Archiv der Kategorie: ÜBER MENSCHEN ERZÄHLEN

Über Menschen erzählen – über ihren Alltag, ihre Geschichten, Träume, darüber, was sie beflügelt.

PFLEGEDIENST MARTINA LIPPERT – CORONA SCHWEISST UNS NOCH MEHR ZUSAMMEN

Martina Lippert gehört zu den Menschen in der Pflege, über die ich gern berichte. ‚Ja klar‘, wird mancher Leser jetzt denken, ‚Storytelling ist doch dein Metier, also warum erwähnst du das überhaupt?‘

Das stimmt, aber glaubwürdig im PR-Bereich zu bleiben, das heißt vor allem eines: authentisch bleiben, und das wiederum ist möglich, wenn ich über den Pflegedienst Martina Lippert schreibe.

 

Man könnte denken, Martina Lippert ist mit ihren 63 Jahren vielleicht ein wenig müde und langsamer geworden in dem, was sie tut.

Immerhin existiert ihr Unternehmen bereits 25 Jahre, und sie hat es in schwierigen Zeiten aufgebaut und auf die Erfolgsspur gebracht.
Aber von Müdigkeit will sie nichts wissen. Im Gegenteil.

„Wir wollen alles dafür tun, dass die in Corona-Zeiten vulnerablen Gruppen besonders geschützt, gepflegt und betreut werden.

Nicht nur, weil dies inzwischen die Politik zu einer ihrer Kernaufgaben erklärt hat, sondern weil es für uns zu einer Herzensangelegenheit geworden ist, zu der wir uns bekennen“, sagt sie mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen.

„Wir müssen alle ins Boot holen, die Pflegebedürftigen und die pflegenden Angehörigen.
Vereinzelt verstehen die Angehörigen von Pflege- Hilfsbedürftigen erst dann die Botschaft, wenn man Klartext mit ihnen spricht, höflich und stets mit der gebührenden Wertschätzung, aber unmissverständlich.

Es reicht nicht aus zu glauben, dass der zu pflegende Angehörige in dieser Zeit vielleicht nur einmal in der Woche gewaschen werden müsste. Das klingt nach einer Selbstverständlichkeit, ist es aber nicht.

Denn in Einzelfällen kommt das aufgrund von Corona erlassene Kontaktverbot dem einen oder anderen Angehörigen mitunter sogar gelegen – müssen sie doch ihre Besuche stark einschränken oder ganz darauf verzichten und sind so der Verpflichtung enthoben, moralisch und faktisch, sich intensiv um ihre Pflege- und Hilfsbedürftigen zu kümmern“, sagt Martina Lippert.“

Die Inhaberin des Pflegedienstes versteht natürlich, dass es zu Kontaktbeschränkungen kommen muss und trotzdem die Schwächsten in der Gesellschaft nicht allein gelassen werden dürfen.

Konsequente Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln und gleichzeitig das Nötige für die zu Pflegenden tun, so kann man das Herangehen des Pflegedienstes zusammenfassen.

„Ich habe auch schon Informationsblätter verfasst, in denen die für uns wichtigen Regeln und Inhalte festgehalten werden“, sagt sie, wohlwissend, dass es hier keine Atempause geben kann.

Martina Lippert empfiehlt ihrem Team darauf zu achten, dass die Zimmer bei den zu Pflegenden gelüftet werden, bevor die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen die Pflege und Betreuung durchführen.

„Corona hängt wie ein Damoklesschwert über uns. Wichtig ist, dass wir auf die Masken achten“, sagt Martina Lippert.
Sie weist darauf hin, dass es aktuell für die Pflege- und Hilfsbedürftigen nicht gut bestellt ist, da sie nur noch wenig aus der Wohnung herauskommen.

„Früher sind sie noch regelmäßig einkaufen gefahren. Das ist jetzt stark eingeschränkt.
Oder die Teilnahme an Selbsthilfegruppen kann ebenfalls nicht stattfinden. Man muss also aufpassen, dass man nicht ‚kopflastig‘ wird.“

KONTINUITÄT UND ERNEUERUNG – KEINE GEGENSÄTZE IM TEAM DER GESCHÄFTSFÜHRUNG
Martina Lippert überlässt mehr und mehr in der Geschäftsführung das Feld ihrer Tochter, Anne-Christine Lippert.

„Sie ist ohnehin die fachlich und organisatorisch versiertere Fachkraft.

Das hat was damit zu tun, dass sie sich in den letzten Jahren sehr gut in die Funktion der Geschäftsführung eingearbeitet und fachlich sehr viel für ihre Weiterbildung getan hat“, sagt Martina Lippert.

„Und seit einigen Monaten ist sie ebenfalls voll für die Pflegedienstleitung zuständig“, ergänzt sie.
Bei allen Anstrengungen hat es Anne-Christine Lippert noch geschafft, ca. 400 Masken gegen das Corona-Virus zu nähen.

„Das macht ihr Spaß, aber sie freut sich vor allem, wenn sie damit helfen kann“, sagt ihre Mutter.

Man merkt Martina Lippert an, dass es ihr trotz alledem nicht leichtfällt, loszulassen. Immerhin ist der Pflegedienst ja ‚ihr Baby‘, den sie quasi mit der ‚Flasche hochgepäppelt‘ hat.

JUNG UND ALT – KEINER KANN AUF DEN ANDEREN VERZICHTEN
Blickt man in die Zukunft, so will keiner so recht in die Vergangenheit zurückblicken.

Das sei ‚vergossene Milch‘, so hört man es zum Teil, wenn es darum, die aktuellen Herausforderungen und die der Zukunft zu bewältigen.

Und doch lohnt ein Innehalten.
Künftige Aufgaben bewältigt man dann am besten, am effizientesten, wenn man bei Gelegenheit auf die Erfahrungen zurückgreift, die bereits von Menschen zwanzig, dreißig Jahre zurück gemacht wurden.

Nicht nur, weil dadurch klar wird, wie schwierig manches zu bewältigen war, wieviel Hürden es gab, um zu einer Position zu gelangen, die heute als selbstverständlich vorausgesetzt wird.

Es gibt noch einen weitaus wichtigeren Aspekt. Indem mutige und kreative Menschen ihren beruflichen Weg selbst in die Hand genommen und gestaltet haben, konnten sie sich ein ganzes Netzwerk aus Erfahrungen, Wissen und Können aneignen, das als Ausgangsposition bei jeder neuen Situation auf der ‚Haben-Seite‘ verbucht werden kann.

Dieses ‚Pfund‘ wird vor allem dann effizient nutzbar, wenn junge und alte Menschen, ausgereifte Konzepte, bewährte Strategien mit neuen frischen Ideen zusammengebracht werden.

Jede Mitarbeiterin, jeder Mitarbeiter braucht heute unabdingbar die Wertschätzung für seine Arbeit, und zwar jetzt, wenn sie jung sind, und auch dann, wenn sie älter geworden sind und jüngere nachrücken.

Dieses einander verstehen, sich austauschen, das sich darauf verständigen, dass das, was zu bewahren ist, auch als etwas zu Bewahrendes anzuerkennen, und nicht auf den Müll zu kippen, nur weil es alt ist, und umgekehrt, nicht Altes mitzuschleppen, was nicht mehr in die Zeit passt – das ist der ‚Code‘, der Schlüssel für einen Erfolg, der dauerhaft ist, weil er ständig bewahrt, verändert und neu erkämpft werden muss.

Das ist ein Grund, warum man sich für die Biographie von interessanten Menschen begeistern sollte. Nicht, um demjenigen zu huldigen, nein, um selbst für sich, für die eigene Zukunft zu lernen.

Wer wissen will, warum es so schwer war, vor über zwanzig Jahren eine Festanstellung als Krankenschwester zu bekommen, wen es interessiert, was es als Frau bedeutete, den Anforderungen im Beruf, in der Familie, bei den Kindern zu entsprechen und sich dann noch ein Stück selbst zu verwirklichen, der sollte einen Blick auf die Interviews mit Martina Lippert werfen, die ich mit ihr geführt habe.

https://uwemuellererzaehlt.de/2017/08/21/interview-mit-martina-lippert/

https://uwemuellererzaehlt.de/2017/09/01/interview-mit-martina-lippert-im-august-2017/

https://uwemuellererzaehlt.de/2019/03/29/interview-mit-martina-lippert-2/

Oft wird die moralische Kategorie der Dankbarkeit ins Spiel gebracht, die doch vor allem die jüngere Generation haben müsse, wenn es um die Leistungen der älteren Generationen ginge.

Ich glaube, dass diese Kategorie zwar ehrenwert ist und durchaus zum Leben dazugehört, vor allem, wenn es um den zwischenmenschlichen Bereich geht, sowohl privat als auch im geschäftlich.

Aber sie trifft nur unzureichend auf das zu, was wirklich notwendig ist. Einzusehen ist vielleicht folgende Erkenntnis: Für die Jüngeren gibt es einen leichteren Zugang zu Wissen, Können, zu Erfahrungen, wenn man die Älteren um Rat fragt.

Und für die Älteren ist es eine ungeheure Motivation, etwas weiterzugeben, was sie selbst mit viel Energie und oft auch unter Schmerzen erworben haben.

Sie geben in diesem Kommunikationsprozess nicht nur Erfahrungen weiter, nein, sie lernen in dem Moment auch neu hinzu.

Dieser Austausch, gleichberechtigt, ohne Vorurteile – das ist die größte Energie- und Wissensquelle für die Bewältigung der gegenwärtigen Herausforderungen auf höchstem Niveau.

LOSLASSEN LÄSST NEUEN SOG ENTSTEHEN – FÜR ALLE SEITEN
Martina Lippert gehört nicht zu denen, die sich an etwas klammern müssen.

Sie findet andere Felder, die ihr ebenfalls Spaß machen und die es ihr erlauben, eine andere Sicht auf die aktuellen Probleme und Herausforderungen einzunehmen.

„Ich fotografiere sehr gern Heimathäuser in Lingen. Das macht mir Spaß. Vor allem dann, wenn diese sehr gepflegt sind und die Häuser ebenfalls für ein reges kulturelles Leben genutzt werden.“
Martina Lippert hat Freude daran, anderen Menschen eine Freude zu machen.

Sie versteht es, leckeres Rotwein Gelee herzustellen.
„Die Idee dazu ist mal am Rande einer Klausurtagung entstanden und zur Verkostung mitgenommen habe ich den Rotwein Gelee dann zur nächsten Fraktionssitzung.
Mit einem Toast, Butter und anschließend Rotweingelee darauf, schmeckt das hervorragend.“

Martina Lippert kam damit gut an, auch wenn es manch einer lieber trockener in einer Klausurtagung mag.

Aber wer erfährt, dass sich die Fraktion der SPD in der Stadt Lingen auch mal so etwas leistet, und damit irgendwie auch bürgernah agiert, nicht verklemmt an Themen herumnagt, nur den erzieherischen Finger hebt, der zieht Bürger an, Wähler, Menschen, denen das gefällt und die dann auch mehr über Inhalte wissen wollen.

„Man muss nicht gleich eine Maß Bier wie in Bayern trinken, aber eine bisschen lockere Atmosphäre bringt uns alle weiter, menschlich, mental, emotional, inhaltlich“, sagt sie in diesem Zusammenhang.

Martina Lippert will sich weiter für die Verbesserung der Pflegebedingungen einsetzen, daran mitwirken, dass die Leistungen stärker wertgeschätzt werden, nicht nur im ethischen, sondern auch im monetären Bereich.

Die Räume im Pflegedienst sind bereits weihnachtlich geschmückt – in braun und weiß von Anne-Christine Lippert in Szene gesetzt.
„Jetzt kommen noch die traditionellen Farben rot und grün, sowie Gegenstände aus dem Erzgebirge hinzu“, sagt Martina Lippert.

 

 

 

 

TANZCLUB SCHWARZ SILBER WANDLITZ e.V.

TANZCLUB SCHWARZ SILBER WANDLITZ e.V.
Das ‚Ballhaus Wandlitz‘ hat seinen Sitz in der Dorfstrasse 45 in 16348 Wandlitz, Stolzenhagen.
Der 1. Vorsitzende des Vereins ‚Tanzclub Schwarz Silber Wandlitze e.V. ist Kersten Steiniger.
Im nächsten Jahr wird das Ballhaus Wandlitz in Schönwalde, neben Bambus Dreams zu finden sein.
Einen ersten Überblick über das vielfältige Angebot liefert der nachfolgende Flyer.
FLYER © TANZCLUB SCHWARZ SILBER WANDLITZ e.V.

 

Text Flyer - © Tanzclub Schwarz Silber Wandlitz e.V.
"Das Ballhaus Wandlitz zieht um!
Nach erfolgreich abgeschlossenem Umbau möchten wir Sie Anfang des Jahres 2021 
in unseren neuen Räumlichkeiten in Schönwalde begrüßen.
Es wird ein breites Angebot an Tanz-und Sportmöglichkeiten geben.
Für Jeden ist etwas dabei, egal ob Jung oder Alt, Anfänger oder Fortgeschrittener.
Kommen Sie einfach vorbei und wir finden gemeinsam das für Sie passende Angebot..."

... Gesellschaftstanz, Kindertanz, Streetdance, Hip Hop, 
Seniorentanz, Zumba fitness, Tango Argentino
Rückenfit, Bauch-Beine-Po u.m.
Turniertanz - Latein und Standard."

„Unsere geplanten Angebote für Sie:
– Gesellschaftstanz
– Kindertanz
-Seniorentanz
– Hip Hop/Streetdance
-Tango Argentino
-Salsa
Discofox
-Zumba Fitness
-Tanzveranstaltungen.“

Informationen unter:
Ballhaus Wandlitz, Dorfstr. 45
16348 Wandlitz
Telefon: 033397-6038 36
Mobil: 0152 28 78 67 56
Web: www.tc-wandlitz.de

 

Zum Interview mit Kersten Steiniger, 1. Vorsitzender des Tanzclubs Schwarz Silber e.V.:
https://uwemuellererzaehlt.de/2020/12/04/menschen-im-alltag-15/

 

https://uwemuellererzaehlt.de/ueber-menschen-erzaehlen/menschen-im-alltag-2021/

 

https://uwemuellererzaehlt.de/mein-freund-der-alltag/

IHR KÜCHENPARTNER – DIETLINDE HOKE

 

Das Küchenstudio wurde am 01.10.2003 in Wriezen unter dem Namen „Ihr Küchenpartner" eröffnet. Inhaberin ist Dietlinde Hoke.
Das Studio befindet sich direkt am Kreisverkehr von Wriezen.

WAS FINDEN SIE IN DEM KLEINEN UND DENNOCH FEINEN STUDIO AUF 50 qm?
– Verschiedene Küchenmodelle,
– Vorschläge zur Einrichtung sowie Ausstattung Ihrer Küche,
– viele Ideen für schönes Wohnen und gutes Kochen.

WAS IST DIETLINDE HOKE WICHTIG?
Kundenservice, der das Wort verdient:
Dietlinde Hoke plant Ihre Küche, und zwar nach Ihren persönlichen Wünschen, Ihren individuellen Vorstellungen, mit viel persönlichem Engagement.

Ein Tischler, mit dem die Inhaberin sehr eng zusammenarbeitet, nimmt die Anpassungen vor – maßgeschneidert.
Dietlinde Hoke vereinbart die Termine mit Ihnen so, dass sie mit Ihrem persönlichen Kalender kompatibel sind.

In den über anderthalb Jahrzehnten hat sie vor allem Kunden im Oderbruch geholfen, deren eigene Küchenträume Wirklichkeit werden zu lassen, in einem fairen Preis-Leistungsverhältnis, mit hochwertigen Materialien, die auch noch umweltverträglich sind.

Dietlinde Hoke kümmert sich um Sie – so lange, bis Sie als Kunde und Kundin zufrieden sind.

WAS SIND IHRE SCHWERPUNKTE IM KUNDENSERVICE?
– Küchen und Einbauküchen, die zu Ihnen passen;
– Küchen umbauen, Küchenumzug;
– Einbaugeräte und Arbeitsplatten austauschen,
– vor Ort das Aufmaß vornehmen, individuell planen, auch zu bei Ihnen zu Hause;
– Lieferung und Montage;
– das Küchenprogramm umfasst verschiedene Markenhersteller und

Modelle – Landhausküchen ebenso wie Fronten in Hochglanz und in Matt.
– die wesentlichen Lieferanten für das Küchenstudio sind Nobilia und Sachsenküchen; im Programm sind zudem auch weitere hochwertige Marken, zum Beispiel AEG, Siemens, Bosch, Oranier, Küppersbusch;
– die Inhaberin stellt Ihnen gern die Details vor – Produkt, Qualität, Materialien und deren Verarbeitung sowie Funktionsweise;
– zuverlässiger Kundendienst;
– Pflege- und Reinigungsmittel und weiteres Zubehör anbieten und liefern;
– Garantieleistungen,

Das Küchenstudio „Ihr Küchenpartner“ gehört zur Gemeinschaft ‚Gute Küchen‘.

WAS IST IHR VORTEIL DABEI?
• hohe Qualität, Preise, die sich am Markt nicht verstecken müssen.
Mehr lesen: www.kuechen-wriezen.de

Die Inhaberin besser kennenlernen: https://uwemuellererzaehlt.de/2020/11/12/menschen-im-alltag-13/

Kontakt:
Ihr Küchenpartner
Wilhelmstraße 57
16269 Wriezen
Telefon: 033 456- 70 902
Telefax: 033 456 – 72 11 45
E-Mail: ihrkuechenpartner@mail.de
Web-Site: www.kuechen-wriezen.de

http://www.kuechen-wriezen.de

Öffnungszeiten:
Di-Fr 10.00-18.00
Montag und Samstag sowie weitere Termine gerne nach Vereinbarung
0333456 – 70 90 2 oder 0160 – 91111 552

DIETLINDE HOKE – ENGAGIERTE UNTERNEHMERIN MIT VIEL HERZ

Dietlinde Hoke hat einen entbehrungsreichen Weg hinter sich – von der angestellten Küchenverkäuferin hin zur selbstständigen Unternehmerin.
Es ist faszinierend ihre Geschichte zu hören und zu erfahren, was ein Mensch zu bewältigen in der Lage ist, wenn er auf sich allein gestellt ist und sich trotzdem eine sichere Zukunft aufbauen will. Ich habe Dietlinde Hoke in ihrem Küchenstudio getroffen.
Wir saßen uns gegenüber, getrennt durch eine durchsichtige Scheibe, um uns vor Corona zu schützen. Wir tranken Kaffee und Dietlinde Hoke begann zu erzählen.
Als ich mich nach knapp drei Stunden von ihr verabschiedete fühlte ich, dass ich einen wertvollen Menschen kennengelernt hatte. Jemand, der vor allem sehr bescheiden ist, zu wenig an sich denkt und sich umso mehr um seine Kunden kümmert.
„Ich habe in den letzten Jahren so viel lernen müssen, mehr als in den vergangenen Jahrzehnten zusammengenommen“, beginnt sie zu erzählen.

DER WEG VON DIETLINDE HOKE

Dietlinde Hoke kommt aus einfachen Verhältnissen. Ihr Vater hat im Tiefbau gearbeitet, später in der LPG und ihre Mutter war in der Gärtnerei beschäftigt.

Nach dem Abschluss der Schule hat sie 1977 eine Ausbildung zur Milch-Industrielaborantin begonnen. Die Molkerei war in Wriezen, aber gelernt hat sie in Flemsdorf, einem Ort zwischen Angermünde und Schwedt. Ihre theoretische Ausbildung war allerdings in Güstrow.

„An diese Zeit erinnere ich mich ganz besonders gern zurück. Das Internat war sehr schön, wir waren jung und unternehmenslustig.

Ein bis zweimal im Jahr trafen wir uns mit Lehrlingen aus anderen Ausbildungseinrichtungen und feierten gemeinsam. Das wurde von den Verantwortlichen der jeweiligen Einrichtungen organisiert und fand großen Anklang bei uns.

Wir waren ja eine reine Mädchengruppe und so war es natürlich schön, wenn wir bei diesen Gelegenheiten Jungen aus anderen Ausbildungsstätten kennenlernten.

Die Feiern fanden in Krakow am See statt. Und dort habe ich auch meinen späteren Mann kennengelernt, der in dieser Zeit zum Funkmechaniker ausgebildet wurde.“

Im Anschluss an die Ausbildung war sie bis 1989 als Facharbeiterin in einem Labor in Wriezen tätig.

Dietlinde Hoke hat geheiratet und bekam zwei Kinder. Ihr Sohn ist heute in Nordhausen Ingenieur für regenerative Energietechnik,

Ihre Tochter hat Tourismusmanagement studiert und arbeitet jetzt in Berlin. Dietlinde Hoke hat insgesamt vier Enkel, die sie innig liebt und auf die sie sehr stolz ist.

Sie ist 1989 zur damaligen Gebäudewirtschaft in Wriezen gewechselt und war als Sachbearbeiterin tätig.

„Woran ich mich sehr gut erinnere ist, dass ich dort Schreibmaschine schreiben gelernt und im Februar 1989 noch den Führerschein für LKW gemacht habe.

Das war sehr anstrengend, denn es musste alles nach der Arbeit am Abend passieren. Aber ich war froh, dass ich durchgehalten habe.“

1993 wechselte Dietlinde Hoke von der Wohnungsbaugesellschaft zu einer Sanitärfirma, für sechs Stunden. Sie wollte einfach mehr Zeit für ihre Kinder haben.  Sie arbeitete dort von 1993 bis 1995 als Sachbearbeiterin.

„Die Arbeit hat mir gut gefallen, aber als ich eines Morgens nach einer vierwöchigen Kur in die Firma zurückkam und wie gewohnt mit Energie und guter Laune an mein Tagewerk gehen wollte, stand plötzlich mein Chef hinter mir.

Er schaltete wortlos den vor mir stehenden Computer aus und legte vor mir einen Briefumschlag hin, ebenfalls ohne Worte.

Das war mein Kündigungsschreiben. Ich war schockiert, denn ich stand faktisch von einem Tag auf den anderen ohne Arbeit da. Das hat mich sehr getroffen, und ich habe eine Weile gebraucht, um damit fertig zu werden.

Meine Kollegen waren ebenfalls sehr geknickt, als sie davon erfuhren. Sie verstanden einfach nicht, warum ihr und mein ehemaliger Chef so gehandelt hatte.“

VOM BEGINN MEINES ABENTEUERS ALS ANGESTELLTE KÜCHENVERKÄUFERIN

„Ich war bereits über neun Monate arbeitslos, als ich durch Zufall davon erfuhr, dass eine Firma von außerhalb jemanden für ein gerade neu eröffnetes Küchenstudio in Wriezen suchte.

Die Inhaber hatten zu dem Zeitpunkt Probleme mit der Verkäuferin. Ich ergriff diese Chance und fing im Januar 1996 in diesem Studio als neue Küchenverkäuferin an.“

Dietlinde Hoke hatte keinerlei Vorkenntnisse, wusste nicht, wie sie eine Küche zeichnen sollte, wie das Aufmaß zu nehmen war, also alles, was eine versierte Küchenverkäuferin im Grunde genommen hätten wissen müssen.

„Ich habe damit begonnen, Küchen auf dem Papier zu zeichnen, denn einen Computer hatte ich noch nicht. Aus der Hauptfiliale kam zur Unterstützung eine Kollegin, die mich einweisen sollte.

Sie war sehr nett, sehr sympathisch und wir verstanden uns gut. Sie hat mir dabei sehr geholfen, mich einzuarbeiten.

Doch sie war ja nur acht Wochen bei mir und danach musste ich allein klarkommen. Also bin ich irgendwie doch ins kalte Wasser geschmissen worden. Ich habe nachts davon geträumt, wie ich eine Küche aufbaue.“

Die Leute kauften bei ihr Küchen, und zwar von Anfang an. Später bekam sie einen Computer und konnte daran arbeiten. Sie zeichnet bis heute auf Papier, wenn sie mit Kunden im Erstgespräch ist.

„Das ist einfach anschaulicher, wenn ich mit Bleistift, Lineal und Radiergummi vor den Augen der Kunden agiere, sie auf diese Weise hautnah miterleben können, wie der Grundriss ihrer zukünftigen Küche entsteht.“

VON DEN ANFÄNGLICHEN ÄNGSTEN UND ZWEIFELN

Dietlinde Hoke musste erst einmal ihre Ängste überwinden, die sie ganz zu Anfang hatte, wenn ein Kunde oder eine Kundin das Küchenstudio betrat.

„Ich erinnere mich, wie ich einen Samstag allein im Küchenstudio war. Ich bekam Angst, wusste nicht, was ich tun sollte, wenn jemand tatsächlich zur Tür hereinkommen würde.

Ich habe also innerlich gebetet, dass die Leute am Küchenstudio vorbeigehen. Aber sie kamen herein.

Für diesen Fall hatte mein Chef mir gesagt, dass er telefonisch in der Hauptfiliale erreichbar sei. Und genau diese Unterstützung hätte ich auch dringend gebraucht.

Da waren zum Beispiel Kunden, die genau wissen wollten, wie das mit der Dunstabzugshaube funktionierte, wo für die Abluft die Öffnung in der Wand hinkam.
Ich rief also in der Filiale an. Doch niemand meldete sich.“

Insgesamt war Dietlinde Hoke fünf Jahre fest angestellt, von 1996 bis 2001.

„Gearbeitet habe ich damals schon wie eine Selbstständige. Ich habe alles allein gemacht – von der Planung bis zum Schreiben der Rechnung.“

Im Jahr 2001 wurde Dietlinde Hoke krank und fiel für eine längere Zeit aus.

AUF EIGENEN FÜSSEN STEHEN – LEICHT GESAGT UND NUR MIT VIEL ANSTRENGUNG GETAN

Manchmal denkt Dietlinde Hoke an die Zeit zurück, als sie den Schritt in die Selbstständigkeit wagte. Nachdem sie zur Kur in Davos war, ging es ihr gesundheitlich wieder besser und sie begann zu überlegen, wie es weitergehen sollte.

Ihr Mann riet ihr damals: „Mach‘ dich doch selbstständig. Du hast doch alle Erfahrungen, warst ohnehin auf dich allein gestellt, selbst als angestellte Küchenverkäuferin.“

Damals waren sie noch zusammen, Dietlinde Hoke und ihr Mann, und so wagte sie den Schritt, obwohl sie stark an sich zweifelte, nicht den Glauben an sich hatte, das alles zu schaffen.

Sie nahm all ihren Mut zusammen und handelte mit dem neuen Eigentümer des Hauses einen Mietvertrag aus. Am 01. Oktober 2003 eröffnete sie ihr eigenes Küchenstudio.

„Anfangs war es natürlich für mich eine Katastrophe, ich wusste nicht, wie ich es anpacken sollte, obwohl ich ja bereits fünf Jahre zuvor als Küchenverkäuferin gearbeitet hatte.“

Heute kann sie sich nicht mehr vorstellen, in einer anderen Form zu arbeiten, obwohl sie alles allein machen muss, angefangen vom Saubermachen, Planen über Rechnungen schreiben bis hin zur Reklamationsbearbeitung.

DIETLINDE HOKE LIEBT IHRE ARBEIT, AUCH WENN ES NIE LEICHT IST

Dietlinde Hoke ist eine Kümmerin.
In der Beratung geht es ihr zunächst darum zu erfahren, welche Vorstellungen ihre Kunden von der Küche haben, die zu ihnen passen soll.

Sie hört sich das an, stellt schon im Kopf die Küche zusammen.
„Die Leute sollten am besten ins Studio kommen, ein paar Fronten ansehen, grobe Maße mitbringen, wo das Wasser, Abwasser, die Steckdosen oder das Fensterbrett sind.

Dann zeichne ich es in Gegenwart der Kunden auf das Papier, berücksichtige dabei ihre Vorstellungen.
Und nur darum frage ich so viel.

Manchmal sagen Kunden: „Was Sie nicht alles wissen wollen.“
Ich antworte in solchen Fällen darauf, dass ich ihnen nur ein gutes Angebot machen kann, wenn ich ihre Vorstellungen und Wünsche genau kenne, zum Beispiel, ob es eine einfache Spüle sein soll oder eine aus Granit.

Oder wieviel Personen im Haushalt leben, denn das ist wichtig, um den richtigen Geschirrspüler auszusuchen.“
Am liebsten hat sie die Kunden danach noch einmal am Tisch, damit alles endgültig besprochen werden kann.

„Das ist dann auch alles ein bisschen persönlicher und wirkt sich positiv auf die Qualität der finalen Erstellung des Angebotes und schließlich des Vertrages aus, wenn Einzelheiten noch einmal individuell abgestimmt werden können, bis hin zum Preis.“

Der Aufbau der Küche bei den Kunden vor Ort ist im Preis miteinbegriffen.

„Das finde ich wichtig und sage oft, dass die Kunden nicht am falschen Ende sparen, sondern gerade beim Aufstellen der neuen Küche auf professionelle Unterstützung und Erfahrungen zurückgreifen sollten.“

An einer Wand im Küchenstudio stehen die Worte des französischen Meisterkochs: „Das Fundament allen Glücks ist eine gute Küche.“

„Diesen Spruch fand ich so treffend für mein kleines und irgendwie doch sehr feines Studio.

Ich habe ihn im Internet recherchiert. Meine Tochter hat mir dann die entsprechende Folie dazu besorgt und den Spruch an der Wand angebracht.“

Dietlinde Hoke ist im Moment zufrieden, wenn sie daran denkt, wie sie in den Jahren immer besser mit ihrem Studio von den Kunden in und um Wriezen angenommen wurde.

„Es ist interessant, dass ich Generationen von Kunden habe, von Opa und Oma, den Eltern, bis hin zu den Kindern oder alle gemeinsam.

Es ist schön, wenn ich zum Beispiel von den Enkeln erfahre, dass Oma und Opa zur Küche was dazugegeben haben und wie glücklich jetzt alle mit dieser Anschaffung sind.

Neue Küchen können natürlich nicht den Lauf der Welt verändern, aber sie können ein kleines bisschen Glück in die Herzen der Leute bringen und das freut mich dann sehr.

Das Vertrauen, das in dieser Zeit entsteht, das ist mir wichtig. Es drückt die gegenseitige Wertschätzung aus, die wir brauchen, um die Arbeit, das Leben als alltäglichen Reichtum zu begreifen, und daraus wiederum Kraft zu schöpfen.“

ICH BIN GLÜCKLICH GESCHIEDEN

Dietlinde Hoke hat viel mit ihrem Mann gemeinsam aufgebaut. Später hat er sie in den Anfängen ihrer selbstständigen Arbeit im Küchenstudio unterstützt.

Doch mit den Jahren wurde ihr Verhältnis zueinander schwieriger, und ihre Ehe belastete sie von Tag zu Tag mehr.

„2007 habe ich mich von meinem Mann getrennt und von da an allein gearbeitet.
Der Scheidungsprozess lief über viele Jahre, bis 2017. Aber nun bin ich froh, dass ich alles hinter mir lassen konnte. Jetzt fühle ich mich wohl. Ich bewohne eine kleine Wohnung in der Nähe des Küchenstudios.“

DEN WILLEN AUFBRINGEN, LOSZULASSEN

Dietlinde Hoke kann sich nur schwer von ihrer Arbeit lösen.
Und trotzdem versucht sie inzwischen mehr Zeit mit ihren Kindern, Enkeln und ihrem Partner zu verbringen.

„Das alles miteinander in Einklang zu bringen, das Leben in all seinen Facetten zu genießen – das sehe ich heute als meinen eigentlichen Reichtum an.“

GLÜCKLICH SEIN, DAS KOSTET KRAFT

Glück ist für Dietlinde Hoke, am Kreisverkehr von Wriezen ihr Küchenstudio zu haben, mit einem verlässlichen Handwerker zusammenzuarbeiten, den Kunden ihren Traum zu erfüllen, zu erleben, wie sie sich über ihre Wunschküche freuen.

„Wenn ich mich noch einmal entscheiden müsste, ob ich den Weg wieder gehen würde, dann würde ich es mit großer Sicherheit wieder tun“, beschließt sie ihre Geschichte.

http://www.kuechen-wriezen.de

FIRMENPORTRÄT:

https://uwemuellererzaehlt.de/2020/11/12/firmenportraet-ihr-kuechenpartner/

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

FREIBURGER PFLEGESERVICE – KREATIV UND ENGAGIERT

MENSCHEN IM ALLTAG-2020.11.09

Patrick Bolanz ist der Inhaber des Freiburger Pflegeservice und ein kreativer Kopf, wenn es darum geht, die Qualität der individuellen Pflege in seinem Wirkungsbereich zu halten und weiterauszubauen.

Er sieht sich dabei als Teamplayer und Dienstleister für seine Mitarbeitenden, denn sie sind es, die den ausschlaggebenden Beitrag dafür leisten, dass der Freiburger Pflegeservice so gut angesehen ist – bei den Hilfs- und Pflegebedürftigen und deren Angehörigen.

Deshalb fällt es mir leicht, diesen Pflegedienst immer wieder mal in den Fokus der verdienten Aufmerksamkeit zu rücken.

DAS TEAM DES FREIBURGER PFLEGESERVICE

Patrick Bolanz hatte eine Vision, als er sein eigenes Unternehmen gründete. Er wollte für seine Klienten eine persönliche Pflege und Betreuung, die nicht auf kurzfristige Zeitabstände angelegt ist, sondern die sich kontinuierlich fortsetzt.

An diesem Gedanken hat er bis heute festgehalten, ihn weiterentwickelt und damit eine Qualität in einen Prozess gebracht, die sich sehen lassen kann – bei seinen Klienten, den Angehörigen und auch seinen Mitarbeitenden.

„Wir wollen Menschen vor allem darin unterstützen, sich selbst besser zu helfen, die eigene Selbstständigkeit zuhause möglichst lange zu bewahren“, sagt Patrick Bolanz auf den Kern der individuellen Pflege und Betreuung angesprochen.

Diese konsequente Ausrichtung hat dem Team großen Zuspruch gebracht, der sich auch in der gestiegenen Nachfrage nach Pflege und Betreuung manifestiert.

„Das ist aktuell unsere größte Herausforderung, die wir zu bewältigen haben“, sagt Patrick Bolanz.

„Wir brauchen hier die Ideen und das Engagement des gesamten Teams. Aber genau das ist es auch, was uns alle fordert, zusammenschweißt, motiviert, kurz um – uns einen riesigen Spaß bereitet.“

GEHALT – WERTMÄSSIGES ÄQUIVALENT FÜR SELBSTBEWUSSTES UND VERANTWORTUNGSVOLLES HANDELN

Bei den Gehaltszahlungen orientiert sich der Pflegedienst an den Arbeitsrichtlinien (AVR) der beiden großen privaten Arbeitgeber – Diakonie und Caritas-Verband.

„Wir sind mit unseren Gehaltszahlungen vergleichsweise im oberen Drittel dieser AVR angesiedelt. Mit einem angemessenen Gehalt drücken wir unsere Wertschätzung für die geleistete Arbeit unserer Mitarbeitenden aus“, sagt Patrick Bolanz.

„Wir haben vor kurzem gerade einen zusätzlichen Bonus, steuerfrei, in Höhe von 1500, 00 Euro an jedes Teammitglied ausgezahlt, um die besonderen Leistungen und Anstrengungen in der Zeit der Corona-Pandemie zu würdigen“, ergänzt er an der Stelle.

SPASS AN DER ARBEIT – FÜR PATRICK BOLANZ KEIN LIPPENBEKENNTNIS

Das Klima im Unternehmen ist gut. Wichtige Arbeitsabläufe und Prozesse sind digitalisiert.

An dieser Strategie wird weitergearbeitet. Ein wichtiger Punkt, um Abläufe nicht nur effizienter zu gestalten, sondern auch, um Wege und Anstrengungen für die Mitarbeitenden zu reduzieren.

„Mir kommt es besonders darauf an, dass wir mit echtem Spaß unsere Arbeit verrichten. Immerhin ist es ein Großteil unserer Lebenszeit, die wir mit dieser Tätigkeit verbringen“, so P. Bolanz.

DER INHABER DES FREIBURGER PFLEGESERVICE

Pflege war für Patrick Bolanz nicht von Anbeginn seiner Entwicklung der Traumberuf, den er anstrebte.

Er absolvierte zunächst eine kaufmännische Ausbildung und hat später in einem großen Konzern im Einkauf gearbeitet.
Seine Vorstellung von Selbstverwirklichung im Leben brachte ihn jedoch darauf, noch einmal eine Ausbildung zum examinierten Altenpfleger zu beginnen.

„Ich wollte mehr mit Menschen zu tun haben, mit denen ich nicht nur kommunizieren, sondern ihnen auch in lebenswichtigen Bereichen nachhaltig helfen konnte“, erinnert er sich zurück.

Der Entschluss, sein eigenes Pflegeunternehmen zu gründen, reifte in ihm, nachdem er im Anschluss an seine Ausbildung viele Erfahrungen in der Pflege und Betreuung gesammelt hatte.

„Rückblickend erkenne ich wie in einem Brennglas: Alle meine bisherigen beruflichen Stationen hatten ihren Sinn – gelernter und examinierter Altenpfleger, gepaart mit Ausflügen in das Eventmanagement, Handelsvertreter in einem internationalen Unternehmen für die Bereiche Organisation, Marketing und Verkaufsstrategien.

Das alles gibt mir die Kraft und ein gerütteltes Maß an Erfahrungen, um den Anforderungen an einen Pflegedienstinhaber in der heutigen Zeit gerecht zu werden“, so P. Bolanz heute.

Mehr lesen:
https://uwemuellererzaehlt.de/2017/12/19/interview-mit-patrick-bolanz/

DIE LEISTUNGSSPANNE DES FREIBURGER PFLEGESERVICE

Der Freiburger Pflegeservice ist in der Gartenstadt Haslach, einem Stadtteil von Freiburg, zuhause.

Von dort aus betreut das Team um Patrick Bolanz seine Klienten im gesamten Stadtgebiet, viele darunter, die in Haslach leben.
Das Team versorgt ca. 120 Klienten.

Von den über 25 Mitarbeitende sind 13 examinierte Fachkräfte in der Pflege tätig.

12 Mitarbeitende arbeiten in der Betreuung, in der Hauswirtschaft und helfen mit, die Pflege nach Kräften zu verbessern.

Zwei Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind für die Verwaltung, für Personal und Managementaufgaben zuständig.

Die Leistungen reichen von der Grund- und medizinischen Behandlungspflege, der Verhinderungspflege, Betreuungsleistungen bis hin zur Rund-um-Betreuung (‚Pflegeservice 24 h- zu Hause bleiben‘) und der außerklinischen Intensivpflege.

Der Inhaber, Patrick Bolanz, ist examinierter Altenpfleger und besitzt die Qualifikation zur Pflegedienstleitung. Er fühlt sich auch privat mit seiner Familie in der Gartenstadt wohl.

Kontakt:
Freiburger Pflegeservice
Inhaber: Patrick Bolanz
(examinierter Altenpfleger – staatlich geprüfte Pflegefachkraft)
Fichtestraße 31
79 115 Freiburg – Haslach
Telefon: 0761-4799633
Telefax: 0761-4799634
E-Mail: info@freiburger-pflegeservice.de
www.freiburger-pflegeservice.de

 

Mehr lesen:

https://uwemuellererzaehlt.de/2022/01/02/menschen-im-alltag-2017-2021/

https://uwemuellererzaehlt.de/ueber-menschen-erzaehlen/firmenportraets/

MEISTERBETRIEB THOMAS RENNÉ SEIT 1872

Die Schlosserei Renné ist ein alteingesessener und traditionsreicher Meisterbetrieb.
Die Gründung der Firma geht bis in das Jahr 1872 zurück und wird heute - in 5. Generation – von Thomas Renné geführt.

Das Team von vier Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen fühlt sich der langen Tradition sehr verbunden und setzt sie fort, indem es die Wünsche seiner Kunden zu seinen eigenen macht, solide Arbeit leistet, den Servicegedanken in den Vordergrund seines Handelns rückt.

Die Kernkompetenzen liegen im Bereich der Schlosser – und Schmiedearbeiten, des Schlüsseldienstes und des Materialverkaufes.

Thomas Renné berät seine Kunden sehr individuell, um so ihren Vorstellungen detailgetreu gerecht zu werden.

Mehr über Thomas Renné im Interview:

https://uwemuellererzaehlt.de/2020/11/04/interview-mit-thomas-renne/

Kontakt:

Bauschlosserei & Schlüsseldienst Thomas Renné
Meisterbetrieb seit 1872
Wriezener Str. 17
16259 Bad Freienwalde
Telefon: 0344-310 19
Mobil: 0171-80 77 041
Telefax: 0344-33 04 21
E-Mail: bauschlosserei.thomas.renne@web.de
www.bauschlosserei-renne.de

Öffnungszeiten
Montag – Donnerstag: 07.00 Uhr -12.30 Uhr und 13.00 – 16.00 Uhr.
Freitag: 07.00 Uhr -12.30 Uhr

INTERVIEW MIT THOMAS RENNÉ

Thomas Renné ist der Inhaber des MEISTERBETRIEBES THOMAS RENNÉ in Bad Freienwalde. 

Es macht Spaß, sich mit Thomas Renné zu unterhalten – er ist humorvoll, offen und ehrlich. 

Diesen Eindruck habe ich während meines Interviews mit ihm gewonnen. 

Thomas Renné will, dass seine Kunden zufrieden sind, mehr noch, er möchte ihren Wünschen bis ins Detail entsprechen. 

Dazu gehört für ihn auch zu sagen, wenn er mal etwas nicht 1:1 umsetzen kann. 

Würde ich dort freien Herzens in die Werkstatt gehen und mich beraten lassen? 
Ja, das würde ich auf jeden Fall tun. 

Das Interview mit Thomas Renné habe ich am 23.09.2020 am Telefon geführt.

Mein besonderer Dank gilt Frau Dalmus, die mich sehr engagiert in der Umsetzung dieses kleinen Projektes unterstützt hat, die kleinsten Fehler entdeckte, und: die bei allem nie den Humor verlor.

 

Herr Renné, Sie sind in fünfter Generation Firmeninhaber. Ist das mehr Last oder mehr Lust für Sie?
Ich glaube, das ist beides. Zum einen bin ich natürlich stolz darauf, die Firma in 5. Generation weiterzuführen und von unseren Kunden als zuverlässiger Ansprechpartner wahrgenommen zu werden.

Zum anderen trage ich natürlich auch die Verantwortung dafür, dass alles gut läuft, die Kunden zufrieden sind und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenfalls.

Woher kommt der Name Renné?
Unsere Familie stammt von den Hugenotten ab. 1792 gab es ein Schuhmachergeschäft in Bad Freienwalde, das von Michael Renné gegründet worden war.

Dessen Sohn, Ferdinand, war ebenfalls Schuhmachermeister. Und der Sohn von Ferdinand, August Renné, gründete wiederum 1872 die Bauschlosserei Renné.

Das ist ja wirklich eine stattliche Ahnengalerie, oder?
Ja schon. Der Bruder meines Vaters, Bruno Renné, war Lehrer in Frankfurt/Oder und hat sich damit schon intensiver beschäftigt und auch einiges darüber geschrieben.
Einen Teil davon finden Sie auch auf unserer Web-Site.

Können Sie ein paar Stationen aus Ihrer beruflichen Entwicklung nennen?
Ich war der erste in der Familie, der gleich Schlosser werden wollte. Mein Vater wollte zunächst Zimmermann werden.

Das war Anfang der 50er Jahre, und da war es gar nicht so leicht für ihn, in dieser Branche Fuß zu fassen.
Er machte dort jedenfalls nicht so gute Erfahrungen, als er seine Lehre begann.

Meine Oma riet ihm deshalb: „Vielleicht wirst du ja doch lieber Schlosser.“

Und so kam es dann auch.
Ich selbst aber habe zunächst den Beruf des Instandhaltungsmechanikers gelernt, von 1981 bis 1983.

Wo haben Sie gelernt?
In Eisenhüttenstadt. In der Zeit habe ich dort im Internat gewohnt.
Danach habe ich im Wohnungs- und Gesellschaftsbaukombinat in Eberswalde gearbeitet.

Wie lange?
Ein halbes Jahr, dann bin ich mit in die Firma eingestiegen.

Wann war das?
Das war am 01.01.1984. Ich habe übrigens mit meiner Mutter, Margrit Renné zusammen in der Firma angefangen. Sie hat im Büro gearbeitet.

Sie macht das heute noch und hilft ab und zu aus.
Meine Mutter wird nächstes Jahr 80.
1985/1986 war ich dann noch zum Wehrdienst.

Wie war das, mit Ihrem Vater als Chef zu arbeiten?
Mein Vater war ziemlich streng, also gab es auch mal Stress. Außerdem wohnte ich zu Beginn noch zu Hause, und das war nicht sehr förderlich für eine durchgehend gute Atmosphäre.

Es war wie in jeder Familie, wo mal Probleme und Konflikte auftreten. Und hier kam eben hinzu, dass ich den ganzen Tag in der Werkstatt war und mitgearbeitet habe.
Mein Vater war ein Workaholic. Er kannte hauptsächlich nur eines, nämlich nahezu ohne Unterbrechung zu arbeiten.

Können Sie darauf näher eingehen?
Nun, er fing morgens viertel vor sieben an und arbeitete bis kurz vor fünf Uhr nachmittags.

Da wir viel zu tun hatten, war es normal, dass wir uns zum Teil im Laufschritt bewegt haben, um die Arbeit zu schaffen.

Wir mussten als Kinder manchmal nach der Schule ebenfalls mithelfen, wenn Not am Mann war und irgendetwas fertig werden musste.

Meine Mutter packte zusätzlich mit an, als wir noch klein waren und darum noch nicht so schwer tragen konnten.
Kam mein Vater abends nach Hause, dann schliefen wir meistens schon.

Mein Vater war von der Arbeit so erschöpft, dass er in der Regel nicht mehr lange aufblieb, sondern sich gleich schlafen legte.

Am nächsten Tag ging es ja früh wieder von vorn los. Das war praktisch wie ein sich fortwährend ‚drehendes Hamsterrad‘, aus dem man nur ganz schlecht herauskam.

Wann haben Sie Ihre Meisterprüfung gemacht?
1986 bis 1989 habe ich am Meisterlehrgang teilgenommen.
Der Meistertitel wurde auch nach der Wende anerkannt.

Was war das für ein Meisterstück?
Ich habe ein Tor gebaut. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als der Obermeister aus der Prüfungskommission kam, um das Tor zu bewerten und abzunehmen.

Er war total niedergeschlagen, weil seine Kinder einen Tag zuvor in den Westen gegangen sind.
Haben Sie trotzdem bestanden?
Ja, na klar.

Haben Sie noch Geschwister?
Ja, zwei Brüder. Ich war der Mittlere. Matthias, der jüngere, hat studiert und sich mit Keramik befasst. Später ist er in den öffentlichen Dienst gewechselt.
Mein Bruder Lutz hat Maschinenbau studiert. Er arbeitet heute als Verkäufer in einer Firma für Beschläge, Eisen.

Was ist Ihnen im Umgang mit Kunden wichtig?
Der Kunde muss zufrieden sein – das ist mein oberstes Prinzip. Dazu gehört, dass man ihn gut berät, ehrlich zu ihm ist, wenn beispielsweise bestimmte Vorstellungen nicht umgesetzt werden können.

Die Herausforderung besteht des Weiteren darin, die genauen Wünsche des Kunden zu erfassen, ihn wirklich umfassend zu beraten.

Denn: nie ist ein Auftrag haargenau identisch mit dem, was man vorher gemacht hat. Es gibt stets Besonderheiten, neue Überlegungen, die angestellt werden müssen.

Können Sie mal ein Beispiel nennen?
Wir haben schon für die Kirchturmspitze eine Befestigung hergestellt, damit das Kreuz aufgestellt werden konnte.

Bei den Schlosserarbeiten – Tore, Zäune, ist jede Fertigung anders.
Und wenn wir ein Tor mit einem elektrischen Antrieb herstellen sollen, dann arbeiten wir mit Partnern zusammen, die dann den Antrieb ans Tor anbringen und entsprechend vor Ort die Arbeiten erledigen.

Warum machen Sie das mit den elektrischen Torantrieben nicht selbst?
Weil ich zum einen der Meinung bin, dass man nicht unbedingt einen elektrischen Torantrieb braucht. Wir können das Tor immer noch selber öffnen.

Hinzu kommt, dass die Wartungsarbeiten für den Kunden jährlich hinzugerechnet werden müssen.
Zum anderen baue ich lieber ein solides Schloss ein, das manchmal auch schon bei den Toren mit elektrischem Antrieb fehlt. Ein Schloss hält hundert Jahre.

Aber natürlich steht für uns der Kundenwunsch absolut im Vordergrund, und wenn er einen elektrischen Torantrieb haben will, dann bekommt er ihn geliefert, und zwar von unseren Partnern, die darin die Experten sind.

Wer gehört zu Ihrer Familie?
Meine Frau arbeitet im öffentlichen Dienst. Wir haben drei Kinder zusammen.
Der jüngste ist jetzt 23 und hat auch Schlosser gelernt. Seit März 2019 arbeitet er hier in der Firma mit. Er wohnt noch zuhause.

Na, Sie kennen ja aus eigenem Erleben, wie es ist, mit dem Vater zusammenzuarbeiten, oder?
Ja, aber das klappt schon ganz gut. Reibereien, Missverständnisse gibt es immer mal. Das liegt in der Natur des Zusammenlebens von Menschen. Das kann man aber alles lösen.

Was für ein Ton herrscht in Ihrem Unternehmen?
Freundlich, humorvoll. Ich bin eher der kumpelhafte Typ.
Wir können uns aufeinander verlassen.

Und es ist so, dass die meisten Mitarbeiter immer sehr lange bei uns gearbeitet haben und hoffentlich in Zukunft auch arbeiten werden.
Wir sind ein gutes Team – jeder weiß, was er zu tun hat, wir helfen einander und wir hören auch zu, wenn jemand von uns mal Sorgen hat.

Wie halten Sie sich fit?
Ich gehe ins Fitness – Studio, schon allein, um etwas für meinen Rücken zu tun.

Sind Sie ein glücklicher Mensch?
Glücklich sein, das ist ein weites Feld. Ich bin zufrieden. Mir ist die Familie wichtig, dass ich Freunde treffen kann und dass wir alle gesund bleiben.

Natürlich kann einen im Büro die Schreibarbeit schon einmal nerven, denn die Bürokratie wächst ja weiter.
Aber generell bin ich ein glücklicher und zufriedener Mensch.

Herr Renné, vielen Dank für das Gespräch.

Mehr über den Meisterbetrieb:

https://uwemuellererzaehlt.de/2020/11/04/firmenportraet-thomas-renne/

SUSANNE ROSENBERGER – FÜR DAS LEBEN

‚FÜR DAS LEBEN‘ – das ist der Leitgedanke des Pflegedienstes Susanne Rosenberger, der in Castrop Rauxel Zuhause ist. „Wir setzen auch in diesen schweren und besonderen Zeiten der Corona-Pandemie auf eine ganzheitliche Pflege und Betreuung“, sagt Susanne Rosenberger.
DER WERDEGANG VON SUSANNE ROSENBERGER

Susanne Rosenberger ist in Castrop Rauxel aufgewachsen. Sie hat Abitur gemacht und danach eine Ausbildung zur Krankenschwester durchlaufen.

Sie war anschließend im Augusta Krankenhaus in Bochum tätig – auf einer Intensivstation in der Chirurgie, sechs Jahre lang. Der Anstoß, in die Pflege zu gehen, der kam durch ihre Oma.

Die war Altenpflegerin in einem Altenheim. Nebenbei führte sie dort eine Schneiderstube. Später wurde ihre Oma schwerkrank. Susanne Rosenberger hat sie gemeinsam mit ihrem Vater bis zum Schluss begleitet.

Das war gleichzeitig der zündende Gedanke für sie, gemeinsam mit ihrem Vater einen Pflegedienst zu gründen. Ihr Vater hat dafür extra noch einmal umgeschult und eine Ausbildung zum Altenpfleger absolviert. 2000 war es soweit und sie haben den Pflegedienst gegründet, so wie er heute ist.

Susanne Rosenberger hat seitdem viel erlebt – Bedrückendes und zugleich Beglückendes. Als ein einprägsames Beispiel nennt sie hier die Palliativversorgung.

Erst so ist ihr deutlich geworden, wie klein manche Sorgen sind, die man selber hat. Aber sie kennt dadurch ebenso den Reichtum, der entsteht, wenn sie einen Menschen auf dessen letzten Weg begleitet. Susanne Rosenberger geht in der Pflege und Betreuung auf. Das ist heute ihr Leben.

MEHR IM INTERVIEW MIT SUSANNE ROSENBERGER:

https://uwemuellererzaehlt.de/2017/02/28/interview-mit-susanne-rosenberger/

DAS TEAM UM SUSANNE ROSENBERGER
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstehen ihren Beruf nicht nur darin zu pflegen, zu betreuen und zu versorgen. Vielmehr wollen sie die Lebensqualität der zu Pflegenden zu erhalten und nach Möglichkeit sogar noch verbessern.

Das Team besteht aus Pflegefachkräften für die Bereiche Alten- und Krankenpflege, Tagespflege, Palliativpflege, Hauswirtschaft und Betreuung. Außerdem gibt es eine Naturheilpraxis.

Im Pflegedienst arbeiten Spezialisten für die Wundversorgung, die Palliativbetreuung und die Betreuung von an Demenz erkrankten Menschen in der Tagespflege.

Der Pflegedienst ist Mitglied in verschiedenen Netzwerken – Palliativ-Netzwerk Herne, Wanne-Eickel, Castrop-Rauxel, bpa-Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste und im Landesverband freier ambulanter Krankenpflege (LfK).

STELLENANZEIGE
https://uwemuellererzaehlt.de/2017/11/10/stellenanzeigen-pflegedienst-rosenberger/

 

GANZHEITLICHES KONZEPT

Der Pflegedienst S. Rosenberger setzt auf Ganzheitlichkeit im Denken und im Handeln.

Die ambulante Alten- und Krankenpflege sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass die Pflege- und Hilfsbedürftigen möglichst lange in ihrem Zuhause verbleiben können.

Hinzukommt, dass nicht nur die Versorgung und Betreuung aufrechterhalten werden soll.

Vielmehr geht es darum, alle Aspekte einzubeziehen.
Das betrifft die Lebensqualität, bis hinein in die letzten Stunden des Lebens durch eine umfassende Palliativversorgung, unbeschwerte Stunden für Demenzkranke in der Tagespflege oder zum Beispiel die Spielenachmittage für Senioren ab 60 Jahre.

Einzelne Leistungspakete sind unter anderen:
– Grund- und medizinische Behandlungspflege,
– Familien – und Verhinderungspflege, Betreuungsleistungen,
– Palliativbetreuung (zum Beispiel Symptomkontrolle, Portversorgung, Schmerz- und Infusionstherapie auf der Grundlage der ärztlichen Vorgaben),
– Dienstleistungen in der hauswirtschaftlichen Versorgung,
– Naturheilpraxis.

TAGESPFLEGE NORDBAD – SÜNDERLINGSTRASSE
Die Tagespflege Nordbad wurde im Dezember 2015 eröffnet. Hierher kommen ältere und pflegebedürftige Menschen, die zu Hause nicht allein sein wollen.

Viele von ihnen sind an Demenz erkrankt und in der Tagespflege willkommen. Pflegende Angehörige werden dadurch entlastet und können am Tag ihren eigenen beruflichen und privaten Verpflichtungen nachgehen.

Susanne Rosenberger hat für diesen Zweck einen ehemaligen Nettomarkt umbauen lassen und so 18 Tagesplätze geschaffen. Die Einrichtung verfügt über 8 Räume auf 400 qm.

Darunter sind: ein großer Gesellschaftsraum mit offener Küche, ein Ruheraum, ein Therapieraum und ein Snoozleraum zur Entspannung und Ruhe.

Ein Fahrdienst bringt auf Wunsch die Gäste morgens zur Tagespflege und abends wieder nach Hause zurück.
Sieben Fachkräfte arbeiten gegenwärtig in der Tagespflege am Nordbad.

Sie kümmern sich um das Wohl ihrer Gäste, betreuen sie fürsorglich, mobilisieren und aktivieren sie.

Besonders wichtig für an Demenz erkrankte Gäste: Sie erhalten eine Tagesstruktur, werden respektiert und angenommen wie sie sind und durch vielfältige Aktivitäten in das Gemeinschaftsleben der Tagespflege einbezogen.

Im Snoezelraum können sie zudem angenehme und entspannende Momente bei Lichtreflexion und Musik erleben.

Des Weiteren sind Therapien mit Klangschalen möglich. Oder ein Aromabad im behindertgerechten Pflegebad. Zur Mittagszeit können sich die Gäste, wenn sie mögen, in einen Ruheraum zurückziehen

Das Mittagessen und seine Zubereitung ist einer der Höhepunkte für die Gäste. Die Lebensmittel haben Bioqualität und werden frisch vom Bauern geliefert, aus der unmittelbaren Umgebung.

Und schließlich: Es gibt Erzählrunden, es werden Fotoalben angesehen und in der wärmeren Jahreszeit können die Gäste im Garten sitzen oder sich am Hochbeet beschäftigen.
Naturheilpraxis und Homöopathie

Susanne Rosenberger setzt in der ganzheitlichen Beratung, Betreuung, Versorgung und Pflege auf die Lehren der klassischen Homöopathie.

Die alternativen Heilmethoden ergänzen das Leistungsspektrum und erweitern die Möglichkeiten für Pflege- und Hilfsbedürftige sowie deren Angehörige, die eigene Gesundheit zu erhalten und da wo es möglich ist, diese zu stärken.

Die homöopathischen Arzneimittel bestehen aus pflanzlichen, mineralischen oder tierischen Stoffen. Sie werden individuell für den einzelnen Patienten aufbereitet und verabreicht.

Susanne Rosenberger bietet in diesem Zusammenhang zum Beispiel Therapien bei Schlafstörungen, Allergien, bei Ruhelosigkeit oder begleitend bei Krebserkrankungen und in der Palliativpflege an.

PALLIATIVVERSORGUNG
Schwerkranke und sterbende Menschen bedürfen der besonderen Aufmerksamkeit.

Im Team von Susanne Rosenberger sind dafür fachlich geschulte Mitarbeiter. Zudem arbeitet S. Rosenberger mit Ärzten und Psychotherapeuten zusammen, wenn es darum geht, die Lebensqualität der Patienten bis zum Schluss zu erhalten, ihnen die nötige menschliche Zuwendung zu geben und die Schmerzen zu lindern.

Zur speziellen Behandlungspflege gehören unter anderen
die Symptomkontrolle, die vom Arzt verordneten Schmerz- und Infusionstherapien überwachen (Schmerzmittelpumpen),
eine fachgerechte Portversorgung vorzunehmen.

Der Pflegedienst ist rund um die Uhr erreichbar, und das 7 Tage in der Woche.
Susanne Rosenberger ist Mitglied im Palliativnetzwerk Herne/Wanne/Castrop.

Kontakt:
Pflegedienst S. Rosenberger
Tagespflege am Nordbad
Sünderlingstr. 53
44581 Castrop – Rauxel
Tel. 02305/5310030
Fax: 02305/5310031
E-Mail: info@pflegedienst-rosenberger.de
www.pflegedienst-rosenberger.de
Bürozeiten:
Mo-Fr 08.30 bis 16 Uhr
Telefon: 02305 – 53 100 30
24 Rufbereitschaft: 0172 – 749 55 25

ALDELHEID ALDINGER – EIN AUSSERGEWÖHNLICHER MENSCH

ADELHEID ALDINGER FEIERT HEUTE IHREN 60. GEBURTSTAG - EIN BESONDERER TAG FÜR EINEN BESONDEREN MENSCHEN

Ich bin Adeldheid Aldinger vor sechs Jahren begegnet. Da war ich auf der Suche nach einer guten Geschichte für ein Stadtmagazin in Altlandsberg. Und die fand, als ich mich nämlich mit Lutz Wagner und Adelheid Aldinger traf, beide sehr engagiert für den Verein „Helfen hilft e.V.“ in Altlandsberg.

Der Verein kümmert sich um Bedürftige, die auf Lebensmittel, Obst, Gemüse oder Kleidung angewiesen sind. Ich habe damals schon gestaunt, mit wie viel Herzblut sich die beiden für Menschen engagieren, die nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens stehen.

Später habe ich Adelheid noch einmal getroffen, als sie eine Frauentagsfeier ausrichtete und ich ein paar kleinere Geschichten vorgelesen habe. Adelheid hatte keine leichte Kindheit, und sie hat es trotzdem geschafft, ihre schlechten Erfahrungen zu verarbeiten und positiv in die Welt zu schauen.

Adelheid ist ein kluger Mensch, und sie tut vor allem eines: Sie denkt mit dem Herzen. Im April 2018 erhielt sie die Medaille des Brandenburger Landtages „…zur Anerkennung von Verdiensten für das Gemeinwesen.“

Die hat sie sich hart erarbeitet und verdient, im Team mit denen, die sie täglich unterstützen. Ich schreibe schon eine Weile über Menschen im Alltag, über diejenigen, die nicht viel Aufhebens machen, um ihre Person, die einfach helfen.

Das fasziniert mich an ihr. Sie hat eine große Familie, verschenkt Liebe, erteilt Ratschläge, wenn sie gefragt wird und kann herzlich lachen über die Dinge des Alltags.

Sie liest meine Beiträge fast täglich, und ehrlich: Das erfüllt mich mit Stolz. Herzlichen Glückwunsch, liebe Adelheid zu deinem 60. Geburtstag, auch wenn du zwanzig Jahre jünger wirkst.

Mach‘ einfach so weiter, und hoffentlich noch lange, bleib‘ stark. Deine Freunde mögen dich, deine Familie liebt dich und ich ziehe meinen Hut vor dir.

Herzlichen Glückwunsch, liebe Adelheid zu deinem 60. Geburtstag!
Uwe

FREIE ALTEN – UND KRANKENPFLEGE – ANSPRUCHSVOLLE PROJEKTE UND EIN TEAM, IN DEM ES SPASS MACHT, ZU ARBEITEN

Pflege und Betreuung von kranken und hilfsbedürftigen Menschen haben in der aktuellen Zeit einen Stellenwert erlangt, wie sonst wohl kaum etwas an Relevantem in unserer Gesellschaft.

Dabei überschlagen sich manche in der Politik darin, die Anstrengungen der Pflegekräfte zu würdigen, andere wiederum finden nach wie vor, dass viel zu wenig passiert. Beides hat sicherlich seine Berechtigung, wenn man in die Tiefe der Argumentationen einsteigt.

„Euer Klatschen könnt ihr euch sonst wohin stecken“, so äußerte sich kürzlich eine Berliner Krankenschwester frustriert und verzweifelt über den andauernden Personalmangel an Pflegekräften und die nicht ausreichende Wertschätzung für diejenigen, die im medizinischen oder Pflegebereich arbeiten.

(Vgl. „Wut-Rede in Krisen-Zeiten. Die Berliner Krankenschwester beklagt ein System, das auf Profit setzt, Personalmangel – und Klatschen als Geste der Anerkennung. Berliner Zeitung, Nummer 169, Donnerstag, 23. Juli 2020, Seite 11).

Ich begleite mit meinen Gesprächen, Interviews und Berichten seit einigen Jahren die Freie Alten- und Krankenpflege e.V. in Essen, und ich weiß, dass sie genauso viel Grund hätten, Defizite und Mängel anzukreiden, die jeder kennt, der in der Pflege zuhause ist.

Doch die FAK e.V. zeichnet gerade in dieser Zeit eines aus: Sie klagen nicht, nein, sie handeln. So öffnet Anfang September 2020 das neue Wohngemeinschaftshaus „Op dem Berge“ in Essen-Bochold, in der es auch eine Tagespflegeeinrichtung geben wird. Im November folgt dann die neue Demenz-Wohngemeinschaft „Mittendrin“ in Essen-Frohnhausen.

Und schließlich bezieht die FAK das Wohngemeinschaftshaus „Emscherblick“ in Essen- Altenessen, in der es ebenfalls eine Tagespflegeeinrichtung, im FAK- Jargon „Emscherglück“ genannt, geben wird.

Das sind anspruchsvolle Projekte in dieser Zeit, zumal ja wiederum neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die einzelnen Einrichtungen gewonnen werden müssen.

Michael Jakubiak, einer der Geschäftsführer der Freien Alten – und Krankenpflege, zeigt sich gewohnt optimistisch: „Wir sind positiv überrascht von den zahlreichen Bewerbungen für unsere Vorhaben“, sagt er im Gespräch.

Mehr erfahren unter: http://www.fak.de

 

DAS TEAM – OPTIMISTISCH BLEIBEN, DINGE NACH VORN LÖSEN UND AUCH NOCH SPASS HABEN

Wer das Team und die Geschäftsführung kennt, der weiß, dass nichts im Selbstlauf passiert. Es gibt handfeste Gründe, warum die FAK e.V. solch einen Sog auf Bewerberinnen und Bewerber ausübt.

Da ist zum einen die Tatsache, dass die Gründer der Freien Alten- und Krankenpflege e.V., wie zum Beispiel Michael Jakubiak, seit nunmehr fast vier Jahrzehnten immer an einer Idee drangeblieben sind: Nämlich, dass alte und kranke Menschen selbstbestimmt und autonom in ihrem häuslichen Umfeld verbleiben können, obwohl sie auf Pflege und Betreuung angewiesen sind.

Und wenn das nicht mehr geht, in einer der Einrichtungen und Häuser der FAK e.V. leben und wohnen zu können, in der die Bewohner ihre Einsamkeit überwinden lernen, um neben der fachlichen Pflege und Betreuung eines zu finden: eine familienähnliche Atmosphäre.

Dieses ethische Verständnis ist nicht aus äußeren Worthülsen gebaut. Nein, es ist tief in der DNA des gesamten Teams der FAK e.V. verankert.

Das ‚schreit‘ sich natürlich nicht heraus, es schweigt sich eher in Essen und Umgebung herum. In der aktuellen Stellenanzeige der FAK e.V. steht: Wir brauchen keine Roboter. Wir brauchen Menschen. Wir brauchen Sie! Wer das Team kennt, der weiß, dass jedes Wort so gemeint ist. Die Wertschätzung beginnt dort, wo Menschen mit ihren Fähigkeiten und Stärken gebraucht werden und sie setzt sich darin fort, dass sich alle in der FAK e.V. wohlfühlen sollen – die Bewohner in den Wohngemeinschaften und die Pflegekräfte.

Nur so kann ein fundierter Rahmen geschaffen werden, wo das Wohnen, das Leben und das Pflegen und Betreuen Spaß machen, ja, sich das alles gegenseitig bedingt. Könnte ich noch einmal von vorn beginnen, so würde ich in der Pflege anfangen, und würde ich in Essen und Umgebung wohnen, ich wüsste, mit wem ich zusammenarbeiten wollte.

GLASEREI JÜRGEN HINTZE

FIRMENPORTRÄT
GLASEREI JÜRGEN HINTZE

Glasermeister Jürgen Hintze ist seit über drei Jahrzehnten für seine Kunden da – zuverlässig und dabei auf qualitativ solide Arbeit bedacht.
Jürgen Hintze sucht nicht das schnelle Geschäft, sondern er will seine Kunden nachhaltig zufriedenstellen.

Er ist jedoch schnell, wenn Glasschäden auftreten, denn dann hilft er dem Kunden unmittelbar, sofort.

Dafür gibt es einen Notdienst der Glaserei – unter der Handynummer 0176- 25 16 45 70 –  immer erreichbar, Tag und Nacht.
Glasermeister Hintze kann bei auftretenden Schäden direkt mit der Versicherung abrechnen.

Zum Leistungsportfolio gehören außerdem:
– Glas zuschneiden (sofort möglich);
– Fenster, Türen, Wintergärten, Duschen verglasen (bei Duschen einschließlich der nötigen Silikonfugen);
– Schaufensterscheiben einsetzen, Verglasungen an Booten durchführen.

Kontakt: 
Glaserei Jürgen Hintze
Thälmannstraße 102
16348 Wandlitz
Telefon & Telefax: 033397-21740
Tag und Nacht erreichbar: 0176-25 16 45 70 
Dienstag geöffnet von 06.30 bis 17.00 Uhr und
Freitag von 15 - 18 Uhr sowie nach Vereinbarung.
https://www.wandlitz-internet.de/Artikel/Glaserei-Juergen-Hintze/3072

Zum Interview mit Glasermeister Jürgen Hintze:

https://uwemuellererzaehlt.de/2020/07/15/menschen-im-alltag-9/

 

 

INTERVIEW MIT JÜRGEN HINTZE VOM 07.07.2020

 Jürgen Hintze gehört zu den Menschen, die man getrost als alteingesessenen Wandlitzer bezeichnen kann.
Als Inhaber der Glaserei Jürgen Hintze genießt er einen exzellenten Ruf, vor allem was sein bürger- und kundenorientiertes Handeln, aber auch die Qualität seiner Arbeit anbetrifft.
Er ist darüber hinaus jemand, der sich mit viel Herz und Sachverstand für die Interessen der Bürger im Landkreis Barnim einsetzt. Jürgen Hintze sitzt im Gemeindeparlament Wandlitz für die ‚BVB/Freie Wähler‘, und er ist Kreistagsabgeordneter des Landkreises Barnim mit Sitz in Eberswalde.
Ich habe Jürgen Hintze nach seinem Lebensweg befragt, danach, was ihn antreibt und warum er sich so sehr für Bürgerinteressen in seiner Heimat engagiert.

Herr Hintze, können Sie ein paar Stationen aus Ihrem Leben schildern?
Ich wohne seit 1968 in Wandlitz. Ich habe noch einen Bruder, der als Oberforstrat im Landkreis Oberhavel tätig ist. Seit dem 24.09.1987 bin ich selbstständig.
Von 1982 bis 1987 habe ich in Berlin als Glaser gearbeitet.
Ich wollte mich immer selbstständig machen, auch schon zu Ost-Zeiten.
Das war gar nicht so einfach.

Warum nicht?
Nun, ich brauchte dazu einen Meisterbrief. Ich versuchte es trotzdem, wurde aber vom damals zuständigen Rat des Kreises abgelehnt.
Später hat es dann noch geklappt. Ich durfte mich selbstständig machen und bekam die Auflage, den Meisterlehrgang nebenher zu absolvieren. 1989 bekam ich dann den Meisterbrief.

Wie kam es, dass sich der Rat des Kreises doch darauf einließ?
Auf dem Land gab es einen riesigen Nachholbedarf, was kleinere Handwerksbetriebe anbetraf. Und weil ich nicht lockergelassen habe, mein Vater mich außerdem in meinem Bestreben sehr stark unterstützte, bekam ich dann doch die Erlaubnis für die Eröffnung einer Glaserei.

Wo haben Sie gelernt?
Ich bin in der Erich-Weinert-Oberschule in Wandlitz zur Schule gegangen und habe danach in der PGH Glas Berlin meine Ausbildung absolviert. Das war eine große PGH, in der 50 Mitarbeiter arbeiteten.
Das rührte daher, dass in den 60er Jahre viele kleine private Handwerksbetriebe zwangskollektiviert wurden und dann unter dem Dach der Produktionsgenossenschaft zusammengeschlossen worden waren.
Für mich war das aber ein Vorteil, weil ich die meisten Tätigkeiten eines Glasers verrichten konnte, zum Beispiel die der Glasschleiferei.

Wenn Sie heute noch einmal zurückdenken an die Zeit im Osten, was hat die Arbeit eines selbstständigen Gewerbetreibenden so erschwert?
Ich denke, ausschlaggebend für die vielen Schwierigkeiten war, dass die Materialverteilung nicht funktioniert hat. Der Rat des Kreises bilanzierte, was zur Verfügung gestellt werden sollte, und darüber hinaus gab es keine weiteren Kapazitäten, kein weiteres Material. Es wurde zwar genügend produziert, aber bei der Bevölkerung kam das in nur sehr beschränktem Maße an.

Das Glas konnte ich nicht selbst abholen. Dazu brauchte ich einen LKW, an dem ein Kran sein musste und den hatte ich nicht. Also musste ich mich hier entsprechend absprechen und das war ebenfalls nicht einfach, weil ja viele Handwerker an ihr Material kommen wollten.

Außerdem: Wir hatten Preislisten, an die wir uns strikt zu halten hatten. Der Staat stützte die Preise mit bis zu 21 %. Ich musste deshalb jede Quittung beim Rat des Kreises abrechnen und natürlich auch auf mein Geld warten.
Laut der damals geltenden Preisliste mussten Betriebe 18 % mehr als die Bevölkerung bezahlen.

Die Mehreinnahmen musste ich jedoch dann an den Staat abführen.
Das war das sogenannte Preisausgleichverfahren.
Heute wird das durch die Berechnung der Mehrwertsteuer geregelt.

Es ist faktisch ein gegenseitiges ‚Geben und Nehmen‘, das meine kaufmännische Bilanzierung in der Waage hält.
Der Vorteil besteht vor allem darin, dass ich nun Glas einkaufen kann, wieviel ich will, was ich will und wo ich will.

Was ist Ihr Kerngeschäft heute?
In erster Linie sind wir eine Bauglaserei. Mein Bestreben ist es, den Kunden schnellstmöglich zu helfen, zum Beispiel wenn ein Einbruch stattgefunden hat oder es zu Schäden durch Witterungseinflüsse gekommen ist.
Das Hauptbetätigungsfeld sind das Verglasen von Fenstern und Türen.

Wie arbeiten Sie – allein oder haben Sie Mitarbeiter?
Ich habe schon immer allein gearbeitet. Wenn ich Unterstützung brauche, beispielsweise bei Arbeiten an einem Schaufenster, dann hole ich mir Leiharbeiter oder ich arbeite mit anderen Firmen zusammen.

Was ist Ihnen wichtig, wenn Sie an Ihre Kundenbeziehungen denken?
Ich verstehe mich als Dienstleister für den Bürger. Ich will ein verlässlicher Ansprechpartner sein, wenn Schäden auftreten – schnell und unbürokratisch. Ich rechne unter anderem bei Versicherungsfällen direkt mit der jeweiligen Versicherung ab.

Sie sind politisch sehr aktiv, können Sie mal schildern, was Sie genau tun?
Ich saß von 2008 bis 2019 im Gemeindeparlament, allein, für unsere Wählergruppe „Die Unabhängigen im Gemeindeparlament von Wandlitz“.

Allerdings haben wir uns im Jahr 2018 umbenannt in die „Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen/Freie Wähler“.
Wichtig ist zu wissen, dass wir keine Partei sind, sondern eine Wählergruppe.

Ich bin in Wandlitz Gemeindevertreter, Ortsbeiratsmitglied, stellvertretender Ortsvorsteher des Ortsteils Wandlitz und zudem bin ich Kreistagsabgeordneter des Landkreises Barnim mit Sitz in Eberswalde.

Welches Ziel verfolgen Sie?
Wir wollen eine transparente bürgernahe Politik erreichen. Ich bin zum Beispiel der Einzige im Parlament, der bei jedem Votum namentlich abstimmt.
Die Kommunalverfassung lässt das zu.

Erfordert diese namentliche Abstimmung nicht auch Mut von Ihnen?
Ja, natürlich. Man hat ja dadurch eine Vielzahl von politischen Akteuren gegen sich.
Aber das gehört dazu, sonst kann man nichts bewirken.
Für mich bleibt das oberste Gebot, für die Bürger vor Ort eine transparente bürgernahe Politik zu gestalten.

Woher nehmen Sie die Motivation dafür?
Ich bin davon überzeugt, dass Veränderungen wesentlich von unten her mitbestimmt werden.
Deshalb sollten wir alles dafür tun, damit sich mehr Bürger an der Wahl beteiligen, aktiv für ihre eigenen Interessen eintreten.

Was machen Sie, wenn Sie entspannen wollen?
Durch meinen Beruf und mein politisches Engagement bleibt mir nicht sehr viel Zeit, um Hobbies nachzugehen.

Ich bin gern mit meiner Familie zusammen und verbringe mit ihnen ein paar schöne Stunden.

Ich bin seit 1992 verheiratet, habe eine erwachsene Tochter, die in Berlin wohnt, und ich bin seit zwei Jahren Opa.
Ansonsten gehe ich gern angeln, liebe es, auf meinem Grundstück zu arbeiten und bin überhaupt sehr naturverbunden.

Herr Hintze, vielen Dank für das Interview

https://www.wandlitz-internet.de/Artikel/Glaserei-Juergen-Hintze/3072

GEDANKEN ÜBER DEN TOD

 

Wir hatten am Samstag eine befreundete Familie eingeladen und ein paar schöne Stunden miteinander verbracht. Wir kennen uns sehr lange und wir nehmen Anteil an den Sorgen und an den Erfolgen des jeweils anderen.

Unsere Freunde sind noch jung, überaus erfolgreiche Künstler, und sie genießen es, ihre Kinder aufwachsen zu sehen.
Der jüngste ist gerade mal ein Jahr alt. Ich erinnere mich noch gut daran, wie unsere Freundin schwanger mit ihm war.

Jetzt steht er schon bei uns auf der Terrasse, hat einen Gartenschlauch in der Hand und bespritzt seinen großen Bruder mit Wasser, und er lacht dabei aus vollem Herzen.

Es ist pures Lebensglück für den Kleinen. Oft haben uns das unsere Kinder und Enkel voraus, sie genießen nämlich den Augenblick, finden das schön, was sie unmittelbar vor ihrer Nase und vor ihren Augen haben.

„Was wird eigentlich, wenn du hier auf der Terrasse eines Tages tot umfällst?“, fragte mich mein Freund plötzlich.
„Was soll sein, dann hat meine Frau ein riesiges Problem, im wahrsten Sinne des Wortes. Sie muss nämlich die Feuerwehr rufen, damit die mich hier heraushieven können“, antwortete ich.

Meine Frau und die Frau meines Freundes schauten sich entsetzt an.
„Was haben die für Themen?“, schienen ihre Blicke zu sagen.
Zugegeben, es mag für einen Außenstehenden makaber klingen, aber im Prinzip hatte mein Freund ein Thema angesprochen, über das ich mir natürlich ebenfalls Gedanken machte – den Tod.

Wie kommt es eigentlich, dass wir im Verdrängen dieses Themas so große Meister sind?
Ich erinnere mich noch an das vergangene Jahr, als ich meinen Vater besuchte, kurz bevor er starb.

„Ich versuche jetzt an das andere Ufer zu kommen. Bin ich schon drüben, oder lebe ich noch?“, fragte er mich.

„Du lebst noch!“, versuchte ich ihn zu beruhigen. Aber er wollte nicht beruhigt werden, er wollte sterben, weil er wusste, dass seine Zeit gekommen war.

„Für mich schließt sich ein Kreis“, sagte er noch.
Wenige Stunden später war er tot.

Ich hatte mit meinem Vater nicht nur gute Zeiten erlebt. Aber ich merkte in den letzten Tagen bei ihm eine gewisse innere Einkehr, und er schien etwas zu sehen, was ich nicht sah. Er war glücklich, dass er seine Familie noch einmal an seinem Bett hatte und er in Ruhe gehen konnte.

„Natürlich macht der Tod mir Angst“, sagte ich zu meinem Freund, nachdem ich aus meinen Gedanken zurück war, am Kaffeetisch auf unserer Terrasse.

„Aber keiner weiß genau, wann er stirbt, wie lange er zu leben hat“, sagte ich noch.

Mein Freund schaute mich mit schreckgeweiteten Augen an. Er war dermaßen in dem Gedanken verfangen, dass ich ja 30 Jahre älter war, als er selbst, und natürlich ich der erste sein müsste, der auf der Terrasse umfällt. Oder vielleicht doch im Bett liegt und nicht mehr aufwacht.

Erst durch meine Bemerkung wurde ihm wahrscheinlich klar, dass es keine festgelegte Reihenfolge im Leben gab, nach der die Menschen wieder vom Erdball verschwinden.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ich vor meinen Freunden gehen würde, die war natürlich sehr hoch. Zumal sie als Tänzer vielmehr auf ihre Gesundheit achteten, noch mehr Sport trieben, als ich es schon in den letzten Jahren getan hatte, und sie einfach viel jünger waren.

„Wir sollten es schaffen, den Tag hier heute zu genießen“, sagte ich.
„Wie meinst du das?“, fragten meine Freunde mich.

„Naja, der Tod hat nicht nur eine schlimme Seite, die wir vor allem sehen. Er bringt uns auch dazu zu erkennen, wie unwiederbringlich jeder Moment des Lebens ist“, antwortete ich.

„Du hast recht, wir sollten viel mehr darüber nachdenken, was wir heute schön finden und nicht so viel jammern, warum alles so schlecht läuft“, sagte nun mein Freund.

„Lass uns darauf anstoßen“, sagte ich und hob mein Sektglas an.
„Auf das Leben“, prostete ich meinen Freunden und meiner Frau zu.

INTERVIEW MIT MARGARITA STASIULEVICIENE

MENSCHEN IM ALLTAG

Margarita Stasiuleviciene ist als Seelentrainerin und Yogalehrerin tätig.
Sie lebt und arbeitet im nördlichen Berliner Umland. 

Margarita, du bist 1967 in Nowgorod (Russland) geboren, und dort liegen auch deine schamanischen Wurzeln. Kannst du das etwas näher erläutern?
Naja, eigentlich komme ich aus Litauen, habe aber russische Wurzeln.

Meine Mutter ist mit 20 Jahren aus dem Haus gegangen und ist zu ihrer Oma und ihrer Großtante nach Staraja Russia, in der Nähe von Nowgorod gezogen.

Dort hat sie dann auch meinen Vater kennengelernt.
Der war gerade von der Armee zurückgekommen. Meine Uroma war sehr streng, und so durften meine Eltern nur bei ihr wohnen, wenn sie sich beide bereiterklärten zu heirateten.

Ist das nicht ein glücklicher Zufall, dass sich deine Mutter und dein Vater in Russland gefunden haben?

Ja, stimmt, das war eine Vorherbestimmung.
Sie stammten beide aus Litauen und sind in Russland ein glückliches Paar geworden.

Zuerst ist meine Mutter zu ihrer Oma nach Staraja Russia gereist. Ein paar Wochen später ergab es sich, dass mein Vater sein Elternhaus verlassen wollte, und so ist er dann ebenfalls nach Russland gegangen, nach Nowgorod.

Wie kam es, dass dein Vater ebenfalls von seiner Familie wegzog?
Mein Vater war zuhause sehr aufsässig gewesen und so schmiss ihn mein Opa raus.

Also beide, sowohl meine Mutter als auch mein Vater mussten ja irgendwo wohnen, und sie wollten auch zusammenbleiben.

Das ist ja wirklich einer der großen Zufälle im Leben, oder?
Ich nenne es Schicksal. Mein Vater hatte sich bereits in Litauen in meine Mutter verliebt.

Sie haben sich dort einige Male getroffen. Und als meine Mutter nach Russland ging, da begann mein Vater, meine Mutter fieberhaft zu suchen. Sie war ja plötzlich verschwunden, ohne ihm etwas zu sagen.

Aber für meinen Vater war klar: Er wollte meine Mutter finden, und er wollte sie unbedingt wiedersehen. Da kamen ihm die Auseinandersetzungen mit seinem Vater, meinem Opa, eigentlich zur rechten Zeit, denn nun hielt ihn im Elternhaus gar nichts mehr.

Warum sind dir diese Begebenheiten so wichtig?
Ich denke als Seelentrainerin mit schamanischen Wurzeln sehr oft darüber nach, warum manche Menschen etwas tun, und was dann die Folge daraus ist.

Nachdem sich meine Eltern in Russland wiedergefunden hatten, kam ich ja einige Zeit später zur Welt.
Ich denke, es war meine Bestimmung, dass ich in Russland geboren wurde, meine Uroma so geliebt habe.

Woher rührte deine innige Beziehung zu deiner Uroma?
Als ich 1967 geboren wurde, da konnte meine Mutter mich nicht auf dem Arm halten, weil ich ununterbrochen schrie.

Meine Uroma hat mich in solchen Momenten in ihren Arm genommen und ein paar magische Worte gesprochen. Sie war eine russische Zauberfrau.

Ich denke, da liegen meine schamanischen Wurzeln. Meine Uroma war eine sehr starke Frau, sie ging nicht in die Kirche, sondern sie lebte nach ihren eigenen Vorstellungen

Sie sprach Weisheiten aus, die keiner kannte und wo keiner wusste, woher meine Uroma sie hatte. Ich war in dieser Zeit von meiner Wurzel abgeschnitten.

Wie meinst du das?
Meine Beziehungen zu meiner Uroma waren stärker als die zu meinen Eltern. Und so fühlte ich mich von meinen eigenen Wurzeln irgendwie isoliert. Das geschah vor allem auf der Ebene des Unterbewusstseins.

Meine Uroma war eher die Mutter für mich, und das galt auch für deren Schwester, meine Großtante. Ich habe beide sehr geliebt.
Dreieinhalb Jahre nach meiner Geburt gingen wir zurück nach Litauen, nach Kaunas.

Das ist ein kleines Städtchen, das in der damaligen Zeit aus militärischen Gründen geschlossen war. Aber ich habe mich dort sehr wohl gefühlt.

Was waren deine Eltern von Beruf?
Sie haben beide als Schweißer in der Fabrik gearbeitet.
Mein Vater hat sich später noch einen Traum erfüllt.

Welchen?
Er wollte unbedingt zur See fahren.

Und, hat er seinen Traum verwirklicht?
Ja, er ist Politoffizier auf einem großen Fischtrawler geworden.

Wie sah deine berufliche Entwicklung aus?
Würde ich auf alles eingehen, so sprächen wir wahrscheinlich noch Morgen darüber.

In Kürze: Ich bin zehn Jahre zur Schule gegangen und habe danach in einer Fabrik für Radioelektronik gearbeitet.
Parallel habe ich ein Technikum im gleichen Fach besucht. Das war eine harte Zeit für mich.

Warum wolltest du in dieser Spezialisierung nicht weitermachen?
Der Funke ist irgendwie nicht übergesprungen.

Warum nicht?
Ich wollte mit Menschen arbeiten.

Wie bist du dahingekommen?
Das war ein langer Weg, aber ein Weg, der gleichzeitig zu mir selbst führte.

Ich habe vieles, was ich heute als russischen Schamanismus bezeichne, von meiner Uroma mitbekommen.
Und viele Jahre später traf ich dann einen Schamanen in Deutschland.
Das war eine faszinierende Begegnung für mich.

Was hat dich begeistert?
Der Schamane trommelte und sang und in mir kamen Bilder hoch, die ich längst als verlorengegangen glaubte.
Ich konnte wieder intensiver fühlen, mehr erfahren über mich.

Das klingt interessant.
Ja, darüber kann ich heute schon ein Buch schreiben. Im Kern geht es darum, dass du zu dir selbst findest, hin zu deiner eigentlichen Bestimmung im Leben.

Margarita, hast du Familie?
Ja, ich habe zwei Töchter, 31 und 27 Jahre alt. Eine lebt in Berlin und die andere in Litauen, als schwedische Staatsbürgerin.

Bist du heute glücklich?
Ja, sehr. Ich habe wieder einen ganz anderen Zugang zu meinen Gefühlen, kann heute Menschen helfen, ihre eigenen Ziele, ihre Bestimmung im Leben zu finden.

Und ich begleite sie dabei auf diesem Weg.

Margarita, vielen Dank für das Gespräch.

KONTAKT:
MARGARITA STASIULEVICIENE
Seelentrainerin mit Wurzeln aus dem russischen Schamanismus
Telefon: 033397-209729
Mobil:    0177-742 66 53
E-Mail: info@seelen-schamanismus.de
Web-Site: https://seelen-schamanismus.de

 

 

 

EIN KLEINER FRISEURLADEN IN SASSNITZ GANZ GROSS (2)

MENSCHEN IM ALLTAG (4)

Willst du wissen, was Menschen wirklich ausmacht, dann solltest du nicht nur auf die großen Dinge schauen, auf die, die vielleicht in der Zeitung stehen, über die in Talkshows gesprochen wird.
Im Alltag, im scheinbar gleichförmigen Leben nimmst du oftmals Geschichten mit, die von Begegnungen und Erlebnissen erzählen, die dich berühren, ja in dir ein Gefühl der Dankbarkeit dafür hervorrufen, dass es diese Menschen gibt.

Diese Protagonisten, diese stillen Helden wollen oft gar nicht, dass du über sie sprichst oder sie erwähnst.

„Das ist doch selbstverständlich“, sagen sie oft entschuldigend.

Ist es eben nicht. Nichts ist einfach und selbstverständlich. Für all das Normale, das Selbstverständliche bist du sehr häufig auf Menschen angewiesen, die sich engagieren. Das ist eine weitere Geschichte über einen Friseurladen auf Rügen, in Sassnitz, in der Hauptstrasse.

Ein Laden, der nicht auffällt im Alltagsgewühl, es sei denn, du schaust näher hin.
MUTTI MUSS WIEDER ZUM FRISEUR

„Mutti geht heute zum Friseur“, sagte meine Frau am Montag zu mir.
Sie war gerade für ein paar Tage in Sassnitz gewesen, aber mit dem Friseurtermin, das wollte ihr Bruder regeln.

Klara hatte noch einen Tag freigenommen, nachdem sie wieder hier in Basdorf war. Und so konnten wir endlich das erledigen, worüber ich schon seit Jahren sprach, nämlich für mich eine neue Brille anfertigen lassen.

Also waren wir auf dem Weg in den Wedding, in Klaras Lieblings-Einkaufscenter. Klara traute mir nicht zu, dass ich mir allein die richtige Brille aussuchte, vor allem nicht vom Design her.

„Ich will eine Brille mit runden Gläsern, wo ich gut durchschielen kann“, meinte ich zu ihr. Doch sie war in diesen Angelegenheiten nicht zu Scherzen aufgelegt, sondern behielt lieber die Kontrolle über alles.

Trotzdem kreisten ihre Gedanken auf unserem Weg ins Einkaufscenter erst einmal um ihre Mutter und den Friseurtermin.
„Hoffentlich geht das alles gut“, hakte Klara noch einmal nach und seufzte dabei.

„Wenn nicht, dann können wir trotzdem nicht nach Sassnitz, wir sind hier im dicksten Verkehr in Berlin“, sagte ich.
Klara schwieg.

„Ilka macht das schon, die kann gut mit deiner Mutter“, versuchte ich weiter beruhigend auf sie einzureden.

Seit ihre Mutter an Demenz erkrankt war, da konnten sich die kleinsten Hürden im Alltag zu riesigen Bergen auftürmen.

„Wieso muss ich zum Friseur? Ich will da nicht hin, ich weiß gar nicht, was ich da soll, und wieso muss das gerade heute sein?“

Das waren nur einige der wiederkehrenden Fragen, die ihre Mutter immer wieder stellte, und die abliefen, als hätte man eine alte Schallplatte aufgelegt, die inzwischen einen Sprung hatte und sich dadurch in der Endlosschleife bewegte. Das zerrte an den Nerven, vor allem an Klaras und an denen ihres Bruders.

„Wir können deiner Mutter keine Vorwürfe machen, wir können nur professionell damit umgehen – mit ihr und den wiederkehrenden Sätzen deiner Mutter“, sagte ich im Auto zu Klara.

„Ja, du hast gut reden, du erlebst das ja meist nicht hautnah mit, wie sie reagiert“, antwortete Klara. Sie wusste, dass ich Recht hatte, aber ich nervte sie zusätzlich mit den Sätzen aus der ‚liegengebliebenen Schatulle eines Oberlehrers‘.

Klara liebte ihre Mutter und sie wollte, dass es ihr gutging, sie noch gepflegt aussah, selbst wenn sie kaum noch auf die Straße ging.
„Ich weiß ja, dass sie gut im Friseursalon in der Hauptstrasse aufgehoben ist“, sagte Klara nun.

„Mein‘ ich doch“, antwortete ich knapp. Ich steuerte auf das riesige Parkdeck im Wedding zu.

Wir mussten uns nun auf unseren Termin, den beim Optiker, konzentrieren.

Abends, als ich erschöpft auf der Couch saß, besser hing, schaute ich auf das Handy, ob es noch irgendwelche Nachrichten für uns gab.

„Du, Ilka hat Bilder von Mutti geschickt. Sie sieht toll aus mit ihrer neuen Frisur. Was das ausmacht!“, sagte ich.

„Zeig‘ mal!“, sagte Klara in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.

„Nö“, antwortete ich.
„Ach bitte, ich möchte doch auch sehen, wie Mutti mit der Frisur ausschaut“, sagte sie nun.
„Geht doch“, antwortete ich und leitete die Fotos an ihr Handy weiter.

„Mutti sieht ja wie ausgewechselt aus“, strahlte Klara.
„Eben, sag‘ ich doch, die sind Profis, und machen es noch mit Freude“, antwortete ich.

„Naja, hoffentlich ist alles drumherum gutgegangen.“
„Wie meinst du das?“, fragte ich Klara.
„Du weißt schon… was Mutti eben so alles von sich gibt.“

„Ach, wenn ich Ilka richtig verstanden habe, ging alles gut. Im Gegenteil, deine Mutter hat sich noch darum gesorgt, dass Ilka den ganzen Tag den Mundschutz tragen müsse. Das sei nicht gesund.“
Klara musste schmunzeln.

„Aber denk‘ mal dran, wie der Optiker heute hinter seinem Mundschutz geschwitzt hat, als er meine Augen ausgemessen hat“, sagte ich zu Klara.

„Und immer wenn der Optiker mich fragte, ob ich was sehen würde, hab‘ ich ihm geantwortet: ‚Ich seh‘ nichts, weil durch meinen Mundschutz laufend die Brille beschlägt‘“, ergänzte ich noch.

„Aber wir sind gesund, Ilka und dem Team im Friseurladen geht es offensichtlich ebenfalls gut und deine Mutter kann mit der Frisur zum Wiener Opernball gehen“, sagte ich.

„Du nun wieder“, meinte Klara und schaute sich noch einmal die Fotos von ihrer Mutter mit der neuen Frisur auf dem Handy an.
Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht.

„Hast du dich auch ordentlich bei Ilka bedankt?“, fragte Klara.
„Wofür?“, fragte ich.
„Dafür, dass sie sich immer so gut um Mutti kümmert und nicht nur eine schöne Frisur zaubert.“

„Nö“, meinte ich.
Ich konnte nicht anders, ich musste Klara erst einmal ein bisschen ärgern.
„Na klar, habe ich das gemacht. Was denkst du von mir?“, sagte ich zu Klara.

Die schaute mich von der Seite an, und dachte wohl darüber nach, ob sie mir trauen konnte. Doch sie wusste schon, dass mir die Sache ebenso wichtig war.

Hätten wir früher so viel über einen normalen Friseur-Termin geredet?
Wohl kaum.

Aber in diesem kleinen Laden in der Hauptstrasse arbeiten nicht nur Menschen, die ihr Handwerk verstanden. Das konnte man zweifellos den Fotos mit Klara’s Mutter drauf entnehmen.

Nein, es war mehr. Sie muntern mit jeder kleinen Geste, jedem freundlich gesprochenen Wort Menschen auf, die das gerade in sich hineinsaugen, Menschen, weil sie sich aufgrund ihrer Demenzerkrankung nicht mehr so verständlich machen können und trotzdem am gesellschaftlichen Leben teilhaben wollen.

Und deshalb sind diese kleinen Alltagsbegebenheiten keine Nebensächlichkeiten, im Gegenteil. Man muss sie herausnehmen aus dem scheinbar Nebensächlichen, muss sie bewusst würdigen, stets aufs Neue.

Sie machen unser Zusammenleben aus, das nämlich, was manchmal in einer Millionenmetropole unterzugehen scheint.

Danke Ilka, danke liebes Team aus dem kleinen Friseurladen in Sassnitz.

 

SO HABE ICH NEB-MITARBEITER*INNEN ERLEBT – HILFSBEREIT, HERZLICH

Ich schreibe seit geraumer Zeit auf diesem Blog über den Alltag, die Menschen im Alltag, ihre Träume, Sehnsüchte, Konflikte und Erlebnisse, und ich werde oft gefragt, warum ich mich ausgerechnet solchen banalen Erzählungen widme.

Der Reiz einer Geschichte liegt für mich im Alltag, weil wir hier die überwiegende Zeit unseres Lebens verbringen, hier die auf den ersten Blick unscheinbaren, und deshalb scheinbar nicht erwähnenswerten Dinge stattfinden.

Beschäftigst du dich aber mit diesem Banalen, dann siehst du, mit welcher stillen Herzlichkeit Menschen handeln, sie oft nicht darüber reden, gar nicht auf diesen Gedanken kämen, sondern einfach ihrer Arbeit nachgehen.

Was wären wir ohne unsere Hilfsbereitschaft, ohne unsere Ehrlichkeit und ohne unser Mitgefühl für andere?
Ich berichte seit Jahren darüber, wie aufopferungsvoll sich Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen um pflege- und hilfsbedürftige Menschen kümmern.

Die meisten von ihnen machen darum keine großen Worte.
Ein weiterer Grund für mich, es an ihrer Stelle, für sie zu tun.
Dieses Mal erzähle ich von einer Begebenheit, die ich kürzlich selbst erlebt habe.
Der Kern der Geschichte ist schnell erzählt:
Ein Mitarbeiter der Niederbarnimer Eisenbahn findet die Tasche meiner Frau. Sie hat sie auf dem Weg zur Arbeit im Zug liegengelassen, mit einem wichtigen Notizbuch und Geschäftspost von mir.
Der Mitarbeiter meldete sich bei uns und gab später die Tasche in der NEB-Stelle in Basdorf ab.
Normal? Ja, sagen die meisten.
Banal? Auf den ersten Blick, oberflächlich betrachtet.
Aber wenn du näher hinschaust, dann erkennst du hier einen Menschen, der hilfsbereit und ehrlich gehandelt hat.
Das ist Service, den man voraussetzen kann, würde manch einer an dieser Stelle sagen.
So einfach sind die Dinge aber nicht. Nichts ist einfach im Leben, in der Arbeit. Nur, wenn du Menschen hast, die gewillt sind, anderen zu helfen, die ihnen im Alltag etwas Gutes tun wollen, für sie da sein möchten, einfach so, ohne große Worte, fast unbemerkt – ja dann kriegt der oftmals zur Worthülse verkommene Begriff ‚Service‘ einen tieferen Sinn, eine ethische Komponente.
Das ist meine Geschichte.

Mittwochfrüh, 5.00 Uhr.
Ich brachte meine Frau K. zum Bahnhof, wie jeden Tag eben.
K. hatte meist zwei Taschen bei sich, von denen sie eine stets umgehängt trug.

Und dorthinein steckte sie ihr Frühstück, ihre persönlichen Utensilien, wie zum Beispiel den roten kleinen Kalender mit persönlichen Notizen und wichtigen Telefonnummern.

K. hatte auch noch einen geschäftlichen Brief von mir in diese Tasche gepackt. Ich hatte sie gebeten, ihn mit Rückschein nachmittags bei der Post aufgeben.

Wir unterhielten uns noch einen Augenblick und dann stieg K. aus, um ihren Zug zu erreichen.

„Vergiss deine Tasche nicht“, sagte ich zu ihr, als sie die Autotür auf ihrer Seite schließen wollte.

„Ja“, sagte sie. Ihre Stimme klang genervt und gequält.
Sie beugte sich nach vorn und nahm den Beutel an sich.
„Ich mein‘ ja nur“, sagte ich zu ihr, um nicht den ‚Oberlehrer‘ herauszukehren.

Schließlich vergaß ich ja selbst oft genug etwas. Kleine Dinge, die ich danach schmerzlich vermisste.

Ich fuhr zurück und setzte mich wenig später an meinen Schreibtisch, um meinen Tagesaufgaben nachzugehen.

Gegen 06.00 Uhr klingelte das Telefon. Eine Handynummer. Ich stutzte und überlegte, ob ich rangehen sollte.

Zu oft wurde ich in der Arbeit unterbrochen und hatte es mit Werbeanrufen zu tun. Aber gegen sechs Uhr ein Werbeanruf? Wohl kaum. Also nahm ich den Hörer ab.

„Hier ist die Niederbarnimer Eisenbahn, mein Name ist P.“, erklang eine ruhige und freundliche Stimme am Telefon.
„Ihre Frau hat ihre Tasche bei uns im Zug liegenlassen“, sagte er weiter.

„Oh, das ist aber sehr nett, dass Sie die Tasche mitgenommen haben und sich gleich melden“, antwortete ich und freute mich, dass der Mitarbeiter gleich bei mir angerufen hatte.

„Ich kann Ihre Frau nicht erreichen“, setzte Herr P. nach.
„Das kriegen wir hin. Ich werde sie anrufen und sie bitten, dass sie sich bei Ihnen meldet“, antwortete ich.

Herr P. gab mir noch die Telefonnummer vom Kundendienst durch, ich bedankte mich und legte auf.

Erst jetzt bekam ich einen richtigen Schreck.
Ich wollte natürlich nicht, dass persönliche Notizen und Briefe von uns verloren gingen.

„Du hast die Tasche vergessen“, sagte ich K., als ich sie anrief.
„Was hab‘ ich?“, fragte K. mich.
„Du ‚haaast‘ deine Tasche vergessen!“

Die Verbindung war schlecht, K. saß gerade in der S-Bahn.
‚Das kann nicht wahr sein, sie vermisst noch nicht mal ihre Tasche‘, dachte ich.

„Ruf‘ mich bitte vom Festnetz an, wenn du auf Arbeit bist“, versuchte ich ihr mit deutlicher Stimme zu sagen.

„Ja, mach‘ ich“, sagte sie und beendete das Gespräch.
Eine halbe Stunde später rief K. wieder an, diesmal von ihrer Arbeit.

„Hast du gar nicht mitbekommen, dass du nicht mehr zwei Taschen bei dir hast“, fragte ich sie vorwurfsvoll und ärgerte mich gleich über meinen belehrenden Ton.

„Ach Gott, das fehlt mir noch“, rief sie.
„Na mir auch“, konnte ich mir nicht verkneifen.

„Und was nun, wo ist die Tasche jetzt?“
„Gute Frage“, erwiderte ich trocken. Ich wollte sie wenigstens für einen Augenblick zappeln lassen.

„Sag‘ schon“, meinte K.
„Keine Sorge, ich hatte einen Anruf von Herrn P. von der NEB, der hat deine Tasche gesichert und du kannst sie abholen, wenn du heute Abend ankommst“, sagte ich.
K. atmete hörbar auf.

Wir legten die Hörer auf und K. rief danach sofort Herrn P. zurück.
Nachmittags erhielt ich einmal einen Anruf aus der Zweigstelle der NEB in Basdorf.

„Ich wollte Sie nur informieren, dass die Tasche Ihrer Frau hier bei uns angekommen ist“, sagte eine freundliche Mitarbeiterin.
„Wenn Sie einverstanden sind, dann kann ich auch die Tasche abholen“, bot ich ihr an.

Sie war einverstanden. Ich setzte mich ins Auto und fuhr zum Bahnhof in Basdorf.
‚Wie schön doch jetzt das Gebäude aussieht, in dem früher eine Gaststätte war‘, dachte ich bei mir.

Ich klingelte zunächst an dem neuen Gebäude.
Dort meldete sich aber keiner, ich musste eine Tür weitergehen, so wie die Mitarbeiterin es mir gesagt hatte. Aber sie konnte nicht wissen, dass ich mich grundsätzlich im Eingang vertat.

An der richtigen Tür angekommen, öffnete die Mitarbeiterin die Tür und schaute mich an.
„Wir hatten gerade telefoniert und sie sagten, ich könnte die Tasche abholen“, meinte ich zu ihr.
„Ja gern, bitte hier ist sie“, sagte die Mitarbeiterin und übergab mir den Beutel.
„Herzlichen Dank“, antwortete ich.

Wieder zuhause angekommen, sah ich nach, ob alles noch in der Tasche war. Es war alles da. Ich fischte noch ein Brötchen heraus und ließ es mir schmecken.
Abends, als K. von der Arbeit zurück war, sagte ich zu ihr: „Du, Strafe muss sein. Ich habe dein Frühstücksbrötchen aufgegessen.“

„Ich denke, du machst Intervallfasten?“, antwortete sie.
„Ja, aber jetzt ist das Intervall, wo ich was essen kann“, legte ich einfach fest.

„Na dann hättest du auch das zweite Brötchen essen können, was in der Tasche außerdem ist“, sagte K. zu mir.

„Mist, und ich hatte gerade zu der Zeit so einen Hunger.“
K. lachte und wir waren beide froh, dass die Sache für uns so gut ausgegangen war.

Hatten die Mitarbeiter ‚nur‘ ihren Job gemacht?
Dann wäre es wirklich zu einfach.

Aber es gibt nichts, was einfach ist, im Vorbeigehen geschieht.
Hätte Herr P. nicht auch an der Tasche vorbeigehen können?

Na klar. Später hätte er vielleicht gesagt, dass er nichts gesehen hat, dann wenn sich meine Frau gemeldet hätte.
Aber Herr P. dachte anders, handelte anders. Er wollte helfen.

Danke.

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WAS MICH AM SCHREIBEN ÜBER DEN ALLTAG BEGEISTERT (TEIL 1)

SCHREIB – ALLTAG (1)

Ich schreibe schon lange, eigentlich schon mein ganzes Leben.

Aber zum Geschichtenerzählen komme ich erst so richtig in letzter Zeit, und da bin ich auch noch ganz am Anfang.

Ich schreibe vor allem Geschichten, die mit dem Alltag zu tun haben.

Bin ich deshalb ein Schriftsteller?
Nein, sicher nicht.

Aber ich muss mich natürlich trotzdem an die Regeln des Schreibens halten, und deshalb muss ich sie mir auch aneignen. Auf jeden Fall ist das ein stetiger Prozess des Lernens, Übens und Schreibens.

Mehr und mehr stelle ich mich dabei den Anforderungen an das belletristische Schreiben. Das ist für mich wie ein Abenteuer, eine Reise in ein unbekanntes Land.

Ich schreibe in dieser Rubrik darüber, was mir am Alltag ‚über den Weg läuft‘, wie ich es verarbeite, und , wie ich das Handwerk des Schreiben trainiere und was es mir bringt.

Ich will dem Leser Menschen aus dem Alltag  näherzubringen, ihre Konflikte, ihre Hoffnungen, Sehnsüchte und die Schwierigkeiten zeigen, mit denen sie in ihrem Umfeld zu tun haben.
Mich reizt das Banale, das, was wir am Tag erleben, eben das, was wir oftmals nicht aufmerksam genug hinterfragen.

Dabei gibt es viel mehr schöne Dinge als hässliche Erlebnisse im Alltag, humorvolle Episoden, die es lohnt, festzuhalten.

Sicher ist es ja auch interessant, quasi den Weg des Schreibens zu dokumentieren – mein handwerkliches Verständnis davon, die Erfolge und Niederlagen, die Fehler und vor allem die Motive, warum ich weitermache.

Schreiben und verwerfen, wieder schreiben, lesen und dann wieder schreiben. Eintönig?
Ja, irgendwie schon. Anstrengend? Und wie.
Trotzdem: Es bleibt faszinierend.

 

SCHREIBEN IN ZEITEN VON CORONA

SCHREIB-ALLTAG

Das Schreiben in der kontaktarmen Zeit von Corona
kann ich auch als Chance begreifen.

Die Bilder im Fernsehen über das Fortschreiten der Pandemie jagen mir einen Schauer über den Rücken.

Ich weiß, dass es kaum ein Entrinnen gibt, auch für mich nicht. Und trotzdem, ich hoffe, dass ich wenigstens glimpflich davonkomme. Das wünsche ich meiner Frau, meiner Tochter, meiner Enkelin, im Grunde genommen allen Menschen. Einfach, dass es irgendwie an uns vorüberzieht.

Aber wird es so sein? Mein Bauchgefühl sagt mir das Gegenteil.
Was soll ich tun? Nur am Schreibtisch sitzen und darüber philosophieren?

Nein. Ich ordne mein Leben neu, gedanklich jedenfalls.
Ich will weiterschreiben. Es gehört einfach zu mir dazu.
Gestern Abend, da lag ich auf der Couch und ließ mich von einem mittelklassigen Thriller berieseln.

„Eigentlich brauchtest du doch nur noch ein wenig Sport machen, lesen und das Schreiben ganz wegfallen lassen. Dafür gehst du eben arbeiten, aufwischen zum Beispiel und das reicht dann.“

Ich finde den Gedanken gut. Und ein paar Stunden hält sich diese Stimmung auch. Aber dann schlägt sie wieder um.
Was will ich wirklich? Was macht mein Leben aus?

Es ist genau das, worüber ich sehr oft fluche, nämlich das Schreiben.
Wie kann ich das attraktiver gestalten, was gibt es für Chancen, trotz der Corona-Krise, oder gerade wegen ihr?

BELLETRISTISCHES SCHREIBEN IM FOKUS

Ich werde mich auf das belletristische Schreiben konzentrieren. Etwas Anderes kann ich jetzt ohnehin nicht tun.
Also schreibe ich, Blogbeiträge, Texte für E-Books.
Ich merke immer stärker, dass ich noch nicht fokussiert genug an die Sache herangehe.

Bisher habe ich überlegt, wie ich dem Leser gefallen kann.
Die großen Marketingexperten sagen dir das.
„Interessiere dich für deine Zielgruppe, schreibe darüber, was sie interessiert.“

Das habe ich nun lange genug gemacht. Obwohl ich auf Keywords bei der Recherche geachtet und mir Themen gesucht habe, die leserfreundlich sind, hat das alles nichts genützt.

Jetzt in dieser aktuellen Zeit werde ich mich neu aufstellen.
Zum einen mache ich mich nicht mehr abhängig davon, ob ich ein E-Book verkauft bekomme oder nicht.

Und: Ich schreibe ausschließlich kleine Geschichten, die aus dem Alltag sind, so wie ich es schon längst wollte.

Wie ich das nun wirklich mal intensiver voranbringe, darüber denke ich im nächsten Beitrag nach.

 

SCHREIB-ALLTAG

Mehr lesen:

https://uwemuellererzaehlt.de/schreiballtag/

ANNA WEISS NICHTS VON CORONA UND SCHON GAR NICHTS VOM EINKAUFSZETTEL

ANNA IST DEMENT (58)

Lukas sitzt in seiner Garage, ganz hinten, an der Rückseite. Vor ihm auf dem Tisch steht eine Flasche Bier, alkoholfrei versteht sich.
Aus dem Fernsehapparat tönt Schlagermusik.

„Anita…“, intoniert der Sänger und hampelt dabei hemmungslos auf der Bühne herum, während seine Fans verzückt die Melodie im Rhythmus mitklatschen.

Aber das sieht Lukas nicht. Er schaut nicht hin.
In der Ecke liegt die Katze im Körbchen. Sie hat sich zusammengerollt, die Augen zusammengekniffen und schnurrt leise vor sich hin. Ein gutes Zeichen. Für sie ist alles so, wie es sein soll.

Lukas bewegt sich kaum auf seinem Stuhl. Die Katze hat ihr Fressen bekommen, die Musik plätschert harmlos aus dem Fernseher und warm ist es auch.

Es ist die Art von Gemütlichkeit, die manch einer nicht in sein Wohnzimmer bekommt.
Klara und Peter sitzen dort auch gern und reden für einen Moment, wenn sie mal in Stralsund sind, lachen oder kraulen einfach die Katze.

„Krümel hätte längst fröhlich nach ihrer ‚Datze‘ gerufen, vorausgesetzt, sie wäre ebenfalls hier“, sagt Peter dann mit einem gewissen Seufzen.

Lukas hat einen ruhigen Tag hinter sich. Zu ruhig.
„Was soll das noch alles werden?“, denkt er im Stillen und schüttet Bier ins Glas nach.“

Corona hat Stralsund und Rügen erreicht, die Urlauber sind von hier weg und ebenfalls runter von der Insel. Die Eigentümer der Ferienwohnungen machen sich so ihre Gedanken, wie das alles weitergehen soll und die macht sich Lukas auch.

Noch vor ein paar Wochen wollte er sich von einigen Objekten
trennen. „Das wird mir langsam alles ein wenig zu viel“, hatte er gesagt. Und weiter: „Ich gehe ja auch allmählich auf die Rente zu, brauch‘ einfach mehr Ruhe.“

Die Ruhe hat er jetzt. Mehr als ihm lieb ist, weil die Einnahmen durch die fehlenden Buchungen in den von ihm betreuten Ferienanlagen in Stralsund und Rügen faktisch ganz weggebrochen sind. Keiner will groß drüber reden, aber die Angst, was sein wird, die geht doch um.

Nur Anna, die hat keine Angst. Die kennt nicht die Gefahren von Corona.

„Mutti, was sagst du zu den ganzen Bildern im Fernsehen, zu den vielen Kranken in Italien. Macht dir das nicht Angst?“, fragte Klara sie vor einigen Tagen.

„Mir? Warum? Was meinst du?“, fragte Anna daraufhin.
„Was machst du gerade, Mutti?“, lenkte Klara das Gespräch in eine andere Richtung.

„Ach, ich hab‘ ein bisschen den Fernseher an und kaue gerade einen Apfel. Weisst, du ich esse so gerne mal einen Apfel. Und der hier, der schmeckt mir besonders. Den habe ich mir gerade vom Netto geholt.“

„Vom Netto? Mutti! Wann warst du das letzte Mal im Netto?“
„Da kauf‘ ich doch immer ein“, sagte nun Anna wieder.
Klara gab es auf, verabschiedete sich und rief Lukas an.

„Mutti war wieder mal einkaufen, sie hat sich die Äpfel geholt, die so gern isst“, sagte Klara zu Lukas.

„Na gut, dass du mir das sagst“, meinte Lukas. „Ich hätte doch glatt gedacht, dass ich die Äpfel für Mutti aus dem Netto mitgebracht hätte.“

Anna kennt nur noch ihren Balkon, weil sie nicht mehr rausgeht. Auf dem stand sie aber, als Lukas heute Nachmittag mit seinem Auto vorfuhr. Anna erkannte ihren Sohn und winkte ihm freudig zu.
Lukas musste lächeln.

Es war ein ehrliches leises Lachen, denn er wollte natürlich, dass es seiner Mutter gut ging und sie sich noch freuen konnte, wenn er kam. Aber es mischte sich ein Gefühl ins Unterbewusstsein, dass sich dieses freundliche Lachen wohl nicht lange halten würde, wenn er erst einmal die Treppen zu ihr hinaufgestiegen war.

„Ach Lukas kommt einfach gern zu mir“, sagt Anna manchmal abends zu Klara.
„Mutti, ja, er kommt gern zu dir. Das stimmt. Aber er kommt, weil er dir helfen will“, antwortet Klara dann.

„Wieso helfen?“, fragt Anna dann verwundert.
„Na Mutti, was glaubst du, wer dir deinen Kühlschrank wieder mit den Lebensmitteln aufgefüllt hat und wer deine Post aus dem überfüllten Briefkasten heute Vormittag genommen hat?“, fragt Klara dann.

Früher hätte sie nicht so energisch dagegengehalten, aber inzwischen stieg schon eine leise Empörung in ihr hoch, wie Anna alles gedanklich von sich schob.

Doch das war nun mal Annas Krankheit, die ihr Wesen so veränderte hatte, und die lichten Momente nutzte sie zunehmend dafür, die Ungereimtheiten, die ihr selbst auffielen, mit blumigen Worten zu überdecken.

Schon mittags hatte Lukas gemerkt, dass Anna gar nicht so gut drauf war.
„Mutti, denkst du bitte daran, dass du den Einkaufszettel schreibst? Ich komme später bei dir vorbei und gehe danach einkaufen“, erinnert Lukas Anna am Telefon.

„Wieso Einkaufszettel? Ich hab‘ das schließlich im Kopf, was ich brauche“, sagt sie schnippisch zu Lukas.

„Muuttii, du gehst doch gar nicht einkaufen, ich mach‘ das seit Monaten für dich. Früher bist du noch mitgekommen, aber selbst das willst du nicht mehr. Du gehst ja nicht mal mehr zum Briefkasten“, entgegnete Lukas nun.

Er merkte, wie innerlich sein Blutdruck langsam nach oben ging.
„Also, dass du mir das sagst, das finde ich ja unerhört. Das muss ich mir nicht sagen lassen.“

Anna hatte nun auf Konfrontation umgeschaltet.
Lukas setzte das Glas Bier an, während er an den telefonischen Disput mit Anna zurückdachte.

Er bereute es hinterher stets, dass er sich nicht mehr im Zaun hatte.
„Du musst immer daran denken, dass es Annas Demenz ist, die sie so reagieren lässt“, sagt Peter in solchen Momenten zu ihm.

„Ja, ne klar“, antwortet Lukas dann.
„Ich weiß, ich würde wahrscheinlich viel eher ausflippen, wenn ich sehen würde, wie deine Mutter die Lippen nach unten zieht, eine Mimik aufsetzt, so als hätte sich alles schlecht Gelaunte auf dieser Welt in ihren Gesichtszügen festgesetzt“, gab Peter zu.

NÄCHSTE FOLGE: 
ANNA VERTEIDIGT HELDENHAFT IHREN KÜHLSCHRANK
….vor allem die darin gehorteten Lebensmittel, mit weit überschrittenem Verfallsdatum…
ANNA IST DEMENT (59)
MITTWOCH, 01.APRIL 2020

FSV BASDORF – EIN KLEINES TEAM GANZ GROSS

ES SIND OFT DIE KLEINEN DINGE DES ALLTAGS, DIE EINEN BERÜHREN
DER FSV BASDORF HILFT

04.00 Uhr früh, meine Frau muss zur Arbeit, also tue ich das, was ich jeden Morgen erledige, bevor ich mich selbst an meinen Schreibtisch schwinge: Ich mache das Frühstück, und ich hole vorher die Zeitung von draußen rein.

Die Zeitung war nicht da, dafür lag aber ein zusammengefalteter Zettel im Briefkasten.

„Der FSV Basdorf geht für Sie einkaufen, damit Sie sicher zuhause bleiben können!“, steht dort drauf.

Es war Montagmorgen, und eine Zeit, zu der ich mich nur schlecht zu guter Laute aufraffen kann.

Aber jetzt bekam ich beim Lesen ein gutes Gefühl, schlagartig legte sich bei mir der Schalter auf positive Energie um.

Ich musste mich dazu nicht durchringen, es mir nicht abquetschen. Nein, mein Unterbewusstsein sendete mir ganz von allein diese guten Signale: Menschen, die wir nicht kennen, und die uns nicht kennen, machen sich Sorgen um uns, bieten vorsorglich Hilfe an.

Klar, meine Frau ist über 60 Jahre, ich auch. Wir arbeiten aber beide noch und noch können wir alles gut organisieren.

Allein die Tatsache, dass sich Menschen für andere Menschen engagieren wollen, das freut mich einfach sehr.

Eigentlich sollte an dieser Stelle ein anderer Text stehen, einer, der etwas über die Stärken in uns selbst aussagt, und wie wir sie mobilisieren können.

Aber dieses Flugblatt ist ja bereits der praktische Beweis für diese Motivation, die man aus sich selbst heraus erzeugen kann. Ich will mich also einfach für diese Geste, für das Hilfsangebot bedanken. Ich lebe schon lange in Basdorf, seit 1993, habe einiges hier mitaufgebaut.

Und nun merke ich wieder, was es hier für engagierte Persönlichkeiten gibt. Späte Erkenntnis? Ja. Zu spät? Nein.
Also, lieben Dank für diese Initiative, liebes Team des FSV Basdorf!
Uwe Müller

ZUR HOMEPAGE DES FSV BASDORF:

https://www.fsvbasdorf.de/

IANA ERZÄHLT

Die Erste Solistin des Staatsballetts Berlin erzählt in ihrem Buch ‚Iana Salenko – Gespräche mit einer Prima Ballerina‘ zum ersten Mal ausführlich über ihre Kindheit und ihren Traum, eine große Balletttänzerin zu werden.

Das Buch ist als E-Book auf Amazon erschienen:

Hier geht’s zum E-Book

ANNA IST DEMENT (51)

WIR SIND MAL ZUR STIPPVISITE DA

Anna war beim Friseur, nach vielem Hin- und Her, vielen Ausreden und Ausflüchten.

„Der Termin ist hier gestrichen, ich muss da also nicht mehr hin“, sagte sie noch am Tag, als Lucas sie abholen wollte.
Schließlich ließ sie sich doch überreden und stieg zu Lucas ins Auto, um zum Frisörladen zu fahren.

Als sie da war, fühlte sie sich wohl, weil die Friseurin es ihr sehr leicht machte, sich ‚fallen zu lassen‘.
Sogar eine andere Haartönung bekam sie.

„Ich bin jetzt anspruchsvoller geworden“, sagte Anna zu Klara am Telefon, als sie auf ihre Frisur zu sprechen kam.

Klara war für einen Moment sprachlos, dann musste sie sich zusammenreißen, um nicht laut loszulachen.
Sie tat es nicht, denn sie würde damit ihre Mutter auslachen. Das brachte sie nicht übers Herz.

„Na dann ist ja alles prima, Weihnachten kann jetzt kommen“, sagte Klara stattdessen zu ihr.

„Und übrigens, wir kommen zur Stippvisite vorbei“, fuhr Klara fort und ließ es aussehen, als würden Klara, Peter, Laura und die Kleine nur so nebenher mal vorbeikommen.

Am Telefon war es still. Keine Reaktion.
Anna fragte nicht, wann Klara kommen wollte, ob sie über Weihnachten blieben, wo sie schliefen.

Klara war traurig darüber. Doch andererseits auch froh, dass Anna sie nicht löcherte.

„Wenn die Kleine mit nach Stralsund kommt, dann lerne ich sie ja endlich mal kennen“, sagte Anna, ohne groß eine Emotion in ihren Satz zu legen.

„Mutti, du hast die Kleine schon so oft gesehen!“
Klara konnte sich das nicht verkneifen, bereute den Satz aber sofort.

„Also ich hab‘ sie noch nicht gesehen, das würde ich ja wohl wissen“, sagte Anna daraufhin trocken.

„Ja, Mutti, das würdest“, antwortete Klara.
‚Wenn du gesund wärst und dich daran erinnern könntest‘, dachte Klara bei sich, sprach diesen Halbsatz aber nicht aus.

EIN KLEINER FRISEURLADEN IN SASSNITZ GANZ GROSS

EIN KLEINER FRISEURLADEN IN SASSNITZ GANZ GROSS

Man sagt, demenzkranke Menschen können nicht mehr so denken, wie es vor ihrer Krankheit der Fall war.
Das ist wohl so. Doch sie können eines, nämlich mit dem Herzen sehen, fühlen, einfach wahrnehmen, ob ein Mensch es gut mit ihnen meint.

Und die Friseurin Ilka in dem kleinen Sassnitzer Friseurladen meinte es gut mit ihr.

Es sind oft nicht die großen Gesten, die uns berühren. Nein, es sind vielmehr die kleinen Dinge, die nur allzu oft im Gewirr des Alltags untergehen.
Umso wichtiger, dass wir auf sie aufmerksam werden, wenn sie uns geradezu in den Schoss fallen.
Gestern war so eine Gelegenheit.

Schwiegermutter hatte einen Termin beim Friseur, in Sassnitz, und nicht gerade um die Ecke für uns. Also ist meine Frau unruhig, ob alles klappt, ihre Mutter den Termin nicht vergisst, pünktlich im Friseurladen erscheint.

Das klingt nach ‚ist doch wohl normal, was ist da schon besonderes dran?‘ Im Prinzip ist das schon richtig. Doch was ist, wenn der Mensch, dem deine Fürsorge gilt, an Demenz erkrankt ist, und du selbst kannst das alles nur aus der Ferne gedanklich begleiten?

Na klar, meine Frau weiß, dass sie sich zu hundert Prozent auf ihren Bruder verlassen kann, der sich um seine Mutter liebevoll kümmert, wenn es sein muss, Tag und Nacht.

Und trotzdem weiss sie, dass jede alltägliche Unterbrechung für demenziell erkrankte Menschen Unruhe mit sich bringt.
An nichts hängen Demenzkranke mehr, als an einem möglichst gleichmäßig verlaufenden Tagesablauf. Jeder noch so kleine Termin bringt Unruhe und Unsicherheit.

Schwiegermutter kam trotz alledem zum geplanten Zeitpunkt im Friseurladen an und wurde gleich freundlich begrüßt.
Sie fühlte sich wohl in der Zeit, in der ihre Haare gewaschen, geschnitten, gefärbt und getrocknet wurden und die Friseurin sich noch mit ihr angeregt unterhielt.

Kurzum: Ilka schnitt und färbte nicht nur die Haare, sie tat mehr, sie betreute Schwiegermutter so, dass es für sie zu einem wirklich aktivierenden und angenehmen Aufenthalt wurde.

Abends schickte die Friseurin noch ein Foto von Schwiegermutter, mit der neuen Frisur.

Wir alle wissen nicht, was aus uns mal wird, wie wir in späteren Jahren zurechtkommen und vielleicht auch auf Hilfe und Fürsorge angewiesen sind.

Deshalb sind es diese kleinen Dinge, die Menschen untereinander brauchen  – Verständnis für den jeweils Anderen, die Empathie, auf ihn individuell einzugehen.

Gerade in der Zeit vor Weihnachten wird viel geredet über Nächstenliebe, Fürsorge, Unterstützung für die Hilfsbedürftigen.

Die Friseurin Ilka hat das einfach getan, ohne groß darüber zu reden, bescheiden und fast unbemerkt von uns.

Deshalb ist der kleine Friseurladen in Sassnitz für uns ganz groß.

Danke Ilka, danke liebes Team.

Die Angehörigen aus Sassnitz, Wandlitz und Berlin.

ANNA IST DEMENT (50)

ICH RUF DOCH NICHT MORGENS UM HALB SECHS AN (FORTSETZUNG)

Anna hat Peter morgens angerufen, halb sechs Uhr. Sie glaubt aber fest daran, dass es bereits abends ist.

„Das kann nicht sein, wir haben es nämlich halb sechs Uhr morgens“, sagte Peter.

„Wieso morgens?“, hakte Anna wieder nach. Ihr Ton klang nun noch vorwurfsvoller.

„Wieso morgens und wieso abends, das sollten wir mal denen da oben im Himmel überlassen“, sagte Peter und biss sich gleich auf die Zunge.

„Hast du denn noch eine andere Uhr?“, fragte er Anna weiter.

„Ja, hier meine Armbanduhr“, sagte Anna.

„Und wie spät ist es darauf?“

„Halb sechs.“

„Siehst du“, sagte Peter.

Anna schwieg.

„Bist du noch da?“, fragte Peter.

„Ja, aber ich versteh‘ das alles nicht“, sagte nun Anna.

„Hast du denn gar nicht geschlafen?“, fragte Peter sie.

„Wie kommst du bloß darauf, dass ich nicht geschlafen habe?“

Anna’s Stimme klang empört.

„Du hast Recht, was für eine blöde Frage“, sagte Peter.

„Ich weiß doch, dass du jeden Abend gegen zehn Uhr ins Bett gehst“, fügte er noch an.

„Dann wünsch‘ ich dir noch einen schönen Tag und denk an dein zweites Frühstück.“

Peter wollte wieder an seine Arbeit gehen.

„Ja, ich denke an das zweite Frühstück. Ich eß‘ doch da so gern einen Apfel.“

„Obst ist gesund und stärkt das Gedächtnis“, sagte Peter.

„Warum ausgerechnet das Gedächtnis?“, fragte Anna ihn.

„Ach nur so. Ich meine das ganz allgemein.“
Peter verabschiedete sich und legte auf. Gegen 10.00 Uhr rief er noch einmal bei Anna an.

„Na, weißt du noch, um welche Uhrzeit du mich heute Morgen angerufen hast?“
Am Telefon war Schweigen.

„Warum fragst du mich, ob ich noch weiß, ob du mich angerufen hast? Ich würde dich doch nie morgens um halb sechs Uhr anrufen!“
Anna’s Stimme klang gereizt.

„Ja, du hast Recht. Ich glaube, ich habe da was durcheinander gebracht“, sagte Peter nun schnell.

„So soll es ja mal losgehen“, sagte Anna daraufhin zu Peter.
„Iss bloß viel Obst“, meinte sie noch.

ANNA IST DEMENT(49)

ICH RUF‘ DOCH NICHT MORGENS UM HALB SECHS AN

Anna bringt die Tageszeiten durcheinander.

Peter saß an seinem Schreibtisch. Er hatte Klara nur zur S-Bahn gebracht und war nicht mit in die Stadt gefahren, weil es ihm nicht gut ging.

„Leg’dich doch wieder hin“, sagte Klara, als sie aus dem Auto stieg.
„Nein, das mach‘ ich auf keinen Fall“, antwortete Peter.

„Ich hab‘ genug zu tun und bin froh, wenn ich mal die frühen Morgenstunden nutzen kann“, rief er ihr hinterher, als Klara bereits den S-Bahneingang im Blick hatte.

Er fuhr zurück und ging ohne Umschweife daran, sich die Tagesplanung auf einen alten Zettel zu schreiben.

Er hatte immer noch die Angewohnheit, die bedruckten Seiten nicht in den Papierkorb zu schmeißen, sondern sie wiederzuverwenden.

Peter schrieb seine ersten Gedanken gern mit dem Bleistift aufs Papier, weil ihm dadurch keine Tastatur gedanklich im Wege stand.
‚Vom Kopf in die Hand und von da aus aufs Papier‘, dachte er so bei sich.

Nur das Abschreiben seiner eigenen Kritzeleien, das lag ihm gar nicht.

Das Telefon klingelte. Peter schaute auf die Telefonnummer. Es war Anna. Und es war kurz vor halb sechs Uhr.

‚Was will Anna um die Zeit?‘, schoss es ihm durch den Kopf.
‚War etwa irgendwas passiert?‘

Peter zögerte noch ranzugehen, weil er sich nicht ablenken lassen wollte
Als das Klingeln nicht aufhörte, tat er es schließlich doch.

„Gerber“, sagte Peter, obwohl er wusste, dass es seine Schwiegermutter war.

„Ja, guten Abend Peter, hier ist Anna.“

„Weißt du, wie spät es ist?“, erwiderte Peter, ohne auf ihren Gruß einzugehen.

„Wieso wie spät es ist?“, wiederholte Anna die Frage am Telefon.
Peter kam es vor, als würde sie ihn nachäffen.

„Schau doch bitte mal auf die Uhr und sage mir, was du da siehst“, sagte Peter und bemühte sich ruhig zu bleiben.
„Es ist hier halb acht abends“, antwortete Anna.

Fortsetzung folgt

 

 

 

BEI UNS TUT SICH WAS – ÜBER DIE BAUVORHABEN DER FAK e.V.

AKTUELLE ERGÄNZUNG ZU MENSCHEN IN DER PFLEGE (10)

„Das Objekt Stapenhorststraße in Essen ist in Bau. Dort entstehen eine Tagespflegeeinrichtung und zwei Wohngemeinschaften, in denen jeweils 12 Menschen Platz finden werden“, sagt Michael Jakubiak, Geschäftsführer der Freien Alten- und Krankenpflege e.V.

Er fügt hinzu, dass in der Germaniastraße ebenfalls eine Tagespflege errichtet wird und auch zwei Wohngemeinschaften für je 12 Personen vorgesehen sind.

„Für die Demenz Wohngemeinschaft an der Münchner Straße mit 10 Plätzen liegt die Baugenehmigung vor und wir sind dabei, die Feinplanung abzuschließen“, sagt M. Jakubiak weiter.

Spannende Projekte brauchen spannende und leidenschaftliche Menschen in der Pflege und Betreuung

„Wir wollen für diese Einrichtungen neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen, die mit uns die Leidenschaft und die Freude im Team teilen, diese neuen Vorhaben von Anfang an mit Leben zu erfüllen.

Wir wollen Menschen dazu verhelfen, in Würde alt zu werden, das ist unser Ziel. Das ist aber auch das, was uns viel Dankbarkeit und Energie von den Bewohnern zurückbringt.

Wen das also genauso begeistert, wie es bei uns der Fall ist, der sollte sich unbedingt bei uns melden“, sagt Michael Jakubiak abschließend.

Kontakt:
Freie Alten- und Krankenpflege
FAK e.V. Essen
Krablerstr. 136
45326 Essen
Fon: 0201. 83 52 80
Fax: 0201. 83 52 855
E-Mail: info@fak.de
Internet: www.fak.de
Geschäftsführer:
Michael Jakubiak
Jörg Blaschke

 

 

 

 

ÜBER DEN MENSCHEN MICHAEL JAKUBIAK

INNERE EINHEIT WÄCHST NUR WAHRHAFTIG, WENN MAN SICH AUCH WIEDER MEHR FÜR DAS LEBEN VON MENSCHEN IM WESTEN INTERESSIERT

MENSCHEN IN DER PFLEGE (17)

Über den Menschen Michael Jakubiak, Geschäftsführer der Freien Alten-und Krankenpflege e.V. in Essen

Michael Jakubiak und ich kennen uns nicht persönlich.

Musst du einen Menschen direkt und unmittelbar kennenlernen, um ihn tatsächlich gebührend einschätzen zu können?

Naja, besser ist es – einfach, um die emotionale und mentale Seite eines Menschen intensiver zu erleben.

Und trotzdem kenne ich ihn ziemlich gut. Wenn ich erzähle, was uns unterscheidet, so sticht als erstes heraus, dass Michael Jakubiak im Westen Deutschlands groß geworden ist und ich eben im Osten.

Michael Jakubiak kommt aus dem Ruhrgebiet, aus Essen.

Ich selbst habe meinen Arbeits- und Lebensmittelpunkt in Berlin und Brandenburg.

 

MICHAEL JAKUBIAK – EIN MENSCH, DER KONSEQUENT SEINE IDEEN VERWIRKLICHTE

Michael Jakubiak war Verlagskaufmann bei der Ruhrzeitung.

„Als das große Zeitungssterben einsetzte, musste ich mich beruflich völlig neu orientieren“, erinnert er sich heute zurück.

Er war bereits gut ausgebildet und so gab es für ihn mehrere Ansätze, sich weiterzuentwickeln, sich weiter zu qualifizieren, Neues hinzuzulernen.

Einer dieser Ansätze war, zum EDV-Kaufmann umzuschulen. Doch Michael Jakubiak entschied sich anders.

Er folgte seiner wahren Bestimmung und erlernte von der Pike auf den Beruf des Altenpflegers.

Seine Erfahrungen aus der linken Bewegung in der alten Bundesrepublik, seine Philosophie – die basisdemokratische Beteiligung von Menschen an gesellschaftlichen Vorgängen – bestimmten sehr wesentlich sein Handeln in der für ihn neuen Pflegebranche.

Er wollte Menschen helfen und sie miteinbeziehen in einen aktiven Pflege-und Betreuungsprozess, also in das, was heute als ein Anker in der Pflege gilt – nämlich die individuellen Bedürfnisse der zu Pflegenden nicht nur zu kennen, sondern diese zum Maßstab in der Pflege und Betreuung zu entwickeln.

 

PROBLEME ERKENNEN IST WICHTIG – SIE ZU LÖSEN ENTSCHEIDEND

IN DER VERBESSERUNG DER PFLEGEQUALITÄT

„Ich wollte immer schon Probleme lösen, anstatt sie nur zu benennen“, sagt er heute rückblickend.

Und dass dies nicht nur bloße Worte sind, das erkennt man an seinem Weg, den er bis heute sehr konsequent gegangen ist.

Michael Jakubiak qualifizierte sich zügig zum Pflegedienstleiter in einem großen Pflegeheim und wurde in der Zeit stellvertretender Bundesvorsitzender der „Grauen Panther.“

Als es darum ging, die Pflege breiter aufzustellen, war er an der Gründung des Bundesverbandes Ambulanter Pflegedienste beteiligt und hatte deren Vorsitz 20 Jahre inne.

All das kann man noch einmal genauer in den Interviews auf dem Blog nachlesen, die ich mit ihm geführt habe.

https://uwemuellererzaehlt.de/2017/06/21/michael-jakubiak-im-interview/

Jakubiak tat gemeinsam mit seinen Kollegen noch mehr, um das Selbstbestimmungsrecht von Pflege- und Hilfsbedürftigen zu stärken.

Aus der Idee einer sozialen Bewegung in den 70-iger und 80-iger Jahren heraus wurde die Freie Alten- und Krankenpflege e.V. gegründet (1988).

Und das war erst der Beginn eines Ringens um die Verbesserung der Lebensumstände von Betroffenen in der Pflege und Betreuung.

Bis die FAK e.V. über das Bundesland Nordrhein-Westfalen hinaus zu einer bei pflegenden Angehörigen sowie Pflege- und Hilfsbedürftigen gleichermaßen geschätzten Einrichtung wurde, vergingen viele Jahre.

https://uwemuellererzaehlt.de/2019/05/20/menschen-in-der-pflege-10/

 WAS HAT DAS ALLES MIT DER INNEREN EINHEIT DEUTSCHLANDS ZU TUN?

Nun, ich glaube, dass man viel mehr über die Lebenswege von einzelnen Menschen wissen sollte, um zu verstehen, wie wertvoll zum Beispiel das Ringen von Michael Jakubiak ist, wenn es heute um eine wahrhaft menschenwürdige Pflege geht.

Ich selbst habe viele Jahre fest daran geglaubt, dass nur der Sozialismus im Osten den Menschen ein menschenwürdiges Leben bieten kann.

Wie illusorisch diese Gedanken waren und wie sie in der Realität pervertiert wurden, das ist hinlänglich bekannt und beschrieben.

Ich habe sehr lange gebraucht, um das alles zu erkennen und auch anzuerkennen.

Mitte der 80-iger Jahre war ich für vier Jahre zum Studium in Moskau und habe hautnah den Beginn der Perestroika miterlebt.

Später habe ich mich wissenschaftlich sehr intensiv mit dem Thema der Menschenrechte und humanitären Beziehungen befasst und auch viel mit der SPD darüber diskutiert, was es heißt, einen Rechtsstaat, eine Gewaltenteilung als elementare Voraussetzung für eine freiheitliche Entwicklung zu haben.

Ich habe an der Demonstration am 4. November 1989 in Berlin teilgenommen.

Doch ich war nie ein aktiver Widerstandskämpfer, und ich war auch nie ein Spitzel, weder offiziell noch inoffiziell.

Meine neuen Grundüberzeugungen sind nicht über Nacht ‚auf einem Baum gewachsen‘, sodass ich sie nur noch schnell nach der Wende möglichst lautstark postulieren musste.

Nein, ich war eher ein Zweifler, einer, der das System menschenwürdiger auskleiden wollte.

Kurzum, meine neuen Grundüberzeugungen sind aus vielen Schmerzen heraus entstanden, aus den Erkenntnissen meiner wissenschaftlichen Arbeit, aber vor allem aus den Gesprächen mit Menschen, vor allem auch im Westen.

Ich war nach der Wende in Bochum und Essen tätig und ich habe den Menschenschlag dort lieben und schätzen gelernt.

Nie ist mit mir jemand abfällig umgegangen und so war ich offen für den Humor und den Fleiß dieser Menschen.

Schreibe ich über Michael Jakubiak, so schreibe ich über einen Freund, einen Menschen, der mir den Westen Deutschland vom Herzen her nähergebracht hat – als Heimat, die nun auch zu mir gehört.