Archiv der Kategorie: KURZGESCHICHTE

Geschichten über den Alltag, kurz, in der Sprache des Alltags. Erzählform: überwiegend aus der Perspektive des personalen Erzählers.

ANNA ZUM GEDENKEN (1)

 

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ANNA LEBT NICHT MEHR

Anna lebt nicht mehr.

Es ist schwer, sich mit dieser Tatsache abzufinden.

Klara kann es noch nicht fassen, Laura nicht und ich auch nicht.

Aber es ist eine Wahrheit, die bitter und zugleich unumkehrbar ist.

Wir können also nur eine Brücke bauen, über die wir weiterhin zu ihr gelangen, sie bei uns bleibt– in unseren Herzen und in der Erinnerung.

Immer wieder habe ich über Anna geschrieben, kleine Geschichten, humorvolle Begebenheiten und auch bittere Erfahrungen.

All das gehörte zu Annas Leben und zum Leben unserer gesamten Familie.

Einige dieser Begebenheiten habe ich noch einmal durchgesehen, ein bisschen bearbeitet.

Aber im Grunde genommen sind die Erzählungen so geblieben, wie ich sie auch vor sieben Jahren begonnen habe aufzuschreiben.

Hier sind einige davon.

ANNA IST DEMENT

DIE KOMMUNIKATION MIT ANNA

Sonntagabend.

Laura ist zu Besuch.

Peter versucht Laura zu erklären, warum Anna nicht mehr alles versteht.

Klara hatte noch einmal bei Anna angerufen. Sie wollte nicht, dass ihre Mutter nun vielleicht durcheinander war, weil Laura ihr am Telefon nicht richtig erklärt hatte, dass sie unverhofft aus Berlin zu Besuch gekommen war.

Es war für keinen leicht, mit der Demenz von Anna umzugehen. Nicht für Klara, für Peter nicht und auch nicht für Laura.

„Du musst mit Oma gehirngerecht kommunizieren.“

„Papa, was ist das für ein Quatsch?“, protestierte Laura.

„Ja, wahrscheinlich hast du Recht. Was ich damit sagen will: Oma kann nicht mehrere Informationen gleichzeitig verarbeiten. Das verwirrt sie.“

„Was meinst du?“, fragte Laura.

„Nun, du gehst an unser Telefon. Für Oma müsste jetzt Mama am Hörer sein. Stattdessen hört sie deine Stimme. Für sie wohnst du in Berlin.

Wir wiederum sind für sie gerade dort, wo sie jetzt auch anruft – im Dorf in der Nähe von Berlin. Also solltest du erst einmal sagen, dass du bei uns spontan zu Besuch bist, in Brandenburg.“

„Spontan zu Besuch?“, fragte Laura dazwischen.

„Das versteht sie doch erst recht nicht.“

„Aber stell dir vor, du würdest die Informationen per Rohrpost versenden – ein Satz folgt auf den anderen, und sie gehen alle in die gleiche Richtung.

Da kannst du ja auch nicht mit dem letzten Satz anfangen, sondern du schiebst den ersten Satz zuerst durch.“

„Na gut Papa, das ist mir zu blöd.“

Peter schwieg. Laura lag vermutlich richtig.

Er war eben auch nicht trainiert auf die Kommunikation mit demenzkranken Menschen.

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FREITAGS SCHREIBEN BEIM BÄCKER IM REWE – ÜBER MEINEN ALLTAG

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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ÜBER DAS SChREIBEN IM FITNESS-CENTER UND DAS SCHREIBEN IM ALLTAG

 Freitagvormittag, ich sitze bei REWE in Basdorf.

Klara hat mir einen Cappuccino besorgt, so dass ich in der Ecke der Bäckerei an einem der Tische sitzen kann.

Das ist nicht ganz unwichtig, denn ansonsten wirst du von der Verkäuferin schräg angesehen, so unter dem Motto ‚wieso nimmst du anderen den Platz weg?‘

Diese Zeilen werden erst am Montag zu lesen sein, wenn die neue Woche bereits begonnen hat.

Da werde ich eine ganz andere Gemütsverfassung haben, eine, die eben zu Montag passt.

Jetzt, am Freitag, da bin ich anders drauf – es scheint alles ein wenig leichter, beschwingter, weil du das beginnende Wochenende spürst, bis ins Unterbewusstsein hinein.

Am Wochenbeginn habe ich mich entschlossen, wieder ins Fitness-Center zu gehen.

Ich habe damit lange gezögert, weil ich nicht geglaubt habe, dass  ich so etwas wiederfinden werde, wie ‚MacFit‘ in Mitte.

Aber das war damals eine andere Situation.

Ich bin dort morgens ganz früh hingefahren.

Klara arbeitete noch und ich habe sie in ihr Büro gefahren und war dann anschließend zum Training unterwegs.

Nun habe ich wieder etwas gefunden, was mir viel Spass macht.

Die Atmosphäre im Trainingsraum ist gut und ich habe die Geräte, die mir gefallen für das, was ich will.

In der Regel gehe ich am Anfang zunächst auf das Laufband.

Ich laufe dort eine halbe Stunde.

Du kannst dann gut überlegen, was dir im Leben wichtig ist.

Du kannst auch Leute beobachten und versuchen zu ergründen, was sie so umtreibt.

Es ist nicht ganz unwichtig, das alles zu sehen, dir Gedanken zu machen und manches von deinen Beobachtungen auch hinterher aufzuschreiben.

Meine Gedanken schweifen ab und ich bleibe bei dem Gedanken hängen, warum ich mich so in das Schreiben hineinhänge?

Manchmal überlege ich, warum ich so viel schreibe, mir zusätzliche Arbeit aufbürde.

Ich kann darüber am besten an solchen Tagen darüber nachdenken, wo es leichter scheint, sich zurückzulehnen, zu grübeln, über das Leben, über das, was dir Spass macht.

Schreiben, das bleibt für mich eine Leidenschaft.

Klar, sie ist damit verbunden, dass du dich stets überwinden musst, den Stift in die Hand zu nehmen oder in die Tastatur zu hauen.

Schreiben bedeutet, sich ununterbrochen mit sich selbst auseinanderzusetzen.

Es ist ein Prozess der kontinuierlichen Selbsterfahrung.

Das Schreiben kann dich aus deiner eigenen empfundenen Isolation zu befreien.

Schreiben heißt: Das Gedachte und Gesprochene festzuhalten, es zu ordnen.

Und es bringt dich weiter auf deinem Weg, dich selbst zu finden, zu erkennen.

Klara kommt mit dem Einkaufswagen, und ich muss aufhören, auf der Tastatur des iPads herumzuhacken.

Ich staune immer wieder, wie wenig ich daran noch ändere – oft nur kleinere Schreibfehler.

Jetzt hat mich der Alltag wieder – die beste Möglichkeit, das Leben anzunehmen und zu genießen.

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AUTOMATISCHES SCHREIBEN – FRÜH AM MORGEN EINE METHODE FÜR MICH, UM WACH ZU WERDEN

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WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (22)

Der große Zeiger bewegt sich auf fünf Uhr morgens zu, und ich sitze bereits seit einer guten Stunde am Schreibtisch.

Ich bewege den Bleistift auf dem Papier, fast unmerklich, ohne groß nachzudenken.

Ich merke, wie meine Gehirnzellen langsam ‚anspringen‘.

Und dennoch: Ich weiß nicht, was mich aus dem Bett getrieben hat.

Ist das etwa schon senile Bettflucht?

Warum habe ich mich nicht wieder umgedreht und habe einfach weitergeschlafen?

Ich weiß es nicht.

Auf jeden Fall treibt mich der innere Gedanke hoch, etwas Wichtiges zu verpassen, ja der Gedanke, dass ich die Aufgaben besser erledigen kann, wenn ich damit einfach früher beginne.

Ich stehe auf, gehe zur Balkontür, öffne sie.

Kalte Luft strömt herein.

Aus der Ferne höre ich, wie die S-Bahn vorbeirattert.

Das gibt mir das Gefühl, dass der Tag so langsam erwacht.

Was werde ich heute tun?

Gegen Mittag will ich ins Fitness-Studio gehen und mich weiter mit den einzelnen Geräten beschäftigen.

Ich bin noch unsicher, was sich dort alles befindet und wie ich die Übungen entsprechend aufbaue.

Auf jeden Fall habe ich schon mal die App mit der To-do-Liste freigeräumt und dort die ersten sechs Übungen eingetragen, die ich ausführen will.

Dazu habe ich ein Foto gepackt, zum Beispiel vom Rückenstrecker, damit ich das Gerät auch wiederfinde, wenn ich mit dem Training anfange.

Ich brauche immer eine Struktur, damit ich vorwärtskomme und effektiv die Zeit ausnutzen kann.

Nach dem Fitness-Training werde ich weiter an der Rede für nächste Woche arbeiten.

Ich lege den Bleistift aus der Hand und schaue auf das Blatt Papier vor mir.

Der Tag hält  nichts Besonderes bereit, aber ich freue mich trotzdem auf ihn.

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‚LachsStulleGurke‘ – EINE BAND, DIE DICH INS HERZ TRIFFT

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WAS VOM TAG SO HÄNGENBLEIBT (17)

Wenn du erleben willst, was Freunde erreichen, wenn sie einer gemeinsamen Leidenschaft nachgehen, nämlich der Musik, und wenn du dann noch sehen willst, wie sie das alles auf der Bühne umsetzen, ja, dann bleibt dir nicht viel – du musst einfach zu ihren Konzerten gehen. 

Aber der Reihe nach:

„Willst du am Samstagnachmittag mit ins Konzert gehen?“

„Wieso?“, fragte ich knapp.

Ich wollte nicht.

Karsta wusste das. Und ich wusste, dass sie es wusste.

Wenn sie also trotzdem fragte, dann war es ihr wichtig.

„Du, da spielt die Band von Christines Mann, in einer kleinen Kirche.“

Klara wusste, dass ich diese Worte nicht so einfach ignorieren würde.

Immerhin war es Karstas Freundin Christine, die diese Einladung ausgesprochen hatte.

Christine, Simone und Karsta – das waren ehemalige Arbeitskolleginnen, die sich regelmäßig zum Kaffee trafen.

Sie haben Jahrzehnte zusammengearbeitet, kannten sich und waren Freundinnen.

Klara ist fasziniert von der Tatkraft, die Christine immer noch ausstrahlt, davon, wie sie Menschen zusammenbringt und Freundschaften und Familie zusammenhält.

Ich bewunderte sie ebenfalls für ihre Energie, ihre Herzlichkeit, mit der sie Menschen begegnete.

Also kam ich gar nicht drumherum wenigstens zu brummen:

„Ich überleg‘ mir das mal.“

Schließlich hatte ich einen Tag davor zwei Reden zu halten – eine ganz früh und die andere am späten Nachmittag.

Und ich wusste: Danach war ich ‚platt‘ und wollte am liebsten nur noch auf der Couch liegen, meine Zettel am Schreibtisch von links nach rechts schieben, Krümel anrufen und am Telefon abwarten, bis sie mich fragt: ‚Opa, kannst du mir was von der Scheune erzählen?‘

Aber nun sollte ich mich am Samstagnachmittag aufmachen, nach Mahlsdorf fahren, mich auf einen Stuhl setzen und der Dinge harren, die ich gar nicht kommen sehen wollte.

„Ich hab‘ keine Lust“, sagte ich noch zu Karsta, während ich ächzte und meine Schuhe anzog.

‚Sport wäre jetzt besser‘, dachte ich im Stillen.

Aber hätte ich den jetzt gemacht? Auf keinen Fall!

„Ich wusste, dass du das sagst“, hörte ich, während ich noch damit beschäftigt war, die Schnürsenkel zweimal zuzumachen.

LachsStulleGurke

Karsta verteidigte jetzt ihre Freundin, denn sie wusste, dass Christine sie niemals einladen würde, wenn es nicht etwas ganz Besonderes wäre.

Das wusste ich auch.

Also opferte ich mich und ließ das auf mich zukommen, was ohnehin unabwendbar schien.

Wir kamen in Mahlsdorf an, in der Schrobsdorffstraße, nicht ohne uns einmal verfahren zu haben.

Aber wir konnten direkt vor der kleinen Kirche halten.

Kein Wunder – wir waren ja auch schon kurz vor halb drei Uhr vor Ort.

Auf dem Nachbargrundstück war am Toreingang ein kleiner weißer Hund, ich glaube ein Westi.

Er schaute uns so neugierig und zugleich freundlich an, dass ich mir dachte:

„Naja, einer freut sich schon mal, dass er uns sieht.“

„Hör mal, drinnen probt die Band schon“, sagte ich zu Karsta.

„Ich hör‘ nichts antwortete sie“.

Eigentlich war ich aus der Marinezeit der Hörgeschädigte, aber was ich wollte, dass hörte ich immer noch.

Die Zeit verging schnell, es kamen Leute, die gleich durch das Tor zur Tür gingen.

Jetzt entstand eine Atmosphäre, die leicht spannungsgeladen war und damit einherging, dass du anfängst, dir die richtigen Fragen zu stellen: ‚Wo wollen wir sitzen? Wo hörst du gut, kannst gut sehen, fällst aber nicht gleich auf?‘

Es ging los, die Eingangstür öffnete sich und die Schlange rückte dichter zusammen.

Wir standen ziemlich weit vorn.

Als wir reingingen, da rief Christine gleich nach Karsta, zog sie zu sich und umarmte sie.

Sie umarmte mich ebenfalls und ich fühlte mich sofort herzlich willkommen geheißen, schämte mich im Stillen dafür, dass ich so lustlos dahingegangen war.

Wir begaben uns auf die Plätze, so ziemlich in der Mitte des Raumes, direkt an das Ende, da wo die Heizung stand und ich meinen Arm drauflegen konnte.

„Hast du schon das Geld gespendet?‘, fragte ich Karsta.

‚Nein, ich geh‘ gleich hin‘, sagte sie.

Da wussten wir noch nicht, dass die Spenden erst am Ende des Konzerts erfolgen sollten, quasi beim Rausgehen.

‚Heimspiel für Blau-Weiß‘, das stand auf der Einladung.

Also würde es wohl darum gehen, diesen Verein zu unterstützen.

‚Jungpioniere‘, wie wir nun mal waren, da stürmte Karsta noch vor Beginn an die Kasse und gab ihre 30 Euro ab.

Später, als das Konzert zu Ende war, da habe ich noch einmal 20,00 Euro hineingelegt.

Es war mir zu peinlich, einfach so aus der Tür zu gehen, und nichts mehr hinzuwerfen.

So, als hätten wir gar nicht gespendet.

Außerdem war es ja für einen guten Zweck und dafür war uns das Geld nicht zu schade.

Der Saal füllte sich, und ich glaube, es waren alle Plätze besetzt.

Irgendwie war es gemütlich.

Die Decke aus Holz strahlte Wärme aus, vorn war mit kleinen Holztäfelchen der Tag und die Uhrzeit der Veranstaltung angebracht.

Draußen, wenn du reinkamst, da war im Vorraum eine Plane aufgehängt, auf der das Logo der Band zu sehen war.

Das waren die kleinen Details, die das Ganze ‚rund machen.‘

Die Technik war aufgebaut, alles sah perfekt organisiert und vorbereitet aus.

Ich wusste aus Erzählungen von Karsta, dass Christines Mann für die Technik zuständig war und wieviel Arbeit dahintersteckte.

Am Schluss hat sich die Band bei Peter und Sebastian für die Arbeit im Hintergrund bedankt – das fand ich klasse.

Allein die Lichtausstattung war schon eine Qualität für sich.

Es ging los und im Saal gab es verhaltenen, eher höflichen Beifall.

Aber dann legte die Sängerin los, Nicole.

Wir kannten sie schon aus den vergangenen Jahren von den Auftritten in einem Chor, indem sie uns schon mit einzelnen Soloauftritten zwischendurch begeistertet hatte.

Uns war klar, die Sängerin war sicherlich eine Bereicherung für die Band.

Als sie mit dem ersten Titel zu Ende war, da brandete Beifall auf und die Atmosphäre lockerte sich, so mein Eindruck.

Die Band wurde auch lockerer.

Wolfgang, der von mir aus ganz links in die Tasten haute, der überzeugte mit seinem virtuosen Handling.

Aber was verstehe ich als Laie schon davon. Es war mein persönlicher Eindruck.

Ich glaube, die anderen Zuschauer sahen es aber auch so.

Und als er dann sagte: „Ich komm‘ ja nur einmal ans Mikrofon und dann will ich das auch nutzen‘, da hatte er die Lacher auf seiner Seite.

Thomas sang später ein Herbstlied – wunderbar.

Die Namen der einzelnen Bandmitglieder kannte ich erst, nachdem sie am Schluss von der Sängerin vorgestellt wurden.

Ulli mit dem kleinen schwarzen Hut, er sang und spielte klasse.

Sein Lied über Mahlsdorf-Süd kam zum Schluss gut an, besser, die Zuschauer tobten.

Andrè, dem Schlagzeuger, dem merkte man die Leidenschaft ebenfalls an, mit der er spielte.

„Der Schlagzeuger ist gut“, flüsterte ich Karsta zu.

„Drummer“ heißt das, gab sie zurück.

Naja, dann eben so.

Aber er konnte auch gut Mundharmonika spielen.

Überhaupt: Du hast allen angemerkt, wie viel Freude sie am Musizieren haben, mit welcher Leidenschaft sie das tun und dieser Funke springt einfach über.

Ich habe zum Schluss sogar mitgeklatscht und geschunkelt.

Karsta wollte nicht recht mitmachen.

Sie ist da eher zurückhaltend, eben norddeutsch geprägt.

Ich merkte ihr trotzdem an, dass sie begeistert war.

Als der Mann vom Verein seine Rede hielt und Spenden für einen Kunstrasen bat, da habe ich für ihn mitgeschwitzt.

Er sprach zu schnell, zu leise, verhaspelte sich.

Aber das war egal, denn er wollte einen Kunstrasen für seinen Verein, für die über 700 Mitglieder, darunter viele Kinder, und deshalb wollten wir auch, dass sie den Rasen bekamen.

Das alles rausgerissen hat seine Partnerin, die allen Bandmitgliedern eine blau-weiße Pudelmütze – mit den Vereinsfarben also – schenkte, die diese dann auch beim letzten Lied aufsetzten.

Als Sängerin Nicole zum Schluss den Titel ‚Stand by me‘ sang, auf ihre ganz persönliche Weise, da hat das mein Herz berührt und das der anderen wohl auch, denn der Saal tobte.

Ja, was kann ich sagen?

Mit ‚gebremstem Schaum vor dem Mund‘ hin gegangen, ohne große Erwartungen.

Herausgekommen voller toller, beschwingter Gefühle, begeistert.

Ich habe mir auf diesem Blog vorgenommen, über das Alltägliche zu schreiben, das Banale, einfach das, was uns ausmacht in unserem Leben und was der Tag aus uns macht.

Dieser Samstagnachmittag hat uns glücklich gemacht.

Danke Christine für die Einladung!

Danke an die Band – von links nach rechts von meinem Platz aus gesehen- Wolfgang, Thomas, Ulli, André, Nicole.

Und danke an Peter und Sebastian, die Könner im Hintergrund.

Vielleicht nicht gleich, aber irgendwann werden wir noch einmal hingehen und uns dann schon vorab freuen, wenn wir Karten bekommen

 

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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‚OPA, JEEPY HAT KEINE SCHUHE AN, ER HAT REIFEN AN DEN FÜSSEN‘

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WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (15)

Die neue Woche hat begonnen und es ist wieder Ruhe eingezogen.

Am Samstag hatten wir Krümel bei uns und es ging turbulent zu – wie immer eben.

Bevor ich Laura und die Kleine abholen konnte, musste ich noch in die Werkstatt, um die Räder von ‚Sommer auf Winter‘ umstellen zu lassen.

Wir sind Samstagmorgen ungewöhnlich früh aufgestanden und ich bin gegen 07.00 Uhr in Richtung Autohaus gefahren.

Es war ein Reinfall: Die Winterräder waren nicht aus dem Lager geholt worden und so musste ich wieder unverrichteter Dinge abfahren.

Von da aus ging es direkt zu Krümel.

„Opa, du bist so ruhig“, sagte die Kleine, als sie bei mir hinten im Auto saß.

„Ja, ich bin traurig“, antwortete ich.

„Warum Opa?“.

Krümel gab nicht nach.

„Ach weißt du, ‚Jeepy‘ sollte neue Schuhe bekommen und die waren nicht fertig“, sagte ich und hatte nicht daran gedacht, dass Krümel ja schon ein Schulkind war, immerhin.

„Opa, ‚Jeepy‘ hat keine Schuhe. Wir haben Schuhe an.“

Und um es zu demonstrieren, hob sie ein Bein an, damit ich sah, was sie unter Schuhen verstand.

Ich nickte und sagte: „Du hast recht, Opa, der Dussel hat die Winterreifen mit den Schuhen von Menschen verwechselt.“

„Hm, das hast du“.

„Aber Opa, du musst nicht traurig sein, ich weiß das und du kannst mich immer fragen, ja Opa?“

„Ach, Krümel, du glaubst nicht, wie froh ich bin, dass du da bist und jeden Tag etwas mehr von der Welt weißt.“

Krümel war zufrieden, nickte und fragte: „Können wir Musik anmachen?“

Wenig später ertönte der Titel: ‚Dein Casanova liebt dich nicht‘.

Es war der Lieblingstitel von Krümel und sie sang nun mit ihrer leisen Stimme mit.

Ich sah in den Rückspiegel und erkannte, dass Krümel in dem Moment glücklich war.

Sie musste sich nicht überwinden, wegen etwas glücklich zu sein.

Sie war es einfach, wenn sich die Gelegenheit in ihren Augen dazu ergab.

‚Unsere Kleinen sind die besten Alltagsphilosophen‘, und ich war auch wieder mit meiner Welt im Einklang, selbst, wenn ich in der nächsten Woche erneut in die Werkstatt muss, um die Reifen wechseln zu lassen.

WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (14)

 

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KRÜMEL UNSERE ENKELIN – SIE HAT UNSER LEBEN EIN STÜCKCHEN SCHÖNER GEMACHT

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WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (14)
KRÜMEL WIRD HEUTE SIEBEN JAHRE ALT, WIR STAUEN, WIE DIE ZEIT VERGANGEN IST, JA, WIE SCHNELL UNSERE ENKELIN HERANWÄCHST, UND: WAS SIE SCHON ALLES VON SICH GEGEBEN HAT.
HIER EIN KLEINER AUSSCHNITT…

ABER DANN KANNST DU NICHTS MEHR MACHEN, OPA

OMA, WIR HABEN BEIDE ROTE EIERLÖFFEL – WIR SIND FREUNDINNEN

KRÜMEL – DIE VERSTEHERIN UND VERMITTLERIN

 

WAS VOM TAG SO HÄNGENBLEIBT (13)

 

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WAS VOM TAG SO HÄNGENBLEIBT (13)

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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mittwochs…

So langsam finde ich mich wieder in meine ‚Alltagsrolle‘ rein.

Die Bilder vom Wochenende, der Trauerfeier für Anna, sie verblassen ein wenig.

Mir ist das recht, denn du kannst nicht arbeiten, wenn du ständig daran denken musst.

Gestern war ich bei einer Familie, die sehr liebevoll über ihre Mutter, Schwiegermutter, Oma, Uroma erzählt hat.

Es ist dann schön, wenn es nicht bei Worthülsen bleibt, sondern aus den Details kleine Geschichten geformt werden können.

Das ist meine Erfahrung – wenn du etwas erzählen kannst, was die Zuhörer fesselt, sie vielleicht selbst in die Zeit, über die gesprochen wird, zurückversetzt, ja dann hast du dein Ziel erreicht.

Erinnerung läuft nicht über Worthülsen, sondern nur darüber, dass du Situationen beschreibst, Verhaltensweisen, nicht vergisst, humorvoll zu erzählen.

Morgen hat Krümel Geburtstag. Sie wird sieben Jahre alt.

Ich kann es nicht fassen, wie die Zeit an uns vorbeigerauscht ist.

Am Samstag kommt sie zu uns, mischt die Wohnung auf, bringt vieles durcheinander, sodass wir danach erschöpft in unsere Sessel fallen.

Fertig mit der Welt, körperlich und mental, aber glücklich.

Auf geht’s, es gibt viel zu tun.

Der Mittwoch wird schön….

 

WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (12)

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WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (12)

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AUDIO

dienstags…

So langsam komme ich wieder rein, in den Alltag.

Es ist doch bekloppt – ich bin 72 Jahre alt, Rentner also, und ich agiere und denke, als wäre ich voll in das Berufsleben integriert.

Irgendwie stimmt es ja auch.

Denn ich arbeite als Trauerredner, muss die Gespräche mit den Hinterbliebenen führen, die Reden ausarbeiten, trainieren, dass ich sie möglichst gut rhetorisch am Tag der Trauerfeier rüberbringen kann.

Das alles hält mich ja auch fit.

Klar, ich will noch ein bisschen Geld zur Rente hinzuverdienen.

So üppig ist die ja nun auch nicht.

Aber das ist längst nicht mehr der Hauptgrund, warum ich überhaupt noch arbeite.

Vielmehr ist es für mich wie ein Luxusgut, das ich pflege und hege.

Denn, du bleibst im Gespräch, du kommunizierst, diskutierst, schreibst, verwirfst wieder und setzt erneut an.

Am Tag der Rede schließlich musst du zu hundert Prozent bei der Sache sein, damit es für die Hinterbliebenen ein emotional und inhaltlich nachhaltiges Erlebnis wird und auch bleibt.

All das motiviert mich, spornt mich an und dann  kann ich nicht darüber nachdenken, wie alt ich eigentlich bin.

Der Vorteil für mich besteht darin, dass ich mir die Aufträge schon ein wenig aussuchen kann, nicht auf das Geld angewiesen bin.

Das gibt dir das Gefühl, frei zu sein, einfach reich zu sein, auf deine Weise natürlich.

Nur mit dem Sport, dem sich fit halten, da muss ich noch eine Schippe drauflegen.

Aber das passiert auch noch.

Na dann, auf in den Dienstag, dem besten Tag – für heute jedenfalls.

 

WAS VOM TAG SO HÄNGENBLEIBT (11)

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AUDIO-AUFNAHME

montags…

Es ist kurz nach sechs Uhr.

Ich habe mich mehr hochgequält, als dass ich freudig aus dem Bett gesprungen wäre.

Ich fühle eine gewisse Leere in mir, weiß nicht so recht, was ich mit mir anfangen soll.

Und trotzdem: Ich bleibe auf, rasiere mich, versuche munter zu werden.

Wir sind seit Samstag zurück von Rügen und ich bin noch nicht wieder so richtig in meiner eigenen Welt angekommen.

Zu einschneidend war die Trauerfeier am Freitag für Anna, meine Schwiegermutter.

Ich hatte mich gut vorbereitet – hatte die Sprechmuskeln mit dem Korken trainiert, kannte die Stellen, wo ich eine Pause machen wollte, wusste, was ich rhetorisch ausbauen musste.

Dennoch: Gleich zu Beginn bekam ich einen kleinen ‚Heulkrampf‘, musste schluchzend anfangen.

Ich hätte mich verfluchen können, aber es kam irgendwie über mich.

Dann hatte ich mich im Griff und konnte sogar die humorvollen Stellen mit dem nötigen Sprachduktus rüberbringen.

Klara sagte, dass es gut gewesen sei. Sie war Annas Tochter, und nur sie konnte so etwas sagen.

Beruhigte mich das?

Naja, ein wenig.

Aber vielleicht hatte sie recht mit dem, was sie meinte, nämlich, dass alles andere ein wenig zu kalt rübergekommen wäre.

Laura hat die Rede aufgenommen und ein Video davon erstellt.

Wir haben es zwei Trauergästen geschickt, die aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen konnten.

Ansonsten will ich nicht, dass die Rede verbreitet wird.

Das ist etwas sehr Familiäres, ja fast schon Intimes und so soll es auch bleiben.

Jetzt muss ich wieder in meinen Alltag reinkommen.

Ich habe heute extra keine Termine vereinbart.

Erst morgen muss ich wieder los, zu einem Vorgespräch für eine Rede.

Heute kann ich noch ein wenig herumplanen.

Klara sagt, es wäre nicht gut, selbst wenn ich nur für ein paar Tage weg wäre.

Ich würde dann zu lange brauchen, um wieder in den Alltag reinzukommen.

In jedem Fall: Ich sitze schon mal am Schreibtisch, die Gehirnzellen beginnen zu arbeiten und ich schaue aus dem Fenster, sehe, wie der Morgen graut.

Naja, ich hoffe, mir graut heute nicht, sondern es wird ein guter Wochenanfang.

Ich denke an Krümel, habe ihr eine kleine Sprachnachricht geschickt, damit sie mal wieder meine Stimme hört und sich freut.

Irgendwie freue ich mich wahrscheinlich mehr, denn ich habe Sehnsucht nach der Kleinen.

Sie fehlt mir. Ich muss mal wieder mit ihr herumtoben, singen, Quatsch machen, einfach wissen, dass das Leben schön ist.

Das wird schon….

 

WAS VOM TAG SO HÄNGENBLEIBT (10)

ALLTÄGLICHES

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WAS VOM TAG SO HÄNGENBLEIBT (10)

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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samstags...

Wir sind wieder zu Hause angekommen.

Es waren drei turbulente Tage und hochemotional dazu.

Die Rede für meine Schwiegermutter ist gelungen, und dennoch:

Am Anfang hatte ich Mühe, meine Tränen zu unterdrücken und die Stimme in den Griff zu bekommen.

Aber ich habe es geschafft.

Das war mir wichtig, sehr wichtig...

freitags....

Heute Mittag habe ich die große Rede, um Klaras Mutter ein letztes Mal zu würdigen und zu verabschieden.

Ich bin darauf gut vorbereitet,

Ich habe tagelang an den Sätzen gefeilt, überlegt, was ich aus dem Leben von Anna erzähle.

Heute kommt es darauf an, die innere emotionale Spannung auszuhalten und gut zu sprechen.

Das werde ich schaffen, weil es  meine Art sein wird,  Anna  danke zu sagen.

 


BEITRÄGE AUS DEM ALLTAG UND FÜR DEN ALLTAG – EINFACH AUF DAS ENTSPRECHENDE COVER KLICKEN

ALLTÄGLICHESDAS LEBEN RUHIG MAL VOM ENDE HER DENKEN

 

SCHREIB-ALLTAG

 

ANNA

BIBEL

 

 

WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (9)

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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mittwochs….

Mein innerer Schweinehund leistet mal wieder erbitterten Widerstand

 
Ich bin gegen fünf Uhr aufgewacht.

‚Wolltest du nicht aufstehen?‘, fragte meine innere Stimme.

‚Nein!‘, antwortete ich und drehte mich im Bett auf die andere Seite.

Ich versuchte wieder einzuschlafen, drückte die Augen ganz fest zu, so als ob das helfen würde.

‚Ich denk‘, du wolltest dir jetzt die Männer und Frauen vom Ironman zum Vorbild nehmen und möglichst viel und regelmäßig Nordic Walking betreiben?‘

Ich konnte die innere Stimme nicht abschütteln.

‚Jetzt stell‘ dir vor, du bist unten im Park am Teich angelangt und Glücksgefühle kommen in dir hoch‘, schmeichelte die Stimme weiter.

Ich sah mich nun tatsächlich am Teich. Regentropfen klatschten in mein Gesicht, ich trat in Pfützen und war nicht gut gelaunt, von Glücksgefühlen konnte ja nun schon gar keine Rede sein.

Ich rollte mich noch fester in die Decke ein und versuchte an etwas Schönes zu denken.

Es gelang nicht.

‚Wenn du jetzt wirklich aufstehst, dein Sportzeug anziehst und losläufst, ja dann bist du ganz weiter vorn in deiner mentalen Motivation für den Tag.

Du kannst danach weiter an der Rede arbeiten, Klara zum Einkaufen fahren.‘

Ich schob meine Bettdecke beiseite, drehte die Beine heraus und stand urplötzlich.

‚Na bitte, geht doch!‘, lobte die Stimme.

‚Schnauze‘, murrte ich und lief schlechtgelaunt ins Bad.

Dann ging alles von allein, fast von allein.

Ich zog mich an, setzte die Kopfhörer auf, steckte das Handy an der Seite in die Tasche und begab mich nach unten, in den Keller.

Dort standen meine Laufschuhe. Ich stellte zunächst den blauen Klappstuhl raus, setzte mich darauf und zog die Hausschuhe aus.

Nun musste ich mich erheben, umdrehen, einen Fuß auf die Kante des Stuhls stellen, um die Schnürsenkel des Laufschuhs festzuzurren.

Ich ächzte und verfluchte mich innerlich.

Dann nahm ich die Stöcke in die Hand und marschierte zur Haustür hinaus.

Es regnete stark, und so stülpte ich die Kapuze des Überziehers über den Kopf.

Jetzt lief ich los und war nicht mehr aufzuhalten.

Als ich unten am Teich angekommen war, da überkamen mich keine Glücksgefühle, nein.

Aber ich musste innerlich schmunzeln – ich hatte meinen größten persönlichen Feind, den inneren Schweinehund mal wieder besiegt.


SCHREIB-ALLTAG

 

ANNA

BIBEL

 

 

WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (8)

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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dienstags…

‚HEUTE IST DER BLAUE MÜTZENBEZUG DRAN‘

Es ist kurz nach fünf Uhr.

Mein erster Arbeitsschritt gilt dem Kalender.

Ich muss ihn auf ‚Oktober‘ drehen.

Schon wieder also ist ein Monat vorbei.

‚Morgen ist der blaue Mützenbezug dran‘, habe ich gestern Klara erklärt.

Sie schmunzelt nur darüber, denn sie weiß, dass ich das jedes Jahr sage.

Das ist so drin bei mir – wenn du viele Jahre bei der Marine gedient hast, ja dann legst du das nicht mehr ab.

Und so weiß ich, dass ab dem ersten Dezember die blaue Mütze weggelegt wurde und die Pelzmütze kam.

Im Frühjahr, im März, da kam wieder die Schirmmütze mit dem dicken goldenen Rand und dem blauen Mützenbezug und ab Mai wurde daraus der weiße Bezug.

Naja, das alles ist lange her, aber die Erinnerungen bleiben.

Vor einiger Zeit lief eine Fernsehsendung, in der es um die Gaststätte ‚Sundblick‘ ging.

Ich war neugierig geworden und wollte wissen, wo sich dieses Restaurant in Stralsund befand.

Es stellte sich heraus, dass es das ehemalige Gebäude der Offiziershochschule der Volksmarine war.

Die Küche mit angeschlossenem Speisesaal – daraus wurde der ‚Sundblick‘.

Er war verblüfft und hatte Mühe, die Räume wiederzuerkennen.

Doch dann kam die Erinnerung wieder.

„Siehst du die riesigen Stützbalken? Dahinter befand sich die Essensausgabe“, sagte ich zu Klara.

Damals kam mir das alles viel düsterer vor.

Lag es daran, dass wir dort unzählige Stunden den Boden schrubben mussten, tonnenweise Kartoffeln als Offiziersschüler geschält haben?

Du behältst das dann nicht in so guter Erinnerung.

Jetzt aber, da freute ich mich, dass daraus so ein hübsches Restaurant geworden war.

Ich werde es besuchen, wenn ich mal wieder in Stralsund bin.


montags, kurz vor sieben Uhr….
Ich habe heute Vormittag einen Termin beim Arzt – Auswertung meines 24-Stunden-Tests – Blutdruck und EKG.

Ich habe deshalb schlechte Laune, weil ich weiß, dass ich nicht genügend getan habe, um mein Gewicht zu reduzieren. Das aber ist die Hauptursache dafür, dass die Werte vielleicht nicht so in Ordnung sind.

Wie komme ich raus, aus diesem Stimmungstief?

Ich muss mehr tun, was die Ernährung anbetrifft.

Ich will mit dem Kalorienzählen beginnen.

Das wird anstrengend, aber es ist unumgänglich.

Des Weiteren: Ich werde weiter daran arbeiten, dass ich mehr Schritte am Tag laufe.

Zurzeit schwankt die Zahl zwischen 4000 und 6000 Schritten.

Die größte Anzahl schaffe ich dadurch, dass ich morgens laufe, besser gesagt, dass ich Nordic Walking betreibe.

Naja, es gibt viel zu tun.

Aber erst einmal muss ich heute morgen den Termin beim Arzt überstehen.

Mal sehen, was er sagt.

Mittags bin ich schlauer.




Vergangenes Wochenende…sonntags….

Ich musste mich erst einmal von der großen Rede am vergangenen Freitag erholen.

Das Feedback war sehr positiv – über 100 Menschen haben an der Trauerfeier teilgenommen.

Der Anlass ist stets traurig, aber es war auch die Möglichkeit, noch einmal einen großartigen Menschen zu würdigen.

Großartig nicht in dem Sinne, dass die Verstorbene etwas Überragendes geleistet hat, was im kollektiven Gedächtnis der Menschheitsgeschichte bleibt.

Nein, vielmehr großartig in dem Sinne, dass die Verstorbene ein Mensch war, die für ihre Familie da war, bescheiden geblieben ist, und ihr Heimatdorf Wandlitz sehr geliebt hat.

Am Samstag habe ich nun damit begonnen, die Rede für meine Schwiegermutter vorzubereiten.

Die Trauerfeier wird an diesem Freitag in Sassnitz stattfinden.

Sie hatte mich schon vor über zehn Jahren darum gebeten, dass ich die Rede halten sollte, wenn es einmal so weit wäre.

Ich habe damals leichtfertig zugesagt, in dem Glauben, dass es noch lange hin sein würde, bis das eintreten würde.

Nun ist es passiert, und ich komme aus der ‚Nummer‘ nicht mehr raus.

Ich mochte meine Schwiegermutter sehr. Deshalb wird es mir sehr schwerfallen, die Rede mit dem emotionalen Abstand zu halten, der eigentlich dafür nötig wäre.

Aber ich will ihr auch die letzte Ehre erweisen und deshalb werde ich alles daransetzen, dass es eine gute Rede wird, eine Rede, die sie als Menschen so charakterisiert, wie sie war.

WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (7)

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freitags....
Es ist kurz nach sechs Uhr und ich sitze am Schreibtisch, um mich auf die große Rede heute am Mittag vorzubereiten.
Der Text ist fertiggestellt, redaktionell überarbeitet und auch von Klara geprüft.

Ich lese ihr einen Abend vorher die gesamte Rede vor. 
Sie hat ein gutes Gespür dafür, was geht und was man lieber weglassen sollte.

Die Rede auf einer Trauerfeier ist einzigartig - die emotionale Situation lässt keine Fehler zu.
Es muss alles sitzen.
Ich bin da schon ein Perfektionist, ist es doch meine Art der Wertschätzung für diejenigen, die wir würdigen wollen, und es ist auch mein Respekt vor der Trauer der Hinterbliebenen.

Ich liebe es nicht, nur allgemeine Worthülsen zu verkünden.
Nein, ich will den Weg der Verstorbenen nachzeichnen, sagen, was sie für ein Mensch war, was ihr wichtig war, und warum sie den Hinterbliebenen so sehr am Herzen lag.

Das erfordert zunächst vor allem, sich in den Menschen hineinzuversetzen, zu hören, was die Angehörigen erzählen.

Dann geht es darum, einen möglichst guten Text zu erarbeiten.
Der Erfolg einer Rede liegt für mich in der Erarbeitung der Sätze, der Wortwahl, dem sich Quälen mit Formulierungen.
Schreiben ist nunmal strukturiertes Denken, und da muss und da will ich auch durch.

Jetzt trainiere die Rede im Wortlaut.
Ich tue das meistens, indem ich einen Korken in den Mund nehme und dann die Sätze sage.

Das klingt lächerlich. Es sieht auch so aus.
Aber: Danach sind die Muskeln locker und ich kann die Rede so betonen, dass ich die Emotionen in die Rede bringe, die mir wichtig sind. 

Auf geht's....

 

donnerstags...
10.47 Uhr 
Ich sitze im Café vom REWE-Markt. 
Klara kauft ein und ich schreibe ein wenig. Schreiben ist für mich eine Sache, die mir das Gefühl gibt, dass ich lebe, beobachten kann, einfach den Alltag bewusster wahrnehme.   

Von den Kassen dringen zu mir Tippgeräusche rüber, wenn die Kassiererin die gekauften Waren eingibt. Obwohl die Geräuschkulisse recht laut ist, mag ich die Atmosphäre hier. 

Ich kann am Fenster sitzen, einen kleinen Kaffee trinken und nebenher ein wenig tippen. Früher habe ich immer nicht verstanden, warum ein Schriftsteller in eine Kneipe gegangen ist, um dort zu schreiben. Langsam bekomme ich ein Gefühl dafür, warum das so ist. 

Es regt schon die Kreativität an und es macht mehr Spaß, als nur im ‚stillen Kämmerlein‘ zu sitzen. Der Bäcker an der Theke grüßt zu mir herüber. 

Seitdem er eine Trauerrede von mir gehört hat, begegnet er mir mit viel Respekt, kommt rüber und begrüßt mich. „Wie geht’s?“, fragt er mich. „Danke gut“, antworte ich und schreibe weiter. Die Sonne kommt raus. Der Tag ist schön.

mittwochs....

Ich habe mich wieder überwinden können und bin gelaufen.

Ich denke jedesmal, dass es leichter wird, aber es gehört schon viel

Energie und mentale Kraft dazu, aufzustehen und loszulaufen.

Aber: ich habe es geschafft!

Jetzt sitze ich am Schreibtisch und habe viel Power für die anstehenden Aufgaben.

dienstags…

Früher bin ich im Dunkeln losgehetzt, um zum Meeting pünktlich zu sein, heute bin ich nach Berlin reingefahren, im Eiltempo, um meiner sechsjährigen Enkelin die Federtasche für die Schule mitzubringen

Ich bin ganz früh aufgestanden, um zu Krümel nach Berlin zu fahren.

Sie hat ihre Federtasche bei uns zu Hause am Wochenende vergessen, und nun war sie ganz traurig.

Sie ist ja jetzt die zweite Woche ein Schulkind, aber gestern war sie ohne Federtasche.

Als ich an der Wohnungstür bei ihr kurz nach sechs Uhr klingelte und Laura die Tür öffnete, da schauten mich vier schlaftrunkene Augen an – Lauras und hinter hier, Krümels.

Sie hatte sich am Bein ihrer Mama festgeklammert und lugte dahinter hervor.

Als sie mich erkannte, da gellte ein Freudenschrei auf, der im Flur widerhallte.

„Du bist der beste Opa der Welt“, sagte sie zu mir und drückte sich an mich.

Ich hob sie hoch, gab ihr einen dicken Kuss und wünschte ihr den schönsten Schultag, den sie jemals haben würde.

Ich winkte beiden noch zu und machte mich wieder auf den Weg.

Ich war den ganzen Tag müde, weil ich so früh aufgestanden war und durch die halbe Stadt gedüst bin.

Früher, da ging es um Termine, Umsatz, Meetings – ganz wichtig.

Gestern, ja das war der wichtigste Termin für mich im Leben.

Ich habe Krümel ihre Federmappe für die Schule gebracht.

Sie war glücklich, und ich war es auch.

montags....

NORDIC WALKING GANZ FRÜH BETREIBEN, SICH AUF EINE REDE SEHR GUT VORBEREITEN, DEN SAMSTAG BEIM APFELPFLÜCKEN GENIESSEN, ENERGIE UND GUTE LAUNE FÜR DEN WOCHENANFANG SCHÖPFEN

Die neue Woche beginnt und ich schaue auf das Wochenende zurück, um nicht gleich in schlechte Montagslaune zu verfallen.

Ich denke an den Freitagmorgen in der vergangenen Woche:

Ich habe mich kurz nach halb fünf Uhr aus dem Bett gequält.

Die innere Stimme sagte mir zwar. „Dicker, bleib liegen, du musst das nicht tun“, aber ich habe mich davon nicht beirren lassen.

Ich bin aufgestanden, habe das Sportzeug angezogen, und ich habe das erste Mal die Lampe auf den Kopf gesetzt.

Ich wollte im Dunkeln  gesehen werden und selbst wollte ich natürlich auch etwas erkennen.

Ehrlich gesagt, es ist mir schwergefallen, sehr schwer.

Aber als ich zurückgekehrt war, da ging es mir gut, und ich war stolz auf mich, dass ich eine knappe Stunde lang  durch den dunklen Park gelaufen bin.

Das will ich fortsetzen, in dieser Woche – na mal sehen.

Freitagmittag hatte ich eine große Rede – ich habe mich nach dem Nordic Walking sofort hingesetzt und den Text trainiert – mit einem Korken im Mund.

Das ist sehr anstrengend, aber danach waren die Muskeln total locker.

Freitagnachmittag,  nach der Rede – ich habe ein sehr gutes Feedback bekommen: „Sie haben meinen Vater wunderbar gewürdigt“, schreibt die Kundin.

Ich freue mich und sehe, dass es lohnt, sich in das Leben eines anderen Menschen hineinzuversetzen, zu schildern, was ihn als Persönlichkeit ausgemacht hat.

Samstag:  Wir sind zum Apfelpflücken nach Wesendahl gefahren.

Es war warm und wir konnten von den Bäumen dicke rote Äpfel herunternehmen. Es war phantastisch.

Krümel hat sich vor dem Hofladen noch das Gesicht anmalen lassen und war glücklich.

Ich habe auf einer Holzbank nach dem Pflücken gesessen.

Es ist schön für mich, die Leute zu beobachten, zu sehen, wie sie das Wochenende genießen.

Sonntagvormittag: 

Wir sind an den Strehlesee gefahren, haben nach Pilzen gesucht, aber es ist noch zu früh.

Der Blick auf das Wasser ist unglaublich beruhigend.

Mir wird klar, wie schön das Leben sein kann, wenn du die Kraft findest, dich an den kleinen Dingen zu erfreuen, daraus Energie zu ziehen.

Die nächste Woche kann kommen, mit neuen Herausforderungen, aber auch neuen Eindrücken.

Das Leben ist schön, meistens jedenfalls.

 

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GLÜCKSGEFÜHLE ROLLEN SELTEN IN EINER RIESENWELLE AUF DICH ZU, SIE KOMMEN EHER UNAUFFÄLLIG DAHER

 Wenn du am Montagmorgen aufwachst und dir klar wird, dass es vorbei ist mit dem Wochenende, ja dann kommst du nicht auf die Idee, zu jubilieren, vor Glück aufzujuchzen, oder Luftsprünge zu vollziehen.

Du kämpfst dich eher mühselig aus dem Bett, suchst deine Pantoffeln und schlurfst ins Bad.

Du schaust in den Spiegel und erklärst, dass du mit dem Menschen, den du gerade siehst, auf keinen Fall etwas zu tun haben willst.

Er ist dir fremd und deine innere Stimme sagt dir: ‚Kehr um, leg dich wieder hin, zieh die Bettdecke über den Kopf und lass den Tag an dir vorbeiziehen.‘

Aber du hast ein inneres Pflichtgefühl, denn du musst arbeiten, ein bisschen an den ‚Schrauben drehen‘, damit wieder Geld in die Kasse kommt.

Und wenn du wenig später in die S-Bahn steigst, um nach Berlin reinzufahren und du von allen Seiten gedrängt wirst, weiterzulaufen, dann funktionierst du mehr, als dass du lebst.

Jetzt stell dir vor, neben dir sitzt jemand, noch dazu am Montagmorgen, und er fragt dich, ob du auch so glücklich bist wie er.

Was ist deine erste Reaktion?

‚Tickt der nicht richtig? ist das ein Milliardär auf der Suche nach dem ultimativen Abenteuer außerhalb der Luxuszone?‘

Auf keinen Fall aber ist es deine innere Stimme, die dich anfleht, doch einfach glücklich zu sein, dir bewusst zu werden, dass du im Grunde genommen nur geboren wurdest, um vor allem dieses Glück zu erleben.

Und während sich neben dir jemand hinsetzt, der offenbar auf die Musik lauscht, die aus seinen Ohrenstöpseln kommt, und deshalb mit den Füssen den Takt auf den Boden der S-Bahn trommelt, ja dann fragst du dich, ob du dich nicht aus der Bahn stürzt, um dem Ganzen ein Ende zu bereiten.

Aber es ist genau das Leben, dass dir begegnet und dass du gerade erfährst.

Also kannst du den Schalter umlegen – dich freuen, dass du gleich gute Leute auf der Arbeit triffst, die mit dir über das Wochenende sprechen, darüber, was die Kinder angestellt haben oder die Enkel.

Du siehst mit einem Mal vor dir, wie du am Schreibtisch sitzt und einen Text schreibst und du denkst: „Ich schreibe gern, ich arbeite gern, das Leben ist gar nicht so ungerecht.“

Dann sitzt du in der Kantine, trinkst einen Kaffee, um dich herum ist Stimmengewirr und du spürst, wie viel Lebensenergie hier versammelt ist.

Ja, und dann freust du dich, weil du vielleicht an deine Enkelin denkst, die dir am Sonntag erklärt hat, dass sie die Schule schön findet, in die sie seit einer Woche geht.

Glücklich sein, das will jeder, darum kämpfen, das wollen schon nicht mehr so viel.

Aber es lohnt sich, vor allem, wenn man weiß, dass es die kleinen Dinge im Alltag sind, die diese Glücksgefühle in dir hervorrufen.

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BEITRÄGE IN DER 37. KALENDERWOCHE

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DAS WAREN DIE BEITRÄGE IN DIESER WOCHE

WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (1)

  • Zurück aus. dem Urlaub;
  • wir fühlten uns, als seien wir eine Ewigkeit an der Ostsee gewesen;
  • Krümel hat uns am Tag in Atem gehalten;
  • nachts haben wir beim Umdrehen im Bett die Sandkörner gespürt, die sich im Laken  festgebissen hatten.

WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (1)

WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (2)

Beiträge aus dem vergangenen Monat, zum Beispiel:

  • Mit Verstand altern – Ratschläge einer Medizinerin;
  • Trauerredner – mein langer Weg  (1-3);
  • ELKE HEIDENREICH über das Altern;
  • Nordic Walking – eine gute Variante, die Woche zu beginnen;
  • Vom schönen Gefühl, aus dem Geburtstag wieder in den Alltag zu gleiten;

WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (2)

#ANZEIGE: 

ELKE HEIDENREICH ÜBER DEN ALLTAG: 

  • realistisch, humorvoll, sprachgewandt; 

ELKE HEIDENREICH – AB MORGEN WIRD ALLES ANDERS

WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (3)

 

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WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (3)

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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DER SCHOCK – ANNA IST TOT

Montag, kurz vor 15.00 Uhr.

Wir erhielten die Nachricht, dass Anna gestorben war.

Es war abzusehen, dass Klaras Mutter nicht mehr lange leben würde.

Und doch: Wenn dir klar wird, was du gerade am Telefon gehört hast, dann willst du es nicht glauben.

Wir waren vormittags noch im Krankenhaus auf der Insel gewesen.

Die Ärztin versuchte uns einfühlsam darauf einzustimmen, dass es mit Anna zu Ende gehen würde.

Wir kämpften danach mit der unabänderlichen Gewissheit, dass Anna dabei war, zu sterben.

Wir wollten bei ihr sein und besprachen, wie es in den nächsten Tagen oder Wochen weitergehen würde. Aber nun hatte uns die Realität ‚überholt‘.

Da hielt ich Trauerreden, schrieb darüber, dass du die Dinge vom Ende herdenken solltest.

Aber du bist trotzdem nicht darauf eingestellt.

Du willst es nicht wahrhaben, wenn es so weit ist.

Du suchst nach einem Strohhalm, an den du dich klammerst, aber du weißt, dass es so kommen wird, wie es die Ärztin beschrieben hat.

Als wir nachmittags die Nachricht bekamen, waren wir sofort wieder im Krankenhaus.

Wir haben Krümel mitgenommen.

Laura und Klara gingen in das Zimmer von Anna, während ich mit Krümel draußen wartete.

Ich wollte nicht noch einmal in Annas Zimmer gehen, denn ich hatte mich bereits vormittags von ihr innerlich verabschiedet.

Krümel lockerte die Situation etwas auf.

„Ich bin traurig“, sagte sie zu mir, denn sie hatte die Nachricht vom Tod Annas mitgehört.

Ich nickte nur stumm.

Während Krümel am Tisch mit der Zeitschrift hantierte, die ich ihr gekauft hatte, schaute ich mich in der Cafeteria um.

Hier war alles so friedlich, so als sei nichts geschehen.

Aber ein paar Meter weiter, da lag Anna, die ich am Morgen noch lebend gesehen hatte.

„Spielen wir Opa?“, fragte Krümel, während sie ein paar kleinere Spielsachen aus der Plastiktüte kramte, die an der Zeitschrift befestigt war.

Wir kamen nicht mehr zum Spielen. Laura und Klara kamen aus dem Zimmer zurück.

Ihre Gesichter waren versteinert.

Krümel fing an zu weinen, weil sie spürte, wie ihre Mutter litt.

Nun war es angekommen – in den Gehirnzellen und im Herzen: Anna lebte nicht mehr.

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‚WINSTON CHURCHILL‘- EINE BIOGRAPHIE VON FRANZISKA AUGSTEIN

ELKE HEIDENREICH – AB MORGEN WIRD ALLES ANDERS

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#ANZEIGEN, AUSGEWÄHLT

 

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BÜCHER – FÜR MICH GEHT ES NICHT OHNE SIE

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‚WINSTON CHURCHILL‘- EINE BIOGRAPHIE VON FRANZISKA AUGSTEIN

ERICH VAD – GEOPOLITIK, MACHTINTERESSEN UND EIN EUROPA, DAS SICH NEU FINDEN MUSS

Julian Green schrieb mit 98 Jahren in sein Tagebuch:

„Also gut, es gibt jetzt Stunden, in denen ich mich alt fühle.

Fast hätte ich gesagt: endlich, aber eine leise Stimme lehnt sich in mir auf, und alle Begeisterungen von einst toben in diesem unsichtbaren Herzen, das in mir fortdauert wie in jedem von uns.

Im Innersten ist man nie alt.“

Zitiert von Elke Heidenreich in ihrem Buch ‚Altern‘, das ich sehr gern gelesen habe, weil es reich ist an wirklich guten und tiefgehenden Gedanken und vor allem: du kannst viel lachen, dich freuen, dass du selbst ein gutes Leben vor dir hast, selbst im Alter.

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FIT IM KOPF - WAS MAN MACHEN KANN-RATSCHLÄGE EINER BESTSELLER-AUTORIN

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Dr. med. Marianne Koch: "Mit Verstand altern - Wie es gelingt, geistig fit und lebendig zu bleiben."

Warum ich das Buch empfehle?

Weil die Autorin beschreibt, worauf es im Leben wirklich ankommt - gut erzählt, anschaulich, einfühlsam

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'5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden' (Bronnie Ware)



VOM MÖNCH EINER BENEDIKTINERABTEI ÜBER DAS LEBEN LERNEN UND QUELLEN DER KRAFT IM ALLTAG ERSCHLIESSEN

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ANSELM GRÜN: "WAS IM ALLTAG GUT TUT: MEHR ALS 30 MÖGLICHKEITEN, DIE DAS LEBEN LEICHTER MACHEN"

SILKE HEIMES: „ICH SCHREIBE MICH GESUND“

Die Botschaft des Buches:

Wenn wir gesund werden und vor allem gesund bleiben wollen, dann sollten wir mehr über unseren Körper wissen, seine Sprache verstehen.

Das Schreiben hilft uns dabei, solche Fragen zu beantworten, wofür unsere Symptome und Beschwerden stehen, was wir in unserem künftigen Leben verändern sollten, um gesund zu werden.

Die Autorin geht darauf ein, dass der Körper und die Psyche Warnsignale aussenden, die wir erkennen durch das Schreiben besser erkennen können, und die wir entsprechend ernst nehmen sollten.

Das Schreiben ist dabei die Methode, um sich Klarheit über unsere Beschwerden zu verschaffen und Maßnahmen zu entwickeln, die dem entgegensteuern.

Bereits nach 15 Minuten Schreiben soll es positive Auswirkungen geben, zum Beispiel, dass der Blutdruck sinkt, wir mehr zur Ruhe kommen.

Das Schreibprogramm ist auf 12 Wochen ausgelegt. Danach soll der Leser, der aktiv mitmacht und schreibt, eine Vorstellung davon haben, was er für seine Gesundheit tun kann.

Dabei ist es nicht wichtig, wie gut oder wie schlecht man schreiben kann, sondern darum, die Gedanken zu strukturieren, um besser die Situation zu analysieren und Schlussfolgerungen ziehen zu können.

Silke Heimes leitet als Professorin für Journalistik ein Institut für kreatives und therapeutisches Schreiben.

Sie hat Medizin und Germanistik studiert und anschließend in der Psychiatrie gearbeitet.

Also, ich werde das Buch lesen und das Schreibprogramm ausprobieren.

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Unnützes Wissen - ist was für den Urlaub

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Wolf Schneider: „Deutsch für Profis“ Für mich ist der Autor ein Vorbild in Sachen ‚Deutsch‘. Schade, dass es ihn nicht mehr gibt. Sein Buch aber, das werde ich weiter in meiner Arbeit nutzen. 

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BETTINA TIETJENS BUCH - BLEIBT AUCH DA - IST ABER INTERESSANT, WENN MAN SICH IN DEN ALLTAG VON DEMENZKRANKEN HINEINDENKEN WILL, UM DARAN NICHT ZU ZERBRECHEN

BETTINA TIETJEN: ‚Unter Tränen gelacht: Mein Vater, die Demenz und ich‘ 

 


DIESES BUCH KOMMT AUF JEDEN FALL NIMMT, DENN KRÜMEL FÄHRT JA MIT IN DEN URLAUB. 

Buchempfehlung:  Baggerhuhn Anette Kuhn – Krümel liebt dieses Buch. Wenn sie bei uns zu Besuch ist, dann muss ich es ihr vorlesen. Sie liegt dann in meinen Armen und bevor ich die dicke Pappseite umblättern darf, kriegt sie noch das kleine Fenster in der Mitte der Seite auf.  

Auf ‚Ansehen‘ klicken zum Buch von Katharina Wieker gelangen: „Mein kleiner Fahrzeugspass: Buddeln mit dem Baggerhuhn: Lustiges Reimebuch mit Klappen in Autoform – ab 18 Monaten. Pappbilderbuch 



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ANGEBOTE, DIE MICH SELBST NEUGIERIG GEMACHT HABEN

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BÜCHER

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BÜCHER – FÜR MICH GEHT ES NICHT OHNE SIE

BÜROBEDARF

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BUNTSTIFTE VOM FEINSTEN – FÜR ERWACHSENE, ABER AUCH FÜR KRÜMEL

WAS MICH FÜR DAS ARBEITSZIMMER INTERESSIERT – UND MANCHMAL SAGT KLARA AUCH ‚JA‘

SPORT UND GESUNDHEIT

KALORIEN TABELLE

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IANA SALENKO – TÄNZERIN VON WELTRANG, BESCHEIDENER MENSCH

IANA - 2

Ich kenne nur wenige Menschen in meinem Freundes-und Bekanntenkreis, die jeden Tag so hart an sich arbeiten – und die das tun, ohne sich groß in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken.

Hier einige der ausgewählten Texte über die Ausnahmetänzerin, die im Laufe der Jahre im Gespräch mit ihr entstanden sind.

CONVERSATIONS WITH A PRIMA BALLERINA

IANA SALENKO IM TELEFONINTERVIEW

MARLEY – DER NACHWUCHS EINER PRIMA BALLERINA GEHT SEINE EIGENEN KÜNSTLERISCHEN WEGE

PRIMA BALLERINA ERWARTET IHR DRITTES KIND

IANA SALENKO – KIEW IST MEINE GELIEBTE HEIMATSTADT

IANA SALENKO ERHÄLT DEN EHRENTITEL ‚BERLINER KAMMERTÄNZERIN‘

Die Fotos wurden mit freundlicher Genehmigung von IANA SALENKO veröffentlicht

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ERICH VAD – GEOPOLITIK, MACHTINTERESSEN UND EIN EUROPA, DAS SICH NEU FINDEN MUSS

ICH BIN NICHT RELIGIÖS, NICHT SEHR JEDENFALLS – ABER ICH LIEBE DIE BIBEL

 BIBEL

VATER UNSER IM HIMMEL

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (9)

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (8)

BIBEL IM ALLTAG

ERKENNTNIS WÄCHST DURCH INNERE EINSICHT UND NICHT DURCH ÄUSSEREN GLAMOUR

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (5)

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (7)

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (6)

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (5)

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EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (4)

BIBEL IM ALLTAG

ICH BIN NICHT RELIGIÖS – ABER ICH LIEBE DIE BIBEL (1)

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BIBEL IM ALLTAG

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BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (2)

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (1)

BIBEL

Vgl. auch dazu: Stuttgarter Erklärungsbibel mit Apokryphen, DIE HEILIGE SCHRIFT NACH DER ÜBERSETZUNG MARTIN LUTHERS, MIT EINFÜHRUNGEN UND ERKLÄRUNGEN; DEUTSCHE BIBELGESELLSCHAFT. ISBN 978-3-438-01123-7 Neuausgabe mit Apokryphen © 2005 Deutsche Bibelgesellschaft Zweite, verbesserte Auflage 2007 10.2016,

 

 

VOM INNEREN KAMPF, FRÜH AUFZUSTEHEN

MEIN FREUND, DER ALLTAGv

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‚Der frühe Vogel fängt den Wurm‘

MEIN FREUND, DER ALLTAG (4/24)

Ich schrecke aus dem Schlaf hoch und schaue zur Uhr.

Es ist kurz nach drei Uhr.

‚Um Gottes Willen, jetzt bloß nicht schon aufstehen‘, sagt meine innere Stimme.

Ich drehe mich um und versuche einzuschlafen, aber es klappt nicht.

‚Stell dir vor, du ringst dich durch, doch aufzustehen, was könntest du nicht alles schaffen‘, sagt wieder die innere Stimme.

‚Jetzt halte endlich die Klappe und schlaf wieder ein‘, meldet sich eine andere Stimme.

Ich gebe mir einen Ruck, ungeachtet meiner inneren Haltung, schnelle mit den Füßen aus dem Bett, fast automatisch, ohne nachzudenken.

Ich schlurfe ins Bad, drehe den Wasserhahn auf, halte die Hand unter das kalte fließende Wasser und werfe mir ein paar Tropfen ins Gesicht.

Es schüttelt mich, aber ich bin ein wenig munterer, nachdem ich mich mit dem Handtuch abgetrocknet habe.

Zwanzig Minuten später halte ich einen Becher mit Tee in der Hand und begebe mich ins Arbeitszimmer.

Ich beginne sofort mit dem Sprechtraining und nehme dazu für fünf Minuten einen Korken in den Mund und sage die Sätze auf, die ich immer aufsage, wobei mir der Korken das Sprechen maximal das Sprechen erschwert.

Zum Schluss sage ich noch das ‚Vater unser‘ auf, immer noch mit dem Korken im Mund.

Jetzt bin ich endgültig munter.

Ich fange unverzüglich damit an, das  Protokoll aus dem letzten Vorgespräch zu erstellen.

Danach beginne ich mit dem Rohentwurf der nächsten Rede.

Ich arbeite fast unterunterbrochen durch.

Nur zwischendurch stehe ich auf, mach die Balkontür auf und lausche dem fernen Rauschen der S-Bahn.

„Was hast du heute vor“, fragt Klara mich beim Frühstück.

Es ist inzwischen kurz vor halb neun Uhr.

„Ich bin mit dem Tagessoll fertig, der Rohentwurf der Rede steht.

Was hältst du davon, wenn ich mich in Sportsachen umziehe, dich zum Markt fahre und ich im Stadtpark laufe?“, frage ich Klara.

„Das wäre toll“, willigt sie sofort ein.

Der Tag wird schön, aber ein bisschen Überwindung hat es heute morgen schon gekostet.

 

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NACH EINER REDE DIE LEERE AUS DEM KOPF KRIEGEN – MIT SELBSTDISZIPLIN UND NORDIC WALKING

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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MEIN FREUND, DER ALLTAG – 01/24

Wenn ich eine Rede gehalten habe, die etwas abgewichen ist vom Standard, einfach weil ich den Text intensiver ausgearbeitet habe, das Vorgespräch mit den Hinterbliebenen sehr ausführlich war und ich sehr viel Emotionen am Tag der Trauerfeier hineingegeben habe, ja dann fühle ich mich hinterher wie ausgebrannt.

Es überkommt mich eine gewisse Leere im Kopf und in der Seele.

Ich kenne nicht die Menschen, über deren Leben ich spreche. Sie sind bereits verstorben.

Also sollte man glauben, dass es einen nicht so berührt, was man aufschreibt, und was man sagt.

Manchmal ist es auch so. Du sprichst mit den Hinterbliebenen.

Sie sagen dir: „Bloss keine ausführliche Rede“.

Du fängst trotzdem an darüber nachzudenken, wie du einen guten Text hinbekommst.

Aber es bleibt bei dir nicht im Herzen hängen.

Ganz anders, wenn du alles gibst, du deine Gefühle, deine Energie in den Text hineingibst, dann bist du danach erschöpfst.

Nicht nur körperlich.

Nein, auch mental.

Was tue ich dagegen?

Ich versuche es mit Selbstdisziplin und Geduld.

Ich stelle mir genaue Pläne auf, was ich am Tag tun muss.

Ich arbeite die Steuerunterlagen auf, doch da wird die Laune noch schlechter.

Also schreibe ich auf, was mir durch den Kopf geht, wie ich meine schöpferische Krise überwinde.

Ich habe oft gelesen, dass es Schriftstellern ähnlich geht.

Aber ich bin kein Schriftsteller, vielleicht ein Autor, der ab und zu etwas zu Papier bringt.

Was mir genauso hilft, dass ist der Trainingsplan für das Nordic Walking.

Es kostet mich Überwindung loszulaufen, ja.

Aber wenn ich in Schwung bin, dann ist es, als würde mir die Energie wieder zufliegen.

Ich kann danach den Tag wieder ganz anders nutzen.

Ich laufe inzwischen im Stadtpark, vormittags.

Ich sehe ältere Menschen auf der Bank sitzen, Kinder spielen im Sandkasten auf dem Spielplatz, der in den Park integriert ist.

Aus der Ferne höre ich die Sirenen eines Krankenwagens, vermute ich jedenfalls.

All diese Geräusche und trotzdem die Ruhe, die lassen mich Energie tanken.

Und wenn ich dann zurück bin, geduscht habe, dann gehe ich an die nächsten Termine.

So wie heute, denn ich habe ein neues Vorgespräch.

Ich lerne neue Menschen mit interessanten Geschichten kennen.

Und das motiviert mich, auch wenn der Anlass immer gleich ist: Es ist ein Mensch gestorben.

Aber ich kann viel tun, die Hinterbliebenen zu trösten – mit ihnen gemeinsam eine Brücke der Erinnerungen für ihren Liebsten bauen.

Ich bin bereit, die Leere aus dem Kopf ist raus, und ich beginne neue Ideen zu entwickeln.

ALLTÄGLICHES

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FEEDBACK ZU MEINEN TRAUERREDEN AUF GOOGLE-MAPS

DAS LEBEN RUHIG MAL VOM ENDE HER DENKEN

MANCHMAL FINDE ICH AUF GOOGLE-MAPS KURZE EINSCHÄTZUNGEN DAZU, WIE KUNDINNEN ODER KUNDEN MEINE REDEN FANDEN.

DER EIGENTLICHE LOHN FÜR MEINE ARBEIT, MEIN GANZ PERSÖNLICHER REICHTUM.

ICH SAGE AUS GANZEM HERZEN DANKE DAFÜR!

THURE – UNFERTIGES, ENTWÜRFE, IDEEN

NOCH NICHTS FERTIGES, HALTBARES, – EHER FÜR DEN PAPIERKORB

THURE – SCHREIBSKIZZEN (1)

THURE – SCHREIBSKIZZEN (2)

THURE – SCHREIBSKIZZEN (3)

THURE – SCHREIBSKIZZEN (4)

THURE – SCHREIBSKIZZEN (5)

THURE – SCHREIBSKIZZEN (6)

THURE AUS SCHEBSAND

DU SOLLTEST NICHT AUF DIE GROSSEN DINGE IM LEBEN WARTEN, LIEBER AUF DIE KLEINEN FREUDEN IM ALLTAG ACHTEN

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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SONNTAGVORMITTAG IM WALD AM LIEPNITZSEE

 Es war kurz nach elf Uhr.

Ich hockte halb auf der Konsole meines Kofferraumes und stützte mich mit den Beinen ab.

Links neben mir stand ein Plastikbehälter, auf dem wiederum solch ein weiterer Behälter lag, nur zusammengeklappt.

Darauf befanden sich zwei Kugelhanteln, je 6 Kg schwer.

Ich hatte bereits die meisten Übungen absolviert.

Es war Sonntag und es war so einiges los, auf dem Parkplatz am Liepnitzsee.

Einige Autos drehten wieder ab, nachdem sie mitbekommen hatten, dass sie ein Park-Ticket lösen müssten.

Ich hatte mir die App ‚Mobilet‘ runtergeladen und konnte so recht bequem eine Stunde einstellen.

Nicht gleich, denn vorher hatte ich gebraucht, um das alles zu begreifen.

Ausserdem stellte ich mich jetzt hier schon dreissig Jahre hin.

Alle meine Autos haben diesen Parkplatz gesehen.

Früher lag dort Papier rum, heute immer noch, nur, dass ich nun für den Anblick bezahlen musste

Ich liebte die Ruhe, wenn ich ganz für mich sein konnte.

Heute, am Sonntag, war alles anders.

Gegenüber vom Parkplatz trainierten Hundebesitzer ihre Lieblinge.

Zu mir drang die schneidende Stimme des Hundetrainers rüber.

Er schrie, gab Kommandos und mir bereitete er schlechte Laune.

Ich drehte mich um und wollte noch kurz austreten, bevor ich in den Wald stürmte.

Von rechts näherte sich ein Mann mit Fahrrad, das er schob.

Er blieb alle paar Meter stehen beugte sich runter, um Gras vom Rand zu pflücken und es in seinen dreckigen Plastikbeutel zu tun.

‚Na, du wirst ja wohl gleich vorübergehen‘, dachte ich.

Er blieb genau vor mir stehen, schaute mich mit seinen traurigen Augen an, die fast hinter seiner Mütze verschwanden. Er sagte nichts, ich sagte nichts.

Endlich, er war weitergelaufen.

Jetzt wollte ich zum Baum gehen.

Inzwischen war ein weiteres Auto angekommen.

Ein Mann stieg aus, machte die Kofferklappe auf und ein riesiger Boxer hüpfte lustlos heraus.

Er schien antriebslos, bis er mich sah.

Der Hund stürmte auf meinen Baum zu, und ich schaffte es gerade noch, wieder alles zu verpacken.

Der Boxer blieb stehen, schaute mich an und ich schaute ihn an.

Bis ein scharfer Pfiff ertönte und er zu seinem Herrchen zurückstürmte.

Wieder alles von vorn.

Als ich fertig war, schnallte ich die Nordic-Walking-Stöcke um und lief langsam los.

Hinter mir hörte ich Stimmen.

Ich drehte mich um und sah zwei Frauen, die in Joggingkleidung hinter mir liefen.

‚Na hoffentlich, laufen die nicht die gleiche Strecke, wie ich es vorhabe‘, dachte ich bei mir.

Ich zog im Tempo sofort an, um meine Wegbegleiterinnen loszuwerden.

Sie schnatterten, lachten und hatten offensichtlich trotzdem keinerlei Mühe, mit mir mitzuhalten.

Ich lief noch schneller, aber ich hatte keine Chance, sie ließen sich nicht abschütteln.

Ich keuchte, stampfte mit den Beinen auf den Waldboden, stach die Stöcke in das Laub, ich gab alles.

Ich wollte nur, dass sie zurückblieben. Dann würde ich wieder langsamer laufen, die Bäume genießen, die Stille, den Sauerstoff, den ich einsog.

Doch die Stimmen kamen näher.

Vorn, da ging es bergab und ich war überzeugt, sie würden die andere Strecke nehmen.

Aber nein: Sie kamen auch da hinter mir her.

Ich gab auf, blieb stehen, denn ich wollte sie vorbeilassen.

„Hallo“, sagte ich, als sie nahe genug gekommen waren.

„Wir wollten sie nicht stressen“, flötete die eine Dame.

„Alles gut“, antwortete ich, vielmehr, ich presste es heraus, während ich versuchte, den keuchenden Atem zu unterdrücken.

Ich hatte noch fünf Minuten in die eine Richtung zu laufen. Aber ich drehte um, ich wollte nicht genau hinter ihnen hinterherlaufen.

Jetzt gönnte ich mir einen langsameren Laufstil und allmählich konnte ich auch wieder ruhig atmen.

Irgendwie war es doch schön, das alles zu erleben, zu spüren, dass man am Leben war, Menschen beobachten konnte.

Ich freute mich auf die Rückfahrt und das anschließende Mittagessen.

Danach konnte ich mich auf die Couch legen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Schließlich war ich ja durch den Wald gejagt.

 

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FEEDBACK ZU MEINER REDE AM 13. OKTOBER IN FRIEDWALD – BERNAU

DAS LEBEN RUHIG MAL VOM ENDE HER DENKEN

Am Freitag, den 13.10.2023 habe ich im Friedwald in Bernau eine Rede zum Abschied des Verstorbenen Karl Rudolf Gebauer gehalten.
Sein Sohn, Maik Gebauer, bedankte sich danach bei mir per WhatsApp mit den folgenden Zeilen.
Mit seiner ausdrücklichen Genehmigung veröffentliche ich hier den Text, weil er mich sehr berührt hat.
MAIK GEBAUER

 

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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DER SCHÖNSTE LOHN – WAS KUNDEN NACH DER REDE SAGEN

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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Das, was man macht, das macht man am besten mit Herz. 

Link zum Feedback eines Kunden

https://maps.app.goo.gl/oNUZmcSiMmAQnN1p7

DAS LEBEN RUHIG MAL VOM ENDE HER DENKEN

 

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DIE BIBEL ÜBER DAS SCHNELLE HÖREN UND DAS LANGSAME SPRECHEN

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (11)

BIBEL

 Hörer und Täter des Wortes

Ihr sollt wissen, meine lieben Brüder: Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.

Denn des Menschen Zorn tut nicht, was vor Gott recht ist.

Darum legt ab alle Unsauberkeit und alle Bosheit und nehmt das Wort an mit Sanftmut, das in euch gepflanzt ist und Kraft hat, eure Seelen selig zu machen.

Seid aber der Täter des Worts und nicht Hörer allein;

sonst betrügt ihr euch selbst.

Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, der gleicht einem Mann, der sein leibliches Angesicht im Spiegel beschaut; denn nachdem er sich beschaut hat, geht er davon und vergisst von Stund an, wie er aussah.

Wer aber durchschaut in das vollkommene Gesetz der Freiheit und dabei beharrt und ist nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter, der wird selig sein in seiner Tat.

Jakobus I, 19-25

 

 

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