffenem Gesicht.
„Los, heb deinen Hintern aus dem Bett“, schnaufte er noch.
Das erinnerte mich an meine Marinezeit, als morgens die Trillerpfeife ertönte und der Maat vom Dienst schrie:
„Reise, Reise, nach alter Seemannsweise, ein jeder weckt den Nebenmann, der letzte stößt sich selber an.“
„Ich kann nicht so früh aufstehen, ich bin Rentner“, versuchte JammerLappen zaghaft einzuwenden.
„Heul‘ woanders, du arbeitest ja auch noch und da willst du gar nichts davon wissen, dass du Rentner bist, such‘ dir nicht immer die Rosinen raus.“
„Lass ihn doch mal in Ruhe, er muss sich erst einmal zurechtfinden und entscheiden, ob die Energie ausreicht, damit er endlich aufsteht“, murrte KeinBock.
„Schwing‘ doch die Beine erst einmal aus dem Bett und dann sitzt du auf jeden Fall schon mal. Dann hockst du so ein bisschen, kannst ja mit JammerLappen gemeinsam noch ein wenig herumheulen und danach stehst du mit einem Schwung auf“, sagte DerBeisser.
Jetzt mischte sich DerPlaner ein: „Komm, mach schnell. Du musst noch den Kaffee kochen, die Wasserflasche füllen. Außerdem habe ich gerade den Zeitungsmann gehört. Wie ich dich kenne, willst du auch noch einen Blick in die Zeitung werfen, damit du nachher im Auto schön wieder Klara die Ohren vollsülzen kannst.“
Ich hatte genug von dem Summen im Ohr, schwang mich aus dem Bett, rückte die Bettdecke zurecht, knipste das Licht an und schlurfte ins Bad, um mir erst einmal ein paar Wassertropfen in die Augen zu schmieren und einen kalten Schwapp ins Genick. Danach war ich etwas munterer.
Der Tag hatte unwiderruflich begonnen, egal, was die Stimmen mir noch einflüstern wollten.
GESPRÄCHE MIT EINER PRIMA BALLERINA
GESPRÄCHE – 2019.08.28
A VERY NORMAL DAY BEGINS
Monday, May 13, 2019.
Iana’s pregnancy was coming to an end, but she was feeling fine. Her stomach was growing and it felt very hard but this didn’t bother her at all.
„I’m going to training today.“ she called to Marian, who was coming down the stairs and heading to the kitchen.
„Hm,“ he grunted, „he was not capable of anything more at that time of day. The day had just begun and Marians‘ batteries had not yet started up.“
„I want to move, not just sit here.“ Iana told him, while Marian was busy in the kitchen.
„But won’t it be too much for you? The contractions can start at anytime.“ Marian replied, looking at Iana’s stomach.
„Oh, it’s alright.“ she replied. Though she was constantly wondering when it was finally going to be time to give birth. Iana, Marian and Marley, could hardly wait for little William to finally arrive.
After training Iana still felt good and later in the afternoon, she even felt like sweeping the terrace. For some reason, she couldn’t let herself rest. She wanted to clean everything in the house.
„I can help you.“ she told Marian as he plucked weeds. She jumped up and grabbed the broom.
Afterwards she accompanied her son Marley to piano lessons together with Marian.
After piano lessons, they all went to a fast food restaurant together.
„I want to drink Cola.“ Marley said as they all sat down. „You know, that not only makes you fat but after you drink it you can not sleep all night.“ Marian warned his son.
Marley was just ten years old and a very bright boy for his age. „That doesn’t matter, I can stay awake and make videos telling my stories.“ he responded quickly.
„Think of Mr. Müller and his big belly. Do you want to look like that? „Marian joked.
„Papa, then I would have to drink whole truckloads of Cola.“ Everyone at the table was smiling.
„I want to try a Cola too.“ Iana said suddenly.
„Hopefully it will be good for you in your condition.“ Marian said.
„Yes, it will be fine.“ Iana replied, dipping a french fry into the spicy sauce.
It was nice to sit in the restaurant, to laugh and enjoy the three of them being together. Soon, there would be four, and quietly, little William was already sitting at the table.
Iana felt good after the meal. Hopefully the food and lightheartedness would help to start her labour.
„Mama, do you want to play Lego?“ Marley asked his mother when they arrived back home.
Iana agreed and Marley got the blocks out.
Meanwhile, Marian mowed the lawn in the garden.
Suddenly, Iana noticed that she was losing water.
Could this be the beginning of labour?
For a week, Iana had tried everything, but the contractions did not materialize, nothing happened. Could the Cola and spicy sauce have been the triggers?
„Marley, I think it’s starting.“ Iana shouted.
„No, no, please, not today!“
Marley looked at his mother. His face expressed panic.
He was worried about his mother, but he was also thinking about himself.
The next day he had a bycicle test and he really wanted to go. Also, he didn’t want his brother to be born on the 13th because that brings bad luck. Marley was desperate and at a loss.
Iana felt the amniotic fluid running out of her.
„I’ll go take a bath and then apply a little make-up.“ she said, seeming calm and balanced as everything around her became hectic.
Link to the english version: https://uwemuellererzaehlt.de/2019/08/28/the-little-william-is-here-1/
Montag, 13. Mai 2019. Iana ging es gut, und das obwohl sich scheinbar die Zeit ihrer Schwangerschaft dem Ende zuneigte. Ihr Bauch war immer weitergewachsen und jetzt fühlte er sich sehr hart an. Doch sie fand das nicht schlimm.
„Ich gehe heute zum Training“, rief sie Marian zu, der gerade die Treppe herunterkam und auf die Küche zusteuerte.
„Hm“, brummte der. Zu mehr war er zu der Tageszeit noch nicht fähig. Der Tag hatte ja gerade angefangen und Marians ‚Batterien waren noch nicht hochgefahren‘.
„Ich will mich bewegen, nicht nur hier herumsitzen“, sagte Iana zu ihm, während Marian in der Küche hantierte.
„Aber wird das nicht zu viel für dich? Es kann jeden Augenblick losgehen, mit den Wehen“, antwortete Marian und schaute auf Ianas Bauch.
„Ach, das geht schon“, entgegnete sie. Dabei stellte sie sich gerade in den letzten Tagen immer wieder die Frage, wann es nun endlich soweit war, und es losging mit der Geburt. Iana, Marian, Marley, sie alle konnten es kaum noch erwarten, dass der kleine William auf die Welt kam.
Nach dem Training fühlte sich Iana immer noch gut.
Später, es war bereits nachmittags, da verspürte sie Lust, die Terrasse zu fegen. Irgendwas ließ sie nicht zur Ruhe kommen. Sie wollte putzen, alles im Haus saubermachen.
„Ich kann dir helfen“, sagte sie zu Marian, während der Unkraut zupfte. Sie sprang auf und griff sich den Besen.
Anschließend begleitete sie noch gemeinsam mit Marian ihren Sohn Marley zum Klavierunterricht.
Nach dem Klavierunterricht gingen sie alle zusammen in ein Fastfood-Restaurant.
„Ich möchte Cola trinken“, rief Marley gleich, als sie sich alle hingesetzt hatten.
„Du weißt schon, dass das nicht nur dick macht und du außerdem die ganze Nacht nicht schlafen kannst“, mahnte Marian seinen Sohn.
Marley war gerade mal zehn Jahre alt und für sein Alter ein sehr aufgewecktes Kerlchen, und nicht auf den Mund gefallen.
„Macht nichts, dann kann ich nachts weiter meine Geschichten per Video erzählen“, entgegnete er schlagfertig.
„Denk an Herrn Müller und seinen dicken Bauch. Willst du auch mal so aussehen?“, scherzte Marian.
„Papa, dann müsste ich ja ganze Lastzüge voller Cola leer trinken und zu Weihnachten könnte dann nicht wie gewohnt ein festlich geschmückter Coca-Cola – Zug zu den Kindern fahren, so wie jedes Jahr.“
Alle schmunzelten am Tisch.
„Ich will auch eine Cola probieren“, sagte Iana plötzlich.
„Hoffentlich bekommt sie dir in deinem Zustand“, meinte nun Marian.
„Ja, das geht schon“, antwortete Iana und tunkte eine Pommes frites in die scharfe Sauce.
Es war schön, im Restaurant zu sitzen, zu lachen und die Gemeinsamkeit zu dritt zu genießen.
Bald würden sie zu viert sein, und im Stillen saß der kleine William bereits mit am Tisch.
Iana fühlte sich gut nach dem Essen. Und doch sollte diese Leichtfertigkeit beim Essen mit ihre Geburtswehen beschleunigen.
„Mama, wollen wir Lego spielen?“, fragte Marley seine Mutter, als sie wieder Zuhause angekommen waren.
Iana war einverstanden und Marley holte die Steine raus.
Marian mähte indessen im Garten den Rasen.
Plötzlich bemerkte Iana, dass bei ihr Wasser austrat.
Sollte das der Beginn der Geburtswehen sein?
Eine Woche lang hatte Iana alles versucht, aber die Wehen setzten nicht ein, es passierte nichts.
Und die Cola und die scharfe Sauce, waren sie jetzt der Auslöser für all das?
„Marley, ich glaub‘, es geht los“, rief Iana.
„Nein, nein, bitte nicht, noch nicht heute!“
Marley schaute seine Mutter an. Sein Gesicht drückte Panik aus.
Er hatte Angst um seine Mutter. Aber er dachte auch daran, dass am nächsten Tag die Fahrradprüfung für ihn anstand, und die wollte er unbedingt ablegen.
Außerdem: Sein Bruder sollte nicht an einem 13. geboren werden. Das würde doch Unglück nach sich ziehen. Marley war verzweifelt und ratlos.
Iana spürte das aus ihr herauslaufende Fruchtwasser.
„Ich geh‘ in die Badewanne und danach ein wenig Make-up auftragen“, sagte sie. Sie schien ruhig und ausgeglichen, während um sie herum alles hektisch wurde.
INTERVIEW MIT MARTINA LIPPERT IM MÄRZ 2019
MENSCHEN IM ALLTAG-2019.03.29
Interview am 21.03.2019 - mit Martina Lippert, geschäftsführende Gesellschafterin des Pflegedienstes Martina Lippert GmbH
Einführung: Ich habe mit Martina Lippert in den vergangenen Jahren mehrfach gesprochen. Immer wieder habe ich dabei festgestellt, dass sie zu den Menschen gehört, die nicht irgendwie mit ihrem Beruf Geld verdienen wollen. Ich spüre bei ihr eher eine Leidenschaft für das, was sie tut. Sie spricht mit solch einer Herzenswärme von ihrem Team, und von dem, was der Pflegedienst täglich zu bewältigen hat. In diesem Interview habe ich sie danach gefragt, welche Eindrücke sie aus dem Urlaub mitgebracht hat, wie sie die letzten zweieinhalb Jahrzehnte ihres beruflichen Tuns heute sieht. Egal ob pflegender Angehöriger, Pflege – und Hilfsbedürftiger oder einfach interessierter Leser – ich glaube, es lohnt sich, die Menschen zu kennen, zu denen man vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt ein engeres Vertrauensverhältnis aufbauen will oder das bereits bestehende weiter stärken möchte. Das folgende Interview will dabei helfen.
Frau Lippert, Sie haben kürzlich eine Reise mit dem Wohnmobil unternommen. Eine gute Gelegenheit, berufliche Dinge mit einem gewissen Abstand zu betrachten. Vor diesem Hintergrund wäre meine erste Frage an Sie:
Was ist Ihnen in einer der ruhigen Momente zuerst eingefallen, wenn Sie an die letzten 25 Jahre als Pflegedienstinhaberin gedacht haben?
Alles richtig gemacht.
Was haben Sie richtig gemacht?
Es war ein großes Glück, dass ich alles selbst gestalten konnte. Natürlich war es anfangs schwer für mich, sehr schwer. Ich musste ja nicht nur fachlich die Sache im Griff haben, sondern auch die administrative, die kaufmännische Seite. Das war für mich anfangs besonders schwer.
Noch einmal zurück zu Ihrem Urlaub: Was waren denn Ihre Highlights?
Wir sind über Maastricht, Luxemburg bis nach Barcelona gefahren und dann die Straße von Gibraltar am Mittelmeer weiter. Wir waren zum Beispiel in Tarifa, Spanien einem Hotspot für Kitesurfer.
Da habe ich Menschen gesprochen, die nicht mehr nach Deutschland zurückmochten. Sie wollten ihre Probleme hinter sich lassen. So sehr ich da manchen verstanden habe, so sehr war ich froh, dass ich mich doch in meinem Leben durchgebissen und nicht aufgegeben habe, trotz mancher Schwierigkeiten.
Aber man bekommt dort eine bestimmte Art der Gelassenheit, was wiederum schön ist, wenn man zur Ruhe kommen will.
Das war schon eine andere Welt. Manchmal habe ich gedacht, warum ich nicht einfach dort bleibe.
Warum haben Sie das gedacht?
Wenn Sie zum Beispiel Zuhause mit Menschen zu tun haben, die Sie fragen, warum sie nicht sterben dürfen, dann ist das schon eine Welt, die auch sehr belastet, psychisch und mental.
Ist das aber nicht auch ein Grund zurückzukommen, weil Sie wissen, dass die Menschen Sie brauchen?
Ja, auf jeden Fall. Wenn man helfen kann und wenn es nur ein tröstendes Wort ist, dann ist das immer gut.
Wie lange waren Sie unterwegs?
Insgesamt 10 Wochen. Wir waren zu zweit unterwegs. Meine Reisefreundin mit einer jungen Schäferhündin und ich mit meinem Ursus, einem Cocker Spaniel. Das war natürlich auch manchmal stressig.
Aber dann ist es umso erfreulicher, wenn man wieder die eigene 120 qm Wohnung zu Hause betritt.
Was haben Sie vermisst, als Sie wieder zu Hause waren?
Die Gelassenheit, die wir unterwegs angetroffen haben. Zum Beispiel in Benidorm, einem Badeort an der der Costa Blanca. Das war schon ein Traum, auch wenn es heute nicht mehr das kleine und verträumte Fischerdorf ist.
Und was tut Zuhause wieder gut?
Das Leben ist hier strukturierter, organisierter. Ich habe auch das Gefühl, wieder da zu sein für meine Mitarbeiter und meine Kunden, die auf mich gewartet haben und die mich brauchen.
Was hat sie am meisten in den letzten 25 Jahren geprägt?
Mich haben Menschen geprägt, denen ich helfen konnte, und denen ich beruflich weiterhelfen konnte. Zum Beispiel war da eine junge Frau, die Reinigungskraft werden wollte, um Geld zu verdienen.
Ich habe sie motiviert, zweimal in der Woche in die Abendschule zu gehen und sich zur Pflegehelferin ausbilden zu lassen. Später haben wir sie in unserer Seniorenwohngemeinschaft als Hauswirtschaftskraft eingestellt. Und heute ist als Pflegekraft in einem Pflegeheim tätig.
Das war vielleicht nur ein kleiner Schritt, aber ich bin noch heute stolz darauf. Menschen zu helfen, ihr Potenzial zu erkennen, sie ein Stück ihres Weges begleiten und zu fördern, darin sehe ich meinen Lebenssinn.
Lassen sich denn alle helfen?
Leider nein. Ich denke, dass manche Menschen einfach zu früh aufgeben. Das ist auch das, was mich heute am meisten stört, nämlich wenn einige zu früh aufgeben oder sich von vornherein in die „Hängematte“ legen, einfach ihre Chancen nicht nutzen. Für mich war es stets wichtig, gerade nicht aufzugeben, wenn es hart auf hart kam.
Können Sie das noch ein wenig näher erläutern?
Ich komme aus einem Elternhaus, indem mein Vater als Maschinenschlosser gearbeitet hat. Er war in der Autobranche tätig. Wir waren vier Mädchen Zuhause.
Ich hätte sehr gern den Beruf des Autoschlossers erlernt. Das war damals nicht möglich. Für Mädchen gab es diese Option nicht. Also ging ich arbeiten, um Geld zu verdienen. Geld für meine Ausbildung, die ich absolvieren wollte.
Welche Ausbildung?
Eine zur Krankenschwester. Ich bin also nach Menden gefahren und habe als vierzehnjähriges Mädchen in einem Betrieb gearbeitet, in dem Stahlstangen gefertigt wurden.
War das nicht physisch schwer?
Ja, sehr schwer. Aber es hat mich geprägt, nämlich mein Ziel nicht aus den Augen zu lassen
Wie ging es weiter?
Ich wollte danach in einem evangelischen Krankenhaus eine Ausbildung zur Krankenschwester absolvieren. Mein Vater aber wollte, dass ich die Ausbildung in einem katholischen Krankenhaus durchlaufe.
Und wer hat sich durchgesetzt?
Ich, mit Unterstützung meiner Mutter. Ich habe am 01.10.1975 meine Ausbildung in Iserlohn begonnen, obwohl ich erst 17 Jahre alt war und die Zustimmung meiner Eltern brauchte.
Also hätte mein Vater auch gut diese Zustimmung verweigern können.
Was ist Ihnen heute wichtig, wenn Sie an die Zeit zurückdenken?
Ich habe es geschafft und bin meinen Weg gegangen. Ich wollte es besser machen, mein eigenes Geld verdienen.
Wenn Sie mal die heutige Zeit mit der von vor nahezu dreißig Jahren betrachten, was bleibt bei Ihnen besonders prägnant im Gedächtnis?
Naja, heute habe ich manchmal den Eindruck, dass viele mit Samthandschuhen angefasst werden.
Wie ist das zu verstehen?
Also, ich bin natürlich für einen fairen Umgang mit Mitarbeitern und Auszubildenden. Das schließt aber ein, nicht nur miteinander höflich umzugehen, was mir übrigens sehr wichtig ist.
Nein, wir müssen stets das Verhältnis von Fördern und Fordern im Blick haben und hier nicht zu schnell aufgeben. Einfach dranbleiben an den Menschen und ihren Problemen und ihnen aufzeigen, was es für sie bedeutet, wenn sie sich nicht anstrengen. Dass sie sich selbst ihre Zukunft verbauen.
Und, hatten Sie damit Erfolg?
Insgesamt schon. Aber es gibt natürlich auch Ausnahmen. Und wenn sich jemand nicht helfen lassen will, den Anforderungen nicht entsprechen will, dann sind uns auch die Hände gebunden, denn wir müssen die hohen Standards in der Pflege und Betreuung einhalten. Das heißt vor allem, alles für die eigene Qualifikation zu tun.
Wir helfen immer, da wo wir können. Aber wenn jemand partout nicht will, dann haben wir auch keine Chance, ihn zu fördern.
Was hat sich noch verändert?
Früher konnten Sie also mit dem sogenannten hanseatischen Handschlag Geschäfte machen. Heute müssen Sie zum Kunden ca.15 Seiten mitnehmen, die er unterschreibt, damit der Prozess bei der Krankenkasse überhaupt in Gang gesetzt werden kann.
Worauf sind Sie besonders stolz, wenn Sie die letzten 25 Jahre zurückblicken?
Dass ich geschäftlich überlebt habe. Bei der Zulassung sagten mir Mitarbeiter aus der Krankenkasse, dass es sich mit mir ohnehin nach einem halben Jahr erledigt hätte.
‚Totgesagte‘ leben eben länger, wie so schön heißt. Bei allem Frust, der natürlich manchmal entsteht, wenn man mit der Bürokratie zu kämpfen hat, was bleibt, das ist die Freude im Umgang mit den Menschen.
Wie erholen Sie sich von stressigen Ereignissen?
Indem ich am besten in Lingen mit Ursus, meinem Cocker Spaniel spazieren gehe.
Frau Lippert, vielen Dank.
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JEEPYS FAHRER WEISS MAL WIEDER ALLES BESSER, DENKT ER JEDENFALLS
2019.03.07
Hallo Krümel, hier ist Jeepy. Jetzt ist die Woche schon fast wieder rum und ich hoffe, dir geht es gut im Kindergarten und Zuhause, bei Mama.
Naja, einmal hat mein Fahrer dich ja gesehen, über Skype. Da hast du den Computer umarmt, weil du dachtest, dahinter ist dein Opa, also mein Fahrer, versteckt.
Das hat meinen Fahrer sehr amüsiert und er hat danach richtig viel Schwung bei der Arbeit gehabt.
Aber ich wollte dir doch noch zu Ende erzählen, wie es in der letzten Woche weiterging, nachdem wir zurück in den Prenzlauer Berg mussten.
Erinnerst du dich? Mein Fahrer wollte dort die Tastatur austauschen, weil sie ja nicht funktionstüchtig war. Mein Fahrer ließ mich in der Tiefgarage zurück und eilte in das Einkaufscenter.
„Ich möchte diese Tastatur umtauschen. Die funktioniert nicht“, sagte mein Fahrer zu dem Verkäufer.
„Sie haben mich doch auch vor zwei Stunden beraten, richtig?“, hakte er noch nach.
„Hm“, brummte der und verzog sein Gesicht, als hätte er gerade in eine Zitrone gebissen.
„Was haben Sie denn mit der Tastatur angestellt, die ist doch ganz einfach zu bedienen?“, fragte der Verkäufer jetzt meinen Fahrer.
Der pumpte sich gerade hoch. Also sendete ich aus der Tiefgarage meine Signale: „Bleib ruhig, denk an deinen Blutdruck, es geht hier nur um eine Tastatur und nicht um etwas Existenzielles.“
Aber der hörte das zwar, ignorierte das jedoch komplett.
„Ich bin jetzt richtig neugierig, was sie mit der Tastatur anstellen, um mir zu zeigen, was für ein Fachmann Sie sind“, sagte mein Fahrer.
„Ach, das haben wir gleich. Geben Sie mal her“, antwortete der Verkäufer leicht gereizt.
Mein Fahrer reichte das Paket mit der Tastatur rüber und wartete gespannt, wie es nun weiterging.
„Bedienungsanleitung?“, fragte der Verkäufer.
„Drinnen“, antwortete mein Fahrer ebenso knapp.
„Brauchen Sie aber gar nicht zu schauen.“
„Warum nicht?“
„Weil kein Deutsch draufsteht.“
„Gibt es auch in Deutsch“, sagte der Verkäufer.
„Gibt es nicht.“
„Doch.“
„Nein.“
„Wollen wir wetten, dass kein Deutsch draufsteht?“, fragte mein Fahrer.
„Wenn die Anleitung auch in Deutsch ist, dann nehme ich die Tastatur ungesehen wieder mit, egal, ob sie geht oder eben auch nicht.“
„Gut“, sagte der Verkäufer. Er machte den Karton auf, holte die Anleitung raus und zeigte mit dem Finger auf die rechte Seite des Blattes.
Dort standen tatsächlich ein paar deutsche Sätze.
„Das gibt’s doch nicht.“ Mein Fahrer war verblüfft. Der Verkäufer schmunzelte.
„Sie müssen hier auf die Taste ‚Fn‘ gehen und oben auf die Taste eins. Dann halten Sie das Ganze drei Sekunden gedrückt und schon gibt es eine Verbindung.“
„Können Sie mir das vorführen?“
„Kann ich.“
In wenigen Handgriffen brachte der Verkäufer die Tastatur zum Laufen und schrieb munter darauf herum. Mein Fahrer muss so blöd geschaut haben, dass der Verkäufer anfing zu lachen.
Dann lachten sie beide.
„Soll ich die Tastatur in den Karton zurückschieben, das geht immer so verdammt schwer“, fragte der Verkäufer meinen Fahrer.
„Nein, lassen Sie mal. Die nehme ich jetzt gleich so mit.“
Mein Fahrer bedankte sich noch einmal und verließ leichten Schrittes den Media- Markt.
Für ihn war klar, selbst wenn die Tastatur Zuhause nicht funktionierte, noch einmal zurück würde er nicht in den Laden zurückfahren.
Die Straßen waren jetzt verstopft. In Berlin hatte der Feierabendverkehr eingesetzt. Nach zwei Stunden ‚stop and go‘ hatten wir es geschafft.
Ich stand wieder im Carport. Wenig später hörte ich von oben einen Jubelschrei. Die Tastatur funktionierte.
Bis zum nächsten Abenteuer mit deinem Fahrer und mir, lieber Krümel, sage ich Tschüss,
Dein Jeepy.
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JEEPY ERZÄHLT VON ORLI UND DESSEN FREUNDIN BERLINGA
JEEPY-2019.02.21
RÜCKBLICK: Die Geschichte von Jeepy beginnt damit, dass sein Fahrer Krümel einen Brief schreibt, den sie später lesen soll, wenn sie größer ist. https://uwemuellererzaehlt.de/2019/02/02/jeepy-2019-02-02
EINSTIEG: Orli, der frühere BMW des Fahrers von Jeepy und Berlinga, der kleine Renault, freunden sich bei einer Panne an, als nämlich Berlinga einen Reifen auf der Autobahn geplatzt war.
Hallo Krümel, hier ist wieder Jeepy, dein Freund.
Ich erzähle schon jetzt mal ein paar Geschichten für dich, die du später lesen kannst, oder deine Mama liest sie dir vor.
Sie macht das wohl jetzt schon und du lachst sie manchmal dazu an. Das ist doch schon was. Die Zeit rennt und ehe wir uns umgesehen haben, da sitzt du bei mir auf der Schreibtischplatte im Arbeitszimmer und ich lese dir eine Geschichte vor.
Dein Opa hat früher deiner Mama immer Geschichten von den Autos erzählt, die sie hatten.
Plötzlich nahmen sie menschliche Gestalt an und dein Opa, mein heutiger Fahrer, konnte mit ihnen gemeinsam herrliche Abenteuer erleben. Er war viel unterwegs, sehr viel sogar.
Dein Opa hatte schon mehrere Autos, bis ich kam, wie du ja schon aus meinen Erzählungen weisst.
Da waren der kleine Trabbi, den er mit Latexfarbe innen gestrichen hat, dann war es Flippi, der weiße Lada, mit dem alle sehr gern gefahren sind.
Nach der Wende dann kam Orli, ein großer BMW. Den hatte dein Opa, weil er sehr viele Kilometer fahren musste.
Schließlich trat Bobby, der dicke Geländewagen in das Leben deiner Mama, deiner Oma und deinem Opa.
Dein Opa hat mir erzählt, wie Orli in einer Tiefgarage in Bad Hersfeld stand und den kleinen Renault, Berlinga sah.
Orli wollte unbedingt ihr Freund werden.
Berlinga aber war anfangs hochnäsig, bis zu dem Tag, an dem ihr der hintere rechte Reifen auf der Autobahn platzte und Orli vorbeikam.
Von weitem näherte sich der gelbe Abschleppwagen und alle atmeten auf.
„Das kriegen wir schnell hin“, sagte der Monteur und hatte in Windeseile die Muttern von Berlingas hinterem Reifen gelockert.
Nach ein paar Minuten konnte Berlinga wieder richtig stehen und hatte keine Schmerzen mehr.
„Weißt du eigentlich, dass du es dem langen BMW zu verdanken hast, dass dir so schnell geholfen wurde?“, fragte der Fahrer von Berlinga sie.
„Ja, weiß ich. Ich kenn den.“
„Woher kennst du ihn?“
„Wir standen manchmal beieinander, in der Tiefgarage. Da ist er mir auf die Nerven gegangen, weil er so viel erzählt hat.“
„Ach, das ist ja interessant“, staunte Berlingas Fahrer nicht schlecht.
„Und, willst du nicht wenigstens bei ihm bedanken?“, hakte Berlingas Fahrer weiter nach.
„Ja, mach‘ ich“, sagte Berlinga leise und schämte sich jetzt.
„Du, danke, dass du angehalten hast und du deinen Fahrer dazu gebracht hast, dass der den Abschleppdienst holt.“
„Schon gut“, antwortete Orli verlegen.
„Kommst du mit mir am Samstag mit zur Autoschau in Bad Hersfeld?“, fragte Berlinga.
„Würde ich ja gern. Aber mein Fahrer will am Wochenende nach Hause. Der fährt nachts auf der A2 immer wie eine besengte Sau und ich komme ganz außer Puste.“
„Schade, dass du nicht mitkommen kannst. Na, dann bis nächsten Montag in der Tiefgarage an der gleichen Stelle“, sagte Berlinga noch.
„Ja, an der gleichen Stelle“, erwiderte Orli, bevor sein Fahrer sich ins Auto wuchtete, den Motor anließ und Orli davonbrauste.
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JEEPY – WIE ALLES BEGANN
JEEPY-2019.02.02
Der Beginn der Geschichte über Jeepy: Der Fahrer von Jeepy erzählt Krümel, warum er kleinere Geschichten über das Auto schreiben will. Und darüber, was er mit Jeepy für Abenteuer erleben möchte.
AUDIO
https://uwemuellererzaehlt.de/2021/05/23/audio-2021-02-23/
BRIEF AN KRÜMEL
Lieber Krümel, während ich hier an dich einen Brief schreibe, da tobst du noch im Kindergarten herum.
Vielleicht schläfst du ja auch noch. Es ist gerade Mittag. Oder bist du schon wach? Bald holt deine Mama dich ab, und du wirst juchzen vor Glück, wenn du sie siehst.
Weißt du noch, als ich dich abgeholt habe? Wie wir mit dem falschen Kinderwagen losgefahren sind und ich deine Hose und deine Schuhe mit denen vom Nachbarkind verwechselt habe?
Aber du hast in der Situation gemächlich an deinem Kuchen herumgekaut und ich musste vor lauter Verzweiflung die kleinen Stücke, die du gleichmäßig auf dem Boden verstreut hast, aufheben und schnell in meine Hosentasche stopfen.
Manchmal finde ich noch heute ein paar Krümel davon. Aber das macht nichts. Ich denke dann sofort an dich und wie du mich umarmt hast, in dem Moment, wo ich dich auf die Wickelkommode gehievt habe, um dir deine Hose besser anzuziehen.
Jetzt ist mir wieder etwas eingefallen, was ich längst tun wollte. Nämlich kleinere Geschichten zu erzählen, die wir mit „Jeepy“ erlebt haben und noch erleben werden.
‚Jeepy‘ ist unser kleiner Geländewagen, der hier draußen unter dem Carport steht und friert. Den Namen hat er von deiner Mama bekommen.
Weißt du früher, da habe ich immer für deine Mama, Laura, kleinere Geschichten über unsere Autos geschrieben. Die hatten ja alle Namen.
Nur der Trabbi nicht. Wir dachten damals, das müsste nicht sein, denn wir würden ohnehin bis ans Lebensende nur diesen einen Wagen fahren.
Dafür habe ich ihn von innen mit schöner Latexfarbe gestrichen, also nur den Kofferraum. Denn am nächsten Tag fuhren wir in den Urlaub nach Thüringen.
Da sollte alles frisch renoviert sein. Ich kann mich noch erinnern, wie deine Oma aufschrie und dann schrill kreischte. „Das kann doch nicht wahr sein!“ Doch, war es aber.
Gut, die Farbe war nicht ganz trocken geworden und so blieb etwas davon an den Koffern kleben, als sie diese im Kofferraum verstauen wollte.
Oma sah mich an, als wollte sie mich auf der Stelle umbringen. Aber du siehst, ich lebe noch und kann dir davon erzählen.
Später kam dann ‚Flippi‘, der Lada. Danach war ‚Orli‘ an der Reihe, der lange BMW. Davon berichte ich dir später noch. Da war in der Mitte ein Telefon eingebaut.
Und ich habe mich hinten rechts hingesetzt, um wie ein Generaldirektor zu fahren und währenddessen zu telefonieren.
Das klappte aber nur, wenn ich auf dem Parkplatz stand. Ich hatte ja keinen Chauffeur.
Schließlich war ‚Bobby‘ dran. Mit dem sind wir 15 Jahre gefahren. Das war ein großer Geländewagen, sehr gemütlich und robust.
Damit bin ich sogar noch nach Berlin-Buch gefahren, um dich nach deiner Geburt zu begrüßen. Doch zuvor, in der Nacht, da sind wir über die menschenleeren Straßen gesaust – deine Mama, Oma und ich.
Du warst noch im Bauch deiner Mama. Am nächsten Morgen hörten wir die ersten Schreie von dir und nachmittags haben wir dich dann in der großen Wiege gesehen.
Das Bett war eigentlich nur ein kleines ‚Bettchen‘. Aber du warst noch kleiner. Das hat Bobby alles miterlebt. Er stand immer in deiner Nähe, auf dem Parkplatz in Buch.
Jetzt fährt er wahrscheinlich in Afrika umher, auf unbefestigten Straßen und verflucht mich. Wenigstens wird ihn keiner mehr anpöbeln.
Manchmal bekam er verachtende Blicke, weil er ein Diesel war und die Menschen, nur vereinzelt, natürlich, ihn deshalb beschimpften. Na ja besser gesagt, mich. Aber ich habe meine Ohren zugeklappt.
Und nun also ‚Jeepy‘. Wieder ein Geländewagen. Ein Benziner. Nur kleiner eben. Wir denken eben auch an die Umwelt.
Damit sind wir schon gemeinsam bis zur Ostsee in den Urlaub gefahren.
Das weißt du nicht mehr. Du hast meist geschlafen, während ich über die Autobahn gedüst bin.
Irgendwie muss ich deine Mama noch davon überzeugen, dass sie mir mal ein schönes Bild von ‚Jeepy‘ macht. Naja, das kriegen wir schon alles hin.
Später, wenn du größer bist und lesen kannst, dann liest du die Geschichten hoffentlich. Und vorher lese ich sie dir eben vor, oder Mama macht das.
Wenn es gut läuft, dann machst du vielleicht die Sirenen von deinem Feuerwehrauto an, und außerdem das Heulen dazu, von der Dampflokomotive.
Glaub‘ mir, in dem Moment ist es wirklich egal, was wir sagen. Es hört ja doch keiner mehr etwas.
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SANDRA NABER IM INTERVIEW
Sandra Naber ist die Inhaberin des Häuslichen Pflegedienstes „Schwester Andrea Berkner“ in Templin.
Frau Naber, wie verlief Ihr beruflicher Werdegang vor der Gründung des Pflegedienstes?
Ich bin von 1991 bis 1994 in der Ausbildung zur Krankenschwester gewesen. Anschließend habe ich im Krankenhaus gearbeitet – allerdings befristet.
1996 bin ich dann in einen ambulanten Pflegedienst gewechselt und habe dort zweieinhalb Jahre gearbeitet. Danach schied ich dort aus.
Am 01. Januar 1999 wurde das Unternehmen „Schwester Andrea Berkner“ gegründet. Im Jahr 2000 verstarb leider Frau Berkner.
Ihr Ehemann hat zunächst das Unternehmen weitergeführt.
Nachdem ich 2001 eine Ausbildung zur Pflegedienstleiterin absolviert hatte, war ich dort als PDL tätig.
2007 wollte der Ehemann von Frau Berkner den Pflegedienst nicht mehr weiterführen. Das hätte aber bedeutet, dass es für die Kunden keine Versorgung mehr gegeben hätte und die Mitarbeiter wären arbeitslos geworden. Also entschloss ich mich, den Pflegedienst zu kaufen.
Den Namen „Schwester Andrea Berkner“ habe ich so belassen – er war ja inzwischen sehr bekannt in und um Templin.
Was war für Sie die Initialzündung, in die Pflege zu gehen?
Das ausschlaggebende Motiv war: Ich wollte den Kunden und den Mitarbeitern eine Perspektive geben.
Was ist Ihnen am Anfang leicht gefallen und wo hatten Sie Schwierigkeiten?
Leicht ist mir der weitere Umgang mit den Kunden gefallen. Daran war ich ja gewöhnt. Schwer war es für mich, die kaufmännischen, steuerlichen Fragen in den Griff zu bekommen und überhaupt den gesamten Dokumentationsaufwand zu bewältigen.
Was macht Ihrer Meinung nach Ihr Team stark?
Wir haben eine familiäre Atmosphäre bei uns. Wir treffen uns auch privat – reden miteinander, feiern zusammen. Dann lässt es sich besser miteinander umgehen.
Und wir diskutieren auch offen unsere Probleme. Ich glaube, das ist es, was uns stark macht.
Wo sehen Sie Gründe für den mitunter noch schlechten Ruf von Pflegediensten?
Pflege ist nichts anderes als eine Dienstleistung. Und da muss man sich anstrengen.
Da kann man kaum reich werden. Ich denke, das unterschätzen manche, die sich in diesen Bereich begeben und damit Geld verdienen wollen.
Des Weiteren: Die Preise werden manchen Angehörigen oder Pflegebedürftigen anfangs für bestimmte Handlungen als zu hoch angesehen.
Hier hilft das Gespräch mit den Kunden und eine wirklich gute Pflege und Betreuung. Nur so kann man die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen für sich gewinnen.
Was hat sich für Sie geändert seit der Gründung Ihres Pflegedienstes?
Ich denke, die Herausforderungen sind größer geworden – quantitativ und qualitativ.
Es ist schon schwierig, stets unter Zeitdruck zu arbeiten und trotzdem den persönlichen Bezug zum Kunden nicht zu verlieren.
Früher war das aus meiner Sicht ein wenig entspannter. Und trotzdem setzen wir alles daran, individuell zu pflegen und zu betreuen.
Was macht für Sie individuelle Pflege aus?
Wir sind ein kleines Team und haben ein relativ stetiges Personal. Die Fluktuation ist bei uns gering. Wir erreichen die Qualität durch kontinuierliches und beharrliches Arbeiten.
Der Patient hat es dadurch auch leichter, sich fallenzulassen. Denn: Er weiß, wer kommt und hat zur Pflegekraft Vertrauen aufgebaut.
Was sagen Sie zum Vorhaben der generalistischen Pflegeausbildung in der Zukunft?
Grundsätzlich finde ich es gut, wenn die Ausbildung auf breitere Füße gestellt wird. Wir haben ja selbst Auszubildende bei uns in der Firma. Es fehlt manchmal das medizinische Grundwissen bei den Pflegekräften.
Es gibt ja zum Beispiel auch jüngere Leute mit Akutkrankheitsbildern – da ist es gut, wenn hier mehr Inhalte in die Ausbildung einfließen. Ich fahre nicht zuletzt auch deshalb heute immer noch mit raus zu den Patienten, um selbst genau zu wissen, wie es den einzelnen Menschen geht.
Was ist für Sie persönlich Glück?
Ich bin dann glücklich, wenn alle gesund sind – in der Familie und im Unternehmen. Fühlen sich die Mitarbeiter wohl, dann fühle auch ich mich wohl und bin glücklich.
Frau Naber, vielen Dank für das Gespräch.
SENIORENHILFE GOTHA – STELLENANZEIGE
Sie sind examinierte Altenpflegerin oder Altenpfleger, Krankenschwester oder Krankenpfleger, Pflegehelferin oder Pflegehelfer, oder Sie sind eine Hauswirtschaftskraft?
Und: Sie lieben Ihren Beruf und Sie lieben die Arbeit mit Menschen, die so dringend unserer Hilfe und Unterstützung bedürfen?
Wer wir sind:
Wir sind ein Team, in dem der Zusammenhalt groß ist – zwischen jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und älteren Pflegefachkräften.
Wir sehen das als einzigartige Chance, unsere Kräfte zu bündeln, gemeinsam besser zu sein, als das jeder für sich allein könnte.
Wir wollen aber auch, dass Sie sich bei uns entfalten und entwickeln können, dass Ihnen die Arbeit bei uns Spaß macht.
Wir wissen, dass wir alle nur eine Zeit haben, die nicht geteilt werden kann in Lebensqualität und Arbeitszeit. Beides gehört für uns zusammen – Arbeitszeit ist Lebenszeit.
Und deshalb sollen Sie sich wohlfühlen bei uns, mit Freude an die Aufgaben herangehen.
Nichts ist schlimmer, als wenn man sich zur Arbeit schleppen und zwingen muss. Wir wollen Spaß, weil wir diese Art auch auf diejenigen übertragen, für die wir da sind – unsere Senioren, Pflege- und Hilfsbedürftigen.
Seiteneinsteiger sind bei uns gern gesehen und willkommen. Wir bieten dafür eine Ausbildung an – berufsbegleitend und zugeschnitten auf die jeweiligen Interessen, Neigungen und Möglichkeiten.
Wenn Sie sich wiedererkennen, in dem, was uns ausmacht und wenn Sie wie wir Wert legen auf
– eine faire und angemessene Bezahlung, auf leistungsabhängige Zulagen,
– eine Dienstplanung, die auch Ihre Freizeit und familiären Interessen berücksichtigt,
– solide Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, gute und langfristige Entwicklungschancen im Team,
ja, dann sollten Sie nicht weiter zögern, sondern zum Hörer greifen oder uns schreiben.
In jedem Fall freuen wir uns auf ein Gespräch mit Ihnen.
Mehr: http://www.seniorenhilfe-gotha.de
Kontakt
Kathrin Dölle – Seniorenhilfe Ambulanter Pflegedienst
Lutherstraße 8, 99867 Gotha
Telefon: 03621 / 21 96 40
Telefax: 03621 / 21 96 39
E-Mail: info@seniorenhilfe-gotha.de
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PORTRÄT KATHRIN DÖLLE
Kathrin Dölle ist die Inhaberin der Seniorenhilfe in Gotha.
Es wird viel geschrieben darüber, welche Leistungen ein Pflegedienst erbringen kann, warum Pflegebedürftige und Angehörige gerade ihn zu Rate ziehen sollten, wenn sie Hilfe benötigen.
Letztlich jedoch überzeugen nur Taten.
Die Lebensgeschichte eines Menschen gibt für einen Moment den Blick frei für das, was er bereits geleistet hat, welche Motive ihn antrieben und wie er auch künftig handeln wird.
Es lohnt, das Interview mit ihr zu lesen. Zeigt es doch, wie sie zur Pflege gekommen ist und warum sie heute diese Tätigkeit als ihre eigentliche Berufung ansieht.
Sie ist nicht auf dem Weg in die Pflegebranche gekommen, der gerade war, gezogen wie mit einem Lineal. Nein. Sie hat zunächst den Beruf der Gärtnerin erlernt und später auch noch Gartenbau studiert.
Sie bezeichnet es selbst praktisch als Zufall, dass sie nach der Wende zur Pflege kam, oder wie sie es formulierte, „hineinrutschte“.
Sie gibt heute unumwunden zu, dass dies kein ‚Zuckerschlecken‘ war.
Sie musste sich hineindenken in diese für sie völlig neue Welt, die pflegerischen Grundlagen erlernen, sich weiterbilden.
Sie brachte aber auch Stärken von Haus aus mit – die Fähigkeit nämlich, die Prozesse zu organisieren, die kaufmännischen Dinge zu regeln.
Kathrin Dölle baut auf ihr Team, von dem sie lernt und das ihr wiederum als Inhaberin vertraut.
Sie findet es gut, wenn unterschiedliche Menschen aufeinandertreffen, zusammenarbeiten, sich in ihren Stärken ergänzen und Schwächen dabei untereinander ausgleichen.
Kathrin Dölle setzt auf vernetztes Denken und auf Netzwerke in der Zusammenarbeit. Nur so ist aus ihrer Erfahrung heraus Hilfe und Unterstützung für die Pflege- und Hilfsbedürftigen möglich,
die effizient und wirkungsvoll ist.
Sie ist heute glücklich in ihrem Beruf und sorgt sich darum, dass dieses Glück ebenso auf die Menschen um sie herum ausstrahlt – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Pflege- und Hilfsbedürftigen.
Mehr: http://uwemuellererzaehlt.de/2017/06/23/kathrin-doelle-im-interview/
Kontakt
Kathrin Dölle – Seniorenhilfe Ambulanter Pflegedienst
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