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GEDANKEN EINES TRAUERREDNERS AM TOTENSONNTAG
WARUM WORTE AUCH ZU EHREN DER TOTEN WICHTIG SIND
Heute ist ein stiller Tag, ein grauer, regnerischer, dunkler zudem.
Bei uns hier jedenfalls.
Ich habe gerade ein paar Worte des Gedenkens zum Tod von Lilo, meiner Schwiegermutter auf eine Audioaufnahme gesprochen.
Klara sagt: „Warum machst du dir diese Arbeit?“
Ja, das stimmt, diese Frage ist berechtigt.
Es kostet Zeit, Überwindung, die richtigen Worte zu finden und sie dann auch noch im richtigen Sprachduktus zum Ausdruck zu bringen.
Aber ich bin ja Trauerredner könnte man sagen.
Also muss ich es ja beherrschen, die richtigen Worte zur Würdigung eines verstorbenen Menschen zu treffen.
Vom handwerklichen Standpunkt aus ist das schon richtig.
Aber der Sinn, der dahintersteckt, der geht tiefer.
Wir erleben es oft, dass die Menschen sagen, sie würden nicht wollen, dass große Worte zur Verabschiedung einer Verstorbenen oder eines Verstorbenen gesagt werden.
Das ist natürlich zu respektieren und auch zu akzeptieren.
Doch ist es wirklich immer im Sinne der Toten?
Ich bin davon überzeugt: Ganz sicher nicht.
Selbst wenn es jemand nicht wollte, dass um ihn ein großes Getöse entsteht, vielleicht Worte gesagt werden, die so nicht stimmen könnten.
Ist es nicht geradezu unsere Pflicht, jemanden, den wir geliebt und verehrt haben, in unseren Herzen und Gedanken zu behalten?
Der Volksmund sagt: ‚Erst wenn du aufhörst, über einen lieben Menschen zu sprechen, dann hört derjenige auch auf zu leben.‘
Wenn wir uns aber seiner erinnern, ihn gut verabschieden und bei uns behalten möchten – in den Herzen und in den Gedanken – ja dann sollten wir ein paar Worte über ihn sagen, zur Verabschiedung – knapp vielleicht, aber immer würdig und wertschätzend.
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