Mehr lesen: Auf das Cover klicken
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
SÄTZE VON DEN GROSSEN – SPARSAM IN DER WORTWAHL, WIRKSAM FÜR GELEBTEN ALLTAGSSINN (1)
SÄTZE VON DEN GROSSEN – SPARSAM IN DER WORTWAHL, WIRKSAM FÜR GELEBTEN ALLTAGSSINN (2)
SÄTZE VON DEN GROSSEN – SPARSAM IN DER WORTWAHL, WIRKSAM FÜR GELEBTEN ALLTAGSSINN (3)
SÄTZE VON DEN GROSSEN – SPARSAM IN DER WORTWAHL, WIRKSAM FÜR GELEBTEN ALLTAGSSINN (4)
SÄTZE VON DEN GROSSEN – SPARSAM IN DER WORTWAHL, WIRKSAM FÜR GELEBTEN ALLTAGSSINN (5)
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
© Uwe Müller
Es ist kurz nach sieben Uhr heute morgen, und ich sitze auf einer Bank im Park.
Von Weitem ist der Strassenlärm zu hören.
Aber hier ist es ruhig und du hörst, wie die Vögel zwitschern.
Die Sonne geht hinter der Stadtmauer auf und wenn ich hochschaue, dann blendet sie mich ein wenig.
Es hat mich Überwindung gekostet, aufzustehen.
Aber jetzt bin glücklich, nach vier Runden im Park und dreimal zehn Liegestützen an der Parkbank.
Der Tag kann kommen,
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
Krümel ging nun schon einige Wochen in die Schule und wir hatten den Eindruck, dass es ihr Spaß machte, zu lernen.
Nur mit den Hausaufgaben, da haperte es manchmal ein bisschen.
Sie wollte zu Hause spielen und nicht am Schreibtisch sitzen.
„Du Krümel, Opa hat lange nicht mehr etwas gelernt. Willst du mir ein wenig beim Rechnen helfen, wenn du uns am Wochenende besuchst?“, fragte ich sie am Telefon.
„Oh ja, Opa“, schrie Krümel freudig auf.
„Aber du darfst nicht so streng mit mir sein“, schob ich noch hinterher.
„‘Doooch‘, sagte sie, „ich bin eine strenge Lehrerin.“
Das Wochenende war da. Ich holte Krümel von der Schule ab.
Als ich die Schule betrat, da hätte ich mir gewünscht, ich hätte Ohrenstöpsel mitgehabt.
Aber das war wohl die pure Lebensfreude, die sich bei den Kindern entlud.
Einige Jungen sausten die Treppe runter, andere trödelten am Geländer entlang und guckten mich an, so unter dem Motto: „Wen holst du denn ab?“
Krümel kam auf mich zugestürmt: „Opa, schrie sie und fiel mir um den Hals.“
Es waren die Momente, wo ich dachte: „Ja, das Leben ist gut zu dir.“
Wir gingen zum Auto und Krümel packte sofort das Körbchen aus, das Klara für sie zurecht gemacht hatte.
Es war wie selbstverständlich, dass es da war.
„Ist Oma nicht mit?“, fragte Krümel mich.
Sie war etwas enttäuscht, dass Klara nicht neben ihr auf dem Rücksitz Platz genommen hatte.
„Oma bereitet das Mittagessen vor und du kannst auch noch Kompott mitessen“, sagte ich zu ihr.
Sie nickte.
Das war doch klar, dass Klara noch etwas Besonderes für sie zu Hause bereithielt.
Nach dem Mittagessen zu Hause, da war mir danach, mich auf die Couch zu legen, mich von den neuesten Nachrichten berieseln zu lassen und eventuell für ein paar Momente die Augen zu schließen.
„Die Schule geht gleich los. Opa, setz dich schon mal gerade an den Tisch und nimm‘ ein Blatt Papier“, sagte Krümel streng.
„Oma, du kannst auch mitmachen“, drehte sie sich etwas nachgiebiger zu Klara um.
Die nickte.
„Ich räum‘ nur noch das Geschirr weg.“
Krümel hatte in nur wenigen Minuten eine Tabelle eingerichtet, auf der ‚Opa‘ und ‚Oma‘
stand.
Daneben war eine Spalte, in der die Punkte eingetragen werden sollten.
„Opa, wie viel sind fünf und eins?“, fragte sie.
Ich tat, als würde ich angestrengt überlegen, nahm schließlich die Finger mit zur Hilfe und zählte sie ab.
Vielleicht ist das in ein paar Jahren die Realität. Nur, dass mich dann nicht Krümel fragte, sondern eine Altenpflegerin aus dem Heim, in dem ich wohnte.
Mich schauderte es leicht.
„Opa, sag‘ jetzt, wie viel fünf und eins sind!“
„Sechs“, antwortete Klara aus dem Hintergrund.
„Richtig, Oma,“ rief Krümel.
„Opa, du musst schneller rechnen“, sagte Krümel streng zu mir.
Ich nahm mir vor, wie aus der Pistole geschossen das nächste Mal zu antworten.
„Fünf und zwei, wie viel sind das?“
„Sieben“, rief ich schnell.
„Gut, Opa.“
Na endlich, ich bekam ein Lob von ihr.
„Fünf und drei?“
„Acht“, riefen Klara und ich zugleich.
Richtig.
„Oma hat gewonnen!“
„Wieso hat Oma gewonnen?“, fragte ich empört.
„Ja Opa, du bist zu langsam“, sagte sie.
Ich hatte die Lust verloren.
„Wollen wir malen?“, fragte ich nun.
„Ja, aber ich muss ein Blatt aus deinem Drucker nehmen, ja Opa?“
„Ja, ist gut.“
Krümel kam mit mehreren Blättern aus meinem Arbeitszimmer zurück.
Wir bekamen Anweisungen, was wir auf dem Blatt ausmalen sollten.
Krümel hatte in Windeseile ein paar Figuren aufgezeichnet.
„Oma, ich helf‘ dir, denn die älteren Menschen können das nicht so schnell“, sagte Krümel nun zu Klara.
„Siehst du Oma, die älteren Menschen können das nicht so schnell“, sprach ich den Satz von Krümel nach.
Krümel nickte dazu wie zur Bestätigung.
Ich ging in das Arbeitszimmer. Und auf dem ersten Blatt hatte Krümel schnell noch einen Wolf aufgeklebt.
Im Zimmer waren die Buntstifte zerstreut und auf dem Fußboden lagen die Spielsachen umher.
Sollte ich aufräumen? Nein, das hatte ich mir abgewöhnt.
Wenn Krümel wieder zu Hause war, dann waren wir geschafft, die Wohnung durcheinander, aber irgendwie waren wir trotzdem glücklich.
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT RÜCKBLICK-(1) AUS DEM URLAUB ZURÜCK Das ist nun auch schon wieder ein halbes Jahr her. Was bleibt, das sind die schönen Erinnerungen an das Rauschen des Meeres, das Geschrei der Möwen, und an die vielen kleinen Erlebnisse mit unserer sechsjährigen Enkelin, Krümel. Ich habe ihr viele kleine Geschichten erzählt und sie hat zugehört, sich in die einzelnen Figuren hineingedacht und schließlich mitgespielt.
TRAUERREDNER - MEIN LANGER WEG - TEILE 1 BIS 3
DER SCHOCK – ANNA IST TOT
GLÜCKSGEFÜHLE ROLLEN SELTEN IN EINER RIESENWELLE AUF DICH ZU, SIE KOMMEN EHER UNAUFFÄLLIG DAHER
WAS IST MIR WICHTIG, WAS SOLL HÄNGENBLEIBEN? Ich will mehr tun – für meine Gesundheit, dafür, dass ich mein Gewicht reduziere. Das ist heute der Startpunkt für meine Vorhaben, ausgeführt nicht in panischer Hektik, sondern vielmehr planvoll, diszipliniert, kontinuierlich.
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
Theodor Fontane (1819-1898)
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
LEBENSPHILOSOPHIE IM ALLTAG Es sind weniger die großen Worte, sondern vielmehr die kleinen Taten, die Menschen berühren, und ihnen auch weiterhelfen. Hier ist so ein kleiner Bericht von großartigen Menschen, die fast unmerklich, auf jeden Fall abseits von der großen Aufmerksamkeit, viel Gutes im Alltag tun und dadurch Merkliches bewirken.
Gestern, gegen 15.00 Uhr im Friedwald.
Es war regnerisch, und es begann dunkel zu werden.
Ich habe eine Rede für einen älteren Menschen gehalten, dessen Frau wir würdig verabschieden wollten.
Ich hatte ihn schon im Vorgespräch ins Herz geschlossen, weil er mit viel Liebe über seine Frau berichtet hatte.
Du hast ihm angemerkt – die Trauer saß tief in ihm drin, und es fiel mir deshalb schwer auf professioneller Distanz zu bleiben, so dass ich die Fakten ordentlich zusammenbekam.
Ich hatte Glück, denn Gitta Hesse von der Alltagsbegleitung aus Basdorf half mir dabei, alles ins richtige Licht zu rücken.
Gestern nun, da war Gitta wieder an der Seite des trauernden Angehörigen.
Auf der anderen Seite saß Thorsten, der Chef der Alltagsbegleitung Basdorf.
Du kannst viel darüber schreiben, was ein Unternehmen alles vor hat, wie es hilfs- und pflegebedürftigen Menschen helfen will, was dazu gehört.
Das bleiben Worthülsen. Ich habe das nicht selten erlebt – in meiner langjährigen Tätigkeit, als jemand eben, der auf dem Blog viel über Pflege-und Hilfsdienste berichtet hat.
Gitta hatte ich anders erlebt, nämlich mit wieviel Engagement, wie liebevoll sie sich während des Vorgespräches um den Hinterbliebenen kümmerte.
Das war nicht gespielt, nein das war echt.
„Gitta ist ein Engel“, sagte der Angehörige zu mir.
Und zwar ohne, dass ich ihn dazu aufgefordert hatte.
Thorsten, der Chef von der Alltagsbegleitung, der war sich nicht zu schade, sich ebenfalls sensibel um den Angehörigen zu kümmern.
Als den Angehörigen die Tränen im Gesicht herunterliefen, da reichte Thorsten ihm ein trockenes und sauberes Taschentuch.
Kleinigkeiten?
Ja, aber ganz wichtige Zeichen dafür, wie Menschen nicht nur darüber reden, sich um andere zu kümmern.
Nein, es einfach tun.
Das hat mich berührt.
Danke, dass es solche Menschen gibt, dass es diese Begleitung im Alltag gibt.
Als ich nach der Trauerfeier aus dem Friedwald wegfuhr, da wusste ich, ich konnte nicht mehr viel tun für ihn.
Aber ich hatte das Gefühl, dass der Angehörige nicht allein war, in dieser so unglaublich schweren Stunde für ihn – die Alltagsbegleitung in Basdorf wird sich ja auch weiter um ihn kümmern.
Thorsten, Gitta, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – machen Sie genauso weiter – still, ohne viel Aufhebens, aber mit viel Empathie und Herz.
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
WEITERE BEITRÄGE: AUF COVER KLICKEN
ANNA BESUCHTE IHREN EHEMALIGEN ARBEITSPLATZ Klara fuhr nach Stralsund. Sie wollte es ihrer Mutter vorher nicht sagen. Sondern: Sie wollte - gemeinsam mit ihrem Bruder Lukas - zu Dr. Silberfisch. Sie wollten ihn um Rat fragen, was sie tun könnten wegen ihrer Mutter Anna, wie es weitergehen sollte, wie lange sie noch in ihrer Wohnung bleiben konnte, mit ihrer Demenz.
Die Praxis von Dr. Silberfisch stand bei Anna hoch im Kurs.
Das lag nicht nur am Arzt. Sie mochte ihn wegen seiner freundlichen Art und sie war schon viele Jahre Patientin bei ihm.
Nein entscheidend war: Dort wo die Praxis heute war, da war früher eine Apotheke, Annas ehemaliger Arbeitsplatz.
Für Anna war es schon deshalb ein Höhepunkt, wenn sie in die heutige Praxis gehen konnte.
Sie kannte sich dort immer noch gut aus.
Und Anna kam heute noch ins Schwärmen – bei dem Gedanken an ihren früheren Arbeitsplatz.
Sie fing gleich im Wartezimmer an zu erzählen, was dort früher war und wie die einzelnen Räume aufgeteilt waren.
„Und da oben, da haben wir immer Mittag gemacht, Schwester.“
„Ach ja?“, fragte Schwester Erika und verdrehte die Augen verstohlen zu ihrer Kollegin.
Anna wusste nicht, dass sich die Schwestern heute Praxishelferinnen nannten.
Und das störte sie auch nicht im Geringsten.
„Manchmal, da haben wir dort auch Kaffee getrunken und Kuchen gegessen“, fuhr Anna unbeirrt fort.
„Ach, das war schön.
Und die Kunden, die in die Apotheke hineinkamen, die mochten uns“, meinte sie.
„Frau Sturm, der Doktor wartet jetzt auf Sie. Bitte gehen Sie doch durch.“
„Ja, das mach‘ ich doch glatt.“
Anna war im Arztzimmer verschwunden.
„Sooo…“, sagte Schwester Erika – also die Praxishelferin Erika.
„Das hätten wir jetzt wieder. Na ja, wer weiß, wie wir mal werden.“
„Meinst du?“, fragte ihre Kollegin.
„Na ja“, seufzte Erika, „wer kann das heute schon wissen?“
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
Heute ist ein stiller Tag, ein grauer, regnerischer, dunkler zudem.
Bei uns hier jedenfalls.
Ich habe gerade ein paar Worte des Gedenkens zum Tod von Lilo, meiner Schwiegermutter auf eine Audioaufnahme gesprochen.
Klara sagt: „Warum machst du dir diese Arbeit?“
Ja, das stimmt, diese Frage ist berechtigt.
Es kostet Zeit, Überwindung, die richtigen Worte zu finden und sie dann auch noch im richtigen Sprachduktus zum Ausdruck zu bringen.
Aber ich bin ja Trauerredner könnte man sagen.
Also muss ich es ja beherrschen, die richtigen Worte zur Würdigung eines verstorbenen Menschen zu treffen.
Vom handwerklichen Standpunkt aus ist das schon richtig.
Aber der Sinn, der dahintersteckt, der geht tiefer.
Wir erleben es oft, dass die Menschen sagen, sie würden nicht wollen, dass große Worte zur Verabschiedung einer Verstorbenen oder eines Verstorbenen gesagt werden.
Das ist natürlich zu respektieren und auch zu akzeptieren.
Doch ist es wirklich immer im Sinne der Toten?
Ich bin davon überzeugt: Ganz sicher nicht.
Selbst wenn es jemand nicht wollte, dass um ihn ein großes Getöse entsteht, vielleicht Worte gesagt werden, die so nicht stimmen könnten.
Ist es nicht geradezu unsere Pflicht, jemanden, den wir geliebt und verehrt haben, in unseren Herzen und Gedanken zu behalten?
Der Volksmund sagt: ‚Erst wenn du aufhörst, über einen lieben Menschen zu sprechen, dann hört derjenige auch auf zu leben.‘
Wenn wir uns aber seiner erinnern, ihn gut verabschieden und bei uns behalten möchten – in den Herzen und in den Gedanken – ja dann sollten wir ein paar Worte über ihn sagen, zur Verabschiedung – knapp vielleicht, aber immer würdig und wertschätzend.
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
Geld regiert die Welt. Worte regieren sie auch.
Ich habe gerade wieder gehört, dass ein Kinderbuchautor ungeeignet für die Kommunikation in der Politik sei.
Das mag im Einzelfall stimmen, generell glaube ich aber, dass dies ein Vorurteil ist.
Warum?
Nun, weil gerade ein Autor mit einfachen Worten, klaren Sätzen komplexe Zusammenhänge verständlich darstellen kann.
Kurzum, jeder, der auf Menschen Einfluß nehmen will, der muss diese Kunst, dieses Handwerk beherrschen.
Luther hat zum Beispiel für die Übersetzung der Bibel in hohem Maße den umgangssprachlichen Wortschatz benutzt.
Man kann also schon sagen, dass das einfache Wort an richtiger Stelle den Leser oder den Zuhörer erreicht.
Das Wort muss so angelegt sein, dass es dem Gedanken die optimale Ausdrucksmöglichkeit bietet.
Was mich immer wieder verwundert, das ist die Tatsache, dass von der halben Million Wörter in unserem Sprachschatz nur wenig den Anteil an der Alltagssprache ausmachen.
Darunter sind solche Wörter wie: der, die, das, nicht, um zu, er, sie, es, hat, kein.
Ich habe das mal ausprobiert und eine Zeitung durchforstet.
Tatsächlich kommt man vielfach auf diese Wortgruppen.
Wichtig bleibt für mich, die Sätze so zu bauen, dass sie meinem Sprachduktus entsprechen und gut in Reden zur Wirkung kommen.
ES KOMMT NICHT DARAUF AN, WORÜBER DU SCHREIBST, SONDERN WIE DU ES SCHREIBST
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
Freitagvormittag, ich sitze bei REWE in Basdorf.
Klara hat mir einen Cappuccino besorgt, so dass ich in der Ecke der Bäckerei an einem der Tische sitzen kann.
Das ist nicht ganz unwichtig, denn ansonsten wirst du von der Verkäuferin schräg angesehen, so unter dem Motto ‚wieso nimmst du anderen den Platz weg?‘
Diese Zeilen werden erst am Montag zu lesen sein, wenn die neue Woche bereits begonnen hat.
Da werde ich eine ganz andere Gemütsverfassung haben, eine, die eben zu Montag passt.
Jetzt, am Freitag, da bin ich anders drauf – es scheint alles ein wenig leichter, beschwingter, weil du das beginnende Wochenende spürst, bis ins Unterbewusstsein hinein.
Am Wochenbeginn habe ich mich entschlossen, wieder ins Fitness-Center zu gehen.
Ich habe damit lange gezögert, weil ich nicht geglaubt habe, dass ich so etwas wiederfinden werde, wie ‚MacFit‘ in Mitte.
Aber das war damals eine andere Situation.
Ich bin dort morgens ganz früh hingefahren.
Klara arbeitete noch und ich habe sie in ihr Büro gefahren und war dann anschließend zum Training unterwegs.
Nun habe ich wieder etwas gefunden, was mir viel Spass macht.
Die Atmosphäre im Trainingsraum ist gut und ich habe die Geräte, die mir gefallen für das, was ich will.
In der Regel gehe ich am Anfang zunächst auf das Laufband.
Ich laufe dort eine halbe Stunde.
Du kannst dann gut überlegen, was dir im Leben wichtig ist.
Du kannst auch Leute beobachten und versuchen zu ergründen, was sie so umtreibt.
Es ist nicht ganz unwichtig, das alles zu sehen, dir Gedanken zu machen und manches von deinen Beobachtungen auch hinterher aufzuschreiben.
Meine Gedanken schweifen ab und ich bleibe bei dem Gedanken hängen, warum ich mich so in das Schreiben hineinhänge?
Manchmal überlege ich, warum ich so viel schreibe, mir zusätzliche Arbeit aufbürde.
Ich kann darüber am besten an solchen Tagen darüber nachdenken, wo es leichter scheint, sich zurückzulehnen, zu grübeln, über das Leben, über das, was dir Spass macht.
Schreiben, das bleibt für mich eine Leidenschaft.
Klar, sie ist damit verbunden, dass du dich stets überwinden musst, den Stift in die Hand zu nehmen oder in die Tastatur zu hauen.
Schreiben bedeutet, sich ununterbrochen mit sich selbst auseinanderzusetzen.
Es ist ein Prozess der kontinuierlichen Selbsterfahrung.
Das Schreiben kann dich aus deiner eigenen empfundenen Isolation zu befreien.
Schreiben heißt: Das Gedachte und Gesprochene festzuhalten, es zu ordnen.
Und es bringt dich weiter auf deinem Weg, dich selbst zu finden, zu erkennen.
Klara kommt mit dem Einkaufswagen, und ich muss aufhören, auf der Tastatur des iPads herumzuhacken.
Ich staune immer wieder, wie wenig ich daran noch ändere – oft nur kleinere Schreibfehler.
Jetzt hat mich der Alltag wieder – die beste Möglichkeit, das Leben anzunehmen und zu genießen.
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
Der große Zeiger bewegt sich auf fünf Uhr morgens zu, und ich sitze bereits seit einer guten Stunde am Schreibtisch.
Ich bewege den Bleistift auf dem Papier, fast unmerklich, ohne groß nachzudenken.
Ich merke, wie meine Gehirnzellen langsam ‚anspringen‘.
Und dennoch: Ich weiß nicht, was mich aus dem Bett getrieben hat.
Ist das etwa schon senile Bettflucht?
Warum habe ich mich nicht wieder umgedreht und habe einfach weitergeschlafen?
Ich weiß es nicht.
Auf jeden Fall treibt mich der innere Gedanke hoch, etwas Wichtiges zu verpassen, ja der Gedanke, dass ich die Aufgaben besser erledigen kann, wenn ich damit einfach früher beginne.
Ich stehe auf, gehe zur Balkontür, öffne sie.
Kalte Luft strömt herein.
Aus der Ferne höre ich, wie die S-Bahn vorbeirattert.
Das gibt mir das Gefühl, dass der Tag so langsam erwacht.
Was werde ich heute tun?
Gegen Mittag will ich ins Fitness-Studio gehen und mich weiter mit den einzelnen Geräten beschäftigen.
Ich bin noch unsicher, was sich dort alles befindet und wie ich die Übungen entsprechend aufbaue.
Auf jeden Fall habe ich schon mal die App mit der To-do-Liste freigeräumt und dort die ersten sechs Übungen eingetragen, die ich ausführen will.
Dazu habe ich ein Foto gepackt, zum Beispiel vom Rückenstrecker, damit ich das Gerät auch wiederfinde, wenn ich mit dem Training anfange.
Ich brauche immer eine Struktur, damit ich vorwärtskomme und effektiv die Zeit ausnutzen kann.
Nach dem Fitness-Training werde ich weiter an der Rede für nächste Woche arbeiten.
Ich lege den Bleistift aus der Hand und schaue auf das Blatt Papier vor mir.
Der Tag hält nichts Besonderes bereit, aber ich freue mich trotzdem auf ihn.
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
Du kennst es: Du wachst morgens auf, und du willst dich am liebsten wieder gleich umdrehen, um weiterzuschlafen.
Dir kommt der vergangene Tag in den Sinn, mit dem vielen Stress, mit dem, was nicht gelaufen ist und du willst gar nicht, dass dieser neue Tag beginnt.
Doch dann ist da noch die andere Seite.
Ist es nicht ein neuer Tag, einer, der dir viel Schönes bringen kann?
Wie willst du dich entscheiden?
Liegenbleiben und vielleicht noch schlechtere Laune bekommen oder aufstehen und den Tag beginnen – mit Fröhlichkeit, mit Optimismus?
Ja klar, ich weiß.
Woher soll diese Art des Frohsinns kommen, morgens, kurz nach fünf Uhr.
Ich versuche mir vorzustellen, was ich alles schaffen kann, wenn ich so früh aufstehe.
Die Planung kann fertiggemacht werden.
Die Rede würde im Rohentwurf ein bis zwei Stunden weiter auf dem Schreibtisch liegen.
Ich könnte Sport machen, ins Fitness-Center gehen, ohne dass ich ein schlechtes Gewissen bekomme, dafür eigentlich keine Zeit zu haben.
Ich spüle mir als erstes ein wenig kaltes Wasser ins Gesicht, benetzte den Nacken damit und schon werde ich munterer.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich am besten vorwärtskomme, wenn ich einfach eine Sache nach der anderen angehe – mich duschen, Tee kochen, Sprechtraining durchführen.
Jeder beginnt seinen Tag anders, aber in einem haben wir immer die Wahl.
Wir können schlechtgelaunt bleiben, weil die Probleme offensichtlich wieder ins Bewusstsein rücken.
Oder wir ignorieren diese Tatsachen nicht, aber wir freuen uns dennoch darüber, dass der Tag beginnt.
Wir sehen die Sonne aufgehen, es heller werden.
Wir freuen uns darüber, dass wir zu denen gehören, die sich sagen können: ‚Der frühe Vogel fängt den Wurm‘.
Und wir motivieren uns, indem wir gleich am Morgen an etwas sehr Schönes denken.
Mir fällt dann Krümel ein – wie ich mit ihr spiele, wenn sie mich mal wieder besucht und zu mir sagt: „Komm‘ Opa, gehen wir in unser Zimmer, spielen wir!“
Der Tag wird schön, weil ich es mir vornehme.
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
05.00 Uhr. Ich wache auf, drehe mich um und schlafe weiter.
Ich versuche es jedenfalls.
Die Gedankenräder fangen an, sich zu drehen.
‚Steh auf Dicker, sei nicht so faul. Wenn du dich jetzt fertigmachst, dann kannst du 06.00 Uhr im Fitness-Center sein.“
Ich bin seit Montag in Bernau bei Clever-Fit angemeldet.
Ich habe lange gezögert, dort hinzugehen. Aber Klaras sagte zu mir: „Mach‘ das doch.“
Sie hatte noch in Erinnerung, wie gut ich drauf war, wenn ich aus dem Training kam.
Das ist nun schon wieder zwei Jahre.
Damals ging Klara noch arbeiten, und ich habe sie nach Mitte gefahren, bin dann umgedreht und in die Tiefgarage bei McFit gedüst.
Ich dachte, ich bekäme so ein gutes Sport-Center nie wieder.
Aber ich bin angenehm überrascht.
Es ist sauber, die Geräte sind neu, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freundlich.
Das grösste Abenteuer für mich war die Anfahrt.
Ich musste durch die Baustelle durch, rauf ins Parkdeck und dann wieder eine steile Treppe hinuntersteigen.
Sie war zugemüllt mit Papierresten.
Ganze LKW- Ladungen von Zigarettenkippen schienen sich in den Treppennischen festgekrallt zu haben.
‚Rettet das Klima‘, werden wahrscheinlich einige von denen sagen, die im Dunkeln die Kippen weghauen.
Naja, ich will nicht meckern.
Als ich in die Tür zum Fitnesscenter hineingegangen bin, da habe ich mich schnell umgezogen und bin anschliessend schnurstracks auf die Laufbänder zugesteuert.
Ein älterer Herr grüsste mich vom Laufband herunter.
„Guten morgen“, habe ich erwidert.
„Wieso hat der mich zuerst gegrüßt?“, habe ich beim Frühstück Klara gefragt.
„Naja, so durchdringend, wie du guckst, da wird dem nichts anderes übriggeblieben sein“, antwortete sie leicht schnippisch.
„Nein, das ist meine natürliche Autorität“, habe ich ihr geantwortet.
Klara hat da geschwiegen.
Ich habe dreißig Minuten auf dem Laufband ausgehalten.
Danach bin ich noch an verschiedenen Geräten gewesen, zum Beispiel der Bizepsmaschine.
Nach anderthalb Stunden war Schluss.
Ich habe mir noch schnell etwas Sprudel mit Zitronengeschmack in die Flasche gefüllt und sie auch gleich zum Trinken angesetzt.
Herrlich, eine gute Sache, und kostenlos dazu.
Ich bin voller Adrenalin aus der ‚Mucki-Bude‘ gesprintet, bin die dreckige Treppe zum Auto hochgestapft und habe mich oben angekommen ins Auto fallen lassen – ausgepowert, aber voller Stolz.
Das eine ist das Training für die Muskeln, das andere die mentale Energie, die du während der Übungen bekommst.
Auf dem Bildschirm lief ein kleiner Film, während ich mich auf dem Laufband abstrampelte.
Es war eine Bahre aus Zink zu sehen und darauf lag ein Mensch, zugedeckt mit einem weißen Tuch.
„Irgendwann landen wir hier alle“, leuchtete ein Spruch auf.
„Doch bis dahin sollten wir noch einiges tun!“
Ich nickte stumm und lief auf dem Band automatisch schneller.
Später bin ich im Gymnastikraum auf die Knie gefallen und habe dabei geächzt, wie ein alter Sack.
Die junge Frau, die mit im Raum war, schaute mitleidsvoll zu, wie ich mich quälte.
„Ich muss fit sein, wenn meine Enkelin kommt und sagt: ‚Komm‘ Opa setz‘ dich auf den Fußboden. Wir wollen spielen.‘ Dann komm‘ ich wenigstens runter“, erklärte ich ihr.
Sie schmunzelte und nickte.
‚Das Leben ist schön‘, sagte meine innere Stimme, als ich mich zum nächsten Gerät schleppte.
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
Mehr lesen: Auf das Cover klicken
Mehr lesen: Auf das Cover klicken