Schlagwort-Archive: SCHREIB-ALLTAG

DIE BIBEL ÜBER EIN MUTIGES HERZ

BIBEL

ALLTÄGLICHES-2022.02.28

„Wer ein mutiges Herz hat, weiß sich auch im Leiden zu halten; wenn aber der Mut daniederliegt, wer kann’s tragen?“

(Spr Salomos 18,14)

MEIN FREUND, DER ALLTAG

 

08. KALENDERWOCHE – DAS WAREN DIE BEITRÄGE

MEIN FREUND, DER ALLTAG

MEIN FREUND, DER ALLTAG-2022.02.25

NACH LÖSUNGEN SUCHEN IST ANSTRENGENDER ALS DEM ANDEREN NUR ETWAS VORZUWERFEN

FRIEDRICH NIETZSCHE ÜBER DEN MASSSTAB IM ALLTAG

BRAINSTORMING – SO KOMMEN DIE EINFÄLLE

 

ANNA IST DEMENT

Mehr lesen: https://uwemuellererzaehlt.de/anna-ist-dement/

SCHREIB-ALLTAG

Mehr lesen:

https://uwemuellererzaehlt.de/schreiballtag/

 

BRAINSTORMING – SO KOMMEN DIE EINFÄLLE

SCHREIB-ALLTAG

SCHREIB-ALLTAG-24.02.2022

Wenn ich nicht weiß, wie ich mich einem Thema inhaltlich nähern soll, wie ich anfange, dann greife ich zu einem Blatt Papier, tauche den Füller in das Tintenfass und beginne einen Kreis zu malen.

Dort steht in der Mitte zum Beispiel der Begriff ‚Alltagsglück‘.
Von da aus ziehe ich Striche und schreibe an deren Enden, was mir gerade einfällt.

‚Was ist Glück und taucht so etwas wie Glücksempfinden überhaupt im Alltagsstress auf?‘

‚Was verbinde ich mit dem Wort Glück? Ist es der Reichtum im monetären Bereich? Meine ich das Glück, gesund zu sein? Wann bin ich glücklich?

Was bereitet mir Sorgen, ja sogar Schmerzen?
Wer kann mich aufheitern? Krümel?
Was bedeutet mir meine Arbeit? Ist sie ein wesentlicher Bestandteil meines Alltagsglücks?“

Und so kritzle ich das ganze Blatt voll. Schließlich stehen dort eine Reihe von Fragen, Teilantworten, Zweifel, Hinweise für eine weiterführende Recherche.

Alles sieht ziemlich chaotisch aus, jedenfalls völlig ungeordnet.
Aber ich liebe diese Phase meiner Arbeit, denn ich muss mich nicht irgendeiner Zensur unterordnen, denken, dass der Leser vielleicht gleich sagt: „Was für ein langweiliger Quatsch.“

Das kann er später immer noch tun.
Aber jetzt bin ich erst einmal dran, mit einem Wust an Begriffen, Ideen, Phantasien, Erfahrungen und auch früheren Eindrücken.
Irgendwann ist ein Muster in diesem Puzzle zu sehen. Und das ist der Zeitpunkt, wo ich anfange, zu schreiben.

Deine eigene kleine Übung

Du solltest es selbst mal ausprobieren.
Denk‘ dir ein kleines Thema aus, über das du gern schreiben würdest.

Zum Beispiel: „Ein Tag in meiner Kindheit, an dem ich besonders glücklich oder besonders traurig war.

Das Thema schreibst du in die Mitte des Kreises. Von da aus malst du Pfeile in Richtung Blattrand und schreibst daran deine Ideen, Gedankensplitter.

Es reichen zehn Minuten, um hierzu etwas aufzuschreiben.
Aber quäl‘ dich nicht. Schreib‘ so, wie du es für richtig hältst, achte nicht auf Schreibfehler.

Erst einmal geht es darum, alles aufs Papier zu bringen, was dir einfällt.

Egal, ob du es nun schon ausformuliert aufschreibst, oder erst einmal Stichpunkte benutzt.

Später kann man immer noch sehen, wieviel Ideen du sammeln konntest und was du davon gebrauchen kannst.
Sei nicht dein strengster Kritiker, sondern schreib‘ einfach drauflos.

 SCHREIB-ALLTAG

Mehr lesen:

https://uwemuellererzaehlt.de/schreiballtag/

 

07. KALENDERWOCHE – DAS WAREN DIE BEITRÄGE

MEIN FREUND, DER ALLTAG

MEIN FREUND, DER ALLTAG-2022.02.18

BIBEL IM ALLTAG

BIBEL-2022.02.14

WISSEN ERLANGST DU VOR ALLEM DURCH SELBSTDISZIPLIN

ALLTÄGLICHES-2022.02.15

CORONA – WIR DACHTEN, UNS ERWISCHT ES NICHT MEHR

 MENSCHEN IM ALLTAG-2022.02.16

PATRICK BOLANZ – MACHER, TRÄUMER, MOTIVATOR, TEAMPLAYER

SCHREIB-ALLTAG-2022.02.17

 

SCHREIBEN LÄSST DICH DEN DEINEN ALLTAG ALS DEN GRÖSSTEN ABENTEUERSPIELPLATZ SEHEN

ANNA IST DEMENT

Mehr lesen: https://uwemuellererzaehlt.de/anna-ist-dement/

SCHREIB-ALLTAG

Mehr lesen:

https://uwemuellererzaehlt.de/schreiballtag/

 

 

SCHREIBEN LÄSST DICH DEN DEINEN ALLTAG ALS DEN GRÖSSTEN ABENTEUERSPIELPLATZ SEHEN

SCHREIB-ALLTAG-17.02.2022

Ich war mal wieder mitten in einer Schreib-Krise. Wozu quälte ich mich Tag für Tag mit Geschichten herum, beobachtete Menschen, schrieb auf, was mir andere erzählten?

Sollte ich nicht besser nur noch über den Sinn des Lebens von einer abstrakteren Ebene aus schreiben?

Andererseits: Gab es nicht schon genug dieser Coaching-Ratgeber, in denen Autoren anderen erzählten oder besser ‚vorschrieben‘, wie ihr Leben auszusehen hatte, wenn es denn glücklich sein sollte?

Ich glaube, das größte Geheimnis, hinter das wir oft genug nicht kommen, das sind wir selbst.

‚Was gibt es schon Aufregendes in meinem Leben?‘
‚Corona macht alles noch stupider und eintöniger.‘
‚In meiner kleinen Stadt ist nichts los, hier kann man gar nicht glücklich werden.‘

Hast du dir nicht auch schon mal diese oder ähnliche Fragen gestellt?

Es gibt Tage, da verfalle ich in eine melancholische Stimmung, habe zu nichts Lust, finde das ganze Leben irgendwie sinnlos.

Erst vor wenigen Tagen, als ich mich mit Corona infiziert hatte, da lag ich im Bett, apathisch und dachte: „Was für ein Mist. Wirst du hier jemals wieder rauskommen?“

Ich bin rausgekommen und ich besinne mich auf die über Jahre ersonnenen Mittel, das Leben intensiver wahrzunehmen.
Schreiben.

Ja, es ist anstrengend. Nein, mir fällt das nicht in den Schoß, sondern es ist harte Arbeit.
Wer etwas anderes behauptet, der weiß sicher nicht, wovon er spricht.

Aber das Schreiben verschafft dir die Möglichkeit, noch einmal intensiver auf das zu blicken, was du erlebt hast, warum es schön war, oder warum in einer bestimmten Situation über dich selbst hinausgewachsen bist.

Da geht es nicht um die Bezwingung des Mount Everest.
Nein, es geht darum, deine Konflikte zu beherrschen, sie zu lösen, dich weiterzuentwickeln.

Wie viel hast du in deiner Kindheit erlebt und schon wieder vergessen, weil du es nicht aufgeschrieben hast?

Nimm‘ einen Zettel, einen Bleistift und fang an, zu schreiben, dich schreibend zu erinnern.

Du wirst sehen: Es kann Spaß machen und ist nicht nur anstrengend.
Es trainiert dabei sogar noch deine Fähigkeiten, besser zu kommunizieren, selbstbewusster deine Meinung zu sagen.

Man muss also nicht auf das Meer hinausfahren, um den großen Fisch zu fangen oder in die entlegensten Winkel der Welt reisen, nur um bloß nicht das große Abenteuer zu verpassen.

Die spannendsten Dinge findest du in deinem Alltag wieder, wenn du bereit bist, mal einen anderen Blickwinkel einzunehmen.

Selbst ein Blick zurück in deine Kindheit reicht oftmals schon aus, um die Zeit noch einmal intensiver zu durchleben.

Schreibe und beobachte, vor allem aber lebe dadurch noch intensiver und entdecke dein persönliches Glücksmoment auf dem Papier, mit dem Bleistift in der Hand.

Ich jedenfalls habe mit diesen Zeilen meine Schreibkrise überwunden.

 

SCHREIB-ALLTAG

Mehr lesen:

https://uwemuellererzaehlt.de/schreiballtag/

06. KALENDERWOCHE – DAS WAREN DIE BEITRÄGE

MEIN FREUND, DER ALLTAG

MEIN FREUND, DER ALLTAG-2022.02.12

BIBEL IM ALLTAG

ERKENNTNIS WÄCHST DURCH INNERE EINSICHT UND NICHT DURCH ÄUSSEREN GLAMOUR

‚OPA, ICH MUSS DIR WAS WICHTIGES SAGEN‘

DIETLINDE HOKE-KÜCHENPROFI AUS WRIEZEN, VOR ALLEM ABER EIN MENSCH, DEM DU GERN BEGEGNEST

ANNA IST DEMENT

ANNA – RÜCKBLICK AUF DIE LETZTEN BEITRÄGE

DU BRAUCHST AM TAG EINEN MOMENT DER STILLE, UM EINEN STABILEN INNEREN HALT ZU BEKOMMEN

ANNA IST DEMENT

Mehr lesen: https://uwemuellererzaehlt.de/anna-ist-dement/

SCHREIB-ALLTAG

Mehr lesen:

https://uwemuellererzaehlt.de/schreiballtag/

JANUAR 2022 – DAS WAREN DIE BEITRÄGE

MEIN FREUND, DER ALLTAG

 ALLTÄGLICHES-2022.02.02

01. KALENDERWOCHE – DAS WAREN DIE BEITRÄGE

MIT WACHEN AUGEN DURCH SEINEN ALLTAG GEHEN

BIBEL IM ALLTAG

DAS WAREN DIE BEITRÄGE IM DEZEMBER 2021

DER WANDKALENDER MIT FOTOS VON KRÜMEL

ANNA ‚ICH BRAUCH‘ BEDENKZEIT‘

‚ICH BRAUCH‘ BEDENKZEIT‘

ANNA IST DEMENT

LAURA BILDET SICH MAL WIEDER WEITER


02. KALENDERWOCHE – DAS WAREN DIE BEITRÄGE

SICH BEHERRSCHEN KOSTET KRAFT, LOHNT SICH ABER

BIBEL IM ALLTAG

VON DER TÄGLICHEN QUAL DES SICH ÜBERWINDENS UND DER FREUDE, ES GESCHAFFT ZU HABEN

ANNA IST DEMENT – RÜCKBLICKE

ANNA IST DEMENT

FRÜHSTÜCK GIBT’S HIER NICHT

ANNA IST DEMENT

03. KALENDERWOCHE – DAS WAREN DIE BEITRÄGE

MANCHMAL IST NUR REDEN ZU WENIG

BIBEL IM ALLTAG

MANCHES ÄNDERT SICH EBEN DOCH NICHT

ANNA IST DEMENT

PFLEGEN, BETREUEN, HELFEN – SIND NICHT NUR WORTHÜLSEN FÜR DEN CURA VERDE PFLEGEDIENST AUS ORANIENBURG

MENSCHEN IN DER PFLEGE

SENIORENHILFE GOTHA – EIN TEAM, DAS IN DIESE ZEIT PASST

MENSCHEN IN DER PFLEGE

KRÜMEL ZEIGT MIR, WAS GLÜCK IST UND BRINGT MICH AUF EINEN BIBELSPRUCH

04.KALENDERWOCHE – DAS WAREN DIE BEITRÄGE

ES KOMMT DARAUF AN, OB DU DEN ANDEREN ÜBERHAUPT VERSTEHEN WILLST

BIBEL IM ALLTAG

GEDULD UND SELBSTBEHERRSCHUNG – UNSCHLAGBAR IN STRESSIGEN SITUATIONEN

BIBEL IM ALLTAG

NICHT IMMER NUR FITNESS-STUDIO, AUCH MAL WAS ANDERES

SPEZIALIST FÜR DAS BANALE IM ALLTAG SEIN

SCHREIB-ALLTAG

‚ICH HELFE, WO ICH NUR KANN‘

ANNA IST DEMENT

 

MEIN FREUND, DER ALLTAG

 

AM MONTAG SPÜRST DU DIE DOPPELTE BÜRDE DES ALLTAGS

ALLTÄGLICHES-2022.01.31

Der Montag ist ein Tag, der dir mehr abverlangt, als das an anderen Tagen der Fall ist, so fühlst du es jedenfalls.

Du wurdest aus dem Wochenende gerissen, du musst dich wieder an den Alltagstrott gewöhnen, deinen Alltagsaufgaben nachgehen.

Hinzukommt: Du hast oft ein schlechtes Gewissen, weil du denkst, dass aus der Arbeit der vergangenen Woche einiges liegengeblieben ist und du nun am Montag zunächst diese Schuld begleichen musst.

Also ist es so, als würde in dem Moment die Bürde doppelt so schwer sein.

Irgendwie kommst du dann doch in den Montag rein, und du siehst schon in Gedanken den nächsten Tag, mit einem kleinen Abstecher im Kopf auch schon mal das nächste Wochenende.

Und dann bist du wieder im Lauf oder im ‚Flow‘, wie es neudeutsch heißt.

MEIN FREUND, DER ALLTAG

 

KALENDERWOCHE 04 – DAS WAREN DIE BEITRÄGE

MEIN FREUND, DER ALLTAG

ALLTÄGLICHES-2022.01.29

SONNTAG, 23.01.2022 (KW 03)



KRÜMEL ZEIGT MIR, WAS GLÜCK IST UND BRINGT MICH AUF EINEN BIBELSPRUCH

https://uwemuellererzaehlt.de/2022/01/23/bibel-2022-01-23/
 MONTAG, 24.01.2022
BIBEL IM ALLTAG

ES KOMMT DARAUF AN, OB DU DEN ANDEREN ÜBERHAUPT VERSTEHEN WILLST 
https://uwemuellererzaehlt.de/2022/01/24/bibel-2022-01-24/
DIENSTAG, 25.01.2022
BIBEL IM ALLTAG

https://uwemuellererzaehlt.de/2022/01/25/bibel-2022-01-25/

MITTWOCH, 26.01.2022



NICHT IMMER NUR FITNESS-STUDIO, AUCH MAL WAS ANDERES  
https://uwemuellererzaehlt.de/2022/01/26/alltaegliches-2022-01-26/
DONNERSTAG, 27.01.2022

SCHREIB-ALLTAG

SPEZIALIST FÜR DAS BANALE IM ALLTAG SEIN

https://uwemuellererzaehlt.de/2022/01/27/schreib-alltag-2022-01-27/
FREITAG, 28.01.2022

ANNA IST DEMENT

‚ICH HELFE, WO ICH NUR KANN‘

https://uwemuellererzaehlt.de/2022/01/28/anna-2022-01-28/

 

MEHR LESEN:

https://uwemuellererzaehlt.de/mein-freund-der-alltag/

SPEZIALIST FÜR DAS BANALE IM ALLTAG SEIN

SCHREIB-ALLTAG

SCHREIB-ALLTAG-2022.01.27

Mit zwei Fingern Beobachtungen in das Handy tippen, neben der Bauchmaschine im Fitness-Studio stehend; das ‚bunte Leben‘ aufsaugen, aufschreiben, nahezu ungefiltert, auf jeden Fall authentisch, ohne Rücksicht darauf, dass jemand die ‚Nase rümpft‘, weil vielleicht die Generationen überdauernden Botschaften fehlen.

Manchmal bekomme ich Zweifel, ob das alles so richtig ist, was ich tue, worüber ich schreibe.

Was ist das schon, über den ‚Alltag‘ schreiben, über ‚Anna‘ zu berichten, die dement ist und in einem Pflegeheim betreut wird?

‚Du musst erkennbar sein!‘, ‚Du musst dich spezialisieren!‘ – das höre ich oft.

Ich habe mich spezialisiert, nämlich auf den Alltag, das ‚Alltägliche‘, auf ‚Menschen im Alltag‘.

Das klingt ein bisschen nach: ‚Ich kann es nicht wirklich greifen.‘ Aber ist es nicht so, dass du eben nicht auf Anhieb und vor allem auf den Punkt gebracht beschreiben kannst, was deinen Alltag ausmacht?

‚Das Leben ist bunt‘, heißt es umgangssprachlich. Dieses bunte Leben ist mein Spezial-Thema.

Du musst darum die Augen offen halten für alles, was etwas in dir auslöst, dich anspricht, wo immer du dich gerade befindest.

Selbst im Fitness-Studio im Prenzlauer Berg nehme ich zwischendurch das Handy raus und mache mir Notizen. Ich tippe dann mit zwei Fingern in das Notizbuch, das ich mir angelegt habe.

Inzwischen kann ich sogar über ‚OneDrive‘ in ein richtiges Word-Dokument hineintippen und es Zuhause am Computer ausdrucken.

Die besten Ideen sind mir schon an einem Fitness-Gerät eingefallen, stehend neben der Bauchmaschine

Ich beobachte nicht nur. Ich will auch die nicht sofort sichtbaren Dinge entschlüsseln. Deshalb versuche ich das Milieu, die Atmosphäre zu beobachten, in der ich mich gerade befinde.

Wenn du darunter einen Strich ziehst, dann bist du doch schon ein Spezialist für das ‚Banale‘, für den Alltag.

SCHREIB-ALLTAG

Mehr lesen:

https://uwemuellererzaehlt.de/schreiballtag/

 

03. KALENDERWOCHE – DAS WAREN DIE BEITRÄGE

MEIN FREUND, DER ALLTAG

ALLTÄGLICHES-2022.01.22

BIBEL IM ALLTAG

MANCHMAL IST NUR REDEN ZU WENIG
https://uwemuellererzaehlt.de/2022/01/17/bibel-2022-01-17/
ANNA IST DEMENT

MANCHES ÄNDERT SICH EBEN DOCH NICHT

https://uwemuellererzaehlt.de/2022/01/18/anna-2022-01-18/
MENSCHEN IN DER PFLEGE

PFLEGEN, BETREUEN, HELFEN - SIND NICHT NUR WORTHÜLSEN FÜR DEN CURA VERDE PFLEGEDIENST AUS ORANIENBURG

https://uwemuellererzaehlt.de/2022/01/19/menschen-2022-01-19/
MENSCHEN IN DER PFLEGE

SENIORENHILFE GOTHA - EIN TEAM, DAS IN DIESE ZEIT PASST
https://uwemuellererzaehlt.de/2022/01/21/menschen-im-alltag-2022-01-21/

01. KALENDERWOCHE – DAS WAREN DIE BEITRÄGE

MEIN FREUND, DER ALLTAG

ALLTÄGLICHES-2022.01.08

SONNTAG, 02.01.2022


WARUM ÜBER MENSCHEN IN DER PFLEGE SCHREIBEN

https://uwemuellererzaehlt.de/2022/01/02/menschen-im-alltag-2022-01-02/

MENSCHEN IM ALLTAG-2017-2021

https://uwemuellererzaehlt.de/2022/01/02/menschen-im-alltag-2017-2021/

MONTAG, 03.01.2022

MIT WACHEN AUGEN DURCH SEINEN ALLTAG GEHEN

DIENSTAG, 04.01.2022

DAS WAREN DIE BEITRÄGE IM DEZEMBER 2021

MITTWOCH, 05.01.2022

MENSCHEN IM ALLTAG-2017-2021

DONNERSTAG, 06.01.2022

DER WANDKALENDER MIT FOTOS VON KRÜMEL

FREITAG, 07.01.2022

ANNA IST DEMENT

‚ICH BRAUCH‘ BEDENKZEIT‘

SAMSTAG, 08.01.2022

LAURA BILDET SICH MAL WIEDER WEITER 

https://uwemuellererzaehlt.de/2022/01/08/alltaegliches-2022-01-08-2/

MEIN FREUND, DER ALLTAG

Mehr lesen: https://uwemuellererzaehlt.de/mein-freund-der-alltag/

WARUM ÜBER MENSCHEN IN DER PFLEGE SCHREIBEN?

MENSCHEN IM ALLTAG-2022.01.02

Mehr lesen:MENSCHEN IM ALLTAG-2017-2021

https://uwemuellererzaehlt.de/2022/01/02/menschen-im-alltag-2017-2021/


DAS WAREN DIE BEITRÄGE IN DER 51. KALENDERWOCHE

ALLTÄGLICHES-2021.12.24

 

MONTAG, 20.12.2021

Bibel

BIBELSPRUCH FÜR DEN ALLTAG

DIENSTAG, 21.12.2021

KLARA IST DEN ERSTEN TAG IN RENTE

MITTWOCH, 22.12.2021

LIES ALICE MUNRO, DENN DAS BRINGT DICH WEITER – ALS LESER, ALS SCHREIBER, ALS MENSCH

DONNERSTAG, 23.12.2021

MARTINA LIPPERT – EIN LEBEN FÜR DIE PFLEGE

 

Mehr lesen: https://uwemuellererzaehlt.de/mein-freund-der-alltag/ ‎

LIES ALICE MUNRO, DENN DAS BRINGT DICH WEITER – ALS LESER, ALS SCHREIBER, ALS MENSCH

SCHREIB-ALLTAG-2021.12.22

Ich kann gar nicht so richtig erklären, warum ich so ein begeisterter Leser der Kurzgeschichten von Alice Munro bin.

Ihr Schreibstil wirkt auf mich eher beruhigend. Was mich fasziniert ist ihre Fähigkeit, kleine Details, kleine Situationen zu beschreiben, hinter denen der große Bogen eines menschlichen Lebens zum Vorschein kommt.

Ich gebe es zu: Mir würde es wohl kaum gelingen, in so ausgefeilter Weise die Sätze zu formulieren.

Immerhin ist sie die Literaturnobelpreisträgerin und ich bin jemand, der auf dem Blog kleinere Geschichten schreibt, zum Beispiel „Anna ist dement“.

Aber wenn ich nicht in „Schreiblaune“ bin, dann brauch‘ ich mir nur eine Seite vorzunehmen und darin zu lesen.

Am liebsten aber schreibe ich ab und zu einen Absatz aus ihrem Buch ab. Nicht im Sinne von abschreiben und verwenden. Nein, da liegen wie gesagt Welten zwischen mir und ihr. Aber von ihr lernen, das muss erlaubt sein.

Und das kann ich am besten, indem ich mit einem Bleistift und einem Stück Papier bewaffnet, ein paar Zeilen von ihr per Hand aufschreibe.

Manchmal formuliere ich die Sätze zu Trainingszwecken um. Und genau dann merkst du, warum sie das Genie ist und du derjenige, der von ihr lernen kann.

Ich war mein Leben lang eher Wissenschaftler. Erst jetzt komme ich dazu, mich dem belletristischen Schreiben zu nähern. Ich will keine Gipfel mehr erstürmen. Ich will nur noch das, was ich erlebt und gesehen habe, in kleinen Geschichten verpackt, auf den Blog bringen.

Es soll Spaß machen. Alice Munro bereitet mir gute Laune.
Damit du weißt, was ich meine, hier ein kleiner Ausschnitt ihrer großen Schreibkunst.

Inhaltlich geht es in der Geschichte „Der Bär klettert über den Berg“ (1) darum, dass Grant und Fiona ein Leben zusammen verbracht haben. Grant ist allerdings viel fremdgegangen.

Nun hat Fiona Demenz und lebt in einem Heim. Grant besucht sie und erfährt, dass Fiona sich mit einem Mann angefreundet hat. Es schmerzt ihn, aber er hat die Größe, es zu akzeptieren, vor allem vor seinem eigenen Hintergrund.

Vor allem: Er will, dass es Fiona gutgeht.
Eines Tages holt die Ehefrau den Mann aus dem Heim zu sich nach Hause zurück, der mit Fiona befreundet ist.

Sie konnte es nicht ertragen, dass ihr Mann eine Freundin hatte.
Grant überwindet sich und fährt zu dieser Frau nach Hause und versucht sie zu überzeugen, dass er den Mann ab und an ins Heim fährt. Das lehnt dessen Frau entschieden ab.

Hier ein kleiner Auszug:
„Selbst wenn ich das übernehme?“, sagte Grant in hoffnungsvollem und vernünftigem Ton.

„Es stimmt. Sie sollten nicht die Mühe damit haben.“
„Das können Sie gar nicht“, sagte sie entschieden.
„Sie kennen ihn nicht. Sie werden nicht mit ihm fertig. Er würde sich das gar nicht von Ihnen gefallen lassen. So viel Plackerei, und was hätte er davon?“

„Es wäre sinnvoller, mit ihm ins Einkaufszentrum zu fahren“, sagte sie.

„Da bekommt er Kinder und alles Mögliche zu sehen. Wenn es ihm nicht ans Herz geht wegen seiner beiden Enkelkinder, die er nie zu Gesicht kriegt.

Oder jetzt verkehren die großen Frachtschiffe wieder auf dem See, vielleicht hat er Spaß daran, die zu beobachten.“ (2)

(1)
Alice Munro: „Ferne Verabredungen“,
„Der Bär klettert über den Berg“
S. 169-234
S. Fischer Verlag GmbH, 2016
Hedderichstraße 114
60 596 Frankfurt am Main
ISBN 978-3-10-0024 84-8

(2)
Vgl. ebenda, S. 221

MEHR LESEN:

SCHREIB-ALLTAG

TIPPEN AUF DEM IPAD MIT EINEM PFLASTER AM FINGER

SCHREIB-ALLTAG-09.12.2021

 Wochenbeginn. Ein ganz normaler Schreib-Alltag, mit einem Unterschied – er beginnt nicht am Schreibtisch, sondern in der Küche.

Ich bin noch beim Frühstück und schaue nach draußen. Das Dach des gegenüberstehenden Hauses ist mit Schnee bedeckt. Es sieht weiß aus.

Eine wirklich vorweihnachtliche Stimmung. Ich bin heute nicht reingefahren, um Sport zu machen. Ich will lieber im Wald laufen.

Wenn ich das schreibe, so weiß ich, dass es nicht ganz die Wahrheit ist. Ich will nämlich lieber gar nicht laufen. Nein, ich wollte heute Morgen einfach nicht aufstehen, um gegen fünf Uhr auf dem Laufband zu stehen.

Während ich das hier aufschreibe, steht neben mir auf dem Küchentisch noch eine Tasse Kaffee. Auf dem Tisch liegt eine rote Decke, auf der Weihnachtssterne in goldenen Farben blinken. Vor mir brennt im Kerzenständer eine rote Kerze.

Es ist gemütlich und ich sitze lieber hier, als dass ich an den Schreibtisch gehe und dort versuche, etwas aufzuschreiben. Ich habe das iPad vor mir aufgeklappt und das Brillenetui untergelegt.

Dann ist es etwas höher und ich kann besser schreiben. Ich tippe mit zwei Fingern auf der Tastatur herum, die im iPad integriert ist. Ich benutze die Mittelfinger, obwohl ich mit den Zeigefingern besser zurechtkomme.

Aber ich habe mich am rechten Zeigefinger geschnitten. Am Freitagabend wollte ich mir die Weinflasche aus dem Kühlschrank nehmen. Klara war dagegen.

„Du hast gesagt, du willst keinen Alkohol trinken.“

„Mir tut die Schilddrüse noch so weh von der Aufregung im Impfzentrum am Vormittag, ich muss mich beruhigen. Und das geht am besten mit einem Schluck Rotwein“, habe ich geantwortet.

Die Strafe folgte sofort, als aus der geöffneten Kühlschranktür ein Glas herausflog und auf den Fliesen zerschellte. Ich versuchte die Scherben aufzunehmen und schnitt mich am rechten Finger.

Das Blut floss ziemlich stark und tropfte auf den Fußboden. Ich ging damit noch ins Wohnzimmer, was ein Riesenfehler war. Klara sah die Bescherung am nächsten Tag.

Der Teppichboden war mit kleinen Blutflecken übersät. Es sind nun schon ein paar Tage her, aber die Wunde will sich nicht schließen. Und so muss ich eben die Mittelfinger nehmen, wenn ich hier etwas aufschreibe.

Ich könnte ja auch die kleine Tastatur mit nach unten nehmen, aber das ist schon wieder zu viel Technik.

Am liebsten schreibe ich mit dem Füllhalter auf einem Stück Papier, das möglichst auf einer Seite bereits beschrieben oder bedruckt ist. Doch das ist an dem runden Tisch schwierig.

Vielleicht ist es auch die Abwechslung, die das Schreiben immer wieder spannend macht. Vielleicht bilde ich mir das allerdings auch nur ein. Der Schreib-Alltag nimmt jedenfalls wieder Fahrt auf.

Mehr lesen: https://uwemuellererzaehlt.de/schreiballtag/

 

PUR UND PROMPT

ALLTÄGLCHES-2021.11.25

Du findest dein Alltagsglück wahrscheinlich nicht in aufregenden Ereignissen, wenn du auch noch so sehr darauf hoffst.
Du kannst dich dennoch an den manchmal auftauchenden klitzekleinen Schönheiten deines Alltags freuen.

Vor mir liegt ein weißes Blatt Papier, ich habe unten den Rand abgeschnitten, damit ich es besser auf dem Schreibtisch handhaben kann.

Mir fällt nichts ein, kein Inhalt, keine Idee. Einfach keine Lust.
Ich versuche mich selbst zu überlisten und nehme den Rat an, den berühmte Schriftsteller geben. Nämlich: einfach drauflosschreiben.

Am besten fühle ich mich in so einem Moment, wenn ich eine Seite nehme, die auf der Rückseite bereits beschrieben ist. Warum mir dann mehr einfällt, das kann ich beim besten Willen nicht sagen.

Es gab Autoren, die die Rückseite eines bereits beschriebenen Briefumschlages nutzten, nur um nicht auf ein weißes Blatt starren zu müssen und die Seite leer bleibt.

Manche sagen, dass du keine Tastatur benutzen, sondern nur einen Bleistift zur Hand nehmen sollst. Nicht mal einen Füllhalter oder einen Kugelschreiber.

Du darfst dich von nichts aufhalten lassen, sondern einfach nur pausenlos schreiben.
Mir ist aber schon zweimal hintereinander die Bleistiftspitze abgebrochen. Ich musste also den Anspitzer suchen und das Glas, in das ich die Bleistiftabfälle hineintue.

Es ist ein Schraubglas. Gut, ein bisschen hübscher.
‚Das muss doch mal überquellen‘, denke ich jedes Mal, wenn ich den Bleistift anspitze und die Abfälle dort hineintue.

‚Bleistiftspitzabfälle‘ – so heißen diese Abfälle genau, oder ‚pencil sharings‘.

‚Oh Gott, womit beschäftigst du dich, während die Diskussion wegen einer bestehenden Impfpflicht hochkocht und der Koalitionsvertrag der künftigen ‚Ampel-Koalition‘ vorgestellt wird?‘, frage ich mich gerade.

Aber das Leben im Alltag besteht nun Mal nicht nur aus hochgestochenen Diskussionen und Themen, sondern überwiegend aus dem, was gerade vor dir ist.

Du musst den Papierkorb leeren, mit einem Kunden sprechen, Krümel abends anrufen und sie fragen, wie es ihrem Lieblings-Stofftier ‚Tiko‘ geht.

‚Tiko ist krank. Er hat Bauchschmerzen‘, antwortet sie und du versuchst sie deshalb zu trösten.

Es sind stets die kleinen Dinge, die dich fesseln, zugegeben, manchmal sogar festnageln.

Aber wenn du es schaffst, all diesen Kleinigkeiten deines Alltags auch etwas Positives abzugewinnen, dann hast du irgendwie den Tag für dich erobert.

Gerade habe ich die Rückseite eines Blattes auf die andere geklebt, denn ich wollte eine etwas stabilere Schreibunterlage haben.

Als ich losschreiben will, sehe ich, dass ich die falsche Seite festgeklebt habe und auf der Seite schreiben müsste, die bereits beschrieben ist.

Soll ich mich jetzt ärgern?
Nein, ich war einfach so stark auf das konzentriert, was ich aufschreiben wollte, dass ich die andere, vermeintlich leichtere Tätigkeit gedankenlos ausgeführt habe.

Ich will gar nicht erzählen, wie oft mir das schon passiert ist, was ich am Tag noch so alles an Blödsinn anstelle.
Wir vergessen jeden Tag etwas, machen was falsch, sagen etwas, was den anderen verletzt.

Sind wir deshalb schlechte Menschen? Ich glaube nicht.
Wir sind das, was uns geprägt hat – unsere Vergangenheit, unsere Fehler, Stärken und Gefühle.

Ich fühle mich besser, nachdem ich das aufgeschrieben habe, so ohne groß nachzudenken.

Wird es reichen für den Pulitzer-Preis? Na, knapp daran vorbei.
Aber mich hat es weitergebracht in meinen Gedanken darüber, was den Sinn im Alltag eigentlich ausmacht, es hat mich angestrengt, schließlich musste ich es noch abtippen, aber es hat mir vor allem gute Laune bereitet.

Mehr lesen: https://uwemuellererzaehlt.de/schreiballtag/

MEIN FREUND, DER ALLTAG

AUDIO – DURCH SCHREIBEN BESSER ÜBER MENSCHEN IM ALLTAG ERZÄHLEN

BEIM SCHREIBEN ENTDECKST BESSER DAS REIZVOLLE DES ALLTAGS, DASS SICH OFT HINTER BANALITÄTEN VERBIRGT

DIE BELLETRISTISCHE ERZÄHLWEISE ZWINGT DICH, IM ALLTAG GENAUER HINZUSCHAUEN, MENSCHEN ZU BEOBACHTEN

Mehr lesen: https://uwemuellererzaehlt.de/mein-freund-der-alltag/ ‎

 

STIMMUNGSBILDER UND BESCHREIBUNGEN GEHÖREN MIT IN DEN TEXT

SCHREIB-ALLTAG-2021.11.03

Wenn ich einen runden -Text über ein Unternehmen schreiben will, so komme ich gar nicht umhin, auf die belletristischen Mittel der Beschreibung und auf das Skizzieren von Stimmungsbildern zurückzugreifen.
Das habe ich vor einem Jahr geschrieben - es bleibt wichtig.

Ich will im Storytelling nicht nur ein paar Fakten schildern, die dem Firmenporträt einfach nur angeheftet werden.

Nein, mir geht es auch schon darum, die Stimmung einzufangen, in der ich Gespräche führe, oder, in der ich die zu Interviewenden antreffe.

Das ist nicht immer ganz so einfach, wie ich es hier aufschreibe – zum Beispiel die Atmosphäre mit Worten zu skizzieren, die ich wahrnehme, bevor mein eigentliches Interview überhaupt beginnt.
Kürzlich hatte ich einen Termin in einem kleinen Ort im Barnimer Landkreis.

Mir blieb noch ein wenig Zeit und so hielt ich auf einem Parkplatz an, mitten in der Schorfheide.

Es roch nach den Kiefernzweigen, die sich leicht im Wind bewegten.
Die Ruhe, die sie ausstrahlten, die ging auf mich über.

Und obwohl ab und an ein paar Meter entfernt von mir Autos auf der Straße vorbeirauschten, hatte ich das Gefühl, ich könnte den Stress des Tages hinter mir lassen.

Als ich wieder ins Auto stieg und auf den kleinen vor mir liegenden Ort zusteuerte, da kam Freude in mir hoch, dass ich in dieser schönen und etwas abgelegenen Gegend gleich auf einen interessanten Menschen treffen würde.

Am Ortseingang sah ich kleinere Einfamilienhäuser mit gepflegten Vorgärten.

Alles schien in Ruhe und Ausgeglichenheit gegossen. Ein paar Meter weiter standen Spaziergänger an einem Gartenzaun.
Sie unterhielten sich mit einem älteren Mann, der sich auf seine Harke gestützt hatte und trotzdem noch aus den Augenwinkeln die herannahenden Autos beobachten konnte.

„Wir sind hier ein ruhiger Ort, mit sehr ruhigen Menschen. Bei uns zählt, dass man einander vertrauen kann. Und das ist enorm wichtig für mein Geschäft. Ich selbst bin hier geboren, groß geworden und habe hier meine Familie gegründet“, begann die Unternehmerin zu erzählen.

Das Bild, das ich mir von dem Menschen machen wollte, bekam mehr und mehr Konturen.

Angefangen hatte das alles schon vorher – nämlich als ich in den Ort hineinfuhr.

Mehr lesen: https://uwemuellererzaehlt.de/schreiballtag/

DER NOVEMBER BRINGT DIE ERINNERUNG AN SCHWERE ZEITEN WIEDER HOCH

MENSCHEN IM ALLTAG-2021.11.02

Vor zwei Jahren habe ich darüber geschrieben, mit wie viel Aufopferung sich die Pflegekräfte in Dresden um meine Eltern gekümmert haben.
Das Verhältnis zu meiner Mutter und meinem Vater war schwierig.
Und trotzdem: Es bleiben die Eltern und du bist froh, wenn du in schwierigen Zeiten solche Menschen an deiner Seite hast. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im ‚Pflegeheim am Schloss' in Dresden - sie bleiben für mich die stillen Helden.

 

Sonntagmorgen. Wir wollen heute nach Dresden fahren und Mama besuchen. Wir sind gespannt, wie sie reagiert. Ich habe gestern mit der Pflegedienstleiterin gesprochen.

Die Schwester sagte mir, dass sie sich zurzeit gut fühlt. Sie erkennt die Schwestern, wenn sie zur Tür hereinkommen, und freut sich sogar.

Manchmal fragt sie nach Vati.
Sie hat dann vergessen, dass er im Sommer gestorben ist. Ich bin froh, dass sie es wieder vergisst. Das klingt hart, doch ich finde es gut so, in dieser Hinsicht jedenfalls.

Seit Vati tot ist, rede ich wieder mehr über ihn, stelle seine guten Seiten in den Vordergrund meiner Erzählungen.

„Du redest jetzt oft über deinen Vater“, sagt Klara dann.
„Ja, ich bin irgendwie befreit, auch wenn sich das schrecklich anhören mag, aber ich fühle mich nicht mehr so eingeengt“, habe ich ihr geantwortet.

„Naja, du hast viel von ihm“, sagt dann Klara. Ich will das nicht hören, aber leugnen kann ich es wohl auch nicht. Irgendwie freue ich mich auf die Fahrt nach Dresden, ins Pflegeheim.

Ich habe stets ein schlechtes Gewissen, weil wir das so wenig tun. Und dann bin ich froh, dass im Heim so ein tolles Team agiert.

„Sie glauben gar nicht, wie ich mich freue, Ihre Stimme zu hören“, habe ich gestern zur Schwester am Telefon gesagt.

Sie ist eine Seele von Mensch, weiß als Pflegedienstleitung, was sie tut, und sie ist unglaublich bescheiden. Ich habe schon so viel über Menschen in der Pflege geschrieben, Worte über Pflegekräfte aneinandergereiht, die ich gar nicht kannte, in Imagetexten eben.

Aber die Menschen, die in der ‚Pflege am Schloss‘ arbeiten, die habe ich beobachten können, und zwar auch dann, wenn sie es nicht bemerkten.

Mit wieviel Liebe haben sie sich in den letzten Wochen um meinen Vater gekümmert!

Da kannst du als Angehöriger noch so viel danke sagen, es ist immer zu wenig, es reicht nie, gemessen an dem, was sie tun für die Heimbewohner, und zwar Tag um Tag.

Wir hingegen kommen, sind für ein paar Momente im Heim, und sind froh, wenn wir wieder abfahren können. Das klingt hart, aber es wäre unehrlich, etwas Anderes zu sagen.

Als Mama im Sommer neunzig Jahre alt wurde, da haben wir mit ihr gefeiert. Das Team aus dem Heim hatte alles liebevoll vorbereitet.

Wir haben ein paar Stunden mit Mama zusammengesessen. Doch dann wollten wir nach Berlin zurück.

„Dann bleibt Ihre Mutter hier bei mir“, sagte mir eine Schwester. Sie wollte nicht, dass Mama an so einem Tag auch nur eine Stunde allein war.

Ich war dankbar und hatte ein unendlich schlechtes Gewissen.
Wenn wir heute, am Samstag, auf eine Schwester treffen, werden wir uns bedanken für die Fürsorge und Betreuung, für ihre Geduld, die sie für Mama aufbringen.

Unser schlechtes Gewissen bleibt.
Stille Helden sind das, die im Team der ‚Pflege am Schloss‘ arbeiten. Unsere Wertschätzung und Hochachtung jedenfalls haben sie.



Mehr lesen:
2021: https://uwemuellererzaehlt.de/ueber-menschen-erzaehlen/menschen-im-alltag-2021/

2020:https://uwemuellererzaehlt.de/ueber-menschen-erzaehlen/menschen-im-alltag-2020/

2019: https://uwemuellererzaehlt.de/ueber-menschen-erzaehlen/menschen-im-alltag-2019/

2017: https://uwemuellererzaehlt.de/ueber-menschen-erzaehlen/menschen-im-alltag-2017/

 

DER LOCK-DOWN VOR EINEM JAHR ÄNDERTE ALLES IM TAGESABLAUF

ALLTÄGLICHES-2021.11.01

Kein Fitness-Studio mehr und Klara blieb auch noch zuhause, im Homeoffice.

Der Wecker klingelte, wie immer viel zu früh.
Irgendwas war komisch, dachte ich. Ich setzte mich gerade aufs Bett und dann fiel es mir ein.

‚Ich werde heute nicht ins Fitness-Studio fahren. Ich komme dem Lock-down zuvor.‘

Klara hätte es gern gesehen, dass ich noch einmal mit reingefahren wäre, denn sie musste nun morgens wieder auf die Bahn umsteigen.
Ich nahm mir vor, zwischendurch ein paar Übungen zu machen, wenigstens vom Schreibtisch aufzustehen, Arme und Beine zu lockern.

An der Rückseite der Tür zum Arbeitszimmer klebte ein großes Plakat, auf dem Übungen abgebildet sind, die ich machen konnte, ohne dass ich groß Geräte brauchte.

Habe ich das getan? Nein.
Doch eine Sache war gut: Ich habe drei Säcke mit Grünzeug aus dem Garten zur Abfallstation gebracht.
„Wer weiß, ob die nächste Woche noch aufhaben“, schoss es mir durch den Kopf.

„Sollte ich die Blätter auf dem Rasen auch noch zusammenhaken und mit in einen der Säcke stopfen? Das wäre ja auch sowas wie Gymnastik“, dachte ich bei mir.

Ich schaute auf die Blätter, dann auf die Säcke und schließlich auf den Schuppen, wo die Harke stand.

„Kommt gar nicht in Frage, noch zu harken. Es reicht, wenn ich die Säcke hier wegfahre, schließlich hast du danach noch zu arbeiten“, sagte ich in strengem Ton zu mir selbst.

Ich hievte die Säcke in den Wagen und fuhr in Richtung Abfallentsorgung los.
Als ich ankam, stand eine Mitarbeiterin auf dem Hof, schaute mir beim Aussteigen zu und fragte schließlich: „Wie viel Säcke sind es?“

„Es sind vier“, sagte ich.
„Wieso vier? Hier hinten sind nur drei“, entgegnete sie, nachdem sie in das Innere des Wagens geschaut hattte.

„Der größte und der dickste Sack steht vor Ihnen“, sagte ich trocken und beobachtete, wie sie sich vor Lachen ausschüttete.

„Ach ich liebe Ihren Humor“, meinte sie und nahm wortlos den einen Euro Trinkgeld an, den ich ihr zusteckte.

„Ja, wir werden demnächst nicht viel zu lachen haben“, meinte ich und sie nickte stumm.

Ich stieg ins Auto und nahm mir vor, am nächsten Tag mit einer Übung zu beginnen, die auf dem Plakat an der Rückwand der Tür zum Arbeitszimmer abgebildet war. Sollte ich wirklich damit anfangen?

‚Aber morgen ist Freitag und da hantiere ich doch immer mit dem Staubsauger und schüttele vorher die Teppiche aus‘, eine gute Ausrede, wie ich fand.

„Ich werde mir mal einen Tee machen und mich danach erneut an die Arbeit begeben“, dachte ich, als ich wieder zuhause angekommen war.

Während ich das Wasser in den Teekessel füllte, sah ich, dass die roten Lampen an der Spülmaschine leuchteten.

„Verflucht, auch das noch!“, brummte ich vor mich hin.
Ich kippte die Klappe der Spülmaschine nach vorn und hob mit einer Hand den Behälter raus, in dem das Besteck aufbewahrt war.

Eine Gabel hakte sich an einem Kuchenteller fest und hob ihn mit an. Ich fluchte, beugte mich nach unten, um die Gabel zu befreien.
„Verdammt, ich komme hier im Homeoffice aber auch zu gar nichts“, dachte ich.

Und dann musste ich mich immer und immer wieder nach unten beugen, um das Geschirr herauszunehmen.

Als es geschafft war, seuftze ich erleichtert auf. Ich würde Klara von meinen Heldentaten nachher berichten. Aber die würde wohl wieder nur die Augenbrauen nach oben ziehen und nichts sagen.

Naja, wenigstens hatte  ich doch noch ein paar Rumpfbeugen gemacht. Der Anfang war getan.

KLARA ARBEITETE IM HOME-OFFICE – ES WAR SO UNGEWOHNT
Für mich war das ein komisches Gefühl. Ich konnte gar nicht so ‚herumlungern‘, wie ich das sonst morgens immer am Computer tat, um in Schwung zu kommen: Mal hier surfen, da mal nachlesen.

Jetzt war hier eine gespenstische Ruhe, obwohl wir zu zweit waren.
Ich hätte das Klara nie zugetraut, dass sie das mit dem Laptop hinbekam.

Laura hatte ihr geholfen. Sie sind noch extra zum Alex gefahren, hatten den Computer gekauft und Laura hatte ihn eingerichtet.
Und wie es immer so am Anfang war: Der Laptop konnte sich noch nicht ins System einloggen.

„Dann muss Klara ja am Montag doch reinfahren und ich kann hier wie gewohnt arbeiten, oder zwischendurch auch nicht, weil ich mal eine Serie gucken kann, ‚Seal-Team‘“, dachte ich bei mir.

Ach, ich liebte es, wenn ich die ‚Seals‘ sah, wie sie in der Serie eine Tür eintraten.

Doch ich hatte die Rechnung ohne Klara gemacht, die saß drüben, ganz diszipliniert und rührte sich nicht. Sie hatte ja noch ihren Dienst-Laptop mitgebracht, vorsichtshalber. Und der loggte sich ein.

Naja, was soll’s. Ich wusste nicht, ob ich mich freuen oder ob ich weinen sollte.

„Kannst du so lange auf deinem Schreibtischsessel sitzen?“, rief Klara herüber.

„Oh ja, da bin ich ganz diszipliniert“, rief ich ungerührt zurück, obwohl ich gerade dachte, dass ich mir mal eine Pause verdient hatte.

Kurzum, ich fühlte mich beobachtet.

„Alles ‚guut‘, Löwe“, hörte ich Krümel in Gedanken rufen, so als würde sie mit mir spielen wollen.

Aber Krümel war gar nicht da, sie war in der Kita und würde wohl nicht an mich denken, sondern mit den Kindern in ihrer Gruppe spielen.

Nicht mal jammern konnte ich, dass ich laufend abgelenkt wurde.
Bis jetzt fand ich das ja gut mit dem Home-Office.

Ich hatte da allerdings mehr an mich selbst gedacht. Bis der Lock-down begann.

MEHR LESEN: https://uwemuellererzaehlt.de/mein-freund-der-alltag/ ‎

DAS GESICHT IM SPIEGEL SAH WEINERLICH UND ZERKNITTERT AUS

ALLTÄGLICHES-2021.10.29

Von den Niederlagen, morgens für die Fitness frühzeitig aufzustehen

Der Wecker klingelte wie immer eine Viertelstunde vor vier Uhr.
Mir war, als würde jemand mit einem Holzhammer direkt auf meinen Kopf hauen.

Ich hatte Klara am Abend gesagt, dass ich früh zum Sport fahren würde, auch wenn sie nicht mit zur Arbeitsstelle fuhr.

Sie hatte sich entschlossen, am nächsten Tag im Homeoffice zu arbeiten, weil sie noch stark erkältet sei.

„Dann fahre ich morgen früh allein los“, hatte ich todesmutig erklärt.
Der Zeitpunkt war herangekommen.

Ich quälte mich hoch, ließ die Beine aus dem Bett hängen und verfluchte mich, dass ich so eine Ansage gemacht hatte.
Ich stand langsam auf und schlurfte ins Bad.

„Leg‘ dich wieder hin!“, sagte meine innere Stimme.
Du kannst auch noch am nächsten Tag dorthin fahren. Jeden Tag!“
Was sollte ich tun? Meiner inneren Eingebung nachgeben?

Oder den Harten spielen?
„Du bist eine Lusche“, sagte ich zu dem Gesicht, das mich im Spiegel zerknittert und weinerlich anschaute.

„Komm‘, sei ein Held. Geh‘ da raus und mach‘ deinen Sport. In zwei Stunden bist du wieder zurück, gut gelaunt und hochmotiviert“, sagte meine andere Stimme.

Ich ging aus dem Bad in Richtung Schlafzimmer zurück.
„Sei kein Schwächling, raff dich auf!“, rief meine andere innere Stimme.

Der Kopf kämpfte noch, doch die Beine trugen mich direkt vor das Bett.

Ich plumpste hinein, drehte mich um und versuchte weiterzuschlafen.

Ich verfiel in einen Albtraum, indem ich als letzter auf einer 5000 Meter Strecke lief.

‚Jetzt reiss dich doch mal zusammen. Warum hast du in den Trainingsstunden
gefehlt?‘

Ich wachte schweissgebadet auf.
„Du bist ja doch nicht ins Fitness-Studio gefahren“, sagte Klara zu mir.

„Nein, ich habe noch mit meiner Erkältung zu kämpfen“, antwortete ich.

„Komisch, und ich dachte, du hättest das überstanden.“
Ich sagte nichts darauf.

„Dann kannst du ja das Frühstück machen“, schob Klara nach.
Jetzt war meine Laune auf dem Tiefpunkt angekommen.

MEHR LESEN: https://uwemuellererzaehlt.de/mein-freund-der-alltag/ ‎

 

DAS REIZVOLLE DES ALLTAGS VERSTECKT SICH HINTER BANALITÄTEN

MENSCHEN-2021.10.28

Warum du schreiben solltest, um deinen Alltag noch intensiver zu erleben.

Das Faszinierende am Schreiben ist für mich: Ich kann Menschen in alltäglichen Situationen beobachten, ich bin an wechselnden Schauplätzen, es gibt stets neue Ausgangssituationen, und ich schreibe zu vielfältigen, sich abwechselnden Themen.

Das Schreiben hat auf mich eine ungeheure Anziehungskraft, es frisst dich mit ‚Haut und Haaren.“

Natürlich fahre ich beispielsweise nicht zuerst ins Fitness-Center, um Menschen beim Training zuzusehen und anschließend darüber zu schreiben, sondern um selber Sport zu treiben, fit zu bleiben, vorausgesetzt, das Center bleibt nicht mehr lange wegen Corona geschlossen.

Ich beobachte gern, was um mich herum passiert.
Was könnte nun ein Leser daran interessant finden? Ich kenne natürlich nicht die genauen Motive jedes Lesers.

Jedoch glaube ich fest daran, dass jeder von uns bestimmte eigene Erlebnisse in Alltagssituationen wiedererkennt und sich freut, dass es anderen genauso ergangen ist.

Manch einer will vielleicht auch nur unterhalten werden, für einen Moment aus seiner Realität aussteigen und in den Alltag des Erzählers eintauchen.

Für mich als Autor ist es eine spannende Sache, wenn ich mich in meine Gedankenwelt begebe und sie abgleiche mit dem, was ich gerade erlebt und gesehen habe.

Ich denke, wir alle können mehr glücksbringende Momente in alltäglichen Situationen entdecken, als wir es für möglich halten.
Mark Twain war es wohl, der sinngemäß formulierte, dass es vor allem zwei Tage im Leben eines Menschen sind, die für ihn eine Bedeutung haben – nämlich der Tag der Geburt und der Tag, an dem er weiß, warum er auf der Welt ist.

Jeder wird diese Frage anders beantworten. Ich denke, dass dies die wirklichen mentalen Anker im Leben sind.

Ich habe lange Zeit gedacht, dass ich einiges vollbracht habe, weil ich intensiv studiert habe, um mir möglichst viel Wissen anzueignen.

Dann kam die Wende und wieder versuchte ich, meinem Leben einen neuen Sinn zu geben, Anerkennung durch Leistungen in einer neuen, anderen Welt zu bekommen.

Wirklich glücklich bin ich aber erst, seitdem ich erkannt habe, dass ich mich selbst so nehmen muss, wie ich bin und ich Kraft aus meiner neuen Gelassenheit ziehe.

Hat das was mit dem Alter zu tun?
Vielleicht.

Und mit dieser inneren Ruhe ziehe ich in meine neuen Abenteuer, dem Schreiben über das Alltägliche, über Menschen im Alltag.

DIE BELLETRISTISCHE ERZÄHLWEISE ZWINGT DICH, IM ALLTAG GENAUER HINZUSCHAUEN, MENSCHEN ZU BEOBACHTEN

Ich schreibe schon lange, eigentlich schon mein ganzes Leben.
Aber zum Geschichtenerzählen komme ich erst so richtig in letzter Zeit, und da bin ich auch noch ganz am Anfang.

Ich schreibe vor allem Geschichten, die mit dem Alltag zu tun haben.
Bin ich deshalb ein Schriftsteller?
Nein, sicher nicht.

Aber ich muss mich natürlich trotzdem an die Regeln des Schreibens halten, und deshalb muss ich sie mir auch aneignen. Auf jeden Fall ist das ein stetiger Prozess des Lernens, des Übens und des Schreibens.

Mehr und mehr stelle ich mich dabei den Anforderungen an das belletristische Schreiben. Das ist für mich wie ein Abenteuer, eine Reise in ein unbekanntes Land.

Ich schreibe in dieser Rubrik darüber, was mir am Alltag ‚über den Weg läuft‘, wie ich es verarbeite, und, wie ich das Handwerk des Schreiben trainiere und was es mir bringt.

Ich will dem Leser Menschen aus dem Alltag näherzubringen, ihre Konflikte, ihre Hoffnungen, Sehnsüchte und die Schwierigkeiten zeigen, mit denen sie in ihrem Umfeld zu tun haben.

Mich reizt das Banale, das, was wir am Tag erleben, eben das, was wir oftmals nicht aufmerksam genug hinterfragen.

Dabei gibt es viel mehr schöne Dinge als hässliche Erlebnisse im Alltag, humorvolle Episoden, die es lohnt, festzuhalten.

Sicher ist es ja auch interessant, quasi den Weg des Schreibens zu dokumentieren – mein handwerkliches Verständnis davon, die Erfolge und Niederlagen, die Fehler und vor allem die Motive, warum ich weitermache.

Schreiben und verwerfen, wieder schreiben, lesen und dann wieder schreiben. Eintönig?

Ja, irgendwie schon. Anstrengend? Und wie.
Trotzdem: Es bleibt faszinierend.

SCHREIB-ALLTAG



Mehr lesen:
2021: https://uwemuellererzaehlt.de/ueber-menschen-erzaehlen/menschen-im-alltag-2021/

2020:https://uwemuellererzaehlt.de/ueber-menschen-erzaehlen/menschen-im-alltag-2020/

2019: https://uwemuellererzaehlt.de/ueber-menschen-erzaehlen/menschen-im-alltag-2019/

2017: https://uwemuellererzaehlt.de/ueber-menschen-erzaehlen/menschen-im-alltag-2017/

 

SCHREIBEN ÜBER MENSCHEN IM ALLTAG – WAS KANN ES SCHÖNERES GEBEN?

MENSCHEN IM ALLTAG-2021.10.27

VON DEN GANZ GROSSEN LERNEN, ÜBER ALLTÄGLICHES MEISTERHAFT ZU SCHREIBEN
Diesen Text habe ich im Sommer dieses Jahres geschrieben, zum 90. Geburtstag der kanadischen Schriftstellerin und Literaturnobelpreisträgerin Alice Munro.
Wenn du lernen willst, wie du großartig über Alltägliches schreibst, über Menschen im Alltag, dann musst du die Kurzgeschichten dieser phantastischen Autorin lesen.

Ich habe seit einigen Jahren ein Ritual entwickelt, mit dem ich den Tag beginne, nachdem ich vom Fitness-Studio zurück bin.
Ich nehme das Buch von Alice Munro „Ferne Verabredungen“ zur Hand.

Dann klebe ich ein weißes Blatt Papier auf einen Pappdeckel, den ich aus einem Ordner auf A4 -Größe zurechtgeschnitten habe.

Ich schlage das Buch auf, suche mir eine Textstelle und schreibe ein paar Sätze daraus ab. Anschließend formuliere ich sie um.
Es ist eine Methode, meine handwerklichen Fertigkeiten im Schreiben zu trainieren.

Und erst dann, wenn ich einen Satz umformulieren will, merke ich wirklich, wie meisterhaft er von Alice Munro formuliert und von Heide Zerning, der Übersetzerin, ins Deutsche gebracht wurde.

Ich verzichte in diesen Momenten ganz bewusst darauf, die Tastatur zur Hand zu nehmen, in den Computer zu starren.
Diese ‚blanke‘, vielleicht auch antiquierte Arbeitsweise, zählt zu dem Besten, was ich so am Tag anstelle.

Bereits im Klappentext steht über Alice Munro, was für mich mit zu einem Leitsatz für diesen Blog geworden ist: „Alice Munro erzählt zugewandt und genau vom Allerschwersten, von dem, was zwischen Menschen passiert, was in ihnen vorgeht.“ (1)

Und diese ‚Meisterin des Alltäglichen‘ ist gerade 90 Jahre alt geworden. Ich habe das in der Berliner Zeitung in der Feuilletonseite entdeckt. (2)

Was mich an dieser Schriftstellerin fasziniert ist, wie unaufgeregt sie über Menschen im Alltag, über das Alltägliche schreibt.

Dass sie inzwischen eine kanadische Literaturnobelpreisträgerin ist, das nötigt mir natürlich Respekt ab.

Was in mir jedoch eine wirkliche Begeisterung hervorruft ist die Tatsache, dass sie mit scheinbarer Leichtigkeit über eher langweilige Dinge des Alltags schreibt.

„Sie (Alice Munro) zeigt, dass ein Schreiben über Windeln, den Besuch in einem Pflegeheim oder Einkäufe von Zahnpasta und Handcremen von bestechender Prägnanz und Aussagekraft sein kann.

Besonders ihre späteren Texte bringen die Schilderungen des Unspektakulären, man könnte auch sagen, den genauen Blick auf Menschen als Menschen zur Perfektion.“ (3)

Alice Munro war dabei immer Mutter von vier Töchtern, Hausfrau.
„Sie kochte und putzte, sagte sie in einem Interview mit der Literaturzeitschrift Paris Review, seitdem sie ein Teenager war und ihre Mutter an Parkinson erkrankte: ‚die Uni war also die einzige Zeit in meinem Leben, in der ich keine Hausarbeit verrichten musste.“ (4)

Als ich das gestern beim Frühstück las, da dachte ich bei mir:
‚Worüber jammerst du eigentlich?

Du musst so viel tun – Firmenporträts schreiben, freitags zuhause Staubsaugen, ins Fitness-Studio fahren, du kommst eigentlich zu gar nichts, schon gar nicht dazu, kurze Alltagsgeschichten für den Blog zu schreiben.‘

Da kann ich nur verstummen, angesichts des großartigen Schaffens dieser Schriftstellerin, und dass in vielen Jahren am Küchentisch, weil sie kein Arbeitszimmer hatte.

Manchmal, wenn ich meine Enkelin besuche und mit ihr in Berlin auf einen Spielplatz gehe, dann sehe ich Mütter, die auf dem Boden sitzen und reden, Kartoffelsalat ausgepackt haben und jeden, der von außen dazukommt aus einer Mischung von Ablehnung und Neugier betrachten.

Ich nenne sie seit vielen Jahren die ‚Monicas‘.
‚Die Monicas sind wieder da‘, sage ich dann zu Krümel, die sich aber nicht dafür interessiert, sondern für die Rutsche, auf der die Kinder der ‚Monicas‘ heruntersausen.

Inspiriert zu dieser durchaus liebevoll gemeinten Bezeichnung wurde ich durch die Geschichte ‚Jakarta‘:
„Kath und Sonje haben einen eigenen Platz am Strand, hinter großen Baumstämmen.

Den haben sie sich ausgesucht, weil er ihnen Schutz bietet, nicht nur vor dem gelegentlich stark auffrischenden Wind – sie haben Kaths Baby dabei -, sondern auch vor den Blicken einer Gruppe von Frauen, die jeden Tag den Strand bevölkern. Sie nennen diese Frauen die Monicas.

Die Monicas haben zwei oder drei oder vier Kinder pro Nase.
Angeführt werden sie von der richtigen Monica, die über den Strand gelaufen kam und sich vorstellte, sobald sie Kath und Sonje und das Baby entdeckt hatte.

Sie lud sie ein, sich dem Rudel anzuschließen.
Sie folgten ihr und schleppten die Babytasche mit.
Was blieb ihnen anderes übrig?

Aber seitdem verschanzen sie sich hinter den Baumstämmen.

Das Feldlager der Monicas besteht aus Sonnenschirmen, Badelaken, Windeltaschen, Picknickkörben, aufblasbaren Flößen und Walfischen, Spielsachen, Sonnenschutzmitteln, Kleidungsstücken, Sonnenhüten, Thermoflaschen mit Kaffee, Plastikbechern und -tellern und Kühlboxen, die hausgemachte Eislutscher aus Fruchtsaft enthalten.“ (5)

Ich habe in meinem Leben viel studiert, Diplomarbeiten geschrieben, Diplomarbeiten bewertet, Studenten unterrichtet. Das war eine schöne Zeit.

Der beste Teil kommt tatsächlich zum Schluss, nämlich von einer ‚Meisterin des Alltäglichen‘ zu lernen, die kleinen Dinge im Leben zu sehen, sie nicht geringzuschätzen, Menschen nicht in ihren großen Gesten zu bewundern, sondern darin, wie sie den Alltag meistern, wie sie sich zueinander verhalten.

Das Schwierige besteht darin, nicht nur das Banale zu beschreiben, sondern die Beschreibung auch noch banal aussehen zu lassen. Darin bewundere ich die große Schriftstellerin Alice Munro.

(1)
Manuela Reichart, Nachwort für Alice Munro, Ferne Verabredungen, Die schönsten Erzählungen;
aus dem Englischen von Heidi Zerning;
© 2016 S. Fischer Verlag GmbH, Hedderichstr. 114, 60596 Frankfurt am Main
(2)
Berliner Zeitung, Nr. 156, Freitag, 09.Juli 2021, S. 13; Feuilleton
„Meisterin des Alltäglichen“
(3)
Sabine Rohlf, ebenda
(4)
Ebenda
(5)
Alice Munro „Ferne Verabredungen“, Jarkarta, Fischer Verlag GmbH, 2016, S.9


Mehr lesen:
2021: https://uwemuellererzaehlt.de/ueber-menschen-erzaehlen/menschen-im-alltag-2021/

2020:https://uwemuellererzaehlt.de/ueber-menschen-erzaehlen/menschen-im-alltag-2020/

2019: https://uwemuellererzaehlt.de/ueber-menschen-erzaehlen/menschen-im-alltag-2019/

2017: https://uwemuellererzaehlt.de/ueber-menschen-erzaehlen/menschen-im-alltag-2017/


KLEINE GLÜCKSMOMENTE FINDEN – IM ALLTAG

ALLTÄGLICHES-2021.10.25

Ich will hinter den Sinn des Lebens kommen - der oft gut versteckt ist, nicht etwa in großen Ereignissen; zu finden ist er vielmehr in den kleinen Alltagsdingen. Schreiben kann dabei sehr helfen, ist kein Selbstzweck, sondern ein guter Wegbegleiter.

 

Es ist trüb, die dunkle Jahreszeit beginnt. Der Sturm bläst, rüttelt an den Rollläden im Haus und im Garten fliegen die Blätter umher.
Ich versuche, mich nicht von dieser Stimmung herunterdrücken zu lassen, sondern ich will lieber aufschreiben, was meinen Schreib-Alltag ausmacht.

Kürzlich hatte ich eine Frau am Telefon, die mir erzählte, wie sehr sie mich beneiden würde, dass ich mein Geld mit dieser Art von Arbeit verdienen könnte.

„Ich bekomme mein Geld, weil ich es verdiene und weil ich hart dafür arbeiten muss“, sagte ich zu ihr.

Sie schien mir das nicht so recht zu glauben.

Sie meinte, ihr fehle einfach die Zeit dafür, diesem schönen Hobby nachzugehen. Sie war in der Modebranche tätig.

Ist das ‚Hobby‘ wirklich so schön und macht es so unendlich viel Spaß, zu schreiben?
Ich kann sagen, dass mich diese Gefühle bisher nur selten erreicht haben.

Klar, ich schreibe irgendwie schon gern, aber noch lieber lese ich das Ganze, wenn alles fertig ist und wenn dann noch jemand sagt, dass es ihm gefällt, ja dann bin ich natürlich auch glücklich.

Und trotzdem, es ist bis dahin stets ein weiter, ein holpriger Weg, steinig und mit vielen kleinen Stolperfallen gepflastert.
Die Frage, die ich mir immer wieder stelle, ist die: Was schreibe ich und wie schreibe ich es?

Die Voraussetzung dafür, dass du überhaupt deine Leser unterhalten kannst, ist ja, dass dir irgendetwas einfällt.

Ich glaube, die Fähigkeit, etwas Sinnvolles zu Papier zu bringen hängt sehr vom Willen ab, etwas für sich zu entdecken, was man notieren kann.

Ich zwinge mich dazu, in verschiedenen Situationen Menschen zu beobachten, zu überlegen, ob sich daraus eine Geschichte entwickeln lässt.

Was mich antreibt ist, mit Worten zu untersetzen, dass es nicht lohnt, auf den großen Tag zu warten, der alle Glückseligkeit mit sich bringt.

Entscheidend ist, ob du bereit bist, das was vor dir ist als etwas zu begreifen, was deinen Alltag bereichert.
Kürzlich saß ich im Auto und beobachtete die Menschen, die zwischen den geparkten Autos hin- und herliefen.

Es war auf dem Parkplatz eines großen Supermarktes. Ich sah einen Mann, der zwei Taschen schleppte. Hinter ihm gingen zwei kleine Mädchen, die mehr hüpften und tanzten, als dass sie schnurgerade gingen.

Der Vater ging gebeugt, die Last der Einkaufstaschen schien ihn runterzuziehen. Als er an seinem Auto ankam und in seinen Taschen kramte, vermutlich seine Autoschlüssel suchte, da war seinen Gesichtszügen anzumerken, wie schlecht gelaunt er war.

Seine beiden Töchter hingegen sprangen durch die Pfützen, die sich nach dem Regen gebildet hatten.

Ich hörte ihr fröhliches Schnattern und Kreischen bis zu mir herüber.
Sie bereiteten sogar mir gute Laune, obwohl ich ein wenig weiter weg war. Ja, ich musste sofort an meine Enkelin denken, die mit Sicherheit ebenfalls in den Wasserpfützen umhergesprungen wäre.

Der Vater schien gestresst, schnauzte seine Kinder an, die urplötzlich aufhörten, lustig zu sein und mit gesenkten Häuptern dem Vater entgegenstrebten.

Ich konnte den Vater verstehen. Oft genug hatte ich mich ja selbst in solchen Situationen befunden.

Aber mit einigem Abstand weiß ich heute, dass der Vater genügend Gründe hätte, ebenfalls fröhlich zu sein, vorausgesetzt, er war nicht krank, hatte keine größeren Sorgen, die nur er kennen konnte.
Was ich meine ist, mit dem Schreiben zu zeigen, dass der Tag nicht besser wird.

Sondern dass der Alltag aus vielen solchen kleinen Momenten besteht, die wir nicht achten, weil wir sagen, es gäbe in der Situation etwas Wichtigeres.

Aber was sollte bedeutungsvoller sein als die Tatsache, dass die Kinder glücklich waren, den Tag liebten, und es mochten, mit ihrem Vater einzukaufen?

Diese kleinen Situationen festzuhalten, das ist wichtig.
Wie viele Bücher sind schon über den Sinn des Lebens geschrieben worden?

Wie oft verweigern sich Menschen dem Glück im Alltag?
Dabei meine ich nicht, mit künstlich verzogenem Mund den Tag zu loben.

Keiner kann sagen, dass er im Alltag nur Positives erfährt. Aber weil es so ist, ist es wichtig, über die guten Alltagsgefühle zu schreiben. Dabei geht es nicht darum, formvollendete Texte zu schreiben.
Oft reicht das Tagebuch, in das man etwas hineinschreibt, sich vergewissert, was einem am Tag wichtig war.

Das bedeutet aber auch, sich ständig aufs Neue zu motivieren, zum Federhalter zu greifen oder auf der Tastatur zu tippen.

Mehr lesen:  
https://uwemuellererzaehlt.de/mein-freund-der-alltag/

 

DIE BIBEL AM SONNTAG FÜR DEINEN ALLTAG

Bibel

BIBEL-2021.10.24

WARUM DIE BIBEL LESEN?
Es ist nicht so einfach, im ‚Buch der Bücher‘ die richtigen Stellen für sich zu finden.

Die Worte herauszunehmen, die mich auch überzeugen, und die ich auch verstehe.

Aber ich bin in diesen Dingen sehr zäh. Selbst wenn alle um mich herum lachen, dass ich mir die Bibel vornehme, hält mich das nicht ab, sondern spornt mich an.

Du brauchst eben die Ausdauer, die Inhalte zu finden, sie richtig zu deuten, sie auch richtig wiederzugeben.

Ich halte nichts davon, nur das Zitat selbst zu nehmen und es einfach vor mir herzutragen, so wie eine Trophäe: ‚Seht her, wie durchgeistigt und klug ich bin‘. Das würde mir nicht helfen.

Ich will mir ein gutes Fundament an Argumenten aufbauen – für alle Lebensbereiche.
Also kann ich nicht nur den ‚Ozean vom Ufer aus betrachten‘. Nein, ich muss mir ein ‚Schiff bauen‘, ein Gerüst, dass mich über ‚das Wasser bringt‘.

Kurzum, ich muss mir zu jedem Satz eine eigene Meinung bilden, darüber nachdenken, was die Worte mir sagen. Nur dann werde ich sie als Motivation im Alltag verwenden können.

Im Buch Josua habe ich etwas gefunden, was mir Mut machen kann:
‚Und lass das Buch dieses Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, dass du hältst und tust in allen Dingen nach dem, was darin geschrieben steht. Dann wird es dir auf deinen Wegen gelingen und du wirst es recht ausrichten.‘
(Jos 1, 8-9).

Was entnehme ich dieser Botschaft?
Dranbleiben an dem, was man sich vorgenommen hat, nicht vom Weg abweichen, sich einen Plan machen, an den man sich halten kann.

Und: Die Bibel für sich als Richtschnur des eigenen Handelns im Blick behalten.

Bibel

DEN TAG BEWUSST WAHRNEHMEN UND AUF DEINEN NEBENMANN ACHTEN
Im Brief an die Hebräer heißt es: „…und lasst uns aufeinander Acht haben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsere Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht.“ (Brief an die Hebräer, Bekenntnis der Hoffnung, Hebr 10.24-25)

Man könnte hier viel zu schreiben, zum Beispiel, nicht einfach den Tag an sich vorbeiziehen zu lassen, sondern bewusst den Moment wahrzunehmen und zu genießen, auf den Menschen neben dir zu achten, sich für ihn zu interessieren, ehrlich und einfühlsam.

DIE SPRÜCHE SALOMOS
‚Ein Wort, geredet zu rechter Zeit, ist wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen.
Ein Weiser, der mahnt, und ein Ohr, das auf ihn hört, das ist wie ein goldener Ring und ein goldenes Halsband.‘ (Spr 25, 11-12)

In der Stuttgarter Erklärungsbibel heißt es dazu:
„Freundliche Worte brechen den härtesten Widerstand oder ‚Steter Tropfen höhlt den Stein‘.“ (1)

(1)
Stuttgarter Erklärungsbibel mit Apokryphen,
DIE HEILIGE SCHRIFT NACH DER ÜBERSETZUNG MARTIN LUTHERS,MIT EINFÜHRUNGEN UND ERKLÄRUNGEN; DEUTSCHE BIBELGESELLSCHAFT.ISBN 978-3-438-01123-7
Neuausgabe mit Apokryphen © 2005 Deutsche Bibelgesellschaft,  Zweite, verbesserte Auflage 2007, 10.2016, S. 795

Bibel

DIE BIBEL KANN HELFEN GESÜNDER ZU LEBEN – TUN MUSST DU ES ABER IMMER NOCH SELBST
Das Grauen bekam wieder ein Gesicht, nachdem ich am Sonntagvormittag auf die Waage stieg. Ich habe über die Feiertage ein paar Kilo zugenommen.

Die bittere Ironie: Ich habe es nicht geschafft, mein Gewicht auf dem Niveau zu halten, das ich aufgrund eines harten Trainings im Herbst erreicht hatte. Ich habe schon gar nicht weiter an Gewicht verloren. Nein. Das Gegenteil ist also der Fall.

Ich kann mich jetzt in Ausflüchten ergehen – der Lockdown ist schuld, die Feiertage haben mich runtergezogen und dafür ist das Gewicht nach oben gegangen.

Aber was bringt mir das?
Im Zweifelsfall nur weitere schlechte Laune.

Ich habe überlegt: Ich muss zurück zu meiner Ursprungsmotivation, zu den geistigen Wurzeln, die bewirkt haben, dass ich mich von selbst morgens um 05.00 Uhr ins Fitness-Studio aufgemacht habe.
Ich will mit der Bibel versuchen, einen geistigen Neustart hinzubekommen, der nicht nur für ein paar Wochen hält.

Mehr lesen:  https://uwemuellererzaehlt.de/mein-freund-der-alltag/

VON DER MACHT DES AUFSCHREIBENS

SCHREIB-ALLTAG-2021.10.07

Schreiben ist effizienteste die Art, strukturiert zu denken

Ich stelle oft fest, dass ich mir zu einem Thema erst dann einen strukturierten Überblick verschaffen kann, wenn ich die wichtigsten Stichpunkte schriftlich festgehalten habe.

Meist tue ich das mit Füllfederhalter, also auf die ‚old school‘ – Art.
Dazu passt ein deutsches Sprichwort, das ich kürzlich gelesen habe:

‚Einmal geschrieben ist so gut wie zehnmal gelesen.‘

Mehr lesen: https://uwemuellererzaehlt.de/schreiballtag/

SPASS AM SCHREIBEN HABEN – DAS IST AUCH EINE FRAGE DES WOLLENS

SCHREIB-ALLTAG-2021.09.29

Ich schreibe jeden Tag und jeden Tag muss ich dazu überwinden.
Sich an den Schreibtisch setzen, Konzepte formulieren, Interviews vom Band abhören und aufschreiben, die Geschichte um ‚Anna ist dement‘ weiterspinnen, das erfordert viel Energie und Einsatzwillen.

‚Warum jammerst du? Du hast es dir doch so ausgesucht‘, wird jemand sagen, der das liest. Stimmt, ich habe es mir ausgesucht,

Trotzdem gibt es Phasen, wo ich am liebsten alles hinschmeissen möchte und lieber etwas Praktisches machen. Aber ich glaube, das geht wohl jedem so, und wenn er seinen Beruf noch so liebt.

Ich helfe mir damit, indem ich mir kleine Eselsbrücken baue. Ich überlege mir zum Beispiel schon eine Woche vorher, welche Themen ich in der kommenden Woche behandeln will.

Danach lege ich über Word die Dokumente an. Die Texte sind dann auch auf dem iPhone abgelegt. Und so kann ich zusätzlich in den Zeiten schreiben, in denen ich nicht am Schreibtisch sitze.

Gerade warte ich im Auto auf meine Frau. Sie ist im Supermarkt einkaufen und geht lieber allein dort rein. Also bleibe ich im Jeep und tippe auf dem Telefon diesen Text.

Zugegeben, es hat lange gedauert, bis ich alles so hinbekommen habe, wie es jetzt ist. Lange Zeit wusste ich nicht, wie ich auf dem Telefon das Word-Dokument unterbringe.

Es hat alles seine Zeit gedauert, doch schliesslich habe ich es über die Cloud hinbekommen.

Parallel habe ich trainiert, im Stehen auf dem Handy schnell zu schreiben. Ich habe im Fitness-Center geschrieben, zwischen den Trainingseinheiten natürlich, und so bin ich immer besser geworden, was die technische Seite des Schreibens anbetrifft.

Und trotzdem, wenn es um Ideen geht, was ich hintereinander aufschreiben will, dann greife ich immer noch zum Füllhalter und schreibe auf Papier.

Ich habe schon alles ausprobiert. Vor dem Urlaub habe ich mir eine neue Tastatur zugelegt, die vom Design wie eine Schreibmaschine aussieht. Sie kommt aus China und die Schriftzeichen auf der Tastatur stimmen nicht mit der deutschen Version überein.

Ich tippe auf die Tasten, so als hätte ich die deutsche Variante. Das klappt, weil ich beim Schreiben nicht auf die Tasten schauen muss.

Der Kauf für knapp 100 Euro war ein Reinfall, aber man muss schliesslich experimentieren.

Eines bleibt, nämlich der Wille, etwas zu Papier zu bringen, und dann kommt auch irgendwann der Spass am Schreiben zurück.

Mehr lesen: https://uwemuellererzaehlt.de/schreiballtag/

WARUM ICH IN ‚ANNA IST DEMENT‘ LIEBER AUF DIE BELLESTRISTISCHE ERZÄHLWEISE ZURÜCKGREIFE

SCHREIB-ALLTAG-2021.09.22

Es macht Spaß, zu schreiben.

Wirklich?
Ja, aber diese Feststellung treffe ich meistens erst, wenn ich fertiggeschrieben habe.

Vorher ist es verdammt anstrengend, und dabei weiß ich noch nicht einmal, wen meine Zeilen tatsächlich ansprechen.

Das Schreiben an sich ist gar nicht so anstrengend, für mich jedenfalls.

Doch, bevor ich alles zusammengestellt habe, da vergehen einige Stunden.

Und das ist das eigentlich Anstrengende.

Was war bisher? Wie mache ich weiter? Welche Figuren muss ich neu einführen, welchen Faden will ich weiterspinnen?

Klar, ich schreibe keinen Roman, ich bin kein Schriftsteller.

Trotzdem muss ich mich als Autor ebenso an die Gesetze des Schreibens halten.

Welches Konzept verfolge ich weiter? Wie ist der konkrete Handlungsstrang?

Welche Protagonisten sollen in dem jeweiligen Textabschnitt auftauchen?

Manchmal überlege ich, warum ich mir das alles antue. Würde ich nur bei den kleinen Alltagsgeschichten, dem ‚Alltäglichen‘ bleiben, so wäre es für mich einfacher.

Auf der anderen Seite verarbeite ich erlebte Realität ganz anders, wenn ich es in Form der belletristischen Schreibweise tue.

Ich habe bereits darübergeschrieben, wie wir Klaras Mutter in die Kurzzeitpflege gebracht haben. Das waren Momente, die psychisch von mir und Klara alles abverlangt haben.

In einem Sachtext kann ich das lediglich andeuten, oberflächlich beschreiben.

In einer Erzählung sind Dialoge da; ich kann auf die Gefühlswelt der einzelnen Protagonisten näher eingehen, detaillierter, emotionaler.

Mehr lesen: https://uwemuellererzaehlt.de/schreiballtag/

SO GEHT’S IN DEN HERBST

SCHREIB-ALLTAG-2021.09.17

MONTAGS: ‚ALLTÄGLICHES‘
DIENSTAGS: ‚MENSCHEN IM ALLTAG‘
MITTWOCHS: ‚SCHREIB-ALLTAG‘
DONNERSTAGS: ‚ANNA IST DEMENT‘
FREITAGS: ‚ANNA IST DEMENT‘
SAMSTAGS: ‚ANNA IST DEMENT‘
SONNTAGS: ‚ALLTÄGLICHES‘ (BIBEL)

Ich habe mich in der letzten Zeit ein bisschen mit dem Handwerkszeug des Schreibens beschäftigt, mir grundlegende Erkenntnisse ins Gedächtnis gerufen.

Zum Beispiel: Geistige Arbeit verlangt, methodisch zu denken, Zusammenhänge zu erkennen.

Oder: Indem ich mein Thema untergliedere, setze ich mich gleichzeitig intellektuell damit auseinander.

Und: Die Struktur gibt mir den Rahmen vor, wie ich den Text in eine passable Form bringen kann, so formuliere, dass es flüssig zu lesen ist.

Aber irgendwie bin ich nicht zufrieden mit mir. Wenn du lange nichts am Blog gemacht hast oder nur sporadisch zum Schreiben gekommen bist, dann drehen sich deine ‚Gedankenräder‘ trotzdem, und zwar ob du es willst oder auch nicht.

Selbst in der Zeit, als ich die vielen Treppen zur Wohnung von Klaras Mutter hoch und runtergehastet bin, außer Atem war, selbst da ging mir das Schreiben nicht aus dem Kopf.

Ich bin irgendwie unzufrieden mit mir.
Einerseits will ich den geschäftlichen Erfolg des Blogs vorantreiben, ja ich muss das tun, um Geld zu verdienen.

Das heißt, ich muss Kunden gewinnen – für ein Firmenporträt, Interviews führen, die Texte dazu schreiben und wieder von vorn beginnen.

Das ist sehr anstrengend, aber es macht auch sehr viel Spaß.

Warum?
Weil du unglaublich viele Menschen kennenlernst, die du wahrscheinlich ansonsten niemals getroffen hättest.

Und dann ist da noch die Frage, wie du deinen Blog mit Beiträgen füllst.

Ich schwanke oft hin- und her.
Einerseits denke ich, dass ich eher Texte schreibe, die unmittelbar aus dem Alltag sind und die ich aus meinen Beobachtungen heraus einfach aufschreibe.

Aber ist es das, was ich wirklich will?
Ja, irgendwie schon.

Und trotzdem reizt es mich auch, Geschichten zu erzählen. Die sind zwar fiktiv, aber sie haben stets einen realen Hintergrund, ja sind von meinen persönlichen Erlebnissen geprägt.

Ich muss mich entscheiden.

Also gehe ich wie folgt vor:
Montags schreibe ich über den Alltag – über Beobachtungen, Erlebnisse, was ich zum Beispiel im Fitness-Center erlebe.

Dienstags will ich mich ganz dem Thema „Menschen im Alltag“ widmen.
Hier sollen Interviews mit interessanten Unternehmerpersönlichkeiten erscheinen, aber auch mit ganz normalen Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben.

Ich werde auch auf Interviews aus vergangenen Jahren hinweisen, schreiben, warum ich das Gespräch mit einem Menschen interessant fand.

Am Mittwoch schreibe ich über meinen „Schreib-Alltag“, was mich bewegt, was ich denke, warum ich gerade ein bestimmtes Thema ausgesucht habe.
Aber auch darüber, wie ich einzelne Figuren in meine Geschichte, ‚Anna ist dement‘ einführe. Welche Charaktereigenschaften ich ihnen zuschreibe.

Donnerstags, freitags und am Samstag will ich „Anna ist dement“ weiterschreiben.
Später soll eine weitere Geschichte hinzukommen.
Der Titel steht bereits fest: ‚Thure aus Schebsand‘.

Und am Sonntag? Da veröffentliche ich einen Spruch aus der Bibel.
Warum? Weil ich so viel Weisheit über meinen Alltag erfahren habe, dass ich einfach nicht mehr davonlassen kann.

Das ist der Plan, mal sehen, wie weit ich damit komme.
Weihnachten ziehe ich ein erstes Resümee.

Mehr lesen: https://uwemuellererzaehlt.de/schreiballtag/