Archiv der Kategorie: MEIN FREUND, DER ALLTAG

Dem Alltag als Freund begegnen, das heißt für mich:
die eigene Lebensphilosophie im Alltag begreifen und sich mit ihr auseinandersetzen;
mehr Erfüllung finden, indem man die guten und schönen Seiten des alltäglichen Lebens sieht – beruflich und privat – und: sie auch bewusst annimmt;
die Faszination des Bibellesens entdecken; die Worte der Bibel als persönlichen Kraftquell nutzen, daraus eigene Lebensenergie und Lebensfreude für den Alltag schöpfen;
Erlebnisse und Beobachtungen im Alltag für sich nutzbar machen; erkennen, dass in den alltäglichen Dingen oft die großen Momente einer anhaltenden Lebensqualität zu finden sind;
die kleinen Geschichten aus dem Alltag erzählen, sie wertschätzen als etwas, das sehr kostbar und oftmals unwiederbringlich ist.

HEUTE MORGEN AM LIEPNITZSEE

 

Ich habe mich überwunden, seit langem mal wieder in dieser von Corona und Lockdown geprägten Zeit.

Ich sitze auf einer Holzbank, direkt am Liepnitzsee.
Es ist ganz still. Das Zwitschern der Vögel ist zu hören, ganz laut.

Über mir hinweg fliegen Schwäne, und vor mir watscheln Enten ins Wasser.

Sie lassen sich von mir nicht stören und unterhalten sich laut, wie zwei Menschen, die baden wollen und dabei ununterbrochen erzählen.

Weit weg, so in der Ferne, da dringt der Lärm von der Straße durch.

Aber er erreicht mich nicht, dringt nicht in meine mentale Wahrnehmung vor.

Die Sonne bricht allmählich durch die Wolken hindurch und im See spiegeln sich die dicht gedrängten Bäume vom Ufer wider.

Es ist die schönste Zeit am heutigen Tag.

Und wenn ich gleich zurückkehre an den Schreibtisch, ja dann werde ich ein Gefühl haben, schon etwas Gutes getan zu haben.

Das hält an, bis heute Abend, hoffentlich.

 

DIE BIBEL ÜBER DAS MUTMACHEN

„Ich war fast die ganze Nacht wach, während du tief und fest geschlafen hast“, sagte meine Frau zu mir.
„Habe ich wieder so laut geschnarcht“, fragte ich sie.
„Nein, die ganzen Sorgen, die quälen mich und dann kann ich nicht einschlafen“, antwortete sie.

Wer kennt das nicht, dass man Angst hat, nicht weiß, wie er die nächsten Tage und Wochen bewältigen soll?

Dabei sind es oft nicht einmal die großen Ängste, die uns umtreiben. Es reicht manchmal schon das Gefühl, dass man irgendetwas nicht hinbekommt oder sich vor einer Krankheit, vor der Ansteckung mit dem Corona – Virus fürchtet.

In solchen Momenten tut es gut, in der Bibel zu lesen. Ich habe das früher nie getan. Leider.

Heute spüre ich, dass es hilft, wenn man sich auf die Bibelworte einlässt.

Sie spenden tatsächlich Trost und hinterher findest du auch die Energie und die Kraft, dich deinen Herausforderungen und Ängsten zu stellen.

Hier zwei Bibelstellen, die etwas darüber sagen, mutig und zuversichtlich in den Tag zu blicken:

5 Mose 31, 8
„Der HERR aber, der selber vor euch hergeht, der wird mit dir sein und wird die Hand nicht abtun und dich nicht verlassen. Fürchte dich nicht und erschrick nicht!“

Josua 1,9
„Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht, denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.“

WAS MIR BEIM FRÜHSTÜCK DURCH DEN KOPF GEHT

04.15 Uhr: Ich sitze in der Küche und überlege, was der Tag mir bringen soll.

Ich habe keine Ahnung und ich verspüre vor allem keine Lust, auch nur irgendetwas zu tun.

Was bleibt mir?

Einfach mit der Arbeit beginnen, nicht darauf Rücksicht nehmen – von wegen zu nichts Lust.

Mit dem Tun steigt die Motivation, die Laune bessert sich, die Bereitschaft, dem Tag etwas Schönes abzugewinnen auch.

Mal schauen, ob das stimmt, was ich mir gerade einrede.

Also, auf geht’s.

FREU DICH ÜBER DAS, WAS DEIN TAG FÜR DICH HERGIBT

 ‚Wenn ich erst einmal in Rente bin, ja dann kann ich das Leben genießen‘, sagt so mancher, wenn er darüber stöhnt, was er an aktuellen Tagesaufgaben zu lösen hat.

Was ist denn tatsächlich, wenn du in Rente bist?

Du hast in der Regel weniger Geld, weil du es nicht geschafft hast, rechtzeitig und nachhaltig zu sparen.

Du bist nicht mehr so fit, weil du jetzt noch mehr vor dem Fernseher sitzt und du bist von den aktuellen Diskussionen ausgeschlossen, weil dir ununterbrochen jemand sagt: „Du hast es doch gut, du bist schon in Rente. Und außerdem hast du auch gar nicht mehr so richtig den Durchblick.“

Was kannst du also dich tun, egal an welcher Stelle des Lebens du gerade bist?

Lebe so, dass dir dein Tag Spaß macht, dass du dich vor allem an den kleinen Dingen erfreuen kannst.

Ich bin Rentner, aber ich arbeite genauso weiter, wie ich es früher getan habe. Ich bin in der Lage, von Zuhause aus zu arbeiten, weil ich schon vor 10 Jahren erkannt habe, wie wichtig die digitale Kompetenz für den Broterwerb sein kann.

Das hat viel Kraft gekostet. Aber es würde mich heute noch mehr Kraft kosten, wenn ich es nicht getan hätte.

Ich verstehe es heute viel besser, die kleinen Dinge, die Beobachtungen um mich herum für die eigene Motivation zu nutzen.

Im Bad funktioniert der Durchlauferhitzer nicht, ich muss also kalt duschen.

Es ist grausam, wenn du dich das erste Mal darunter stellst. Aber hinterher, ja da fühlst du dich wie ein Held.

Meine dreijährige Enkelin sagt: „Opa, ich komm‘ und ‚reaarier‘ das“.

Na bitte, alles Gründe, sich zu freuen, nicht auf eine Kreuzfahrt in die Karibik, nein, auf den Tag, egal, was du hast, was du bist, wie dich andere Menschen sehen.


MIT DER BIBEL IN DIE NEUE WOCHE

In der vergangenen Woche ist meine Mutter verstorben.

Es ist schwer in Worte zu fassen, was du in dieser Situation denkst, wie es dir geht.

Die Bibelworte drücken meine Gefühle vielleicht besser aus:

Pred 3, 1,2
„Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde:
Geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit;
DER PREDIGER SALOM (KOHELETT)
Ps 73, 26
„Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.“
(DRITTES BUCH; PSALM 73-80)

https://uwemuellererzaehlt.de/mein-freund-der-alltag/

KLARA WIRD DER EINKAUFSWAGEN VOR IHRER NASE WEGGESCHNAPPT

WAS VOM TAG HÄNGEN BLEIBT
Solidarität und Mitmenschlichkeit zeigen sich nicht immer in großen Worten oder Gesten.

Es reicht schon, wenn jeder in der Pandemie Rücksicht nimmt, sich nicht in den Vordergrund schiebt. 

Klara steht vor dem Supermarkt und wartet darauf, dass sie einen Korb bekommt.

Es stehen ca. 20 Menschen in der Warteschlange – geduldig, diszipliniert, halten Abstand, so wie es in der Corona-Zeit sein muss.

Endlich, Klara hat es fast geschafft – nur noch ein Mann steht vor ihr, der auf den Einkaufswagen wartet.

Plötzlich schießt an ihr eine Frau vorbei, gibt sich gestresst, und sie sagt zu Klara:

„Ich hab’s sehr eilig!“ Sie drängelt sich vor, ohne eine Reaktion von Klara abzuwarten.

„Wenn das jeder machen würde“, sagt Klara nun empört.

„Die Frau drehte sich nicht einmal um, sondern schob den Einkaufswagen einfach in Richtung Kaufhalle.“

„Warum haben Sie das zugelassen?“, fragte jetzt ein Mann hinter Klara.

„Warum sind Menschen so egoistisch“, fragte Klara zurück.

Der Mann sagte nichts mehr, er schien ihr im Stillen recht zu geben.

 

 

 

 

BEITRÄGE IN DER WOCHE VOM 22.02. bis 28.02.2021

MONTAG, 22.02.2021

ALLTÄGLICHES (85)
MIT DER BIBEL IN DIE NEUE WOCHE
TROST IN DER BIBEL FINDEN – WENN JEMAND STIRBT, DER DIR NAHE WAR
https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/22/alltaegliches-86/

   

DONNERSTAG, 25.02.2021

ANNA (109)
DAS SPARKASSENBUCH IST LEER (1)
(2017)


FREITAG, 26.02.2021


ANNA (110)
DAS SPARKASSENBUCH IST LEER (2)
(2017)


 

SAMSTAG, 27.02.2021

REDAKTIONSPLAN (KW 09)
BEITRÄGE FÜR WOCHE VOM 01.03.-07.03.2021


 

DIE ‚ICH-PERSPEKTIVE‘ IN DER BESCHREIBUNG DES ALLTAGS

Einiges von dem, was hier steht, habe ich bereits vor zwei Jahren aufgeschrieben.
Es ist mir heute noch genauso wichtig, und deshalb habe ich es noch einmal aktualisiert.

Ich schreibe über den Alltag so, wie ich ihn erlebe, ihn persönlich wahrnehme.

Das kann ich am besten, indem ich aus der Ich-Perspektive erzähle.
Ich schreibe dabei nicht nur über dritte Personen, nein, ich schließe mich in diese Erzählungen mit als Person ein, schreibe also auch über mich selbst.

Doch wer schreibt schon gern über seine eigenen Schwächen? Wohl kaum jemand.

Trotzdem glaube ich, dass es richtig ist, dem Leser nicht irgendetwas zu suggerieren, was im realen Leben, im Alltagsgeschehen nicht auch so stattfindet.

Klar: Wenn ich eine Alltagsgeschichte über Protagonisten schreibe, die ich selbst erschaffen habe, so ist das noch wieder etwas Anderes. Da kann ich übertreiben, weglassen und den Figuren bestimmte Stärken andichten.

Wenn ich aber über mich selbst schreibe, dann fühle ich mich am wohlsten, wenn ich sehr nahe an der Realität bin.

Ich fahre zum Beispiel tatsächlich ins Fitnessstudio und trainiere dort, das Gewicht zu reduzieren – bis zum Lockdown jedenfalls.

Und ich mache meine Anstrengungen wiederum zunichte, weil ich manchmal am Wochenende über die Stränge schlage, konkreter: mir den Bauch voll haue. Und jetzt, wo das Studio zu ist, kann ich das Ergebnis im Spiegel entsprechend besichtigen.

Soll ich das weglassen? Könnte ich.
Aber ich glaube fest daran, dass es authentischer ist, wenn ich die ganze Wahrheit schreibe. Das heißt nicht, dass ich alles schreibe. Nein, das nicht.

Was ich sagen will: Meine Schreibkraft oder besser, meine Schreiblust beruht entscheidend darauf, dass ich mich selbst mit meinen Schwächen ‚auf den Arm‘ nehmen kann.

 

 

WAS VOM TAG HÄNGEN BLEIBT



Was ist haften geblieben – mental und rational?
Die Bibel wird für mich zu einem immer wichtigeren Ratgeber und Motivator für den Alltag.

Friedrich Nietzsche, du musst nicht alles mögen, doch sein Rat - sich in Demut zu üben, wenn es um das eigene Leben geht, die eigene Biographie – der ist schon wertvoll, für mich jedenfalls.

mittwochs…
FASZINATION BIBEL
„Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, der dich behüte auf dem Wege und dich bringe an den Ort, den ich bestimmt habe.“
2. Mose, 23,20

Es versetzt mich immer wieder in Erstaunen, wieviel Erkenntnisreichtum in der Bibel steckt.

Hätte ich mich niemals entschlossen, die Bibel zu lesen, sie zu begreifen, so würde mein Leben ärmer sein. Das sage ich heute, nach nunmehr 68 Lebensjahren.

Aber es ist nie zu spät, mit etwas anzufangen.
Ich habe mit dem Lesen der Bibel begonnen. Ich übertreibe es nicht, nein.
Aber ich gebe zu, es macht Spaß, das ‚Buch der Bücher‘ zu erforschen.

Klar, es ist auch mühsam. Du musst suchen, lesen, Erklärungen für manche Passagen suchen.
Doch das ist es ja, was die Sache so spannend macht.

Und so sehe ich auch den Spruch 2. Mose, 23,20, nämlich die Tatsache, dass du deinen Weg niemals allein gehen musst, weil ein Schutzengel an deiner Seite ist.

Heute beginnt offiziell die Fastenzeit. Ich habe dazu ein Zitat in der Bibel gefunden, das auf mich passt, denn ich will es in den nächsten Tagen ebenfalls versuchen:

„Das aber ist ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast, lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast!
Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg!“
Jesaja 58, 6

Demut ist doch nicht der schlechteste Ratgeber:
Ich lese gern bei Nietzsche nach – man muss nicht alles mögen, was er schreibt, aber dieses Zitat gefällt mir außerordentlich gut, weil es letztlich zu Bescheidenheit und Demut im Leben aufruft:

„Der Mensch mag sich noch so weit mit seiner Erkenntnis ausstrecken, sich selber noch so objektiv vorkommen: zuletzt trägt doch nichts davon als seine eigne Biografie.“

(513, S. 331 (Friedrich Nietzsche, Gesammelte Werke, © 2012 Anaconda Verlag GmbH, Köln; ISBN 978-3-86647-755-1)

 

WAS VOM TAG HÄNGEN BLEIBT

Was ist haften geblieben – mental und rational?

Wertschätzend kommunizieren, selbst wenn das dein Gegenüber im Tonfall vermissen lässt;

Sich an den Bibelzitaten erfreuen, sie für die eigene Motivation am Tag nutzen; selbst die kleinsten Bibelverse bringen nicht nur Einsichten, sondern rufen in dir auch positive Gefühle hervor;

von der dreijährigen Enkelin lernen, was es heißt, sich einfach zu freuen, ohne Vorbedingung und ohne tiefgründig nachzudenken.

dienstags….
Kurz nach drei Uhr war die Nacht vorbei. Ich bin aufgestanden, habe mich fertig gemacht und Klara gegen halb fünf Uhr morgens zur Arbeit ins Zeitungsviertel gefahren.

Die Straßen waren glatt, die Sicht schlecht und trotzdem haben mich eine Menge Autos überholt. Die Gefahr geht oft nicht von der Straßenglätte aus, sondern davon, dass sich einige nicht den Straßenverhältnissen anpassen.

Kurz vor dem Axel-Springer – Haus bin ich nach rechts abgebogen und habe vorher ein bisschen abgebremst. Hinter mir hupte jemand wie verrückt und drosch sein Auto an mir vorbei, so als wäre er im Einsatz mit Sondersignal.

War er aber nicht. Er war nur ein Drängler.
Was mochte das für ein Mensch sein, der so rücksichtslos fuhr?

Ich will aber nicht ungerecht sein. Wer weiß, vielleicht hatte er einen wichtigen Termin, oder er stand morgens zu spät auf und machte dann auf wichtig vor den anderen.

Früher, ja da war ich genauso. Ich weiß noch, wie ich im Ort zwei Frauen in einem langsam fahrenden Kleinwagen überholte, ins Schleudern kam und gegen einen Mast prallte. Seitdem habe ich Schmerzen an der Halswirbelsäule.

Warum lernt man eigentlich erst, wenn es längst zu spät ist?
An der Tür vor dem Büro stand eine Frau, die Klara und mir zuschaute, wie wir die Taschen auspackten.

Klara wollte anlässlich ihres Geburtstages ein Frühstücksbuffet anrichten und ich habe sie deshalb mit ihren prallen Taschen zur Arbeit gefahren.

„Wieso kommen Sie eigentlich schon vor halb sechs Uhr ins Büro hinein?“, fragte die Frau mit empörter Stimme.

„Die Tür war offen“, sagte meine Frau.
„Dann haben Sie aber sehr viel Glück gehabt“, antwortete die Frau mit spitzem Tonfall.

„Das ist das Glück des Tüchtigen“, sagte ich zu ihr.
„Oh, dann muss ich ja noch ein bisschen mehr arbeiten“, meinte sie pikiert.

„Wahrscheinlich“, antwortete ich, während mir meine Frau böse Blicke zuwarf.

„Musst du denn immer so grob sein?“, fragte mich meine Frau, als wir wieder allein im Fahrstuhl standen.

„Wieso, ich habe in der Tonart geantwortet, wie sie uns begegnet ist.

„Klara mochte keine Konfrontation“, und so hatte ich mal wieder die ‚A….karte‘, obwohl ich alles mit raufgeschleppt hatte, gleich zurückmusste, durch die ganze Stadt hindurch, danach Schnee schaufeln wollte, vor der Tür, und dann? Ja dann würde ich wohl am Schreibtisch einschlafen.

„Du bist zu empfindlich!“, sagte meine Frau mir noch zum Abschied.
Zu grob, zu empfindlich, na gut, ich sagte nichts darauf.

Sie hatte mich noch zurück bis zum Fahrstuhl gebracht, weil sie mir nicht zutraute, dass ich allein den Ausgang fand.
Wahrscheinlich hatte sie sogar recht.

Ich hatte etwas Gutes tun wollen, und kam mir vor wie ein asozialer Rüpel, der auf der Straße die Menschen anmotzte und die Regeln menschlichen Miteinanders missachtete.

Sollte ich mich ändern? Nö, ich wollte so bleiben, wie ich bin – grob eben, ungeschliffen, aber mit viel Herz und Humor ausgestattet, wenn man mich nur ließ.

War ich jetzt schon wie Trump, der in Palm Beach durch sein eigenes Hotel-Restaurant ging und die Gäste stets das gleiche fragte: „Ist das nicht ein großartiges Steak, was Sie gerade verspeisen?“
Und wehe dem, der ehrlich antwortete.

Ich sollte auf die Lippen beißen, das tat zwar weh, aber eben nur mir und nicht meinem Gegenüber.

Faszination Bibel

Ich habe in der Bibel etwas gefunden, was dazu passt, sich besser zu überlegen, was man dem anderen sagt, auch wenn man mit seinem Gegenüber nicht einverstanden ist.

Im Brief des Paulus an die Römer heißt es:
„Jeder von uns gefalle dem Nächsten zum Guten, zur Erbauung.“ (Röm 15, 2)

Das kann ich mir ja mal wieder zu Herzen nehmen – ich bin ja lernfähig, denke ich jedenfalls. Klara sieht das ein wenig anders.

Aber sie hat ja heute noch nicht in die Bibel geschaut, so wie ich – ein kleiner Luxus für mich, denn Klara musste ja arbeiten; ich auch, aber das konnte ich mir einteilen – noch ein kleiner Luxus, das Homeoffice, finde ich.

Glücklich sein im Moment, sofort, wenn sich die Gelegenheit bietet – der große Luxus, den Kinder in sich tragen

Meine Tochter Laura hat mich gerade angerufen. Unsere kleine Enkelin hatte mal wieder einen mittelschweren Bock auf dem Weg zum Kindergarten.

Sie wollte im Schnee spielen. Ich kann sie verstehen, ihre Mutter aber war leicht genervt.
Ich sehe gerade ein Video an, das Laura vor ein paar Tagen gedreht hat und das zeigt, wie Krümel rücklings auf einer Einkaufstüte glückselig einen Berg hinunterschlitterte, in Ermangelung eines Schlittens.

Dieses Glück im Moment zu spüren, es sofort zu ergreifen, das haben uns unsere Kinder voraus.

Warum verlieren wir eigentlich diese Fähigkeit mit dem Erwachsenensein?

Schreib-Alltag:
Ich habe geplant, wann ich welche Charakterskizzen für die einzelnen Protagonisten in meiner neuen Geschichte schreiben will.

Laura, meine Tochter, will, dass ich noch heute damit beginne.
Das gute am Plan ist, du kannst ihn ein wenig schieben. Ich fange Morgen an.

PSALM 13 – FÜR DIE KRAFT CORONA UND LOCKDOWN DURCHZUSTEHEN

Den Tag so zu beginnen, dass du dich auf das freust, was kommt – das ist die beste Motivation für dich, die Dinge mit Energie anzupacken. Das ist nicht so ganz leicht in den Zeiten von Corona und dem damit verbundenen Lockdown.

In Psalm 13 habe ich eine Botschaft gefunden, die mir persönlich Mut macht, mich motiviert, die schweren Zeiten durchzustehen.

Diese Sammlung von gottesdienstlichen Liedern reicht bis in das 2. Jahrhundert v. Chr. zurück und diente als sogenanntes Gesangs- und Erbauungsbuch. (1)

Psalm 13
13,2
Herr, wie lange willst du mich so ganz vergessen?
Herr, wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir
13,3
Wie lange soll ich sorgen in meiner Seele und mich ängstigen in meinem Herzen täglich?
Wie lange soll sich mein Feind über mich erheben?
13,4
Schaue doch und erhöre mich, Herr, mein Gott!
Erleuchte meine Augen, dass ich nicht im Tode entschlafe,
13,5
dass nicht mein Feind sich rühme, er sei meiner mächtig geworden, und mein Widersacher sich freuen, dass ich wanke.
13,6
Ich aber traue darauf, dass du gnädig bist, mein Herz freut sich, dass du so gerne hilfst.
Ich will dem Herrn singen, dass er so wohl an mir tut.

(1) Vgl.:
Stuttgarter Erklärungsbibel mit Apokryphen,
DIE HEILIGE SCHRIFT NACH DER ÜBERSETZUNG MARTIN LUTHERS,
MIT EINFÜHRUNGEN UND ERKLÄRUNGEN; DEUTSCHE BIBELGESELLSCHAFT.
ISBN 978-3-438-01123-7
Neuausgabe mit Apokryphen
© 2005 Deutsche Bibelgesellschaft
Zweite, verbesserte Auflage 2007
10.2016, S.654

WAS VOM TAG HÄNGEN BLEIBT

freitags…
Was ist haften geblieben – mental und rational?
#Schreiben, tagaus, tagein – anstrengend, aber ein sehr befriedigender Job.

Ich mache immer noch zu wenig Sport, da können auch nicht ein paar gymnastische Übungen auf der Terrasse drüber hinwegtäuschen.

Das Leben ist schön, trotz Corona und #Lockdown. Du musst dieses Gefühl nur für dich zulassen.

vormittags….
Ich lese inzwischen bei #Trendsfürdich auf Twitter.
Zum einen gibt es sehr viele kluge und auch humorvolle Beiträge. Zum anderen muss man sich nicht alles antun, was da so steht. Also kann ich mir ruhig treu bleiben, genau das tue ich.

Die Sonne scheint, es ist ein phantastisches Wetter. Ich sitze am Schreibtisch, und ich tue das, was ich immer tue, ich schreibe.

Es ist ein wahnsinnig anstrengender Beruf, aber auch ein sehr schöner. Man muss sich das nur ab und an wieder ins Gedächtnis zurückrufen.

Jede Tätigkeit hat ihre schönen Seiten, du kannst sie entdecken, wenn du es nur willst. Ich will es, jeden Tag.

Ich sitze im Auto, schaue in den Spiegel und denke: Du bist alt und hässlich, aber hey, ich habe einen wahnsinnigen Spaß am Leben.

nachmittags….
Ich war heute wenigstens mal auf der Terrasse und habe ein paar Übungen gemacht.

Die Sonne scheint, das Herz geht auf, ich denke an Urlaub, dann fällt mir wieder der Lockdown ein. Was soll’s – es geht weiter, so oder so.

Ich habe die Texte für die nächsten zwei Wochen geplant. Das war nicht das, was ich wollte, aber es hat sich so ergeben. Das gute Gefühl stellt sich trotzdem ein, denn ich weiß nun, wie die nächsten vierzehn Tage aussehen – Worüber ich schreibe, wie ich es schreibe.

samstags….
Was ist haften geblieben – mental und rational?
#Den Sinn für alltägliche Begebenheiten schärfen, beobachten und für das Schreiben nutzen.

vormittags….
05.00 Uhr. Ich sitze bereits eine halbe Stunde am Schreibtisch und beschäftige mich mit meiner neuen Geschichte ‚Thure aus Schebsand‘.
Ich habe gemeinsam mit meiner Tochter dazu ein ganzes Dorf neu konzipiert.
Das ist nicht leicht, Gott sei Dank kann meine Tochter besser malen. Wir schicken uns die Zeichnungen über WhatsApp hin- und her.

Die Lageskizze ist fertig. Jetzt muss ich sehen, wo ich die einzelnen handelnden Personen wohnen lassen werde, was die Dorfbewohner untereinander verbindet.
Ich bin froh, dass ich so früh aufgestanden bin.
‚Der frühe Vogel fängt eben doch den Wurm.‘ Der Vogel ist jetzt aber müde.

dd1302 – das ist ein Synonym auf Twitter, wo Leute sich über den Bombennacht von Dresden im Februar 1945 austauschen.
Ich bin in Dresden aufgewachsen und habe dort mein Abitur gemacht. Aus den Erzählungen der Kriegsgeneration weiß ich, wieviel Leid dieses Bombardement in der Nacht angerichtet hat.

Die Schlussfolgerung daraus: Europa muss zusammenhalten, ob nun in der EU oder wie Großbritannien jetzt außerhalb, und für den Erhalt des Friedens eintreten.

Das ist keine Selbstverständlichkeit. Einander zuhören, den anderen verstehen, Toleranz zeigen, nicht in Vorurteilen verharren, das alles ist wichtig, wenn man darüber nachdenkt, wie man den Frieden erhalten kann.

abends….
Ich sehe immer wieder aufs Neue, wie wichtig es ist den eigenen Sinn für #alltägliche Begebenheiten zu schärfen und so Stoff für die eigenen Geschichten zu sammeln.

Des Weiteren merke ich bei der Konzipierung meiner neuen Erzählung, wie wichtig es ist, an die eigenen Kindheits- und Jugenderlebnisse zurückzudenken, die Heimat, die eigene Familie mit in die Überlegungen einzubeziehen.

sonntags…
Was ist haften geblieben – mental und rational?
# Am Schreiben dranbleiben, alles erst einmal runterschreiben, dann weitersehen.

Am Vormittag habe ich mich damit beschäftigt, was ich beachten sollte, wenn ich belletristisch erzähle.

Hier zwei Erkenntnisse:
Erstens:
Einen Dialog erfinden, wenn es mal nicht so läuft mit der Schreiberei:
Manchmal da komme ich einfach nicht weiter, mir fällt nichts ein und in dieser Situation stelle ich mir vor, wie ich ein Gespräch führen würde, wie ein Dialog zwischen zwei Menschen aussehen kann. Das hilft ungemein, mir jedenfalls.

Zweitens:
Ich halte viel davon, erst einmal alles runterzuschreiben, was mir einfällt, egal, ob es passt oder eine Formulierung holprig ist. Wenn alles geschrieben ist, dann kann ich sehen, wo noch etwas fehlt, was ich anders schreiben oder ergänzen kann.

montags…
Was ist haften geblieben – mental und rational?
#Keine Ausreden mehr, wenn es darum geht, eine Stunde an der frischen Luft Nordic Walking zu betreiben.

Es ist komisch, Klara arbeitet heute wieder im #Homeoffice und ich kann dadurch eine Stunde länger schlafen, komme aber dadurch schwerer ‚in Tritt‘.
Ich brauche morgens meine klar strukturierten Abläufe – 03.45 Uhr aufstehen, Frühstück machen, 05.30 am Schreibtisch.
Jetzt ist es kurz vor neun Uhr und ich habe fast noch nichts geschafft.

Schreibtraining:
Ich versuche, mir täglich ein bisschen Zeit für das Schreibtraining freizuschaufeln.

Gerade habe ich mir drei Punkte in Erinnerung gerufen, die wichtig sind, wenn es um den Anfang einer Geschichte geht:

Erstens:
Die beste Erfahrung habe ich gemacht, wenn ich bis zum Schluss mit dem Anfang gewartet habe.
Zweitens:
Manchmal bin ich versucht, einen effektvollen Anfang zu finden, ein wirkungsvoller Anfang ist jedoch besser.
Drittens:
Ich liebe beschreibende Anfänge, humorvolle, schockierende Anfänge.

Klara nutzt das erste Mal Skype, um mit ihren Kolleginnen zu kommunizieren.
Sie wird im #Lockdown in der Organisation des #Homeoffices immer besser und hat mit teilweise schon überholt in der Anwendung der Technik.

Ich habe die #BLOG-Beiträge aus der 6. Kalenderwoche zusammengestellt und geordnet – hier die Übersicht:

https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/06/redaktionsplan-kw-06/

mittags…
Ich bin eine halbe Stunde gelaufen – Nordic Walking – das erst Mal seit Weihnachten.
Aber immerhin.

NORDIC WALKING

nachmittags…
Ich denke an den nächsten Urlaub an der Ostsee. Ich sehe am Strand die Wellen heranrauschen, wie sie krachend auf den Strand schlagen und das Wasser sich wieder zurückzieht, Möwen schreien, Kinder spielen, bauen Sandburgen mit ihren Vätern.
Ich bin wieder in der Wirklichkeit angekommen – ich glaub‘, ich mach‘ jetzt Schluß.

MEINE REISE IN DIE WELT DER BIBEL – EIN ERSTES RESÜMEE

Aufgeschrieben im August des vergangenen Jahres.

WELCHE HALTUNG BEIM LESEN DER BIBEL EINNEHMEN

Mich von meinen eigenen Gefühlen beim Lesen der Bibel leiten lassen, die Worte persönlich nehmen, sie an meinen Verstand und an mein Herz heranlassen.

Ich taste mich weiter vor, denke darüber nach, wie ich am besten mit dem Lesen dieses biblischen Stoffes anfangen soll.

„Lieber unvollkommen begonnen, als perfekt gezögert“, hat mir mal jemand gesagt.

Da ist was dran. Trotzdem will ich mich natürlich nicht reinstürzen in die unbekannte Materie, sondern mir einen Weg selbst bauen, einen Pfad, auf dem ich entlanggehen kann und wo an den Rändern vielleicht so etwas wie Leitplanken sind, die mich führen.

Ich lese, was Anselm Grün dazu schreibt. Der sollte es wissen, schließlich ist er nicht nur promovierter Theologe, sondern auch praktizierender Benediktinermönch. (Anselm Grün, Die Bibel verstehen, E-Book, ISBN – 978-3-451-33627-0, Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2010, Einladung).

Schon in seiner „Einladung“ zum Buch schreibt er, dass ich mich so fühlen soll, als würde Gott sich mit seinen Worten direkt an mich persönlich wenden.

Also, ich halte ja eine ganze Menge von mir, aber das ist wohl eine Hausnummer zu groß für mich, nämlich so zu tun, als würde Gott sich direkt an mich wenden.

Aber gibt es nicht auch das Gefühl, wo du dich unter Tausenden von Leuten befindest, auf der Bühne vor dir jemand redet und du denkst: „Donnerwetter, der schaut nur mich an, und meint wahrscheinlich auch mich?“

Und schon fängst du an, ihm zustimmend zuzunicken, ihm Mut zu machen, dass er etwas ganz Wichtiges von dort oben sagen würde.

Oder ich lese gerade das Buch des Extremsportlers Jan Frodeno.
Wenn er davon berichtet, wie hart es ist, sich jeden Tag zu überwinden, die Härte des Trainings auf sich zu nehmen, dann antworte ich ihm im Stillen: „Du, ich kenn‘ das, wenn ich morgens an der Bizepsmaschine sitze und ‚Null Bock‘ habe, anzufangen, aber ich fange trotzdem an.“

Solche Sachen sage ich zu mir und denke hinterher: „Na mein kleiner Dicker, wenn der deinen Bauch sehen würde, der würde dir kein Wort glauben.“

Egal, so jedenfalls muss das funktionieren mit dem persönlichen Wort, das nur an dich gerichtet ist.
Jedenfalls ist das eine der drei Haltungen, die der Benediktinermönch empfiehlt beim Lesen der Bibel einzunehmen. (Vgl. ebenda).

Außerdem empfiehlt er, „die Worte oder Bilder für mein Leben und als Bilder für Gottes Wirken an mir zu verstehen.“ (Vgl. ebenda)
Damit kann ich mich gut anfreunden.

Ich habe mal Jemandem gesagt, der mich gefragt hat, warum ich nicht an Gott glaube, dass ich vor allem an mich glauben würde.
In dem Fall wäre ja Gott in mir.

Damit kann ich leben, das ergibt Sinn für mich. Gott ist nicht nur über, er ist vor allem in mir.

Also kann ich seine Worte direkt auf mein ganz praktisches Leben beziehen, Kraft daraus ziehen. Nicht schlecht. Gefällt mir.

Und eine dritte Haltung beschreibt Anselm Grün so: „Die Worte der Bibel sind Worte des Lebens. Die Worte wollen… einladen, barmherzig und freundlich mit mir umzugehen.“ (Vgl. ebenda)
Da kann ich gar nicht anders, als zuzustimmen.

DIE FASZINATION WÄCHST
Je mehr ich mich an die unbekannten Texte herantaste, umso mehr üben sie einen Sog auf mich aus.

Mein Vater hat mich ein Leben lang anders erzogen, nämlich nicht an Gott zu glauben. Als ich einmal in Dresden nach Hause kam und ihm berichtete, dass ich mit einem Pfarrer gesprochen hätte, und ihn gefragt hatte, ob ich auch mal auf der Kanzel stehen könnte, da ist er bald ausgerastet.

Ich bin dann noch einmal in die Kirche gegangen, habe mich umgeschaut, zugehört. Aber das war’s schon.

Im vergangenen Jahr, da war mein Vater schon todkrank, er lag quasi auf dem Sterbebett, ausgerechnet in einem katholischen Krankenhaus.

„Die sind hier so gut zu mir, so freundlich und entgegenkommend, das glaubst du nicht“, sagte er zu mir.
Das Wort „barmherzig“ hätte hier gepasst, aber das widerstrebte ihm, es in den Mund zu nehmen.

DAS ERSTE KONSPEKT AUS DER STUTTGARTER ERKLÄRUNGSBIBEL
DIE REISE IN DIE BIBELWELT BEGINNT
Gestern war mein erster Urlaubstag und ich habe ihn damit begonnen, dass ich mich in die Bibel vertieft habe; besser in die ‚Stuttgarter Erklärungsbibel‘, die Luthers Bibelübersetzungen und Erläuterungen dazu enthält.

Es wird wohl mein letztes großes Projekt sein, dass ich auf diesem Erdball beginne, besser auf meiner kleinen Scholle, auf der ich mich befinde.

Ich will mich geistig nicht einengen, nicht abhängig sein von irgendwelchen Glaubenssätzen.

Und genau deshalb glaube ich daran, dass ich die Bibel lesen muss.
Werde ich dadurch gläubig?

Wohl nicht. Kann ich danach an Gott glauben?
Wohl kaum. Kann ich glauben, dass Gott in mir ist. Naja, schon eher.
Ich weiß nicht, wohin mich die Reise führen wird, aber ich finde sie enorm spannend.

Ich werde es ohne Hilfe nicht schaffen. Mein schönstes Geburtstagsgeschenk in der vergangenen Woche war die ‚Stuttgarter Erklärungsbibel‘.

Sie soll mir helfen, die oft schwierigen Zusammenhänge zu verstehen, damit ich so nah wie möglich an das Bibelwort herankomme.

Ich schreibe mit Tinte und Papier, besser, ich konspektiere mit der Hand, wenn es schwierig wird.

Ich weiß noch, wie ich das ‚Kapital‘ studiert habe. Die meisten, die darüber reden, haben es nie gelesen. Auch im Osten nicht. Ich habe mich da durch die vier Bände gequält.

Ich weiß also, welches Werk Marx da geschaffen hat, und wo er geirrt hat. Das ist etwas ganz anderes, als nur aus irgendeiner vermeintlichen ideologischen Ecke seinen ‚Senf‘ dazuzugeben, ohne wirklich zu wissen, worüber man spricht.

Ich will das Wort der Bibel auf mich wirken lassen und sehen, was ich damit anfangen kann.
Später kann ich es immer noch einordnen, ablehnen oder es endgültig zu lassen.

Klar, ich werde es nicht schaffen, alles zu verstehen, die geschichtlichen Zusammenhänge begreifen, die vor über 1000 Jahren aufgeschrieben wurden. Aber ehrlich, das macht es doch so interessant.

Das treibt mich, es zu erforschen und für meine Lebensphilosophie anzuwenden.

 

BEITRÄGE IN DER 7. KALENDERWOCHE 2021

BEITRÄGE IN DER WOCHE VOM 15.02. bis 21.02.2021
MONTAG, 15.02.2021
ALLTÄGLICHES (80)

FASZINATION BIBEL
Was ich der Bibel als Motivation für die Woche entnehme
https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/15/alltaegliches-80/
DIENSTAG, 16.02.2021
ALLTÄGLICHES (81)


WAS VOM TAG HÄNGEN BLEIBT
Eindrücke vom Tag – kurz und bündig
https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/16/alltaegliches-81/
MITTWOCH, 17.02.2021
ALLTÄGLICHES (82)

FASZINATION BIBEL
Was ich der Bibel als Motivation für den Tag entnehme
https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/17/alltaegliches-82/


DONNERSTAG, 18.02.2021
SCHREIB-ALLTAG (36)

Erfahrungen aus dem Schreiballtag, niedergeschrieben vor zwei Jahren, heute überarbeitet und aktualisiert
https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/18/schreib-alltag-36/


ALLTÄGLICHES 84
WAS VOM TAG HÄNGEN BLEIBT
https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/18/alltaegliches-84/

FREITAG, 19.02.2021
ANNA IST DEMENT (108)


https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/19/anna-ist-dement-108/
SAMSTAG, 20.02.2021
REDAKTIONSPLAN (KW 08)
PLANUNG BEITRÄGE FÜR WOCHE VOM 22.02.-28.02.2021

 

WAS VOM TAG HÄNGEN BLEIBT

Es sind nicht immer die großen Sachen, die dir in Erinnerung bleiben.
Nein. Es sind vielmehr die kleinen Dinge des Alltags, die banalen, alltäglichen Erlebnisse am Rande, die sich im Gedächtnis einnisten und festhaken. Was bei mir so gedanklich haften geblieben ist, das habe ich hier notiert, kurz und bündig.

DONNERSTAG, 11.02.2021
Es ist bereits kurz vor dem Mittagessen und ich habe nichts geschafft, fast nichts.

‚Wie schnell ist Nacht und nichts gemacht‘, sagt der Volksmund, und ich muss resigniert feststellen, dass da viel dran ist.
Woran liegt das nur?

Ich plane sehr genau. Doch dann schmeiße ich diese Planung um, weil irgendetwas dazwischenkommt, so wie heute die Bitte von einem Kunden, einen PR-Text zu schreiben.

„Das kriegen Sie doch mit Leichtigkeit hin!“, sagte der Kunde zu mir.
Was habe ich geantwortet?

„Ja, natürlich. Kein Problem.“
Kein Problem? Oh doch! Ich musste die anderen akribisch geplanten Arbeiten zurückstellen und mich an die Recherche für den neuen Text machen.

Aber was tut man nicht alles dafür, den Kunden zufriedenzustellen, noch dazu im Lockdown.

Ich schweife von der Arbeit ab, schaue aus dem Fenster und sehe, wie die Schneeflocken nach unten schweben. Was für ein phantastisches Wetter!

Wäre da nicht der Lockdown, die Unsicherheit was wird, ob wir es schaffen, uns weiterhin nicht anzustecken.

Schade, dass es mit der Impfstoffbeschaffung nicht geklappt hat.
Aber wie sagt der Norddeutsche? ‚Nicht schnacken, Kopf in Nacken‘.
Ich mach‘ weiter, obwohl ich keine Lust verspüre. Ich glaub‘, ich jammere zu viel.

14.25 Uhr
Ich suche seit zwei Stunden nach Unterlagen, die ich für einen Text brauche.
Ich habe dazu eine Schublade aufgezogen, in die ich sonst nie reinschaue.

Plötzlich halte ich das vordere Brett in der Hand, die Seitenwand war vorn ausgebrochen.
Klara kommt hoch und will mir helfen.

„Da warst du doch wieder dran, um Briefumschläge zu suchen“, sage ich zu ihr.
„Mach‘ doch deine Sachen alleine“, meint sie daraufhin und geht wieder nach unten.

Jetzt hab‘ ich den Salat. Ich muss das Brett vorsichtig wieder in die Nuten reinbringen.

Habe ich es mit einer Seite geschafft, dann rutscht die andere Seite wieder heraus.

„Du, kannst du mir bitte mal helfen“, sage ich zu Klara, die mich abweisend anschaut.

Schließlich lässt sie sich erweichen und wir schaffen es gemeinsam.
„Geht doch“, sage ich und Klara schweigt.

Es sind zwei Stunden vergangen, und ich habe wieder nichts geschafft. Der Stundenlohn ist heute gleich Null.

15.20 Uhr
Ich habe mit Hochdruck gearbeitet und eine ganze Menge geschafft. Der Text für Morgen –‚Anna ist dement‘ ist auf den letzten Metern doch noch fertig geworden.

Ich arbeite gern. Sage ich das jetzt, weil ich weiß, dass ich gleich eine Pause mache?
Vielleicht. Auf jeden Fall könnte ich mir nicht vorstellen, etwas Anderes zu tun, als das, was ich gerade tue.

Wie vielen Menschen geht es wohl so, dass sie in Jobs arbeiten, die ihnen keinen Spaß machen. Insofern bin ich irgendwie ein glücklicher Mensch.

17.40 Uhr
Ich habe meine geplanten Tagesaufgaben doch noch alle erledigen können.
Das ging nur, weil ich die letzten beiden Stunden noch einmal sehr konzentriert gearbeitet habe.
Und dann lockte mich die Vorstellung, dass ich heute Abend eine Flasche trinken wollte. Das motiviert; ist zwar erst Donnerstag, aber wer weiß, was Samstag ist. Also lieber heute den Rotwein aus dem Keller holen. Zur Not können wir ja am Wochenende noch eine Flasche hochholen.

TAGES-RESÜMEE
Ich habe in kürzerer Zeit mehr geschafft, als es der Plan vorsah.
Der Grund: Ich bin zeitlich unter Druck geraten, weil eine zusätzliche Aufgabe hereinkam.
Das habe ich kompensiert, indem ich konzentrierter gearbeitet habe und den Zeitverlust ausgleichen konnte.
Zwischendurch habe ich noch Krümel auf dem Video gesehen, wie sie heute Nachmittag im Schnee gespielt hat. Das war ein zusätzlicher mentaler Energieschub für mich.
Das Leben ist schön, auch wenn ich es am nächsten Tag vielleicht nicht mehr so unterschreibe.
Aber dieser Tag, ja, der war gut.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

SICH SELBST MOTIVIEREN MUSS MAN AUCH SELBST WOLLEN

Ich schreibe oft humorvoll, und so entsteht vielleicht bei manchem Leser der Eindruck, ich sehe die Probleme nicht, die uns in dieser Zeit von Lockdown und Pandemie bedrücken.

Doch ich lebe ja auch nicht auf irgendeinem Stern, wo mich die Dinge nicht berühren, die um mich herum vorgehen.

Könnte ich sagen, das Corona-Virus existiert nicht und darum schere ich mich nicht darum?

Das kann ich tun. Nur schert sich das Virus auch nicht um mein Denken.

Es ist da. So einfach ist es und so verheerend sind die Folgen.
Bin ich mit allem einverstanden, was in der Folge für die Bekämpfung des Virus getan oder unterlassen wird? Nein, auf keinen Fall.

Ist es mir egal, ob jemand neben mir in die Insolvenz geht, weil er nicht mehr sein Lokal finanziell halten kann? Überhaupt nicht. Im Gegenteil. Es macht mich traurig.

Und so gibt es Tage, an denen du genügend Gründe vorfindest, gar nicht erst aus dem Bett aufzustehen.

Du solltest aber aufstehen, du solltest dich an deinen Schreibtisch setzen, deiner Arbeit nachgehen, überlegen, was du tun kannst, um nicht ins mentale Loch zu fallen.

Für mich ist es wichtig, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind.
Dazu gehören die guten Momente und die weniger guten.

Mein erster Schritt, mich selbst zu motivieren beginnt damit, mir einen Plan für den Tag zu machen.

Klar, du musst dich anstrengen – dich hinsetzen, ein Blatt Papier herausholen, skizzieren, was du tun willst.

Habe ich das getan, dann geht es mir schon besser. Ich kenne die Struktur des Tages, weiß, was ich schaffen will und was ich schaffen kann.

Freitags, zum Beispiel, da muss ich mich enorm überwinden, um zu saugen und zu wischen.

Ich habe es aber nun mal meiner Frau versprochen, die nicht wie ich durchweg im Homeoffice arbeiten kann.

Also motiviere ich mich, indem ich eine ganze To-do-Liste aufschreibe, was zu tun ist, und ich dann die einzelnen Punkte abhaken kann. Meine Frau verdreht dabei nur die Augen.

Aber für mich ist das klasse. Mit jedem Punkt, den ich streiche, steigt meine gute Laune.

Ein wichtiger Schritt bei mir ist in Bezug auf die Selbstmotivation, möglichst früh am Schreibtisch zu sitzen, zügig mit der Arbeit zu beginnen, etwas zu schaffen.

Und vielleicht noch ein Punkt, an den ich mich versuche zu halten.
Ich versuche dem Tag die guten Seiten abzugewinnen.

Wenn du nur darüber sprichst, was alles schlecht ist, wie unfähig die anderen Menschen um dich herum sind, warum das alles nicht gut gehen kann, ja dann bist du selbst schlecht drauf.

Ich denke zwischendurch zum Beispiel an etwas, was meine Enkelin mir gesagt hat, wann ich wieder in den Urlaub fahren kann, oder an das, was ich noch alles an Schreiberei vor mir habe.

Ich glaube, es gibt kein allgemeingültiges Rezept, sich selbst zu motivieren.

Nur eine Regel vielleicht: Du musst es wollen, dich selbst am Schopf zu packen und die Dinge tun, die zu tun sind.

BEITRÄGE IN DER 6. KALENDERWOCHE 2021

MONTAG, 08.02.2021
AUDIO-BEITRAG
MIT DER BIBEL IN DIE NEUE WOCHE
ALLTÄGLICHES (77)
Weisheitsliteratur, Weisheit - wie wichtig ist das noch heutzutage?
https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/08/alltaegliches-77/

 

DIENSTAG, 09.02.2021
SICH SELBST MOTIVIEREN 
ALLTÄGLICHES (78)
Selber wollen und selber tun – die beste Methode, sich zu motivieren 

https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/09/alltaegliches-78/

MITTWOCH, 10.02.2021
EINGEBUNGEN UND INSPIRATIONEN SOFORT FESTHALTEN
SCHREIB-ALLTAG (35)
AUDIO-BEITRAG
https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/10/schreib-alltag-35/

WAS VOM TAG HÄNGEN BLEIBT
ALLTÄGLICHES (83)
https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/17/alltaegliches-83/

DONNERSTAG, 11.02.2021
SIE MÜSSEN DEN TOASTER REPARIEREN
ANNA IST DEMENT (106)
LUKAS ERHÄLT EINEN RÜDEN ANRUF AUS DEM PFLEGEDIENST

https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/11/anna-ist-dement-106/
FREITAG, 12.02.2021
KLARA IST ZU ANNA GEFAHREN
ANNA IST DEMENT (107)
Klara will nach dem Rechten bei Anna sehen

https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/12/anna-ist-dement-107/
SAMSTAG, 13.02.2021
DIE ANZEICHEN VON DEMENZ BEI ANNA MEHREN SICH
ANNA IST DEMENT – FOLGE 4
Aufarbeitung von bisherigen Beiträgen

https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/13/folge-4/

 

 

SCHREIBEN MIT DEM FÜLLER ODER MIT DER TASTATUR?

Ich versuche immer wieder auszubrechen aus meinem eigenen System und sofort damit zu beginnen, alles in den Computer zu schreiben. Gelingt das? Ja, schon. Doch bei kreativen Situationen, wenn ich zum Beispiel die Inhalte für die nächsten Beiträge auf dem Blog von „Anna ist dement“ konzipiere, dann brauche ich den Füller in der Hand.

Ich schreibe auf der Rückseite von Texten, die fertiggestellt sind und die ich noch einmal ausdrucke. Ich lege das Blatt meistens quer vor mir hin und zeichne in der Mitte einen Kreis. Dort stehen das Thema und die Quelle, wo ich das ganze abgespeichert habe. Dann geht es los. Ich zeichne einen Pfeil nach rechts oben und beginne zu schreiben.

Ich habe dann das Gefühl, dass es egal ist, was ich schreibe und wie ich es formuliere. Es wird ja ohnehin noch mehrfach korrigiert, geht mir dabei durch den Kopf.

Aber was ist die Faszination des Füllers? Dass ich stets blaue Finger habe? Eher nicht. Das Gefühl, dass nichts zwischen mir und meinem Kopf ist, und dass der sich nicht leer anfühlt, vielleicht ist es das.

Der Nachteil daran ist, dass ich es irgendwann am Computer eingeben muss, wozu ich nie Lust habe.

Doch in dem Moment, wo ich den Text abschreibe, da schaue ich manchmal gar nicht mehr auf das handschriftlich Verfasste, sondern haue einfach in die Tasten, was mir gerade einfällt.

Das nächste Mal will ich es gleich so machen. Und dann? Ja, dann sitze ich vor dem weißen Bildschirm, mir fällt nichts ein und ich bekomme schlechte Laune.

Die Lehre, die ich daraus ziehe: Abkürzungen sind gut, aber bei mir sind die Umwege die besseren Strecken.

GESCHICHTEN ERZÄHLEN – AM BESTEN AUS DEM EIGENEN ALLTAG

In einer Geschichte sind menschliche Erfahrungen niedergeschrieben. Dabei geht es mir nicht darum, nur eine Reihe von Ereignissen hintereinander zu dokumentieren, sie nacheinander wie auf einer Wäscheleine aufzuhängen.

Der Unterschied zwischen dem, was passiert ist und dem, was in einer Geschichte erzählt wird zeigt ein kleines Beispiel:
„Er steht jeden Morgen 04.30 Uhr auf und begibt sich schnurstracks an seinen Schreibtisch“, stellte sie fest.

Hier wird lediglich deutlich, was passiert, warum sie aber die Feststellung trifft, das bleibt im Dunkeln.

„Er steht jeden Morgen 04.30 Uhr auf und begibt sich schnurstracks an seinen Schreibtisch, weil er nichts mit der Vorbereitung des Frühstücks zu tun haben wollte“, stellte sie fest.
Im zweiten Satz wird klarer, warum er sofort an den Schreibtisch will. Er liefert sozusagen die Erklärung mit.

Ich scheue mich manchmal, über das eine Geschichte zu spinnen, was ich tagtäglich selbst erlebe.

Aber es ist natürlich auch eine große Chance, eigene Sichtweisen zu entwickeln, sich klarzumachen, warum Menschen in bestimmten Situationen so und nicht anders handeln.

Deshalb ist es schon wichtig, das eigene Leben nicht zu geringzuschätzen, wenn es um das ‚Stricken‘ von Geschichten geht.

 

ÜBER MENSCHEN IM ALLTAG ERZÄHLEN – DER WIRKLICHE REICHTUM DES LEBENS

2021.01.27

MENSCHEN AUS DEM ALLTAG – OHNE SIE FUNKTIONERT STORYTELLING NICHT

Menschen aus dem Alltag, Alltagshelden, sie sind die entscheidende Zutat, damit eine lebendige Geschichte erzählt werden kann.

Dabei spielt es für mich zunächst überhaupt keine Rolle, über wen ich schreiben will – ob über den selbstständigen Handwerker einer Bauschlosserei, die Inhaberin eines Küchenstudios oder den Protagonisten in einer fiktionalen Geschichte.

James N. Frey hat das in Hinsicht auf die Helden in einem Roman so zusammengefasst:
„Figuren sind für den Romancier was Holz für den Schreiner ist und was Ziegelsteine für den Maurer sind. Figuren sind der Stoff, aus dem der Roman gemacht wird.“
(James N. Frey: „Wie man einen verdammt guten Roman schreibt“ © 1993 Emons Verlag GmbH / © 1987 bei James N. Frey
ISBN 978-3-89705-32-1, Seite 17)

Für mich aber sind es vor allem die Alltagshelden, für die ich mich interessiere, und wie ich weiß, meine Leser ebenfalls, und sie sind es deshalb, über die ich schreiben will.

Das ist das Hauptmotiv, warum ich mir immer wieder Anregungen, Tipps, Hinweise von den Großen im Metier des Schreibens hole – Tag für Tag, im Schreib-Alltag eben.

Was macht die Sogwirkung für Leser aus, wenn Menschen Geschichten über sich erzählen?

Menschen nehmen natürlich Fakten zur Kenntnis. Geschichten aber über Menschen, die überzeugen sie, sprechen sie zudem auf der Gefühlsebene an.

Interviews, Geschichten fallen einfach auf im Dickicht der Informationsflut, sie wecken Emotionen.

Ein Leser erinnert sich besser an das Erzählte,  er spinnt sozusagen den Faden mit.

Die Personen,  die im Interview darüber berichten, wie sie zum Beispiel zur Pflege kamen,  was sie für Motive umtreibt und warum sie sich heute noch engagieren – das interessiert die Angehörigen.

Sie wollen, dass der Pflegedienst nicht nur auf der Homepage schreibt: „Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt.“

Vielmehr: Sie wollen, dass sich genau der Mensch ihrer Pflegebedürftigen annimmt, dem sie vertrauen können und der sie mit seiner Biografie, seinem Wissen und Handeln überzeugt.

Interviews, Geschichten bleiben auf dem Portal, können immer wieder aufgerufen werden.

Und sie erhöhen damit gleichzeitig die Sichtbarkeit des jeweiligen Unternehmens bei Google.

Die Suchmaschine von Google verknüpft die Informationen miteinander und der Leser wird auf der Suche nach einem geeigneten Pflegedienst zielgerichteter zu ihm geführt.

Außerdem: Pflegedienste werden in ihrem Ort gefunden, da wo sie tätig sind.

Es spielt also keine Rolle, ob dieser in einem Dorf in Bayern sein Zuhause hat oder in Berlin-Mitte.

Interviews, Geschichten geben eine erste Auskunft darüber, wie der gesuchte Pflegedienst „tickt“, ob er interessant für denjenigen ist, der  Unterstützung für seinen Angehörigen sucht.

WARUM ´UWE MUELLER ERZAEHLT?‘

Ich habe bewusst die Domain „uwemuellererzaehlt“ gewählt: Ich will aus eigener Anschauung und unter eigenem Namen schreiben und dies sofort in der persönlichen Überschrift ausdrücken.

Ich finde, das Bedürfnis von Menschen, über andere Menschen etwas aus der persönlichen Sicht zu erfahren, hat stark genommen.

Das gilt auch für die Menschen, die in der Pflege tätig sind.

Ich möchte deshalb diejenigen zu Wort kommen lassen, die sich täglich um ihre Pflegebedürftigen und deren Angehörige bemühen.

Das ist im Pflegebereich nicht anders. Bekanntheit, Anerkennung, die Mund-zu-Mund-Propaganda entsteht nicht zuerst dadurch,
dass man von sich behauptet, „man sei der Beste“.
Das entscheiden die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen ohnehin selbst.

Vielmehr: Leser wollen lieber etwas darüber erfahren, was die Inhaberin oder der Inhaber eines Pflegedienstes denkt,
was ihnen am Herzen liegt, wenn sie über Qualität in der Pflege und Betreuung sprechen, wie sie mit Stress und Überlastung umgehen,
was sie künftig verbessern wollen.

Nur dadurch entsteht Vertrauen, gewinnen Angehörige die Überzeugung, dass es der richtige Pflegedienst für sie ist.

Individuelle Betreuung von an Demenz erkrankten Menschen im Fokus
Die Anzahl der Pflegebedürftigen wächst, und unter ihnen die Zahl derer, die an Demenz erkrankt sind – im Anfangsstadium oder fortgeschritten.

Das soll unter anderem ein Schwerpunkt werden für dieses Portal – der Umgang mit der Krankheit Demenz – durch die Betroffenen selbst und diejenigen, die sich kümmern.

Das sind zum einen die vielen Pflegekräfte, die es beruflich tun und die Angehörigen.

Aus Gesprächen weiß ich und erfahre es immer wieder aufs Neue, dass der starke Wunsch besteht, sich auszutauschen, über die Probleme zu reden.

Und auch: Anerkennung zu finden, für das, was tagtäglich geleistet wird.

Erreichte Erfolge stärken die Kraft, um neue Herausforderungen zu bewältigen
Es wird viel darüber geschrieben, wie dramatisch es im Pflegebereich zugeht. Dabei ist viel getan worden in den letzten Jahren. Auf der Ebene der Politik und durch die Akteure in der Pflege selbst.

Mein Eindruck ist: Manchmal wird vergessen, das Positive zu erwähnen, ohne in Schönfärberei zu verfallen.

Die Zahlen derjenigen, die der Pflege bedürfen,  steigen so rasant an, dass man die greifbare Überforderung ohnehin gar nicht ignorieren kann.

Doch Herausforderungen in der Zukunft bewältigt man auch und vor allem dann, wenn man sich dessen bewusst wird, was schon geleistet wurde.

Erst dadurch wird ja auch die Dimension klarer, wie es zukünftig weitergehen kann.

 

SCHREIBEN WIE EIN PROFI – OHNE HANDWERKLICHE KENNTNISSE UNMÖGLICH

Ob in der belletristischen Erzählweise oder im Storytelling für einen PR-Text – beide Formen haben eines gemeinsam: man sollte sein Handwerk beherrschen.

Aber auch da, oder ich sage, erst recht hier, sollte man sich Grundkenntnisse im Erzählen von Geschichten aneignen.
Ich bleibe da auf jeden Fall dran, mal mit mehr Energie, mal mit etwas weniger.

Es beruhigt mich, wenn ich erfahre, dass selbst die ganz Großen eine recht ausführliche Recherche betrieben, wie es ‚handwerklich‘ hinter einem Drama aussah, bevor sie selber an ihr Werk gingen.

Das ist gut zu wissen, denn man hat manchmal den Eindruck, dass diese Menschen nur aus ihrem Genie heraus ihre Feder führten.

Im Vorwort zum Buch von James N. Frey „Wie man einen verdammt guten Roman schreibt“, heißt es dazu so treffend:
„In Deutschland herrscht noch immer ein Vorurteil, das in den großen Aufbruchjahren unserer Literatur in der früheren Goethezeit wurzelt: Dichtung entsteht ohne weitere Voraussetzungen, sobald die Muse das Genie küsst. Goethes Götz und sein Werther, Schillers Räuber, alle im Schaffensrausch hingeworfen, scheinen da unwiderlegbare Beweise zu sein. Dabei wird leicht übersehen, dass Goethe, als er den Götz in wirklich erstaunlich kurzer Zeit hinschrieb, voll mit der Dramentradition vertraut war, dank der französischen Besetzung Frankfurts während des Siebenjährigen Krieges sogar mit der Klassischen Französischen Bühnenpraxis, dass er beim Schreiben des Werthers über die Technik der Brieferzählung bestens informiert war…“ (Vgl.: James N. Frey: „Wie man einen verdammt guten Roman schreibt“, © 1993 Emons Verlag GmbH / © 1987 bei James N. Frey, ISBN 978-3-89705-32-1, Vorwort von Volker Neuhaus, S. 11).

Die gute Nachricht dabei: Wenn es die Großen nie verlernt haben, zu lernen, dann sollten wir es recht nicht tun.
Die weniger gute lautet: Du musst dranbleiben, ununterbrochen.

BESCHREIBUNG VON MENSCHEN IM REALEN UND IM FIKTIVEN ALLTAG – GEMEINSAMKEITEN UND UNTERSCHIEDE
Über Menschen, die im Arbeitsalltag stehen, eine Geschichte zu erzählen oder in einem Roman eine Figur mit Worten auszukleiden – das ist nicht so einfach gleichzusetzen.

Die Hauptfigur in einer Erzählung unterliegt einem gewissen Rollenspiel, spiegelt nur das in seinem Wesen wider, was für den Autor von Interesse ist, um seinem Konzept zu folgen.

Was man von einer belletristischen Erzählweise lernen kann ist die Kunst, die für die Charakteristik einer Person wichtigsten Züge herauszuarbeiten, diejenigen Handlungen eines Protagonisten zu beschreiben, die für sein Wesen typisch sind.

Der Autor James in Frey fasst das in seinem Buch „Wie man einen verdammt guten Roman schreibt“, so zusammen:

„Wenn ein Schriftsteller das Leben einer Romanfigur beschreiben will, muss er darauf achten, nur die Eindrücke, Gedanken, Reflexionen, Wahrnehmungen, Gefühle, Wünsche usw. aufzunehmen, die für die Motive, die Entwicklung der Figur und für Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, von Bedeutung sind – Eigenschaften, die charakteristisch dafür sind, wie die Figur mit den Schwierigkeiten fertig wird, die die Geschichte für sie bereithält… Homo fictus ist eine Abstraktion, die das Wesen, aber nicht die Gesamtheit des homo sapiens wiedergeben soll.“
(Vgl. James N. Frey: „Wie man einen verdammt guten Roman schreibt“ © 1993 Emons Verlag GmbH / © 1987 bei James N. Frey
ISBN 978-3-89705-32-1, S. 18)

Was kannst du daraus mitnehmen für dein Storytelling?
Dass du genau auf die Eindrücke, Gedanken, Emotionen achtest, die das Wesen des Menschen im wirklichen Leben ausmachen und die du auch mit einem entsprechenden Text wiedergeben willst.

Natürlich, es gibt gravierende Unterschiede zwischen der belletristischen Erzählweise und dem Storytelling.

Was sie eint ist die Tatsache, dass man sein Handwerk in beiden Fällen erlernen und beherrschen sollte.

 

DEN EIGENEN ALLTAG WERTSCHÄTZEN IST NICHT DIE SCHLECHTESTE IDEE

Mitunter spreche ich mit Freunden, die die Nase rümpfen, wenn ich Ihnen erzähle, dass ich über den Alltag schreibe, über Menschen und deren Alltag.

„Und das genügt dir als Anspruch an dich selbst?“, fragen sie mich dann.

Was soll ich darauf antworten?

 

Dass sie vielleicht selbst einmal darüber nachdenken sollten, wo sie ihre meisten Entdeckungen machen, wo sie sich bewähren müssen, Herausforderungen annehmen und Ziele verwirklichen können?

Ich glaube nicht, dass dies viel bringen würde.

Vielmehr ist doch interessant, wie wir das Einmalige im Alltag entdecken, wie wir es Fontane gleichtun können, nämlich dem Menschen im Alltag die Geheimnisse seines Herzens zu entlocken

Das klingt ein wenig der Realität entrückt. Aber wir können uns eines immer wieder klarmachen: Wir haben nichts anderes, als den Alltag, in dem wir auf Banales stoßen und gleichzeitig auf Großartiges, jeder in seiner kleinen Welt.

Herauszufinden, wie der eigene Alltag spannend wird, wie er trotz aller Belastungen zu unserem Reichtum zählt – ja, das ist nicht im Vorbeigehen gemacht, denn auch dafür muss man sich anstrengen.

Aber es macht Spaß, darauf seine Energie zu verwenden, denn die kommt zurück in Form von Lebensfreude, mehr Motivation.

Guy de Maupassant soll in der Lage gewesen sein, schon über einen Bindfaden, der auf dem Boden lag, eine Novelle zu schreiben.

Vielleicht ist das übertrieben, die kleinen Dinge des Alltags zu wertschätzen – das sicher nicht.

Des schreibe ich weiterhin über den Alltag.

EIN JEGLICHES HAT SEINE ZEIT

Zeit ist viel mehr als nur die Maßeinheit für Minuten und Stunden.

Für wen es nicht normal, sein Leben nach der Zeit auszurichten?
Oder anders gefragt, kann man sich überhaupt vorstellen, ohne Uhr zu leben?

Dabei ist die Zeit darauf zurückzuführen, dass der Mensch sich nach der Sonne richtet, danach, wie der Planet sich bewegt.

Die Zeit ist hier abgeleitet und dient uns vor allem dafür, Kontrolle über Dinge, Prozesse, Abläufe oder über andere Menschen zu haben.

Die Zeit ist ein Eckpfeiler, wenn es um Kommunikation geht. Man verabredet sich nicht irgendwie, sondern zu einem bestimmten Zeitpunkt, an einem bestimmten Ort.

Nicht von ungefähr ist die Weltzeituhr am Alex so ein beliebter Treffpunkt.

Zeit erzeugt aber auch Druck. Wir wollen in einer bestimmten Zeit etwas erreicht haben, Probleme sollen gelöst sein, Ziele realisiert werden. Das ist erst einmal nichts Schlechtes.

Es belastet uns nur, wenn wir uns zu sehr unter Druck setzen.
Manchmal ist es besser, abzuwarten, die Dinge auf sich zukommen zulassen.

Wenn das nicht als permanente Ausrede dafür genutzt wird, um wieder einmal nichts zu unternehmen, dann ist das eine gute Möglichkeit, Fragen reifen zu lassen, bevor die Antwort ebenso reif ist.

Die Zeit als etwas zu begreifen, die nicht nur die Minuten und Stunden misst, das ist entscheidend für die Qualität, die man im Leben erreicht, vorausgesetzt es gelingt einem, den Blick auf die eigene Zeit zu verändern, manches einfach gelassener anzunehmen.

In der Bibel heißt es im Buch ‚Der Prediger Salomo (Kohelet), einem der bedeutendsten biblischen Weisheitsbücher dazu:
„Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit, pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist hat seine Zeit; Der Prediger Salomo (Kohelet) 3, 1-2)
„… suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit, behalten hat seine Zeit;“ Prediger, 3, 6

Zeit nicht nur als Messinstrument zu begreifen, sondern als zentrales Element der eigenen Lebensphilosophie, das bringt einen dazu, geduldiger zu werden, Dinge abzuwarten, das Leben fließen zu lassen, zu warten, bis die Dinge auf einen selbst zukommen.

DIE SPRÜCHE SALOMOS – GUT, SIE ZU KENNEN

Manches von dem, was in der Bibel steht ist, das würde man heute sicher anders formulieren, anders sagen.

Und dennoch: Mich fasziniert immer wieder aufs Neue, mit welcher sprachlichen Präzision dort menschliche Handlungsweisen charakterisiert werden.

An Aktualität haben sie nichts eingebüßt, im Gegenteil, es ist gut, sich dieser Sätze zu erinnern, besonders im alltäglichen Handeln.

Spr 25, 18-20

Vers 18
„Wer wider seinen Nächsten falsch Zeugnis redet, der ist wie ein Streithammer, Schwert und scharfer Pfeil.“
Vers 19
„Auf einen Treulosen hoffen zur Zeit der Not, das ist wie ein fauler Zahn und gleitender Fuß.“
Vers 20:
„Wer einem missmutigen Herzen Lieder singt, das ist, wie wenn einer das Kleid ablegt an einem kalten Tag, und wie Essig auf Lauge.“

 

NIETZSCHE – MENSCHLICHES, ALLZUMENSCHLICHES

Der Mensch mit sich allein

„Feinde der Wahrheit.-Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen.“ (483)
„Verkehrte Welt.- Man kritisiert einen Denker schärfer, wenn er einen uns unangenehmen Satz hinstellt; und doch wäre es vernünftiger, dies zu tun, wenn sein Satz uns angenehm ist.“ (484)

Friedrich Nietzsche, 1844-1900, Gesammelte Werke Anaconda Verlag GmbH, Köln, 2012, ISBN 978-3-86 647-755-1, S. 327

FRAGEN SIND MANCHMAL WICHTIGER ALS ANTWORTEN

Kennst du das auch? Du bist im Gespräch und jemand plaudert dabei fortwährend auf dich ein. Du erhältst von ihm Antworten auf Fragen, die du ihm selbst nie gestellt hast.
Was passiert mit dir in dem Moment? Du wirst aus Höflichkeit eine Weile zuhören, aber irgendwann schaltest du ab, hörst nicht mehr hin.

Dabei sind die Fragen sicher nicht das, was du und ich zu beanstanden hättest.

Vielmehr sind es die schnell vorweggenommenen und oftmals auch ‚vorgestanzten‘ Antworten deines Gegenübers, die die Kreativität des Denkens zum Erlahmen, zum Stillstand bringen.

Wenn es bei den Fragen bliebe und bei der Gelegenheit, darüber nachzudenken, dann würde es durchaus wieder schöpferisch werden.

Jeder von uns denkt über Fragen nach, die das Leben uns nun mal stellt.

Und jeder möchte eine Antwort für sich darauf haben, was für ihn der Sinn des Lebens ist, warum er gerade diesen Beruf ergriffen hat und eben nicht einen anderen, was für ihn Glück bedeutet.

ALLTAGSFRAGEN, AUF DEN ERSTEN BLICK ERSCHEINEN SIE SO BANAL – UND DOCH SIND SIE ES, DIE NICHT MERKLICH ZWAR, ABER UNMERKLICH UNSEREN TAG BESTIMMEN

Deshalb greife ich im Blog Fragen des Alltags auf. Die Antworten, die ich darauf gebe, entspringen meinem persönlichen Erfahrungshintergrund. Wie sollte es auch anders sein?

Es gibt ohnehin nicht die reine, ganzheitliche, objektive Wahrheit. Vielmehr wird sie gebrochen durch unsere subjektiven Erkenntnisse, die wir aus unserem Leben gewinnen.

Mir geht nicht in erster Linie darum, Antworten zu geben, die für jede Lebenslage des Alltags passt.

Vielmehr will ich unterhalten, zu neuen Fragen anregen, dazu aufrufen, sich selbst intensiv mit seinem Leben, seinem Alltag auseinanderzusetzen.

Ich tue das, indem ich Alltagsbegebenheiten, Alltagsgeschichten erzähle, meine Sicht der Dinge darlege. Dabei will ich unterhalten und so ist der Erzählstil oft mit einem Augenzwinkern untersetzt.