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AUTOMATISCHES SCHREIBEN – MEIN KREATIVES TAGEBUCH

Automatisches Schreiben

27.04.2021

Es genügt ein weißes Blatt Papier, ein Bleistift – und losschreiben, ohne groß nachzudenken – Gefühle formulieren, Bilder mit Worten malen, Gedanken festhalten; nicht auf Fehler achten, nicht auf Punkt oder Komma konzentrieren, einfach nur schreiben – den Gedanken ihren freien Lauf lassen.
Wozu?
Weil es Spaß macht, weil es das Denken trainiert, weil du Schreibblockaden überwindest, im besten Fall sogar noch Ideen produzierst, auf die du sonst gar nicht gekommen wärst; einfach kreativ sein und frei.

Da ich von vielen meiner Freunde weiß, dass meine Handschrift zum ‚Gott erbarmen‘ ist, schreibe ich den Text noch einmal mit der Tastatur ab. 

Klar, dabei ergänze ich oft noch was oder korrigiere Schreibfehler, die ich dabei zufällig entdecke. 

Aber der Ursprungstext ist stets auf Papier geschrieben, mit dem Bleistift, der keine klappernde Geräusche auf der Tastatur erzeugt, sondern nur über das weiße Blatt streicht.

Ich liebe das, und jetzt noch mehr, wo ich weiß, wie gut es der kreativen Hälfte meines Gehirns tut.

Jetzt, da ich weiß, dass mein Gekritzel auf dem Papier von anderen Lesern begutachtet wird, da habe ich ein wenig Hemmungen, so wie immer zu schreiben – ohne nachzudenken, ohne Struktur, ohne Korrektur. Aber ich will authentisch bleiben. Das automatische Schreiben hilft ja auch nur dem, der es selbst anwendet. Auf jeden Fall macht es mir Spaß, ich bin jetzt drin, bin im Fluß. Heute Morgen wollte ich 04.30 Uhr aufstehen, obwohl Klara im Home-Office arbeitet, montags jedenfalls. Aber ich war gegen 03.00 Uhr kurz auf und habe mir überlegt, dass es doch schön wäre wenn ich noch drei Stunden weiterschlafen könnte. Also habe ich mich wieder hingelegt, bin sofort wieder eingeschlafen und erst zehn Minuten vor sieben Uhr aufgewacht. Na gut, einmal geht das schon in der Woche. Klara hat es nicht ausgehalten und schon das Frühstück gemacht. Auch nicht schlecht.

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG

26.04.2021

„Ich treffe mich heute Abend mit Freunden.“
Wie oft hat man diesen Satz schon gehört oder auch selbst gesagt.

Wahrscheinlich denkst du in solchen Situationen nur sehr allgemein darüber nach, was es heißt, einen guten Freund zu haben.

Ich glaube, dass dieser Begriff zu einem Modewort verkommen und inhaltlich ausgehöhlt ist, in vielen Fällen jedenfalls.

Was bedeutet es schon, wenn du dich mit jemandem triffst, den du ganz gut leiden kannst, und den du deshalb als einen Freund bezeichnest?

Würde dir dieser Freund sofort aus der Patsche helfen, weil du ihn darum gebeten hast? Vielleicht, weil du in großen Geldschwierigkeiten bist?

Oder würde dieser Freund an deiner Seite bleiben, obwohl du, nur mal angenommen, einen Schicksalsschlag erlitten hast und für immer an den Rollstuhl gefesselt wärst?

Wirkliche Freunde erkennst du vor allem in der Not. Oder du hast einen Freund gefunden, weil der in schweren Zeiten mit dir gemeinsam nach Lösungen heraus aus der Krise gesucht hat.
Das alles ging mir durch den Kopf, als ich in der Bibel folgende Sätze las:

Bibel

„Wenn’s einem gut geht, so lernt man keinen Freund richtig kennen; wenn’s einem aber schlecht geht, so wird sich der Feind nicht verbergen.

Denn wenn’s einem gut geht, so macht das den Feind verdrossen; wenn’s einem aber schlecht geht, so ziehen auch die Freunde sich zurück.“
Sirach, 12, 7-8

KANN OPA HIERBLEIBEN – ZUM SPIELEN?

Ich vermisse Krümel. Wir haben sie das letzte Mal vor knapp 14 Tagen gesehen, als Klara von der Ostsee zurückkam und wir vom Bahnhof direkt weiter zu Lauras Geburtstag gefahren sind.

Krümel juchzte, als sie uns sah. Ich breitete die Arme aus – bereit, sie sofort hochzunehmen. Sie zögerte und lief dann doch zu ihrer Oma, wie immer.

Als sie bei Klara auf den Armen war, ging ich zu ihr ran.
„Ich habe Euch so vermisst“, sagte Krümel jetzt mit dünner Stimme und versuchte mich mit dem linken Arm ebenfalls umarmen.

In dem Moment hatte ich vergessen, dass sie erst zu Klara auf den Arm wollte.

Wir spielten sofort los. Krümel warf sich auf den Boden und fauchte wie ein Kater, dem man zu nahe an seinen Fressnapf gekommen war.

„Wer bist du?“, rief ich ihr zu, während Klara und Laura versuchten, ein normales Gespräch in Zimmerlautstärke zu führen.

„Ich bin ein Feuerdrache!“, schnaubte Krümel weiter, und ich überlegte, ob ich mich zu ihr auf den Fußboden fallen lassen sollte.

„Komm mit in mein Zimmer, Opa“, forderte Krümel mich auf, gemeinsam mit ihr im Kinderzimmer zu spielen.

Ich fühlte mich an die Zeiten erinnert, als Laura noch klein war und zu Klaras Oma die gleichen Formulierungen sagte.

Nur dass Laura anfangs ‚himmer‘ anstelle von Zimmer sagte. Das konnte Krümel schon besser.

Klara kam nach einer Weile herein und wollte wissen, wann wir nach Hause fahren würden.
Sie war noch kaputt von ihrer anstrengenden Reise und den Betreuungsaufgaben für ihre Mutter.

Ich versuchte, mich vom Fußboden zu erheben und hatte Mühe, wieder auf die Beine zu kommen. Mir fehlte eindeutig das Fitness-Studio.

Krümel war darüber traurig, dass ich aufgestanden war und warf sich auf den Teppich und vergrub ihr kleines Gesicht in ihren Armen.
Schließlich aber kam sie doch noch in den Flur.

„Kann Opa hierbleiben und mit mir spielen?“
Krümel blickte zu ihrer Mama hoch.
Ich fühlte mich geschmeichelt und wollte noch einen draufsetzen.

„Wer soll hierbleiben, Opa oder Oma?“, fragte ich sie siegesgewiss.
Krümel schaute von mir zu Oma und dann wieder zu mir.

Ihr Urteil fiel eindeutig aus:
„Oma!“

Ich ließ mir meine Enttäuschung nicht anmerken, ging aus der Wohnungstür und drückte auf den Fahrstuhlknopf.

Plötzlich stand Krümel hinter mir und rief: „Opa, du darfst dich nicht an die Wand lehnen, ja?“

„Warum nicht?“
„Das Hochhaus stürzt sonst ein“, sagte sie, breitete die Arme aus, so als wollte sie damit die gesamte Wand im Flur abmessen.

„Gut“, sagte ich, beugte mich nach unten und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.

Sie lief winkend zu ihrer Mutter zurück an die Wohnungstür und lachte uns zum Abschied an.

Du kannst viel kaufen, wenn du genügend Geld hast und gerade mal nicht Lockdown ist.
Aber dieses Lachen bekommst du umsonst, es kostet dich nichts, und es wiegt doch Goldbarren auf.

 

 

 

AUTOMATISCHES SCHREIBEN – MEIN KREATIVES TAGEBUCH


Freitag, 23.04.2021, 12.10

Es ist bereits kurz vor 12 Uhr und ich komme erst jetzt dazu, ein paar lose Gedanken aufzuschreiben, ungeordnet, nicht einer Struktur folgend.

Das ‚Automatische Schreiben‘ ist irgendwie faszinierend, denn ich denke dabei nicht groß nach, ich lass‘ den Stift einfach über das Papier gleiten.

Die Übung ist keine Erfindung von mir.
Der Begriff ‚Automatisches Schreiben‘ kommt aus dem Französischen – ‚Écriture automatique‘ (1)
– und bedeutet, Bilder, Gefühle, Gedanken aufzuschreiben, und zwar ohne groß nachzudenken.
Ich schreibe meistens mit einem Bleistift in der Hand.

Ich fühle mich dadurch frei. Die Gedanken fließen sozusagen über den Bleistift ins Gehirn und zurück.

Du kannst fehlerhaft schreiben du musst keine vollständigen Sätze bilden, niemand streicht deine orthographischen und grammatikalischen Fehler mit einem dicken Rotstift an.

Das, was auf dem Papier steht, das soll frei und ohne Zwang entstehen, ohne dass du groß darüber nachdenkst, im besten Fall gar nicht denkst, nur schreibst.

Ich veröffentliche mit diesen Beiträgen also keine formvollendeten Zeilen. Nein, ich habe dabei nur einen Anspruch an mich – es soll ehrlich, authentisch sein. Ich führe diese Übung nahezu täglich durch.

Neu ist also, dass ich sie auch auf den Blog stelle. Ich bin auf die Reaktionen gespannt.

Wozu das alles?
Ich komme gedanklich in Schwung, überwinde Schreibblockaden. Ich denke und schreibe wirklich ungezwungen, ich produziere Ideen, ohne zu wissen, wozu ich sie brauche.

Aber eben auf diese Einfälle würde ich wohl sonst nicht kommen.
Kurzum, es ist mein gedankliches Fitness-Training, meine ‚Gehirn-Mucki-Bude‘, mein ‚warm-up‘.

(1) Vgl. dazu auch: https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%89criture_automatique
Wikipedia – aufgerufen, 23.04.2021, 12.05

 

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG

#BIBEL LESEN IM ALLTAG

Heute, am Montag, wird meine Mutter beigesetzt. Sie ist 92 Jahre alt geworden.

Es wird ein Tag der Besinnung und der Trauer sein, aber auch ein Tag, um Abschied zu nehmen.

Ich habe einen Spruch in der Bibel gesucht, der mich vielleicht ein wenig trösten kann.

Die Bibel wird immer mehr zu einem Ratgeber für mich. Und ich kann sagen, dass ich mein ganzes Leben nicht gläubig war, in ganz anderen Verhältnissen groß geworden bin.

Also muss ich auch niemandem irgendetwas beweisen. Gerade deshalb kann ich mich frei entscheiden, in dem Buch der Bücher zu blättern, mir Rat zu holen und manchmal eben auch Trost.

Bibel

Sirach 13, 18-19
„Alles Lebendige veraltet wie ein Kleid, denn es ist das uralte Gesetz: Du musst sterben! Wie mit den grünen Blättern auf einem schönen Baum – die einen fallen ab, die anderen wachsen wieder – so geht’s mit dem Menschengeschlecht auch: die einen sterben, die anderen werden geboren.“

MARLEY – DER NACHWUCHS EINER PRIMA BALLERINA GEHT SEINE EIGENEN KÜNSTLERISCHEN WEGE

Die Zeit vergeht wie im Fluge. Wie oft sagt und denkt man das.  
Erst gestern kam mir der Gedanke erneut, als ich das letzte Video von Marley Walter ansah, dem älteren Sohn von Iana Salenko - Walter und Marian Walter.
Beide habe ich schon ein paar Mal interviewt – Iana als Prima Ballerina am Ballett der Berliner Staatsoper und Marian als 1. Solotänzer.
Das erste Mal habe ich mit ihnen gesprochen, da war Marley noch gar nicht geboren. 
Und jetzt ist er schon fast 13 Jahre alt und dreht coole Videos.
Weiter unten im Text finden Sie, liebe Leser, seht Ihr, was Marley schon alles auf die Beine gestellt hat.
Vorher meine Erinnerungen an das erste Treffen mit Marleys Eltern, als er sozusagen noch im Bauch seiner Mutter war. 

Es war ein heißer Spätsommertag im September des Jahres 2008, als ich die Treppenstufen zu der damaligen Wohnung von Iana und Marian Walter erklomm.

Ich schwitzte und keuchte, und ich fluchte: ‚Mussten die beiden denn so weit oben wohnen?‘

Als ich es fast geschafft hatte, da öffnete sich die Wohnungstür, Marian kam heraus und an ihm vorbei sausten mir zwei kleine Möpse entgegen.

Ich erschrak mich fürchterlich und glaubte mich gegen den Ansturm verteidigen zu müssen.

Ich schwenkte meine Aktentasche hin- und her, was die Hunde eher ermutigte, noch lauter zu bellen und lustvoll an meinen Hosenbeinen zu zerren.

Als ich wieder hochsehen konnte, grinste mich Marian an. Es schien ihm sichtliches Vergnügen zu bereiten, dass ein aus der Puste gekommener und schweißgebadeter Mensch auf den letzten Treppenstufen so zu kämpfen hatte.

„Das sind aber auch ein paar niedliche Hunde“, sagte ich und war zugleich von mir sehr enttäuscht über meine unehrliche Schmeichelei.

Marian sagte nichts, bat mich herein und fragte sofort nach einem Glas Wasser.

„Ein Fass mit einem Schlauch dran wäre mir lieber“, antwortete ich und fand langsam zu meiner gewohnt schnoddrigen Art zurück.

Vor mir saß Iana, die mich freundlich anschaute. Das war also die Prima Ballerina aus der Staatsoper. Ja, dafür konnte ich schon mal ein paar Stufen erklimmen.

Mein Respekt vor ihr steigerte sich bis zur Ehrfurcht, denn sie saß nicht einfach so da.

Nein, sie hielt beide Füße gestreckt, bereit, sofort auf die Bühne zu gehen und loszutanzen, und das, obwohl sie hochschwanger war.

„Naja, lange wird die das nicht durchhalten“, dachte ich bei mir und ließ ihre Beine nicht aus den Augen. Aber ich irrte mich, sie hielt durch, bis zum Schluss unseres Gespräches.

Und das, obwohl sie hochschwanger war.

„Darf ich fragen, wann es mit der Geburt so weit ist?“

„In den nächsten Tagen“, antwortete Iana mit leiser und bescheidener Stimme.

Nach einer guten Stunde verabschiedete ich mich und stürzte fröhlich die Treppe herunter. Jetzt ging es ja abwärts.

Ich setzte mich in mein Auto, drehte den Zündschlüssel um und wurde ohnmächtig.

Ich wachte wieder auf, als sich das Gesicht eines Arztes über meinen Körper beugte.

Er schnellte zurück, als er spürte, wie es in mir würgte und ich mit dem hochkommenden  Brechreiz kämpfte.

Ein paar Tage später erfuhr ich im Krankenhaus, dass Iana einen Jungen geboren hatte – Marley.

12 Jahre später dreht Marley bereits eigene Videos, probiert sich aus, hat Spaß an seiner kreativen Arbeit.

Marley hat das Video selbst gedreht, das Drehbuch geschrieben, die verschiedenen Rollen ausgefüllt, die Schneidearbeiten erledigt.

Es erfüllt mich schon ein wenig mit Stolz, wenn Marley mich heute fragt, ob ich sein Video auf meinem Blog zeigen will.

Ich habe natürlich zugesagt, denn wer weiß das schon, in zehn Jahren muss ich mir vielleicht einen Termin holen, um ein Autogramm von ihm zu bekommen.

Aber jetzt schaut doch selbst, was ein zwölfjähriger Junge auf die Beine gestellt hat.

Viel Spaß mit den Videos, ich jedenfalls bin begeistert.

https://youtube.com/channel/UCEPOVxoAhWP0tIGWXxRDPfQ

(Das schriftliche Einverständnis der Eltern von Marley Walter, Iana und Marian Walter, liegt dem Autor des Blogs schriftlich vor.)

 

 

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG

Bibel
Sir 13, 30
Reichtum ist nur dann gut, wenn keine Sünde an ihm klebt, und allein der Gottlose nennt die Armen böse.
MEINE ERKENNTNIS, MEINE SICHT:

Das Streben nach Reichtum an sich ist nicht verwerflich.
Es sollte nur auf ehrliche Weise geschehen.
Die Armen böse zu nennen, das ist ohnehin nicht hinnehmbar, aber auch selbstgefälliges Mitleid ist nicht angebracht;
lieber fragen, wo man helfen und unterstützen kann.

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG

#BIBEL-LESEN-IM-ALLTAG (01)
Sir 11, 26-27
„Es ist nicht recht, einen Verständigen zu verachten, weil er arm ist, und einen Gottlosen zu ehren, weil er reich ist.
Fürsten, Herren und Regenten stehen in hohem Ansehen; aber so groß sind sie doch nicht wie der, der Gott fürchtet.“

Bibel

MEINE ERKENNTNIS, MEINE SICHT:
Nicht darauf achten, was einer zu sein glaubt, sondern was er ist – vom Charakter, vom Herzen, vom Wissen und von seiner Lebenserfahrung her.

AUSFLUG IN DEN WILDPARK SCHORFHEIDE


Ostersamstag.
Die Sonne brannte auf die linke Seite meines Ohres herunter.
Ich saß an einem Holztisch im Eingangsbereich und hatte einen guten Blick in den Park.

Es war noch ruhig und ich genoss, dass ich dort einfach sitzen konnte.
Nur das mit der Sonne an meinem linken Ohr, das begann mich zu stören.

Aber die Hausärztin hatte mir gerade Vitamine verschrieben, weil ich so wenig Sonne abbekommen würde.

„Sie sitzen doch an Ihrem Schreibtisch, den ganzen Tag, oder?“
Es klang nicht anerkennend, eher abwertend, so wie „na du alter Sack, du hängst doch nur schlapp ab,“ während wir hier alle arbeiten.“

Ich hätte ihr entgegnen können, dass ich auch arbeite, vielleicht nicht so etwas Bedeutungsschweres tue wie sie, aber immerhin, mit Abhängen hatte das nichts zu tun.

„Ich finde, Sie durchleben eine sehr schwierige und angespannte Zeit, Respekt dafür“, sagte ich stattdessen zu ihr.
Sie seufzte und schaute mich dankbar an.

„Wie ist ihr Blutdruck?“
„Kontrollieren Sie ihn jeden Tag?“
„Na klar“, sagte ich knapp.

Sie schaute mich erneut an. Ich schaute sie an.
Sie wusste, dass ich lüge, ich wusste es auch.

„Wie ist denn der Blutdruck heute?“
„120 zu 80″, sagte ich wie aus der Pistole geschossen.
Sie legte mir die Manschette vom Blutdruckmessgerät an und quetschte meinen Oberarm ein, während sie mich mit ihren Augen fixierte.
„Das ist jetzt die Strafe für deine dreiste Lüge“, schien sie mir zu sagen.
„120 zu 80″, sagte sie stattdessen
„Sag‘ ich doch“, erwiderte ich.

Wenige Tage später saß ich nun auf der Bank im Wildpark und dachte an all das zurück.

Wir wollten schon am Freitag dorthin fahren, aber da hatte ich Schüttelfrost. Es war die Nebenwirkung von der ersten Impfung mit Astrazeneca.

Ich fühlte mich auch noch am nächsten Tag ein wenig schwach, deshalb waren Krümel, Laura und Klara allein gegangen, während ich am Tisch saß und genüsslich in die Sonne blinzelte. Rechts von meinem Tisch, auf dem ich die Arme stützte, war ein Spielplatz angelegt, der von den Kindern sehr gern angenommen wurde.

Krümel hatte sofort die steile Rutsche erspäht. Während sie raufkrabbelte, machte ich mich bereit, sie unten aufzufangen.

Und schon donnerte sie die blankgeputzte Rutsche herunter. Ich hatte Mühe, sie aufzufangen und sie stürzte halb mit dem Rücken in den Sand, während ihre Füße noch auf der Rutsche lagen.

Unmittelbar hinter dem Abenteuerspielpatz befand sich das Ziegenhege.

„Guten Morgen ‚Ziegeleins‘ trällerte Krümel schon von Weitem.
Sie schwenkte zur Begrüßung ihren Dinosaurier, den sie zu Ostern bekommen hatte, ausnahmsweise schon am Ostersamstag, weil sie Ostersonntag bei ihrem Papa sein sollte.

„Das ist mein ‚Dino‘, aber ich ‚weisse‘ nicht, wie er heißt.
„Speiki“, half ich flüsternd aus.
„Ja, Speiki ist das“, rief sie nun und schwenkte den armen Stoff-Saurier an einem Bein hin- und her.

Die Ziegen meckerten freundlich zurück, wohl in der Hoffnung, dass Krümel noch Futter im Gepäck hätte.

Aber es gab kein Futter, jedenfalls hatten wir gar nicht danach gefragt.
Das war untergegangen in dem Durcheinander, das ich an der Kasse angerichtet hatte.

Mir dauerte es zu lange, bis Klara sagte, wieviel Karten wir wollten.
„Zwei Rentner, ein Erwachsener, ein Kind“, kam ich ihr zuvor.
„Wieso zwei Rentner?“, schnaubte Klara empört.

Dabei wollte sie doch schon so gern in Rente sein.
Ich hatte mich geistig total vertan. War das der Anfang von Alzheimer?

Ich lachte, während Klara und die Verkäuferin hinter der Glasscheibe im Pförtnerhäuschen die Augen in die gleiche Richtung nach oben zogen, wie scheinbar verabredet.

Ich witterte Verrat und verzog mich in den Park hinein, gemeinsam mit Krümel.

Ich hatte mich schon ein wenig abseits gesetzt, während Laura und Klara gemeinsam mit Krümel die Ziegen direkt am Zaun des Geheges beobachteten, saß ich bereits auf der Bank und schaute dem Treiben zu.

„Ich bleib bei Opa“, rief Krümel und kam auf mich zugestürzt, während Laura und Klara weiterwollten.

„Du musst noch ein Stück mitkommen, sonst kriegen wir Krümel nicht vom Fleck“, sagte Laura zu mir.

Ich erhob mich unwillig und trottete hinter den beiden hinterher.
Krümel war an meiner Seite und plapperte fröhlich vor sich hin.

„Wartet auf uns“, rief sie jetzt energisch.
„Opa und ich ‚pommen’“.

Ich stapfte noch ein paar Meter und sagte dann: „Mir ist nicht gut vom Impfen gestern, ich setze mich hier auf die Bank und beobachte die Leute ein wenig.“

„Ach schade“, sagte Klara.
Laura schaute mich misstrauisch an, denn sie traute mir nicht, zurecht.

Doch ich hatte mich bereits umgedreht und steuerte zielgerichtet auf eine Bank und einen Tisch zu.

Jetzt konnte ich auch wieder zügig laufen.
Es war so schön dort zu sitzen und die Menschen zu beobachten, die an mir vorbeigingen.

Ich war irgendwie glücklich in diesem Moment.

„‘Oooopaaa‘“, hörte ich nach einer halben Stunde.
„‘Jaaahaa‘, brüllte ich zurück, während vor am Tisch sich eine Frau erschrocken umdrehte.

Ich setzte meine Maske wieder auf und ging in Richtung Ausgang, um dort auf Krümel zu warten.
„Es war schön hier“, sagte ich noch zu dem Mann, der am Einlass stand.

„Hm“, meinte der. Er hatte mich ja die ganze Zeit im Blick gehabt und wusste also, wieviel Meter ich in dem schönen Wildpark tatsächlich gelaufen war.

Aber darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen, denn ich fand, es war gerade deshalb so schön.

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (12)

#BibelLesenImAlltag
Sirach 11, 20-21
„Bleibe bei dem, was dir anvertraut ist, und übe dich darin, und halt aus in deinem Beruf, und lass dich nicht davon beirren, wie die Gottlosen zu Geld kommen, sondern vertraue Gott und bleibe in deinem Beruf;…“

 

Bibel

MEINE ERKENNTNIS, MEINE SICHT:
Durchhalten in dem, was man tut, denn das ist eine ganz gute Voraussetzung dafür, letztlich erfolgreich zu sein.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man viel verspielt von dem, was man erreicht hat, wenn man zu früh aufgibt.

 

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (11)

Sirach 11, 17-19
„Mancher kargt und spart und wird dadurch reich und er denkt, er habe es zu etwas gebracht, und sagt: Nun will ich mir ein gutes Leben machen, essen und trinken von dem, was ich habe -, doch er weiß nicht, dass sein Stündlein so nahe ist und dass er alles anderen lassen und sterben muss.“

Bibel

 

MEINE ERKENNTNIS, MEINE SICHT:
Im Hier und Jetzt leben, den Tag genießen, der direkt vor dir ist;
Sparsam sein? Ja. Es übertreiben? Nein.
Das schön finden, was man hat, glücklich sein durch das, was man selbst im Alltag erlebt.

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (10)

 Sirach, 11, 24-26
„Sage nicht: Wie viel fehlt mir noch und was werde ich künftig besitzen?
Sage aber auch nicht: Ich habe genug, was kann mir künftig zustoßen?
Wenn dir’s gut geht, so bedenke, dass dir’s wieder schlecht gehen kann; und wenn dir’s schlecht geht, so bedenke, dass dir’s wieder gut gehen kann.

Bibel

MEINE ERKENNTNIS, MEINE SICHT:
Die Balance im Leben zu halten, darauf kommt es an;
unendliches Streben nach finanziellen, materiellen Werten, die berufliche Karriere vor alles zu stellen, das bringt im Leben letztlich nicht die erträumte Glückseligkeit;

auf der anderen Seite ist es auch nicht sinnvoll, nur sein Schicksal zu bejammern; besser, man gibt das Vertrauen in die eigene Kraft nie auf;

sich im Alltag zu den kleinen Dingen freuen, das bringt oft mehr Glück, als auf Wunder zu warten, die ohnehin nur selten eintreten.

 

 

 

 

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (9)

#BibelLesenImAlltag
Sirach, Kapitel 5, 16-17
„Mache niemand heimlich schlecht, und rede nicht hinterhältig!
Denn über den Dieb kommt Schande, doch schlimmer Tadel über den Doppelzüngigen.“

Bibel

MEINE ERKENNTNIS, MEINE SICHT:
Es bringt mich stets aufs Neue zum Staunen, wieviel Alltagsweisheit hier geschrieben steht, mit anderen Worten zwar, aber immer noch hochaktuell.
Es schadet nicht, sich dieses Gebot zu Herzen zu nehmen, im Gegenteil.
Wer hat sich noch nicht selbst dabei ertappt, gedankenlos oder vielleicht aus Rache schlecht über einen anderen Menschen zu reden.
Zurückhaltung ist angebracht und der Mut, jemandem etwas direkt ins Gesicht zu sagen, wenigstens aber nicht hinter seinem Rücken zu reden.
Zwei Verse, die man leicht überliest, und die es dennoch in sich haben.

 

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (8)

Kapitel 5, 13-15
„Sei schnell bereit zum Hören und lass dir Zeit, freundlich zu antworten.
Verstehst du etwas von der Sache, so erkläre deinem Nächsten, wenn nicht, so halte deinen Mund.
Denn Reden bringt Ehre, aber Reden bringt auch Schande; und der Mensch kommt durch seine eigene Zunge zu Fall.“

Bibel

MEINE ERKENNTNIS, MEINE SICHT:
Interessiere dich für denjenigen, der mit dir spricht, deine Anteilnahme an dem Gesagten deines Gegenübers sollte ehrlich sein; 

durchdenke das, was er dir sagt oder dich fragt, bevor du antwortest; 

mitunter ist es besser, wenn du darum bittest, das alles zu durchdenken, weil du dir unsicher bist, ob du die richtige Antwort gibst und einen guten Rat erteilst;  

und manchmal kannst du auch einfach mal schweigen, wenn der andere nur erzählen will und einen geduldigen Zuhörer braucht. 

 

 

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (7)

Sirach, Kapitel 5
„Lass dich nicht treiben von jedem Wind, und folge nicht jedem Weg wie die doppelzüngigen Sünder (11),
sondern bleibe fest bei dem, was du erkannt hast, und rede nicht bald so, bald anders (12).“

Bibel

Meine Erkenntnis, meine Sicht:
Es ist für mich immer wieder erstaunlich und verblüffend, wie diese Weisheiten- aufgeschrieben in der Bibel bereits vor Jahrhunderten- auch heute nichts, aber auch gar nichts an ihrer Aktualität eingebüßt haben.
Ich war mein Leben lang Atheist. Aber ich sehe heute vieles in einem anderen Licht.
Gut, dass ich mich im vergangenen Jahr entschlossen habe, die Bibel zu Rate zu ziehen, wenn es um die Bewältigung von Alltagsproblemen geht.

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (6)

SPRÜCHE, DIE ICH FÜR DEN ALLTAG IN DIESER WOCHE GEFUNDEN HABE

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG

Bibel

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (1)

Bibel

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (2)

Bibel

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (3)

Bibel

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (4)

Bibel

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (5)

 

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (5)

Gedanken, die ich in der Bibel zum Glücklichsein im Alltag gefunden habe:

Bibel

Matthäus, Kapitel 6
(25)
„Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet.
Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?
(26)
Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen und euer himmlischer Vater ernährt sie doch.
Seid ihr denn nicht viel mehr als sie?
(27)
Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt?“

Meine Erkenntnis, meine Sicht:
Einfach leben, nicht zu viel nachdenken, sich nicht den Kopf zerbrechen über Dinge, die du ohnehin nicht beeinflussen kannst;
einfach zulassen, auch mal in den Tag hineinzuleben, glücklich zu sein;

 

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (4)

Wer das Wort verachtet, muss dafür büßen, wer aber das Gebot fürchtet, dem wird es gelohnt.
SPR 13,13

Bibel

Zur Erklärung:
Das Wort steht als Synonym für den Weisheitslehrer und anstelle von ‚fürchtet‘ würde heutzutage eher ‚folgen‘, ‚befolgen‘ passen. (1)

Meine Erkenntnis, meine Sicht:
– Einen Rat, den man bekommt, annehmen,   durchdenken;
– überlegen, wie man ihn für sich selbst umsetzen kann, unter welchen Voraussetzungen das am besten klappt.

 

(1)Vgl. auch dazu: Stuttgarter Erklärungsbibel mit Apokryphen; Die Heilige Schrift nach der Übersetzung Martin Luthers, mit Einführungen und Erklärungen; Deutsche Bibelgesellschaft; ISBN 978-3-438-01123-7; Neuausgabe mit Apokryphen; © 2005 Deutsche Bibelgesellschaft; Zweite, verbesserte Auflage 2007; 10.2016, S. 782

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (3)

„Ein jeder hat zuerst in seiner Sache Recht, kommt aber der andere zu Wort, so findet sich’s.“
Spr 18,17

Bibel

Meine Erkenntnis, meine Sicht:
Die Argumente des anderen anhören, auf sich wirken lassen, durchdenken, abwägen;
die eigenen Argumente dagegenstellen, überdenken;
auf den anderen zugehen, nach Lösungen suchen, gemeinsam – im Wort und in der Tat.

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (2)

In den Sprüchen Salomos heißt es:
Hass erregt Hader, aber Liebe deckt alle Übertretungen zu.
Spr 10, 12

Bibel

 

Meine Erkenntnis, meine Sicht:
Wenn du liebst, dann kannst du alles verzeihen, fast alles, jedenfalls.
Liebe kann natürlich auch blind machen, aber sie bleibt trotzdem der Motor für unsere stärksten positiven Lebensgefühle.

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG (1)

Erst überlegen, dann reden.

Tue ich das immer?

In der Regel schon.

Aber es gibt auch bei mir Ausnahmen, zum Beispiel, wenn ich sehr aufgeregt bin.

Dann rede ich manchmal ohne Unterlass. Ein Fehler.

Dieser Spruch Salomos hat mich wieder daran erinnert, genau zu überlegen, was richtig ist, was man sagt und was nicht, jedenfalls nicht einem bestimmten Moment.

Bibel
Die Weisen halten mit ihrem Wissen zurück; aber der Toren Mund führt schnell zum Verderben.
Spr 10, 14

 

LEBENSWEISHEITEN AUS DER BIBEL – WIE GEMACHT FÜR DEINEN ALLTAG

Ich lese nicht systematisch in der Bibel, also nicht von ‚Deckel zu Deckel‘.

Nein, ich blättere vielmehr neugierig im Buch umher und staune, was ich dort an Weisheiten für meinen Alltag finden kann.

Klar, die Sprache ist eine andere. Wir empfinden sie heute als ‚altbacken‘. Es macht auch Mühe, sich in manchen Satz gedanklich ‚hineinzubohren‘.

Aber du wirst belohnt durch den Reichtum, der sich hinter den Formulierungen verbirgt und der dich für deine Mühe belohnt.

So jedenfalls geht es mir, wenn ich mal wieder auf der Suche war.

Im Kapitel der Sprüche Salomos fand ich folgenden Gedanken:
Bibel
„Wer gering ist und geht seiner Arbeit nach, ist besser als einer, der gross sein will und an Brot Mangel hat.“
(Spr 12,9)

Wie oft habe ich mir vorgenommen, nur noch Bücher zu schreiben und dabei erfahren müssen, dass es nicht reicht für meinen Lebensunterhalt.

Insofern spricht dieser Satz mir direkt aus dem Herzen.
Ich habe meine Träume deshalb nicht aufgegeben, aber ich habe sie meiner Lebenswirklichkeit angepasst.

DER NEUE FREUND VON JEEPI UND KRÜMEL

„Opa, kommst du mit in den Wald?“, fragte Krümel mich gestern, nachdem wir gemeinsam Mittag gegessen hatten.

Ich war wenig begeistert, weil ich wieder mal bei einem meiner Lieblingsessen, Kartoffeln, Spinat und Spiegeleier, über die Stränge geschlagen hatte.

Ich fand, mein Platz war nun auf der Couch, ein Auge noch auf den Fernseher gerichtet, bis ich sanft entschlummert war.

„Jetzt gib‘ dir doch mal einen Ruck und lass uns gemeinsam an die frische Luft gehen“, sagte Klara zu mir.

Ich war schließlich einverstanden, wir machten uns fertig, stiegen in den Jeep und fuhren in Richtung Schorfheide.

Wir bogen an der gleichen Stelle im Wald ab, wie immer eben, und ich parkte den Jeep ebenfalls an der gleichen Stelle. Dort stand nie ein anderes Auto, denn es gab ja genügend Parkmöglichkeiten am Waldrand.

Ich hob das Laufrad aus dem Heckteil des Autos und Krümel schwang sich sofort darauf, um damit auf dem Waldweg davon zu stürmen.

Ich kam kaum mit meinen Wanderstöcken hinterher.
Als wir zurückwaren, da stand hinter uns ein weiteres Auto. Ganz dicht mit seinem Heckteil hinter uns.

„Ist der blöd‘, was soll das?“, fragte ich mich im Stillen.
„Wieso parkt der so dicht hinter uns?“, fragte Klara, die kurz hinter mir ankam.

„Das kann ja wohl nicht wahr sein“, rief Laura mit empörter Stimme.
„Opa, Opa, schau mal, ‚Jeepy‘ hat einen neuen Freund“, rief Krümel fröhlich, als sie das Auto hinter dem Jeep entdeckte.

Sie war unvoreingenommen und freute sich über den neuen Freund für ‚Jeepy‘.

Wir waren still, denn wir fühlten uns dabei ertappt, nicht ganz so freundliche Gedanken zu haben, wie es Krümel in dem Moment tat.

„Man kann viel von kleinen Kindern lernen“, sagte ich schließlich und Klara und Laura nickten.
„Tschüss, neuer Freund“, sagte ich noch.

„Mach’s ‚guuut‘, wir müssen los“, rief Krümel von ihrem hinteren Platz und winkte dem Mann zu, der auf sein Auto zugelaufen war.

Der winkte freundlich zurück, und ich nickte ihm ebenfalls zu.

MIT DER BIBEL IN DEN NEUEN TAG

Der gestrige Tag verlief nicht gut. Zuerst habe ich meine Frau kritisiert, zu Unrecht, wie sich hinterher herausstellte.

Danach war ein guter Freund dran, dem ich meine Meinung gesagt habe und ihn anschließend wieder aufrichten musste.

Heute will ich es anders machen.

Ich habe die Bibel zur Hand genommen und gelesen, was ich für mich nehmen kann, um mich auf den Tag zu freuen.

Im Psalm 118 heißt es: „Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasst uns freuen und fröhlich sein an ihm.“ (118, 24)

Und anderer Stelle kannst du folgendes lesen: „Die Liebe sei ohne Falsch. Hasst das Böse, hängt dem Guten an. Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich.

Einer komme dem anderen mit Ehrerbietung zuvor. Seid nicht träge, in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn. Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig im Trübsal, beharrlich im Gebet. (Römer 12, 9-12) 

Wenn ich auch nur einen dieser Ratschläge beachte, ja dann wird der Tag grandios.

Gute Laune habe ich schon mal beim Lesen bekommen.
Auf geht’s.

Bibel

KRITIK ÜBEN – WAS SAGT DIE BIBEL DAZU?

Wer kennt das nicht? Du willst helfen und gibst deinem Freund oder einem lieben Familienangehörigen gute Ratschläge.
Aber wie hilfreich sind diese Ratschläge wirklich, die sogenannte gutgemeinte Kritik?

Wir alle sehnen uns nach Anerkennung, möchten, dass unsere Arbeit, unsere Bemühung gesehen und gemocht wird.

Doch meine Erfahrung zeigt auch, dass oftmals eine wirklich ehrlich gemeinte Kritik nicht auf Gegenliebe des Kritisierten stößt.

Unmut, schlechte Laune, aggressive Gegenreaktionen waren die häufigsten Erwiderungen nach einer Kritik, die mir in Erinnerung geblieben sind.

Was kann man also tun? Alles unter den Tisch fallen lassen?
Nein, aber ich versuche, mich in die Lage meines Gegenübers zu versetzen.

Was sind die Gründe für ein bestimmtes Verhalten, in welcher Situation befand sich diejenige oder derjenige, an dem ich etwas auszusetzen hatte?

Wie kann ich eine Atmosphäre schaffen, in der man plaudernd über aufgetretene Probleme spricht.

Und immer öfter entscheide ich mich auch dafür, nichts zu sagen, Verständnis für das Verhalten meines Gegenübers aufzubringen, tolerant zu sein, auch wenn es schwerfällt.

Das Lesen in der Bibel hat mich hier zu tieferen Einsichten gebracht.
Man sollte sich demnach erst einmal selbst genau überlegen, was die wahren Gründe sind, warum man Kritik übt, ob sie beurteilen und helfen oder nicht doch verurteilen und damit abstrafen soll.

Gerade die Art des selbstgerechten Verhaltens führt häufig dazu, dass eine noch so gutgemeinte Kritik ‚nach hinten losgeht‘.

Im Neuen Testament heißt es in Kapitel 7 (Das Evangelium nach Matthäus):

„Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. (1)
Denn nach welchem Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden (2)

Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht wahr den Balken in deinem Auge? (3)

Oder wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen?, und siehe, ein Balken ist in deinem Auge.(4)

Du Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem Auge; danach sieh zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst. (5)
Ich bin immer wieder fasziniert, wie die Bibel die Dinge des Lebens auf den Punkt bringt.

Ich habe schon viele Bücher über das Coaching und die Motivation gelesen, sehr viele.

Aber nichts reicht an das heran, was man an Reichtum und Lebensweisheit aus den Sprüchen der Bibel zieht.
Ich bin erst sehr spät darauf gekommen, aber eben nicht zu spät.

HEUTE MORGEN AM LIEPNITZSEE

 

Ich habe mich überwunden, seit langem mal wieder in dieser von Corona und Lockdown geprägten Zeit.

Ich sitze auf einer Holzbank, direkt am Liepnitzsee.
Es ist ganz still. Das Zwitschern der Vögel ist zu hören, ganz laut.

Über mir hinweg fliegen Schwäne, und vor mir watscheln Enten ins Wasser.

Sie lassen sich von mir nicht stören und unterhalten sich laut, wie zwei Menschen, die baden wollen und dabei ununterbrochen erzählen.

Weit weg, so in der Ferne, da dringt der Lärm von der Straße durch.

Aber er erreicht mich nicht, dringt nicht in meine mentale Wahrnehmung vor.

Die Sonne bricht allmählich durch die Wolken hindurch und im See spiegeln sich die dicht gedrängten Bäume vom Ufer wider.

Es ist die schönste Zeit am heutigen Tag.

Und wenn ich gleich zurückkehre an den Schreibtisch, ja dann werde ich ein Gefühl haben, schon etwas Gutes getan zu haben.

Das hält an, bis heute Abend, hoffentlich.

 

DIE BIBEL ÜBER DAS MUTMACHEN

„Ich war fast die ganze Nacht wach, während du tief und fest geschlafen hast“, sagte meine Frau zu mir.
„Habe ich wieder so laut geschnarcht“, fragte ich sie.
„Nein, die ganzen Sorgen, die quälen mich und dann kann ich nicht einschlafen“, antwortete sie.

Wer kennt das nicht, dass man Angst hat, nicht weiß, wie er die nächsten Tage und Wochen bewältigen soll?

Dabei sind es oft nicht einmal die großen Ängste, die uns umtreiben. Es reicht manchmal schon das Gefühl, dass man irgendetwas nicht hinbekommt oder sich vor einer Krankheit, vor der Ansteckung mit dem Corona – Virus fürchtet.

In solchen Momenten tut es gut, in der Bibel zu lesen. Ich habe das früher nie getan. Leider.

Heute spüre ich, dass es hilft, wenn man sich auf die Bibelworte einlässt.

Sie spenden tatsächlich Trost und hinterher findest du auch die Energie und die Kraft, dich deinen Herausforderungen und Ängsten zu stellen.

Hier zwei Bibelstellen, die etwas darüber sagen, mutig und zuversichtlich in den Tag zu blicken:

5 Mose 31, 8
„Der HERR aber, der selber vor euch hergeht, der wird mit dir sein und wird die Hand nicht abtun und dich nicht verlassen. Fürchte dich nicht und erschrick nicht!“

Josua 1,9
„Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht, denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.“

WAS MIR BEIM FRÜHSTÜCK DURCH DEN KOPF GEHT

04.15 Uhr: Ich sitze in der Küche und überlege, was der Tag mir bringen soll.

Ich habe keine Ahnung und ich verspüre vor allem keine Lust, auch nur irgendetwas zu tun.

Was bleibt mir?

Einfach mit der Arbeit beginnen, nicht darauf Rücksicht nehmen – von wegen zu nichts Lust.

Mit dem Tun steigt die Motivation, die Laune bessert sich, die Bereitschaft, dem Tag etwas Schönes abzugewinnen auch.

Mal schauen, ob das stimmt, was ich mir gerade einrede.

Also, auf geht’s.

FREU DICH ÜBER DAS, WAS DEIN TAG FÜR DICH HERGIBT

 ‚Wenn ich erst einmal in Rente bin, ja dann kann ich das Leben genießen‘, sagt so mancher, wenn er darüber stöhnt, was er an aktuellen Tagesaufgaben zu lösen hat.

Was ist denn tatsächlich, wenn du in Rente bist?

Du hast in der Regel weniger Geld, weil du es nicht geschafft hast, rechtzeitig und nachhaltig zu sparen.

Du bist nicht mehr so fit, weil du jetzt noch mehr vor dem Fernseher sitzt und du bist von den aktuellen Diskussionen ausgeschlossen, weil dir ununterbrochen jemand sagt: „Du hast es doch gut, du bist schon in Rente. Und außerdem hast du auch gar nicht mehr so richtig den Durchblick.“

Was kannst du also dich tun, egal an welcher Stelle des Lebens du gerade bist?

Lebe so, dass dir dein Tag Spaß macht, dass du dich vor allem an den kleinen Dingen erfreuen kannst.

Ich bin Rentner, aber ich arbeite genauso weiter, wie ich es früher getan habe. Ich bin in der Lage, von Zuhause aus zu arbeiten, weil ich schon vor 10 Jahren erkannt habe, wie wichtig die digitale Kompetenz für den Broterwerb sein kann.

Das hat viel Kraft gekostet. Aber es würde mich heute noch mehr Kraft kosten, wenn ich es nicht getan hätte.

Ich verstehe es heute viel besser, die kleinen Dinge, die Beobachtungen um mich herum für die eigene Motivation zu nutzen.

Im Bad funktioniert der Durchlauferhitzer nicht, ich muss also kalt duschen.

Es ist grausam, wenn du dich das erste Mal darunter stellst. Aber hinterher, ja da fühlst du dich wie ein Held.

Meine dreijährige Enkelin sagt: „Opa, ich komm‘ und ‚reaarier‘ das“.

Na bitte, alles Gründe, sich zu freuen, nicht auf eine Kreuzfahrt in die Karibik, nein, auf den Tag, egal, was du hast, was du bist, wie dich andere Menschen sehen.