Schlagwort-Archive: ÜBER MENSCHEN ERZÄHLEN

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (5)

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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„Viele schmeicheln dem Vornehmen; und wer Geschenke gibt, hat alle zu Freunden.“

(18, 6)

BIBEL

Vgl. auch dazu:
Stuttgarter Erklärungsbibel mit Apokryphen,
DIE HEILIGE SCHRIFT NACH DER ÜBERSETZUNG MARTIN LUTHERS,
MIT EINFÜHRUNGEN UND ERKLÄRUNGEN; DEUTSCHE BIBELGESELLSCHAFT.
ISBN 978-3-438-01123-7
Neuausgabe mit Apokryphen
© 2005 Deutsche Bibelgesellschaft
Zweite, verbesserte Auflage 2007
10.2016, S. 787

AMAZON-ANGEBOTE – ICH STÖBERE GERN DARIN (35)

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DER SCHÖNSTE LOHN NACH DER REDE

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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MATHIAS LUX-HAIN AUF GOOGLE MAPS

„Dr. Uwe Müller hat uns in der Trauerphase begleitet. 
Er nahm sich Zeit für ein ausführliches und tiefgehendes Gespräch und verwandelte (es)…trotz komplizierter Ausgangssituationen in eine sehr gute Trauerrede. Vielen Dank dafür.“

19.08.2023, 5 Sterne bewertet.

 

DAS LEBEN RUHIG MAL VOM ENDE HER DENKEN

AMAZON-ANGEBOTE – ICH STÖBERE GERN DARIN (34)

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BRIEF AN KRÜMEL

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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Lieber Krümel, liebe Emma, ich schreibe heute das erste Mal an dich.“

Das ist jetzt schon fast sechs Jahre her, nämlich am 18. November 2017 habe ich das erste Mal an dich geschrieben.

Ganz vorn im Buch habe ich meinen ersten Eintrag gemacht, am 10. Oktober 2017, genau um 07.19 Uhr.

Da steht: „Lieber Krümel, da bist du endlich! Ich freue mich auf dich, darauf, dass wir viel Spaß zusammen haben.“

Wir erinnern uns genau an den 10. Oktober.

Dein Papa hatte uns angerufen.

Oma und ich, wir saßen beim Frühstück, und mit einem Mal hörten wir ein zartes Schreien von dir am Telefon.

Und uns kullerten gleich die Tränen, so haben wir uns über diese Nachricht gefreut, über deine ersten Töne, die du von dir gegeben hast.

Fast sechs Jahre sind seit dem Tag vergangen und gerade hast du uns besucht und wir haben gemeinsam meinen Geburtstag zusammengefeiert.

Den 71.

Stell dir das mal vor. Ich will mir das gar nicht vorstellen.

Du warst so aufgeregt, am frühen Morgen, konntest gar nicht verstehen, dass ich nicht gleich fröhlich aus dem Bett gehüpft bin.

Ja, liebe Emma, manche Dinge ändern sich eben mit der Zeit.

Aber dafür hast du mir zwei wunderbare Zeichnungen mitgebracht.

Beide Blätter habe ich an der Schrankwand im Flur befestigt, da wo wir sie sofort sehen, wenn wir zur Tür reinkommen.

Das Bild, wo du den Wal draufgemalt hast, das habe ich zuerst falsch aufgehängt.

Naja, das war natürlich mein Fehler.

Deine Mama hat das aber gleichgesehen.

Aber du hattest ja zu mir gesagt: „Das Bild ist noch nicht ganz fertig, Opa.“

Das hast du fast geflüstert.

Ich liebe es, wenn manches nicht ganz fertig ist, denn für mich zählt, mit welcher Liebe du das alles für mich gemacht hast.

Deinen Stein, den du mir aus der Kita mitgebracht und geschenkt hast, den habe ich auf den Schrank gelegt.

Daneben steht das Segelschiff, das Oma mir geschenkt hat.

Wenn mir manchmal nichts einfällt, dann schaue ich nach oben, auf den Schrank, sehe den Stein und schon muss ich schmunzeln.

Liebe Emma, bald feierst du deinen sechsten Geburtstag.

Das kann ich gar nicht glauben, wir alle können es nicht glauben.

Wir freuen uns schon darauf, wenn wir diesen Geburtstag gemeinsam feiern, zusammen mit all deinen Gästen, die du lieb hast, und die dich über alles lieben.

Ich freue mich darauf, Opa Knut kennenzulernen, der dich genauso über alles liebt, wie ich es auch tue.

Und deshalb sind wir schon jetzt Freunde.

Liebe Emma, als du am vergangenen Sonntag eine Serie von deiner geliebten ‚Paw Patrol‘ gesehen hast, und ich mich aus dem Zimmer schleichen wollte, da hast du zu mir gesagt: „Opa, du hast Geburtstag. Du darfst dich ausruhen.“

Und dann hast du mir einen Kuss auf die Wange gedrückt.

Also bin ich geblieben.

Du hast mit deinen Händen den Kopf aufgestützt, deine Beine rücklings auf meinem Bauch abgelegt, und dann haben wir zusammen gezittert, dass das Team von ‚Paw Patrol‘ die Kuh rettet, die auf der hochgeklappten Brücke festsaß.

Na, Gott sei Dank ist das gelungen.

Es macht so viel Spaß mit dir, auch wenn wir hinterher erst einmal wieder die Wohnung aufräumen müssen.

Doch du hast uns schon jetzt mit deinen fast sechs Jahren eines voraus: Du lebst in deinem Moment, du bist glücklich, wenn du mit uns ‚Restaurooont‘ spielen kannst.

Wir Erwachsenen vergessen das manchmal, weil wir meinen, dass unsere Sorgen es uns verbieten, glücklich zu sein.

Aber das ist nicht richtig.

Wir sollten glücklich sein, in möglichst vielen Momenten, die kleinen Freuden im Alltag schätzen.

Wenn du das später erst einmal liest und hörst, dann wirst du sagen:

„Ja, Opa, das hab‘ ich dir doch gesagt, stimmt’s, Oma?“

Liebe Emma, du bist nun schon Vorschulkind.

Das können wir noch gar nicht so richtig glauben!

Wir freuen uns auf deinen 6. Geburtstag und auf deine Gäste.

Und bis dahin bleib‘ fröhlich, bleib‘ einfach so ein glücklicher Mensch, der die Welt schön und spannend findet.

(Namen sind geändert)

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KRÜMEL MISCHT DEN TAG AUF

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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DAS BESTE AM TAG PASSIERT JETZT (1)

Krümel ist heute zu Besuch. Sie bringt Unruhe in den Tagesablauf.  Aber noch mehr ruft sie  Glücksgefühle in mir hervor.

Ich muss mich gleich auf zwei Reden vorbereiten, die ich am Freitag halten will – alles soll perfekt sein, emotional, handwerklich gut formuliert.

Ich werde heute Vormittag noch einen Nordic Walking-Lauf am Liepnitzsee absolvieren, anschließend mit den Kugelhanteln trainieren – nicht zu viel, aber ein bisschen wehtun muss es schon.

Krümel ruft, sie will, dass ich ihr zum Frühstück die Geschichte von der Scheune weitererzähle.

Ich habe mir das Ganze ausgedacht, jetzt muss ich die ‚Suppe auslöffeln‘.

Krümel taucht voll in die Erzählung ein, übernimmt zum Teil die Regie.

Und dann wieder: „Erzähl‘ weiter, Opa.“

Der Tag hat begonnen, und ich fühle, wie ich mich auf all das freue, was ich heute noch tun will.

 

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EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (7)

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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„Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft; und wer frech Lügen redet, wird nicht entrinnen.“

Buch der Sprüche, Kapitel 19, Vers 5

Vgl. auch dazu:
Stuttgarter Erklärungsbibel mit Apokryphen,
DIE HEILIGE SCHRIFT NACH DER ÜBERSETZUNG MARTIN LUTHERS,
MIT EINFÜHRUNGEN UND ERKLÄRUNGEN; DEUTSCHE BIBELGESELLSCHAFT.
ISBN 978-3-438-01123-7
Neuausgabe mit Apokryphen
© 2005 Deutsche Bibelgesellschaft
Zweite, verbesserte Auflage 2007
10.2016, S. 787

BIBEL

 

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AUDIO: UND SCHON WIEDER MONTAG

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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UND SCHON WIEDER MONTAG

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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Der erste Tag in der Woche hat mir über viele Jahre hinweg schlechte Laune bereitet, manchmal heute noch.

Ich wachte gegen fünf Uhr auf.

‚Mist‘, dachte ich, ‚ich wollte doch längst am Schreibtisch sitzen.‘

Meistens gelang es mir auch, früh aufzustehen.

Wenn ich von 04.00 Uhr früh an schon an einer Rede geschrieben hatte, dann war ich gegen 08.00 Uhr schon weit, sehr weit.

„Normalerweise wäre es schon Mittag, angenommen, ich hätte erst jetzt mit der Arbeit begonnen“, sagte ich dann zu Klara.

Die nickte nur stumm, später am Frühstückstisch, und sie verdrehte innerlich bereits wieder die Augen.

Ich wusste das, aber es störte mich nicht.

Doch was war heute los?

Wir waren am Wochenende bei einer Familie zum Geburtstag eingeladen, und es fiel mir schwer, wieder in den normalen Alltag zu kommen.

Und dann ausgerechnet noch Montag, da ging gar nichts, gefühlt jedenfalls.

Der Montag bereitete mir nach wie vor ein Gefühl von ‚du musst doch heute schlechte Laune kriegen.“

‚Warum ist das so?‘, fragte ich mich oft selbst.

AUDIO: UND SCHON WIEDER MONTAG

Ist es anerzogen, sind es die Jahrzehnte auf der Arbeit, die Geist und Körper danach drängen, eine Pause einzulegen?

Und wenn du erst mal im Modus bist – von ‚ich hab‘ keinen Bock auf den ersten Tag in der Woche, ich will weiter den Sonntag haben‘, dann war es schwer, da wieder herauszukommen.

Ich dachte manchmal mit Grauen daran zurück, wie ich montags in die S-Bahn gestiegen war und in die Gesichter der anderen Fahrgäste blickte.

„Ich bin bereit, dich zu verprügeln, wenn du mich ansprichst“, schien mir ein junger Mann mit seinem Blick zu sagen, als ich interessiert auf seine Kopfhörer schaute, so nur eine Erinnerung von vielen dieser Art.

Na gut, ich wollte ja noch ein wenig leben, und deshalb ließ ich ihn in Ruhe, natürlich.

Jetzt, wo ich bereits am Schreibtisch saß und mit dem morgendlichen zehn Minuten andauernden Training begonnen hatte, nämlich einfach drauflos zu schreiben, da besserte sich meine Laune.

Ich wollte in den nächsten Wochen aufschreiben, was Gutes am Montag dran sein konnte, am Leben im ‚verfluchten Alltag‘, an den Erinnerungen, die mich hinderten, positiv über den Wochenbeginn nachzudenken.

Es ging mir schon besser, und ich freute mich auf die Menschen, die am Vormittag mit mir sprechen wollten, damit ich Ihnen half, eine gute Geschichte über das Leben ihrer Mutter zu erzählen.

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EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (6)

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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„Des Menschen Torheit führt ihn in die Irre, und doch tobt sein Herz wider den Herrn.“
Buch der Sprüche, Kapitel 19, Vers 3

Es meint: 
Die Fehler nur bei einem anderen zu suchen, das ist töricht und bringt keinen voran. 

Vgl. auch dazu: Stuttgarter Erklärungsbibel mit Apokryphen, DIE HEILIGE SCHRIFT NACH DER ÜBERSETZUNG MARTIN LUTHERS, MIT EINFÜHRUNGEN UND ERKLÄRUNGEN; DEUTSCHE BIBELGESELLSCHAFT. ISBN 978-3-438-01123-7 Neuausgabe mit Apokryphen © 2005 Deutsche Bibelgesellschaft Zweite, verbesserte Auflage 2007 10.2016, S. 787

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EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (5)

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Ein gekränkter Bruder ist abweisender als eine feste Stadt, und Streitigkeiten sind hart wie der Riegel einer Burg. 

Buch der Sprüche, Kapitel 18, Vers 19
Es meint: 
Streitigkeiten führen zur gegenseitigen Verhärtung; deshalb sollte man sie möglichst erst gar nicht aufkommen lassen, vorher nach Lösungen suchen.

Vgl. auch dazu: Stuttgarter Erklärungsbibel mit Apokryphen, DIE HEILIGE SCHRIFT NACH DER ÜBERSETZUNG MARTIN LUTHERS, MIT EINFÜHRUNGEN UND ERKLÄRUNGEN; DEUTSCHE BIBELGESELLSCHAFT. ISBN 978-3-438-01123-7 Neuausgabe mit Apokryphen © 2005 Deutsche Bibelgesellschaft Zweite, verbesserte Auflage 2007 10.2016, S. 787

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EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (4)

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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„Wo man nicht mit Vernunft handelt, da ist auch Eifer nichts nütze; und wer hastig läuft, der tritt fehl.“
Buch der Sprüche, Kapitel 19, Vers 2

Vgl. auch dazu: Stuttgarter Erklärungsbibel mit Apokryphen, DIE HEILIGE SCHRIFT NACH DER ÜBERSETZUNG MARTIN LUTHERS, MIT EINFÜHRUNGEN UND ERKLÄRUNGEN; DEUTSCHE BIBELGESELLSCHAFT. ISBN 978-3-438-01123-7 Neuausgabe mit Apokryphen © 2005 Deutsche Bibelgesellschaft Zweite, verbesserte Auflage 2007 10.2016, S. 787

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EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (3)

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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Ein Armer, der in Unschuld wandelt, ist besser als einer, der Verkehrtes spricht und dabei reich ist.“

Buch der Sprüche, Kapitel 19, Vers 1

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Stuttgarter Erklärungsbibel mit Apokryphen,
DIE HEILIGE SCHRIFT NACH DER ÜBERSETZUNG MARTIN LUTHERS,
MIT EINFÜHRUNGEN UND ERKLÄRUNGEN; DEUTSCHE BIBELGESELLSCHAFT.
ISBN 978-3-438-01123-7
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SONNTAGVORMITTAG – EIN BESUCH IM DEUTSCHEN THEATER

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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Wie dich der Lebensweg eines anderen Menschen inspirieren kann, wieder mehr Spaß am eigenen Leben zu haben.

Der 18. Juni 2023 versprach ein schöner Tag zu werden.

Das jedenfalls sagte ich mir, als ich auf den Balkon trat und in die Sonne blinzelte.

Wir waren von unseren Freunden eingeladen worden: Es sollte auf der Bühne des Deutschen Theaters ein Gespräch, eine Diskussion zwischen Gregor Gysi und Ulrich Khuon geben.

Gysi war der Moderator und stellte die Fragen, Khuon antwortete.

Klara freute sich darauf.

Ich auch. Ich brauchte nur länger, um mir diese Freude auch einzugestehen.

„Was könntest du in dieser Zeit nicht alles schaffen? Die Rede im Rohentwurf fertigstellen, einen neuen Blogbeitrag schreiben.“

Mir fiel so einiges ein.

So war es immer.

Erst verhaltene Freude, dann allmähliche Begeisterung und schließlich anhaltende Motivation, sich wieder mehr für die Lebensgeschichten von anderen Menschen zu interessieren, und zwar auch dann, wenn sie noch lebten.

Ulrich Khuon ist Intendant am Deutschen Theater, wechselt aber im nächsten Monat nach Zürich.

Er ist eine Legende – in der Theaterwelt, beim Publikum. Gysi duzte ihn, irgendwie wunderte mich das nicht.

Bis ich auf dem roten Sessel im Theater Platz genommen hatte, wusste ich nicht viel von Ulrich Khuon.

Dann, als er anfing zu reden, in seinem Schwäbisch, einfache, kurze Sätze bildete,

seine Erinnerungen lebhaft schilderte, da wurde ich aufmerksamer, rückte mich so langsam gerader in meinem Sessel zurück.

Es war warm.

Mein Nachbar okkupierte skrupellos mit seinem linken Arm meine rechte Sessellehne, während ich mit meinem Oberschenkel ein wenig in seine Richtung ausscherte, so als wollte ich ihm sagen: ‚Entweder du gibst mir ein Stück von deiner Lehne ab oder ich nehme dir den Platz für deine Füße weg.‘

Doch das Gespräch zwischen den beiden Akteuren auf der Bühne lies das alles als kleine Nebensächlichkeiten erscheinen, die man eben hinnahm, wenn man sich ins Deutsche Theater am Sonntagvormittag begab.

Khuon gehörte zu den Menschen, den wenigen, die aus dem Westen kamen, daraus auch keinen Hehl machten, was ja auch aufgrund seines Dialekts schier unmöglich war – die du trotzdem schnell als einen betrachtest, der zu dir gehört, der dich versteht.

Er hatte mit solchen Regisseuren, wie Jürgen Gosch, Christoph Schlingensief oder Jürgen Kuttner zusammengearbeitet. Namen, die mir Respekt einflößten.

Meinen Respekt aber bekam Ulrich Khuon vor allem, weil er auf dem Podium saß und sprach, so als würdest du ihm im Café gegenübersitzen.

„Die Leute am Bodensee tun manchmal so, als gehörte ihnen der See. Dabei war der schon lange vor ihnen da“, sagte er, von Gysi angesprochen darauf, was für ihn der Inbegriff von Heimat sei.

Das gefiel mir.

Gysi warf zwischendurch den Witz ein, wo er über den Müggelsee läuft und die Berliner rufen: ‚Kieck mal, schwimmen kann er och nich‘.

Ich hatte ihn schon gehört, aber es machte trotzdem Spaß, ihm erneut dabei zuzuhören, wie er ihn in der ihm eigenen Art erzählte.

Was mir besonders an dem Tag gefiel: Khuon wollte nicht belehren, er erzählte seine Geschichte und sprach darüber, dass er für sich das Leben der anderen interessierte, wirklich verstehen wollte, warum manches so und nicht anders gelaufen war.

Nach fast zwei Stunden gab es stehende Ovationen.

Ich stand ebenfalls auf und klatschte begeistert mit.

Anschließend führten uns unsere Freunde in die Gaststätte ‚Pasternak‘ in den Prenzlauer Berg‘ aus.

Auch nicht schlecht. Ein rundherum gelungener Tag also

 

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WAS HAT MEIN TAGEBUCH MIT DEM SCHREIBEN VON REDEN ZU TUN?

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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 Du kannst nur gut reden, wenn du die Personen und Ereignisse mit einfachen Worten beschreibst

 Ich habe mir angewöhnt, Tagebuch zu schreiben.

Warum?

Nun, weil es mich dazu bringt, noch einmal eine Situation neu zu durchdenken,

Erlebtes präzise wiederzugeben.

Ich bin davon überzeugt, dass man nur dann gut reden kann, wenn man die Dinge mit einfachen Worten beschreibt. Das klingt so einfach, Ereignisse, Personen zu skizzieren, ist es aber nicht.

Vielmehr gehört viel Training dazu, es leicht aussehen zu lassen.

Die beste Schatztruhe für das Training des Schreibens sind die eigenen Erlebnisse, das eigene Ich.

Der eigene Erfahrungsbereich lehrt dich, die eigene Sicht zu entwickeln.

Was meine ich damit?

Ich denke, ich kann auf diese Weise am besten trainieren, Menschen zu schildern, Ereignisse wiederzugeben.

Und genau das ist es, was den Kern einer guten Rede ausmacht, ja, vor allem einer Trauerrede, wo ich einen Menschen sehr genau schildern muss, Ereignisse und Situationen im Leben des Verstorbenen vorgekommen sind.

Das glaubwürdig zu tun, Vergangenheit und Gegenwart in ganz individuellen, unverwechselbaren Zusammenhängen zu sehen und darzustellen, das erfordert viel eigenes Training.

Und das Genie besteht zunächst nun mal aus Fleiß, wie Goethe es schon wusste.

Ich schreibe deshalb täglich, unabhängig davon, welchen Stimmungen ich unterliege, ob ich Lust dazu habe oder eben auch nicht.

Das hört sich nach Schufterei an, danach, dass es keinen Spaß macht.

Wenn dir das Schreiben also gar nicht liegt, dann ist es, als würdest du einen ausrangierten Traktorreifen hinter dir her schleifen.

Wenn du aber gern schreibst, dann wird es für dich eine exzellente Möglichkeit sein, gute Reden zu verfassen.

Und wenn mir mal so gar nichts einfällt, dann schreibe ich einfach auf, was ich gerade sehe.

Zum Beispiel: ‚Im Supermarkt. In der Ferne klirren Flaschen, von der Kasse kommen die ‚Piep‘ Geräusche herüber, die beim Einscannen der Waren entstehen.

Vor mir sitzen im Café des Bäckers zwei kleine Mädchen, die sich neugierig umdrehen und genau beobachten, warum ich mit den Fingern in das iPad tippe.

Sie würden am liebsten fragen: Was machst du da?

Aber ihre Mutter kommt und ruft: ‚Kommt jetzt endlich, wir wollen gehen.‘

Nur widerwillig lösen sie den Blick von mir und trotten mit ihrer Mutter nach draußen, nicht ohne noch einmal zu schauen, ob ich die Finger immer noch auf dem iPad bewege.

Kurzum-alles, was ich sehe und beobachte, das schreibe ich auf.

Nur so kann ich die richtigen Eingebungen und Inspirationen vorbereiten.

Auf diese Weise werden aus den kleinen Einfällen die große und später die geschriebene Rede, möglichst gut.

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NIETZSCHE ÜBER DAS ‚WARTEN LASSEN‘ UND SEINE UNMORALISCHEN FOLGEN

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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MEIN FREUND, DER ALLTAG (10)

Ein sicheres Mittel, die Leute aufzubringen und ihnen böse Gedanken in den Kopf zu setzen, ist: sie lange warten zu lassen. Dies macht unmoralisch.

Friedrich Nietzsche, Gesammelte Werke, 2012 Anaconda Verlag GmbH, S. 276 (310).

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ÜBER DIE KLEINEN DINGE IM LEBEN SCHREIBEN, SIE NICHT GERINGSCHÄTZEN

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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MEIN FREUND, DER ALLTAG (8)

 Ich schreibe, seit ich denken kann. Keine großen Sachen. Eher über die winzigen Schilderungen von Alltagsbegebenheiten, die sind mein Ding.

Warum?

Kann ich nicht sagen.

Vielleicht, weil ich nach der Wende keine Lust mehr verspürte, mich mit den großen Dingen auseinanderzusetzen.

Aber die Grundthemen, die jeden Menschen im Leben bewegen, die mochte ich schon immer, und ich schreibe gern darüber.

Viele Ereignisse kehren wieder, nach Jahrzehnten oder auch Jahrhunderten. Sicher, in einem anderen Gewand, eingefasst in andere zeitliche Rahmenbedingungen.

Doch Liebe, Schmerz, ja auch der Tod, sie sind wiederkehrende Ereignisse, über die wir uns Gedanken machen.

Ich glaube, selbst, wenn du Großes im Leben leistest, du wirst dich zum Schluss vor allem an die kleinen Dinge, die Freuden und den Ärger, die damit verbunden waren, erinnern.

Deshalb nützt es, auch genauer nachzuhaken, wenn es darum geht, eine Rede über einen Verstorbenen zu verfassen – was er mochte, oder wofür er sich im Alltag begeisterte.

Ich verstehe heute Fontane viel besser, der im Alltag das besonders Reizvolle fand.

Also schreibe ich weiter über den Alltag, nicht in großen Bögen, eher über die kleinen Beobachtungen beim Bäcker oder beim Friseur, denn dort erkennst du oft sehr schnell, was Menschen ausmacht.

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AMAZON-ANGEBOTE – ICH STÖBERE GERN DARIN (15)

 

NENA BROCKHAUS: ‚ICH BIN NICHT GRÜN: EIN PLÄDOYER FÜR DIE FREIHEIT‘

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ÜBER DIE KLEINEN DINGE IM LEBEN SCHREIBEN, SIE NICHT GERINGSCHÄTZEN

NIETZSCHE ÜBER DIE EHE ALS LANGES GESPRÄCH

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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Man soll sich beim Eingehen einer Ehe die Frage vorlegen: glaubst du, dich mit dieser Frau bis ins hohe Alter hinein gut zu unterhalten?
Alles andere in der Ehe ist transitorisch, aber die meiste Zeit des Verkehrs gehört dem Gespräche an.

Friedrich Nietzsche, Gesammelte Werke, 2012 Anaconda Verlag GmbH, S. 295.

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BEI NIETZSCHE DAS EINE ODER ANDERE NACHLESEN – DAS KANN SICH LOHNEN – FÜR DEN ALLTAG, FÜR DAS LEBEN 

 

 

BEI NIETZSCHE DAS EINE ODER ANDERE NACHLESEN – DAS KANN SICH LOHNEN – FÜR DEN ALLTAG, FÜR DAS LEBEN 

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DER KOMPASS FÜR DEN SUPERMARKT – NAJA, ICH WARTE JA MEISTENS DRAUSSEN

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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Vielleicht ist es was für Klara.

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MEIN FREUND, DER ALLTAG (6)

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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SICH DIE LASTEN TEILEN, BEIM EINKAUFEN ZUM BEISPIEL

Es ist am Vormittag, gegen halb elf Uhr.

Klara ist im Discounter in Basdorf, wo wir Eier kaufen, Brot und Brötchen.

Ja, wir kaufen zusammen ein.

Klara geht rein, holt die Sachen, bezahlt und kommt wieder raus.

Was hab‘ ich damit zu tun?

Oh, eine ganze Menge.

Ich fahre sie hierher, ich sitze in der Sonne, vor dem Eingang, auf einer gepolsterten Holzpritsche. Die Sonne gleisst von links auf das Gesicht, und ich muss die Augen zukneifen.

Ich warte hier, um Klara beim Rausgehen zum Auto zurückzubegleiten.

Muss auch gemacht werden, irgendwie verantwortungsvoll.

Warum ich das so betone?

Naja, falls mich einer vor der Einkaufshalle sieht und sagt: Der Dicke lümmelt dort herum, und er lässt sich die Sonne auf den grossen Bauch scheinen.

Das wäre ja eine schreiende Ungerechtigkeit, das so darzustellen. Nur deshalb schreibe ich das.

So, ich mach‘ Schluss mit dem Tippen. Die Sonne scheint zu stark. Ich muss die Augen zusammenkneifen.

Hoffentlich verpasse ich Klara nicht, beim Hinausgehen, wenn sie sich mit dem großen Einkaufswagen abmüht. Dann springe ich sofort auf, natürlich.

Bin ich zu gut für diese Welt?

Naja, Klara glaubt, ich hätte da noch Potenzial.

 

 

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MEIN FREUND, DER ALLTAG – DAS WAREN DIE BEITRÄGE (1-5)

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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‚OPA, ICH HAB‘ DICH LANG NICHT MEHR IN DEM BUCH LESEN SEHEN‘

MONTAG IST DER WEISSE MÜTZENBEZUG DRAN

GESTERN NOCH FEIERTAG – HEUTE ALLTAG, SCHON WIEDER

 

DIE BOHRMASCHINE AUS DEM OSTEN HAT ES MAL WIEDER GERICHTET

 

 MEIN FREUND, DER ALLTAG (5)

 

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DIE BOHRMASCHINE AUS DEM OSTEN HAT ES MAL WIEDER GERICHTET

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MEIN FREUND, DER ALLTAG (4)

GUT, DASS ICH NICHT DAS GANZE WERKZEUG AUS DEM OSTEN WEGGESCHMISSEN HABE.

Gestern war ‚Großeinsatz‘, gleich zu Wochenbeginn. Wir sind morgens in den OBI-Baumarkt gefahren, Rentner eben.

Obwohl: Ich habe genug zu tun, meine Reden zu schreiben, sie aufzubereiten, inhaltlich zu erweitern.

Aber das zählt jetzt nicht. Es geht in diesem Moment um die Gardinenstangen, die angebracht werden müssen.

Ich drücke mich da seit dem Umzug drumherum. Als in der vergangenen Woche die Monteure den neuen Spiegelschrank im Bad anbrachten, da habe ich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und sie gefragt: „Bringen Sie eigentlich auch Gardinenstangen an?“

„Oh ja, das macht bei uns der Herbert. Herbert trinkt sehr gern Kaffee.“

„Na, Mensch, das würde ja passen“, hakte ich gleich nach.

„Das kommt überhaupt nicht in Frage“, sagte Klara, die hinter mir stand.

„Das macht mein Mann, der kann das.“

Das sagte sie sonst nie über mich, eher das Gegenteil.

Als wir wieder allein waren, da fragte ich sie, warum wir uns das antun wollten.

„Weißt du, wie teuer das ist?“, antwortete Klara empört.

„Ja, einen Kaffee für Herbert müssen wir zusätzlich ausgeben.“

„Du hast mir versprochen, dass du das machst“, sagte sie daraufhin zu mir.

Also blieb mir nichts weiter übrig, ich musste heute ran.

Wir hatten am 1. Mai schon das Werkzeug aus dem Keller geholt.

In der anderen Wohnung bin ich im Schlafanzug hinuntergegangen.

Hier musst du dich nun fein machen, in den Fahrstuhl steigen und zwei Treppen nach unten fahren.

Klara hatte sich die Lippen mit rotem Lippenstift nachgezogen. Es konnte ja sein, wir trafen auf  Nachbarn im Haus.

„Du der Hund von nebenan, der reagiert auf Lippenstift sofort aggressiv“, sagte ich.

„Pass du auf, dass der dir nicht ein dickes Stück Fleisch aus deinem Hintern reißt“, antwortete Klara schlagfertig.

Wir holten das Werkzeug hoch, und ich bereitete die Schlagbohrmaschine vor.

Als ich oben auf der Leiter stand und die Maschine mit dem Bohrer ansetzte, da drehte die sich nicht lange. Irgendwas stimmte nicht. Der Bohrer war beim Anmachen sofort herausgeflogen.

Ich probierte es noch ein paar Mal und gab dann entnervt auf.

„Du unten, da liegt noch die Bohrmaschine, die wir noch zu DDR-Zeiten gekauft haben, vor der Wende also.“

„Stimmt“, sagte ich.

Ich stürmte noch einmal in den Keller, diesmal ohne Klara. Ich holte die Maschine aus dem Koffer, der ganz hinten eingeordnet war.

Oben zurück, da sprang sie sofort an. Jetzt fühlte ich mich wieder wohl. Ich hatte damit zu Ostzeiten die härtesten Platten durchbohrt.

Und es klappte immer noch. Wenn der Dübel wackelte, so steckte ich ein Streichholz mit in das Loch hinein, so wie früher eben.

Jetzt war ich in meinem Element und ich fing an, Klara gut strukturierte Anweisungen von oben auf der Leiter nach unten zu geben: „Bleistift, Schraubenzieher, jetzt die Bohrmaschine.“

„Ich bin hier nicht deine Befehlsempfängerin“, sagte sie zu mir.

„Du, auf dem Flugzeugträger kann auch nur einer sagen, wo es lang geht.“

„Du guckst zu viele Filme, aber hier bist du nicht der Chef, sondern ich“, sagte Klara.

Sie hatte recht, denn sie beschrieb lediglich die Wirklichkeit.

Ich beschloss, nicht darauf zu reagieren.

„Kannst du mal bitte den Sauger näher an das Bohrloch führen?“, raspelte ich von der Leiter zu ihr herunter.

„Das klingt schon ganz anders“, sagte sie zu mir.

Ich bohrte weiter und war glücklich, dass ich mal wieder ein Stück guter alter Technik in der Hand halten konnte.

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GESUND LEBEN – FÜR UNS WIRD DAS IMMER WICHTIGER

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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Ich frag‘ mal Klara, was sie von Intervallfasten hält.

 

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EINKAUFEN IST SO EINE SACHE FÜR SICH

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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AMAZON-ANGEBOTE – ICH STÖBERE GERN DARIN (10)

 „Wie kannst du nur stundenlang durch ein Kaufhaus schlendern, obwohl du lediglich einen Teppichvorleger für das Bad suchst?“, frage ich Klara.

Sie spürt den Vorwurf und entgegnet deshalb mit gespitzten Lippen:

„Und du? Du kannst dich nur durch Amazon klicken und weißt hinterher nicht einmal mehr, was du dir alles angesehen hast!“

Naja, die Wahrheit liegt wohl in der Mitte.

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ALLTÄGLICHES

GESTERN NOCH FEIERTAG – HEUTE ALLTAG, SCHON WIEDER

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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MEIN FREUND, DER ALLTAG (3)

Ich schreibe am Sonntag und denke daran, wie es mir wohl am Dienstag gehen wird, wenn der Alltag dich wieder eingeholt hat?

Sonntag, kurz nach sieben Uhr. Es ist Wochenende und ich freue mich, weil ich schon aufgestanden bin.

Nicht, weil ich musste, nein, weil ich wollte.

Und morgen ist sogar noch ein Feiertag, der 1. Mai.

Aber ich denke weiter und überlege, wie ich mich am Dienstag, dem neuen Wochenbeginn, fühlen werde.

Kommt die schlechte Laune in mir hoch, weil es mit dem Wochenende vorbei ist?

Warum ist der erste Tag zu Wochenbeginn eigentlich so ein „Arschlochtag“?

Ich weiß es auch nicht. Jedenfalls kriegst du dieses Gefühl nicht aus dir heraus, das von ‚och, ich hab‘ keinen Bock‘, selbst dann nicht, wenn der Montag ein Feiertag war.

Meine Gefühlswelt bekomme ich einigermaßen in den Griff, wenn ich gleich zum Wochenbeginn anfange zu laufen.

Ich will eine neue Strecke ausprobieren. Die in der Schönower Heide.

Mal sehen. Jedenfalls: Während des Nordic Walkings stellen sich gute Gefühle ein.

Ich denke dann: „Jetzt überleg‘ mal, wer sich das leisten kann, am Vormittag zu laufen!“

Aber selbst ohne das Nordic Walking werde ich künftig wieder morgens nach dem Aufstehen überlegen, warum jeder Alltag schön ist, selbst zu Wochenbeginn.

Ich denke, weil das Leben schön ist, und ich mehr nach winzigen Momenten suchen sollte, die es mir schwermachen, schlecht gelaunt zu sein.

Ich gehe an meinem Bücherschrank vorbei, direkt vor der Tür zum Arbeitszimmer.

Dort hängen Fotos von Krümel. Sie lacht mich an, klatscht in die Hände, so als wollte sie sagen: ‚Opa, komm‘ lass uns ‚Restooorant‘ spielen.“

Der Dienstag kann kommen.

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AMAZON-ANGEBOTE – ICH STÖBERE GERN DARIN (10)

ALEXA – EIN VÖLLIG NEUES LEBENSGEFÜHL

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AMAZON-ANGEBOTE – ICH STÖBERE GERN DARIN (9)

‚Alexa‘, davon wollte ich nie etwas wissen, bis auf den Tag, als Laura und ihr Freund uns das Gerät zu Weihnachten schenkten. Heute sage ich vor dem Rasieren: „Alexa, spiel ‚Guten Morgen, guten Morgen….“

Nur Klara sagt, ich solle nicht wie mit einem kläffenden Köter sprechen, wenn ich sage: „Alexa! Aus!“

Naja, ich kann ja noch ein bisschen üben.

 Ansonsten aber: Was haben wir früher ohne Alexa gemacht? 

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MEIN FREUND, DER ALLTAG

 

MONTAG IST DER WEISSE MÜTZENBEZUG DRAN

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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MEIN FREUND, DER ALLTAG (2)

Ich sitze in der Bäckerei, im REWE in Basdorf, im Café – auf einer Sitzbank, den Rücken an die Wand gelehnt.

Vor mir steht eine große Tasse mit Cappuccino.

Klara hat ihn bestellt und ein Verkäufer hat ihn zum Tisch gebracht.

Klara hat mich sozusagen hier ‚geparkt‘, damit sie gut einkaufen gehen kann, und ich nörgele dabei nicht herum, so von wegen, sie solle das Ganze strukturierter angehen.

Für mich sind das mit die schönsten Momente, wenn ich hier herumlümmele.

Ich kann sitzen, ein wenig schreiben, die Leute beobachten.

Du hast den Eindruck, dass es am Freitag lockerer zugeht, das Gefühl von Frühling in der Luft liegt, die Leute sind gut drauf und die meisten werden sich wohl auf das verlängerte Wochenende freuen.

Ich schaue durch die Fensterscheiben und sehe, wie die Bäume grün werden, zu blühen anfangen.

Tief in mir steckt noch die Zeit bei der Marine. Warum ich das jetzt denke?

Nun, zu den einzelnen Jahreszeiten wurden die Bezüge der Mützen gewechselt. Am ersten März kam der blaue Bezug auf die Mütze.

Das schönste kam aber am ersten Mai in jedem Jahr – da war nämlich der weiße Mützenbezug dran.

Und sofort mit diesem Wechsel hattest du das Gefühl, dass der Frühling endgültig da ist und der Sommer nicht mehr weit weg.

„Am Montag ist der weiße Mützenbezug dran“, habe ich zu Klara im Auto gesagt.

Sie hat nicht geantwortet, nur geschmunzelt.

Das ist so ein Sprechritual von mir, ohne dass es irgendwie tiefgründiger erörtert würde.

Manchmal kommt mir doch noch was in den Sinn: Ich muss nachts nicht mehr auf See raus, ich kann in meinem Bett liegen, ohne dass ich aus der Koje ruckartig herausspringen muss, die Wände zittern nicht, so wie auf dem Schiff, und ich renne nicht mit einem flauen Gefühl im Magen herum, nur weil es draußen stürmt und der Schiffsbug tief ins Wasser eintaucht, um sich danach knirschend und ächzend daraus wieder emporzuheben.

Würde ich wollen, dass ich das noch einmal durchleben müsste?

Nein, ich glaube nicht.

Aber es hat mich irgendwie auch hart gemacht, selbst wenn die Stürme des Lebens erst richtig nach meiner Marinezeit begannen.

Glück ist für mich, die Erinnerungen daran wachzuhalten, die Anstrengungen nicht zu vergessen, die schönen Momente im Kopf und im Herzen wachzuhalten.

Wie gesagt, Montag ist der ‚Weiße Mützenbezug‘ dran.

AMAZON-ANGEBOTE – ICH STÖBERE GERN DARIN (9)

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‚OPA, ICH HAB‘ DICH LANG NICHT MEHR IN DEM BUCH LESEN SEHEN‘

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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MEIN FREUND, DER ALLTAG (1)

Vier Wochen nach dem Umzug in die Stadt, es ist ein wenig ruhiger geworden. Die Kartons sind in der neuen Wohnung ausgepackt, die Möbel stehen dort, wo wir sie hinhaben wollten.

Die Bücher sind eingeräumt.

Der Bücherschrank aus dem Arbeitszimmer steht jetzt im Flur, direkt im Eingangsbereich.

Die Bücher, die ich wahrscheinlich nicht mehr so schnell anfassen, die habe ich ganz unten einsortiert. Du kannst sie auch nicht gleich erkennen, denn da müsstest du in die Knie gehen.

‚Das wird wohl nicht passieren‘, dachte ich.

Zudem: Da unten habe ich das ‚Kapital‘ von Marx einsortiert.

‚Dafür interessiert sich keine Sau mehr“, habe ich zu Klara gesagt.

Da war auch so, bis Krümel uns das erste Mal besuchte.

Sie jagte den Flur entlang, versuchte so weit wie möglich beim Schlittern voranzukommen. Es lagen ja noch keine Teppiche dort, die sie hätten bremsen können.

Ich musste an dem Tag weg, zu einer Trauerfeier, auf der ich eine Rede halten sollte.

Als ich wiederkam, da lag in meinem Arbeitszimmer ein Band vom ‚Kapital‘.

Ich teile mir das Zimmer mit Krümel. Wenn sie bei uns ist, dann schläft sie dort auf der Couch, die Klara hergerichtet hat.

Es stehen Puppen herum, wo früher stapelweise Bücher waren und Stofftiere lümmeln auf der Liege.

Dazwischen lag ein Buch, so als ob es nicht dahingehörte.

„Wer hat das ‚Kapital‘ hier hingelegt?‘, rief ich in den Flur.

Krümel kam angerannt.

„Opa, das ist für mich. Das ist ein Vorschulbuch. Guck, hier steht es“, sagte sie und fuhr mit ihrem kleinen rechten Zeigefinger den Schriftzug auf der Vorderseite entlang.

„Karl Marx, Das Kapital, Erster Band“, stand dort in goldenen Lettern.

Krümel konnte noch nicht lesen.

Aber das machte ihr nichts aus.

„Ich hab‘ dich lange nicht darin lesen sehen“, sagte sie und ich meinte, einen Vorwurf aus ihrer Stimme herauszuhören.

Klara stand hinter uns und lachte.

„Krümel hat sich gleich auf den Bauch geschmissen und ist an der unteren Bücherwand entlanggekrochen.

‚Oma, hier stehen die Bücher für die Kinder im Vorschulalter‘, hat sie mir zugerufen und dabei einzelne Bücher herausgezerrt“, erklärte Klara mir.

„Opa, wir Kinder müssen wissen, was da drinsteht“, meldete sich Krümel wieder.

Ja gut, wenn Krümel das sagt, dann muss ich darüber nachdenken, ernsthaft, natürlich.

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AMAZON-ANGEBOTE – ICH STÖBERE GERN DARIN (7)

 

MEIN FREUND, DER ALLTAG – AUCH WENN ES MANCHMAL NICHT LEICHT MIT IHM IST

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WIR ZIEHEN UM – VOM DORF IN DIE STADT

Als ich heute morgen aufgewacht bin, da habe ich mich mühsam im Bett aufgerichtet. Und lustlos war ich auch noch.
Wir sind mitten im Umzug, von Basdorf nach Bernau. Vom Dorf in die Stadt.

Es ist nirgends mehr gemütlich, in der alten Wohnung nicht, da, wo ich mich jetzt aus dem Bett quälen will und in der neuen Wohnung auch nicht.

Dort ist alles schön und neu, Fussbodenheizung, hochwertiges Bad, mit zwei Duschen, zwei Stellplätze vor der Tür, mit E-Anschluss.
Ich könnte noch mehr aufzählen. Aber kriege ich dadurch gute Laune? Nein.

Mir graut davor, mein altes Arbeitszimmer auszuräumen.
Klara hat die Lenin-Bände schon eingepackt.

„Wir schmeissen die alle weg“, hatte ich gesagt.
Ich dachte, dass es an der Zeit damit wäre, sich davon zu lösen.
Aber das kam für Klara nicht infrage.

Die erinnerten uns beide an die Studienzeit in Moskau.
Klara hat sie nicht gelesen, ging ja auch nicht, denn sie sind sämtlich auf Russisch.

Ich habe sie fast alle durchgelesen, fünfundfünzig an der Zahl. Die Briefe, die Lenin geschrieben hat, und wo er erklärt, warum Stalin auf keinen Fall der erste Mann im Staat sein sollte.

Vielleicht war es ja an der Zeit, mich ihrer zu entledigen, jetzt, wo dieser furchtbare Krieg gegen die Ukraine tobte.

Aber irgendetwas sträubte sich in mir. Sollten wir alles über Bord werfen, alles verurteilen, was nur irgendwie mit Russland zu tun hatte?

Dazu konnte ich mich nicht entschliessen, denn dafür waren die Menschen, die ich in Moskau kennengelernt hatte, mir viel zu sehr ans Herz gewachsen.

Ausserdem verband ich mit den Büchern die Bilder, die mich daran erinnerten, dass ich auf einmal mit zwei Dritteln der 55 Bände in die Metro gestiegen bin.

Ich hatte sogar noch einen Duschvorhang gekauft.
Auf dem Weg nach unten, tief hinunter in den Metroschacht, hatte ich die Taschen mit Büchern einfach auf die Rolltreppe gestellt.

Die Taschen hakten unten angekommen fest, ich verursachte einen Stau auf der Treppe und hinter mir haute mir einer die Faust in den Rücken.

Die Aufsichtshabende in der Metrostation, zu der ich empört hinüberblickte, die rief mir zu: „Geh‘, sonst kriegst du von mir ebenfalls einen Tritt.“
So hatte ich mir die deutsch-sowjetische Freundschaft nicht vorgestellt.

Und Klara verband damit ihre eigenen Erinnerungen, schließlich war sie ja all die Jahre an meiner Seite gewesen.
Es war wohl gut so, dass die Bücher mitkamen, in die neue Wohnung und dort wieder ihren Platz fanden. Schließlich gehörten sie zu meinem Alltag, und der war ja mein Freund, in guten, wie eben in schwierigen Zeiten.

Ich saß immer noch auf dem Bett, während ich nachgrübelte, was der Tag wohl bringen würde. Ich seufzte und stieß mich endgültig von der Bettkante ab und schlurfte ins Bad.

Der Tag hatte begonnen, und ich musste freundlich zu ihm sein, damit ich auch von ihm etwas hatte.
„Du kannst heute deine Sachen aus der Bücherwand räumen“, rief Klara von unten.

Ich brummte nur, was als Zustimmung von ihr gewertet werden konnte, aber von mir ihr gegenüber auch noch als Ablehnung ausgelegt werden konnte.

Mir fiel der gestrige Tag ein, an dem wir einen neuen Fernseher gekauft hatten, so ganz spontan. Jetzt wusste ich, warum ich so kaputt war.
„Fahren wir heute noch ein paar Sachen in die neue Wohnung?“, rief Klara von unten.

Ich tat, als hörte ich sie nicht und drehte lustlos die Zahnpastatube auf.

DAS LEBEN RUHIG MAL VOM ENDE HER DENKEN