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KRITIK ÜBEN – WAS SAGT DIE BIBEL DAZU?

Wer kennt das nicht? Du willst helfen und gibst deinem Freund oder einem lieben Familienangehörigen gute Ratschläge.
Aber wie hilfreich sind diese Ratschläge wirklich, die sogenannte gutgemeinte Kritik?

Wir alle sehnen uns nach Anerkennung, möchten, dass unsere Arbeit, unsere Bemühung gesehen und gemocht wird.

Doch meine Erfahrung zeigt auch, dass oftmals eine wirklich ehrlich gemeinte Kritik nicht auf Gegenliebe des Kritisierten stößt.

Unmut, schlechte Laune, aggressive Gegenreaktionen waren die häufigsten Erwiderungen nach einer Kritik, die mir in Erinnerung geblieben sind.

Was kann man also tun? Alles unter den Tisch fallen lassen?
Nein, aber ich versuche, mich in die Lage meines Gegenübers zu versetzen.

Was sind die Gründe für ein bestimmtes Verhalten, in welcher Situation befand sich diejenige oder derjenige, an dem ich etwas auszusetzen hatte?

Wie kann ich eine Atmosphäre schaffen, in der man plaudernd über aufgetretene Probleme spricht.

Und immer öfter entscheide ich mich auch dafür, nichts zu sagen, Verständnis für das Verhalten meines Gegenübers aufzubringen, tolerant zu sein, auch wenn es schwerfällt.

Das Lesen in der Bibel hat mich hier zu tieferen Einsichten gebracht.
Man sollte sich demnach erst einmal selbst genau überlegen, was die wahren Gründe sind, warum man Kritik übt, ob sie beurteilen und helfen oder nicht doch verurteilen und damit abstrafen soll.

Gerade die Art des selbstgerechten Verhaltens führt häufig dazu, dass eine noch so gutgemeinte Kritik ‚nach hinten losgeht‘.

Im Neuen Testament heißt es in Kapitel 7 (Das Evangelium nach Matthäus):

„Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. (1)
Denn nach welchem Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden (2)

Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge? (3)

Oder wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen?, und siehe, ein Balken ist in deinem Auge.(4)

Du Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge; danach sieh zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst. (5)
Ich bin immer wieder fasziniert, wie die Bibel die Dinge des Lebens auf den Punkt bringt.

Ich habe schon viele Bücher über das Coaching und die Motivation gelesen, sehr viele.

Aber nichts reicht an das heran, was man an Reichtum und Lebensweisheit aus den Sprüchen der Bibel zieht.
Ich bin erst sehr spät darauf gekommen, aber eben nicht zu spät.

HEUTE MORGEN AM LIEPNITZSEE

 

Ich habe mich überwunden, seit langem mal wieder in dieser von Corona und Lockdown geprägten Zeit.

Ich sitze auf einer Holzbank, direkt am Liepnitzsee.
Es ist ganz still. Das Zwitschern der Vögel ist zu hören, ganz laut.

Über mir hinweg fliegen Schwäne, und vor mir watscheln Enten ins Wasser.

Sie lassen sich von mir nicht stören und unterhalten sich laut, wie zwei Menschen, die baden wollen und dabei ununterbrochen erzählen.

Weit weg, so in der Ferne, da dringt der Lärm von der Straße durch.

Aber er erreicht mich nicht, dringt nicht in meine mentale Wahrnehmung vor.

Die Sonne bricht allmählich durch die Wolken hindurch und im See spiegeln sich die dicht gedrängten Bäume vom Ufer wider.

Es ist die schönste Zeit am heutigen Tag.

Und wenn ich gleich zurückkehre an den Schreibtisch, ja dann werde ich ein Gefühl haben, schon etwas Gutes getan zu haben.

Das hält an, bis heute Abend, hoffentlich.

 

DIE BIBEL ÜBER DAS MUTMACHEN

„Ich war fast die ganze Nacht wach, während du tief und fest geschlafen hast“, sagte meine Frau zu mir.
„Habe ich wieder so laut geschnarcht“, fragte ich sie.
„Nein, die ganzen Sorgen, die quälen mich und dann kann ich nicht einschlafen“, antwortete sie.

Wer kennt das nicht, dass man Angst hat, nicht weiß, wie er die nächsten Tage und Wochen bewältigen soll?

Dabei sind es oft nicht einmal die großen Ängste, die uns umtreiben. Es reicht manchmal schon das Gefühl, dass man irgendetwas nicht hinbekommt oder sich vor einer Krankheit, vor der Ansteckung mit dem Corona – Virus fürchtet.

In solchen Momenten tut es gut, in der Bibel zu lesen. Ich habe das früher nie getan. Leider.

Heute spüre ich, dass es hilft, wenn man sich auf die Bibelworte einlässt.

Sie spenden tatsächlich Trost und hinterher findest du auch die Energie und die Kraft, dich deinen Herausforderungen und Ängsten zu stellen.

Hier zwei Bibelstellen, die etwas darüber sagen, mutig und zuversichtlich in den Tag zu blicken:

5 Mose 31, 8
„Der HERR aber, der selber vor euch hergeht, der wird mit dir sein und wird die Hand nicht abtun und dich nicht verlassen. Fürchte dich nicht und erschrick nicht!“

Josua 1,9
„Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht, denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.“

WAS MIR BEIM FRÜHSTÜCK DURCH DEN KOPF GEHT

04.15 Uhr: Ich sitze in der Küche und überlege, was der Tag mir bringen soll.

Ich habe keine Ahnung und ich verspüre vor allem keine Lust, auch nur irgendetwas zu tun.

Was bleibt mir?

Einfach mit der Arbeit beginnen, nicht darauf Rücksicht nehmen – von wegen zu nichts Lust.

Mit dem Tun steigt die Motivation, die Laune bessert sich, die Bereitschaft, dem Tag etwas Schönes abzugewinnen auch.

Mal schauen, ob das stimmt, was ich mir gerade einrede.

Also, auf geht’s.

FREU DICH ÜBER DAS, WAS DEIN TAG FÜR DICH HERGIBT

 ‚Wenn ich erst einmal in Rente bin, ja dann kann ich das Leben genießen‘, sagt so mancher, wenn er darüber stöhnt, was er an aktuellen Tagesaufgaben zu lösen hat.

Was ist denn tatsächlich, wenn du in Rente bist?

Du hast in der Regel weniger Geld, weil du es nicht geschafft hast, rechtzeitig und nachhaltig zu sparen.

Du bist nicht mehr so fit, weil du jetzt noch mehr vor dem Fernseher sitzt und du bist von den aktuellen Diskussionen ausgeschlossen, weil dir ununterbrochen jemand sagt: „Du hast es doch gut, du bist schon in Rente. Und außerdem hast du auch gar nicht mehr so richtig den Durchblick.“

Was kannst du also dich tun, egal an welcher Stelle des Lebens du gerade bist?

Lebe so, dass dir dein Tag Spaß macht, dass du dich vor allem an den kleinen Dingen erfreuen kannst.

Ich bin Rentner, aber ich arbeite genauso weiter, wie ich es früher getan habe. Ich bin in der Lage, von Zuhause aus zu arbeiten, weil ich schon vor 10 Jahren erkannt habe, wie wichtig die digitale Kompetenz für den Broterwerb sein kann.

Das hat viel Kraft gekostet. Aber es würde mich heute noch mehr Kraft kosten, wenn ich es nicht getan hätte.

Ich verstehe es heute viel besser, die kleinen Dinge, die Beobachtungen um mich herum für die eigene Motivation zu nutzen.

Im Bad funktioniert der Durchlauferhitzer nicht, ich muss also kalt duschen.

Es ist grausam, wenn du dich das erste Mal darunter stellst. Aber hinterher, ja da fühlst du dich wie ein Held.

Meine dreijährige Enkelin sagt: „Opa, ich komm‘ und ‚reaarier‘ das“.

Na bitte, alles Gründe, sich zu freuen, nicht auf eine Kreuzfahrt in die Karibik, nein, auf den Tag, egal, was du hast, was du bist, wie dich andere Menschen sehen.


MIT DER BIBEL IN DIE NEUE WOCHE

In der vergangenen Woche ist meine Mutter verstorben.

Es ist schwer in Worte zu fassen, was du in dieser Situation denkst, wie es dir geht.

Die Bibelworte drücken meine Gefühle vielleicht besser aus:

Pred 3, 1,2
„Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde:
Geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit;
DER PREDIGER SALOM (KOHELETT)
Ps 73, 26
„Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.“
(DRITTES BUCH; PSALM 73-80)

https://uwemuellererzaehlt.de/mein-freund-der-alltag/

KLARA WIRD DER EINKAUFSWAGEN VOR IHRER NASE WEGGESCHNAPPT

WAS VOM TAG HÄNGEN BLEIBT
Solidarität und Mitmenschlichkeit zeigen sich nicht immer in großen Worten oder Gesten.

Es reicht schon, wenn jeder in der Pandemie Rücksicht nimmt, sich nicht in den Vordergrund schiebt. 

Klara steht vor dem Supermarkt und wartet darauf, dass sie einen Korb bekommt.

Es stehen ca. 20 Menschen in der Warteschlange – geduldig, diszipliniert, halten Abstand, so wie es in der Corona-Zeit sein muss.

Endlich, Klara hat es fast geschafft – nur noch ein Mann steht vor ihr, der auf den Einkaufswagen wartet.

Plötzlich schießt an ihr eine Frau vorbei, gibt sich gestresst, und sie sagt zu Klara:

„Ich hab’s sehr eilig!“ Sie drängelt sich vor, ohne eine Reaktion von Klara abzuwarten.

„Wenn das jeder machen würde“, sagt Klara nun empört.

„Die Frau drehte sich nicht einmal um, sondern schob den Einkaufswagen einfach in Richtung Kaufhalle.“

„Warum haben Sie das zugelassen?“, fragte jetzt ein Mann hinter Klara.

„Warum sind Menschen so egoistisch“, fragte Klara zurück.

Der Mann sagte nichts mehr, er schien ihr im Stillen recht zu geben.

 

 

 

 

BEITRÄGE IN DER WOCHE VOM 22.02. bis 28.02.2021

MONTAG, 22.02.2021

ALLTÄGLICHES (85)
MIT DER BIBEL IN DIE NEUE WOCHE
TROST IN DER BIBEL FINDEN – WENN JEMAND STIRBT, DER DIR NAHE WAR
https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/22/alltaegliches-86/

   

DONNERSTAG, 25.02.2021

ANNA (109)
DAS SPARKASSENBUCH IST LEER (1)
(2017)


FREITAG, 26.02.2021


ANNA (110)
DAS SPARKASSENBUCH IST LEER (2)
(2017)


 

SAMSTAG, 27.02.2021

REDAKTIONSPLAN (KW 09)
BEITRÄGE FÜR WOCHE VOM 01.03.-07.03.2021


 

WAS VOM TAG HÄNGEN BLEIBT



Was ist haften geblieben – mental und rational?
Die Bibel wird für mich zu einem immer wichtigeren Ratgeber und Motivator für den Alltag.

Friedrich Nietzsche, du musst nicht alles mögen, doch sein Rat - sich in Demut zu üben, wenn es um das eigene Leben geht, die eigene Biographie – der ist schon wertvoll, für mich jedenfalls.

mittwochs…
FASZINATION BIBEL
„Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, der dich behüte auf dem Wege und dich bringe an den Ort, den ich bestimmt habe.“
2. Mose, 23,20

Es versetzt mich immer wieder in Erstaunen, wieviel Erkenntnisreichtum in der Bibel steckt.

Hätte ich mich niemals entschlossen, die Bibel zu lesen, sie zu begreifen, so würde mein Leben ärmer sein. Das sage ich heute, nach nunmehr 68 Lebensjahren.

Aber es ist nie zu spät, mit etwas anzufangen.
Ich habe mit dem Lesen der Bibel begonnen. Ich übertreibe es nicht, nein.
Aber ich gebe zu, es macht Spaß, das ‚Buch der Bücher‘ zu erforschen.

Klar, es ist auch mühsam. Du musst suchen, lesen, Erklärungen für manche Passagen suchen.
Doch das ist es ja, was die Sache so spannend macht.

Und so sehe ich auch den Spruch 2. Mose, 23,20, nämlich die Tatsache, dass du deinen Weg niemals allein gehen musst, weil ein Schutzengel an deiner Seite ist.

Heute beginnt offiziell die Fastenzeit. Ich habe dazu ein Zitat in der Bibel gefunden, das auf mich passt, denn ich will es in den nächsten Tagen ebenfalls versuchen:

„Das aber ist ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast, lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast!
Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg!“
Jesaja 58, 6

Demut ist doch nicht der schlechteste Ratgeber:
Ich lese gern bei Nietzsche nach – man muss nicht alles mögen, was er schreibt, aber dieses Zitat gefällt mir außerordentlich gut, weil es letztlich zu Bescheidenheit und Demut im Leben aufruft:

„Der Mensch mag sich noch so weit mit seiner Erkenntnis ausstrecken, sich selber noch so objektiv vorkommen: zuletzt trägt doch nichts davon als seine eigne Biografie.“

(513, S. 331 (Friedrich Nietzsche, Gesammelte Werke, © 2012 Anaconda Verlag GmbH, Köln; ISBN 978-3-86647-755-1)

 

WAS VOM TAG HÄNGEN BLEIBT

Was ist haften geblieben – mental und rational?

Wertschätzend kommunizieren, selbst wenn das dein Gegenüber im Tonfall vermissen lässt;

Sich an den Bibelzitaten erfreuen, sie für die eigene Motivation am Tag nutzen; selbst die kleinsten Bibelverse bringen nicht nur Einsichten, sondern rufen in dir auch positive Gefühle hervor;

von der dreijährigen Enkelin lernen, was es heißt, sich einfach zu freuen, ohne Vorbedingung und ohne tiefgründig nachzudenken.

dienstags….
Kurz nach drei Uhr war die Nacht vorbei. Ich bin aufgestanden, habe mich fertig gemacht und Klara gegen halb fünf Uhr morgens zur Arbeit ins Zeitungsviertel gefahren.

Die Straßen waren glatt, die Sicht schlecht und trotzdem haben mich eine Menge Autos überholt. Die Gefahr geht oft nicht von der Straßenglätte aus, sondern davon, dass sich einige nicht den Straßenverhältnissen anpassen.

Kurz vor dem Axel-Springer – Haus bin ich nach rechts abgebogen und habe vorher ein bisschen abgebremst. Hinter mir hupte jemand wie verrückt und drosch sein Auto an mir vorbei, so als wäre er im Einsatz mit Sondersignal.

War er aber nicht. Er war nur ein Drängler.
Was mochte das für ein Mensch sein, der so rücksichtslos fuhr?

Ich will aber nicht ungerecht sein. Wer weiß, vielleicht hatte er einen wichtigen Termin, oder er stand morgens zu spät auf und machte dann auf wichtig vor den anderen.

Früher, ja da war ich genauso. Ich weiß noch, wie ich im Ort zwei Frauen in einem langsam fahrenden Kleinwagen überholte, ins Schleudern kam und gegen einen Mast prallte. Seitdem habe ich Schmerzen an der Halswirbelsäule.

Warum lernt man eigentlich erst, wenn es längst zu spät ist?
An der Tür vor dem Büro stand eine Frau, die Klara und mir zuschaute, wie wir die Taschen auspackten.

Klara wollte anlässlich ihres Geburtstages ein Frühstücksbuffet anrichten und ich habe sie deshalb mit ihren prallen Taschen zur Arbeit gefahren.

„Wieso kommen Sie eigentlich schon vor halb sechs Uhr ins Büro hinein?“, fragte die Frau mit empörter Stimme.

„Die Tür war offen“, sagte meine Frau.
„Dann haben Sie aber sehr viel Glück gehabt“, antwortete die Frau mit spitzem Tonfall.

„Das ist das Glück des Tüchtigen“, sagte ich zu ihr.
„Oh, dann muss ich ja noch ein bisschen mehr arbeiten“, meinte sie pikiert.

„Wahrscheinlich“, antwortete ich, während mir meine Frau böse Blicke zuwarf.

„Musst du denn immer so grob sein?“, fragte mich meine Frau, als wir wieder allein im Fahrstuhl standen.

„Wieso, ich habe in der Tonart geantwortet, wie sie uns begegnet ist.

„Klara mochte keine Konfrontation“, und so hatte ich mal wieder die ‚A….karte‘, obwohl ich alles mit raufgeschleppt hatte, gleich zurückmusste, durch die ganze Stadt hindurch, danach Schnee schaufeln wollte, vor der Tür, und dann? Ja dann würde ich wohl am Schreibtisch einschlafen.

„Du bist zu empfindlich!“, sagte meine Frau mir noch zum Abschied.
Zu grob, zu empfindlich, na gut, ich sagte nichts darauf.

Sie hatte mich noch zurück bis zum Fahrstuhl gebracht, weil sie mir nicht zutraute, dass ich allein den Ausgang fand.
Wahrscheinlich hatte sie sogar recht.

Ich hatte etwas Gutes tun wollen, und kam mir vor wie ein asozialer Rüpel, der auf der Straße die Menschen anmotzte und die Regeln menschlichen Miteinanders missachtete.

Sollte ich mich ändern? Nö, ich wollte so bleiben, wie ich bin – grob eben, ungeschliffen, aber mit viel Herz und Humor ausgestattet, wenn man mich nur ließ.

War ich jetzt schon wie Trump, der in Palm Beach durch sein eigenes Hotel-Restaurant ging und die Gäste stets das gleiche fragte: „Ist das nicht ein großartiges Steak, was Sie gerade verspeisen?“
Und wehe dem, der ehrlich antwortete.

Ich sollte auf die Lippen beißen, das tat zwar weh, aber eben nur mir und nicht meinem Gegenüber.

Faszination Bibel

Ich habe in der Bibel etwas gefunden, was dazu passt, sich besser zu überlegen, was man dem anderen sagt, auch wenn man mit seinem Gegenüber nicht einverstanden ist.

Im Brief des Paulus an die Römer heißt es:
„Jeder von uns gefalle dem Nächsten zum Guten, zur Erbauung.“ (Röm 15, 2)

Das kann ich mir ja mal wieder zu Herzen nehmen – ich bin ja lernfähig, denke ich jedenfalls. Klara sieht das ein wenig anders.

Aber sie hat ja heute noch nicht in die Bibel geschaut, so wie ich – ein kleiner Luxus für mich, denn Klara musste ja arbeiten; ich auch, aber das konnte ich mir einteilen – noch ein kleiner Luxus, das Homeoffice, finde ich.

Glücklich sein im Moment, sofort, wenn sich die Gelegenheit bietet – der große Luxus, den Kinder in sich tragen

Meine Tochter Laura hat mich gerade angerufen. Unsere kleine Enkelin hatte mal wieder einen mittelschweren Bock auf dem Weg zum Kindergarten.

Sie wollte im Schnee spielen. Ich kann sie verstehen, ihre Mutter aber war leicht genervt.
Ich sehe gerade ein Video an, das Laura vor ein paar Tagen gedreht hat und das zeigt, wie Krümel rücklings auf einer Einkaufstüte glückselig einen Berg hinunterschlitterte, in Ermangelung eines Schlittens.

Dieses Glück im Moment zu spüren, es sofort zu ergreifen, das haben uns unsere Kinder voraus.

Warum verlieren wir eigentlich diese Fähigkeit mit dem Erwachsenensein?

Schreib-Alltag:
Ich habe geplant, wann ich welche Charakterskizzen für die einzelnen Protagonisten in meiner neuen Geschichte schreiben will.

Laura, meine Tochter, will, dass ich noch heute damit beginne.
Das gute am Plan ist, du kannst ihn ein wenig schieben. Ich fange Morgen an.

PSALM 13 – FÜR DIE KRAFT CORONA UND LOCKDOWN DURCHZUSTEHEN

Den Tag so zu beginnen, dass du dich auf das freust, was kommt – das ist die beste Motivation für dich, die Dinge mit Energie anzupacken. Das ist nicht so ganz leicht in den Zeiten von Corona und dem damit verbundenen Lockdown.

In Psalm 13 habe ich eine Botschaft gefunden, die mir persönlich Mut macht, mich motiviert, die schweren Zeiten durchzustehen.

Diese Sammlung von gottesdienstlichen Liedern reicht bis in das 2. Jahrhundert v. Chr. zurück und diente als sogenanntes Gesangs- und Erbauungsbuch. (1)

Psalm 13
13,2
Herr, wie lange willst du mich so ganz vergessen?
Herr, wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir
13,3
Wie lange soll ich sorgen in meiner Seele und mich ängstigen in meinem Herzen täglich?
Wie lange soll sich mein Feind über mich erheben?
13,4
Schaue doch und erhöre mich, Herr, mein Gott!
Erleuchte meine Augen, dass ich nicht im Tode entschlafe,
13,5
dass nicht mein Feind sich rühme, er sei meiner mächtig geworden, und mein Widersacher sich freuen, dass ich wanke.
13,6
Ich aber traue darauf, dass du gnädig bist, mein Herz freut sich, dass du so gerne hilfst.
Ich will dem Herrn singen, dass er so wohl an mir tut.

(1) Vgl.:
Stuttgarter Erklärungsbibel mit Apokryphen,
DIE HEILIGE SCHRIFT NACH DER ÜBERSETZUNG MARTIN LUTHERS,
MIT EINFÜHRUNGEN UND ERKLÄRUNGEN; DEUTSCHE BIBELGESELLSCHAFT.
ISBN 978-3-438-01123-7
Neuausgabe mit Apokryphen
© 2005 Deutsche Bibelgesellschaft
Zweite, verbesserte Auflage 2007
10.2016, S.654

WAS VOM TAG HÄNGEN BLEIBT

freitags…
Was ist haften geblieben – mental und rational?
#Schreiben, tagaus, tagein – anstrengend, aber ein sehr befriedigender Job.

Ich mache immer noch zu wenig Sport, da können auch nicht ein paar gymnastische Übungen auf der Terrasse drüber hinwegtäuschen.

Das Leben ist schön, trotz Corona und #Lockdown. Du musst dieses Gefühl nur für dich zulassen.

vormittags….
Ich lese inzwischen bei #Trendsfürdich auf Twitter.
Zum einen gibt es sehr viele kluge und auch humorvolle Beiträge. Zum anderen muss man sich nicht alles antun, was da so steht. Also kann ich mir ruhig treu bleiben, genau das tue ich.

Die Sonne scheint, es ist ein phantastisches Wetter. Ich sitze am Schreibtisch, und ich tue das, was ich immer tue, ich schreibe.

Es ist ein wahnsinnig anstrengender Beruf, aber auch ein sehr schöner. Man muss sich das nur ab und an wieder ins Gedächtnis zurückrufen.

Jede Tätigkeit hat ihre schönen Seiten, du kannst sie entdecken, wenn du es nur willst. Ich will es, jeden Tag.

Ich sitze im Auto, schaue in den Spiegel und denke: Du bist alt und hässlich, aber hey, ich habe einen wahnsinnigen Spaß am Leben.

nachmittags….
Ich war heute wenigstens mal auf der Terrasse und habe ein paar Übungen gemacht.

Die Sonne scheint, das Herz geht auf, ich denke an Urlaub, dann fällt mir wieder der Lockdown ein. Was soll’s – es geht weiter, so oder so.

Ich habe die Texte für die nächsten zwei Wochen geplant. Das war nicht das, was ich wollte, aber es hat sich so ergeben. Das gute Gefühl stellt sich trotzdem ein, denn ich weiß nun, wie die nächsten vierzehn Tage aussehen – Worüber ich schreibe, wie ich es schreibe.

samstags….
Was ist haften geblieben – mental und rational?
#Den Sinn für alltägliche Begebenheiten schärfen, beobachten und für das Schreiben nutzen.

vormittags….
05.00 Uhr. Ich sitze bereits eine halbe Stunde am Schreibtisch und beschäftige mich mit meiner neuen Geschichte ‚Thure aus Schebsand‘.
Ich habe gemeinsam mit meiner Tochter dazu ein ganzes Dorf neu konzipiert.
Das ist nicht leicht, Gott sei Dank kann meine Tochter besser malen. Wir schicken uns die Zeichnungen über WhatsApp hin- und her.

Die Lageskizze ist fertig. Jetzt muss ich sehen, wo ich die einzelnen handelnden Personen wohnen lassen werde, was die Dorfbewohner untereinander verbindet.
Ich bin froh, dass ich so früh aufgestanden bin.
‚Der frühe Vogel fängt eben doch den Wurm.‘ Der Vogel ist jetzt aber müde.

dd1302 – das ist ein Synonym auf Twitter, wo Leute sich über den Bombennacht von Dresden im Februar 1945 austauschen.
Ich bin in Dresden aufgewachsen und habe dort mein Abitur gemacht. Aus den Erzählungen der Kriegsgeneration weiß ich, wieviel Leid dieses Bombardement in der Nacht angerichtet hat.

Die Schlussfolgerung daraus: Europa muss zusammenhalten, ob nun in der EU oder wie Großbritannien jetzt außerhalb, und für den Erhalt des Friedens eintreten.

Das ist keine Selbstverständlichkeit. Einander zuhören, den anderen verstehen, Toleranz zeigen, nicht in Vorurteilen verharren, das alles ist wichtig, wenn man darüber nachdenkt, wie man den Frieden erhalten kann.

abends….
Ich sehe immer wieder aufs Neue, wie wichtig es ist den eigenen Sinn für #alltägliche Begebenheiten zu schärfen und so Stoff für die eigenen Geschichten zu sammeln.

Des Weiteren merke ich bei der Konzipierung meiner neuen Erzählung, wie wichtig es ist, an die eigenen Kindheits- und Jugenderlebnisse zurückzudenken, die Heimat, die eigene Familie mit in die Überlegungen einzubeziehen.

sonntags…
Was ist haften geblieben – mental und rational?
# Am Schreiben dranbleiben, alles erst einmal runterschreiben, dann weitersehen.

Am Vormittag habe ich mich damit beschäftigt, was ich beachten sollte, wenn ich belletristisch erzähle.

Hier zwei Erkenntnisse:
Erstens:
Einen Dialog erfinden, wenn es mal nicht so läuft mit der Schreiberei:
Manchmal da komme ich einfach nicht weiter, mir fällt nichts ein und in dieser Situation stelle ich mir vor, wie ich ein Gespräch führen würde, wie ein Dialog zwischen zwei Menschen aussehen kann. Das hilft ungemein, mir jedenfalls.

Zweitens:
Ich halte viel davon, erst einmal alles runterzuschreiben, was mir einfällt, egal, ob es passt oder eine Formulierung holprig ist. Wenn alles geschrieben ist, dann kann ich sehen, wo noch etwas fehlt, was ich anders schreiben oder ergänzen kann.

montags…
Was ist haften geblieben – mental und rational?
#Keine Ausreden mehr, wenn es darum geht, eine Stunde an der frischen Luft Nordic Walking zu betreiben.

Es ist komisch, Klara arbeitet heute wieder im #Homeoffice und ich kann dadurch eine Stunde länger schlafen, komme aber dadurch schwerer ‚in Tritt‘.
Ich brauche morgens meine klar strukturierten Abläufe – 03.45 Uhr aufstehen, Frühstück machen, 05.30 am Schreibtisch.
Jetzt ist es kurz vor neun Uhr und ich habe fast noch nichts geschafft.

Schreibtraining:
Ich versuche, mir täglich ein bisschen Zeit für das Schreibtraining freizuschaufeln.

Gerade habe ich mir drei Punkte in Erinnerung gerufen, die wichtig sind, wenn es um den Anfang einer Geschichte geht:

Erstens:
Die beste Erfahrung habe ich gemacht, wenn ich bis zum Schluss mit dem Anfang gewartet habe.
Zweitens:
Manchmal bin ich versucht, einen effektvollen Anfang zu finden, ein wirkungsvoller Anfang ist jedoch besser.
Drittens:
Ich liebe beschreibende Anfänge, humorvolle, schockierende Anfänge.

Klara nutzt das erste Mal Skype, um mit ihren Kolleginnen zu kommunizieren.
Sie wird im #Lockdown in der Organisation des #Homeoffices immer besser und hat mit teilweise schon überholt in der Anwendung der Technik.

Ich habe die #BLOG-Beiträge aus der 6. Kalenderwoche zusammengestellt und geordnet – hier die Übersicht:

https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/06/redaktionsplan-kw-06/

mittags…
Ich bin eine halbe Stunde gelaufen – Nordic Walking – das erst Mal seit Weihnachten.
Aber immerhin.

 

nachmittags…
Ich denke an den nächsten Urlaub an der Ostsee. Ich sehe am Strand die Wellen heranrauschen, wie sie krachend auf den Strand schlagen und das Wasser sich wieder zurückzieht, Möwen schreien, Kinder spielen, bauen Sandburgen mit ihren Vätern.
Ich bin wieder in der Wirklichkeit angekommen – ich glaub‘, ich mach‘ jetzt Schluß.

MEINE REISE IN DIE WELT DER BIBEL – EIN ERSTES RESÜMEE

Aufgeschrieben im August des vergangenen Jahres.

WELCHE HALTUNG BEIM LESEN DER BIBEL EINNEHMEN

Mich von meinen eigenen Gefühlen beim Lesen der Bibel leiten lassen, die Worte persönlich nehmen, sie an meinen Verstand und an mein Herz heranlassen.

Ich taste mich weiter vor, denke darüber nach, wie ich am besten mit dem Lesen dieses biblischen Stoffes anfangen soll.

„Lieber unvollkommen begonnen, als perfekt gezögert“, hat mir mal jemand gesagt.

Da ist was dran. Trotzdem will ich mich natürlich nicht reinstürzen in die unbekannte Materie, sondern mir einen Weg selbst bauen, einen Pfad, auf dem ich entlanggehen kann und wo an den Rändern vielleicht so etwas wie Leitplanken sind, die mich führen.

Ich lese, was Anselm Grün dazu schreibt. Der sollte es wissen, schließlich ist er nicht nur promovierter Theologe, sondern auch praktizierender Benediktinermönch. (Anselm Grün, Die Bibel verstehen, E-Book, ISBN – 978-3-451-33627-0, Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2010, Einladung).

Schon in seiner „Einladung“ zum Buch schreibt er, dass ich mich so fühlen soll, als würde Gott sich mit seinen Worten direkt an mich persönlich wenden.

Also, ich halte ja eine ganze Menge von mir, aber das ist wohl eine Hausnummer zu groß für mich, nämlich so zu tun, als würde Gott sich direkt an mich wenden.

Aber gibt es nicht auch das Gefühl, wo du dich unter Tausenden von Leuten befindest, auf der Bühne vor dir jemand redet und du denkst: „Donnerwetter, der schaut nur mich an, und meint wahrscheinlich auch mich?“

Und schon fängst du an, ihm zustimmend zuzunicken, ihm Mut zu machen, dass er etwas ganz Wichtiges von dort oben sagen würde.

Oder ich lese gerade das Buch des Extremsportlers Jan Frodeno.
Wenn er davon berichtet, wie hart es ist, sich jeden Tag zu überwinden, die Härte des Trainings auf sich zu nehmen, dann antworte ich ihm im Stillen: „Du, ich kenn‘ das, wenn ich morgens an der Bizepsmaschine sitze und ‚Null Bock‘ habe, anzufangen, aber ich fange trotzdem an.“

Solche Sachen sage ich zu mir und denke hinterher: „Na mein kleiner Dicker, wenn der deinen Bauch sehen würde, der würde dir kein Wort glauben.“

Egal, so jedenfalls muss das funktionieren mit dem persönlichen Wort, das nur an dich gerichtet ist.
Jedenfalls ist das eine der drei Haltungen, die der Benediktinermönch empfiehlt beim Lesen der Bibel einzunehmen. (Vgl. ebenda).

Außerdem empfiehlt er, „die Worte oder Bilder für mein Leben und als Bilder für Gottes Wirken an mir zu verstehen.“ (Vgl. ebenda)
Damit kann ich mich gut anfreunden.

Ich habe mal Jemandem gesagt, der mich gefragt hat, warum ich nicht an Gott glaube, dass ich vor allem an mich glauben würde.
In dem Fall wäre ja Gott in mir.

Damit kann ich leben, das ergibt Sinn für mich. Gott ist nicht nur über, er ist vor allem in mir.

Also kann ich seine Worte direkt auf mein ganz praktisches Leben beziehen, Kraft daraus ziehen. Nicht schlecht. Gefällt mir.

Und eine dritte Haltung beschreibt Anselm Grün so: „Die Worte der Bibel sind Worte des Lebens. Die Worte wollen… einladen, barmherzig und freundlich mit mir umzugehen.“ (Vgl. ebenda)
Da kann ich gar nicht anders, als zuzustimmen.

DIE FASZINATION WÄCHST
Je mehr ich mich an die unbekannten Texte herantaste, umso mehr üben sie einen Sog auf mich aus.

Mein Vater hat mich ein Leben lang anders erzogen, nämlich nicht an Gott zu glauben. Als ich einmal in Dresden nach Hause kam und ihm berichtete, dass ich mit einem Pfarrer gesprochen hätte, und ihn gefragt hatte, ob ich auch mal auf der Kanzel stehen könnte, da ist er bald ausgerastet.

Ich bin dann noch einmal in die Kirche gegangen, habe mich umgeschaut, zugehört. Aber das war’s schon.

Im vergangenen Jahr, da war mein Vater schon todkrank, er lag quasi auf dem Sterbebett, ausgerechnet in einem katholischen Krankenhaus.

„Die sind hier so gut zu mir, so freundlich und entgegenkommend, das glaubst du nicht“, sagte er zu mir.
Das Wort „barmherzig“ hätte hier gepasst, aber das widerstrebte ihm, es in den Mund zu nehmen.

DAS ERSTE KONSPEKT AUS DER STUTTGARTER ERKLÄRUNGSBIBEL
DIE REISE IN DIE BIBELWELT BEGINNT
Gestern war mein erster Urlaubstag und ich habe ihn damit begonnen, dass ich mich in die Bibel vertieft habe; besser in die ‚Stuttgarter Erklärungsbibel‘, die Luthers Bibelübersetzungen und Erläuterungen dazu enthält.

Es wird wohl mein letztes großes Projekt sein, dass ich auf diesem Erdball beginne, besser auf meiner kleinen Scholle, auf der ich mich befinde.

Ich will mich geistig nicht einengen, nicht abhängig sein von irgendwelchen Glaubenssätzen.

Und genau deshalb glaube ich daran, dass ich die Bibel lesen muss.
Werde ich dadurch gläubig?

Wohl nicht. Kann ich danach an Gott glauben?
Wohl kaum. Kann ich glauben, dass Gott in mir ist. Naja, schon eher.
Ich weiß nicht, wohin mich die Reise führen wird, aber ich finde sie enorm spannend.

Ich werde es ohne Hilfe nicht schaffen. Mein schönstes Geburtstagsgeschenk in der vergangenen Woche war die ‚Stuttgarter Erklärungsbibel‘.

Sie soll mir helfen, die oft schwierigen Zusammenhänge zu verstehen, damit ich so nah wie möglich an das Bibelwort herankomme.

Ich schreibe mit Tinte und Papier, besser, ich konspektiere mit der Hand, wenn es schwierig wird.

Ich weiß noch, wie ich das ‚Kapital‘ studiert habe. Die meisten, die darüber reden, haben es nie gelesen. Auch im Osten nicht. Ich habe mich da durch die vier Bände gequält.

Ich weiß also, welches Werk Marx da geschaffen hat, und wo er geirrt hat. Das ist etwas ganz anderes, als nur aus irgendeiner vermeintlichen ideologischen Ecke seinen ‚Senf‘ dazuzugeben, ohne wirklich zu wissen, worüber man spricht.

Ich will das Wort der Bibel auf mich wirken lassen und sehen, was ich damit anfangen kann.
Später kann ich es immer noch einordnen, ablehnen oder es endgültig zu lassen.

Klar, ich werde es nicht schaffen, alles zu verstehen, die geschichtlichen Zusammenhänge begreifen, die vor über 1000 Jahren aufgeschrieben wurden. Aber ehrlich, das macht es doch so interessant.

Das treibt mich, es zu erforschen und für meine Lebensphilosophie anzuwenden.

 

BEITRÄGE IN DER 7. KALENDERWOCHE 2021

BEITRÄGE IN DER WOCHE VOM 15.02. bis 21.02.2021
MONTAG, 15.02.2021
ALLTÄGLICHES (80)

FASZINATION BIBEL
Was ich der Bibel als Motivation für die Woche entnehme
https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/15/alltaegliches-80/
DIENSTAG, 16.02.2021
ALLTÄGLICHES (81)


WAS VOM TAG HÄNGEN BLEIBT
Eindrücke vom Tag – kurz und bündig
https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/16/alltaegliches-81/
MITTWOCH, 17.02.2021
ALLTÄGLICHES (82)

FASZINATION BIBEL
Was ich der Bibel als Motivation für den Tag entnehme
https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/17/alltaegliches-82/


DONNERSTAG, 18.02.2021
SCHREIB-ALLTAG (36)

Erfahrungen aus dem Schreiballtag, niedergeschrieben vor zwei Jahren, heute überarbeitet und aktualisiert
https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/18/schreib-alltag-36/


ALLTÄGLICHES 84
WAS VOM TAG HÄNGEN BLEIBT
https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/18/alltaegliches-84/

FREITAG, 19.02.2021
ANNA IST DEMENT (108)


https://uwemuellererzaehlt.de/2021/02/19/anna-ist-dement-108/
SAMSTAG, 20.02.2021
REDAKTIONSPLAN (KW 08)
PLANUNG BEITRÄGE FÜR WOCHE VOM 22.02.-28.02.2021

 

WAS VOM TAG HÄNGEN BLEIBT

Es sind nicht immer die großen Sachen, die dir in Erinnerung bleiben.
Nein. Es sind vielmehr die kleinen Dinge des Alltags, die banalen, alltäglichen Erlebnisse am Rande, die sich im Gedächtnis einnisten und festhaken. Was bei mir so gedanklich haften geblieben ist, das habe ich hier notiert, kurz und bündig.

DONNERSTAG, 11.02.2021
Es ist bereits kurz vor dem Mittagessen und ich habe nichts geschafft, fast nichts.

‚Wie schnell ist Nacht und nichts gemacht‘, sagt der Volksmund, und ich muss resigniert feststellen, dass da viel dran ist.
Woran liegt das nur?

Ich plane sehr genau. Doch dann schmeiße ich diese Planung um, weil irgendetwas dazwischenkommt, so wie heute die Bitte von einem Kunden, einen PR-Text zu schreiben.

„Das kriegen Sie doch mit Leichtigkeit hin!“, sagte der Kunde zu mir.
Was habe ich geantwortet?

„Ja, natürlich. Kein Problem.“
Kein Problem? Oh doch! Ich musste die anderen akribisch geplanten Arbeiten zurückstellen und mich an die Recherche für den neuen Text machen.

Aber was tut man nicht alles dafür, den Kunden zufriedenzustellen, noch dazu im Lockdown.

Ich schweife von der Arbeit ab, schaue aus dem Fenster und sehe, wie die Schneeflocken nach unten schweben. Was für ein phantastisches Wetter!

Wäre da nicht der Lockdown, die Unsicherheit was wird, ob wir es schaffen, uns weiterhin nicht anzustecken.

Schade, dass es mit der Impfstoffbeschaffung nicht geklappt hat.
Aber wie sagt der Norddeutsche? ‚Nicht schnacken, Kopf in Nacken‘.
Ich mach‘ weiter, obwohl ich keine Lust verspüre. Ich glaub‘, ich jammere zu viel.

14.25 Uhr
Ich suche seit zwei Stunden nach Unterlagen, die ich für einen Text brauche.
Ich habe dazu eine Schublade aufgezogen, in die ich sonst nie reinschaue.

Plötzlich halte ich das vordere Brett in der Hand, die Seitenwand war vorn ausgebrochen.
Klara kommt hoch und will mir helfen.

„Da warst du doch wieder dran, um Briefumschläge zu suchen“, sage ich zu ihr.
„Mach‘ doch deine Sachen alleine“, meint sie daraufhin und geht wieder nach unten.

Jetzt hab‘ ich den Salat. Ich muss das Brett vorsichtig wieder in die Nuten reinbringen.

Habe ich es mit einer Seite geschafft, dann rutscht die andere Seite wieder heraus.

„Du, kannst du mir bitte mal helfen“, sage ich zu Klara, die mich abweisend anschaut.

Schließlich lässt sie sich erweichen und wir schaffen es gemeinsam.
„Geht doch“, sage ich und Klara schweigt.

Es sind zwei Stunden vergangen, und ich habe wieder nichts geschafft. Der Stundenlohn ist heute gleich Null.

15.20 Uhr
Ich habe mit Hochdruck gearbeitet und eine ganze Menge geschafft. Der Text für Morgen –‚Anna ist dement‘ ist auf den letzten Metern doch noch fertig geworden.

Ich arbeite gern. Sage ich das jetzt, weil ich weiß, dass ich gleich eine Pause mache?
Vielleicht. Auf jeden Fall könnte ich mir nicht vorstellen, etwas Anderes zu tun, als das, was ich gerade tue.

Wie vielen Menschen geht es wohl so, dass sie in Jobs arbeiten, die ihnen keinen Spaß machen. Insofern bin ich irgendwie ein glücklicher Mensch.

17.40 Uhr
Ich habe meine geplanten Tagesaufgaben doch noch alle erledigen können.
Das ging nur, weil ich die letzten beiden Stunden noch einmal sehr konzentriert gearbeitet habe.
Und dann lockte mich die Vorstellung, dass ich heute Abend eine Flasche trinken wollte. Das motiviert; ist zwar erst Donnerstag, aber wer weiß, was Samstag ist. Also lieber heute den Rotwein aus dem Keller holen. Zur Not können wir ja am Wochenende noch eine Flasche hochholen.

TAGES-RESÜMEE
Ich habe in kürzerer Zeit mehr geschafft, als es der Plan vorsah.
Der Grund: Ich bin zeitlich unter Druck geraten, weil eine zusätzliche Aufgabe hereinkam.
Das habe ich kompensiert, indem ich konzentrierter gearbeitet habe und den Zeitverlust ausgleichen konnte.
Zwischendurch habe ich noch Krümel auf dem Video gesehen, wie sie heute Nachmittag im Schnee gespielt hat. Das war ein zusätzlicher mentaler Energieschub für mich.
Das Leben ist schön, auch wenn ich es am nächsten Tag vielleicht nicht mehr so unterschreibe.
Aber dieser Tag, ja, der war gut.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

SICH SELBST MOTIVIEREN MUSS MAN AUCH SELBST WOLLEN

Ich schreibe oft humorvoll, und so entsteht vielleicht bei manchem Leser der Eindruck, ich sehe die Probleme nicht, die uns in dieser Zeit von Lockdown und Pandemie bedrücken.

Doch ich lebe ja auch nicht auf irgendeinem Stern, wo mich die Dinge nicht berühren, die um mich herum vorgehen.

Könnte ich sagen, das Corona-Virus existiert nicht und darum schere ich mich nicht darum?

Das kann ich tun. Nur schert sich das Virus auch nicht um mein Denken.

Es ist da. So einfach ist es und so verheerend sind die Folgen.
Bin ich mit allem einverstanden, was in der Folge für die Bekämpfung des Virus getan oder unterlassen wird? Nein, auf keinen Fall.

Ist es mir egal, ob jemand neben mir in die Insolvenz geht, weil er nicht mehr sein Lokal finanziell halten kann? Überhaupt nicht. Im Gegenteil. Es macht mich traurig.

Und so gibt es Tage, an denen du genügend Gründe vorfindest, gar nicht erst aus dem Bett aufzustehen.

Du solltest aber aufstehen, du solltest dich an deinen Schreibtisch setzen, deiner Arbeit nachgehen, überlegen, was du tun kannst, um nicht ins mentale Loch zu fallen.

Für mich ist es wichtig, die Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind.
Dazu gehören die guten Momente und die weniger guten.

Mein erster Schritt, mich selbst zu motivieren beginnt damit, mir einen Plan für den Tag zu machen.

Klar, du musst dich anstrengen – dich hinsetzen, ein Blatt Papier herausholen, skizzieren, was du tun willst.

Habe ich das getan, dann geht es mir schon besser. Ich kenne die Struktur des Tages, weiß, was ich schaffen will und was ich schaffen kann.

Freitags, zum Beispiel, da muss ich mich enorm überwinden, um zu saugen und zu wischen.

Ich habe es aber nun mal meiner Frau versprochen, die nicht wie ich durchweg im Homeoffice arbeiten kann.

Also motiviere ich mich, indem ich eine ganze To-do-Liste aufschreibe, was zu tun ist, und ich dann die einzelnen Punkte abhaken kann. Meine Frau verdreht dabei nur die Augen.

Aber für mich ist das klasse. Mit jedem Punkt, den ich streiche, steigt meine gute Laune.

Ein wichtiger Schritt bei mir ist in Bezug auf die Selbstmotivation, möglichst früh am Schreibtisch zu sitzen, zügig mit der Arbeit zu beginnen, etwas zu schaffen.

Und vielleicht noch ein Punkt, an den ich mich versuche zu halten.
Ich versuche dem Tag die guten Seiten abzugewinnen.

Wenn du nur darüber sprichst, was alles schlecht ist, wie unfähig die anderen Menschen um dich herum sind, warum das alles nicht gut gehen kann, ja dann bist du selbst schlecht drauf.

Ich denke zwischendurch zum Beispiel an etwas, was meine Enkelin mir gesagt hat, wann ich wieder in den Urlaub fahren kann, oder an das, was ich noch alles an Schreiberei vor mir habe.

Ich glaube, es gibt kein allgemeingültiges Rezept, sich selbst zu motivieren.

Nur eine Regel vielleicht: Du musst es wollen, dich selbst am Schopf zu packen und die Dinge tun, die zu tun sind.

EIN JEGLICHES HAT SEINE ZEIT

Zeit ist viel mehr als nur die Maßeinheit für Minuten und Stunden.

Für wen es nicht normal, sein Leben nach der Zeit auszurichten?
Oder anders gefragt, kann man sich überhaupt vorstellen, ohne Uhr zu leben?

Dabei ist die Zeit darauf zurückzuführen, dass der Mensch sich nach der Sonne richtet, danach, wie der Planet sich bewegt.

Die Zeit ist hier abgeleitet und dient uns vor allem dafür, Kontrolle über Dinge, Prozesse, Abläufe oder über andere Menschen zu haben.

Die Zeit ist ein Eckpfeiler, wenn es um Kommunikation geht. Man verabredet sich nicht irgendwie, sondern zu einem bestimmten Zeitpunkt, an einem bestimmten Ort.

Nicht von ungefähr ist die Weltzeituhr am Alex so ein beliebter Treffpunkt.

Zeit erzeugt aber auch Druck. Wir wollen in einer bestimmten Zeit etwas erreicht haben, Probleme sollen gelöst sein, Ziele realisiert werden. Das ist erst einmal nichts Schlechtes.

Es belastet uns nur, wenn wir uns zu sehr unter Druck setzen.
Manchmal ist es besser, abzuwarten, die Dinge auf sich zukommen zulassen.

Wenn das nicht als permanente Ausrede dafür genutzt wird, um wieder einmal nichts zu unternehmen, dann ist das eine gute Möglichkeit, Fragen reifen zu lassen, bevor die Antwort ebenso reif ist.

Die Zeit als etwas zu begreifen, die nicht nur die Minuten und Stunden misst, das ist entscheidend für die Qualität, die man im Leben erreicht, vorausgesetzt es gelingt einem, den Blick auf die eigene Zeit zu verändern, manches einfach gelassener anzunehmen.

In der Bibel heißt es im Buch ‚Der Prediger Salomo (Kohelet), einem der bedeutendsten biblischen Weisheitsbücher dazu:
„Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit, pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist hat seine Zeit; Der Prediger Salomo (Kohelet) 3, 1-2)
„… suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit, behalten hat seine Zeit;“ Prediger, 3, 6

Zeit nicht nur als Messinstrument zu begreifen, sondern als zentrales Element der eigenen Lebensphilosophie, das bringt einen dazu, geduldiger zu werden, Dinge abzuwarten, das Leben fließen zu lassen, zu warten, bis die Dinge auf einen selbst zukommen.

FRAGEN SIND MANCHMAL WICHTIGER ALS ANTWORTEN

Kennst du das auch? Du bist im Gespräch und jemand plaudert dabei fortwährend auf dich ein. Du erhältst von ihm Antworten auf Fragen, die du ihm selbst nie gestellt hast.
Was passiert mit dir in dem Moment? Du wirst aus Höflichkeit eine Weile zuhören, aber irgendwann schaltest du ab, hörst nicht mehr hin.

Dabei sind die Fragen sicher nicht das, was du und ich zu beanstanden hättest.

Vielmehr sind es die schnell vorweggenommenen und oftmals auch ‚vorgestanzten‘ Antworten deines Gegenübers, die die Kreativität des Denkens zum Erlahmen, zum Stillstand bringen.

Wenn es bei den Fragen bliebe und bei der Gelegenheit, darüber nachzudenken, dann würde es durchaus wieder schöpferisch werden.

Jeder von uns denkt über Fragen nach, die das Leben uns nun mal stellt.

Und jeder möchte eine Antwort für sich darauf haben, was für ihn der Sinn des Lebens ist, warum er gerade diesen Beruf ergriffen hat und eben nicht einen anderen, was für ihn Glück bedeutet.

ALLTAGSFRAGEN, AUF DEN ERSTEN BLICK ERSCHEINEN SIE SO BANAL – UND DOCH SIND SIE ES, DIE NICHT MERKLICH ZWAR, ABER UNMERKLICH UNSEREN TAG BESTIMMEN

Deshalb greife ich im Blog Fragen des Alltags auf. Die Antworten, die ich darauf gebe, entspringen meinem persönlichen Erfahrungshintergrund. Wie sollte es auch anders sein?

Es gibt ohnehin nicht die reine, ganzheitliche, objektive Wahrheit. Vielmehr wird sie gebrochen durch unsere subjektiven Erkenntnisse, die wir aus unserem Leben gewinnen.

Mir geht nicht in erster Linie darum, Antworten zu geben, die für jede Lebenslage des Alltags passt.

Vielmehr will ich unterhalten, zu neuen Fragen anregen, dazu aufrufen, sich selbst intensiv mit seinem Leben, seinem Alltag auseinanderzusetzen.

Ich tue das, indem ich Alltagsbegebenheiten, Alltagsgeschichten erzähle, meine Sicht der Dinge darlege. Dabei will ich unterhalten und so ist der Erzählstil oft mit einem Augenzwinkern untersetzt.

ALLTÄGLICHES BEI TWITTER

‚Wenn Eigenliebe in Selbstsucht umschlägt…‘ – Interview in #BerlinerZeitung-man hat manche Ursachen für Trumps Verhalten geahnt, in #KeineGötternebenmir werden wesentliche Züge eines Narzissten noch einmal auf den Punkt gebracht.

‚Charité‘-gestern in der #ARD gesehen-danach alle Staffeln in der Mediathek angeschaut; hätte nicht gedacht, dass der Film doch so differenziert gedreht würde;
mir haben die Folgen gefallen, und auch die Schauspieler.

Ich werde im #Lockdown immer fauler, aber auch kreativer, was Schreibideen anbetrifft.

Ich lese gern – oft #DieZeit, manchmal den #Spiegel. Aber wirklich aufgehoben fühle ich mich nur bei der #BerlinerZeitung.

DIE KLEINEN ZWISCHENMENSCHLICHEN GESTEN IN ZEITEN DES LOCKDOWNS MACHEN DEN WERT DES ALLTAGS AUS

Ertappen wir uns nicht manchmal dabei, einen Menschen daran zu messen, wieviel Erfolg er im Leben hat, wie er wohnt und was er im Leben bereits in andere Länder gereist ist?

Der Zeit des Lockdowns kann man wenig an Positivem abgewinnen. Wir können nicht reisen, Freunde sehen, nicht in cooler Garderobe auf einem Event erscheinen.

Das aber führt mich gerade dazu, mehr darüber nachzudenken, was mir an anderen Menschen wichtig ist.

Kurz vor Weihnachten fanden wir vor unserer Tür ein kleines Päckchen Pralinen, an dem eine Karte angeheftet war.

Darin standen Wünsche für ein schönes Weihnachtsfest und ein hoffentlich gesundes Jahr 2021.

Unsere Nachbarn hatten diese Zeilen geschrieben und auch noch den Wunsch auf eine weitere gute Nachbarschaft vermerkt.

Ich habe mich darüber so gefreut, dass ich eine der Pralinen gleich probiert habe, obwohl ich ja den Süßigkeiten abschwören wollte.

Erschwerend kam für mich hinzu, dass es sich auch noch um meine Lieblingssorte handelte.

Auf jeden Fall: Mir wurde warm ums Herz, das muss ich schon zugeben.

Und mir wurde schlagartig klar, dass es nicht die Tatsache war, was meine Nachbarn für ein Auto fuhren oder was sie beruflich taten, nein – ausschlaggebend für meine Wertschätzung ihnen gegenüber war ihre kleine menschliche Geste, die sie uns in dieser Zeit entgegenbrachten.

 

MIT BIBELSPRUCH SICH SELBST MOTIVIEREN

Ich bin an den meisten Tagen nicht faul, stehe kurz vor vier Uhr auf und bin kurz nach fünf Uhr am Schreibtisch.

Dann schaffe ich natürlich viel. Dann aber gibt es wieder Tage, wo ich oft genug vom Sessel aufstehe, nicht um Sport zu treiben, nein, sondern um mich sofort wieder auf die Couch vor den Fernseher fallen zu lassen.

Oftmals schaue ich mir irgendeine Sendung an, schlafe ein, um kurz danach wieder aufzuschrecken und schlaftrunken nach oben zu wanken, an den Schreibtisch zurückzugehen.

Ich habe einen Spruch Salomos entdeckt, der mich künftig vielleicht dazu anhält, wieder mehr zu tun.

Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh an ihr Tun und lerne von ihr!
Wenn sie auch keinen Fürsten noch Hauptmann noch Herrn hat, so bereitet sie doch ihr Brot im Sommer und sammelt ihre Speise in der Ernte.
Wie lange liegst du, Fauler!
Wann willst du aufstehen von deinem Schlaf?
Ja, schlafe noch ein wenig, schlummere ein wenig, schlage die Hände ineinander ein wenig, dass du schläfst, so wird dich die Armut übereilen wie ein Räuber und der Mangel wie ein gewappneter Mann.
(Die Sprüche Salomos, Spr 6, 6-11)

#ALLTÄGLICHES#TOMMY KRAPPWEIS

@TommyKrappweis zeigt in seinem Tweet aus dem vergangenen Jahr anhand der Babylonischen Schrifttafel, dass die Vorurteile über die Jugend schon über 1000 Jahre vor Christi Geburt zurückliegen und dieselben Klischees auch heute noch bedient werden – besser kann man Vorurteile nicht entlarven.

Manchmal habe ich allerdings umgekehrt den Eindruck, dass in der Gegenwart die Alten an allem schuld sind, was schiefgelaufen ist. Aber das ist von mir nun wahrscheinlich auch wiederum so ein Vorurteil.

Was mir mit dem Zitat wieder klargeworden ist: Wir brauchen nicht  Vorurteile, sondern einen intensiven Dialog zwischen allen Generationen – das klingt langweilig, ist aber trotzdem ein guter Weg.

https://twitter.com/TommyKrappweis/status/1221189165867524099?s=20

DAS BUCH DER SPRICHWÖRTER – FUNDGRUBE FÜR LEBENSWEISHEITEN

Die Bibel lesen ist anstrengend, aber es ist auch ein ganz besonderer Luxus, den man sich gerade im Alltag leisten sollte. Und wer sich in das ‚Buch der Sprichwörter‘ vertieft und sich dafür nur ein wenig interessiert, der wird nicht enttäuscht.

Ich hätte es vor einigen Jahren noch nicht für möglich gehalten, dass ich beim Lesen der Bibel laut auflachen müsste.
Der Grund: Weil die Bibelsprüche exzellent formuliert sind – kurz, bildhaft, locker.

Ein Beispiel:
„Wer eine Sache durch einen törichten Boten ausrichtet, der ist wie einer, der sich selbst die Füße abhackt und Schaden leidet.“ (Spr 26, 6)

Sicher, es ist eine Metapher, geschrieben in althergebrachten Worten.

Aber der Spruch hat schon noch seine Gültigkeit. Wem ist es nicht schon so gegangen, dass er jemanden beauftragt hat, eine Mitteilung zu überbringen, die dieser dann völlig verdreht hat?

Die Stuttgarter Erklärungsbibel bringt es auf den Punkt, wenn sie darüber schreibt, warum es sich lohnt, ‚Das Buch der Sprichwörter‘ ab und an zur Hand zu nehmen, darin zu lesen und Schlüsse für seinen eigenen Alltag daraus zu ziehen.

„Das Buch der Sprüche ist Zeugnis einer Lebensweisheit, deren Kenntnis und Überlieferung Israel mit seinen Nachbarvölkern verbindet und die uns auch aus ägyptischen Weisheitsschriften bekannt ist. Man bezeichnet diese ‚internationale‘ altorientalische Lebenskunde mit dem Begriff Weisheit und nennt die entsprechenden Schriften Weisheitsliteratur.“ (1)

An anderer Stelle heißt es: „Als ein weiser Mensch galt der gemeinsamen altorientalischen Weisheit, wer die Ordnungen des Lebens und der Welt kennt und sein Leben danach einrichtet. Erworben und gepflegt wurde dieses Wissen dadurch, dass man die Vielfalt der Lebenserfahrungen genau beobachtete und sammelte, sie auf gleichartige oder ähnliche hin untersuchte, sie in kurzen, einprägsamen Sätzen gültig aussprach und weitergab.“ (2)

Ich jedenfalls bin davon fasziniert.

(1)
DIE SPRÜCHE SALOMOS (DAS BUCH DER SPRICHWÖRTER)
EINFÜHRUNG, S.769; In: Stuttgarter Erklärungsbibel mit Apokryphen, DIE HEILIGE SCHRIFT NACH DER ÜBERSETZUNG MARTIN LUTHERS, MIT EINFÜHRUNGEN UND ERKLÄRUNGEN; DEUTSCHE BIBELGESELLSCHAFT.
ISBN 978-3-438-01123-7/Neuausgabe mit Apokryphen
© 2005 Deutsche Bibelgesellschaft, Zweite, verbesserte Auflage 2007, 10.2016
(2)
ebenda

WÜNSCHE FÜR 2021 – IN DER BIBEL BIN ICH FÜNDIG GEWORDEN

BIBEL

Im Brief an die Hebräer heißt es:
„…und lasst uns aufeinander Acht haben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsere Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht.“
(Brief an die Hebräer, Bekenntnis der Hoffnung, Hebr 10.24-25)

Man könnte hier viel zu schreiben, zum Beispiel, nicht einfach den Tag an sich vorbeiziehen lassen, sondern bewusst den Moment wahrnehmen und genießen, auf den Menschen neben dir achten, sich für ihn interessieren, ehrlich und einfühlsam.

Aber es ist besser, wenn man sich dem Original widmet, es auf sich wirken lässt.
In diesem Sinne: Ein gutes Jahr 2021!

 

WEIHNACHTEN WAR ALLES NOCH VIEL SCHÖNER

ANNA IST DEMENT (91)

 

DER DICKE UND DER TÄNZER – ZWEI FREUNDE IM AUSTAUSCH ÜBER DEN ALLTAG

Der Dicke, das bin ich, der über den Alltag schreibt, und der mit seinem Übergewicht kämpft. Der Tänzer, das ist Marian Walter, Solotänzer am Staatsballett Berlin.
Wir sind schon lange befreundet, unsere Familien auch. Wir sehen uns aber selten, sehr selten, denn jeder hat mit der Familie und seinem Alltag zu tun.
Aber wir tauschen uns regelmäßig über WhatsApp aus.
Heute Morgen zum Beispiel habe ich Marian nach seiner Meinung über meinen Beitrag gefragt, den ich gerade veröffentlicht hatte – Beitrag siehe unten.

Hier der Dialog danach:
Der Dicke:
Was hältst du von meinem Beitrag, den ich heute unter der Überschrift ‚WENN SCHON NICHT ABNEHMEN – DANN BLOSS NICHT NOCH WEITER ZUNEHMEN‘ veröffentlicht habe?

Der Tänzer:
Schick‘ mal, obwohl ich noch schlafe. ‚Der Frühaufsteher und der Langschläfer‘ würde besser passen, wenn ich den Zeitpunkt deiner Veröffentlichung sehe.

Der Dicke
‚Fauler Sack‘ würde ich sagen, aber um es lesekonform zu formulieren – ‚Der Künstler, der noch nicht auf Betriebstemperatur ist‘.

Der Tänzer:
Genau, aber lesen kann ich schon so früh.

Der Dicke:
Also, was sagst du?

Der Tänzer:
Was die Vorhaben anbetrifft, da bin ich auch super. Vielleicht solltest du dich mit ein bisschen weniger zufriedengeben und das konsequenter durchziehen.

Der Dicke:
Nett gesagt, und doch ‚direkt auf die Fresse‘.

Der Tänzer:
Das würde ich nie schreiben.

Der Dicke:
Nein, aber denken.

Der Tänzer:
Ich glaube, du kommst wieder in die Spur beim Abnehmen.
Du hast doch schon ein wenig erreicht.
Genieß doch jetzt einfach das Leben, dein altes Leben, das Essen, wenig bewegen.
Jetzt kannst du es doch auf Corona schieben.

Der Dicke:
Danke für die aufmunternden Worte. Sie schmecken süß und auch bitter.
Schlaf weiter.

Der Tänzer:
Nein, ich bin schon aufgestanden. Und mein Glück wuselt beim Frühstückmachen um mich herum – der kleine William.

Der Dicke:
Na dann, einen schönen Tag.
(Veröffentlichung erfolgte nach Absprache mit Marian Walter und nach dessen Zustimmung).

WENN SCHON NICHT ABNEHMEN – DANN BLOSS NICHT NOCH WEITER ZUNEHMEN