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NORDIC WALKING AM LIEPNITZSEE-2021.05.17

LIEPNITZSEE

ALLTÄGLICHES-2021.05.17

Ins Grüne sehen, frische Luft einsaugen, die Welt loslassen – für einen Moment jedenfalls

 

Der Wald ist grüner geworden und es ist für meine Augen sehr angenehm, in eben dieses Grün zu blicken. Wahrscheinlich sitze ich zu viel vor dem Computer.

Und so ist das Nordic Walking vielmehr, als nur zu walken, um fit zu bleiben.

Ich würde natürlich lieber an der Ostsee laufen, direkt am Strand.

Wenn das Meer rauscht, die Möwen kreischen und die Wellen auf dem Sand aufschlagen und sich dann wieder zurückziehen.

Aber nun bin ich hier, am Liepnitzsee. Je öfter du dort läufst, desto mehr zieht dich der See in seinen Bann.

Ich brauche zwanzig Minuten, um vom Parkplatz aus unmittelbar am See zu sein, direkt am Uferstreifen.

Der Weg bis dahin ist schon sehr schön, weil ich durch dieses Grün hindurchlaufe, mich darin verliere.

Es fängt an zu regnen.

Die Tropfen prasseln auf das Blätterdach, sie bewahren mich davor, dass ich nass werde. Der Boden riecht nach feuchtem Laub, nach Tannenzapfen.

Morgens nimmst du das alles intensiver wahr, weil sich deine Sinne darauf konzentrieren und du durch nichts abgelenkt bist.

Nur das Vogelgezwitscher ist in deinen Ohren.

Die Stunde ist um, ich stehe am Auto und trinke Wasser aus meiner Flasche.

Das ist für mich der schönste Moment, ich habe nämlich eine Stunde Nordic Walking durchgehalten, die Ruhe am See förmlich eingesogen und nun kann der Tag beginnen.

LIEPNITZSEE

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NORDIC WALKING AM LIEPNITZSEE

2021.05.11

Ich bin am Montag kurz nach vier Uhr aufgestanden, obwohl Klara ihren Homeoffice-Tag hatte und ich getrost eine Stunde hätte länger schlafen können.

„Ich laufe Morgen früh“, habe ich Klara noch am Tag zuvor gesagt.
„Dann sei aber leise, poltere nicht herum, fluche nicht, wenn du deine Zehen mal wieder irgendwo stößt und vor allem, mach kein Licht an.“

„Gut“, habe ich widerwillig gebrummt.
Der Wecker war zwar auf halb fünf Uhr gestellt, aber ich war schon früher wach. Mir wurde schlagartig bewusst, dass das Wochenende endgültig vorbei war und ich keine Chance hatte, liegenzubleiben. Zumindest nicht, wenn ich meine mir selbst auferlegten Versprechen einhalten wollte.

Ich gab mir einen Ruck, schnellte aus dem Bett hoch und schlurfte, so leise ich konnte, in Richtung Flur.

Ich zog die Schlafzimmertür hinter mir zu. Dann ging alles sehr schnell. Ich kochte mir einen Tee, nachdem ich meine Sportsachen angezogen hatte. Zwanzig Minuten später war ich auf dem Parkplatz am Liepnitzsee.

Dort stand ein Wohnmobil, ein alter klappriger Mercedes-Wohnwagen. Ich versuchte meine Autotüren leise zuzuklappen, um die Leute, die vermutlich im Inneren des Campingautos schliefen, nicht aufzuwecken.

Ich stapfte in Richtung See, im Grunde ziemlich lustlos am Anfang.
Die Bäume waren noch grüner geworden und der Wald schien dadurch dichter geworden zu sein.

Liepnitzsee

Unten am Wasser angekommen, machte ich an der Holzbank halt, schnallte meine Stöcke ab und schoss zwei Fotos vom See am frühen Morgen.

Hinter mir klapperte es. Ich erschrak und drehte mich schnell um. Das Geräusch kam von einer Frau, die gerade mit dem Fahrrad angekommen sein musste und in den Papierkörben die hingeschmissenen Flaschen herausangelte.

Schließlich schwang sie sich auf ihr Fahrrad und bewegte sich von dannen. Ich setzte mich auf die Holzbank und schaute für einen Moment auf den See.

Die Vögel waren laut, ab und zu hörte man Enten, die im Wasser schnatternd vorbeischwammen.

‚Du kannst hier unten Philosoph werden‘, dachte ich bei mir, während ich die Stille und die frische Luft einsaugte.

Im Grunde genommen unterbrach ich ungern meinen Lauf, und ich setzte mich normalerweise schon gar nicht bereits nach dreißig Minuten hin.

Aber es war es wert, aufs Wasser zu schauen, die leicht kräuselnde Oberfläche zu betrachten und zu sehen, wie sich am anderen Ende des Sees ein roter Feuerball allmählich über die Wolken erhob.

Ich stand auf, schnallte die Stöcke wieder um die Hände und lief zurück.
Zu Beginn des Laufes denke ich oft, wie ich das eigentlich durchhalten soll, mich eine ganze Stunde hintereinander durch den Wald zu quälen .

Doch wenn du dich erst einmal bewegt hast, ein Bein vor das andere setzt, dann läuft es fast automatisch.

Ich teile mir die Strecke in kleine Etappen, lege auf dem Rückweg kleinere Spurts ein und vergesse so, dass es eine ganze Stunde ist, die ich durchhalten muss.

Endlich, ich war wieder auf dem Parkplatz angekommen. Im Wohnmobil nebenan regte sich immer noch nichts.

Zuhause wartete Klara auf mich.

„Na, wie war’s?“.
„Gut“. Klara merkte mir an, dass ich mit dem Morgensport zufrieden war.

 

 

 

 

ICH BIN KEIN MONTAGSMANN

2021.05.10  – ALLTÄGLICHES

Montags ist es dunkler, grauer, liebloser, grausamer. Nicht unbedingt in der Wirklichkeit, aber im Herzen, im Gefühl, Kopf.

Ich weiß nicht, woher das kommt, aber ich weiß, dass es vielen Menschen so geht, wie es mir geht, wenn ich montags aufwache und mir klar wird, dass es tatsächlich der schreckliche Montag ist.

Vielleicht rührt es daher, dass ich samstags und sonntags ohne Struktur durch die Gegend laufe, herumliege auf der Couch, unendlich viele Serien sehe, mehr esse, länger schlafe, weniger Sport treibe.

Deshalb will ich das möglicherweise montags alles wieder ins Lot bringen und bin schon erschlagen, wenn ich nur daran denke. Aber es ist vor allem die innere Gewohnheit, die ich wieder umstellen muss.

Das fängt damit an, dass es zum Wochenbeginn wieder sehr früh beginnt, dass ich mich aus dem Bett hieven muss.
Ich versuche nicht daran zu denken, sondern einfach schnell aufzustehen, schneller die Handgriffe zu erledigen, als ich es überhaupt rational realisieren kann.

Und dann kommt es noch dicker. Ich bin schon gegen halb sechs unten am See und fummle mir die Schlaufen von den Nordic Walking – Stöcken um die Hand.
Anschließend kommt ein Stück vom Sonntag zurück – mental jedenfalls.

Es ist am See ruhig, so als würde über das Wasser die Botschaft getragen: ‚Ganz ruhig, mein Dicker. Es passiert dir doch nichts. Genieß‘ einfach die frische Luft, freue dich auf den Tag, auf das, was dich erwartet.‘


Bin ich zurück, nach einer Stunde, dann sie die Welt für mich schon freundlicher, gelöster aus.

Ich versuche die beginnende Energie in mir zu nutzen und setze mich sofort an den Schreibtisch, bereite meine Arbeiten vor und rufe auch schnell Kunden an.

Dann höre ich, dass die ja auch schon längst arbeiten, gar nicht die Zeit hatten, so wie ich, nämlich noch einen ‚Sonntagsspaziergang‘ am See nachzuholen, und das ironischerweise am Montagmorgen.

Nein, die meisten können gar keinen Gedanken darauf verschwenden, weil ihr Schreibtisch überquillt, der Computer voll ist mit E-Mails von Menschen, die irgendetwas wollen. Und obendrein rufe ich sie dann noch an.

‚Eigentlich hast du es gar nicht so schlecht für jemanden, der den ersten Tag in der Woche nicht mag‘, denke ich in dem Moment.

Der Montag ist nun bei mir nun doch angekommen, im Kopf und im Herzen.

 

DIE BIBEL ÜBER UNBEDACHTES REDEN UND DAS SCHLECHTE GEWISSEN DANACH

2021.05.09

#BIBEL LESEN IM ALLTAG

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG

Wer kennt das nicht, dass man zu einem anderen Menschen etwas sagt, was man später bitter bereut.

„Du bist das schlimmste, was mir passieren!“, habe ich mal in meiner überschäumenden Wut einem Freund gesagt, der einen furchtbaren Fehler gemacht hatte und ihn später bitter bereute.

„Es tut mir leid, wirklich, verzeih mir“, sagte er zu mir.
„Du kannst hier schleimen, wie du willst, aber ich bin stinksauer.

Geh‘ mir einfach aus den Augen“, habe ich ihn angebrüllt.
Um uns herum standen weitere Freunde, Bekannte. Sie alle waren still. Sie verstanden, warum ich so wütend war, aber wirklich leid tat ihnen nur mein Freund.

Einige Stunden später in der Nacht, da schreckte ich hoch. Ich konnte es nicht glauben, dass ich mich so unbeherrscht verhalten hatte, selbst wenn ich mich im Recht wähnte.

Am nächsten Tag rief ich meinen Freund an und entschuldigte mich bei ihm.

Wir besprachen, wie wir gemeinsam seinen Fehler beheben könnten.

Der Fehler, den mein Freund beging, den habe ich längst vergessen.
Aber das schlechte Gewissen, dass ich ihn dafür so angeschrien hatte, das nagte lange an mir.

Das alles fiel mir wieder ein, als ich in der Bibel diesen Spruch las:

„Wohl dem, der sich nicht mit Reden vergeht und davon ein böses Gewissen hat!“
Sir 14,1
Bibel

IM HOMEOFFICE MITTAGS ESSEN WIE BEI OMA MARTHA

2021.05.07-ALLTÄGLICHES

Klara ist jetzt einen weiteren Tag im Homeoffice, insgesamt drei von fünf Arbeitstagen.

Das hat zwar auch Nachteile, denn ich fühle mich immer ein bisschen unter Beobachtung.

„Morgen rufe ich fünf Kunden an“, sage ich zum Beispiel abends.
Und am nächsten Tag? Ja, da höre ich nach einem Kunden mit dem Akquirieren auf und widme mich angenehmeren Dingen.

Aber die Vorteile des Homeoffice überwiegen – das frühe Aufstehen, noch vor vier Uhr, das fällt weg.

Stattdessen bin ich heute gegen halb sieben aufgewacht. Da saß Klara bereits eine halbe Stunde an ihrem Computer.

Eigentlich wollte ich ja wenigsten gegen halb fünf Uhr morgens aus dem Bett schnellen, mich ins Sportzeug schmeißen – und ab an den Liepnitzsee.

Ist heute ausgefallen. Dafür fühle ich mich ausgeschlafen.
Gegen 12.00 Uhr bin ich vom Schreibtisch aufgestanden, bin nach draußen gegangen und habe den Carport gefegt und anschließend das Auto gewaschen.

Naja, alles in meiner für die Arbeit verplanten Zeit. Aber ich gehe da tolerant mit mir um.

Meine Arbeitskultur ist mir wichtiger, als vielleicht mehr Umsatz zu machen. Klara sieht das anders, doch ich frage sie ja nicht.

DER DUFT DER EIERKUCHEN

„Soll ich heute zum Mittag Eierkuchen in der Pfanne machen?“, fragte sie mich am Vormittag.

„Oh ja, das wäre toll“, meinte ich. Das ist ein weiterer Vorteil, wenn Klara im Homeoffice ist.

Es gibt zum Mittag nicht nur eine Scheibe Brot, sondern etwas Gutes, etwas, was schmeckt.

Als ich in die Küche kam, da duftete es nach den Eierkuchen.
Klara stand am Herd. „Es dauert aber noch ein klein wenig“, sagte sie zu mir, ohne sich umzudrehen.

Ich setzte mich schon mal an den Tisch und erinnerte mich an meine Kindheit in Schwerin zurück.

Oma Martha buk Kartoffelpuffer für uns drei Kinder. Wir saßen alle am Tisch und im Akkord kamen die Puffer auf den Tisch.

Wir streuten Zucker darüber und verdrückten hastig die Kartoffelpuffer, so dass Oma Martha Mühe hatte, mit dem Braten in der Pfanne hinterherzukommen.

Es roch gut, es schmeckte gut und wir Kinder stürmten danach wieder auf den Hof, bis Oma Martha uns hereinrief und jedem von uns eine Schmalzstulle in die Hand drückte.

Es war einfach herrlich.

„So, hier ist der erste Eierkuchen für dich“, sagte Klara.
„Irgendwie ist Homeoffice gar nicht so schlecht“, antwortete ich und kaute schon auf dem Eierkuchen herum.

Klara nickte und setzte sich ebenfalls an den Tisch.
Wir waren glücklich, am Alltag, im Homeoffice. Nichts Besonderes, jedoch etwas sehr Schönes.

NORDIC WALKING AM LIEPNITZSEE

MITTWOCH, 05. MAI 2021

Motivation kann am besten aus dir selbst heraus entstehen

Es ist mir schwergefallen, heute Morgen aufzustehen. Gegen 03.00 Uhr bin ich hochgeschreckt und war froh, dass ich mich noch für eine Dreiviertelstunde wieder hinlegen konnte.

Ich hatte mich kaum umgedreht, da dröhnte mir das Vogelgezwitscher des Telefonweckers ins Ohr.

Eine Stunde später stand ich schon auf dem Parkplatz zum Liepnitzsee und bin lustlos losgelaufen.

„Oh Gott, eine ganze Stunde ist noch vor dir“, habe ich im Stillen gedacht.

Unten am See angekommen, da drehte sich das Blatt, meine Stimmung hob sich.

Ich sah auf das Wasser, hörte die Enten schnattern. Ich sehe sie jeden Morgen, stets an der gleichen Stelle. Sie schwammen unter den Bootssteg.

Die Sonne schien heute nicht. Im Gegenteil, es lag eine graue Dunstwolke über dem Wasser.

Nur ganz hinten, am Horizont, da sah ich die Sonne, wie sie sich den Weg durch die Wolken kämpfte.

Ich hatte dreißig Minuten geschafft und kehrte um. Jetzt konnte ich den Kopf leicht nach rechts drehen und auf das Wasser schauen. Das war der schönste Moment für mich.

LIEPNITZSEE

Und ich war froh, dass ich mich wieder mal überwunden hatte.

„Du musst es wollen, und du musst es tun. Und ich bin froh, dass ich es getan habe“, dachte ich, während ich das Tempo beschleunigte.

Das wird ein guter Tag, denn das für mich wichtigste habe ich heute bereits getan.

 

NORDIC WALKING AM LIEPNITZSEE

Liepnitzsee

DIENSTAG, 04. MAI 2021
Es ist kurz nach fünf Uhr morgens. Ich habe gerade Klara zum Bahnhof gebracht und ich bin auf dem Rückweg.

Doch diesmal biege ich nicht in die Straße ein, die mich nach Hause führt. Ich fahre durch bis zum Parkplatz am Liepnitzsee. Während ich im Auto sitze, kämpfe ich mit mir, doch nicht zu laufen und gleich mit der Arbeit am Schreibtisch zu beginnen.

„Du hast doch so viel zu tun, lass es heute ausfallen!“, sagte mir meine innere Stimme. Aber ich tu mal so, als ob ich nichts gehört hätte.

Ich halte auf dem Parkplatz. Linker Hand ist ein kleines Hotel, in dem vor allem Handwerker wohnen. Draußen, auf dem Hotelgelände stehen zahlreiche Gewerbefahrzeuge.

Aber es ist noch alles ruhig. Ich hole meine Stöcke aus dem Kofferraum, streife die Handschuhe über und quäle die Hände durch die Schlaufen der Stöcke.

Schließlich bin ich so weit. Es ist ein Viertel nach fünf Uhr. Ich werde also nach einer Stunde zurück sein.

Ich marschiere lustlos auf dem Waldweg entlang, versuche aber durch ein ziemlich scharfes Tempo nicht ins Grübeln zu kommen.

Liepnitzsee

Es ist still. Ich höre lediglich das Knacken von Zweigen unter meinen Füßen und das Gezwitscher der Vögel.

„Was ist eigentlich, wenn hier auf einmal ein Wolf steht?“
Ich glaube nicht wirklich daran, doch man hört immer öfter davon.

Ich hoffe nur, er kann mich dann von einem Schaf unterscheiden.
Oder er denkt: „Donnerwetter, ein besonders fetter Happen, und das am frühen Morgen.“

Ich verscheuche diese Gedanken und denke an meine Arbeit.
Schließlich bin ich unten am See angelangt. Jetzt beginnt der schönste Teil des Nordic Walkens, nämlich den Weg am Seeufer zu nehmen.

Liepnitzsee

Ich lege nach dreißig Minuten eine kurze Pause ein, um den See zu fotografieren. Es ist herrlich, auf das Wasser zu schauen, nichts zu hören, außer ein paar Enten, die auf dem See umherplanschen.

Als ich weitergelaufen bin, da sehe ich eine Entenmutter und hinter ihr die kleinen Küken, aufgereiht, wie auf einem Band.

Es ist lustig anzusehen. Ich müsste sie fotografieren, aber ich will nicht schon wieder anhalten.

Auf dem Rückweg lege ich Intervalltrainings ein. Wenn ein Stück besonders gerade und nicht allzu hügelig verläuft, dann verfalle ich in ein sehr scharfes Lauftempo.

Schließlich habe ich es geschafft. Ich schnalle die Stöcke ab, als ich kurz vor dem Auto bin und schaue auf die Uhr. Es ist ein Viertel nach Sechs – Punktlandung.

Ich bin zufrieden mit mir, ja ich bin glücklich. Ich habe durchgehalten, die Schönheit des friedlichen Sees am Morgen genossen und ich habe noch dazu 60 Minuten Sport gemacht.

Besser geht’s nicht. Der Tag kann kommen.

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG

#BIBEL LESEN IM ALLTAG -2021.04.30

Woher kommt der Titel ‚Das Buch Jesus Sirach‘?
In der Stuttgarter Erklärungsbibel heißt es dazu:

„Jesus, der Sohn Eleasars, des Sohnes Sirachs – so der volle Name nach 50,29 – ist der erste Schriftsteller Israels, der sich mit seinem eigenen Namen nennt und dessen Person wir deutlich erkennen.
Seinen Namen „Jesus“ erfahren wir auch aus der Vorrede, die der Enkel dem Werk seines Großvaters voranstellte (Vorrede V. 3).
Die hebräisch-jüdische Bezeichnung des Buches lautet kurz „Ben Sira“. Im Deutschen hat sich seit langem – für das Buch wie auch für seinen Autor – die Bezeichnung „Jesus Sirach“ oder einfach „Sirach“ eingebürgert.“ (1)

Bibel

Sirach war ein sogenannter Weisheitslehrer und lebte um 200 vor Chr.

Seine Themen waren unter anderen die allgemeine Theologie, die Weisheitstheologie, die Psychologie und Pädagogik, praktische Lebensführung oder auch die Religion und Geschichte Israels. (2)

(1)
Stuttgarter Erklärungsbibel mit Apokryphen,
DIE HEILIGE SCHRIFT NACH DER ÜBERSETZUNG MARTIN LUTHERS, MIT EINFÜHRUNGEN UND ERKLÄRUNGEN; DEUTSCHE BIBELGESELLSCHAFT. 
ISBN 978-3-438-01123-7
Neuausgabe mit Apokryphen © 2005 Deutsche Bibelgesellschaft, Zweite, verbesserte Auflage 2007, 10.2016, S. 1224
(2)
Vgl. ebenda, S. 1224 

MORGENS HALB SECHS UHR – MIT NORDIC WALKING AM LIEPNITZSEE DEN TAG FÜR SICH GEWINNEN

LIEPNITZSEE

27.04.2021

Du hast den Tag für dich, wenn du dich überwunden hast und losgelaufen bist.

Es sind regelgerechte Glücksgefühle, die mich überkommen, wenn ich nach anderthalb Stunden Nordic Walking unter der Dusche stehe.

Doch bis es so weit ist, trage ich stets einen zähen Kampf mit mir aus.

‚Komm‘, du hast doch gar nicht die Zeit, an den See zu fahren, die Stöcke aus dem Auto zu nehmen und für eine Stunde am Wasser zu laufen‘, sage ich zu mir.

‚Hör‘ auf mit diesen banalen Ausreden. Du bist ein Viertel vor vier Uhr aufgestanden, hast Klara schon zum Bahnhof gebracht und sagst, du hättest keine Zeit, weil du so viel auf dem Schreibtisch zu liegen hast? Das ist billig!‘, versuche ich in Gedanken dagegen zu halten.

Gestern früh wollte ich auch laufen, aber ich habe es dann doch nicht getan.

„Ich laufe heute Mittag, wenn ich einen großen Teil meiner Aufgaben bereits abgearbeitet habe“, sagte ich zu Klara, die montags auch im Homeoffice arbeitet.

„Wolltest du nicht Sport machen?“, fragte sie mich am Mittagstisch.
„Ja, aber ich habe enorm viel zu tun. Ich muss gleich wieder an den Schreibtisch. Vielleicht laufe ich heute Abend noch.“

Ich bin abends nicht mehr gelaufen. Nein, ich habe mich vor den Fernseher gesetzt und gesagt: „Da läuft die Pressekonferenz mit der Merkel. Die muss ich sehen.“

Wirklich, musste ich die sehen? Überhaupt nicht. Die Inhalte wurden den ganzen Abend noch einmal wiederholt.

Als ich heute Morgen loslief, fiel mir jeder Schritt schwer. Als ich schließlich unten das Ufer des Sees erreicht hatte, da glitzerte die Sonne auf dem Wasser. Es war still. Nur ein paar Enten waren zu hören, die laut schnatternd ins Wasser sprangen.

Diese Stille, dieses Licht – das hast du nur morgens.

Mir kommen selten Ideen während des Laufens, zu diesen inspirierten Leuten gehöre ich nicht. Nein, ich muss aufpassen, dass ich nicht über irgendeine Wurzel am Ufer stolpere.

Aber ich lade mich mental für den Tag auf, denke über Manches nach, finde Lösungen, wie ich bestimmte Aufgaben angehe, so ganz nebenher.

Es ist für mich, als würde ich ein Geschenk erhalten, dass ich so mit meinen Nordic Walking Stöcken laufen darf, das Wasser sehe, die frische Luft in vollen Zügen einatme.

Aber du musst eben den Entschluss fassen, loszulaufen. Am besten, ohne groß noch einmal nachzudenken.

Ich bin jetzt am Schreibtisch voller Tatendrang und habe das Gefühl, dass ich das Allerwichtigste am Tag bereits hinter mir habe.

 

 

 

 

AUTOMATISCHES SCHREIBEN – MEIN KREATIVES TAGEBUCH

Automatisches Schreiben

27.04.2021

Es genügt ein weißes Blatt Papier, ein Bleistift – und losschreiben, ohne groß nachzudenken – Gefühle formulieren, Bilder mit Worten malen, Gedanken festhalten; nicht auf Fehler achten, nicht auf Punkt oder Komma konzentrieren, einfach nur schreiben – den Gedanken ihren freien Lauf lassen.
Wozu?
Weil es Spaß macht, weil es das Denken trainiert, weil du Schreibblockaden überwindest, im besten Fall sogar noch Ideen produzierst, auf die du sonst gar nicht gekommen wärst; einfach kreativ sein und frei.

Da ich von vielen meiner Freunde weiß, dass meine Handschrift zum ‚Gott erbarmen‘ ist, schreibe ich den Text noch einmal mit der Tastatur ab. 

Klar, dabei ergänze ich oft noch was oder korrigiere Schreibfehler, die ich dabei zufällig entdecke. 

Aber der Ursprungstext ist stets auf Papier geschrieben, mit dem Bleistift, der keine klappernde Geräusche auf der Tastatur erzeugt, sondern nur über das weiße Blatt streicht.

Ich liebe das, und jetzt noch mehr, wo ich weiß, wie gut es der kreativen Hälfte meines Gehirns tut.

Jetzt, da ich weiß, dass mein Gekritzel auf dem Papier von anderen Lesern begutachtet wird, da habe ich ein wenig Hemmungen, so wie immer zu schreiben – ohne nachzudenken, ohne Struktur, ohne Korrektur. Aber ich will authentisch bleiben. Das automatische Schreiben hilft ja auch nur dem, der es selbst anwendet. Auf jeden Fall macht es mir Spaß, ich bin jetzt drin, bin im Fluß. Heute Morgen wollte ich 04.30 Uhr aufstehen, obwohl Klara im Home-Office arbeitet, montags jedenfalls. Aber ich war gegen 03.00 Uhr kurz auf und habe mir überlegt, dass es doch schön wäre wenn ich noch drei Stunden weiterschlafen könnte. Also habe ich mich wieder hingelegt, bin sofort wieder eingeschlafen und erst zehn Minuten vor sieben Uhr aufgewacht. Na gut, einmal geht das schon in der Woche. Klara hat es nicht ausgehalten und schon das Frühstück gemacht. Auch nicht schlecht.

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG

26.04.2021

„Ich treffe mich heute Abend mit Freunden.“
Wie oft hat man diesen Satz schon gehört oder auch selbst gesagt.

Wahrscheinlich denkst du in solchen Situationen nur sehr allgemein darüber nach, was es heißt, einen guten Freund zu haben.

Ich glaube, dass dieser Begriff zu einem Modewort verkommen und inhaltlich ausgehöhlt ist, in vielen Fällen jedenfalls.

Was bedeutet es schon, wenn du dich mit jemandem triffst, den du ganz gut leiden kannst, und den du deshalb als einen Freund bezeichnest?

Würde dir dieser Freund sofort aus der Patsche helfen, weil du ihn darum gebeten hast? Vielleicht, weil du in großen Geldschwierigkeiten bist?

Oder würde dieser Freund an deiner Seite bleiben, obwohl du, nur mal angenommen, einen Schicksalsschlag erlitten hast und für immer an den Rollstuhl gefesselt wärst?

Wirkliche Freunde erkennst du vor allem in der Not. Oder du hast einen Freund gefunden, weil der in schweren Zeiten mit dir gemeinsam nach Lösungen heraus aus der Krise gesucht hat.
Das alles ging mir durch den Kopf, als ich in der Bibel folgende Sätze las:

Bibel

„Wenn’s einem gut geht, so lernt man keinen Freund richtig kennen; wenn’s einem aber schlecht geht, so wird sich der Feind nicht verbergen.

Denn wenn’s einem gut geht, so macht das den Feind verdrossen; wenn’s einem aber schlecht geht, so ziehen auch die Freunde sich zurück.“
Sirach, 12, 7-8

KANN OPA HIERBLEIBEN – ZUM SPIELEN?

Ich vermisse Krümel. Wir haben sie das letzte Mal vor knapp 14 Tagen gesehen, als Klara von der Ostsee zurückkam und wir vom Bahnhof direkt weiter zu Lauras Geburtstag gefahren sind.

Krümel juchzte, als sie uns sah. Ich breitete die Arme aus – bereit, sie sofort hochzunehmen. Sie zögerte und lief dann doch zu ihrer Oma, wie immer.

Als sie bei Klara auf den Armen war, ging ich zu ihr ran.
„Ich habe Euch so vermisst“, sagte Krümel jetzt mit dünner Stimme und versuchte mich mit dem linken Arm ebenfalls umarmen.

In dem Moment hatte ich vergessen, dass sie erst zu Klara auf den Arm wollte.

Wir spielten sofort los. Krümel warf sich auf den Boden und fauchte wie ein Kater, dem man zu nahe an seinen Fressnapf gekommen war.

„Wer bist du?“, rief ich ihr zu, während Klara und Laura versuchten, ein normales Gespräch in Zimmerlautstärke zu führen.

„Ich bin ein Feuerdrache!“, schnaubte Krümel weiter, und ich überlegte, ob ich mich zu ihr auf den Fußboden fallen lassen sollte.

„Komm mit in mein Zimmer, Opa“, forderte Krümel mich auf, gemeinsam mit ihr im Kinderzimmer zu spielen.

Ich fühlte mich an die Zeiten erinnert, als Laura noch klein war und zu Klaras Oma die gleichen Formulierungen sagte.

Nur dass Laura anfangs ‚himmer‘ anstelle von Zimmer sagte. Das konnte Krümel schon besser.

Klara kam nach einer Weile herein und wollte wissen, wann wir nach Hause fahren würden.
Sie war noch kaputt von ihrer anstrengenden Reise und den Betreuungsaufgaben für ihre Mutter.

Ich versuchte, mich vom Fußboden zu erheben und hatte Mühe, wieder auf die Beine zu kommen. Mir fehlte eindeutig das Fitness-Studio.

Krümel war darüber traurig, dass ich aufgestanden war und warf sich auf den Teppich und vergrub ihr kleines Gesicht in ihren Armen.
Schließlich aber kam sie doch noch in den Flur.

„Kann Opa hierbleiben und mit mir spielen?“
Krümel blickte zu ihrer Mama hoch.
Ich fühlte mich geschmeichelt und wollte noch einen draufsetzen.

„Wer soll hierbleiben, Opa oder Oma?“, fragte ich sie siegesgewiss.
Krümel schaute von mir zu Oma und dann wieder zu mir.

Ihr Urteil fiel eindeutig aus:
„Oma!“

Ich ließ mir meine Enttäuschung nicht anmerken, ging aus der Wohnungstür und drückte auf den Fahrstuhlknopf.

Plötzlich stand Krümel hinter mir und rief: „Opa, du darfst dich nicht an die Wand lehnen, ja?“

„Warum nicht?“
„Das Hochhaus stürzt sonst ein“, sagte sie, breitete die Arme aus, so als wollte sie damit die gesamte Wand im Flur abmessen.

„Gut“, sagte ich, beugte mich nach unten und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.

Sie lief winkend zu ihrer Mutter zurück an die Wohnungstür und lachte uns zum Abschied an.

Du kannst viel kaufen, wenn du genügend Geld hast und gerade mal nicht Lockdown ist.
Aber dieses Lachen bekommst du umsonst, es kostet dich nichts, und es wiegt doch Goldbarren auf.

 

 

 

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG

Bibel
Sir 13, 30
Reichtum ist nur dann gut, wenn keine Sünde an ihm klebt, und allein der Gottlose nennt die Armen böse.
MEINE ERKENNTNIS, MEINE SICHT:

Das Streben nach Reichtum an sich ist nicht verwerflich.
Es sollte nur auf ehrliche Weise geschehen.
Die Armen böse zu nennen, das ist ohnehin nicht hinnehmbar, aber auch selbstgefälliges Mitleid ist nicht angebracht;
lieber fragen, wo man helfen und unterstützen kann.

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG

#BIBEL-LESEN-IM-ALLTAG (01)
Sir 11, 26-27
„Es ist nicht recht, einen Verständigen zu verachten, weil er arm ist, und einen Gottlosen zu ehren, weil er reich ist.
Fürsten, Herren und Regenten stehen in hohem Ansehen; aber so groß sind sie doch nicht wie der, der Gott fürchtet.“

Bibel

MEINE ERKENNTNIS, MEINE SICHT:
Nicht darauf achten, was einer zu sein glaubt, sondern was er ist – vom Charakter, vom Herzen, vom Wissen und von seiner Lebenserfahrung her.

AUSFLUG IN DEN WILDPARK SCHORFHEIDE


Ostersamstag.
Die Sonne brannte auf die linke Seite meines Ohres herunter.
Ich saß an einem Holztisch im Eingangsbereich und hatte einen guten Blick in den Park.

Es war noch ruhig und ich genoss, dass ich dort einfach sitzen konnte.
Nur das mit der Sonne an meinem linken Ohr, das begann mich zu stören.

Aber die Hausärztin hatte mir gerade Vitamine verschrieben, weil ich so wenig Sonne abbekommen würde.

„Sie sitzen doch an Ihrem Schreibtisch, den ganzen Tag, oder?“
Es klang nicht anerkennend, eher abwertend, so wie „na du alter Sack, du hängst doch nur schlapp ab,“ während wir hier alle arbeiten.“

Ich hätte ihr entgegnen können, dass ich auch arbeite, vielleicht nicht so etwas Bedeutungsschweres tue wie sie, aber immerhin, mit Abhängen hatte das nichts zu tun.

„Ich finde, Sie durchleben eine sehr schwierige und angespannte Zeit, Respekt dafür“, sagte ich stattdessen zu ihr.
Sie seufzte und schaute mich dankbar an.

„Wie ist ihr Blutdruck?“
„Kontrollieren Sie ihn jeden Tag?“
„Na klar“, sagte ich knapp.

Sie schaute mich erneut an. Ich schaute sie an.
Sie wusste, dass ich lüge, ich wusste es auch.

„Wie ist denn der Blutdruck heute?“
„120 zu 80″, sagte ich wie aus der Pistole geschossen.
Sie legte mir die Manschette vom Blutdruckmessgerät an und quetschte meinen Oberarm ein, während sie mich mit ihren Augen fixierte.
„Das ist jetzt die Strafe für deine dreiste Lüge“, schien sie mir zu sagen.
„120 zu 80″, sagte sie stattdessen
„Sag‘ ich doch“, erwiderte ich.

Wenige Tage später saß ich nun auf der Bank im Wildpark und dachte an all das zurück.

Wir wollten schon am Freitag dorthin fahren, aber da hatte ich Schüttelfrost. Es war die Nebenwirkung von der ersten Impfung mit Astrazeneca.

Ich fühlte mich auch noch am nächsten Tag ein wenig schwach, deshalb waren Krümel, Laura und Klara allein gegangen, während ich am Tisch saß und genüsslich in die Sonne blinzelte. Rechts von meinem Tisch, auf dem ich die Arme stützte, war ein Spielplatz angelegt, der von den Kindern sehr gern angenommen wurde.

Krümel hatte sofort die steile Rutsche erspäht. Während sie raufkrabbelte, machte ich mich bereit, sie unten aufzufangen.

Und schon donnerte sie die blankgeputzte Rutsche herunter. Ich hatte Mühe, sie aufzufangen und sie stürzte halb mit dem Rücken in den Sand, während ihre Füße noch auf der Rutsche lagen.

Unmittelbar hinter dem Abenteuerspielpatz befand sich das Ziegenhege.

„Guten Morgen ‚Ziegeleins‘ trällerte Krümel schon von Weitem.
Sie schwenkte zur Begrüßung ihren Dinosaurier, den sie zu Ostern bekommen hatte, ausnahmsweise schon am Ostersamstag, weil sie Ostersonntag bei ihrem Papa sein sollte.

„Das ist mein ‚Dino‘, aber ich ‚weisse‘ nicht, wie er heißt.
„Speiki“, half ich flüsternd aus.
„Ja, Speiki ist das“, rief sie nun und schwenkte den armen Stoff-Saurier an einem Bein hin- und her.

Die Ziegen meckerten freundlich zurück, wohl in der Hoffnung, dass Krümel noch Futter im Gepäck hätte.

Aber es gab kein Futter, jedenfalls hatten wir gar nicht danach gefragt.
Das war untergegangen in dem Durcheinander, das ich an der Kasse angerichtet hatte.

Mir dauerte es zu lange, bis Klara sagte, wieviel Karten wir wollten.
„Zwei Rentner, ein Erwachsener, ein Kind“, kam ich ihr zuvor.
„Wieso zwei Rentner?“, schnaubte Klara empört.

Dabei wollte sie doch schon so gern in Rente sein.
Ich hatte mich geistig total vertan. War das der Anfang von Alzheimer?

Ich lachte, während Klara und die Verkäuferin hinter der Glasscheibe im Pförtnerhäuschen die Augen in die gleiche Richtung nach oben zogen, wie scheinbar verabredet.

Ich witterte Verrat und verzog mich in den Park hinein, gemeinsam mit Krümel.

Ich hatte mich schon ein wenig abseits gesetzt, während Laura und Klara gemeinsam mit Krümel die Ziegen direkt am Zaun des Geheges beobachteten, saß ich bereits auf der Bank und schaute dem Treiben zu.

„Ich bleib bei Opa“, rief Krümel und kam auf mich zugestürzt, während Laura und Klara weiterwollten.

„Du musst noch ein Stück mitkommen, sonst kriegen wir Krümel nicht vom Fleck“, sagte Laura zu mir.

Ich erhob mich unwillig und trottete hinter den beiden hinterher.
Krümel war an meiner Seite und plapperte fröhlich vor sich hin.

„Wartet auf uns“, rief sie jetzt energisch.
„Opa und ich ‚pommen’“.

Ich stapfte noch ein paar Meter und sagte dann: „Mir ist nicht gut vom Impfen gestern, ich setze mich hier auf die Bank und beobachte die Leute ein wenig.“

„Ach schade“, sagte Klara.
Laura schaute mich misstrauisch an, denn sie traute mir nicht, zurecht.

Doch ich hatte mich bereits umgedreht und steuerte zielgerichtet auf eine Bank und einen Tisch zu.

Jetzt konnte ich auch wieder zügig laufen.
Es war so schön dort zu sitzen und die Menschen zu beobachten, die an mir vorbeigingen.

Ich war irgendwie glücklich in diesem Moment.

„‘Oooopaaa‘“, hörte ich nach einer halben Stunde.
„‘Jaaahaa‘, brüllte ich zurück, während vor am Tisch sich eine Frau erschrocken umdrehte.

Ich setzte meine Maske wieder auf und ging in Richtung Ausgang, um dort auf Krümel zu warten.
„Es war schön hier“, sagte ich noch zu dem Mann, der am Einlass stand.

„Hm“, meinte der. Er hatte mich ja die ganze Zeit im Blick gehabt und wusste also, wieviel Meter ich in dem schönen Wildpark tatsächlich gelaufen war.

Aber darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen, denn ich fand, es war gerade deshalb so schön.

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (12)

#BibelLesenImAlltag
Sirach 11, 20-21
„Bleibe bei dem, was dir anvertraut ist, und übe dich darin, und halt aus in deinem Beruf, und lass dich nicht davon beirren, wie die Gottlosen zu Geld kommen, sondern vertraue Gott und bleibe in deinem Beruf;…“

 

Bibel

MEINE ERKENNTNIS, MEINE SICHT:
Durchhalten in dem, was man tut, denn das ist eine ganz gute Voraussetzung dafür, letztlich erfolgreich zu sein.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man viel verspielt von dem, was man erreicht hat, wenn man zu früh aufgibt.

 

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (11)

Sirach 11, 17-19
„Mancher kargt und spart und wird dadurch reich und er denkt, er habe es zu etwas gebracht, und sagt: Nun will ich mir ein gutes Leben machen, essen und trinken von dem, was ich habe -, doch er weiß nicht, dass sein Stündlein so nahe ist und dass er alles anderen lassen und sterben muss.“

Bibel

 

MEINE ERKENNTNIS, MEINE SICHT:
Im Hier und Jetzt leben, den Tag genießen, der direkt vor dir ist;
Sparsam sein? Ja. Es übertreiben? Nein.
Das schön finden, was man hat, glücklich sein durch das, was man selbst im Alltag erlebt.

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (10)

 Sirach, 11, 24-26
„Sage nicht: Wie viel fehlt mir noch und was werde ich künftig besitzen?
Sage aber auch nicht: Ich habe genug, was kann mir künftig zustoßen?
Wenn dir’s gut geht, so bedenke, dass dir’s wieder schlecht gehen kann; und wenn dir’s schlecht geht, so bedenke, dass dir’s wieder gut gehen kann.

Bibel

MEINE ERKENNTNIS, MEINE SICHT:
Die Balance im Leben zu halten, darauf kommt es an;
unendliches Streben nach finanziellen, materiellen Werten, die berufliche Karriere vor alles zu stellen, das bringt im Leben letztlich nicht die erträumte Glückseligkeit;

auf der anderen Seite ist es auch nicht sinnvoll, nur sein Schicksal zu bejammern; besser, man gibt das Vertrauen in die eigene Kraft nie auf;

sich im Alltag zu den kleinen Dingen freuen, das bringt oft mehr Glück, als auf Wunder zu warten, die ohnehin nur selten eintreten.

 

 

 

 

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (9)

#BibelLesenImAlltag
Sirach, Kapitel 5, 16-17
„Mache niemand heimlich schlecht, und rede nicht hinterhältig!
Denn über den Dieb kommt Schande, doch schlimmer Tadel über den Doppelzüngigen.“

Bibel

MEINE ERKENNTNIS, MEINE SICHT:
Es bringt mich stets aufs Neue zum Staunen, wieviel Alltagsweisheit hier geschrieben steht, mit anderen Worten zwar, aber immer noch hochaktuell.
Es schadet nicht, sich dieses Gebot zu Herzen zu nehmen, im Gegenteil.
Wer hat sich noch nicht selbst dabei ertappt, gedankenlos oder vielleicht aus Rache schlecht über einen anderen Menschen zu reden.
Zurückhaltung ist angebracht und der Mut, jemandem etwas direkt ins Gesicht zu sagen, wenigstens aber nicht hinter seinem Rücken zu reden.
Zwei Verse, die man leicht überliest, und die es dennoch in sich haben.

 

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (8)

Kapitel 5, 13-15
„Sei schnell bereit zum Hören und lass dir Zeit, freundlich zu antworten.
Verstehst du etwas von der Sache, so erkläre deinem Nächsten, wenn nicht, so halte deinen Mund.
Denn Reden bringt Ehre, aber Reden bringt auch Schande; und der Mensch kommt durch seine eigene Zunge zu Fall.“

Bibel

MEINE ERKENNTNIS, MEINE SICHT:
Interessiere dich für denjenigen, der mit dir spricht, deine Anteilnahme an dem Gesagten deines Gegenübers sollte ehrlich sein; 

durchdenke das, was er dir sagt oder dich fragt, bevor du antwortest; 

mitunter ist es besser, wenn du darum bittest, das alles zu durchdenken, weil du dir unsicher bist, ob du die richtige Antwort gibst und einen guten Rat erteilst;  

und manchmal kannst du auch einfach mal schweigen, wenn der andere nur erzählen will und einen geduldigen Zuhörer braucht. 

 

 

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (7)

Sirach, Kapitel 5
„Lass dich nicht treiben von jedem Wind, und folge nicht jedem Weg wie die doppelzüngigen Sünder (11),
sondern bleibe fest bei dem, was du erkannt hast, und rede nicht bald so, bald anders (12).“

Bibel

Meine Erkenntnis, meine Sicht:
Es ist für mich immer wieder erstaunlich und verblüffend, wie diese Weisheiten- aufgeschrieben in der Bibel bereits vor Jahrhunderten- auch heute nichts, aber auch gar nichts an ihrer Aktualität eingebüßt haben.
Ich war mein Leben lang Atheist. Aber ich sehe heute vieles in einem anderen Licht.
Gut, dass ich mich im vergangenen Jahr entschlossen habe, die Bibel zu Rate zu ziehen, wenn es um die Bewältigung von Alltagsproblemen geht.

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (6)

SPRÜCHE, DIE ICH FÜR DEN ALLTAG IN DIESER WOCHE GEFUNDEN HABE

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG

Bibel

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (1)

Bibel

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (2)

Bibel

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (3)

Bibel

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (4)

Bibel

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (5)

 

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (5)

Gedanken, die ich in der Bibel zum Glücklichsein im Alltag gefunden habe:

Bibel

Matthäus, Kapitel 6
(25)
„Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet.
Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?
(26)
Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen und euer himmlischer Vater ernährt sie doch.
Seid ihr denn nicht viel mehr als sie?
(27)
Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt?“

Meine Erkenntnis, meine Sicht:
Einfach leben, nicht zu viel nachdenken, sich nicht den Kopf zerbrechen über Dinge, die du ohnehin nicht beeinflussen kannst;
einfach zulassen, auch mal in den Tag hineinzuleben, glücklich zu sein;

 

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (4)

Wer das Wort verachtet, muss dafür büßen, wer aber das Gebot fürchtet, dem wird es gelohnt.
SPR 13,13

Bibel

Zur Erklärung:
Das Wort steht als Synonym für den Weisheitslehrer und anstelle von ‚fürchtet‘ würde heutzutage eher ‚folgen‘, ‚befolgen‘ passen. (1)

Meine Erkenntnis, meine Sicht:
– Einen Rat, den man bekommt, annehmen,   durchdenken;
– überlegen, wie man ihn für sich selbst umsetzen kann, unter welchen Voraussetzungen das am besten klappt.

 

(1)Vgl. auch dazu: Stuttgarter Erklärungsbibel mit Apokryphen; Die Heilige Schrift nach der Übersetzung Martin Luthers, mit Einführungen und Erklärungen; Deutsche Bibelgesellschaft; ISBN 978-3-438-01123-7; Neuausgabe mit Apokryphen; © 2005 Deutsche Bibelgesellschaft; Zweite, verbesserte Auflage 2007; 10.2016, S. 782

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (3)

„Ein jeder hat zuerst in seiner Sache Recht, kommt aber der andere zu Wort, so findet sich’s.“
Spr 18,17

Bibel

Meine Erkenntnis, meine Sicht:
Die Argumente des anderen anhören, auf sich wirken lassen, durchdenken, abwägen;
die eigenen Argumente dagegenstellen, überdenken;
auf den anderen zugehen, nach Lösungen suchen, gemeinsam – im Wort und in der Tat.

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (2)

In den Sprüchen Salomos heißt es:
Hass erregt Hader, aber Liebe deckt alle Übertretungen zu.
Spr 10, 12

Bibel

 

Meine Erkenntnis, meine Sicht:
Wenn du liebst, dann kannst du alles verzeihen, fast alles, jedenfalls.
Liebe kann natürlich auch blind machen, aber sie bleibt trotzdem der Motor für unsere stärksten positiven Lebensgefühle.

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (1)

Erst überlegen, dann reden.

Tue ich das immer?

In der Regel schon.

Aber es gibt auch bei mir Ausnahmen, zum Beispiel, wenn ich sehr aufgeregt bin.

Dann rede ich manchmal ohne Unterlass. Ein Fehler.

Dieser Spruch Salomos hat mich wieder daran erinnert, genau zu überlegen, was richtig ist, was man sagt und was nicht, jedenfalls nicht einem bestimmten Moment.

Bibel
Die Weisen halten mit ihrem Wissen zurück; aber der Toren Mund führt schnell zum Verderben.
Spr 10, 14

 

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG

Ich lese nicht systematisch in der Bibel, also nicht von ‚Deckel zu Deckel‘.

Nein, ich blättere vielmehr neugierig im Buch umher und staune, was ich dort an Weisheiten für meinen Alltag finden kann.

Klar, die Sprache ist eine andere. Wir empfinden sie heute als ‚altbacken‘. Es macht auch Mühe, sich in manchen Satz gedanklich ‚hineinzubohren‘.

Aber du wirst belohnt durch den Reichtum, der sich hinter den Formulierungen verbirgt und der dich für deine Mühe belohnt.

So jedenfalls geht es mir, wenn ich mal wieder auf der Suche war.

Im Kapitel der Sprüche Salomos fand ich folgenden Gedanken:
Bibel
„Wer gering ist und geht seiner Arbeit nach, ist besser als einer, der gross sein will und an Brot Mangel hat.“
(Spr 12,9)

Wie oft habe ich mir vorgenommen, nur noch Bücher zu schreiben und dabei erfahren müssen, dass es nicht reicht für meinen Lebensunterhalt.

Insofern spricht dieser Satz mir direkt aus dem Herzen.
Ich habe meine Träume deshalb nicht aufgegeben, aber ich habe sie meiner Lebenswirklichkeit angepasst.

DER NEUE FREUND VON JEEPI UND KRÜMEL

„Opa, kommst du mit in den Wald?“, fragte Krümel mich gestern, nachdem wir gemeinsam Mittag gegessen hatten.

Ich war wenig begeistert, weil ich wieder mal bei einem meiner Lieblingsessen, Kartoffeln, Spinat und Spiegeleier, über die Stränge geschlagen hatte.

Ich fand, mein Platz war nun auf der Couch, ein Auge noch auf den Fernseher gerichtet, bis ich sanft entschlummert war.

„Jetzt gib‘ dir doch mal einen Ruck und lass uns gemeinsam an die frische Luft gehen“, sagte Klara zu mir.

Ich war schließlich einverstanden, wir machten uns fertig, stiegen in den Jeep und fuhren in Richtung Schorfheide.

Wir bogen an der gleichen Stelle im Wald ab, wie immer eben, und ich parkte den Jeep ebenfalls an der gleichen Stelle. Dort stand nie ein anderes Auto, denn es gab ja genügend Parkmöglichkeiten am Waldrand.

Ich hob das Laufrad aus dem Heckteil des Autos und Krümel schwang sich sofort darauf, um damit auf dem Waldweg davon zu stürmen.

Ich kam kaum mit meinen Wanderstöcken hinterher.
Als wir zurückwaren, da stand hinter uns ein weiteres Auto. Ganz dicht mit seinem Heckteil hinter uns.

„Ist der blöd‘, was soll das?“, fragte ich mich im Stillen.
„Wieso parkt der so dicht hinter uns?“, fragte Klara, die kurz hinter mir ankam.

„Das kann ja wohl nicht wahr sein“, rief Laura mit empörter Stimme.
„Opa, Opa, schau mal, ‚Jeepy‘ hat einen neuen Freund“, rief Krümel fröhlich, als sie das Auto hinter dem Jeep entdeckte.

Sie war unvoreingenommen und freute sich über den neuen Freund für ‚Jeepy‘.

Wir waren still, denn wir fühlten uns dabei ertappt, nicht ganz so freundliche Gedanken zu haben, wie es Krümel in dem Moment tat.

„Man kann viel von kleinen Kindern lernen“, sagte ich schließlich und Klara und Laura nickten.
„Tschüss, neuer Freund“, sagte ich noch.

„Mach’s ‚guuut‘, wir müssen los“, rief Krümel von ihrem hinteren Platz und winkte dem Mann zu, der auf sein Auto zugelaufen war.

Der winkte freundlich zurück, und ich nickte ihm ebenfalls zu.

MIT DER BIBEL IN DEN NEUEN TAG

Der gestrige Tag verlief nicht gut. Zuerst habe ich meine Frau kritisiert, zu Unrecht, wie sich hinterher herausstellte.

Danach war ein guter Freund dran, dem ich meine Meinung gesagt habe und ihn anschließend wieder aufrichten musste.

Heute will ich es anders machen.

Ich habe die Bibel zur Hand genommen und gelesen, was ich für mich nehmen kann, um mich auf den Tag zu freuen.

Im Psalm 118 heißt es: „Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasst uns freuen und fröhlich sein an ihm.“ (118, 24)

Und anderer Stelle kannst du folgendes lesen: „Die Liebe sei ohne Falsch. Hasst das Böse, hängt dem Guten an. Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich.

Einer komme dem anderen mit Ehrerbietung zuvor. Seid nicht träge, in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn. Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig im Trübsal, beharrlich im Gebet. (Römer 12, 9-12) 

Wenn ich auch nur einen dieser Ratschläge beachte, ja dann wird der Tag grandios.

Gute Laune habe ich schon mal beim Lesen bekommen.
Auf geht’s.

Bibel