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ÜBER DAS SChREIBEN IM FITNESS-CENTER UND DAS SCHREIBEN IM ALLTAG
Freitagvormittag, ich sitze bei REWE in Basdorf.
Klara hat mir einen Cappuccino besorgt, so dass ich in der Ecke der Bäckerei an einem der Tische sitzen kann.
Das ist nicht ganz unwichtig, denn ansonsten wirst du von der Verkäuferin schräg angesehen, so unter dem Motto ‚wieso nimmst du anderen den Platz weg?‘
Diese Zeilen werden erst am Montag zu lesen sein, wenn die neue Woche bereits begonnen hat.
Da werde ich eine ganz andere Gemütsverfassung haben, eine, die eben zu Montag passt.
Jetzt, am Freitag, da bin ich anders drauf – es scheint alles ein wenig leichter, beschwingter, weil du das beginnende Wochenende spürst, bis ins Unterbewusstsein hinein.
Am Wochenbeginn habe ich mich entschlossen, wieder ins Fitness-Center zu gehen.
Ich habe damit lange gezögert, weil ich nicht geglaubt habe, dass ich so etwas wiederfinden werde, wie ‚MacFit‘ in Mitte.
Aber das war damals eine andere Situation.
Ich bin dort morgens ganz früh hingefahren.
Klara arbeitete noch und ich habe sie in ihr Büro gefahren und war dann anschließend zum Training unterwegs.
Nun habe ich wieder etwas gefunden, was mir viel Spass macht.
Die Atmosphäre im Trainingsraum ist gut und ich habe die Geräte, die mir gefallen für das, was ich will.
In der Regel gehe ich am Anfang zunächst auf das Laufband.
Ich laufe dort eine halbe Stunde.
Du kannst dann gut überlegen, was dir im Leben wichtig ist.
Du kannst auch Leute beobachten und versuchen zu ergründen, was sie so umtreibt.
Es ist nicht ganz unwichtig, das alles zu sehen, dir Gedanken zu machen und manches von deinen Beobachtungen auch hinterher aufzuschreiben.
Meine Gedanken schweifen ab und ich bleibe bei dem Gedanken hängen, warum ich mich so in das Schreiben hineinhänge?
Manchmal überlege ich, warum ich so viel schreibe, mir zusätzliche Arbeit aufbürde.
Ich kann darüber am besten an solchen Tagen darüber nachdenken, wo es leichter scheint, sich zurückzulehnen, zu grübeln, über das Leben, über das, was dir Spass macht.
Schreiben, das bleibt für mich eine Leidenschaft.
Klar, sie ist damit verbunden, dass du dich stets überwinden musst, den Stift in die Hand zu nehmen oder in die Tastatur zu hauen.
Schreiben bedeutet, sich ununterbrochen mit sich selbst auseinanderzusetzen.
Es ist ein Prozess der kontinuierlichen Selbsterfahrung.
Das Schreiben kann dich aus deiner eigenen empfundenen Isolation zu befreien.
Schreiben heißt: Das Gedachte und Gesprochene festzuhalten, es zu ordnen.
Und es bringt dich weiter auf deinem Weg, dich selbst zu finden, zu erkennen.
Klara kommt mit dem Einkaufswagen, und ich muss aufhören, auf der Tastatur des iPads herumzuhacken.
Ich staune immer wieder, wie wenig ich daran noch ändere – oft nur kleinere Schreibfehler.
Jetzt hat mich der Alltag wieder – die beste Möglichkeit, das Leben anzunehmen und zu genießen.
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