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AMAZON-ANGEBOTE – ICH STÖBERE GERN DARIN (14)
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Es ist am Vormittag, gegen halb elf Uhr.
Klara ist im Discounter in Basdorf, wo wir Eier kaufen, Brot und Brötchen.
Ja, wir kaufen zusammen ein.
Klara geht rein, holt die Sachen, bezahlt und kommt wieder raus.
Was hab‘ ich damit zu tun?
Oh, eine ganze Menge.
Ich fahre sie hierher, ich sitze in der Sonne, vor dem Eingang, auf einer gepolsterten Holzpritsche. Die Sonne gleisst von links auf das Gesicht, und ich muss die Augen zukneifen.
Ich warte hier, um Klara beim Rausgehen zum Auto zurückzubegleiten.
Muss auch gemacht werden, irgendwie verantwortungsvoll.
Warum ich das so betone?
Naja, falls mich einer vor der Einkaufshalle sieht und sagt: Der Dicke lümmelt dort herum, und er lässt sich die Sonne auf den grossen Bauch scheinen.
Das wäre ja eine schreiende Ungerechtigkeit, das so darzustellen. Nur deshalb schreibe ich das.
So, ich mach‘ Schluss mit dem Tippen. Die Sonne scheint zu stark. Ich muss die Augen zusammenkneifen.
Hoffentlich verpasse ich Klara nicht, beim Hinausgehen, wenn sie sich mit dem großen Einkaufswagen abmüht. Dann springe ich sofort auf, natürlich.
Bin ich zu gut für diese Welt?
Naja, Klara glaubt, ich hätte da noch Potenzial.
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‚OPA, ICH HAB‘ DICH LANG NICHT MEHR IN DEM BUCH LESEN SEHEN‘
ALLTAGSSORGEN KLEINE UND GROSSE – DU MUSST MIT IHNEN UMGEHEN
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Es ist kurz nach drei Uhr, und ich sitze schon am Schreibtisch.
Mich drücken die Sorgen. Gut, die Sorgen, die in meinem Kopf, meinem Gefühl entstehen.
Es sind Fragen, die mich dann nicht mehr schlafen lassen.
‚Warum machst du nicht mehr für deine Gesundheit?‘
‚Wieso hast du aufgehört, strenger auf deine Ernährung zu achten?‘
‚Warum hast du dich noch nicht im Sportforum angemeldet?‘
Zugegeben:
Es sind kleine Fragen, winzig im Vergleich, was wir in der Welt an Problem zu bewältigen haben.
Sich mit den vermeintlich kleinen Herausforderungen zu beschäftigen, bedeutet ja nicht, alles andere auszublenden.
Kleinteilig denken heißt nicht zuerst, kleinkariert zu sein.
Es bricht nur die großen Dinge auf deine eigene Realität herunter, auf das, was du selbst tun kannst, um dich wohler zu fühlen, glücklicher zu sein.
Allein, dass ich Herausforderungen in meinem Leben hier aufschreibe, macht mich ruhiger, gibt mir mehr mentale Sicherheit.
Ich fange heute mal mit dem Nordic Walking an.
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ICH LIEG‘ SCHON GERN IN GUTEM BETTZEUG – WENN ICH SCHON UNRUHIG SCHLAFE
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Gestern war ‚Großeinsatz‘, gleich zu Wochenbeginn. Wir sind morgens in den OBI-Baumarkt gefahren, Rentner eben.
Obwohl: Ich habe genug zu tun, meine Reden zu schreiben, sie aufzubereiten, inhaltlich zu erweitern.
Aber das zählt jetzt nicht. Es geht in diesem Moment um die Gardinenstangen, die angebracht werden müssen.
Ich drücke mich da seit dem Umzug drumherum. Als in der vergangenen Woche die Monteure den neuen Spiegelschrank im Bad anbrachten, da habe ich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und sie gefragt: „Bringen Sie eigentlich auch Gardinenstangen an?“
„Oh ja, das macht bei uns der Herbert. Herbert trinkt sehr gern Kaffee.“
„Na, Mensch, das würde ja passen“, hakte ich gleich nach.
„Das kommt überhaupt nicht in Frage“, sagte Klara, die hinter mir stand.
„Das macht mein Mann, der kann das.“
Das sagte sie sonst nie über mich, eher das Gegenteil.
Als wir wieder allein waren, da fragte ich sie, warum wir uns das antun wollten.
„Weißt du, wie teuer das ist?“, antwortete Klara empört.
„Ja, einen Kaffee für Herbert müssen wir zusätzlich ausgeben.“
„Du hast mir versprochen, dass du das machst“, sagte sie daraufhin zu mir.
Also blieb mir nichts weiter übrig, ich musste heute ran.
Wir hatten am 1. Mai schon das Werkzeug aus dem Keller geholt.
In der anderen Wohnung bin ich im Schlafanzug hinuntergegangen.
Hier musst du dich nun fein machen, in den Fahrstuhl steigen und zwei Treppen nach unten fahren.
Klara hatte sich die Lippen mit rotem Lippenstift nachgezogen. Es konnte ja sein, wir trafen auf Nachbarn im Haus.
„Du der Hund von nebenan, der reagiert auf Lippenstift sofort aggressiv“, sagte ich.
„Pass du auf, dass der dir nicht ein dickes Stück Fleisch aus deinem Hintern reißt“, antwortete Klara schlagfertig.
Wir holten das Werkzeug hoch, und ich bereitete die Schlagbohrmaschine vor.
Als ich oben auf der Leiter stand und die Maschine mit dem Bohrer ansetzte, da drehte die sich nicht lange. Irgendwas stimmte nicht. Der Bohrer war beim Anmachen sofort herausgeflogen.
Ich probierte es noch ein paar Mal und gab dann entnervt auf.
„Du unten, da liegt noch die Bohrmaschine, die wir noch zu DDR-Zeiten gekauft haben, vor der Wende also.“
„Stimmt“, sagte ich.
Ich stürmte noch einmal in den Keller, diesmal ohne Klara. Ich holte die Maschine aus dem Koffer, der ganz hinten eingeordnet war.
Oben zurück, da sprang sie sofort an. Jetzt fühlte ich mich wieder wohl. Ich hatte damit zu Ostzeiten die härtesten Platten durchbohrt.
Und es klappte immer noch. Wenn der Dübel wackelte, so steckte ich ein Streichholz mit in das Loch hinein, so wie früher eben.
Jetzt war ich in meinem Element und ich fing an, Klara gut strukturierte Anweisungen von oben auf der Leiter nach unten zu geben: „Bleistift, Schraubenzieher, jetzt die Bohrmaschine.“
„Ich bin hier nicht deine Befehlsempfängerin“, sagte sie zu mir.
„Du, auf dem Flugzeugträger kann auch nur einer sagen, wo es lang geht.“
„Du guckst zu viele Filme, aber hier bist du nicht der Chef, sondern ich“, sagte Klara.
Sie hatte recht, denn sie beschrieb lediglich die Wirklichkeit.
Ich beschloss, nicht darauf zu reagieren.
„Kannst du mal bitte den Sauger näher an das Bohrloch führen?“, raspelte ich von der Leiter zu ihr herunter.
„Das klingt schon ganz anders“, sagte sie zu mir.
Ich bohrte weiter und war glücklich, dass ich mal wieder ein Stück guter alter Technik in der Hand halten konnte.
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Sonntag, kurz nach sieben Uhr. Es ist Wochenende und ich freue mich, weil ich schon aufgestanden bin.
Nicht, weil ich musste, nein, weil ich wollte.
Und morgen ist sogar noch ein Feiertag, der 1. Mai.
Aber ich denke weiter und überlege, wie ich mich am Dienstag, dem neuen Wochenbeginn, fühlen werde.
Kommt die schlechte Laune in mir hoch, weil es mit dem Wochenende vorbei ist?
Warum ist der erste Tag zu Wochenbeginn eigentlich so ein „Arschlochtag“?
Ich weiß es auch nicht. Jedenfalls kriegst du dieses Gefühl nicht aus dir heraus, das von ‚och, ich hab‘ keinen Bock‘, selbst dann nicht, wenn der Montag ein Feiertag war.
Meine Gefühlswelt bekomme ich einigermaßen in den Griff, wenn ich gleich zum Wochenbeginn anfange zu laufen.
Ich will eine neue Strecke ausprobieren. Die in der Schönower Heide.
Mal sehen. Jedenfalls: Während des Nordic Walkings stellen sich gute Gefühle ein.
Ich denke dann: „Jetzt überleg‘ mal, wer sich das leisten kann, am Vormittag zu laufen!“
Aber selbst ohne das Nordic Walking werde ich künftig wieder morgens nach dem Aufstehen überlegen, warum jeder Alltag schön ist, selbst zu Wochenbeginn.
Ich denke, weil das Leben schön ist, und ich mehr nach winzigen Momenten suchen sollte, die es mir schwermachen, schlecht gelaunt zu sein.
Ich gehe an meinem Bücherschrank vorbei, direkt vor der Tür zum Arbeitszimmer.
Dort hängen Fotos von Krümel. Sie lacht mich an, klatscht in die Hände, so als wollte sie sagen: ‚Opa, komm‘ lass uns ‚Restooorant‘ spielen.“
Der Dienstag kann kommen.
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Ich sitze in der Bäckerei, im REWE in Basdorf, im Café – auf einer Sitzbank, den Rücken an die Wand gelehnt.
Vor mir steht eine große Tasse mit Cappuccino.
Klara hat ihn bestellt und ein Verkäufer hat ihn zum Tisch gebracht.
Klara hat mich sozusagen hier ‚geparkt‘, damit sie gut einkaufen gehen kann, und ich nörgele dabei nicht herum, so von wegen, sie solle das Ganze strukturierter angehen.
Für mich sind das mit die schönsten Momente, wenn ich hier herumlümmele.
Ich kann sitzen, ein wenig schreiben, die Leute beobachten.
Du hast den Eindruck, dass es am Freitag lockerer zugeht, das Gefühl von Frühling in der Luft liegt, die Leute sind gut drauf und die meisten werden sich wohl auf das verlängerte Wochenende freuen.
Ich schaue durch die Fensterscheiben und sehe, wie die Bäume grün werden, zu blühen anfangen.
Tief in mir steckt noch die Zeit bei der Marine. Warum ich das jetzt denke?
Nun, zu den einzelnen Jahreszeiten wurden die Bezüge der Mützen gewechselt. Am ersten März kam der blaue Bezug auf die Mütze.
Das schönste kam aber am ersten Mai in jedem Jahr – da war nämlich der weiße Mützenbezug dran.
Und sofort mit diesem Wechsel hattest du das Gefühl, dass der Frühling endgültig da ist und der Sommer nicht mehr weit weg.
„Am Montag ist der weiße Mützenbezug dran“, habe ich zu Klara im Auto gesagt.
Sie hat nicht geantwortet, nur geschmunzelt.
Das ist so ein Sprechritual von mir, ohne dass es irgendwie tiefgründiger erörtert würde.
Manchmal kommt mir doch noch was in den Sinn: Ich muss nachts nicht mehr auf See raus, ich kann in meinem Bett liegen, ohne dass ich aus der Koje ruckartig herausspringen muss, die Wände zittern nicht, so wie auf dem Schiff, und ich renne nicht mit einem flauen Gefühl im Magen herum, nur weil es draußen stürmt und der Schiffsbug tief ins Wasser eintaucht, um sich danach knirschend und ächzend daraus wieder emporzuheben.
Würde ich wollen, dass ich das noch einmal durchleben müsste?
Nein, ich glaube nicht.
Aber es hat mich irgendwie auch hart gemacht, selbst wenn die Stürme des Lebens erst richtig nach meiner Marinezeit begannen.
Glück ist für mich, die Erinnerungen daran wachzuhalten, die Anstrengungen nicht zu vergessen, die schönen Momente im Kopf und im Herzen wachzuhalten.
Wie gesagt, Montag ist der ‚Weiße Mützenbezug‘ dran.
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Vier Wochen nach dem Umzug in die Stadt, es ist ein wenig ruhiger geworden. Die Kartons sind in der neuen Wohnung ausgepackt, die Möbel stehen dort, wo wir sie hinhaben wollten.
Die Bücher sind eingeräumt.
Der Bücherschrank aus dem Arbeitszimmer steht jetzt im Flur, direkt im Eingangsbereich.
Die Bücher, die ich wahrscheinlich nicht mehr so schnell anfassen, die habe ich ganz unten einsortiert. Du kannst sie auch nicht gleich erkennen, denn da müsstest du in die Knie gehen.
‚Das wird wohl nicht passieren‘, dachte ich.
Zudem: Da unten habe ich das ‚Kapital‘ von Marx einsortiert.
‚Dafür interessiert sich keine Sau mehr“, habe ich zu Klara gesagt.
Da war auch so, bis Krümel uns das erste Mal besuchte.
Sie jagte den Flur entlang, versuchte so weit wie möglich beim Schlittern voranzukommen. Es lagen ja noch keine Teppiche dort, die sie hätten bremsen können.
Ich musste an dem Tag weg, zu einer Trauerfeier, auf der ich eine Rede halten sollte.
Als ich wiederkam, da lag in meinem Arbeitszimmer ein Band vom ‚Kapital‘.
Ich teile mir das Zimmer mit Krümel. Wenn sie bei uns ist, dann schläft sie dort auf der Couch, die Klara hergerichtet hat.
Es stehen Puppen herum, wo früher stapelweise Bücher waren und Stofftiere lümmeln auf der Liege.
Dazwischen lag ein Buch, so als ob es nicht dahingehörte.
„Wer hat das ‚Kapital‘ hier hingelegt?‘, rief ich in den Flur.
Krümel kam angerannt.
„Opa, das ist für mich. Das ist ein Vorschulbuch. Guck, hier steht es“, sagte sie und fuhr mit ihrem kleinen rechten Zeigefinger den Schriftzug auf der Vorderseite entlang.
„Karl Marx, Das Kapital, Erster Band“, stand dort in goldenen Lettern.
Krümel konnte noch nicht lesen.
Aber das machte ihr nichts aus.
„Ich hab‘ dich lange nicht darin lesen sehen“, sagte sie und ich meinte, einen Vorwurf aus ihrer Stimme herauszuhören.
Klara stand hinter uns und lachte.
„Krümel hat sich gleich auf den Bauch geschmissen und ist an der unteren Bücherwand entlanggekrochen.
‚Oma, hier stehen die Bücher für die Kinder im Vorschulalter‘, hat sie mir zugerufen und dabei einzelne Bücher herausgezerrt“, erklärte Klara mir.
„Opa, wir Kinder müssen wissen, was da drinsteht“, meldete sich Krümel wieder.
Ja gut, wenn Krümel das sagt, dann muss ich darüber nachdenken, ernsthaft, natürlich.
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WIR ZIEHEN UM – VOM DORF IN DIE STADT
Als ich heute morgen aufgewacht bin, da habe ich mich mühsam im Bett aufgerichtet. Und lustlos war ich auch noch.
Wir sind mitten im Umzug, von Basdorf nach Bernau. Vom Dorf in die Stadt.
Es ist nirgends mehr gemütlich, in der alten Wohnung nicht, da, wo ich mich jetzt aus dem Bett quälen will und in der neuen Wohnung auch nicht.
Dort ist alles schön und neu, Fussbodenheizung, hochwertiges Bad, mit zwei Duschen, zwei Stellplätze vor der Tür, mit E-Anschluss.
Ich könnte noch mehr aufzählen. Aber kriege ich dadurch gute Laune? Nein.
Mir graut davor, mein altes Arbeitszimmer auszuräumen.
Klara hat die Lenin-Bände schon eingepackt.
„Wir schmeissen die alle weg“, hatte ich gesagt.
Ich dachte, dass es an der Zeit damit wäre, sich davon zu lösen.
Aber das kam für Klara nicht infrage.
Die erinnerten uns beide an die Studienzeit in Moskau.
Klara hat sie nicht gelesen, ging ja auch nicht, denn sie sind sämtlich auf Russisch.
Ich habe sie fast alle durchgelesen, fünfundfünzig an der Zahl. Die Briefe, die Lenin geschrieben hat, und wo er erklärt, warum Stalin auf keinen Fall der erste Mann im Staat sein sollte.
Vielleicht war es ja an der Zeit, mich ihrer zu entledigen, jetzt, wo dieser furchtbare Krieg gegen die Ukraine tobte.
Aber irgendetwas sträubte sich in mir. Sollten wir alles über Bord werfen, alles verurteilen, was nur irgendwie mit Russland zu tun hatte?
Dazu konnte ich mich nicht entschliessen, denn dafür waren die Menschen, die ich in Moskau kennengelernt hatte, mir viel zu sehr ans Herz gewachsen.
Ausserdem verband ich mit den Büchern die Bilder, die mich daran erinnerten, dass ich auf einmal mit zwei Dritteln der 55 Bände in die Metro gestiegen bin.
Ich hatte sogar noch einen Duschvorhang gekauft.
Auf dem Weg nach unten, tief hinunter in den Metroschacht, hatte ich die Taschen mit Büchern einfach auf die Rolltreppe gestellt.
Die Taschen hakten unten angekommen fest, ich verursachte einen Stau auf der Treppe und hinter mir haute mir einer die Faust in den Rücken.
Die Aufsichtshabende in der Metrostation, zu der ich empört hinüberblickte, die rief mir zu: „Geh‘, sonst kriegst du von mir ebenfalls einen Tritt.“
So hatte ich mir die deutsch-sowjetische Freundschaft nicht vorgestellt.
Und Klara verband damit ihre eigenen Erinnerungen, schließlich war sie ja all die Jahre an meiner Seite gewesen.
Es war wohl gut so, dass die Bücher mitkamen, in die neue Wohnung und dort wieder ihren Platz fanden. Schließlich gehörten sie zu meinem Alltag, und der war ja mein Freund, in guten, wie eben in schwierigen Zeiten.
Ich saß immer noch auf dem Bett, während ich nachgrübelte, was der Tag wohl bringen würde. Ich seufzte und stieß mich endgültig von der Bettkante ab und schlurfte ins Bad.
Der Tag hatte begonnen, und ich musste freundlich zu ihm sein, damit ich auch von ihm etwas hatte.
„Du kannst heute deine Sachen aus der Bücherwand räumen“, rief Klara von unten.
Ich brummte nur, was als Zustimmung von ihr gewertet werden konnte, aber von mir ihr gegenüber auch noch als Ablehnung ausgelegt werden konnte.
Mir fiel der gestrige Tag ein, an dem wir einen neuen Fernseher gekauft hatten, so ganz spontan. Jetzt wusste ich, warum ich so kaputt war.
„Fahren wir heute noch ein paar Sachen in die neue Wohnung?“, rief Klara von unten.
Ich tat, als hörte ich sie nicht und drehte lustlos die Zahnpastatube auf.
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„Ein Armer, der in Unschuld wandelt, ist besser als einer, der Verkehrtes spricht und dabei reich ist.“
Meine Erkenntnisse daraus: Die wahren Werte im Leben erkennen und: danach handeln.
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Meine Erkenntnisse daraus: Lieber einmal mehr nachdenken, als sich zu unüberlegten Äußerungen hinreissen zu lassen; Über Gesagtes des Gegenübers hinwegsehen, wenn sie unter die ‚Gürtellinie‘ gehen.
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Meine Erkenntnisse: Lieber mal vom Schreibtisch aufstehen, einen Schritt zurücktreten, wenn einem die Aufgaben über den Kopf zu wachsen scheinen; den Plan überarbeiten, in einer To-do-Liste die zeitliche Abfolge und die Prioritäten der einzelnen Aktivitäten festlegen; Energie durch Nordic-Walking speichern, im Freien, im Wald, am See die Dinge neu durchdenken, sortieren, Klarheit verschaffen, um dann zielgerichteter weiterzumachen.
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Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, auf dass ihr Segen erbt. Denn „wer das Leben lieben und gute Tage sehen will, der hüte seine Zunge, dass sie nichts Böses rede, und seine Lippen, dass sie nicht betrügen. Er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes: er suche Frieden und jage ihm nach. Denn die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten, und seine Ohren hören auf ihr Gebet; das Angesicht des Herrn steht wider die, die Böses tun.“ (Psalm 34,13-17) 1 Petrus, 3, 8-12 Meine Erkenntnis aus dem Bibelspruch: Lieber einmal mehr überlegen oder auch einfach gar nichts sagen, bevor man es hinterher bereut.
Was nehme ich noch mit?
Die Sprüche richten sich an die Christen, an ihr Verhalten im Alltag.
Ich fühle mich davon angesprochen, und ja, auch angezogen.
Denn wie oft sage ich etwas Böses zu einem Freund, meiner Frau oder einem Fremden, ohne gross nachzudenken.
Bereue ich es hinterher? Ja, fast immer.
Also, was nehme ich mit?
Sich im Zaum halten, Gesagtes von anderen Menschen aushalten, nicht gleich reagieren, lieber schweigen und nachdenken.
Wird mir das künftig gelingen?
Ich glaub‘ schon.
Ich werde mich in jedem Fall bemühen.
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RÜCKBLICKE-16.01.2023
VERA TOMASCHEWSKI – EIN MENSCH, DEM MAN IM ALLTAG GERN BEGEGNET
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Es war am vergangenen Donnerstag, zwischen Weihnachten und Neujahr.
Wir saßen im Auto und fuhren in Richtung Berlin, um Krümel und ihre Mama wieder nach Hause zu bringen.
Krümel fragte mich, während sie hinten angeschnallt saß und kaum zu sehen war:
„Opa, kannst du mir die Geschichte erzählen, wie du Oma kennengelernt hast?“
Ich war erstaunt.
‚Was die Kleine alles so mit ihren knapp fünf Jahren wissen wollte?‘, ging mir durch den Kopf.
„Also, ich habe vor vielen, vielen Jahren deine Mama kennengelernt, als ich Silvester in der Fabrik feiern wollte, in der Oma auch arbeitete. Ich hatte Karten für die Tanzveranstaltung besorgt und bin da hingegangen.“
Ich machte eine kleine Pause.
„Erzähl weiter, Opa“, drängte Krümel.
„Naja, da sah ich auf einmal deine Oma an einem Tisch sitzen und ich fand sie sehr hübsch.“
„Hm“, bestätigte Krümel nun.
„Ich setzte mich an einen anderen Tisch und beobachtete Oma“, erzählte ich weiter.
„Wie konnte ich nur an sie herankommen?“, fragte ich mich.
„Warum bist du nicht einfach hingegangen, Opa?“, wunderte Krümel sich.
„Ja, du hast recht, meine süsse Maus, aber ich habe mich nicht getraut.“
„Und dann?“ Krümel liess nicht locker.
„Dann habe ich meinen Tischnachbarn gefragt, ob er das Mädchen kennen würde?
Er hat ‚ja‘ gesagt und ist ein wenig später aufgestanden und hat mit Oma getuschelt.
Jetzt war ich erst recht verunsichert.“
„Was heißt ‚verunsichert‘?“, hakte Krümel nach und hatte Schwierigkeiten, dieses Wort auszusprechen.
„Verunsichert heißt, ich wusste nicht, was Oma wohl sagen würde, wenn ich Oma zum Tanzen auffordern würde.“
„Was hat Oma gesagt?“
„Sie hat ‚ja‘ gesagt und mit mir getanzt.“
„Und habt ihr euch dann geküßt?“, fragte Krümel weiter.
„Nein, so schnell ging das nicht damals“, sagte ich.
„Aber warum nicht?“, fragte sie weiter.
„Weil wir dachten, dass sich das nicht gehört.“
Ich merkte, wie ich ins Schwitzen kam.
„Oma wollte nicht, dass ich sie bis nach Hause begleite. Sie wollte schon, dass ich an der Brücke auf dem Weg zu ihrer Wohnung in eine andere Richtung abbiege.
Ich bin aber nicht abgebogen. Ich habe gesagt: ‚Ich bringe dich direkt vor die Haustür‘. Ich wollte ja Oma wiedersehen.“ Krümel lachte, denn es gefiel ihr, dass ich an Oma drangeblieben war.
„Erzähl‘ weiter, Opa“, drängelte Krümel.
Krümel war so interessiert an dem, was ich von mir gab, dass sie vergaß, mich darum zu bitten, das Radio anzustellen und Lieblingssong ‚Dein Casanova liebt dich nicht‘, abzuspielen.
Ich erzählte weiter.
„Ich habe Oma dann noch zur Haustür gebracht und wir haben uns für den nächsten Tag verabredet. Das war Neujahr.
Und ab da waren Oma und ich unzertrennlich.“
„Und wann habt ihr euch geküsst?“
„Das hat noch ein wenig gedauert, aber dann kam der Tag, an dem ich Oma geküsst habe.“
Krümel lächelte glücklich.
„Kannst du mir ,Casanova‘ anmachen, Opa?“
Ich nickte und spielte den Schlager ab.
Krümel sang mit ihrer leisen Stimme mit.
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Die Botschaft des Buches:
Wenn wir gesund werden und vor allem gesund bleiben wollen, dann sollten wir mehr über unseren Körper wissen, seine Sprache verstehen.
Das Schreiben hilft uns dabei, solche Fragen zu beantworten, wofür unsere Symptome und Beschwerden stehen, was wir in unserem künftigen Leben verändern sollten, um gesund zu werden.
Die Autorin geht darauf ein, dass der Körper und die Psyche Warnsignale aussenden, die wir erkennen durch das Schreiben besser erkennen können, und die wir entsprechend ernst nehmen sollten.
Das Schreiben ist dabei die Methode, um sich Klarheit über unsere Beschwerden zu verschaffen und Maßnahmen zu entwickeln, die dem entgegensteuern.
Bereits nach 15 Minuten Schreiben soll es positive Auswirkungen geben, zum Beispiel, dass der Blutdruck sinkt, wir mehr zur Ruhe kommen.
Das Schreibprogramm ist auf 12 Wochen ausgelegt. Danach soll der Leser, der aktiv mitmacht und schreibt, eine Vorstellung davon haben, was er für seine Gesundheit tun kann.
Dabei ist es nicht wichtig, wie gut oder wie schlecht man schreiben kann, sondern darum, die Gedanken zu strukturieren, um besser die Situation zu analysieren und Schlussfolgerungen ziehen zu können.
Silke Heimes leitet als Professorin für Journalistik ein Institut für kreatives und therapeutisches Schreiben.
Sie hat Medizin und Germanistik studiert und anschließend in der Psychiatrie gearbeitet.
Also, ich werde das Buch lesen und das Schreibprogramm ausprobieren.
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Dieses Interview habe ich vor fünf Jahren mit dem Geschäftsführer der Freien Alten – und Krankenpflege e.V. in Essen geführt.
Ich kenne Michael Jakubiak nicht persönlich.
Wir haben meist telefonisch oder schriftlich miteinander kommuniziert.
Und trotzdem: Du hast dein Eindruck, als würdest über einen guten Freund schreiben.
Was mich stets bei Michael Jakubiak berührt hat, ist die ehrliche Freude, ja die Begeisterung, mit der er an seine Tätigkeit herangeht, bis heute
Vieles von dem, was Michael Jakubiak an Problemen und Herausforderungen beschreibt, das ist geblieben, so manche Widersprüche haben sich sogar verschärft.
Doch im Gegensatz zu manch reisserischer Berichterstattung liegt der Fokus von ihm nicht darauf, nur Probleme zu benennen. Nein, er will Lösungen dafür.
Es lohnt sich also schon, den Blick zurückzurichten und das Interview zu lesen, weil es in Wirklichkeit nach vorn zeigt.
Sicher, manches ist nur beschrieben, benannt.
Wie auch anders?
Es ist ein Interview, ein Gespräch unter Freunden, wie man die Dinge sieht, und man sie verbessern kann.
Michael Jakubiak spricht von dem eigenen schweren Anfang in der Pflegebranche, davon, dass es ihm die Kassen in den 70 er Jahren nicht leicht gemacht haben, ein Pflegeunternehmen zu gründen.
Ich habe in den vergangenen Jahren immer wieder mit ihm gesprochen und du merkst ihm an, wie wichtig es ihm ist, dass sich seine Mitarbeiter wohlfühlen, dass sie im Team miteinander agieren und nicht gegeneinander.
Das ist für ihn die Grundvoraussetzung dafür, dass es eine Kontinuität in der Pflege und Betreuung von Menschen gibt.
Ihm kommt es darauf an, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Kopf und vom Herzen her bei der Sache sind.
Nur dann kann es eine langfristige Bindung zwischen dem Unternehmen und den Menschen geben, die dort arbeiten.
Die Bewohnerinnen und Bewohner sollen sich wohlfühlen, sich individuell entfalten – die familiäre, individuelle Atmosphäre für alle, die betreut werden, die ist Michael Jakubiak wichtig.
Er ist trotz seiner jahrzehntelangen Erfahrungen bescheiden geblieben, ein Mensch, dem seine Familie wichtig ist, und der daraus seine Kraft für die wahnsinnig anstrengende Arbeit zieht.
Diesen letzten Satz würde Michael Jakubiak vielleicht nicht so sagen.
Dafür ist er eben persönlich viel zu zurückhaltend.
Aber ich, kann das, weil ich weiß, dass es seine Lebenseinstellung beschreibt.
Es ist wichtig, dass wir die Probleme und Herausforderungen in der Pflege und Betreuung von Menschen immer wieder benennen, schonungslos.
Noch wichtiger aber ist es, Menschen Mut zu machen, die in die Pflege gehen wollen, ihnen zu sagen, wie unglaublich befriedigend die Tatsache ist, dass du Menschen in einem ihrer wohl schwiergsten Lebensabschnitte helfen kannst.
Das Interview mit Michael Jakubiak soll dazu einen Beitrag leisten, zugegeben – einen kleinen. Aber es sind oft nicht die großen Schritte, die uns nach vorn bringen, sondern die kleinen, meist unscheinbaren und unsichtbaren im Alltagsleben.
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Es ist Dienstagmorgen, der 27.12.2022, 03.45 Uhr.
Das Fest ist vorüber und ich denke, dass ich mental in ein Loch falle. Keine opulenten Mahlzeiten mehr, nicht stundenlang auf der Couch liegen. Morgen und übermorgen habe ich gleich zwei Interviews.
Die erste Woche im neuen Jahr muss ich schon meine erste Rede halten. Wie komme ich blokß wieder runter, auf das normale Level?
Ich hantiere am Handy lustlos herum und finde einen Text, den ich genau vor einer Woche beim Bäcker getippt habe.
Er ist kurz, aber so schön banal, so alltäglich, so wie ich es gewohnt bin:
DIENSTAG – NUR NOCH DREI TAGE BIS HEILIGABEND
Ich sitze beim Bäcker, im Rewe-Markt.
Klara ist gerade in den Gängen unterwegs und ich habe einen Horror davor.
Der Bäcker schaut um die Ecke und ich fühle mich dazu aufgefordert, etwas zu bestellen.
„Einen Kaffee bitte“, sage ich und ich merke seinem strengen Blick an, dass es die richtige Entscheidung war.
„Hier sitzen und nichts bestellen, das geht eigentlich nicht“, schien sein Blick zu sagen.
„Waren Sie nicht vor geraumer Zeit bei der Trauerfeier dabei und haben meine Rede mitangehört?“, frage ich ihn.
„Ohja“, antwortet der Bäcker.
„Ich habe Sie gleich wiedererkannt“, sagt er weiter.
„Und, wie hat die Rede Ihnen gefallen?“
„Sehr gut, das hat mich berührt.“
Die Antwort von ihm klang ehrlich, und so freue ich mich auch ehrlich.
Es ist ein wirklich gutes Gefühl, wenn du Menschen insofern noch eine Freude bereiten kannst, dass du den Abschied für einen Angehörigen würdig hinbekommst.
Ich liebe inzwischen meine Tätigkeit als Trauerredner, insbesondere, weil ich das Leben eines Menschen noch einmal in Worten dokumentieren und die Angehörigen mit meiner Wertschätzung trösten kann.
Ich lege den Text weg und denke, dass des Alltag doch schön ist, weil wir einen Sinn bekommen durch das, was wir tun, es uns irgendwie reicher macht.
Heute abend kommt Krümel. Ich freue mich darauf, mit ihr zu toben.
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Am 1. Weihnachtsfeiertag war noch einmal Bescherung – als Krümel uns besuchte.
Wir haben von Laura ‚Alexa‘ geschenkt bekommen.
Ich erinnere mich noch, als ich vor vielen, vielen Jahren meiner Oma eine Kaffeemaschine geschenkt habe.
Sie beäugte sie misstrauisch, denn sie war es gewohnt, die Maschine vor der Brust oder ‚der Böst‘, wie sie es nannte, zu haben und mit der Kurbel per Hand zu drehen.
So erging es uns gestern auch.
Einerseits waren wir sehr überrascht von dem großzügigen Geschenk. Andererseits haben wir ängstlich auf das Gerät geschaut und gedacht: „Das können wir ja doch nicht bedienen.“
Aber heute morgen, als Krümel uns anrief, wir sie auf dem Bildschirm sahen, und sie rief: „Oma, Opa, ich möchte zu euch“, da fanden wir das ganz schön, was wir gestern geschenkt bekamen.
Ich habe nach dem Aufstehen schon das Gerät getestet. Klara war in der Küche.
„Alexa, frag‘ mal, ob das Frühstück schon fertig ist!“
„Ich bin mir nicht sicher“, antwortete Alexa.
„Aber ich bin sicher, dass du runterkommen und mithelfen kannst, dann weißt du auch, wann das Frühstück fertig ist“, rief Klara die Treppe hoch, so ganz analog, so schnöde.
Ich habe nicht geantwortet und so getan, als hörte ich schwer.
Das stimmt ja auch, manchmal jedenfalls.
https://uwemuellererzaehlt.de/2022/12/23/schreib-alltag-23-12-2022/
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ANNA IST DEMENT – PETER ERINNERT SICH (8)
Was bisher war:
Die Wohnung von Oma Heide war am Heiligabend brechend voll. Alle waren gekommen so wie es die Tradtion seit Jahren, ja seit Jahrzehnten verlangte.
Oma Heide nahm die Decke vom Tisch, die sie über die Geschenke auf den Tisch gelegt hatte.
Oma Heide schenkte Peter dicke Socken, selbstgestrickt. Peter liebte diese Socken, und er trug sie noch Jahre, nachdem Oma Heide längst gestorben war.
Peter saß auf der gelben Couch, direkt an der Wand. Neben ihm hatte Opa Wolf auf einem Stuhl Platz genommen.
Wolf trug die Marinehose, die ihm Peter vor einigen Jahren geschenkt hatte, und die er von da an zu jedem Anlass anzog, der feierlich genug war.
Opa Wolf schien abwesend. Er schmunzelte vor sich hin und genoss die Atmosphäre, ohne sich zu Wort zu melden. Laura kroch gerade unter den Tisch und Peter ermahnte sie, nicht so doll zu toben.
„Ach nun lass sie doch“, sagte Oma Heide.
„Du weißt doch, wie schnell es damit vorbei ist.“
Peter gab ihr im Stillen recht, aber er wollte nach aussen wenigstens gespielte Härte zeigen, sozusagen als Zeichen dafür, dass Klara und er sich schon um die Erziehung von Laura kümmerten, woran aber ohnehin keiner zweifelte.
Also schmiss Klara ihm einen Blick zu, der da heißen sollte: ‚Spiel dich nicht so auf.“
„Peter, kannst du nicht ein bisschen singen?“, fragte Oma Heide ihn.
Wilhelm Sturm, Peters Schwiegervater, schaute grimmig zu ihm herüber.
Es passte ihm nicht, dass Oma Heide ihn so lobte.
Aber Oma Heide mochte sich nicht davon nicht abhalten lassen, ihm zu sagen, dass er wie Prinz Andrew aussah.
Sie kam darauf, weil sie ihn im Alltag in der Uniform eines Marineoffiziers sah und da käme er ja dem Prinzen vom Aussehen sehr nahe.
Peter belustigte das eher. Er kannte Prinz Andrew damals nicht. Aber die Royals wurden ihm irgendwie sympathischer.
„Oma Heide, ich kann singen, doch ich fürchte, dass wir dann bald hier alleine sitzen“, sagte Peter.
„Ja, das lass mal lieber sein“, dröhnte es von der anderen Seite. Es sollte wohl humorvoll von Wilhelm rüberkommen, aber es klang in seinen Ohren eher höhnisch.
„Na, wenn du aufstehst, dann würde ich ja glatt anfangen zu singen“, erwiderte Peter und bekam sofort einen Stoß in die Seite.
Neben ihm saß Klara und die hatte ihn gebeten, keinen Streit mit seinem Schwiegervater anzufangen.
„Wie kommst du überhaupt darauf, dass ich es bin, der laufend irgendetwas sagt?“, fragte Peter sie, während sie noch zu Hause waren.
Klara kannte ihren Vater, aber sie brachte es nicht fertig, sich auf die Seite von Peter zu stellen, egal was Wilhelm seinem Schwiegersohn an den Kopf warf.
„Hast du mitbekommen, was dein Vater zu mir gesagt hat?“, fragte Peter sie dann hinterher und Klara schwieg beharrlich, verweigerte ihm darauf eine Antwort.
Später, wenn sie alle etwas getrunken hatten, dann wurde die Runde lockerer und Wilhelm und Peter verstanden sich prächtig miteinander.
Die Geschenke waren ausgepackt. Laura war mit ihren fünf Jahren im Schlafzimmer von Oma Heide und Opa Wolf und kroch dort auf dem Fußboden umher.
Der Tisch war inzwischen von den Geschenken befreit und Oma Heide begann damit, Tassen und Kuchenteller aufzudecken.
In die Mitte kam ein großer Teller, auf dem ein gedeckter Apfelkuchen lag, der bereits in kleinere Stücke zerteilt war.
Peter mochte diesen Kuchen, obwohl er für ihn irgendwie doch ein Teufelswerk war, weil er zu gut schmeckte, und er sich beim Essen nicht bremsen konnte.
„Es reicht ja wohl, denn du hast dritte Stück in den Mund genommen, raunte ihm Klara von der Seite zu.
„Ich hab‘ nur ein Stück im Mund. Die anderen beiden habe ich längst runtergeschluckt“, antwortete Peter leise und leicht wütend.
Klara hatte ihn erwischt und das passte ihm gar nicht.
Der Abend mit viel Alkohol zu Ende. Die Frauen nippten an ihren Sektgläsern, während die Männer in vollen Zügen Bier tranken oder wie Peter Wein.
Die Wangen von Oma Heide glühten vor Aufregung und Erschöpfung zugleich.
Peter unterhielt sich lautstark mit Wilhelm, sodass Klara neben ihm nicht verstand, was ihr ihre Tante von der anderen Seite zurief.
„Oma Heide, wir kriegen drei Tausend DM von der Steuer wieder“, sagte Peter.
Klara rammte ihm erneut den Arm in die Seite und Peter war gebremst, bevor er noch mehr ausplauderte.
„‘Nöö‘“, staunte Oma Heide und Peter lehnte sich stolz zurück.
„Musste das sein?“, flüsterte ihm Klara zu.
„Nein, aber es macht Spaß das Gesicht von deinem Vater zu sehen.“
„Du bist nicht besser und ein Angeber noch dazu“, sagte Klara.
Peter verstummte, er wusste, dass Klara recht hatte, wieder einmal.
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WAS BISHER WAR: Peter hatte Anna angerufen: „Hallo Anna, wie geht es dir?“, raspelte Peter mit leicht singender Stimme, so dass Klara die Augen verdrehte. „Ach, mir geht es gut“, sagte Anna, nachdem es eine Weile am Telefon still gewesen war. Anna riss sich zusammen, sie konzentrierte sich mehr auf das, was Peter sagte oder sie fragte. Nachdem er eine Weile mit Anna über Belangloses gesprochen hatte, sagte er, bevor er den Hörer auflegte: „Bei uns hat es geschneit…Auf den Dächern liegt Schnee und die Hecke im Garten sieht auch weiss aus.“ Anna hörte sich das an, aber sie antwortete nicht.
Obwohl Peter wusste, dass Anna nur noch in bestimmten Momenten geistig hellwach war und merkte, wo sie war, machte es ihn traurig.
Es war vom Verstand her zu begreifen, dass es jeden Tag ein Stückchen schlechter wurde mit der Erinnerung, aber im Herzen wollte Peter es nicht wahrhaben.
Er mochte Anna immer sehr, und mag sie auch heute noch.
Klara frass die Dinge in sich hinein, aber Peter musste darüber sprechen.
„Weißt du noch, wie deine Mutter früher vor Weihnachten zugesehen hat, dass alles im Haus war?“, fragte Peter sie beim Frühstück.
Klara nickte.
„Papa hat ja so viel besorgt – Schinken, Lachs, Apfelsinen, Mandarinen, Gurken, geräucherte Gänsebrust, alles, was es nicht so im Laden gab. Und er hat auch noch Aal geräuchert, in seinem Garten, erinnerst du dich?“
Peter nickte jetzt ebenfalls.
Das alles gab es am 1. Weihnachtsfeiertag. Doch einen Tag zuvor, da gingen sie alle zu Oma Heide in die kleine Wohnung, am Hafen von Stralsund.
Peter dachte nun daran, wie es gewesen war, wenn sie Heiligabend nach dem Essen zu Klaras Oma gingen.
Wilhelm, Klaras Vater mochte es nicht, an diesem Tag aus dem Haus zu gehen.
Er war schon als Kind durch die Stadt gezogen, mit Koffern und Säcken, um die Verwandten zu besuchen und Geschenke zu verteilen, aber auch in Empfang zu nehmen.
Deshalb wollte Wilhelm nicht mehr Heiligabend losziehen, denn er hatte aus dieser Zeit eine Abneigung dagegen entwickelt.
Peter aber, der liebte es, abends durch die Stadt zu gehen, denn er kannte diese Tradition von Zuhause her nicht.
Seine Oma war manchmal mutterseelenallein in Schwerin und die Familie aber in Dresden.
Heiligabend, da erinnerte sich Peter besonders gern an Stralsund. An die engen Gassen, das Steintor, auf dem Schnee lag.
Wenn die Dunkelheit anbrach und der Schnee unter den Füssen knirschte, dann fühlte es sich wirklich heimatlich an.
Ein Gefühl, dass Peter nie so hatte, wenn er in Berlin wohnte, oder in Brandenburg.
Sicher, inzwischen war das Dorf auch zu seiner Heimat geworden.
Aber Heiligabend, das war etwas Besonderes, da kamen die Erinnerungen hoch und darüber wollte Peter mit Anna sprechen.
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„Denkst du manchmal daran, wie wir uns immer alle bei Oma Heide und Opa Wolf getroffen haben?“
„Ja, und wie Papa schon Tage vorher schlechte Laune hatte, weil er Weihnachten nicht aus dem Haus gehen wollte.“
Es war, als hätten sich Klara und Peter gleichzeitig daran erinnert.
„Stimmt“, bestätigte Peter.
„Dabei fand ich es immer schön, wenn wir alle in der kleinen Stube sassen.“
Peter versank in Gedanken.
Er sah die Wohnung vor sich, wie sie in den engen Flur kamen und durchgingen, bis sie in der Wohnstube waren, in der meistens schon alle Verwandten aus Klaras sassen.
Peters Familie war ja in Dresden. Aber er vermisste sie nicht. Er war lieber in Stralsund.
Am Fenster stand ein Tisch, auf dem ein grosses Tuch lag, das über den Geschenken ausgebreitet war.
Wenn alle sassen, dann nahm Oma Heide die Decke vom Tisch und die Geschenke kamen zum Vorschein.
Es war der schönste Moment für Oma Heide, wenn sie jedem der Anwesenden ein kleines Paket in die Hand drückte.
„Das ist für dich, Peter“, sagte Oma Heide.
Peter knotete die Schleife auf und zog das Geschenkpapier vom eigentlichen Geschenk ab.
Zum Vorschein kamen Socken, die Oma Heide selbst gestrickt hatte, und die Peter besonders liebte.
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