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DAS INTERVIEW HABE ICH VOR 7 JAHREN GEFÜHRT - ES IST IMMER NOCH BEEINDRUCKEND, WIE SICH MENSCHEN IN DER PFLEGE UND BETREUUNG FÜR ANDERE ENGAGIEREN
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RÜCKBLICKE-16.01.2023
VERA TOMASCHEWSKI – EIN MENSCH, DEM MAN IM ALLTAG GERN BEGEGNET
https://uwemuellererzaehlt.de/2023/01/15/amazon-4/
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Am 1. Weihnachtsfeiertag war noch einmal Bescherung – als Krümel uns besuchte.
Wir haben von Laura ‚Alexa‘ geschenkt bekommen.
Ich erinnere mich noch, als ich vor vielen, vielen Jahren meiner Oma eine Kaffeemaschine geschenkt habe.
Sie beäugte sie misstrauisch, denn sie war es gewohnt, die Maschine vor der Brust oder ‚der Böst‘, wie sie es nannte, zu haben und mit der Kurbel per Hand zu drehen.
So erging es uns gestern auch.
Einerseits waren wir sehr überrascht von dem großzügigen Geschenk. Andererseits haben wir ängstlich auf das Gerät geschaut und gedacht: „Das können wir ja doch nicht bedienen.“
Aber heute morgen, als Krümel uns anrief, wir sie auf dem Bildschirm sahen, und sie rief: „Oma, Opa, ich möchte zu euch“, da fanden wir das ganz schön, was wir gestern geschenkt bekamen.
Ich habe nach dem Aufstehen schon das Gerät getestet. Klara war in der Küche.
„Alexa, frag‘ mal, ob das Frühstück schon fertig ist!“
„Ich bin mir nicht sicher“, antwortete Alexa.
„Aber ich bin sicher, dass du runterkommen und mithelfen kannst, dann weißt du auch, wann das Frühstück fertig ist“, rief Klara die Treppe hoch, so ganz analog, so schnöde.
Ich habe nicht geantwortet und so getan, als hörte ich schwer.
Das stimmt ja auch, manchmal jedenfalls.
https://uwemuellererzaehlt.de/2022/12/23/schreib-alltag-23-12-2022/
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ANNA IST DEMENT – PETER ERINNERT SICH (8)
Was bisher war:
Die Wohnung von Oma Heide war am Heiligabend brechend voll. Alle waren gekommen so wie es die Tradtion seit Jahren, ja seit Jahrzehnten verlangte.
Oma Heide nahm die Decke vom Tisch, die sie über die Geschenke auf den Tisch gelegt hatte.
Oma Heide schenkte Peter dicke Socken, selbstgestrickt. Peter liebte diese Socken, und er trug sie noch Jahre, nachdem Oma Heide längst gestorben war.
Peter saß auf der gelben Couch, direkt an der Wand. Neben ihm hatte Opa Wolf auf einem Stuhl Platz genommen.
Wolf trug die Marinehose, die ihm Peter vor einigen Jahren geschenkt hatte, und die er von da an zu jedem Anlass anzog, der feierlich genug war.
Opa Wolf schien abwesend. Er schmunzelte vor sich hin und genoss die Atmosphäre, ohne sich zu Wort zu melden. Laura kroch gerade unter den Tisch und Peter ermahnte sie, nicht so doll zu toben.
„Ach nun lass sie doch“, sagte Oma Heide.
„Du weißt doch, wie schnell es damit vorbei ist.“
Peter gab ihr im Stillen recht, aber er wollte nach aussen wenigstens gespielte Härte zeigen, sozusagen als Zeichen dafür, dass Klara und er sich schon um die Erziehung von Laura kümmerten, woran aber ohnehin keiner zweifelte.
Also schmiss Klara ihm einen Blick zu, der da heißen sollte: ‚Spiel dich nicht so auf.“
„Peter, kannst du nicht ein bisschen singen?“, fragte Oma Heide ihn.
Wilhelm Sturm, Peters Schwiegervater, schaute grimmig zu ihm herüber.
Es passte ihm nicht, dass Oma Heide ihn so lobte.
Aber Oma Heide mochte sich nicht davon nicht abhalten lassen, ihm zu sagen, dass er wie Prinz Andrew aussah.
Sie kam darauf, weil sie ihn im Alltag in der Uniform eines Marineoffiziers sah und da käme er ja dem Prinzen vom Aussehen sehr nahe.
Peter belustigte das eher. Er kannte Prinz Andrew damals nicht. Aber die Royals wurden ihm irgendwie sympathischer.
„Oma Heide, ich kann singen, doch ich fürchte, dass wir dann bald hier alleine sitzen“, sagte Peter.
„Ja, das lass mal lieber sein“, dröhnte es von der anderen Seite. Es sollte wohl humorvoll von Wilhelm rüberkommen, aber es klang in seinen Ohren eher höhnisch.
„Na, wenn du aufstehst, dann würde ich ja glatt anfangen zu singen“, erwiderte Peter und bekam sofort einen Stoß in die Seite.
Neben ihm saß Klara und die hatte ihn gebeten, keinen Streit mit seinem Schwiegervater anzufangen.
„Wie kommst du überhaupt darauf, dass ich es bin, der laufend irgendetwas sagt?“, fragte Peter sie, während sie noch zu Hause waren.
Klara kannte ihren Vater, aber sie brachte es nicht fertig, sich auf die Seite von Peter zu stellen, egal was Wilhelm seinem Schwiegersohn an den Kopf warf.
„Hast du mitbekommen, was dein Vater zu mir gesagt hat?“, fragte Peter sie dann hinterher und Klara schwieg beharrlich, verweigerte ihm darauf eine Antwort.
Später, wenn sie alle etwas getrunken hatten, dann wurde die Runde lockerer und Wilhelm und Peter verstanden sich prächtig miteinander.
Die Geschenke waren ausgepackt. Laura war mit ihren fünf Jahren im Schlafzimmer von Oma Heide und Opa Wolf und kroch dort auf dem Fußboden umher.
Der Tisch war inzwischen von den Geschenken befreit und Oma Heide begann damit, Tassen und Kuchenteller aufzudecken.
In die Mitte kam ein großer Teller, auf dem ein gedeckter Apfelkuchen lag, der bereits in kleinere Stücke zerteilt war.
Peter mochte diesen Kuchen, obwohl er für ihn irgendwie doch ein Teufelswerk war, weil er zu gut schmeckte, und er sich beim Essen nicht bremsen konnte.
„Es reicht ja wohl, denn du hast dritte Stück in den Mund genommen, raunte ihm Klara von der Seite zu.
„Ich hab‘ nur ein Stück im Mund. Die anderen beiden habe ich längst runtergeschluckt“, antwortete Peter leise und leicht wütend.
Klara hatte ihn erwischt und das passte ihm gar nicht.
Der Abend mit viel Alkohol zu Ende. Die Frauen nippten an ihren Sektgläsern, während die Männer in vollen Zügen Bier tranken oder wie Peter Wein.
Die Wangen von Oma Heide glühten vor Aufregung und Erschöpfung zugleich.
Peter unterhielt sich lautstark mit Wilhelm, sodass Klara neben ihm nicht verstand, was ihr ihre Tante von der anderen Seite zurief.
„Oma Heide, wir kriegen drei Tausend DM von der Steuer wieder“, sagte Peter.
Klara rammte ihm erneut den Arm in die Seite und Peter war gebremst, bevor er noch mehr ausplauderte.
„‘Nöö‘“, staunte Oma Heide und Peter lehnte sich stolz zurück.
„Musste das sein?“, flüsterte ihm Klara zu.
„Nein, aber es macht Spaß das Gesicht von deinem Vater zu sehen.“
„Du bist nicht besser und ein Angeber noch dazu“, sagte Klara.
Peter verstummte, er wusste, dass Klara recht hatte, wieder einmal.
VIEL SPASS FÜR KINDER – ZUM BEISPIELE SPIELE, VIDEOS, LERN-APPS
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WAS BISHER WAR: Peter hatte Anna angerufen: „Hallo Anna, wie geht es dir?“, raspelte Peter mit leicht singender Stimme, so dass Klara die Augen verdrehte. „Ach, mir geht es gut“, sagte Anna, nachdem es eine Weile am Telefon still gewesen war. Anna riss sich zusammen, sie konzentrierte sich mehr auf das, was Peter sagte oder sie fragte. Nachdem er eine Weile mit Anna über Belangloses gesprochen hatte, sagte er, bevor er den Hörer auflegte: „Bei uns hat es geschneit…Auf den Dächern liegt Schnee und die Hecke im Garten sieht auch weiss aus.“ Anna hörte sich das an, aber sie antwortete nicht.
Obwohl Peter wusste, dass Anna nur noch in bestimmten Momenten geistig hellwach war und merkte, wo sie war, machte es ihn traurig.
Es war vom Verstand her zu begreifen, dass es jeden Tag ein Stückchen schlechter wurde mit der Erinnerung, aber im Herzen wollte Peter es nicht wahrhaben.
Er mochte Anna immer sehr, und mag sie auch heute noch.
Klara frass die Dinge in sich hinein, aber Peter musste darüber sprechen.
„Weißt du noch, wie deine Mutter früher vor Weihnachten zugesehen hat, dass alles im Haus war?“, fragte Peter sie beim Frühstück.
Klara nickte.
„Papa hat ja so viel besorgt – Schinken, Lachs, Apfelsinen, Mandarinen, Gurken, geräucherte Gänsebrust, alles, was es nicht so im Laden gab. Und er hat auch noch Aal geräuchert, in seinem Garten, erinnerst du dich?“
Peter nickte jetzt ebenfalls.
Das alles gab es am 1. Weihnachtsfeiertag. Doch einen Tag zuvor, da gingen sie alle zu Oma Heide in die kleine Wohnung, am Hafen von Stralsund.
Peter dachte nun daran, wie es gewesen war, wenn sie Heiligabend nach dem Essen zu Klaras Oma gingen.
Wilhelm, Klaras Vater mochte es nicht, an diesem Tag aus dem Haus zu gehen.
Er war schon als Kind durch die Stadt gezogen, mit Koffern und Säcken, um die Verwandten zu besuchen und Geschenke zu verteilen, aber auch in Empfang zu nehmen.
Deshalb wollte Wilhelm nicht mehr Heiligabend losziehen, denn er hatte aus dieser Zeit eine Abneigung dagegen entwickelt.
Peter aber, der liebte es, abends durch die Stadt zu gehen, denn er kannte diese Tradition von Zuhause her nicht.
Seine Oma war manchmal mutterseelenallein in Schwerin und die Familie aber in Dresden.
Heiligabend, da erinnerte sich Peter besonders gern an Stralsund. An die engen Gassen, das Steintor, auf dem Schnee lag.
Wenn die Dunkelheit anbrach und der Schnee unter den Füssen knirschte, dann fühlte es sich wirklich heimatlich an.
Ein Gefühl, dass Peter nie so hatte, wenn er in Berlin wohnte, oder in Brandenburg.
Sicher, inzwischen war das Dorf auch zu seiner Heimat geworden.
Aber Heiligabend, das war etwas Besonderes, da kamen die Erinnerungen hoch und darüber wollte Peter mit Anna sprechen.
‚Buddel mit dem Baggerhuhn‘ Baggerhuhn Anette Kuhn – Krümel liebt dieses Buch: „Mein kleiner Fahrzeugspass: Buddeln mit dem Baggerhuhn: Lustiges Reimebuch mit Klappen in Autoform – ab 18 Monaten. Pappbilderbuch Wenn sie bei uns zu Besuch ist, dann muss ich es ihr vorlesen. Sie liegt dann in meinen Armen und bevor ich die dicke Pappseite umblättern darf, klaubt sie noch das kleine Fenster in der Mitte der Seite auf. Auf ‚ansehen‘ klicken und zum Buch von Katharina Wieker gelangen.
„Denkst du manchmal daran, wie wir uns immer alle bei Oma Heide und Opa Wolf getroffen haben?“
„Ja, und wie Papa schon Tage vorher schlechte Laune hatte, weil er Weihnachten nicht aus dem Haus gehen wollte.“
Es war, als hätten sich Klara und Peter gleichzeitig daran erinnert.
„Stimmt“, bestätigte Peter.
„Dabei fand ich es immer schön, wenn wir alle in der kleinen Stube sassen.“
Peter versank in Gedanken.
Er sah die Wohnung vor sich, wie sie in den engen Flur kamen und durchgingen, bis sie in der Wohnstube waren, in der meistens schon alle Verwandten aus Klaras sassen.
Peters Familie war ja in Dresden. Aber er vermisste sie nicht. Er war lieber in Stralsund.
Am Fenster stand ein Tisch, auf dem ein grosses Tuch lag, das über den Geschenken ausgebreitet war.
Wenn alle sassen, dann nahm Oma Heide die Decke vom Tisch und die Geschenke kamen zum Vorschein.
Es war der schönste Moment für Oma Heide, wenn sie jedem der Anwesenden ein kleines Paket in die Hand drückte.
„Das ist für dich, Peter“, sagte Oma Heide.
Peter knotete die Schleife auf und zog das Geschenkpapier vom eigentlichen Geschenk ab.
Zum Vorschein kamen Socken, die Oma Heide selbst gestrickt hatte, und die Peter besonders liebte.
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VON DER TECHNISCHEN ASSISTENTIN ZUR LEITERIN EINER SENIORENWOHNGEMEINSCHAFT
„Ich bin nicht alt, nur schon sehr lange jung“
(Alexandra Reinwarth)
Du bist so alt, wie du dich fühlst
„Lebenskunst macht Glück: Wie Sie gelassen und voller Energie wirksam werden“ (Stefan Reutter) Botschaft des Buches: Mit stressigen Situationen gelassener umgehen
FÜR MEHR LEBENSQUALITÄT – TROTZ MUSKELERKRANKUNG PFLEGEDIENST GEGRÜNDET
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Es ist an einem Tag, mitten in der Woche, und es ist arschkalt. Ich steige ins Auto.
Ich will zu einer Trauerfeier, eine Rede halten. Als ich den Schlüssel umdrehe und den Motor anlasse, erscheint im Display sofort das Symbol für Glatteis.
Ich fasse das Lenkrad an und ich denke für einen Augenblick, dass ich mit den Händen daran kleben bleibe.
Innerlich bin ich angespannt. Es wird eine grosse Rede werden. Die Familie ist sehr gross und weitverzweigt.
Ich habe tagelang am Text gefeilt. Schliesslich habe ich noch eine Excel-Tabelle angefertigt, um bei den Namen durchzusehen. Es ist wichtig, dass die Details stimmen.
Das ist meine Art, meine Wertschätzung gegenüber der Familie auszudrücken. Trauer ist für die Angehörigen eine andere Form der Liebe, die fortgeführt wird, nur dass sie nun noch von viel Schmerz begleitet wird.
Über das Leben von Wolfgang Kohlhaase: "Um die Ecke in die Welt: Über Filme und Freunde"
Wenn ich mit den Hinterbliebenen ins Gespräch gekommen bin, dann offenbaren sie mir viele Details, und es ist, als würden sie die Geschichte ihrer Familie erzählen.
Sie merken, dass ich interessiert zuhöre. Ich bekomme das Gefühl, dass sie nun ihren Schmerz ein wenig kanalisieren können, und er dadurch für einen Moment vielleicht in den Hintergrund gerät.
„Die Rede ist das eine, aber Sie sollten viel über Ihren Vater sprechen, sich an die kleinen, die lustigen Episoden erinnern“, habe ich der Familie gesagt.
Mir wird in solchen Augenblicken selbst klar, dass es nie die grossen Dinge sind, die letztlich eine Familie ausmachen, sondern die kleinen Erinnerungen.
Die Erinnerungen an einen geliebten Menschen mitteilen zu können, zu merken, dass ein anderer sich dafür auch interessiert, das mag wenig sein – für den schwierigen Moment der Trauer ist es aber viel, und zwar für alle am Gespräch Beteiligten.
Ich muss los und steuere in Richtung der Trauerfeier. Ich bin angespannt und beseelt von dem Gedanken, es gut hinzubekommen, den Angehörigen einen würdigen Abschied für den Verstorbenen zu bereiten.
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WAS BISHER WAR:
Klara und Peter waren auf der Rückfahrt. Sie hatten Anna im Betreuten Wohnen besucht. Anna war merklich aufgelebt, als sie mit Peter die Fotoalben angeschaut hatte.
Der Alltag hatte Peter wieder. Er musste daran zurückdenken, wie es Anna im Heim ging und wie froh er war, dass er selbst noch arbeiten konnte.
„Wir sollten überlegen, ob wir deine Mutter in einem Heim auf Rügen unterbringen“, sagte Peter beim Frühstück und legte beide Beine auf den Stuhl, der vor ihm stand.
Wenn Krümel da war, dann sass sie darauf, und sie mochte es gar nicht, wenn Peter so mir nichts dir nichts sein Bein auf den Stuhl legte, der nur ihr gehörte, Krümel.
„Das ist mein Erzählfuss”, sagte er in dem Moment zu ihr.
„Gut Opa, dann erzähl mir von der Scheune!“, sagte Krümel in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.
„Die Macht der guten Gefühle: Wie eine positive Haltung Ihr Leben dauerhaft verändert." „Gute Gefühle machen uns stärker, gesünder, kreativer….“ (Barbara Fredrickson) Auf 'ansehen' klicken -
„Weisst du, was das bedeutet, Mutti von Stralsund nach Rügen in ein Heim zu bringen?“, riss Klara ihn aus seinen Gedanken.
Peter wusste es auch nicht, was es wirklich bedeutete, wenn sie Anna im Betreuten Wohnen auf seiner Lieblingsinsel unterbrachten.
Aber er dachte, dass sie sich dann noch besser um Anna kümmern konnten, weil sie Urlaub auf ihrer Datsche und Betreuung miteinander verbinden konnten.
Dabei hatten sie schon überlegt, ob sie das Gartenhäuschen verkauften, um dem ganzen Stress zu entgehen, der mit dem Hin- und Herfahren verbunden war.
Vielleicht sollten sie doch noch einmal über all das nachdenken.
Peter musste zurück an den Schreibtisch.
Er hatte in zwei Tagen eine grosse Rede auf einer Trauerfeier, zu der sich mehr als 100 Gäste angemeldet hatten. Einige von ihnen sollten sogar prominent sein.
Aber das störte Peter nicht, er wusste, dass er einen guten Redetext schreiben würde.
Die Aufregung kam erst, wenn er vor den Leuten stand und die ersten Sätze sprechen musste.
Er kam gut voran mit der Arbeit.
Die erste, die seine Rede hörte, war Klara.
Ihr vertraute er am meisten.
Klara brach nicht in Euphorie aus, wenn es gut war. Dann sagte sie meistens gar nichts, höchstens ‚gut‘, das sie in ihrer trockenen norddeutschen Art über die Lippen brachte.
Der Freitag, an dem die Feier stattfand, war herangerückt.
Peter lud sein Rednerpult ins Auto, stieg seinen schwarzen Anzug und machte sich auf den Weg.
Es war für ihn stets ein besonderer Tag, an dem die Trauerfeier stattfand, noch dazu, wenn er vor so vielen Menschen sprach.
Da war einerseits die Traurigkeit, die über der Veranstaltung lag, weil ein Mensch verstorben war.
Und andererseits war es die Möglichkeit, mit Worten, die ins Herz trafen, Trost auszusprechen.
Das gelang ihm nur deshalb, weil er im Vorfeld sehr intensiv mit den Angehörigen sprach, sie quasi interviewte. Es war anstrengend, schweisstreibend, ja einfach kräftezehrend, aber wenn er schließlich vor den betroffenen Trauergästen stand, die ihm dankbar zuhörten, dann wusste er, dass sich seine Mühen gelohnt hatten.
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ALLTÄGLICHES-26.11.2022
RÜCKBLICKE – ANNA VERGISST DIE NAMEN IHRER ENGSTEN FREUNDINNEN
'Unnützes Wissen Kalender 2023. Der beliebte, aber überflüssige Abreißkalender: Skurrile Fakten, die kein Mensch braucht.'
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WAS BISHER WAR: „Leinen los“, hieß das Fotoalbum, das sich Peter mit Anna gemeinsam anschaute, während Klara mit der Pflegerin im ‚Betreuten Wohnen‘ besprach, was Anna noch an Sachen brauchte. Anna war wieder in ihre frühere Welt eingetaucht. Sie sah auf den Bildern das Schiff, mit dem sie die schöne Reise nach St. Petersburg und Danzig gemacht hatte, und sie fühlte sich gut dabei, das alles gemeinsam mit Peter anzuschauen. Peter taten bereits die Knie weh, weil das Fotoalbum so schwer war, das auf seinen Beinen lag.
„Na, schaut ihr schön die Fotos an?“, fragte Klara, die von dem Gespräch mit der Betreuerin zurückgekehrt war.
Peter fühlte sich beim Spielen ertappt, so als hätte er gerade unter dem Tisch gesessen und mit Klammern gespielt.
Dabei hatte er das Album auf Geheiß von Klara herausgeholt.
„Oh ja, wir spielen schön“, sagte Peter mit leicht beißendem Spott, denn er wäre lieber sofort aus dem Zimmer gegangen, hätte sich auf den Balkon gestellt und in die Ferne geschaut.
„Du kannst ja jetzt mit deiner Mutter die Bilder weiter ansehen“, schob Peter hinterher.
Klara schaute ihn strafend an. Ich muss noch mal los und ein paar Sachen besorgen.
„Wieso musste du Sachen besorgen?“, fragte nun Anna.
„Mutti, ich zeig‘ dir nachher, wenn ich wiedergekommen bin, was ich geholt habe.“
Anna zog die Mundwinkel nach unten, so als wollte sie sagen: „Das verstehe ich nicht.“
Sie verstand es ja auch wirklich nicht. Bevor die Fragerei von Annas Seite aber weiterging und Klara nicht zum Einkaufen loskam, blätterte Peter mit einem Seufzer eine Seite im Fotoalbum um und zeigte auf ein Foto: „Was steht da unten?“
„Beim Kapitänsempfang“, sagte Anna wie aus der Pistole geschossen.
„Weisst du Peter, ich durfte mit am Tisch vom Kapitän sitzen“, sagte Anna.
„Der wird ja dafür bezahlt, dass er mit dir an einem Tisch Platz nimmt.“
„Bezahlt? Der wird doch nicht bezahlt!“, sagte Anna und schaute Peter missbilligend an.
Gut, dass Klara gerade nicht da war. Sie hätte ihm schon wieder einen Schubs gegeben, damit er seine Bemerkungen ließ.
„Nein“, sagte Peter, „das war nur ein kleiner Scherz.
„Wer ist das denn hier auf dem Foto?“
„Das ist ja Annemarie. Du, die war oft mit. Die fuhr so gern mit mir.“
„Und du nicht mit ihr?“, fragte daraufhin Peter.
„Wie meinst du das?“, Anna zog die Augenbrauen hoch.
Peter sah ein, dass er so nicht weitermachen konnte und sich zusammenreißen musste.
Was musste das für eine Kraftanstrengung für die Pflegekräfte, sich jeden Tag wieder aufs Neue mit den Heimbewohnern zu beschäftigen, ohne dabei die Freude am Umgang mit den Menschen, die sie betreuten, zu verlieren.
„Abschied zu Lebzeiten: Wie Angehörige mit Demenzkranken leben“ (Inga Tönnies) Einfach selbst informieren und dazu auf den Button 'ansehen' gehen:
„Ich muss mal kurz nach draußen und frische Luft schnappen“, sagte Peter und ging schnell aus dem Zimmer.
Am anderen Ende des Ganges kam ihm ein junger Mann entgegen, der einen Rollstuhl mit einer Heimbewohnerin schob.
„Guten Tag“, rief der Peter sehr freundlich zu, fast ein bisschen schleimig.
Jetzt erinnerte sich Peter. Das musste Klaus-Peter Matschig sein.
Das Personal nannte ihn hinter seinem Rücken ‚Matschi, die Nervensäge‘.
Und das hatte seinen Grund.
Für Peter war es ein Rätsel, woher die Leute die Zeit nahmen. Matschi kam jeden Tag und blieb mehrere Stunden, in denen er sich um seine Mutter kümmerte.
Das war schön, aber musste er nicht auch arbeiten?
Klara hatte ihm erzählt, wie Matschi auf einer Versammlung sämtliche Missstände angeprangert hatte, die es seiner Meinung nach im Betreuten Wohnen gab.
„Meine Mutter erhält nicht genügend Aufmerksamkeit von Ihnen“, hatte er ausgeführt und die Pflegekräfte gemeint.
„Das kann ich nun gar nicht sagen“, hatte Klara daraufhin entgegnet. Wenn Sie mal nicht da waren, dann war stets eine Mitarbeiterin bei Ihrer Mutter“, sagte Klara zu ihm.
„Finden Sie nicht auch, dass Sie mal was Positives sagen können, vielleicht eine winzige Kleinigkeit, die Ihnen positiv aufgefallen ist?“, fragte Klara ihn.
Matschi war verblüfft und bekam kein Wort heraus, während die Pflegedienstleiterin sie dankbar ansah.
Klara war auch dafür, Mängel anzusprechen, aber Dinge herbeizureden, die nicht der Realität entsprachen, das fand sie unfair gegenüber den Pflegekräften, die es schwer genug hatten, die Bewohner in jeder einzelnen Sekunde nicht aus den Augen zu lassen.
Für Matschi war das alles selbstverständlich und er bekam auch kein Dankeschön über die Lippen.
Klara war froh, dass Peter nicht dabei gewesen war. Er hätte wahrscheinlich zum grossen Schlag ausgeholt, um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen.
Auf zerschlagenes Porzellan konnte er solchen Momenten keine Rücksicht nehmen, denn das war nicht seine Stärke.
Peter wusste genau, dass er sensibler vorgehen müsste, aber ihn empörte meist die Gleichgültigkeit von manchen Angehörigen, die nicht sahen, wie sehr sie die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen demotivierten.
„Na, wie war deine Besprechung mit der Schwester?“, fragte Peter, als Klara und er das Gebäude wieder verliessen.
„Ach, es ging nur um organisatorische Dinge“, antwortete sie und Peter gab sich damit zufrieden.
Auf der Autobahn Richtung Berlin schwiegen sie lange.
Es war bedrückend zu sehen, wie Annas geistige Fähigkeiten von Mal zu Mal schrumpften und sie nichts dagegen tun konnten.
Sie würden immer mal wieder hinfahren und nach dem Rechten sehen.
Ein kleiner Lichtblick war es für Peter, dass Anna merklich auflebte, als er mit ihr die Bilder im Fotoalbum angeschaut hatte.
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WAS BISHER WAR:
Peter hatte wieder eine Rede auf einer Trauerfeier gehalten.
Sie stieß ihn mit Macht darauf, dass das Leben nicht endlos so weitergehen würde.
Es war wichtig, sich dieser unumstößlichen Tatsache immer wieder bewußt zu werden, das Leben vom Ende herzudenken.
Er war auch wieder darauf gestoßen, wieviel Arbeit es machte, sich dem Lebenswerk eines verstorbenen Menschen zu widmen, vorausgesetzt, man nahm es ernst, und man es sich vor allem zu Herzen.
Darüber vergaß er ganz, mit Anna zu telefonieren.
Es hatte über Nacht geschneit. Peter sah aus dem Fenster und staunte nicht schlecht. Auf der Straße lag der erste Schnee und die Dächer der Autos, die nicht unter einem Carport standen, waren weiß.
Was Anna jetzt wohl sagte, wenn sie morgens auf das Meer schaute, die Weite der See in sich aufnahm und vielleicht auch schon ein paar Flocken der weißen Magie bestaunen konnte?
Aber war Anna überhaupt dazu noch in der Lage? Sie lebte an einem der schönsten Orte, die man sich nur denken konnte und bekam es wahrscheinlich gar nicht mehr mit.
Dafür dachte Peter daran, wie schön sie es hatte, gut betreut, schöne Zimmer, keine Sorgen. Aber das war der Blick von aussen, von einem Dritten, der der Betroffenen sagt, wie schön sie es doch hätte.
Was die Bewohner des Betreuten Wohnens wirklich dachten, das wusste keiner der Angehörigen so ganz genau.
Peter musste daran denken, wie es war, wenn er mit Klara in die Einrichtung kam und sie in die Küche gingen.
Dort hielten sich die meisten Bewohnerinnen und ein Bewohner auf. Sie redeten nicht miteinander, sie starrten vor sich.
„Wo kommt ihr denn jetzt her?“, hatte Anna Peter gefragt, als sie ihn erkannte. Das dauerte immer ein wenig, aber dann kam Bewegung in ihre Gesichtszüge.
Geschichten für Menschen mit Demenz: Matthias Knorheim: „Das Herz vergisst nicht - 20 Wundervolle Kurzgeschichten" Informieren und auf den Button 'ansehen' klicken:
Peter glaubte eine aufhellende Freude in ihrer Mimik zu erkennen.
Auf jeden Fall begann er sofort mit Anna zu reden.
„Wir sind gerade von Berlin gekommen und direkt von der Autobahn hierher?“, sagte er.
Es vergingen ein paar Momente, bis Anna reagierte.
„Aha, und das geht?“, fragte Anna zurück.
„Offensichtlich, denn wir stehen ja vor dir“, antwortete Peter ein wenig schnoddrig.
Klara stiess ihm in die Seite, dass er nach vorn überkippte und sich auf dem Tisch vor Anna aufstützen musste.
Er war jetzt so nah an ihrem Gesicht, dass er in ihre ein wenig leer dreinblickenden Augen schaute. Anna drehte nun ihren Kopf und Peter drückte ihr einen Kuss vor Schreck auf die Wange.
Anna strahlte nun etwas freundlicher und Klara musste schmunzeln.
„Ich muss mal mit der Schwester etwas besprechen, kannst du mit Mutti ein wenig auf ihr Zimmer gehen und mit ihr Fotoalben anschauen?“, flüsterte sie leise.
„Hm“, brummte Peter missmutig. Dazu hatte er nun gar keine Lust. Er musste sofort an Annas Lieblingsfotoalbum denken, dass Peter mit ihr bereits hunderte Male durchgeblättert hatte.
So fühlte es sich für ihn zumindest an.
Aber Anna liebte es, wenn Peter die erste Seite aufschlug und er mit dem Finger auf die Zeilen zeigte, die erläuterten, worum es auf dem Bild ging.
Das erste Foto zeigte die „MS Deutschland“, die im Hafen lag und sich zum Ablegen bereitmachte.
„Leinen los“, rief Anna mit einer Inbrunst, dass selbst Peter sich erschrak.
Anna war in eine Welt eingetaucht, die ihr für den Moment ein positives Gefühl gaben.
Und das war für ihn Motivation genug, weiterzumachen. Er blätterte um und zeigte auf die nächsten Fotos.
Und so surften sie Stück für Stück durch Annas vergangene Welt, durchpflügten die Ostseewellen, spazierten durch die Eremitage in Skt. Petersburg und bestaunten die Gassen in Danzig.
Anna sass dann in ihrem Sessel, den ihr Peter und Anna in das Zimmer aus ihren alten Wohnung mitgebracht hatten und Peter hatte auf ihrem Bett Platz genommen, das etwas höher war und er sich deshalb ein wenig nach vorn beugen musste.
Die Knie taten ihm dadurch schneller weh und das Album rutschte ein wenig nach vorn, sodass Peter es wieder mit seinen Händen zurückziehen musste.
„Oh, das ist ganz schwer, dein Album!“, sagte Peter.
Anna reagierte nicht, sie schaute fasziniert auf die Bilder, auf denen sie mit ihrer Wegbegleiterin zu sehen war.
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ES WIRD IMMER WICHTIGER, ANNA DABEI ZU HELFEN, SICH ZU ERINNERN
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EINEN SATZ NACH DEM ANDEREN SAGEN
Sonntagabend.
Klara hatte noch einmal bei Anna angerufen. Sie wollte nicht, dass ihre Mutter nun vielleicht durcheinander war, weil Laura ihr am Telefon nicht richtig erklärt hatte, dass sie unverhofft aus Berlin zu Besuch gekommen war.
Es war für keinen leicht, mit der Demenz von Anna umzugehen. Nicht für Klara, für Peter nicht und auch nicht für Laura.
BETTINA TIETJEN: ‚Unter Tränen gelacht: Mein Vater, die Demenz und ich‘
„Du musst mit Oma gehirngerecht kommunizieren.“
„Papa, was ist das für ein Quatsch?“, protestierte Laura.
„Ja, wahrscheinlich hast du Recht. Was ich damit sagen will: Oma kann nicht mehrere Informationen gleichzeitig verarbeiten. Das verwirrt sie.“
„Was meinst du?“, fragte Laura.
„Nun, du gehst an unser Telefon. Für Oma müsste jetzt Mama am Hörer sein. Stattdessen hört sie deine Stimme. Für sie wohnst du in Berlin und bist jetzt auch in Berlin.
Wir wiederum sind für sie da, wohin sie jetzt auch anruft, im Dorf in der Nähe von Berlin. Also solltest du erst einmal sagen, dass du bei uns spontan zu Besuch bist, in Brandenburg.“
„Spontan zu Besuch?“, fragte Laura dazwischen.
„Das versteht sie doch erst recht nicht.“
„Aber stell dir vor, du würdest die Informationen per Rohrpost versenden – ein Satz folgt auf den anderen, und sie gehen alle in die gleiche Richtung.
Da kannst du ja auch nicht mit dem letzten Satz anfangen, sondern du schiebst den ersten Satz zuerst durch.“
„Na gut Papa, das ist mir zu blöd.“ Peter schwieg. Laura lag vermutlich richtig.
Er war eben auch nicht trainiert auf die Kommunikation mit demenzkranken Menschen.
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„Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz: Expertenstandard in der Praxis anwenden.“
(Autor: Hans-Jürgen Wilhelm)
WARUM ÜBER BETREUUNG VON MENSCHEN SCHREIBEN, DIE IN IHRER ALLTAGSKOMPETENZ EINGESCHRÄNKT SIND?
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Susanne Rosenberger ist die Inhaberin des Pflegedienstes S. Rosenberger und der Tagespflege am Nordbad in Castrop-Rauxel
'5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen - Einsichten, die Ihr Leben verändern werden.'(Bronnie Ware) Ein Buch, das nicht nur zum Thema passt, sondern dir schlaglichtartig klarmacht, was im Leben wirklich wichtig ist:
ZUM INTERVIEW:
Also ich bereue das auf keinen Fall. Natürlich gibt es immer Momente, die nicht so schön sind. Aber die gibt es überall.
Ich kann mit Bestimmtheit sagen: Die Pflege, das ist mein Leben.
Das Zusammenspiel mit allen im Team macht das Besondere aus. Es ist nicht ein einzelner Baustein.
Es ist das Puzzle, was jeden Tag aufs Neue zusammengesetzt werden muss – im Team, im Gespräch mit den Angehörigen und den Pflegebedürftigen.
Das Besondere an diesem Beruf ist: Wir gehen mit Menschen um, die unserer Hilfe bedürfen.
Und wenn ein dankbarer Blick kommt oder ein Lächeln des Pflegebedürftigen, ja dann ist das schon wahres Glück.
Wir schieben nicht nur die Papiere von links nach rechts. Das muss ich natürlich auch. Aber alles, was wir tun, das ist für die Menschen, die wir pflegen und betreuen. Ich bereue nichts und möchte auch nichts anderes machen.
In Castrop Rauxel.
Ich habe Abitur gemacht. Danach habe ich eine Ausbildung zur Krankenschwester durchlaufen.
Ich war dann anschließend im Augusta Krankenhaus in Bochum tätig – auf einer Intensivstation in der Chirurgie.
6 Jahre.
Durch meine Oma. Sie war Altenpflegerin in einem Altenheim und führte dort nebenbei eine Schneiderstube.
Später wurde meine Oma schwerkrank. Mein Vater und ich haben sie bis zum Schluss begleitet.
Danach kam meinem Vater und mir der Gedanke, einen Pflegedienst zu gründen. Mein Vater hat dafür noch einmal umgeschult und eine Ausbildung zum Altenpfleger absolviert.
2000 war es dann so weit und wir haben den heutigen Pflegedienst eröffnet.
Beflügelndes und Bedrückendes – beide Momente liegen oft dicht beieinander. Mir liegt die Palliativpflege sehr am Herzen. Das gibt es natürlich sehr traurige Momente.
Während der Palliativpflege werden wir ein Teil der Familie.
Und wenn Sie dann eine Mutter im Sterben begleiten, die erst 42 Jahre alt ist und Kinder hinterlässt, dann ist das sehr bitter – auch für uns als professionelle Begleiter. Aber es gibt auch viel Positives.
Nun, man sieht die eigenen Sorgen und Nöte in einem anderen Licht.
Sie erscheinen einem so unwichtig und klein angesichts dessen, was andere Menschen durchmachen.
Und: Es ist ein ungeheurer Reichtum, Menschen auf ihrem letzten Weg zu begleiten.
Manch einer spricht darüber, was er anders gemacht hätte.
Die überwiegende Mehrheit ist klar und ehrlich in der Betrachtung ihres zurückgelegten Lebensweges.
Der Tod lässt das Leben als das erscheinen, was es ist, nämlich ein Geschenk. Und das ist unwiederbringlich.
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Zum Interview: https://uwemuellererzaehlt.de/2017/02/17/interview-mit-ute-gruener/
WERBUNG FÜR EIN LESENSWERTES BUCH:
‚Das Buch über das Älterwerden‘ (Für Leute, die nicht darüber sprechen wollen)
Autorin: Dr. Lucy Pollok
„Es gibt für alles eine Lösung, man muss nur darüber reden“, sagt die Geriatrikerin Dr. Lucy Pollok in ihrer Einführung.
Interessant für Menschen, die selbst auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind, oder aber für einen Angehörigen sorgen müssen.
Sprechen hilft, lesen auch – deshalb lohnt es, in dieses Buch zu schauen:
Dr. Lucy Pollock"Das Buch über das Älterwerden"
BIBEL-2022.04.14
Jeder von uns sucht nach Antworten für ein sinnerfülltes Leben, nach dem Glück im Alltag. Die Bibel kann dieses Streben befördern – mit Lebensweisheiten, die über die Jahrhunderte hinweg erzählt und später auch dokumentiert wurden.
Ein kompakter Ausdruck dafür ist die Bibel selbst.
Weisheit und Weisheitsliteratur – diese Begriffe sind überliefert aus einer Sammlung von Schriften, die durch die Jahrhunderte hindurchgehen. Sie stammen von Israel, den benachbarten Völkern und von den ägyptischen Weisheitsschriften.
Die Weisheitslehre lässt sich in vier Phasen einteilen:
Erstens – in das sogenannte vorliterarische Stadium der Weisheit, in der man danach strebte, grundsätzlich in den Fragen des Lebens weise zu sein. Dazu zählen die Sammlungen des Königs Salomon als dem ‚beispielhaften Weisen‘ (1)
Zweitens in die Weisheitslehre, die vor allem in der Erziehung und Bildung eingesetzt wurde.
„Damit folgte Israel alten Vorbildern in Ägypten und Babylonien. Es bildeten sich Lehrüberlieferungen, deren Träger in erster Linie am Königshof zu suchen sind; denn ein König und seine Ratgeber mussten sich besonders durch Weisheit auszeichnen…“ (2)
Drittens: Später wurden die Weisheitssätze systematisiert und theologisiert. Gott, das göttliche Prinzip werden in den Mittelpunkt gestellt. (3)
Und schließlich viertens:
Die Weisheit wurde als Antwort auf die Fragen des Lebens genutzt. Sie sollte den Optimismus für das Leben fördern, der aber auch eine kritische Auseinandersetzung mitbeförderte.
In der Stuttgarter Erklärungsbibel heißt es hierzu:
„Diese Entwicklung forderte die kritische Auseinandersetzung heraus, wie sie uns im Buch des Predigers überliefert ist und in den Wechselreden des Buches Hiob einen besonders spannenden Ausdruck gefunden hat (vgl. die Einführungen zu Prediger und Hiob).“ (4)
(1) Vgl. dazu auch: Stuttgarter Erklärungsbibel mit Apokryphen, Die Heilige Schrift nach der Übersetzung Martin Luthers, mit Einführungen und Erklärungen; Deutsche Bibelgesellschaft. ISBN 978-3-438-01123-7 Neuausgabe mit Apokryphen © 2005 Deutsche Bibelgesellschaft Zweite, verbesserte Auflage 2007, 10.2016, S. 769 (2) Ebenda (3) Ebenda (4) Ebenda
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SCHREIBEN HEISST NICHT, SICH VON DEN BANALITÄTEN DES ALLTAGS ZURÜCKZUZIEHEN
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SCHREIB-ALLTAG-22.04.05
SCHREIB-ALLTAG IM TELEGRAMMSTIL (1)
DAS HANDWERK DES ERZÄHLENS AUS MEINER PERSPEKTIVE: Techniken – Erfahrungen und Lücken; im Rhythmus bleiben – schreiben, lernen, üben, schreiben und wieder schreiben; Ergebnisse – Geschriebenes und Verworfenes; Emotionen- ‚himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt‘; Von der Unvernunft, mehr von der Leidenschaft zu zehren als von den Einnahmen; warum man weitermacht, obwohl der Job wenig Früchte einbringt.
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BIBEL-22.04.04
Spr 18,21
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ALLTÄGLICHES-22.04.03
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x
JEEPYS FAHRER WEISS MAL WIEDER ALLES BESSER, DENKT ER JEDENFALLS
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ALLTÄGLICHES-22.03.26
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Spr 18, 7
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