Archiv der Kategorie: FAMILIENGESCHICHTE

Über die Sorgen und das Glück einer ganz normalen Familie im Alltag;
darüber, wie sich alle um Anna kümmern, den Mut und den Humor dabei nicht verlieren, das Schöne im Leben nicht übersehen.

ANNA ZUM GEDENKEN (4)

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ANNA BESUCHTE IHREN EHEMALIGEN ARBEITSPLATZ

Klara fuhr nach Stralsund. Sie wollte es ihrer Mutter vorher nicht sagen.

Sondern: Sie wollte - gemeinsam mit ihrem Bruder Lukas - zu Dr. Silberfisch.

Sie wollten ihn um Rat fragen, was sie tun könnten wegen ihrer Mutter Anna, wie es weitergehen sollte, wie lange sie noch in ihrer Wohnung bleiben konnte, mit ihrer Demenz. 

Die Praxis von Dr. Silberfisch stand bei Anna hoch im Kurs.
Das lag nicht nur am Arzt. Sie mochte ihn wegen seiner freundlichen Art und sie war schon viele Jahre Patientin bei ihm.

Nein entscheidend war: Dort wo die Praxis heute war, da war früher eine Apotheke, Annas ehemaliger Arbeitsplatz.

Für Anna war es schon deshalb ein Höhepunkt, wenn sie in die heutige Praxis gehen konnte.

Sie kannte sich dort immer noch gut aus.
Und Anna kam heute noch ins Schwärmen – bei dem Gedanken an ihren früheren Arbeitsplatz.

Sie fing gleich im Wartezimmer an zu erzählen, was dort früher war und wie die einzelnen Räume aufgeteilt waren.

„Und da oben, da haben wir immer Mittag gemacht, Schwester.“
„Ach ja?“, fragte Schwester Erika und verdrehte die Augen verstohlen zu ihrer Kollegin.

Anna wusste nicht, dass sich die Schwestern heute Praxishelferinnen nannten.

Und das störte sie auch nicht im Geringsten.
„Manchmal, da haben wir dort auch Kaffee getrunken und Kuchen gegessen“, fuhr Anna unbeirrt fort.

„Ach, das war schön.
Und die Kunden, die in die Apotheke hineinkamen, die mochten uns“, meinte sie.

„Frau Sturm, der Doktor wartet jetzt auf Sie. Bitte gehen Sie doch durch.“

„Ja, das mach‘ ich doch glatt.“
Anna war im Arztzimmer verschwunden.

„Sooo…“, sagte Schwester Erika – also die Praxishelferin Erika.
„Das hätten wir jetzt wieder. Na ja, wer weiß, wie wir mal werden.“
„Meinst du?“, fragte ihre Kollegin.
„Na ja“, seufzte Erika, „wer kann das heute schon wissen?“

 

ANNA IST DEMENT – ERZÄHLUNG

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ANNA BEGINNT, DIE NAMEN ZU VERGESSEN

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ANNA ZUM GEDENKEN (3)

Anna konnte sich die Namen ihrer Freunde und Bekannten nicht mehr merken.

Peter und Klara entschlossen sich, es positiv zu sehen und Anna dabei zu helfen, sich zu erinnern.

Anna rief an: „Es war schön gestern bei der Diamantenen Hochzeit.“
Anna hatte vergessen, dass Klara zur Arbeit gefahren war und dachte, sie träfe sie am Telefon an.

Jetzt musste sie mit ihrem Schwiegersohn vorliebnehmen.

„Hattet ihr denn auch Musik?“, fragte Peter.
„Ja, Berta hat aufgelegt.“ „Oh, Donnerwetter!“, staunte Peter und musste schmunzeln.

Aufgelegt – war das nicht ein Begriff, der längst vergangen war? Oder ist er gerade hip, wenn man an die heutigen Veranstaltungen denkt, wo der DJ auflegt?

Jedenfalls: Anna sprach und dachte modern.
Trotzdem: Wahrscheinlich war das ein ganz normaler Recorder, auf dem die Musik spielte und zwischendurch die CD’ s gewechselt wurden.

Und das tat eben Berta. Sie war die beste Freundin von Anna, schon von Kindesbeinen an, und so wusste Berta auch, welche Musik Anna mochte.

„Waren denn Gäste da, die wir kennen?“, fragte Peter weiter. Anna überlegte kurz und sagte: „Nein, keine.“

Da war er wieder, der Gedächtnisverlust. Peter und Klara kannten bestimmt über die Hälfte derjenigen, die dort Gäste waren.

„Wie heißt noch gleich die Tochter von Berta, ich komme einfach nicht drauf“, fragte Peter jetzt.

„Na, Cornelia, das musst du doch wissen?“, sagte Anna vorwurfsvoll.
Ja, Anna hatte Recht. Peter musste und konnte es wissen.

Anna konnte es im ersten Anlauf nicht wissen, dass es jemand war, den Peter und Klara kannten, und sie musste es vielleicht auch nicht mehr.

Wie sollte man das alles werten?
War es ein schlechtes Zeichen, dass Anna erst nach dem zweiten Anlauf auf die Namen kam?

Oder sollte man es so nehmen, wie es eben war.

Anna fiel es schwerer, auf die Namen von Freunden zu kommen, selbst auf die der engsten Freundin.

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‚SIE HABEN 8000 EURO GEWONNEN, LIEBE FRAU STURM‘

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ANNA ZUM GEDENKEN (2)

Anna hielt einen Werbebrief in der Hand, in dem ihr 8000 Euro Gewinn versprochen werden. Klara gelingt es nicht, Anna davon abzuraten, an die Firma eine Antwort zu schicken.

„Ich hab‘ da vielleicht wieder eine Aufregung“, sagte Anna.

Sie hatteKlara angerufen, eben wie immer täglich, gegen Abend.
„Was denn für eine Aufregung?“, fragte Klara. „Na, ich habe schon wieder 8000 Euro gewonnen.“

„Mutti, du hast nicht gewonnen. Das ist ein Werbebrief. Und wenn du weiter unten liest, dann siehst du, dass du die Chance hast, zu gewinnen.  Eventuell. Aber das ist eher unwahrscheinlich.“

„Ich lese dir jetzt mal vor, was hier steht.“
Anna fing an, den Werbebrief vorzulesen: „Liebe Frau Sturm, freuen Sie sich! Sie haben gewonnen…
Schicken Sie die Antwort noch heute zurück, und: Vergessen Sie nicht, den beiliegenden Bestellschein auszufüllen… Sobald wir Ihre Rückantwort erhalten haben, sind Sie mit dabei – bei der großen Verlosung für den Hauptgewinn in Höhe von 8000 Euro…Also schicken Sie den Brief noch heute ab, liebe Frau Sturm.“

Klara hatte bis zum Schluss gewartet. Sie war dem Rat von Peter gefolgt und hatte ihre Mutter nicht unterbrochen.
Doch es fiel ihr schwer, ruhig zu bleiben, zuzuhören, nicht hineinzureden.

Doch nun platzte es aus ihr heraus: „Mutti, wir haben doch schon so oft darüber gesprochen.
Das ist ein Werbe-Gag. Du bist eine von Tausenden, die wie du diese Post erhalten haben.  Der Brief erfüllt nur einen einzigen Zweck: Du sollst wieder eine Bluse bestellen, verstehst du das?“

„Ja, aber hier steht, ich habe gewonnen.“
„Mutti, jetzt zerreiß den Brief, und wirf‘ ihn in die Tonne!“
„Meinst du wirklich?“ „Ja!“
Klara konnte nicht mehr.

„Du erreichst nichts, wenn du auf diese Art mit deiner Mutter sprichst.  Anna hat doch jetzt nur ein schlechtes Gefühl, weiß aber nicht so richtig warum und wird dir beim nächsten Mal gar nichts mehr erzählen.“

Peter versuchte Klara zu erklären, dass sie so nicht weiterkam.

„Du hast gut reden. Du redest ja nicht jeden Abend mit ihr.“
Klara war bedient.

Peter schwieg, vorsichtshalber.

 

 

 

 

 

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WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (24)

SCHREIB-ALLTAG

EINFACHE WORTE, KLARE SÄTZE

 Geld regiert die Welt.  Worte regieren sie auch.

Ich habe gerade wieder gehört, dass ein Kinderbuchautor ungeeignet für die Kommunikation in der Politik sei.

Das mag im Einzelfall stimmen, generell glaube ich aber, dass dies ein Vorurteil ist.

Warum?

Nun, weil gerade ein Autor mit einfachen Worten, klaren Sätzen komplexe Zusammenhänge verständlich darstellen kann.

Kurzum, jeder, der auf Menschen Einfluß nehmen will, der muss diese Kunst, dieses Handwerk beherrschen.

Luther hat zum Beispiel für die Übersetzung der Bibel in hohem Maße den umgangssprachlichen Wortschatz benutzt.

Man kann also schon sagen, dass das einfache Wort an richtiger Stelle den Leser oder den Zuhörer erreicht.

Das Wort muss so angelegt sein, dass es dem Gedanken die optimale Ausdrucksmöglichkeit bietet.

Was mich immer wieder verwundert, das ist die Tatsache, dass von der halben Million Wörter in unserem Sprachschatz nur wenig den Anteil an der Alltagssprache ausmachen.

Darunter sind solche Wörter wie: der, die, das, nicht, um zu, er, sie, es, hat, kein.

Ich habe das mal ausprobiert und eine Zeitung durchforstet.

Tatsächlich kommt man vielfach auf diese Wortgruppen.

Wichtig bleibt für mich, die Sätze so zu bauen, dass sie meinem Sprachduktus entsprechen und gut in Reden zur Wirkung kommen.

 

ES KOMMT NICHT DARAUF AN, WORÜBER DU SCHREIBST, SONDERN WIE DU ES SCHREIBST

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ANNA ZUM GEDENKEN (1)

 

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ANNA LEBT NICHT MEHR

Anna lebt nicht mehr.

Es ist schwer, sich mit dieser Tatsache abzufinden.

Klara kann es noch nicht fassen, Laura nicht und ich auch nicht.

Aber es ist eine Wahrheit, die bitter und zugleich unumkehrbar ist.

Wir können also nur eine Brücke bauen, über die wir weiterhin zu ihr gelangen, sie bei uns bleibt– in unseren Herzen und in der Erinnerung.

Immer wieder habe ich über Anna geschrieben, kleine Geschichten, humorvolle Begebenheiten und auch bittere Erfahrungen.

All das gehörte zu Annas Leben und zum Leben unserer gesamten Familie.

Einige dieser Begebenheiten habe ich noch einmal durchgesehen, ein bisschen bearbeitet.

Aber im Grunde genommen sind die Erzählungen so geblieben, wie ich sie auch vor sieben Jahren begonnen habe aufzuschreiben.

Hier sind einige davon.

ANNA IST DEMENT

DIE KOMMUNIKATION MIT ANNA

Sonntagabend.

Laura ist zu Besuch.

Peter versucht Laura zu erklären, warum Anna nicht mehr alles versteht.

Klara hatte noch einmal bei Anna angerufen. Sie wollte nicht, dass ihre Mutter nun vielleicht durcheinander war, weil Laura ihr am Telefon nicht richtig erklärt hatte, dass sie unverhofft aus Berlin zu Besuch gekommen war.

Es war für keinen leicht, mit der Demenz von Anna umzugehen. Nicht für Klara, für Peter nicht und auch nicht für Laura.

„Du musst mit Oma gehirngerecht kommunizieren.“

„Papa, was ist das für ein Quatsch?“, protestierte Laura.

„Ja, wahrscheinlich hast du Recht. Was ich damit sagen will: Oma kann nicht mehrere Informationen gleichzeitig verarbeiten. Das verwirrt sie.“

„Was meinst du?“, fragte Laura.

„Nun, du gehst an unser Telefon. Für Oma müsste jetzt Mama am Hörer sein. Stattdessen hört sie deine Stimme. Für sie wohnst du in Berlin.

Wir wiederum sind für sie gerade dort, wo sie jetzt auch anruft – im Dorf in der Nähe von Berlin. Also solltest du erst einmal sagen, dass du bei uns spontan zu Besuch bist, in Brandenburg.“

„Spontan zu Besuch?“, fragte Laura dazwischen.

„Das versteht sie doch erst recht nicht.“

„Aber stell dir vor, du würdest die Informationen per Rohrpost versenden – ein Satz folgt auf den anderen, und sie gehen alle in die gleiche Richtung.

Da kannst du ja auch nicht mit dem letzten Satz anfangen, sondern du schiebst den ersten Satz zuerst durch.“

„Na gut Papa, das ist mir zu blöd.“

Peter schwieg. Laura lag vermutlich richtig.

Er war eben auch nicht trainiert auf die Kommunikation mit demenzkranken Menschen.

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WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (16)

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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‚OPA, DU DARFST NICHT SO LAUT SPRECHEN, WENN DU AUFGEREGT BIST!‘

Krümel, meine kleine Enkelin, sieben Jahre alt, hat mir eine Lektion erteilt, in Sachen Kommunikation.

Was war passiert?

Wir waren kurz davor, Krümel wieder zu ihrer Mama zu bringen.

Während Klara und ich bereits am Auto standen, war Krümel noch einmal auf den Spielplatz gestürmt und auf die Rutsche geklettert.

Eine Frau trat an sie heran und fragte sie, ob sie daran beteiligt gewesen wäre, ihre Kürbisse zu zerstören, die auf der Terrasse aufgestellt waren.

Klara hatte noch Tage zuvor zu mir gesagt: „Schau mal, wie schön!“

Wir konnten uns dazu freuen, wenn Menschen sich mit Hingabe, Leidenschaft und Kreativität daran machten, die Umgebung zu verschönern.

Nie im Leben kämen wir darauf, dass jemand so etwas mutwillig zerstören würde.

„Nein, das war ich nicht“, hatte Krümel also leise auf die Frage geantwortet, leise zwar, aber deutlich genug.

Ich sprach die Frau an und wollte wissen, warum sie sich an unsere Enkelin gewandt hatte.

„Ihre Enkelin wurde gesehen, dass sie die Kürbisse kaputtgemacht hat, die wir aufgestellt haben“, antwortete die Frau dem Sinn nach.

Ich war entsetzt.

Krümel sollte mutwillig Kürbisse zerstört haben?

Es konnte gar nicht so sein.

Warum nicht?

Nun, weil wir an dem benannten Donnerstag vormittags zum Pilze sammeln im Wald waren.

Nachmittags dann war ich am Schreibtisch, Krümel hat neben mir Blätter Papier aus dem Drucker genommen, sie bemalt und dabei vor sich hingesungen.

Später ist sie zu Klara gegangen, hat beim Kuchen backen mitgeholfen und versucht, für Klara Rezepte auf kleine Zettel zu kritzeln. Danach hat sie sich einen Trickfilm angeschaut.

Sie war also gar nicht mehr unten, zumal wir sie ohnehin nicht allein auf den Spielplatz lassen würden.

Dafür kannte sie hier niemanden und unsere Angst war viel zu groß, dass etwas passierte.

Nun mischte sich der Partner der Frau ein.

Er nickte und bestätigte, dass Krümel beobachtet worden sei.

Nachbarn hätten sie gesehen. Von einem gut sichtbaren Platz aus.

Auf meine Frage hin, wer das sei, und ob diese Nachbarn sich nicht bei uns melden könnten, bekam ich keine Antwort.

Es blieb im Verborgenen, anonym.

Ich war darüber noch mehr empört, mein Herz schlug bis zum Hals.

Meine Stimme wurde lauter, und dass, obwohl ich ohnehin schon laut sprach.

„Seien Sie doch nicht so aggressiv“, entgegnete mir der Partner der Frau.

Er hatte recht mit seinem Vorwurf, dass ich zu laut wäre.

Ich meinte es sein zu dürfen, weil ich mich ungerecht behandelt fühlte.

Zum Schluss aber, habe ich mich noch für meine Lautstärke entschuldigt, und er hat das akzeptiert.

Was blieb im Raum?

Uns wurde vorgeworfen, dass unsere Enkelin an einer Tat beteiligt gewesen wäre, die wir selbst verurteilen würden, ja es einfach widerwärtig fanden, dass so etwas überhaupt geschehen war.

Auch wenn es vielleicht als kleiner ‚Dummen-Jungen-Streich‘ oder in diesem Fall ‚Mädchen-Streich‘ abgetan worden wäre – das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen.

Ich hätte das schon alles gern aufgeklärt.

Unsere Enkelin konnte es nicht gewesen sein, einfach, weil sie nicht unten war.

Doch – wer war es dann?

Und wieso konnte jemand behaupten, dass es unser Krümel war, die siebenjährige, die lieber im Hintergrund blieb?

Ich war traurig und es fiel mir schwer, mich in den Griff zu bekommen.

Das war meine Achillesferse in dem Moment.

Denn auf den ersten Blick, da hat derjenige, der lauter wird, nicht Recht, im Gegenteil.

 Aber wie sah nun der zweite Blick aus?

War es redlich und fair, dass Nachbarn einfach behaupten konnten, dass Krümel mit beteiligt war, ohne dass sie einen Beleg vorlegten?

War es nicht vielmehr so, dass sie sich geirrt und Krümel ganz sicher mit jemand anderem verwechselt hatten?

In dem hitzigen Disput, als die Frau schließlich sagte: „Das bringt doch hier alles nichts“, da entstand bei mir der latente Eindruck von dem, was sie dachten.

Und zwar: „Wir wissen schon, dass Ihre Enkelin mitbeteiligt war, wir können es nur nicht nachweisen!“.

Da zeigte ich als Erwiderung nicht wirklich Größe.

Nein, es war Krümel, die das an meiner Stelle tat.

Sie hob ihr Ärmchen, meldete sich, so, als sei sie in der Schule.

Die Frau erteilte ihr durch ein kurzes Nicken das Wort.

Mein Gefühl war, sie dachte, Krümel würde es nun nicht mehr aushalten und zugeben, dass sie mitbeteiligt war.

Doch Krümel sagte mit leiser Stimme und etwas stockend:

„Aber wenn ich es nicht war, und ein anderer sagt, dass ich es war, dann hat der ja gelogen, oder?“

Die Frau nickte kaum merklich, so jedenfalls meine Wahrnehmung.

Wir sind danach gegangen, ins Auto gestiegen und sind losgefahren.

Auf der Fahrt hat Krümel mich zur Rechenschaft gezogen:

„Opa, du warst viel zu laut! Die Frau hat mich nur gefragt, ob ich daran beteiligt war.

Und als ich ‚nein‘ gesagt habe, da hat sie nichts mehr gesagt.“

Ich schwieg und klammerte mich verbissen ans Lenkrad.

Ich war noch zu aufgewühlt – einmal, weil jemand behauptete, Krümel hätte etwas getan, was sie doch zweifelsfrei nicht getan hatte.

Ich kam mir vor, als hätte mich jemand mental aus dem Hinterhalt angegriffen, ohne selbst aus der Deckung kommen zu müssen.

Aber Krümel sagte: „Opa, du kannst nicht so laut sein, du bist nicht der Anführer der Welt!“

Ich war verblüfft, zunächst.

Doch dann musste ich schmunzeln.

Sie hatte wirkliche Größe bewiesen.

Krümel war nämlich ruhig geblieben, hatte klar gesagt, was sie dachte.

 Sie hatte mehr Mut, mehr Gelassenheit bewiesen, mit einer schwierigen Situation umzugehen, als ich, ihr  65 Jahre älterer Opa. .

Über fünf Jahrzehnte hatte ich an Hochschulen studiert und gelehrt, war Manager und Coach in mittelständischen Unternehmen gewesen.

Meine siebenjährige Enkelin jedoch, die hatte mir gezeigt, wie wirklich gute und respektvolle Kommunikation aussehen kann, obwohl gegen sie solch ein Vorwurf erhoben wurde, den ich nur schwer ertragen konnte.

Krümel – bitte entschuldige, dass ich in der Situation kein Vorbild für dich war.

Aber du warst es für mich.

Ich werde künftig von dir lernen, ruhig zu bleiben, das Für und Wider  sachlich auszutauschen und so der Wahrheit ein Stückchen näher zu kommen.

Krümel, ich bin unendlich stolz auf dich, Opa.

BERND, DER KÜMMERER

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WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (15)

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‚OPA, JEEPY HAT KEINE SCHUHE AN, ER HAT REIFEN AN DEN FÜSSEN‘

Die neue Woche hat begonnen und es ist wieder Ruhe eingezogen.

Am Samstag hatten wir Krümel bei uns und es ging turbulent zu – wie immer eben.

Bevor ich Laura und die Kleine abholen konnte, musste ich noch in die Werkstatt, um die Räder von ‚Sommer auf Winter‘ umstellen zu lassen.

Wir sind Samstagmorgen ungewöhnlich früh aufgestanden und ich bin gegen 07.00 Uhr in Richtung Autohaus gefahren.

Es war ein Reinfall: Die Winterräder waren nicht aus dem Lager geholt worden und so musste ich wieder unverrichteter Dinge abfahren.

Von da aus ging es direkt zu Krümel.

„Opa, du bist so ruhig“, sagte die Kleine, als sie bei mir hinten im Auto saß.

„Ja, ich bin traurig“, antwortete ich.

„Warum Opa?“.

Krümel gab nicht nach.

„Ach weißt du, ‚Jeepy‘ sollte neue Schuhe bekommen und die waren nicht fertig“, sagte ich und hatte nicht daran gedacht, dass Krümel ja schon ein Schulkind war, immerhin.

„Opa, ‚Jeepy‘ hat keine Schuhe. Wir haben Schuhe an.“

Und um es zu demonstrieren, hob sie ein Bein an, damit ich sah, was sie unter Schuhen verstand.

Ich nickte und sagte: „Du hast recht, Opa, der Dussel hat die Winterreifen mit den Schuhen von Menschen verwechselt.“

„Hm, das hast du“.

„Aber Opa, du musst nicht traurig sein, ich weiß das und du kannst mich immer fragen, ja Opa?“

„Ach, Krümel, du glaubst nicht, wie froh ich bin, dass du da bist und jeden Tag etwas mehr von der Welt weißt.“

Krümel war zufrieden, nickte und fragte: „Können wir Musik anmachen?“

Wenig später ertönte der Titel: ‚Dein Casanova liebt dich nicht‘.

Es war der Lieblingstitel von Krümel und sie sang nun mit ihrer leisen Stimme mit.

Ich sah in den Rückspiegel und erkannte, dass Krümel in dem Moment glücklich war.

Sie musste sich nicht überwinden, wegen etwas glücklich zu sein.

Sie war es einfach, wenn sich die Gelegenheit in ihren Augen dazu ergab.

‚Unsere Kleinen sind die besten Alltagsphilosophen‘, und ich war auch wieder mit meiner Welt im Einklang, selbst, wenn ich in der nächsten Woche erneut in die Werkstatt muss, um die Reifen wechseln zu lassen.

WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (14)

 

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WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (14)

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KRÜMEL – SIE HAT UNSER LEBEN EIN STÜCKCHEN SCHÖNER GEMACHT
KRÜMEL WIRD HEUTE SIEBEN JAHRE ALT, WIR STAUEN, WIE DIE ZEIT VERGANGEN IST, JA, WIE SCHNELL UNSERE ENKELIN HERANWÄCHST, UND: WAS SIE SCHON ALLES VON SICH GEGEBEN HAT.
HIER EIN KLEINER AUSSCHNITT…

ABER DANN KANNST DU NICHTS MEHR MACHEN, OPA

OMA, WIR HABEN BEIDE ROTE EIERLÖFFEL – WIR SIND FREUNDINNEN

KRÜMEL – DIE VERSTEHERIN UND VERMITTLERIN

 

WAS VOM TAG SO HÄNGENBLEIBT (13)

 

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WAS VOM TAG SO HÄNGENBLEIBT (13)

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mittwochs…

So langsam finde ich mich wieder in meine ‚Alltagsrolle‘ rein.

Die Bilder vom Wochenende, der Trauerfeier für Anna, sie verblassen ein wenig.

Mir ist das recht, denn du kannst nicht arbeiten, wenn du ständig daran denken musst.

Gestern war ich bei einer Familie, die sehr liebevoll über ihre Mutter, Schwiegermutter, Oma, Uroma erzählt hat.

Es ist dann schön, wenn es nicht bei Worthülsen bleibt, sondern aus den Details kleine Geschichten geformt werden können.

Das ist meine Erfahrung – wenn du etwas erzählen kannst, was die Zuhörer fesselt, sie vielleicht selbst in die Zeit, über die gesprochen wird, zurückversetzt, ja dann hast du dein Ziel erreicht.

Erinnerung läuft nicht über Worthülsen, sondern nur darüber, dass du Situationen beschreibst, Verhaltensweisen, nicht vergisst, humorvoll zu erzählen.

Morgen hat Krümel Geburtstag. Sie wird sieben Jahre alt.

Ich kann es nicht fassen, wie die Zeit an uns vorbeigerauscht ist.

Am Samstag kommt sie zu uns, mischt die Wohnung auf, bringt vieles durcheinander, sodass wir danach erschöpft in unsere Sessel fallen.

Fertig mit der Welt, körperlich und mental, aber glücklich.

Auf geht’s, es gibt viel zu tun.

Der Mittwoch wird schön….

 

WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (12)

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dienstags…

So langsam komme ich wieder rein, in den Alltag.

Es ist doch bekloppt – ich bin 72 Jahre alt, Rentner also, und ich agiere und denke, als wäre ich voll in das Berufsleben integriert.

Irgendwie stimmt es ja auch.

Denn ich arbeite als Trauerredner, muss die Gespräche mit den Hinterbliebenen führen, die Reden ausarbeiten, trainieren, dass ich sie möglichst gut rhetorisch am Tag der Trauerfeier rüberbringen kann.

Das alles hält mich ja auch fit.

Klar, ich will noch ein bisschen Geld zur Rente hinzuverdienen.

So üppig ist die ja nun auch nicht.

Aber das ist längst nicht mehr der Hauptgrund, warum ich überhaupt noch arbeite.

Vielmehr ist es für mich wie ein Luxusgut, das ich pflege und hege.

Denn, du bleibst im Gespräch, du kommunizierst, diskutierst, schreibst, verwirfst wieder und setzt erneut an.

Am Tag der Rede schließlich musst du zu hundert Prozent bei der Sache sein, damit es für die Hinterbliebenen ein emotional und inhaltlich nachhaltiges Erlebnis wird und auch bleibt.

All das motiviert mich, spornt mich an und dann  kann ich nicht darüber nachdenken, wie alt ich eigentlich bin.

Der Vorteil für mich besteht darin, dass ich mir die Aufträge schon ein wenig aussuchen kann, nicht auf das Geld angewiesen bin.

Das gibt dir das Gefühl, frei zu sein, einfach reich zu sein, auf deine Weise natürlich.

Nur mit dem Sport, dem sich fit halten, da muss ich noch eine Schippe drauflegen.

Aber das passiert auch noch.

Na dann, auf in den Dienstag, dem besten Tag – für heute jedenfalls.

 

WAS VOM TAG SO HÄNGENBLEIBT (11)

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AUDIO-AUFNAHME

montags…

Es ist kurz nach sechs Uhr.

Ich habe mich mehr hochgequält, als dass ich freudig aus dem Bett gesprungen wäre.

Ich fühle eine gewisse Leere in mir, weiß nicht so recht, was ich mit mir anfangen soll.

Und trotzdem: Ich bleibe auf, rasiere mich, versuche munter zu werden.

Wir sind seit Samstag zurück von Rügen und ich bin noch nicht wieder so richtig in meiner eigenen Welt angekommen.

Zu einschneidend war die Trauerfeier am Freitag für Anna, meine Schwiegermutter.

Ich hatte mich gut vorbereitet – hatte die Sprechmuskeln mit dem Korken trainiert, kannte die Stellen, wo ich eine Pause machen wollte, wusste, was ich rhetorisch ausbauen musste.

Dennoch: Gleich zu Beginn bekam ich einen kleinen ‚Heulkrampf‘, musste schluchzend anfangen.

Ich hätte mich verfluchen können, aber es kam irgendwie über mich.

Dann hatte ich mich im Griff und konnte sogar die humorvollen Stellen mit dem nötigen Sprachduktus rüberbringen.

Klara sagte, dass es gut gewesen sei. Sie war Annas Tochter, und nur sie konnte so etwas sagen.

Beruhigte mich das?

Naja, ein wenig.

Aber vielleicht hatte sie recht mit dem, was sie meinte, nämlich, dass alles andere ein wenig zu kalt rübergekommen wäre.

Laura hat die Rede aufgenommen und ein Video davon erstellt.

Wir haben es zwei Trauergästen geschickt, die aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen konnten.

Ansonsten will ich nicht, dass die Rede verbreitet wird.

Das ist etwas sehr Familiäres, ja fast schon Intimes und so soll es auch bleiben.

Jetzt muss ich wieder in meinen Alltag reinkommen.

Ich habe heute extra keine Termine vereinbart.

Erst morgen muss ich wieder los, zu einem Vorgespräch für eine Rede.

Heute kann ich noch ein wenig herumplanen.

Klara sagt, es wäre nicht gut, selbst wenn ich nur für ein paar Tage weg wäre.

Ich würde dann zu lange brauchen, um wieder in den Alltag reinzukommen.

In jedem Fall: Ich sitze schon mal am Schreibtisch, die Gehirnzellen beginnen zu arbeiten und ich schaue aus dem Fenster, sehe, wie der Morgen graut.

Naja, ich hoffe, mir graut heute nicht, sondern es wird ein guter Wochenanfang.

Ich denke an Krümel, habe ihr eine kleine Sprachnachricht geschickt, damit sie mal wieder meine Stimme hört und sich freut.

Irgendwie freue ich mich wahrscheinlich mehr, denn ich habe Sehnsucht nach der Kleinen.

Sie fehlt mir. Ich muss mal wieder mit ihr herumtoben, singen, Quatsch machen, einfach wissen, dass das Leben schön ist.

Das wird schon….

 

WAS VOM TAG SO HÄNGENBLEIBT (10)

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samstags...

Wir sind wieder zu Hause angekommen.

Es waren drei turbulente Tage und hochemotional dazu.

Die Rede für meine Schwiegermutter ist gelungen, und dennoch:

Am Anfang hatte ich Mühe, meine Tränen zu unterdrücken und die Stimme in den Griff zu bekommen.

Aber ich habe es geschafft.

Das war mir wichtig, sehr wichtig...

freitags....

Heute Mittag habe ich die große Rede, um Klaras Mutter ein letztes Mal zu würdigen und zu verabschieden.

Ich bin darauf gut vorbereitet,

Ich habe tagelang an den Sätzen gefeilt, überlegt, was ich aus dem Leben von Anna erzähle.

Heute kommt es darauf an, die innere emotionale Spannung auszuhalten und gut zu sprechen.

Das werde ich schaffen, weil es  meine Art sein wird,  Anna  danke zu sagen.

 


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ALLTÄGLICHESDAS LEBEN RUHIG MAL VOM ENDE HER DENKEN

 

SCHREIB-ALLTAG

 

ANNA

BIBEL

 

 

WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (9)

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mittwochs….

Mein innerer Schweinehund leistet mal wieder erbitterten Widerstand

 
Ich bin gegen fünf Uhr aufgewacht.

‚Wolltest du nicht aufstehen?‘, fragte meine innere Stimme.

‚Nein!‘, antwortete ich und drehte mich im Bett auf die andere Seite.

Ich versuchte wieder einzuschlafen, drückte die Augen ganz fest zu, so als ob das helfen würde.

‚Ich denk‘, du wolltest dir jetzt die Männer und Frauen vom Ironman zum Vorbild nehmen und möglichst viel und regelmäßig Nordic Walking betreiben?‘

Ich konnte die innere Stimme nicht abschütteln.

‚Jetzt stell‘ dir vor, du bist unten im Park am Teich angelangt und Glücksgefühle kommen in dir hoch‘, schmeichelte die Stimme weiter.

Ich sah mich nun tatsächlich am Teich. Regentropfen klatschten in mein Gesicht, ich trat in Pfützen und war nicht gut gelaunt, von Glücksgefühlen konnte ja nun schon gar keine Rede sein.

Ich rollte mich noch fester in die Decke ein und versuchte an etwas Schönes zu denken.

Es gelang nicht.

‚Wenn du jetzt wirklich aufstehst, dein Sportzeug anziehst und losläufst, ja dann bist du ganz weiter vorn in deiner mentalen Motivation für den Tag.

Du kannst danach weiter an der Rede arbeiten, Klara zum Einkaufen fahren.‘

Ich schob meine Bettdecke beiseite, drehte die Beine heraus und stand urplötzlich.

‚Na bitte, geht doch!‘, lobte die Stimme.

‚Schnauze‘, murrte ich und lief schlechtgelaunt ins Bad.

Dann ging alles von allein, fast von allein.

Ich zog mich an, setzte die Kopfhörer auf, steckte das Handy an der Seite in die Tasche und begab mich nach unten, in den Keller.

Dort standen meine Laufschuhe. Ich stellte zunächst den blauen Klappstuhl raus, setzte mich darauf und zog die Hausschuhe aus.

Nun musste ich mich erheben, umdrehen, einen Fuß auf die Kante des Stuhls stellen, um die Schnürsenkel des Laufschuhs festzuzurren.

Ich ächzte und verfluchte mich innerlich.

Dann nahm ich die Stöcke in die Hand und marschierte zur Haustür hinaus.

Es regnete stark, und so stülpte ich die Kapuze des Überziehers über den Kopf.

Jetzt lief ich los und war nicht mehr aufzuhalten.

Als ich unten am Teich angekommen war, da überkamen mich keine Glücksgefühle, nein.

Aber ich musste innerlich schmunzeln – ich hatte meinen größten persönlichen Feind, den inneren Schweinehund mal wieder besiegt.


SCHREIB-ALLTAG

 

ANNA

BIBEL

 

 

WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (8)

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dienstags…

‚HEUTE IST DER BLAUE MÜTZENBEZUG DRAN‘

Es ist kurz nach fünf Uhr.

Mein erster Arbeitsschritt gilt dem Kalender.

Ich muss ihn auf ‚Oktober‘ drehen.

Schon wieder also ist ein Monat vorbei.

‚Morgen ist der blaue Mützenbezug dran‘, habe ich gestern Klara erklärt.

Sie schmunzelt nur darüber, denn sie weiß, dass ich das jedes Jahr sage.

Das ist so drin bei mir – wenn du viele Jahre bei der Marine gedient hast, ja dann legst du das nicht mehr ab.

Und so weiß ich, dass ab dem ersten Dezember die blaue Mütze weggelegt wurde und die Pelzmütze kam.

Im Frühjahr, im März, da kam wieder die Schirmmütze mit dem dicken goldenen Rand und dem blauen Mützenbezug und ab Mai wurde daraus der weiße Bezug.

Naja, das alles ist lange her, aber die Erinnerungen bleiben.

Vor einiger Zeit lief eine Fernsehsendung, in der es um die Gaststätte ‚Sundblick‘ ging.

Ich war neugierig geworden und wollte wissen, wo sich dieses Restaurant in Stralsund befand.

Es stellte sich heraus, dass es das ehemalige Gebäude der Offiziershochschule der Volksmarine war.

Die Küche mit angeschlossenem Speisesaal – daraus wurde der ‚Sundblick‘.

Er war verblüfft und hatte Mühe, die Räume wiederzuerkennen.

Doch dann kam die Erinnerung wieder.

„Siehst du die riesigen Stützbalken? Dahinter befand sich die Essensausgabe“, sagte ich zu Klara.

Damals kam mir das alles viel düsterer vor.

Lag es daran, dass wir dort unzählige Stunden den Boden schrubben mussten, tonnenweise Kartoffeln als Offiziersschüler geschält haben?

Du behältst das dann nicht in so guter Erinnerung.

Jetzt aber, da freute ich mich, dass daraus so ein hübsches Restaurant geworden war.

Ich werde es besuchen, wenn ich mal wieder in Stralsund bin.


montags, kurz vor sieben Uhr….
Ich habe heute Vormittag einen Termin beim Arzt – Auswertung meines 24-Stunden-Tests – Blutdruck und EKG.

Ich habe deshalb schlechte Laune, weil ich weiß, dass ich nicht genügend getan habe, um mein Gewicht zu reduzieren. Das aber ist die Hauptursache dafür, dass die Werte vielleicht nicht so in Ordnung sind.

Wie komme ich raus, aus diesem Stimmungstief?

Ich muss mehr tun, was die Ernährung anbetrifft.

Ich will mit dem Kalorienzählen beginnen.

Das wird anstrengend, aber es ist unumgänglich.

Des Weiteren: Ich werde weiter daran arbeiten, dass ich mehr Schritte am Tag laufe.

Zurzeit schwankt die Zahl zwischen 4000 und 6000 Schritten.

Die größte Anzahl schaffe ich dadurch, dass ich morgens laufe, besser gesagt, dass ich Nordic Walking betreibe.

Naja, es gibt viel zu tun.

Aber erst einmal muss ich heute morgen den Termin beim Arzt überstehen.

Mal sehen, was er sagt.

Mittags bin ich schlauer.




Vergangenes Wochenende…sonntags….

Ich musste mich erst einmal von der großen Rede am vergangenen Freitag erholen.

Das Feedback war sehr positiv – über 100 Menschen haben an der Trauerfeier teilgenommen.

Der Anlass ist stets traurig, aber es war auch die Möglichkeit, noch einmal einen großartigen Menschen zu würdigen.

Großartig nicht in dem Sinne, dass die Verstorbene etwas Überragendes geleistet hat, was im kollektiven Gedächtnis der Menschheitsgeschichte bleibt.

Nein, vielmehr großartig in dem Sinne, dass die Verstorbene ein Mensch war, die für ihre Familie da war, bescheiden geblieben ist, und ihr Heimatdorf Wandlitz sehr geliebt hat.

Am Samstag habe ich nun damit begonnen, die Rede für meine Schwiegermutter vorzubereiten.

Die Trauerfeier wird an diesem Freitag in Sassnitz stattfinden.

Sie hatte mich schon vor über zehn Jahren darum gebeten, dass ich die Rede halten sollte, wenn es einmal so weit wäre.

Ich habe damals leichtfertig zugesagt, in dem Glauben, dass es noch lange hin sein würde, bis das eintreten würde.

Nun ist es passiert, und ich komme aus der ‚Nummer‘ nicht mehr raus.

Ich mochte meine Schwiegermutter sehr. Deshalb wird es mir sehr schwerfallen, die Rede mit dem emotionalen Abstand zu halten, der eigentlich dafür nötig wäre.

Aber ich will ihr auch die letzte Ehre erweisen und deshalb werde ich alles daransetzen, dass es eine gute Rede wird, eine Rede, die sie als Menschen so charakterisiert, wie sie war.

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freitags....
Es ist kurz nach sechs Uhr und ich sitze am Schreibtisch, um mich auf die große Rede heute am Mittag vorzubereiten.
Der Text ist fertiggestellt, redaktionell überarbeitet und auch von Klara geprüft.

Ich lese ihr einen Abend vorher die gesamte Rede vor. 
Sie hat ein gutes Gespür dafür, was geht und was man lieber weglassen sollte.

Die Rede auf einer Trauerfeier ist einzigartig - die emotionale Situation lässt keine Fehler zu.
Es muss alles sitzen.
Ich bin da schon ein Perfektionist, ist es doch meine Art der Wertschätzung für diejenigen, die wir würdigen wollen, und es ist auch mein Respekt vor der Trauer der Hinterbliebenen.

Ich liebe es nicht, nur allgemeine Worthülsen zu verkünden.
Nein, ich will den Weg der Verstorbenen nachzeichnen, sagen, was sie für ein Mensch war, was ihr wichtig war, und warum sie den Hinterbliebenen so sehr am Herzen lag.

Das erfordert zunächst vor allem, sich in den Menschen hineinzuversetzen, zu hören, was die Angehörigen erzählen.

Dann geht es darum, einen möglichst guten Text zu erarbeiten.
Der Erfolg einer Rede liegt für mich in der Erarbeitung der Sätze, der Wortwahl, dem sich Quälen mit Formulierungen.
Schreiben ist nunmal strukturiertes Denken, und da muss und da will ich auch durch.

Jetzt trainiere die Rede im Wortlaut.
Ich tue das meistens, indem ich einen Korken in den Mund nehme und dann die Sätze sage.

Das klingt lächerlich. Es sieht auch so aus.
Aber: Danach sind die Muskeln locker und ich kann die Rede so betonen, dass ich die Emotionen in die Rede bringe, die mir wichtig sind. 

Auf geht's....

 

donnerstags...
10.47 Uhr 
Ich sitze im Café vom REWE-Markt. 
Klara kauft ein und ich schreibe ein wenig. Schreiben ist für mich eine Sache, die mir das Gefühl gibt, dass ich lebe, beobachten kann, einfach den Alltag bewusster wahrnehme.   

Von den Kassen dringen zu mir Tippgeräusche rüber, wenn die Kassiererin die gekauften Waren eingibt. Obwohl die Geräuschkulisse recht laut ist, mag ich die Atmosphäre hier. 

Ich kann am Fenster sitzen, einen kleinen Kaffee trinken und nebenher ein wenig tippen. Früher habe ich immer nicht verstanden, warum ein Schriftsteller in eine Kneipe gegangen ist, um dort zu schreiben. Langsam bekomme ich ein Gefühl dafür, warum das so ist. 

Es regt schon die Kreativität an und es macht mehr Spaß, als nur im ‚stillen Kämmerlein‘ zu sitzen. Der Bäcker an der Theke grüßt zu mir herüber. 

Seitdem er eine Trauerrede von mir gehört hat, begegnet er mir mit viel Respekt, kommt rüber und begrüßt mich. „Wie geht’s?“, fragt er mich. „Danke gut“, antworte ich und schreibe weiter. Die Sonne kommt raus. Der Tag ist schön.

mittwochs....

Ich habe mich wieder überwinden können und bin gelaufen.

Ich denke jedesmal, dass es leichter wird, aber es gehört schon viel

Energie und mentale Kraft dazu, aufzustehen und loszulaufen.

Aber: ich habe es geschafft!

Jetzt sitze ich am Schreibtisch und habe viel Power für die anstehenden Aufgaben.

dienstags…

Früher bin ich im Dunkeln losgehetzt, um zum Meeting pünktlich zu sein, heute bin ich nach Berlin reingefahren, im Eiltempo, um meiner sechsjährigen Enkelin die Federtasche für die Schule mitzubringen

Ich bin ganz früh aufgestanden, um zu Krümel nach Berlin zu fahren.

Sie hat ihre Federtasche bei uns zu Hause am Wochenende vergessen, und nun war sie ganz traurig.

Sie ist ja jetzt die zweite Woche ein Schulkind, aber gestern war sie ohne Federtasche.

Als ich an der Wohnungstür bei ihr kurz nach sechs Uhr klingelte und Laura die Tür öffnete, da schauten mich vier schlaftrunkene Augen an – Lauras und hinter hier, Krümels.

Sie hatte sich am Bein ihrer Mama festgeklammert und lugte dahinter hervor.

Als sie mich erkannte, da gellte ein Freudenschrei auf, der im Flur widerhallte.

„Du bist der beste Opa der Welt“, sagte sie zu mir und drückte sich an mich.

Ich hob sie hoch, gab ihr einen dicken Kuss und wünschte ihr den schönsten Schultag, den sie jemals haben würde.

Ich winkte beiden noch zu und machte mich wieder auf den Weg.

Ich war den ganzen Tag müde, weil ich so früh aufgestanden war und durch die halbe Stadt gedüst bin.

Früher, da ging es um Termine, Umsatz, Meetings – ganz wichtig.

Gestern, ja das war der wichtigste Termin für mich im Leben.

Ich habe Krümel ihre Federmappe für die Schule gebracht.

Sie war glücklich, und ich war es auch.

montags....

NORDIC WALKING GANZ FRÜH BETREIBEN, SICH AUF EINE REDE SEHR GUT VORBEREITEN, DEN SAMSTAG BEIM APFELPFLÜCKEN GENIESSEN, ENERGIE UND GUTE LAUNE FÜR DEN WOCHENANFANG SCHÖPFEN

Die neue Woche beginnt und ich schaue auf das Wochenende zurück, um nicht gleich in schlechte Montagslaune zu verfallen.

Ich denke an den Freitagmorgen in der vergangenen Woche:

Ich habe mich kurz nach halb fünf Uhr aus dem Bett gequält.

Die innere Stimme sagte mir zwar. „Dicker, bleib liegen, du musst das nicht tun“, aber ich habe mich davon nicht beirren lassen.

Ich bin aufgestanden, habe das Sportzeug angezogen, und ich habe das erste Mal die Lampe auf den Kopf gesetzt.

Ich wollte im Dunkeln  gesehen werden und selbst wollte ich natürlich auch etwas erkennen.

Ehrlich gesagt, es ist mir schwergefallen, sehr schwer.

Aber als ich zurückgekehrt war, da ging es mir gut, und ich war stolz auf mich, dass ich eine knappe Stunde lang  durch den dunklen Park gelaufen bin.

Das will ich fortsetzen, in dieser Woche – na mal sehen.

Freitagmittag hatte ich eine große Rede – ich habe mich nach dem Nordic Walking sofort hingesetzt und den Text trainiert – mit einem Korken im Mund.

Das ist sehr anstrengend, aber danach waren die Muskeln total locker.

Freitagnachmittag,  nach der Rede – ich habe ein sehr gutes Feedback bekommen: „Sie haben meinen Vater wunderbar gewürdigt“, schreibt die Kundin.

Ich freue mich und sehe, dass es lohnt, sich in das Leben eines anderen Menschen hineinzuversetzen, zu schildern, was ihn als Persönlichkeit ausgemacht hat.

Samstag:  Wir sind zum Apfelpflücken nach Wesendahl gefahren.

Es war warm und wir konnten von den Bäumen dicke rote Äpfel herunternehmen. Es war phantastisch.

Krümel hat sich vor dem Hofladen noch das Gesicht anmalen lassen und war glücklich.

Ich habe auf einer Holzbank nach dem Pflücken gesessen.

Es ist schön für mich, die Leute zu beobachten, zu sehen, wie sie das Wochenende genießen.

Sonntagvormittag: 

Wir sind an den Strehlesee gefahren, haben nach Pilzen gesucht, aber es ist noch zu früh.

Der Blick auf das Wasser ist unglaublich beruhigend.

Mir wird klar, wie schön das Leben sein kann, wenn du die Kraft findest, dich an den kleinen Dingen zu erfreuen, daraus Energie zu ziehen.

Die nächste Woche kann kommen, mit neuen Herausforderungen, aber auch neuen Eindrücken.

Das Leben ist schön, meistens jedenfalls.

 

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 Wenn du am Montagmorgen aufwachst und dir klar wird, dass es vorbei ist mit dem Wochenende, ja dann kommst du nicht auf die Idee, zu jubilieren, vor Glück aufzujuchzen, oder Luftsprünge zu vollziehen.

Du kämpfst dich eher mühselig aus dem Bett, suchst deine Pantoffeln und schlurfst ins Bad.

Du schaust in den Spiegel und erklärst, dass du mit dem Menschen, den du gerade siehst, auf keinen Fall etwas zu tun haben willst.

Er ist dir fremd und deine innere Stimme sagt dir: ‚Kehr um, leg dich wieder hin, zieh die Bettdecke über den Kopf und lass den Tag an dir vorbeiziehen.‘

Aber du hast ein inneres Pflichtgefühl, denn du musst arbeiten, ein bisschen an den ‚Schrauben drehen‘, damit wieder Geld in die Kasse kommt.

Und wenn du wenig später in die S-Bahn steigst, um nach Berlin reinzufahren und du von allen Seiten gedrängt wirst, weiterzulaufen, dann funktionierst du mehr, als dass du lebst.

Jetzt stell dir vor, neben dir sitzt jemand, noch dazu am Montagmorgen, und er fragt dich, ob du auch so glücklich bist wie er.

Was ist deine erste Reaktion?

‚Tickt der nicht richtig? ist das ein Milliardär auf der Suche nach dem ultimativen Abenteuer außerhalb der Luxuszone?‘

Auf keinen Fall aber ist es deine innere Stimme, die dich anfleht, doch einfach glücklich zu sein, dir bewusst zu werden, dass du im Grunde genommen nur geboren wurdest, um vor allem dieses Glück zu erleben.

Und während sich neben dir jemand hinsetzt, der offenbar auf die Musik lauscht, die aus seinen Ohrenstöpseln kommt, und deshalb mit den Füssen den Takt auf den Boden der S-Bahn trommelt, ja dann fragst du dich, ob du dich nicht aus der Bahn stürzt, um dem Ganzen ein Ende zu bereiten.

Aber es ist genau das Leben, dass dir begegnet und dass du gerade erfährst.

Also kannst du den Schalter umlegen – dich freuen, dass du gleich gute Leute auf der Arbeit triffst, die mit dir über das Wochenende sprechen, darüber, was die Kinder angestellt haben oder die Enkel.

Du siehst mit einem Mal vor dir, wie du am Schreibtisch sitzt und einen Text schreibst und du denkst: „Ich schreibe gern, ich arbeite gern, das Leben ist gar nicht so ungerecht.“

Dann sitzt du in der Kantine, trinkst einen Kaffee, um dich herum ist Stimmengewirr und du spürst, wie viel Lebensenergie hier versammelt ist.

Ja, und dann freust du dich, weil du vielleicht an deine Enkelin denkst, die dir am Sonntag erklärt hat, dass sie die Schule schön findet, in die sie seit einer Woche geht.

Glücklich sein, das will jeder, darum kämpfen, das wollen schon nicht mehr so viel.

Aber es lohnt sich, vor allem, wenn man weiß, dass es die kleinen Dinge im Alltag sind, die diese Glücksgefühle in dir hervorrufen.

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BEITRÄGE IN DER 37. KALENDERWOCHE

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DAS WAREN DIE BEITRÄGE IN DIESER WOCHE

WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (1)

  • Zurück aus. dem Urlaub;
  • wir fühlten uns, als seien wir eine Ewigkeit an der Ostsee gewesen;
  • Krümel hat uns am Tag in Atem gehalten;
  • nachts haben wir beim Umdrehen im Bett die Sandkörner gespürt, die sich im Laken  festgebissen hatten.

WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (1)

WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (2)

Beiträge aus dem vergangenen Monat, zum Beispiel:

  • Mit Verstand altern – Ratschläge einer Medizinerin;
  • Trauerredner – mein langer Weg  (1-3);
  • ELKE HEIDENREICH über das Altern;
  • Nordic Walking – eine gute Variante, die Woche zu beginnen;
  • Vom schönen Gefühl, aus dem Geburtstag wieder in den Alltag zu gleiten;

WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (2)

#ANZEIGE: 

ELKE HEIDENREICH ÜBER DEN ALLTAG: 

  • realistisch, humorvoll, sprachgewandt; 

ELKE HEIDENREICH – AB MORGEN WIRD ALLES ANDERS

WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (3)

 

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WAS VOM TAG HÄNGENBLEIBT (3)

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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Montag, kurz vor 15.00 Uhr.

Wir erhielten die Nachricht, dass Anna gestorben war.

Es war abzusehen, dass Klaras Mutter nicht mehr lange leben würde.

Und doch: Wenn dir klar wird, was du gerade am Telefon gehört hast, dann willst du es nicht glauben.

Wir waren vormittags noch im Krankenhaus auf der Insel gewesen.

Die Ärztin versuchte uns einfühlsam darauf einzustimmen, dass es mit Anna zu Ende gehen würde.

Wir kämpften danach mit der unabänderlichen Gewissheit, dass Anna dabei war, zu sterben.

Wir wollten bei ihr sein und besprachen, wie es in den nächsten Tagen oder Wochen weitergehen würde. Aber nun hatte uns die Realität ‚überholt‘.

Da hielt ich Trauerreden, schrieb darüber, dass du die Dinge vom Ende herdenken solltest.

Aber du bist trotzdem nicht darauf eingestellt.

Du willst es nicht wahrhaben, wenn es so weit ist.

Du suchst nach einem Strohhalm, an den du dich klammerst, aber du weißt, dass es so kommen wird, wie es die Ärztin beschrieben hat.

Als wir nachmittags die Nachricht bekamen, waren wir sofort wieder im Krankenhaus.

Wir haben Krümel mitgenommen.

Laura und Klara gingen in das Zimmer von Anna, während ich mit Krümel draußen wartete.

Ich wollte nicht noch einmal in Annas Zimmer gehen, denn ich hatte mich bereits vormittags von ihr innerlich verabschiedet.

Krümel lockerte die Situation etwas auf.

„Ich bin traurig“, sagte sie zu mir, denn sie hatte die Nachricht vom Tod Annas mitgehört.

Ich nickte nur stumm.

Während Krümel am Tisch mit der Zeitschrift hantierte, die ich ihr gekauft hatte, schaute ich mich in der Cafeteria um.

Hier war alles so friedlich, so als sei nichts geschehen.

Aber ein paar Meter weiter, da lag Anna, die ich am Morgen noch lebend gesehen hatte.

„Spielen wir Opa?“, fragte Krümel, während sie ein paar kleinere Spielsachen aus der Plastiktüte kramte, die an der Zeitschrift befestigt war.

Wir kamen nicht mehr zum Spielen. Laura und Klara kamen aus dem Zimmer zurück.

Ihre Gesichter waren versteinert.

Krümel fing an zu weinen, weil sie spürte, wie ihre Mutter litt.

Nun war es angekommen – in den Gehirnzellen und im Herzen: Anna lebte nicht mehr.

 

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TRAUERREDNER-MEIN LANGER WEG (1)

TRAUERREDNER – MEIN LANGER WEG (2)

TRAUERREDNER – MEIN LANGER WEG (3)

 

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VERHEUGEN UND ERLER – DER LANGE WEG ZUM KRIEG

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GÜNTER VERHEUGEN UND PETRA ERLER ÜBER DEN LANGEN WEG ZUM KRIEG

GÜNTHER VERHEUGEN UND PETRA ERLER: „DER LANGE WEG ZUM KRIEG. RUSSLAND, DIE UKRAINE UND DER WESTEN: ESKALATION STATT ENTSPANNUNG“

Ein Buch, das genau hineinpasst in die Diskussion um Krieg und Frieden in der Gegenwart.

Ich kenne keine Familie in meinem persönlichen Umfeld, in der man nicht über den Krieg in der Ukraine spricht.

Dabei gibt es niemanden, der diesen schrecklichen Angriffskrieg vonseiten Russlands verteidigt.

Die Gespräche aber darüber, wie man ihn beenden kann, die werden kontrovers, und ja auch hitzig geführt.

Will man den Ursachen der Eskalation auf den Grund gehen, möchte man wissen, wie Russland, die Ukraine und der Westen vorher agiert haben, dann wird es schwierig, sich ein objektives Bild zu verschaffen.

Das aktuelle Buch von Günter Verheugen und Petra Erler kann dabei helfen, die Vorgeschichte des Krieges aufzuklären.

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KRÜMEL – DIE VERSTEHERIN UND VERMITTLERIN

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Wie Krümel die Familie wieder an einen Tisch bringt und Regeln für die Kommunikation aufstellt

Es ist Sonntagvormittag, und es stürmt draussen.

Fast sieht es aus, als wäre der Herbst angebrochen.

Wir aber, wir lassen uns nicht beirren, denn wir fahren morgen an die Ostsee.

Klara, Laura, Krümel und ich.

Krümel sagt ‚Ostsee‘.

Wir sagen: ‚Wir fahren hoch, dahin, wo unsere Wurzeln sind, nach Rügen.

Krümel spielt auf dem Spielplatz, ich passe auf sie auf und Klara und Laura packen das Auto.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie gut Klara alles verstauen kann.

Sie ist eine Meisterin darin und deshalb stehe ich ihr auch gar nicht erst im Weg.

Es ist ein bisschen stressig, wenn alle vor der Abfahrt in der Wohnung übernachten. Klara übernimmt dann vollständig das Kommando und ich werde eingeordnet wie ein sechsjähriger Junge.

Am Frühstückstisch fragt Klara: „Wir will alles Hörnchen haben?“

Ich melde mich als erster, natürlich.

„Du kriegst keins, das Hörnchen ist süß“, sagt Klara.

„Kannst du das nicht gleich sagen?“, schnaube ich zurück.

Ich stehe danach auf, schmeiß den  Eierlöffel auf den Tisch und rufe laut: „Es reicht jetzt, ich bin nicht dein kleiner Junge!“

Ich gehe in mein Arbeitszimmer, wie ein sechsjähriger Junge eben.

Wenig später kommt meine sechsjährige Enkelin.

Sie stößt mich an, schmiegt sich an mich und sagt: „Opa, ich versteh‘ dich, du bist ‚angepiekst‘.“

Ich schaue sie erstaunt an.

Die Kleine hat mehr Verständnis für die Situation, als ich in dem Moment.

„Opa, auch wenn du dich jetzt ärgerst, komm‘ bitte wieder an den Tisch und wir reden.“

Konnte ich nein sagen? Natürlich nicht.

Ich komme zurück und so erteilt Krümel uns eine weitere Lektion.

„Ihr müsst alle nacheinander sprechen und nicht durcheinander. Am besten, ihr meldet euch.“

Wir nicken und danach hat immer einer die Hand oben, und der andere, der gerade redet, der lässt sich davon nicht beeinflussen, nicht im Geringsten.

Aber Krümel hat es immerhin geschafft, dass wir alle wieder gemeinsam am Tisch sitzen.

„Opa, ich freue mich morgen auf die Ostsee“, flüstert sie mir zu, diesmal ohne die Hand zu heben.

„Ich auch!“, flüstere ich zurück und zwinkere ihr zu.

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AM TAG VOR EINER GROSSEN REDE

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Es ist fünf Uhr früh und ich entschließe mich aufzustehen.

Ich bin schon ein bisschen aufgeregt, denn ich halte heute eine Trauerrede und will, dass wir dem Verstorbenen ein würdiges Denkmal in Worten setzen.

Die Rede ist fertig, und ich feile trotzdem noch an einzelnen Sätzen, überlege, wie ich sie am wirkungsvollsten sagen kann.

Du musst die Rede vorher trainieren, sprechen, dir dafür nicht zu schade sein.

Es gibt auch keinen Fußball-Profi, der ankommt und der sofort aufs Spielfeld rennt, ohne sich vorher aufzuwärmen, ein Training zu absolvieren.

Für mich ist diese mühselige Vorbereitung ein wichtiger Bestandteil meiner Wertschätzung, die ich den Hinterbliebenen entgegenbringe, und zwar auf die für mich bestmögliche Weise.

Der Tag zeigt mir selbst immer wieder – wir alle sind vergänglich, wir sollten diese Demut stets in uns tragen.

Und dann sehen wir den Alltag, manches was passiert, nicht ganz so dramatisch.

Wir können uns aber auch über die kleinen Dinge ganz anders freuen.

Krümel ist bei uns zu Besuch.

Sie steht an meinem Schreibtisch und sagt: „Opa, denk‘ dran, du hast heute eine große Rede.

Das darfst du nicht vergessen, ja Opa.“

Nein Krümel, das werde ich nicht.

Und: Ich freue mich, dass es dich gibt und ich sehen kann, wie du aufwächst und gestern zum Beispiel einen deiner Wackelzähne verloren hast.

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WAS MICH FÜR DAS ARBEITSZIMMER INTERESSIERT – UND MANCHMAL SAGT KLARA AUCH ‚JA‘

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ICH SCHREIBE TÄGLICH AUF DEM IPAD, HACKE AUF DER TASTATUR HERUM.

WENN ICH ABER ABSTAND GEWINNEN WILL, KREATIV SEIN MÖCHTE, JA DANN NEHME ICH EINEN BLEISTIFT IN DIE HAND, SCHREIBE AUF, WAS MIR EINFÄLLT UND UNTERSTREICHE HINTERHER WICHTIGE STELLEN MIT EINEM SCHÖNEN BUNTSTIFT - LEBENSFREUDE PUR.

UND DESHALB HAT KLARA MIR HEUTE STIFTE AUS DEM HAUSE VON FABER -CASTELL ZUM GEBURTSTAG GESCHENKT

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BLEISTIFTE FÜR MEINE KREATIVITÄT

Morgens, unrasiert, ungewaschen – einfach an den Schreibtisch setzen und losschreiben, nur mit einem Bleistift bewaffnet und einem Blatt, das schon auf der Rückseite bedruckt ist: Was kann es Schöneres geben? Viel jedenfalls nicht.

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MIT BLEISTIFTSPITZEN KANN MAN NICHT NUR BUCHSTABEN AUFS PAPIER BRINGEN – MAN KANN SIE SICH AUCH IN DAS EIGENE FLEISCH RAMMEN

 

WARUM ICH DEN HANDGEFERTIGTEN ORGANIZER& UND STIFTHALTER EMPFEHLE:

DER SCHREIBTISCH ORGANIZER SIEHT NICHT NUR GUT AUS UND IST AUCH NOCH ZIEMLICH PREISWERT - ER IST FÜR MICH, DER VIELE STUNDEN AM SCHREIBTISCH VERBRINGT AUCH NOCH EINE AUGENWEIDE UND EBEN SEHR PRAKTISCH

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BÜCHER – FÜR MICH GEHT ES NICHT OHNE SIE

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ELKE HEIDENREICH – AB MORGEN WIRD ALLES ANDERS

‚WINSTON CHURCHILL‘- EINE BIOGRAPHIE VON FRANZISKA AUGSTEIN

ERICH VAD – GEOPOLITIK, MACHTINTERESSEN UND EIN EUROPA, DAS SICH NEU FINDEN MUSS

Julian Green schrieb mit 98 Jahren in sein Tagebuch:

„Also gut, es gibt jetzt Stunden, in denen ich mich alt fühle.

Fast hätte ich gesagt: endlich, aber eine leise Stimme lehnt sich in mir auf, und alle Begeisterungen von einst toben in diesem unsichtbaren Herzen, das in mir fortdauert wie in jedem von uns.

Im Innersten ist man nie alt.“

Zitiert von Elke Heidenreich in ihrem Buch ‚Altern‘, das ich sehr gern gelesen habe, weil es reich ist an wirklich guten und tiefgehenden Gedanken und vor allem: du kannst viel lachen, dich freuen, dass du selbst ein gutes Leben vor dir hast, selbst im Alter.

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FIT IM KOPF - WAS MAN MACHEN KANN-RATSCHLÄGE EINER BESTSELLER-AUTORIN

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Dr. med. Marianne Koch: "Mit Verstand altern - Wie es gelingt, geistig fit und lebendig zu bleiben."

Warum ich das Buch empfehle?

Weil die Autorin beschreibt, worauf es im Leben wirklich ankommt - gut erzählt, anschaulich, einfühlsam

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'5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden' (Bronnie Ware)



VOM MÖNCH EINER BENEDIKTINERABTEI ÜBER DAS LEBEN LERNEN UND QUELLEN DER KRAFT IM ALLTAG ERSCHLIESSEN

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ANSELM GRÜN: "WAS IM ALLTAG GUT TUT: MEHR ALS 30 MÖGLICHKEITEN, DIE DAS LEBEN LEICHTER MACHEN"

SILKE HEIMES: „ICH SCHREIBE MICH GESUND“

Die Botschaft des Buches:

Wenn wir gesund werden und vor allem gesund bleiben wollen, dann sollten wir mehr über unseren Körper wissen, seine Sprache verstehen.

Das Schreiben hilft uns dabei, solche Fragen zu beantworten, wofür unsere Symptome und Beschwerden stehen, was wir in unserem künftigen Leben verändern sollten, um gesund zu werden.

Die Autorin geht darauf ein, dass der Körper und die Psyche Warnsignale aussenden, die wir erkennen durch das Schreiben besser erkennen können, und die wir entsprechend ernst nehmen sollten.

Das Schreiben ist dabei die Methode, um sich Klarheit über unsere Beschwerden zu verschaffen und Maßnahmen zu entwickeln, die dem entgegensteuern.

Bereits nach 15 Minuten Schreiben soll es positive Auswirkungen geben, zum Beispiel, dass der Blutdruck sinkt, wir mehr zur Ruhe kommen.

Das Schreibprogramm ist auf 12 Wochen ausgelegt. Danach soll der Leser, der aktiv mitmacht und schreibt, eine Vorstellung davon haben, was er für seine Gesundheit tun kann.

Dabei ist es nicht wichtig, wie gut oder wie schlecht man schreiben kann, sondern darum, die Gedanken zu strukturieren, um besser die Situation zu analysieren und Schlussfolgerungen ziehen zu können.

Silke Heimes leitet als Professorin für Journalistik ein Institut für kreatives und therapeutisches Schreiben.

Sie hat Medizin und Germanistik studiert und anschließend in der Psychiatrie gearbeitet.

Also, ich werde das Buch lesen und das Schreibprogramm ausprobieren.

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Unnützes Wissen - ist was für den Urlaub

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Wolf Schneider: „Deutsch für Profis“ Für mich ist der Autor ein Vorbild in Sachen ‚Deutsch‘. Schade, dass es ihn nicht mehr gibt. Sein Buch aber, das werde ich weiter in meiner Arbeit nutzen. 

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BETTINA TIETJENS BUCH - BLEIBT AUCH DA - IST ABER INTERESSANT, WENN MAN SICH IN DEN ALLTAG VON DEMENZKRANKEN HINEINDENKEN WILL, UM DARAN NICHT ZU ZERBRECHEN

BETTINA TIETJEN: ‚Unter Tränen gelacht: Mein Vater, die Demenz und ich‘ 

 


DIESES BUCH KOMMT AUF JEDEN FALL NIMMT, DENN KRÜMEL FÄHRT JA MIT IN DEN URLAUB. 

Buchempfehlung:  Baggerhuhn Anette Kuhn – Krümel liebt dieses Buch. Wenn sie bei uns zu Besuch ist, dann muss ich es ihr vorlesen. Sie liegt dann in meinen Armen und bevor ich die dicke Pappseite umblättern darf, kriegt sie noch das kleine Fenster in der Mitte der Seite auf.  

Auf ‚Ansehen‘ klicken zum Buch von Katharina Wieker gelangen: „Mein kleiner Fahrzeugspass: Buddeln mit dem Baggerhuhn: Lustiges Reimebuch mit Klappen in Autoform – ab 18 Monaten. Pappbilderbuch 



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ALLTÄGLICHESDAS LEBEN RUHIG MAL VOM ENDE HER DENKEN

 

SCHREIB-ALLTAG

ANNA

BIBEL

 

 

 

 

 

ANGEBOTE, DIE MICH SELBST NEUGIERIG GEMACHT HABEN

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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BÜCHER

#ANZEIGEN

BÜCHER – FÜR MICH GEHT ES NICHT OHNE SIE

BÜROBEDARF

#ANZEIGEN

BUNTSTIFTE VOM FEINSTEN – FÜR ERWACHSENE, ABER AUCH FÜR KRÜMEL

WAS MICH FÜR DAS ARBEITSZIMMER INTERESSIERT – UND MANCHMAL SAGT KLARA AUCH ‚JA‘

SPORT UND GESUNDHEIT

KALORIEN TABELLE

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ALLTÄGLICHESDAS LEBEN RUHIG MAL VOM ENDE HER DENKEN

 

SCHREIB-ALLTAG

ANNA

BIBEL

 

IANA SALENKO – TÄNZERIN VON WELTRANG, BESCHEIDENER MENSCH

IANA - 2

Ich kenne nur wenige Menschen in meinem Freundes-und Bekanntenkreis, die jeden Tag so hart an sich arbeiten – und die das tun, ohne sich groß in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken.

Hier einige der ausgewählten Texte über die Ausnahmetänzerin, die im Laufe der Jahre im Gespräch mit ihr entstanden sind.

CONVERSATIONS WITH A PRIMA BALLERINA

IANA SALENKO IM TELEFONINTERVIEW

MARLEY – DER NACHWUCHS EINER PRIMA BALLERINA GEHT SEINE EIGENEN KÜNSTLERISCHEN WEGE

PRIMA BALLERINA ERWARTET IHR DRITTES KIND

IANA SALENKO – KIEW IST MEINE GELIEBTE HEIMATSTADT

IANA SALENKO ERHÄLT DEN EHRENTITEL ‚BERLINER KAMMERTÄNZERIN‘

Die Fotos wurden mit freundlicher Genehmigung von IANA SALENKO veröffentlicht

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ERICH VAD – GEOPOLITIK, MACHTINTERESSEN UND EIN EUROPA, DAS SICH NEU FINDEN MUSS

ICH BIN NICHT RELIGIÖS, NICHT SEHR JEDENFALLS – ABER ICH LIEBE DIE BIBEL

 BIBEL

VATER UNSER IM HIMMEL

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (9)

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (8)

BIBEL IM ALLTAG

ERKENNTNIS WÄCHST DURCH INNERE EINSICHT UND NICHT DURCH ÄUSSEREN GLAMOUR

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (5)

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (7)

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (6)

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (5)

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (4)

BIBEL IM ALLTAG

ICH BIN NICHT RELIGIÖS – ABER ICH LIEBE DIE BIBEL (1)

BIBEL IM ALLTAG

ICH BIN NICHT RELIGIÖS – ABER ICH LIEBE DIE BIBEL (2)

BIBEL IM ALLTAG

ICH BIN NICHT RELIGIÖS – ABER ICH LIEBE DIE BIBEL (3)

BIBEL IM ALLTAG

ICH BIN NICHT RELIGIÖS – ABER ICH LIEBE DIE BIBEL (4)

BIBEL IM ALLTAG

ICH BIN NICHT RELIGIÖS – ABER ICH LIEBE DIE BIBEL (5)

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (2)

BIBEL IM ALLTAG

EIN SPRUCH AUS DER BIBEL – INSPIRIEREND FÜR DEN GANZEN TAG (1)

BIBEL

Vgl. auch dazu: Stuttgarter Erklärungsbibel mit Apokryphen, DIE HEILIGE SCHRIFT NACH DER ÜBERSETZUNG MARTIN LUTHERS, MIT EINFÜHRUNGEN UND ERKLÄRUNGEN; DEUTSCHE BIBELGESELLSCHAFT. ISBN 978-3-438-01123-7 Neuausgabe mit Apokryphen © 2005 Deutsche Bibelgesellschaft Zweite, verbesserte Auflage 2007 10.2016,

 

 

MIT BLEISTIFTSPITZEN KANN MAN NICHT NUR BUCHSTABEN AUFS PAPIER BRINGEN – MAN KANN SIE SICH AUCH IN DAS EIGENE FLEISCH RAMMEN

MEIN FREUND, DER ALLTAG

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Wir sind in den neuen REWE- Markt gefahren, nicht nach Basdorf, nein, ganz in der Nähe von Bernau.

„Aber da ist kein Café drin, wo du sitzen und schreiben kannst“, sagte Klara zu mir.

„Das macht nichts, denn ich habe ja den schönen Schreibuntersatz von dir geschenkt bekommen“, erwiderte ich.

Klara nickte und war zufrieden, dass ich wusste, womit ich mir die Zeit vertrieb, während sie für das Wochenende einkaufte.

Klara zog mit den Taschen in Richtung Eingangstür, während ich meine Schreibunterlage auf dem Rücksitz in Position brachte.

Ich rückte die Lehne meines Autositzes nach vorn und setzte mich zufrieden auf die hintere Sitzbank.

Ich freute mich darauf, in Ruhe etwas zu schreiben, und zwar auf einem weissen Blatt Papier.

Natürlich wollte ich die Bleistifte von Faber-Castell benutzen.

Sie verfügen über kleinere Noppen, sodass der Stift sehr gut in der Hand liegt.

Ich liebte es, nur mit einem Stift bewaffnet und einem Stück Papier auf der hölzernen Schreibunterlage zu kritzeln.

Ich spürte dann keinen Schreibwiderstand, so wie manchmal beim Tippen auf der Tastatur.

Ich fühlte einfach eine andere Art von Kreativität, spürte, dass meine Gedanken ohne Hindernisse auf das Papier gebannt werden konnten.

Ich wollte also loslegen, doch da rutschte die Unterlage weg.

Ich hatte die Rücklehne des Vordersitzes zu weit nach vorn gekippt.

‚Musste ich jetzt erneut aussteigen, um die Rückenlehne in den in die richtige Position zu bringen?‘, fragte ich mich verzweifelt.

Nein, dazu hatte ich keine Lust.

Ich versuchte also an das Kissen zu gelangen, das auf dem Vordersitz lag und das ich oft dazu benutzte, mein linkes Knie bequemer an die Innenseite der Autotür zu drücken.

Ich hatte das Kissen schon fast da, wo ich es hinhaben wollte, aber da rutschte mein Bleistift runter.

Ich versuchte ihn aufzuhalten, doch  dabei rammte sich die messerscharfe Bleistiftspitze tief in das Fleisch meiner linken unteren Handhälfte.

Der Bleistift hing nun an der Innenseite meiner linken Hand und langsam tröpfelte Blut an der Stelle heraus.

Ich entfernte den Bleistift und wickelte mir ein Taschentuch um die Hand.

Es half.

Jetzt konnte ich endlich anfangen zu schreiben.

Also die Qualität des Bleistiftes war schon gut, man konnte ihn zur Not auch als Waffe benutzen.

Die Hand schmerzte ein wenig, aber ich schrieb nun weiter, und deshalb hatte ich mich ja dazu überhaupt auf dem Hintersitz platziert.

Und trotz aller dieser Widrigkeiten: Ich war froh, dass Klara mir die Bleistifte zum Geburtstag geschenkt hatte.

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ERICH VAD – GEOPOLITIK, MACHTINTERESSEN UND EIN EUROPA, DAS SICH NEU FINDEN MUSS

ALLTÄGLICHES

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RÜCKBLICKE: ANNA IST DEMENT

 

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‚SIE HABEN 8000 EURO GEWONNEN, LIEBE FRAU STURM‘

ANNA ZUM GEDENKEN (1)

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