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RÜCKBLICK AUF BEITRÄGE IN KW 24
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KRÜMEL HÖRT AUFMERKSAM ZU, WENN WIR UNS AM TISCH UNTERHALTEN.
IHR ENTGEHT NICHTS, MIT IHREN SECHS JAHREN
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Ich schrecke aus dem Schlaf hoch und schaue zur Uhr.
Es ist kurz nach drei Uhr.
‚Um Gottes Willen, jetzt bloß nicht schon aufstehen‘, sagt meine innere Stimme.
Ich drehe mich um und versuche einzuschlafen, aber es klappt nicht.
‚Stell dir vor, du ringst dich durch, doch aufzustehen, was könntest du nicht alles schaffen‘, sagt wieder die innere Stimme.
‚Jetzt halte endlich die Klappe und schlaf wieder ein‘, meldet sich eine andere Stimme.
Ich gebe mir einen Ruck, ungeachtet meiner inneren Haltung, schnelle mit den Füßen aus dem Bett, fast automatisch, ohne nachzudenken.
Ich schlurfe ins Bad, drehe den Wasserhahn auf, halte die Hand unter das kalte fließende Wasser und werfe mir ein paar Tropfen ins Gesicht.
Es schüttelt mich, aber ich bin ein wenig munterer, nachdem ich mich mit dem Handtuch abgetrocknet habe.
Zwanzig Minuten später halte ich einen Becher mit Tee in der Hand und begebe mich ins Arbeitszimmer.
Ich beginne sofort mit dem Sprechtraining und nehme dazu für fünf Minuten einen Korken in den Mund und sage die Sätze auf, die ich immer aufsage, wobei mir der Korken das Sprechen maximal das Sprechen erschwert.
Zum Schluss sage ich noch das ‚Vater unser‘ auf, immer noch mit dem Korken im Mund.
Jetzt bin ich endgültig munter.
Ich fange unverzüglich damit an, das Protokoll aus dem letzten Vorgespräch zu erstellen.
Danach beginne ich mit dem Rohentwurf der nächsten Rede.
Ich arbeite fast unterunterbrochen durch.
Nur zwischendurch stehe ich auf, mach die Balkontür auf und lausche dem fernen Rauschen der S-Bahn.
„Was hast du heute vor“, fragt Klara mich beim Frühstück.
Es ist inzwischen kurz vor halb neun Uhr.
„Ich bin mit dem Tagessoll fertig, der Rohentwurf der Rede steht.
Was hältst du davon, wenn ich mich in Sportsachen umziehe, dich zum Markt fahre und ich im Stadtpark laufe?“, frage ich Klara.
„Das wäre toll“, willigt sie sofort ein.
Der Tag wird schön, aber ein bisschen Überwindung hat es heute morgen schon gekostet.
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MEIN FREUND, DER ALLTAG (3/24)
Tod und Leben, sie sind zwei starke Gegenpole. Wir können sie nicht verdrängen, Wir müssen beide akzeptieren. Wir sollten dafür umso intensiver leben, nicht nur in den großen Dingen, auch in unserem Alltag, und wenn er uns noch so unbedeutend erscheint.
Ich sitze auf der Parkbank, im Grünen.
Es ist gegen neun Uhr und ich atme den Duft von frisch gemähtem Rasen ein.
Irgendwo, ein Stückchen weg, da rattert der Motor eines Rasenmähers.
Es könnte nicht herrlicher sein.
Wenn da nicht der Umstand ist, dass ich mich in der Parkanlage eines Friedhofes befinde.
Ich sitze im Anzug auf der Bank, die Weste zwängt mich ein, der Hosenbund kneift und ich sage in Gedanken zu mir: „Dicker, du bist selbst schuld, wenn du mehr Kalorien zu dir nimmst, als du verbrauchst.“
In der Halle steht bereits der Sarg.
Es hat mir gleich die Kehle zugeschnürt, als ich reingegangen bin, um den Stand des Rednerpultes zu überprüfen.
Ich hoffe, dass ich nachher die Rede gut hinbekomme.
Aber jetzt, wo ich noch Zeit habe, da sitze ich lieber draussen, atme die frische Luft ein, ja ich sauge sie förmlich in mir auf.
An mir joggt ein Mann vorbei, mitten auf dem Weg, an dem sich zur linken und rechten Seite Grabstellen befinden.
Dahinter kommt eine junge Mutter mit einem kleinen Kind an der Hand.
Das Mädchen läuft an der Seite des Kinderwagens, in dem ein Baby schläft.
Die Kleine plappert, lacht und winkt mir zu.
Ich muss schmunzeln und winke ihr zurück.
Es ist, als würde ich nicht in dieser Welt sein.
Drinnen in der Halle, da wirkt alles traurig, ja fast düster, bedrückend jedenfalls.
Und hier draußen? Im Park?
Da ist es hell, Menschen laufen vorbei, ein Mädchen lacht und winkt.
Ich bin hin- und hergerissen, und ich entscheide mich für beide Seite des Lebens – nämlich den Tod zu respektieren, den Angehörigen Trost zu spenden, das Leben nicht einfach an sich vorbeiziehen zu lassen, nein.
Die Momente lieber intensiv wahrnehmen, sich über die kleinsten Dinge freuen – das fröhliche kleine Mädchen, den Jogger, der was für die Gesundheit tut, den Duft der gemähten Wiese.
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Denken kann ich am besten mit dem Stift in der Hand
Montagmorgen, ziemlich früh.
Es ist kurz vor vier Uhr, und ich sitze am Schreibtisch, bin noch müde.
Ich halte den Bleistift in der Hand und beginne damit, erste Gedanken zu formulieren – in Vorbereitung auf einen Gesprächstermin heute Vormittag.
Ist es nicht komisch?
Ich beherrsche das Tippen auf der Tastatur faktisch im Schlaf, oder du kannst mir die Augen zuhalten, ich schreibe trotzdem schnell und meist auch fehlerfrei.
Und trotzdem: Wenn ich beginne, etwas Kreatives zu erarbeiten, einen Text für eine Rede, einen Beitrag auf meinem Blog, muss ich zunächst mit dem Bleistift anfangen zu schreiben.
Es ist wie bei Krümel, meiner sechsjährigen Enkelin.
Wenn sie etwas begreifen will, dann sagt sie zu mir: „Opa, kann ich das haben, gibst du es mir?“
Wir berühren etwas und unser Gehirn beginnt zu arbeiten.
Ich bewege den Stift auf dem Papier und ich fange an zu denken, zu strukturieren.
Oder wie es Kant vor über dreihundert Jahren formulierte:
„Die Hand ist das Fenster zum Geist.“
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Lieber viele kleine Glücksmomente im Alltag erfahren, als auf das eine große, das imaginäre, das so nicht eintretende Glücksgefühl zu hoffen.
Ich muss mich heute überwinden.
Mir fehlt die Motivation, den Tag anzunehmen.
Ich sitze am Schreibtisch, bewege den Bleistift übers Papier und sinniere darüber nach, was doch noch Gutes am heutigen Tag sein könnte.
Vielleicht, weil Freitag ist und das Wochenende vor der Tür steht?
Weil uns Krümel eventuell überraschend besucht und wir ein bisschen auf dem Spielplatz toben können?
Möglicherweise, weil ich heute Vormittag eine gute Rede halte?
Eine Rede, die das Herz der Trauernden erreicht, ihnen ein wenig Trost spendet?
Weil ich zwar schon so früh aufstehen musste, ich dafür aber bereits mein Sprechtraining absolviert habe, den Textentwurf ein letztes Mal korrigiert habe, und ich merke, wie sehr ich an der Schreiberei hänge?
Erst jetzt, wo ich alle Frage aufgeschrieben habe, sie aufgereiht wie auf einer Wäscheleine vor mir hängen, da merke ich, dass ein Gesamtbild entsteht.
Dieses Bild löst in mir etwas Positives aus.
Ich glaub‘, der Tag wird gut.
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50 MAL DIE BEINE BEWEGEN, VOR DEM SCHREIBTISCH, IM STEHEN, UND DAS 10 MAL AM TAG WIEDERHOLEN – KEINE GROSSE SACHE, ABER IMMERHIN
Es ist Sonntag, und ich bin ehrlich froh, dass ich heute mal wieder in Ruhe planen kann.
Eigentlich wollte ich Nordic Walking machen.
Eigentlich.
Jetzt beruhige ich mich damit, dass ich die nächsten Schritte am Schreibtisch plane.
Nicht die Arbeitsschritte für irgendeine Rede.
Nein, wirklich Schritte, die ich vor dem Schreibtisch ausführe.
Ich schiebe dazu den Sessel beiseite, öffne die Balkontür und fange an, auf der Stelle zu laufen.
Ich habe immer noch Koordinierungsprobleme, denn wenn ich das rechte Bein anziehe, muss ich dazu den linken Arm bewegen und umgekehrt.
Ich komme mir leicht verblödet vor, wenn ich das mache und überlege, ob mich dabei jemand beobachten kann.
Oder der Nachbar unter mir hört, wenn ich mit dem Fuss auf dem Boden lande?
Ich weiss es nicht, und ich kann darauf auch keine Rücksicht nehmen.
Ich habe vor einer Weile einen Artikel in der ‚Berliner Zeitung‘ gelesen, darüber, wie tödlich das stundenlange Sitzen sein soll.
Regelmässig aufstehen, Füsse und Arme bewegen.
Das ersetzt das Nordic Walking nicht, aber ich fühle mich dabei besser.
Klara hat schon die Augen verdreht, weil ich ihrer Meinung nach schon wieder eine Wissenschaft daraus mache.
‚Bring lieber den Müll runter‘, sagt sie.
‚Da bewegst du dich auch.‘
Aber wie soll ich das abrechnen?
Nein, nein, ich habe erst einmal auf dem Tool meines iPhones eine Tabelle eingerichtet.
50 Schritte, und das zehnmal.
Wenn ich jeweils 50 Schritte geschafft habe, dann klicke ich darauf, und dann habe ich nur noch 9 mal 50 Schritte vor mir.
Das motiviert mich, wenn ich sehe, wie ein Aufgabenteil im Tool verschwindet, weil es erledigt ist.
Naja, ich kann ja den Müll trotzdem runterbringen, fakultativ, zusätzlich.
Ich bin gut gelaunt, am Sonntag.
Jetzt kann der Montag kommen.
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Wenn ich eine Rede gehalten habe, die etwas abgewichen ist vom Standard, einfach weil ich den Text intensiver ausgearbeitet habe, das Vorgespräch mit den Hinterbliebenen sehr ausführlich war und ich sehr viel Emotionen am Tag der Trauerfeier hineingegeben habe, ja dann fühle ich mich hinterher wie ausgebrannt.
Es überkommt mich eine gewisse Leere im Kopf und in der Seele.
Ich kenne nicht die Menschen, über deren Leben ich spreche. Sie sind bereits verstorben.
Also sollte man glauben, dass es einen nicht so berührt, was man aufschreibt, und was man sagt.
Manchmal ist es auch so. Du sprichst mit den Hinterbliebenen.
Sie sagen dir: „Bloss keine ausführliche Rede“.
Du fängst trotzdem an darüber nachzudenken, wie du einen guten Text hinbekommst.
Aber es bleibt bei dir nicht im Herzen hängen.
Ganz anders, wenn du alles gibst, du deine Gefühle, deine Energie in den Text hineingibst, dann bist du danach erschöpfst.
Nicht nur körperlich.
Nein, auch mental.
Was tue ich dagegen?
Ich versuche es mit Selbstdisziplin und Geduld.
Ich stelle mir genaue Pläne auf, was ich am Tag tun muss.
Ich arbeite die Steuerunterlagen auf, doch da wird die Laune noch schlechter.
Also schreibe ich auf, was mir durch den Kopf geht, wie ich meine schöpferische Krise überwinde.
Ich habe oft gelesen, dass es Schriftstellern ähnlich geht.
Aber ich bin kein Schriftsteller, vielleicht ein Autor, der ab und zu etwas zu Papier bringt.
Was mir genauso hilft, dass ist der Trainingsplan für das Nordic Walking.
Es kostet mich Überwindung loszulaufen, ja.
Aber wenn ich in Schwung bin, dann ist es, als würde mir die Energie wieder zufliegen.
Ich kann danach den Tag wieder ganz anders nutzen.
Ich laufe inzwischen im Stadtpark, vormittags.
Ich sehe ältere Menschen auf der Bank sitzen, Kinder spielen im Sandkasten auf dem Spielplatz, der in den Park integriert ist.
Aus der Ferne höre ich die Sirenen eines Krankenwagens, vermute ich jedenfalls.
All diese Geräusche und trotzdem die Ruhe, die lassen mich Energie tanken.
Und wenn ich dann zurück bin, geduscht habe, dann gehe ich an die nächsten Termine.
So wie heute, denn ich habe ein neues Vorgespräch.
Ich lerne neue Menschen mit interessanten Geschichten kennen.
Und das motiviert mich, auch wenn der Anlass immer gleich ist: Es ist ein Mensch gestorben.
Aber ich kann viel tun, die Hinterbliebenen zu trösten – mit ihnen gemeinsam eine Brücke der Erinnerungen für ihren Liebsten bauen.
Ich bin bereit, die Leere aus dem Kopf ist raus, und ich beginne neue Ideen zu entwickeln.
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Ein Tag, den ich nicht so schnell vergessen werde – die Trauerrede für die verstorbene Christina Gadenne, sie bleibt in meinem Herzen. Umso mehr freue ich mich, wenn die engsten Angehörigen sich noch heute daran erinnern, und sie sich bei mir bedanken - LISA UND DETLEF GADENNE. Ich fühle mich geehrt! Danke Thomas – für Dein Vertrauen, dass ich die Rede für DEINE LIEBE FRAU CHRISTINA HALTEN DURFTE! Danke René für Deine zu Herzen gegangene Live-Präsentation in Bild und Ton.
DANKSAGUNG VON LISA UND DETLEF GADENNE
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AUDIO
Es war Samstagmittag. Laura und Krümel waren bei uns zum Mittagessen eingeladen.
Das kam nicht oft vor, aber wenn alle um den Tisch herumsaßen, dann war das ein ganz besonders schönes Gefühl.
Wir aßen, lachten, erzählten aus dem Alltag und waren guter Dinge.
Krümel war nun schon 6 Jahre alt. Wie doch die Zeit verging.
In der vergangenen Woche war ich im Klinikum in Buch und ich musste an dem Storch vorbei, wo im Oktober 2017 der Name von Krümel auf der Tafel stand, die immer die neuesten Geburten von Kindern anzeigte.
Jetzt nun saß sie schon mit am Tisch und hörte aufmerksam zu, wie wir uns unterhielten.
„Papa, du musst endlich lernen, die Probleme an deinem Computer selber in den Griff zu bekommen“, sagte Laura zu mir.
„Du hast hier gar nichts zu sagen“, entgegnete ich in nicht ganz ernst gemeintem Tonfall.
Krümel hörte diesen Unterschied nicht heraus.
Sie schaute mich an und fragte unvermittelt: „Das sagst du zu meiner Mama?“.
Dabei blickte sie mich mit einem vorwurfsvollen Gesichtsausdruck an.
Es war, als würde sie sich schützend vor ihre Mutter stellen.
Ich war für einen Augenblick verblüfft und prustete dann vor Lachen los.
Klara schmunzelte ebenfalls.
Ich staunte, wie selbstbewusst Krümel geworden war und wie aufmerksam sie zugehört hatte.
Jetzt war es mir peinlich, dass ich Laura vor den Augen und Ohren von Krümel, ihrer Tochter und meiner Enkelin, zurechtgewiesen hatte.
Insgeheim aber war ich sehr stolz auf Krümel, die so ihre Mutter verteidigte, und auf Laura, die ihre Tochter zu einem selbstbewussten Menschen herangezogen hatte.
Damit konnte ich gut leben.
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Ich habe mit den beiden Geschäftsinhabern Ralf König und Michael Tress vor ziemlich genau zwei Jahren ein Interview geführt – zwei tolle Unternehmerpersönlichkeiten, Menschen mit Herz und einem guten Team an ihrer Seite.
Ich wünsche ihnen von Herzen, dass sie auch in den nächsten 10 Jahren ihre Kunden so gut betreuen und mit prima Essen versorgen.
Ich bin inzwischen selbst Bernauer und werde ganz sicher auf diesen Service gemeinsam mit meiner Frau zurückkommen.
Alles Gute in den nächsten Jahren, liebes Team vom ‚Mittagstisch‘!
Uwe Müller
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TALENT KANN BEIM REDEN SCHREIBEN NICHT SCHADEN, GEDULD UND AUSDAUER, DER EISERNE WILLE, DEN TEXT AUF‘S PAPIER ZU BRINGEN – SIE SIND AUF JEDEN FALL UNABDINGBAR
Reden schreiben, das erfordert viel Geduld und Selbstdisziplin.
Was nützt es dir, wenn du denkst: ‚Heute bin ich nicht in Stimmung. Ich verschieb‘ das mal auf morgen?
Aber was ist am nächsten Tag?
Da steht wieder eine neue Herausforderung an, die nächsten Aufgaben warten, und du hast die alten Dinge noch nicht erledigt.
Ich habe mal gelesen, dass Thomas Mann wenigstens eine halbe Seite am Tag schrieb.
Das vergesse ich dann schnell, wenn ich einfach so gar keine Lust habe, etwas auf das Papier zu bringen. Ausserdem bin ich ja kein Schriftsteller, so meine innere Stimme.
Und trotzdem: Irgendwie musst du dich überwinden, den Stift in die Hand zu nehmen.
Die Lust kommt dann beim Schreiben.
‚Kommandiert die Poesie‘, heißt es bei Goethe.
Letztlich entfalten sich beim Formulieren die Fähigkeiten, die du natürlich brauchst – die Gabe zu beobachten und das Beobachtete in möglichst einfachen Sätzen wiederzugeben, Menschen gut einzuschätzen, sich Ereignisse und Erlebnisse vorzustellen, sie nachzubilden, so dass daraus eine reale Welt aus Worten wird, die sich in der Sprache niederschlägt.
Hartnäckigkeit und der Wille, die Rede aufs Papier zu bringen – diese Tugenden zahlen sich letztlich aus und rangieren vor dem Talent.
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MANCHMAL FINDE ICH AUF GOOGLE-MAPS KURZE EINSCHÄTZUNGEN DAZU, WIE KUNDINNEN ODER KUNDEN MEINE REDEN FANDEN. DER EIGENTLICHE LOHN FÜR MEINE ARBEIT, MEIN GANZ PERSÖNLICHER REICHTUM. ICH SAGE AUS GANZEM HERZEN DANKE DAFÜR!
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TINA KOPP SAGT DANKE FÜR DIE ATMOSPHÄRE IM VORGESPRÄCH UND DIE REDE AUF DER TRAUERFEIER AM 23.11.2023 ZUR WÜRDIGUNG IHRES MANNES IM FRIEDWALD (WALDSIEDLUNG) UND ICH SAGE DANKE FÜR DIESE EINSCHÄTZUNG
ZUM LINK VON GOOGLE MAPS:
https://maps.app.goo.gl/7sfq7K97Nvh2jiee6
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Ich bin völlig aus der Übung.
Früher habe ich täglich geschrieben, gleich morgens.
Es trainiert dich, wenn du sofort zum Bleistift greifst, dir ein weißes Blatt Papier nimmst und beginnst drauflos zu kritzeln.
Du schreibst, ohne dass du groß nachdenkst, ohne dass du einen Widerstand spürst.
Es kommt nicht auf den Inhalt an, nein.
Es geht nur darum, dass du hintereinander weg schreibst.
Aber du musst dich überwinden, anzufangen.
Von wie vielen Leuten höre ich, dass sie schreiben wollen.
Ich frage mich dann aber im Stillen, warum sie es dann nicht einfach tun.
Ich ahne es: Das kostet dich ja trotzdem ein bisschen Überwindung.
Du musst dich nämlich hinsetzen, den Bleistift in die Hand nehmen und anfangen.
Ich werde das jetzt wieder regelmäßiger tun.
Es bringt deine Gedanken in Schwung, und es erzeugt ein gutes Gefühl.
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Ganz lieben Dank nochmal! Man kann Sie nur weiterempfehlen. Liebe Grüße Andrea und Sandra
Veröffentlichung erfolgte mit ausdrücklicher Genehmigung von Andrea und Sandra Probst
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Das, was man macht, das macht man am besten mit Herz. Link zum Feedback eines Kunden https://maps.app.goo.gl/oNUZmcSiMmAQnN1p7
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Friedrich Nietzsche, Gesammelte Werke, 2012 Anaconda Verlag GmbH, S. 295.
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Es ist schon über 15 Jahre her, damals lebte mein Vater noch, und ich ihn fragte, was er denn nun so mit seinem Rentnerleben anfangen würde.
Er war emeritierter Professor und ich erwartete Antworten in der Qualität, ‚du, ich schreibe an einem neuen Buch über die Geschichte des 2. Weltkrieges‘.
Aber er schwieg zunächst und erst, als ich nachhakte, da sagte er: „Ich bin Trauerredner.“
Mir verschlug es die Sprache.
‚Der Alte, der Professor, und jetzt Trauerredner, so wenig Rente bekommt er doch nun auch nicht.‘
„Wieso tust du dir das an?“, fragte ich ihn stattdessen.
„Weil es spannend ist, die Geschichten von Menschen zu erzählen, die du vorher gar nicht kanntest“, antwortete er.
Es sollten noch ein paar Jahre vergehen, bis ich die gleichen Erfahrungen machte, wie auch mein Vater zuvor.
Klar, du solltest schreiben können und die Worte so in deinen eigenen Sprachduktus bringen, dass dir die Trauergäste auch zuhören wollen.
Doch ist das entscheidend für eine gute Rede?
Nein, ich glaube nicht. Es ist vielleicht die Voraussetzung dafür, dass du handwerklich gekonnt formulierst.
Aber wichtig ist etwas ganz anderes.
Du musst dich für das Leben des Menschen, über den du schreiben und später reden willst, interessieren, wahrhaftig den Lebensweg des Verstorbenen nachvollziehen wollen.
Das kostet Kraft und Mühe, denn du musst nicht nur die Daten und Fakten richtig notieren.
Du musst es danach auch in die richtigen Sätze bringen.
Und unweigerlich beginnst du über das Leben eines Menschen nachzudenken, der dir bis dahin fremd war.
Doch mit jeder Erzählung darüber, wie jemand war, was er gefühlt hat, näherst du dich ihm selbst immer mehr.
Und plötzlich siehst du diesen Menschen vor deinem geistigen Auge.
Du beginnst ihn zu mögen, in dir steigt der Respekt vor dem Leben desjenigen auch, der nun schon nicht mehr da ist.
Vor allem aber beginnst du unwillkürlich über dein eigenes Leben nachzudenken.
Darüber, was dir wichtig im Leben war, ob du noch einmal alles so machen würdest, wie du es vor Jahrzehnten getan hast.
Schließlich wird dir klar, dass auch dein Leben eines Tages zu Ende sein wird, dass nichts im Leben ewig andauert.
Das erzeugt in dir Demut, mitunter kommen depressive Gedanken in dir hoch.
Aber das entscheidende ist: Du beginnst dein Leben mit den Augen zu betrachten, die wissen, dass jeder Moment, jeder Augenblick so einzigartig ist, und er nicht wiederkommen wird.
Also nehme ich das Leben für mich so an, wie es für mich ist.
Deshalb bin ich glücklich, sehe den Alltag genau mit diesen Augen.
Ich glaube die größte Wertschätzung für das Leben beginnt dort, wo du es so siehst wie es ist und daraus auch dein Glück gewinnen kannst.
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Wir sind am Werbellinsee und liegen auf einer Decke, direkt auf der Wiese vor dem Wasser.
Ich habe mich vom Schreibtisch losgerissen und finde es gut, dass wir das schöne Wetter noch einmal ausnutzen.
Jetzt wird mir wieder bewusst, wie schön es ist, dass ich meine Zeit selbst einteilen kann.
Es ist ein wirkliches Stück Freiheit, das nicht mit Gold aufzuwiegen ist.
Du läufst trotzdem mit einem schlechten Gewissen herum.
Aber gerade die Zeiten, die du mal nichts machst, einfach die Beine baumeln lässt, da wird dir bewusst, wie schön eigentlich dein Leben ist.
Wir genießen die Ruhe am See, denkste.
Vor uns, da läuft eine Frau direkt am Ufer auf und ab und telefoniert lautstark.
Sie redet, und sie redet, und wenn du denkst, sie ist fertig, dann unterliegst du einer Täuschung, einer optischen und einer auditiven.
Ich versuche nicht hinzuhören, doch es gelingt mir nicht.
Und das macht mich wütend.
Sie steht bis zu den Knien im Wasser und hat eine Sprechgeschwindigkeit drauf, die deinen Adrenalinspiegel steigen lässt.
Jetzt steigt die Dame im blauen Badeanzug aus dem Wasser, sie hat wohl keinen Telefonkontakt mehr, den sie nerven kann.
Wir sind erleichtert.
Dafür liegen jetzt hinter uns zwei Leute, und zwar unmittelbar hinter uns.
Sie haben die Decke ausgebreitet und wir haben Angst, dass sie den Hang hinunterkullern, direkt auf uns drauf.
Was mag in ihnen vorgehen, wenn sie die Entscheidung treffen, sich direkt hinter jemanden zu legen, dem sie notfalls die Füße ins Gesicht stecken können.
Ringsherum ist alles frei, die gesamte Wiese.
Wahrscheinlich muss ich mich ändern, in meiner kontaktscheuen Art?
Vielleicht sollte ich zu ihnen hochgehen und fragen, ob sie ein Wurstbrötchen von uns zum Mittag mitessen wollen?
Ich konzentriere mich auf die schönen Sachen.
Ich schaue nach oben und sehe, wie sich die Sonne in den Blättern spiegelt, wie die Wellen an das Ufer plätschern und von Ferne Kindergeschrei zu hören ist.
Der Tag ist schön, irgendwie schon.
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Nur, dass du es nicht wahrhaben willst.
‚Das ist banal, ohne Tiefgang, du machst dich lächerlich, wenn du es aufschreibst‘, denke ich oft.
Man schätzt einfach nicht das, was einem quasi vor die Füße rollt.
Hier ein typischer Ausschnitt meines Tages
Der Tag begann für mich so, wie ich es mir vorstelle, wenn ich ihn planen kann, ohne dass mir jemand reinredet.
Ich bin gegen halb fünf Uhr aufgestanden und habe mir einen Tee gekocht, um munter zu werden.
Klara hasst es, wenn ich so früh aufstehe.
„Du bist Rentner“, sagt sie dann.
Sie hat recht, aber auch wieder nicht.
Sicher, ich könnte bis 07.00 Uhr im Bett bleiben, aber dann schaffe ich nichts, nicht so viel jedenfalls.
Ausserdem macht es mir Spass, mich selbst anzustoßen und bis zum Frühstück schon ein bisschen was geschafft zu haben.
Ich bin dann ganz anders drauf.
Vor zwei Jahren, da sind Klara und ich beide kurz vor vier Uhr aufgestanden und eine Stunde später waren wir schon Richtung Berlin-Mitte unterwegs.
Nachdem ich Klara im Zeitungsviertel abgesetzt hatte, bin ich ins Fitness-Studio im Prenzlauer Berg gefahren.
Dort war ich fünfmal in der Woche.
Ich kann es gar nicht glauben, dass ich das so lange durchgehalten habe.
Jetzt ist Klara auch zu Hause und mir ist der Weg zu weit.
Dafür habe ich mir ein Fahrradergometer angeschafft. Aber ehrlich,
ich steige da kaum rauf. Dafür laufe ich wieder regelmässig.
Ich habe als neue Laufstrecke den Weg am Rahmer See für mich entdeckt.
Es ist herrlich, dort direkt am See zu laufen, auf das Wasser zu sehen und mental in die Ruhe und die bunte Herbstlandschaft einzutauchen.
Ich habe nie aufgehört zu arbeiten, aber die Möglichkeit, tagsüber vom Schreibtisch aufzustehen, in die Laufsachen zu schlüpfen und loszustürmen, das ist Luxus pur für mich.
Das macht natürlich nur Sinn, wenn ich schon ein bestimmtes Pensum geschafft habe und meine To-Do-Liste zusammengeschrumpft ist.
Dann gönne ich mir sogar einen kleinen Mittagsschlaf, um danach mit leicht schlechtem Gewissen wieder an den Schreibtisch zu stürzen.
Aber würde ich das alles so schätzen, wenn ich gar nichts mehr tun würde und mich nur noch den Hobbies widmen würde?
Ich glaube nicht.
Am nächsten Tag: Ich sitze wieder auf der Bank, direkt am Rahmer See.
Es ist kein Mensch hier. Ganz still.
Im Hintergrund vernehme ich den stark gedämpften Verkehr auf der Straße.
Ich schaue auf den See und erblicke am gegenüberliegenden Ufer Häuser, eingebettet in die Landschaft.
Muss das schön sein, dort zu wohnen!
Ich seufze in mich hinein.
Aber würde ich dann schon gelaufen sein, Sport gemacht haben?
Eher nicht. Ich würde wahrscheinlich am Schreibtisch sitzen, hinausschauen und auf der anderen Seite einen dicken Nordic Walking – Menschen sehen, der auf der Bank herumlungert, neben sich die Stöcke, die Füße lang ausgestreckt.
„Die arme Sau“, würde ich denken und erhaben auf mein Grundstück hinunterschauen.
Dann würde mich der Alltag einholen und meine schlechte Laune würde in mir hochsteigen.
„Ich muss den Artikel noch fertigschreiben,
das Laub fegen, den Bootssteg reparieren.“
Der Mann auf der anderen Seite erhebt sich.
„Wie der sich wohl fühlt?“, würde ich mich fragen.
„Bestimmt bescheiden.“
Ich erhebe mich von der Bank, schnappe mir die Stöcke, schmeiß sie auf die Schulter und werfe einen letzten Blick auf das Haus am See.
„Schön, dass ich das alles sehen und erleben kann. Gott sei Dank, muss ich dafür gar nichts tun, nur herfahren, sich bewegen, auf der Bank sitzen, den Blick aufs Wasser genießen, das Haus bewundern und denken, dass es schön ist, dass du keine Arbeit damit hast.
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Verfasst im Dezember des vergangenen Jahres
Es ist an einem Tag, mitten in der Woche, und es ist arschkalt. Ich steige ins Auto.
Ich will zu einer Trauerfeier, eine Rede halten. Als ich den Schlüssel umdrehe und den Motor anlasse, erscheint im Display sofort das Symbol für Glatteis.
Ich fasse das Lenkrad an und ich denke für einen Augenblick, dass ich mit den Händen daran kleben bleibe.
Innerlich bin ich angespannt. Es wird eine grosse Rede werden. Die Familie ist sehr gross und weitverzweigt.
Ich habe tagelang am Text gefeilt. Schliesslich habe ich noch eine Excel-Tabelle angefertigt, um bei den Namen durchzusehen. Es ist wichtig, dass die Details stimmen.
Das ist meine Art, meine Wertschätzung gegenüber der Familie auszudrücken. Trauer ist für die Angehörigen eine andere Form der Liebe, die fortgeführt wird, nur dass sie nun noch von viel Schmerz begleitet wird.
Wenn ich mit den Hinterbliebenen ins Gespräch gekommen bin, dann offenbaren sie mir viele Details, und es ist, als würden sie die Geschichte ihrer Familie erzählen.
Sie merken, dass ich interessiert zuhöre. Ich bekomme das Gefühl, dass sie nun ihren Schmerz ein wenig kanalisieren können, und er dadurch für einen Moment vielleicht in den Hintergrund gerät.
„Die Rede ist das eine, aber Sie sollten viel über Ihren Vater sprechen, sich an die kleinen, die lustigen Episoden erinnern“, habe ich der Familie gesagt.
Mir wird in solchen Augenblicken selbst klar, dass es nie die grossen Dinge sind, die letztlich eine Familie ausmachen, sondern die kleinen Erinnerungen.
Die Erinnerungen an einen geliebten Menschen mitteilen zu können, zu merken, dass ein anderer sich dafür auch interessiert, das mag wenig sein – für den schwierigen Moment der Trauer ist es aber viel, und zwar für alle am Gespräch Beteiligten.
Ich muss los und steuere in Richtung der Trauerfeier. Ich bin angespannt und beseelt von dem Gedanken, es gut hinzubekommen, den Angehörigen einen würdigen Abschied für den Verstorbenen zu bereiten.
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Manchmal sehe ich im Fernsehen Reportagen über berühmte Maler und ihre Bilder, die auf einen Wert von über einer Million Euro geschätzt und gehandelt werden.
Ich schaue dann darauf und denke: ‚Was bist du nur für ein Einfaltspinsel, dass dich die Striche des Künstlers nicht in Verzücken versetzen?‘
Wahrscheinlich bin ich zu unsensibel, zu ungebildet auf diesem Gebiet dafür.
Doch das änderte sich, als Krümel letztes Wochenende bei uns zu Besuch war und ich sie fragte: „Kannst du nicht ein Bild für mich malen, es fehlt noch eins in meiner Galerie?“
„Mal sehen, Opa, wenn ich Lust habe“, sagte sie und verschwand wieder in meinem Zimmer.
Es ist mein Arbeitszimmer, in dem eine Couch steht, die Spielsachen von Krümel aufbewahrt werden – für die Zeit, wo sie bei uns zu Besuch ist.
Wir teilen uns also das Zimmer, aber wenn sie da ist, dann nimmt sie es vollständig in Beschlag.
Ich komm‘ dann kaum an meinen Schreibtisch ran.
Aber ich finde das gut und schiebe die Arbeit auch in diesen speziellen Tagen beiseite, im wahrsten Sinne des Wortes.
Wir hatten im Flur die alte Bücherwand stehen, die nach dem Umzug dort Platz gefunden hatte.
Das alles wirkte ein bisschen langweilig, und auch nicht so hell.
„Ich hänge hier noch Fotos von Krümel auf“, sagte Klara.
Und schon sah die Wand viel freundlicher aus, weil uns gleich ein kleines Wesen anlachte, wenn wir von draußen kamen und die Wohnungstür aufmachten.
Wenn ich aus dem Arbeitszimmer in den Flur ging, dann musste ich dort auch vorbei und schon musste ich lächeln, wenn ich Krümel mit ihrem lustigen Gesicht sah, mit ihrer Energie, die pure Lebensfreude ausdrückte.
Nach und nach brachten wir zusätzlich zu den Fotos Zeichnungen von Krümel an, die wir einfach aufklebten.
Jetzt war noch ein kleiner Platz frei, genau richtig für ein Bild von Krümel. Sie musste es nur noch zeichnen.
Krümel saß in meinem Zimmer und staunte über die vielen Buntstifte, die ich zu meinem letzten Geburtstag von Klara geschenkt bekommen hatte.
„Opa, du musst mal in deiner Kiste aufräumen, damit du alles wiederfindest.
Soll ich das für dich machen?“
„Oh ja, das wäre wunderbar“, sagte ich zu ihr.
Krümel begann sofort damit und reihte die Stifte emsig aneinander.
„Opa, kannst du mir ein weißes Blatt geben?“, fragte sie mich unvermittelt.
Ich zog eins aus dem Drucker und reichte es ihr.
Sie kniete sich auf den Fußboden und fing an zu malen.
Sie hätte es auch auf dem Tisch tun können, aber das war ja langweilig.
Sie nahm die Stifte wieder aus dem Kasten, den sie gerade eingeräumt hatte und zog eine Linie nach der anderen, malte Flächen aus, immer mit wechselnden Farben – rot, gelb, blau, dann wieder rot.
„So Opa, es ist fertig.“
Ich schaute auf das Bild und war begeistert.
Ich verstand sofort die Linien, die Farben – sie gingen direkt ins Herz und leuchteten dort.
Ich habe noch den Namen der Künstlerin daruntergesetzt, und das Datum.
Es hängt nun an der wertvollsten Galeriewand – in unseren Herzen, und ja, es ist Millionen wert, für uns auf alle Fälle.
https://uwemuellererzaehlt.de/2023/09/09/das-wars-fuer-diese-woche/
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(Geschrieben am 30.01.2023)
Du lernst dadurch, die kleinen Dinge im Alltag als das zu sehen, was sie sind, nämlich Kostbarkeiten.
Ich bin heute Mittag zum See gefahren, um dort Sport zu treiben, ein bisschen wenigstens.
Und zunächst ist es eine reine Überwindung, es ist etwas, was bei mir nicht oben auf der Beliebtheitsliste der Dinge steht, die ich nun unbedingt machen wollte, nur um glücklich zu sein.
Du musst dich in dein Sportzeug umziehen, ins Auto steigen, später die Stöcke für das Nordic Walking anschnallen, um dann endlich loszulaufen.
Doch dann kippt ein Schalter bei mir um und meine innere Stimme sagt: ‚Es kommt der Tag, da wirst du das alles nicht mehr machen können.
Du nimmst nicht mehr das Rauschen im Wald wahr, das Knacken im Unterholz, du riechst nicht den frischen Duft des Waldbodens, spürst nicht die Tannennadeln, die unter deinen Füssen sanft knirschen.
Du wirst das eines Tages einfach nicht mehr können, weil du nicht mehr da bist. Also warum nutzt du die Zeit nicht, die dir bleibt?
Ich komme mit einem guten Gefühl zurück – irgendwie ein bisschen geläutert.
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„Wer Klugheit erwirbt, liebt sein Leben; und der Verständige findet Gutes.“ (Sprüche 19,8)
Vgl. auch dazu: Stuttgarter Erklärungsbibel mit Apokryphen, DIE HEILIGE SCHRIFT NACH DER ÜBERSETZUNG MARTIN LUTHERS, MIT EINFÜHRUNGEN UND ERKLÄRUNGEN; DEUTSCHE BIBELGESELLSCHAFT. ISBN 978-3-438-01123-7 Neuausgabe mit Apokryphen © 2005 Deutsche Bibelgesellschaft Zweite, verbesserte Auflage 2007 10.2016, S. 787
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In uns allen existiert oft eine Kluft zwischen dem, was wir sein wollen, und dem, was wir tatsächlich sind.
Wir verdrängen manchmal allzu gern das, was uns ausmacht und schieben viel lieber unser eigenes Ideal, von dem wie wir sein wollen, in den Vordergrund.
Ist es schlecht, eigenen Idealen nachzuhängen?
Nein, im Gegenteil.
Indem wir uns mit dem identifizieren, wie wir sein wollen, werden wir alles tun, um auch möglichst nahe an unser Ideal heranzukommen.
Und das bedeutet, wir werden Kraft und Energie aufwenden, um dort anzukommen, wo wir hinwollen, nämlich unserem Ideal immer ähnlicher zu werden.
Doch ist es wirklich gut, wenn wir verbissen unser Ziel verfolgen, oder sollten wir uns nicht auch auf das konzentrieren, was uns heute schon ausmacht?
Zu sich zu finden heißt auch, die Realität anerkennen, in der man sich selbst befindet.
Es ist besser, sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren, anstatt vermeintliche Schwächen auszumerzen, nur um einem Idol gedanklich hinterher zulaufen, das man ohnehin nicht erreichen kann.
Ehrgeizig sein ist gut, wenn es beim gesunden Ehrgeiz bleibt.
Sich anspruchsvolle Ziele zu setzen, das gehört dazu.
Nur sollten sie realistisch sein und zu einem bestimmten Zeitpunkt auch erreicht werden können.
Das spornt an und es führt auch dazu, mit sich selbst seinen Frieden zu finden, anzuerkennen, dass man der sein sollte, der man bereits schon ist.
Ideale und Idole sollte jeder im Leben haben.
Aber den Humor über eigene Schwächen nicht zu verlieren, Gelassenheit gegenüber dem zu entwickeln, was man nicht erreichen kann und zufrieden zu sein, mit dem, was man hat, das macht im Grunde das Glück im Alltag aus.
Krümel hat mir zum Geburtstag eine neue Hülle für mein iPhone geschenkt.
Auf der Rückseite steht: ‚Wer braucht schon Superhelden, ich hab‘ Opa.‘
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Sprüche, Kapitel18, Vers 17
Vgl. auch dazu: Stuttgarter Erklärungsbibel mit Apokryphen, DIE HEILIGE SCHRIFT NACH DER ÜBERSETZUNG MARTIN LUTHERS, MIT EINFÜHRUNGEN UND ERKLÄRUNGEN; DEUTSCHE BIBELGESELLSCHAFT. ISBN 978-3-438-01123-7 Neuausgabe mit Apokryphen © 2005 Deutsche Bibelgesellschaft Zweite, verbesserte Auflage 2007 10.2016, S. 787
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